Bunte Steine: Ein Festgeschenk - 12

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Veränderungen große, bemerken sie wohl und berechnen an ihnen den
Fortschritt des Jahres. Sie bezeichnen an den Entblößungen die Hitze und
die Ausnahmen der Sommer.
Was nun noch die Besteigung des Berges betrifft, so geschieht dieselbe
von dem Tale aus. Man geht nach der Mittagsrichtung zu auf einem guten,
schönen Wege, der über einen sogenannten Hals in ein anderes Tal führt.
Hals heißen sie einen mäßig hohen Bergrücken, der zwei größere und
bedeutendere Gebirge miteinander verbindet und über den man zwischen
den Gebirgen von einem Tale in ein anderes gelangen kann. Auf dem Halse,
der den Schneeberg mit einem gegenüberliegenden großen Gebirgszuge
verbindet, ist lauter Tannenwald. Etwa auf der größten Erhöhung
desselben, wo nach und nach sich der Weg in das jenseitige Tal
hinabzusenken beginnt, steht eine sogenannte Unglückssäule. Es ist
einmal ein Bäcker, welcher Brot in seinem Korbe über den Hals trug, an
jener Stelle tot gefunden worden. Man hat den toten Bäcker mit dem Korbe
und mit den umringenden Tannenbäumen auf ein Bild gemalt, darunter eine
Erklärung und eine Bitte um ein Gebet geschrieben, das Bild auf eine
rot angestrichene hölzerne Säule getan und die Säule an der Stelle des
Unglücks aufgerichtet. Bei dieser Säule biegt man von dem Wege ab und
geht auf der Länge des Halses fort, statt über seine Breite in das
jenseitige Tal hinüberzuwandern. Die Tannen bilden dort einen Durchlaß,
als ob eine Straße zwischen ihnen hinginge. Es führt auch manchmal ein
Weg in dieser Richtung hin, der dazu dient, das Holz von den höheren
Gegenden zu der Unglückssäule herabzubringen, der aber dann wieder mit
Gras verwächst. Wenn man auf diesem Wege fortgeht, der sachte bergan
führt, so gelangt man endlich auf eine freie, von Bäumen entblößte
Stelle. Dieselbe ist dürrer Heideboden, hat nicht einmal einen Strauch,
sondern ist mit schwachem Heidekraute, mit trockenen Moosen und mit
Dürrbodenpflanzen bewachsen. Die Stelle wird immer steiler, und man geht
lange hinan; man geht aber immer in einer Rinne, gleichsam wie in einem
aufgerundeten Graben hinan, was den Nutzen hat, daß man auf der großen,
baumlosen und überall gleichen Stelle nicht leicht irren kann. Nach
einer Zeit erscheinen Felsen, die wie Kirchen gerade aus dem Grasboden
aufsteigen und zwischen deren Mauern man längere Zeit hinangehen kann.
Dann erscheinen wieder kahle, fast pflanzenlose Rücken, die bereits in
die Lufträume der höheren Gegenden ragen und gerade zu dem Eise führen.
Zu beiden Seiten dieses Weges sind steile Wände, und durch diesen Damm
hängt der Schneeberg mit dem Halse zusammen. Um das Eis zu überwinden,
geht man eine geraume Zeit an der Grenze desselben, wo es von den Felsen
umstanden ist, dahin, bis man zu dem ältern Firn gelangt, der die
Eisspalten überbaut und in den meisten Zeiten des Jahres den Wanderer
trägt. An der höchsten Stelle des Firns erheben sich die zwei Hörner aus
dem Schnee, wovon eines das höhere, mithin die Spitze des Berges ist.
Diese Kuppen sind sehr schwer zu erklimmen; da sie mit einem oft
breiteren, oft engeren Schneegraben -- dem Firnschrunde -- umgeben sind,
der übersprungen werden muß, und da ihre steilrechten Wände nur kleine
Absätze haben, in welche der Fuß eingesetzt werden muß, so begnügen sich
die meisten Besteiger des Berges damit, bis zu dem Firnschrunde gelangt
zu sein und dort die Rundsicht, soweit sie nicht durch das Horn verdeckt
ist, zu genießen. Die den Gipfel besteigen wollen, müssen dies mit Hilfe
von Steigeisen, Stricken und Klammern tun.
Außer diesem Berge stehen an derselben Mittagseite noch andere, aber
keiner ist so hoch, wenn sie sich auch früh im Herbste mit Schnee
bedecken und ihn bis tief in den Frühling hinein behalten. Der Sommer
aber nimmt denselben immer weg, und die Felsen glänzen freundlich im
Sonnenscheine, und die tiefer gelegenen Wälder zeigen ihr sanftes Grün
von breiten, blauen Schatten durchschnitten, die so schön sind, daß man
sich in seinem Leben nicht satt daran sehen kann.
An den andern Seiten des Tales, nämlich von Mitternacht, Morgen und
Abend her, sind die Berge langgestreckt und niederer, manche Felder und
Wiesen steigen ziemlich hoch hinauf, und oberhalb ihrer sieht man
verschiedene Waldblößen, Alpenhütten und dergleichen, bis sie an ihrem
Rande mit feingezacktem Walde am Himmel hingehen, welche Auszackung eben
ihre geringe Höhe anzeigt, während die mittäglichen Berge, obwohl sie
noch großartigere Wälder hegen, doch mit einem ganz glatten Rande an dem
glänzenden Himmel hinstreichen.
Wenn man so ziemlich mitten in dem Tale steht, so hat man die
Empfindung, als ginge nirgends ein Weg in dieses Becken hinein und
keiner daraus hinaus; allein diejenigen, welche öfter im Gebirge gewesen
sind, kennen diese Täuschung gar wohl: in der Tat führen nicht nur
verschiedene Wege, und darunter sogar manche durch die Verschiebung der
Berge fast auf ebenem Boden in die nördlichen Flächen hinaus, sondern
gegen Mittag, wo das Tal durch steilrechte Mauern fast geschlossen
scheint, geht sogar ein Weg über den obenbenannten Hals.
Das Dörflein heißt Gschaid, und der Schneeberg, der auf seine Häuser
herabschaut, heißt Gars.
Jenseit des Halses liegt ein viel schöneres und blühenderes Tal, als das
von Gschaid ist, und es führt von der Unglückssäule der gebahnte Weg
hinab. Es hat an seinem Eingange einen stattlichen Marktflecken,
Millsdorf, der sehr groß ist, verschiedene Werke hat und in manchen
Häusern städtische Gewerbe und Nahrung treibt. Die Bewohner sind viel
wohlhabender als die in Gschaid, und obwohl nur drei Wegstunden zwischen
den beiden Tälern liegen, was für die an große Entfernungen gewöhnten
und Mühseligkeiten liebenden Gebirgsbewohner eine unbedeutende
Kleinigkeit ist, so sind doch Sitten und Gewohnheiten in den beiden
Tälern so verschieden, selbst der äußere Anblick derselben ist so
ungleich, als ob eine große Anzahl Meilen zwischen ihnen läge. Das ist
in Gebirgen sehr oft der Fall und hängt nicht nur von der verschiedenen
Lage der Täler gegen die Sonne ab, die sie oft mehr oder weniger
begünstigt, sondern auch von dem Geiste der Bewohner, der durch gewisse
Beschäftigungen nach dieser oder jener Richtung gezogen wird. Darin
stimmen aber alle überein, daß sie an Herkömmlichkeiten und Väterweise
hängen, großen Verkehr leicht entbehren, ihr Tal außerordentlich lieben
und ohne dasselbe kaum leben können.
Es vergehen oft Monate, oft fast ein Jahr, ehe ein Bewohner von Gschaid
in das jenseitige Tal hinüberkommt und den großen Marktflecken Millsdorf
besucht. Die Millsdorfer halten es ebenso, obwohl sie ihrerseits doch
Verkehr mit dem Lande draußen pflegen und daher nicht so abgeschieden
sind wie die Gschaider. Es geht sogar ein Weg, der eine Straße heißen
könnte, längs ihres Tales, und mancher Reisende und mancher Wanderer
geht hindurch, ohne nur im geringsten zu ahnen, daß mitternachtwärts
seines Weges jenseits des hohen, herabblickenden Schneebergs noch ein
Tal sei, in dem viele Häuser zerstreut sind, und in dem das Dörflein mit
dem spitzigen Kirchturme steht.
Unter den Gewerben des Dorfes, welche bestimmt sind, den Bedarf des
Tales zu decken, ist auch das eines Schusters, das nirgends entbehrt
werden kann, wo die Menschen nicht in ihrem Urzustande sind. Die
Gschaider aber sind so weit über diesem Stande, daß sie recht gute und
tüchtige Gebirgsfußbekleidung brauchen. Der Schuster ist mit einer
kleinen Ausnahme der einzige im Tale. Sein Haus steht auf dem Platze in
Gschaid, wo überhaupt die besseren stehen, und schaut mit seinen grauen
Mauern, weißen Fenstersimsen und grün angestrichenen Fensterläden auf
die vier Linden hinaus. Es hat im Erdgeschosse die Arbeitsstube, die
Gesellenstube, eine größere und kleinere Wohnstube, ein
Verkaufsstübchen, nebst Küche und Speisekammer und allen zugehörigen
Gelassen; im ersten Stockwerke, oder eigentlich im Raume des Giebels,
hat es die Oberstube oder eigentliche Prunkstube. Zwei Prachtbetten,
schöne, geglättete Kästen mit Kleidern stehen da, dann ein
Gläserkästchen mit Geschirren, ein Tisch mit eingelegter Arbeit,
gepolsterte Sessel, ein Mauerkästchen mit den Ersparnissen, dann hängen
an den Wänden Heiligenbilder, zwei schöne Sackuhren, gewonnene Preise im
Schießen, und endlich sind auch Scheibengewehre und Jagdbüchsen nebst
ihrem Zubehöre in einem eigenen, mit Glastafeln versehenen Kasten
aufgehängt. An das Schusterhaus ist ein kleineres Häuschen, nur durch
den Einfahrtsschwibbogen getrennt, angebaut, welches genau dieselbe
Bauart hat und zum Schusterhause wie ein Teil zum Ganzen gehört. Es hat
nur eine Stube mit den dazu gehörigen Wohnteilen. Es hat die Bestimmung,
dem Hausbesitzer, sobald er das Anwesen seinem Sohne oder Nachfolger
übergeben hat, als sogenanntes Ausnahmestübchen zu dienen, in welchem er
mit seinem Weibe so lange haust, bis beide gestorben sind, die Stube
wieder leer steht und auf einen neuen Bewohner wartet. Das Schusterhaus
hat nach rückwärts Stall und Scheune; denn jeder Talbewohner ist, selbst
wenn er ein Gewerbe treibt, auch Landbebauer und zieht hieraus seine
gute und nachhaltige Nahrung. Hinter diesen Gebäuden ist endlich der
Garten, der fast bei keinem besseren Hause in Gschaid fehlt, und von dem
sie ihre Gemüse, ihr Obst und für festliche Gelegenheiten ihre Blumen
ziehen. Wie oft im Gebirge, so ist auch in Gschaid die Bienenzucht in
diesen Gärten sehr verbreitet.
Die kleine Ausnahme, deren oben Erwähnung geschah, und die
Nebenbuhlerschaft der Alleinherrlichkeit des Schusters ist ein anderer
Schuster, der alte Tobias, der aber eigentlich kein Nebenbuhler ist,
weil er nur mehr flickt, hierin viel zu tun hat und es sich nicht im
entferntesten beikommen läßt, mit dem vornehmen Platzschuster in einen
Wettstreit einzugehen, insbesondere, da der Platzschuster ihn häufig mit
Lederflecken, Sohlenabschnitten und dergleichen Dingen unentgeltlich
versieht. Der alte Tobias sitzt im Sommer am Ende des Dörfchens unter
Hollunderbüschen und arbeitet. Er ist umringt von Schuhen und
Bundschuhen, die aber sämtlich alt, grau, kotig und zerrissen sind.
Stiefel mit langen Röhren sind nicht da, weil sie im Dorfe und in der
Gegend nicht getragen werden; nur zwei Personen haben solche, der
Pfarrer und der Schullehrer, welche aber beides, flicken und neue Ware
machen, nur bei dem Platzschuster lassen. Im Winter sitzt der alte
Tobias in seinem Stübchen hinter den Hollunderstauden und hat warm
geheizt, weil das Holz in Gschaid nicht teuer ist.
Der Platzschuster ist, ehe er das Haus angetreten hat, ein
Gemsenwildschütze gewesen und hat überhaupt in seiner Jugend, wie die
Gschaider sagen, nicht gut getan. Er war in der Schule immer einer der
besten Schüler gewesen, hatte dann von seinem Vater das Handwerk
gelernt, ist auf Wanderung gegangen und ist endlich wieder
zurückgekehrt. Statt, wie es sich für einen Gewerbsmann ziemt, und wie
sein Vater es zeitlebens getan, einen schwarzen Hut zu tragen, tat er
einen grünen auf, steckte noch alle bestehenden Federn darauf und
stolzierte mit ihm und mit dem kürzesten Lodenrocke, den es im Tale gab,
herum, während sein Vater immer einen Rock von dunkler, womöglich
schwarzer Farbe hatte, der auch, weil er einem Gewerbsmanne angehörte,
immer sehr weit herabgeschnitten sein mußte. Der junge Schuster war auf
allen Tanzplätzen und Kegelbahnen zu sehen. Wenn ihm jemand eine gute
Lehre gab, so pfiff er ein Liedlein. Er ging mit seinem Scheibengewehre
zu allen Schießen der Nachbarschaft und brachte manchmal einen Preis
nach Hause, was er für einen großen Sieg hielt. Der Preis bestand
meistens aus Münzen, die künstlich gefaßt waren, und zu deren Gewinnung
der Schuster mehr gleiche Münzen ausgeben mußte, als der Preis enthielt,
besonders da er wenig haushälterisch mit dem Gelde war. Er ging auf alle
Jagden, die in der Gegend abgehalten wurden, und hatte sich den Namen
eines guten Schützen erworben. Er ging aber auch manchmal allein mit
seiner Doppelbüchse und mit Steigeisen fort, und einmal sagte man, daß
er eine schwere Wunde im Kopfe erhalten habe.
In Millsdorf war ein Färber, welcher gleich am Anfange des
Marktfleckens, wenn man auf dem Wege von Gschaid hinüberkam, ein sehr
ansehnliches Gewerbe hatte, mit vielen Leuten, und sogar, was im Tale
etwas Unerhörtes war, mit Maschinen arbeitete. Außerdem besaß er noch
eine ausgebreitete Feldwirtschaft. Zu der Tochter dieses reichen Färbers
ging der Schuster über das Gebirge, um sie zu gewinnen. Sie war wegen
ihrer Schönheit weit und breit berühmt, aber auch wegen ihrer
Eingezogenheit, Sittsamkeit und Häuslichkeit belobt. Dennoch, hieß es,
soll der Schuster ihre Aufmerksamkeit erregt haben. Der Färber ließ ihn
nicht in sein Haus kommen; und hatte die schöne Tochter schon früher
keine öffentlichen Plätze und Lustbarkeiten besucht und war selten außer
dem Hause ihrer Eltern zu sehen gewesen: so ging sie jetzt schon gar
nirgends mehr hin als in die Kirche oder in ihrem Garten oder in den
Räumen des Hauses herum.
Einige Zeit nach dem Tode seiner Eltern, durch welchen ihm das Haus
derselben zugefallen war, das er nun allein bewohnte, änderte sich der
Schuster gänzlich. So wie er früher getollt hatte, so saß er jetzt in
seiner Stube und hämmerte Tag und Nacht an seinen Sohlen. Er setzte
prahlend einen Preis darauf, wenn es jemand gäbe, der bessere Schuhe und
Fußbekleidungen machen könne. Er nahm keine andern Arbeiter als die
besten und trillte sie noch sehr herum, wenn sie in seiner Werkstätte
arbeiteten, daß sie ihm folgten und die Sache so einrichteten, wie er
befahl. Wirklich brachte er es jetzt auch dahin, daß nicht nur das ganze
Dorf Gschaid, das zum größten Teil die Schusterarbeit aus benachbarten
Tälern bezogen hatte, bei ihm arbeiten ließ, daß das ganze Tal bei ihm
arbeiten ließ und daß endlich sogar einzelne von Millsdorf und andern
Tälern hereinkamen und sich ihre Fußbekleidungen von dem Schuster in
Gschaid machen ließen. Sogar in die Ebene hinaus verbreitete sich sein
Ruhm, daß manche, die in die Gebirge gehen wollten, sich die Schuhe dazu
von ihm machen ließen.
Er richtete das Haus sehr schön zusammen, und in dem Warengewölbe
glänzten auf den Brettern die Schuhe, Bundstiefel und Stiefel; und wenn
am Sonntag die ganze Bevölkerung des Tales hereinkam und man bei den
vier Linden des Platzes stand, ging man gern zu dem Schusterhause hin
und sah durch die Gläser in die Warenstube, wo die Käufer und Besteller
waren.
Nach seiner Vorliebe zu den Bergen machte er auch jetzt die
Gebirgsbundschuhe am besten. Er pflegte in der Wirtsstube zu sagen: es
gäbe keinen, der ihm einen fremden Gebirgsbundschuh zeigen könne, der
sich mit einem der seinigen vergleichen lasse. »Sie wissen es nicht,«
pflegte er beizufügen, »sie haben es in ihrem Leben nicht erfahren, wie
ein solcher Schuh sein muß, daß der gestirnte Himmel der Nägel recht auf
der Sohle sitze und das gebührende Eisen enthalte, daß der Schuh außen
hart sei, damit kein Geröllstein, wie scharf er auch sei, empfunden
werde, und daß er sich von innen doch weich und zärtlich wie ein
Handschuh an die Füße lege.«
Der Schuster hatte sich ein sehr großes Buch machen lassen, in welches
er alle verfertigte Ware eintrug, die Namen derer beifügte, die den
Stoff geliefert und die Ware gekauft hatten, und eine kurze Bemerkung
über die Güte des Erzeugnisses beischrieb. Die gleichartigen
Fußbekleidungen hatten ihre fortlaufenden Zahlen, und das Buch lag in
der großen Lade seines Gewölbes.
Wenn die schöne Färberstochter von Millsdorf auch nicht aus der Eltern
Hause kam, wenn sie auch weder Freunde noch Verwandte besuchte, so
konnte es der Schuster von Gschaid doch so machen, daß sie ihn von ferne
sah, wenn sie in die Kirche ging, wenn sie in dem Garten war und wenn
sie aus den Fenstern ihres Zimmers auf die Matten blickte. Wegen dieses
unausgesetzten Sehens hatte es die Färberin durch langes, inständiges
und ausdauerndes Flehen für ihre Tochter dahingebracht, daß der
halsstarrige Färber nachgab, und daß der Schuster, weil er denn nun doch
besser geworden, die schöne reiche Millsdorferin als Eheweib nach
Gschaid führte. Aber der Färber war desungeachtet auch ein Mann, der
seinen Kopf hatte. Ein rechter Mensch, sagte er, müsse sein Gewerbe
treiben, daß es blühe und vorwärts komme, er müsse daher sein Weib,
seine Kinder, sich und sein Gesinde ernähren, Hof und Haus im Stande des
Glanzes halten und sich noch ein Erkleckliches erübrigen, welches
letztere doch allein imstande sei, ihm Ansehen und Ehre in der Welt zu
geben; darum erhalte seine Tochter nichts als eine vortreffliche
Ausstattung, das andere ist Sache des Ehemanns, daß er es mache und für
alle Zukunft es besorge. Die Färberei in Millsdorf und die
Landwirtschaft auf dem Färberhause sei für sich ein ansehnliches und
ehrenwertes Gewerbe, das seiner Ehre willen bestehen, und wozu alles,
was da sei, als Grundstock dienen müsse, daher er nichts weggebe. Wenn
einmal er und sein Eheweib, die Färberin, tot seien, dann gehöre
Färberei und Landwirtschaft in Millsdorf ihrer einzigen Tochter, nämlich
der Schusterin in Gschaid, und Schuster und Schusterin könnten dann
damit tun, was sie wollten: aber alles dieses nur, wenn die Erben es
wert wären, das Erbe zu empfangen; wären sie es nicht wert, so ginge das
Erbe auf die Kinder derselben, und wenn keine vorhanden wären, mit der
Ausnahme des lediglichen Pflichtteiles auf andere Verwandte über. Der
Schuster verlangte auch nichts, er zeigte im Stolze, daß es ihm nur um
die schöne Färberstochter in Millsdorf zu tun gewesen, und daß er sie
schon ernähren und erhalten könne, wie sie zu Hause ernährt und erhalten
worden ist. Er kleidete sie als sein Eheweib nicht nur schöner als alle
Gschaiderinnen und alle Bewohnerinnen des Tales, sondern auch schöner,
als sie sich je zu Hause getragen hatte, und Speise, Trank und übrige
Behandlung mußte besser und rücksichtsvoller sein, als sie das gleiche
im väterlichen Hause genossen hatte. Und um dem Schwiegervater zu
trotzen, kaufte er mit erübrigten Summen nach und nach immer mehr
Grundstücke so ein, daß er einen tüchtigen Besitz beisammen hatte.
Weil die Bewohner von Gschaid so selten aus ihrem Tale kommen und nicht
einmal oft nach Millsdorf hinübergehen, von dem sie durch Bergrücken und
durch Sitten geschieden sind, weil ferner ihnen gar kein Fall vorkömmt,
daß ein Mann sein Tal verläßt und sich in dem benachbarten ansiedelt
(Ansiedlungen in großen Entfernungen kommen öfter vor), weil endlich
auch kein Weib oder Mädchen gern von einem Tale in ein anderes
auswandert, außer in dem ziemlich seltenen Falle, wenn sie der Liebe
folgt und als Eheweib und zu dem Ehemann in ein anderes Tal kömmt: so
geschah es, daß die schöne Färberstochter von Millsdorf, da sie
Schusterin in Gschaid geworden war, doch immer von allen Gschaidern als
Fremde angesehen wurde, und wenn man ihr auch nichts Übles antat, ja
wenn man sie ihres schönen Wesens und ihrer Sitten wegen sogar liebte,
doch immer etwas vorhanden war, das wie Scheu oder, wenn man will, wie
Rücksicht aussah und nicht zu dem Innigen und Gleichartigen kommen ließ,
wie Gschaiderinnen gegen Gschaiderinnen, Gschaider gegen Gschaider
hatten. Es war so, ließ sich nicht abstellen und wurde durch die bessere
Tracht und durch das erleichterte häusliche Leben der Schusterin noch
vermehrt.
Sie hatte ihrem Manne nach dem ersten Jahre einen Sohn und in einigen
Jahren darauf ein Töchterlein geboren. Sie glaubte aber, daß er die
Kinder nicht so liebe, wie sie sich vorstellte, daß es sein solle, und
wie sie sich bewußt war, daß sie dieselben liebe; denn sein Angesicht
war meistens ernsthaft und mit seinen Arbeiten beschäftigt. Er spielte
und tändelte selten mit den Kindern und sprach stets ruhig mit ihnen,
gleichsam so, wie man mit Erwachsenen spricht. Was Nahrung und Kleidung
und andere äußerliche Dinge anbelangte, hielt er die Kinder untadelig.
In der ersten Zeit der Ehe kam die Färberin öfter nach Gschaid, und die
jungen Eheleute besuchten auch Millsdorf zuweilen bei Kirchweihen oder
andern festlichen Gelegenheiten. Als aber die Kinder auf der Welt waren,
war die Sache anders geworden. Wenn schon Mütter ihre Kinder lieben und
sich nach ihnen sehnen, so ist dieses von Großmüttern öfter in noch
höherem Grade der Fall; sie verlangen zuweilen mit wahrlich krankhafter
Sehnsucht nach ihren Enkeln. Die Färberin kam sehr oft nach Gschaid
herüber, um die Kinder zu sehen, ihnen Geschenke zu bringen, eine Weile
dazubleiben und dann mit guten Ermahnungen zu scheiden. Da aber das
Alter und die Gesundheitsumstände der Färberin die öfteren Fahrten nicht
mehr so möglich machten, und der Färber aus dieser Ursache Einsprache
tat, wurde auf etwas anderes gesonnen, die Sache wurde umgekehrt, und
die Kinder kamen jetzt zur Großmutter. Die Mutter brachte sie selber
öfter in einem Wagen, öfter aber wurden sie, da sie noch im zarten Alter
waren, eingemummt einer Magd mitgegeben, die sie in einem Fuhrwerke über
den Hals brachte. Als sie aber größer waren, gingen sie zu Fuß entweder
mit der Mutter oder mit einer Magd nach Millsdorf, ja, da der Knabe
geschickt, stark und klug geworden war, ließ man ihn allein den
bekannten Weg über den Hals gehen, und wenn es sehr schön war und er
bat, erlaubte man auch, daß ihn die kleine Schwester begleite. Dies ist
bei den Gschaidern gebräuchlich, weil sie an starkes Fußgehen gewöhnt
sind, und die Eltern überhaupt, namentlich aber ein Mann wie der
Schuster, es gern sehen und eine Freude daran haben, wenn ihre Kinder
tüchtig werden.
So geschah es, daß die zwei Kinder den Weg über den Hals öfter
zurücklegten als die übrigen Dörfler zusammengenommen, und da schon ihre
Mutter in Gschaid immer gewissermaßen wie eine Fremde behandelt wurde,
so wurden durch diesen Umstand auch die Kinder fremd, sie waren kaum
Gschaider und gehörten halb nach Millsdorf hinüber.
Der Knabe Konrad hatte schon das ernste Wesen seines Vaters, und das
Mädchen Susanna, nach ihrer Mutter so genannt, oder, wie man es zur
Abkürzung nannte, Sanna, hatte viel Glauben zu seinen Kenntnissen,
seiner Einsicht und seiner Macht und gab sich unbedingt unter seine
Leitung, gerade so wie die Mutter sich unbedingt unter die Leitung des
Vaters gab, dem sie alle Einsicht und Geschicklichkeit zutraute.
An schönen Tagen konnte man morgens die Kinder durch das Tal gegen
Mittag wandern sehen, über die Wiese gehen und dort anlangen, wo der
Wald des Halses gegen sie herschaut. Sie näherten sich dem Walde, gingen
auf seinem Wege allgemach über die Erhöhung hinan und kamen, ehe der
Mittag eingetreten war, auf den offenen Wiesen auf der anderen Seite
gegen Millsdorf hinunter. Konrad zeigte Sanna die Wiesen, die dem
Großvater gehörten, dann gingen sie durch seine Felder, auf denen er ihr
die Getreidearten erklärte, dann sahen sie auf Stangen unter dem
Vorsprunge des Daches die langen Tücher zum Trocknen herabhängen, die
sich im Winde schlängelten oder närrische Gesichter machten, dann hörten
sie seine Walkmühle und seinen Lohstampf, die er an seinem Bache für
Tuchmacher und Gerber angelegt hatte, dann bogen sie noch um eine Ecke
der Felder und gingen in kurzem durch die Hintertür in den Garten der
Färberei, wo sie von der Großmutter empfangen wurden. Diese ahnte immer,
wenn die Kinder kamen, sah zu den Fenstern aus und erkannte sie von
weitem, wenn Sannas rotes Tuch recht in der Sonne leuchtete.
Sie führte die Kinder dann durch die Waschstube und Presse in das
Zimmer, ließ sie niedersetzen, ließ nicht zu, daß sie Halstücher oder
Jäckchen lüfteten, damit sie sich nicht verkühlten, und behielt sie beim
Essen da. Nach dem Essen durften sie sich lüften, spielen, durften in
den Räumen des großväterlichen Hauses herumgehen oder sonst tun, was sie
wollten, wenn es nur nicht unschicklich oder verboten war. Der Färber,
welcher immer bei dem Essen war, fragte sie um ihre Schulgegenstände aus
und schärfte ihnen besonders ein, was sie lernen sollten. Nachmittags
wurden sie von der Großmutter schon ehe die Zeit kam, zum Aufbruche
getrieben, daß sie ja nicht zu spät kämen. Obgleich der Färber keine
Mitgift gegeben hatte und vor seinem Tode von seinem Vermögen nichts
wegzugeben gelobt hatte, glaubte sich die Färberin an diese Dinge doch
nicht so strenge gebunden, und sie gab den Kindern nicht allein während
ihrer Anwesenheit allerlei, worunter nicht selten ein Münzstück und
zuweilen gar von ansehnlichem Werte war, sondern sie band ihnen auch
immer zwei Bündelchen zusammen, in denen sich Dinge befanden, von denen
sie glaubte, daß sie notwendig wären oder daß sie den Kindern Freude
machen könnten. Und wenn oft die nämlichen Dinge im Schusterhause in
Gschaid ohnedem in aller Trefflichkeit vorhanden waren, so gab sie die
Großmutter in der Freude des Gebens doch, und die Kinder trugen sie als
etwas Besonderes nach Hause. So geschah es nun, daß die Kinder am
heiligen Abende schon unwissend die Geschenke in Schachteln gut
versiegelt und verwahrt nach Hause trugen, die ihnen in der Nacht
einbeschert werden sollten.
Weil die Großmutter die Kinder immer schon vor der Zeit zum Fortgehen
drängte, damit sie nicht zu spät nach Hause kämen, so erzielte sie
hierdurch, daß die Kinder gerade auf dem Wege bald an dieser, bald an
jener Stelle sich aufhielten. Sie saßen gern an dem Haselnußgehege, das
auf dem Halse ist, und schlugen mit Steinen Nüsse auf oder spielten,
wenn keine Nüsse waren, mit Blättern oder mit Hölzlein oder mit den
weichen, braunen Zäpfchen, die im ersten Frühjahre von den Zweigen der
Nadelbäume herabfielen. Manchmal erzählte Konrad dem Schwesterchen
Geschichten, oder wenn sie zu der roten Unglückssäule kamen, führte er
sie ein Stück auf dem Seitenwege links gegen die Höhen hinan und sagte
ihr, daß man da auf den Schneeberg gelange, daß dort Felsen und Steine
seien, daß die Gemsen herumspringen und große Vögel fliegen. Er führte
sie oft über den Wald hinaus, sie betrachteten dann den dürren Rasen und
die kleinen Sträucher der Heidekräuter; aber er führte sie wieder zurück
und brachte sie immer vor der Abenddämmerung nach Hause, was ihm stets
Lob eintrug.
Einmal war am heiligen Abende, da die erste Morgendämmerung in dem Tale
von Gschaid in Helle übergegangen war, ein dünner trockener Schleier
über den ganzen Himmel gebreitet, so daß man die ohnedem schiefe und
ferne Sonne im Südosten nur als einen undeutlichen roten Fleck sah;
überdies war an diesem Tage eine milde, beinahe laulichte Luft
unbeweglich im ganzen Tale und auch an dem Himmel, wie die unveränderte
und ruhige Gestalt der Wolken zeigte. Da sagte die Schustersfrau zu
ihren Kindern: »Weil ein so angenehmer Tag ist, weil es so lange nicht
geregnet hat und die Wege fest sind, und weil es auch der Vater gestern
unter der Bedingung erlaubt hat, wenn der heutige Tag dazu geeignet ist,
so dürft ihr zur Großmutter nach Millsdorf gehen; aber ihr müßt den
Vater noch vorher fragen.«
Die Kinder, welche noch in ihren Nachtkleidchen dastanden, liefen in die
Nebenstube, in welcher der Vater mit einem Kunden sprach, und baten um
die Wiederholung der gestrigen Erlaubnis, weil ein so schöner Tag sei.
Sie wurde ihnen erteilt, und sie liefen wieder zur Mutter zurück.
Die Schustersfrau zog nun ihre Kinder vorsorglich an, oder eigentlich,
sie zog das Mädchen mit dichten, gut verwahrenden Kleidern an; denn der
Knabe begann sich selber anzukleiden und stand viel früher fertig da,
als die Mutter mit dem Mädchen hatte ins reine kommen können. Als sie
dieses Geschäft vollendet hatte, sagte sie: »Konrad, gib mir wohl acht:
weil ich dir das Mädchen mitgehen lasse, so müsset ihr beizeiten
fortgehen, ihr müsset an keinem Platze stehen bleiben, und wenn ihr bei
der Großmutter gegessen habt, so müsset ihr gleich wieder umkehren und
nach Hause trachten; denn die Tage sind jetzt sehr kurz, und die Sonne
geht gar bald unter.«
»Ich weiß es schon, Mutter,« sagte Konrad.
»Und siehe gut auf Sanna, daß sie nicht fällt oder sich erhitzt.«
»Ja, Mutter.«
»So, Gott behüte euch, und geht noch zum Vater und sagt, daß ihr jetzt
fortgehet.«
Der Knabe nahm eine von seinem Vater kunstvoll aus Kalbfellen genähte
Tasche an einem Riemen um die Schulter, und die Kinder gingen in die
Nebenstube, um dem Vater Lebewohl zu sagen. Aus dieser kamen sie bald
heraus und hüpften, von der Mutter mit einem Kreuze besegnet, fröhlich
auf die Gasse.
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