Bunte Steine: Ein Festgeschenk - 05

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gewendet hatte, errötete er in seinem Angesichte.
Als Hülle für meinen Körper legte er eine dritte Wolldecke auf das
Lager.
»Das ist Ihr Bett, so gut ich es machen kann,« sagte er, »Sie dürfen nur
sagen, wenn Sie bereit sind, die Ruhe zu suchen.«
»Das überlasse ich Euer Ehrwürden,« antwortete ich, »wann Sie zum
Schlafen Ihre Zeit haben, richten Sie sich nach derselben. Ich bin an
keine Stunde gebunden, meine Lebensweise bringt es mit sich, daß ich
bald kurz, bald lang schlafe, bald früher, bald später mein Lager
suche.«
»Auch ich bin keiner Zeit untertan,« erwiderte er, »und kann den
Schlummer nach meinen Pflichten einrichten; aber da es wegen des
Gewitters heute später geworden ist als sonst, da Sie morgen gewiß sehr
bald aufstehen und wahrscheinlich in die Hochstraße gehen werden, um
manches zu holen, so dächte ich, wäre Ruhe das beste, und wir sollten
sie suchen.«
»Ich stimme Ihnen vollständig bei, Herr Pfarrer,« sagte ich.
Nach diesem Gespräche verließ er das Stüblein und ich dachte, er habe
sich nach seiner Schlafkammer begeben. Ich entkleidete mich daher,
soweit ich es immer gewohnt bin, und legte mich auf mein Bett. Eben
wollte ich das Licht, das ich auf einen Stuhl neben meinem Bette
gestellt hatte, auslöschen, als der Pfarrer wieder hereintrat. Er hatte
sich umgekleidet und trug jetzt grauwollene Strümpfe, grauwollene
Beinkleider und eine grauwollene Jacke. Schuhe hatte er nicht, sondern
er ging auf den Strümpfen. So trat er in das Stüblein.
»Sie haben sich schon zur Ruhe gelegt,« sagte er; »ich bin gekommen,
Ihnen eine gute Nacht zu sagen und dann auch den Schlaf zu suchen. Also
schlummern Sie wohl, wie es auf dem Bette möglich ist.«
»Ich werde gut schlafen,« erwiderte ich; »und wünsche Ihnen ein
Gleiches.«
Nach diesen Worten ging er zu dem Weihbrunnenkessel, der unter dem
kleinen, schön geschnitzten Kruzifixe hing, besprengte sich mit Tropfen
des Wassers und verließ das Stüblein.
Ich sah bei dem Lichte meiner Kerze, wie er in dem geräumigen Vorhause
sich auf die hölzerne Bank, die in der Nische stand, legte und die Bibel
sich als Kissen unter das Haupt tat.
Als ich dieses gesehen hatte, sprang ich von meinem Lager auf, ging in
den Nachtkleidern in das Vorhaus hinaus und sagte: »Mit nichten, Euer
Ehrwürden, so ist es nicht gemeint, Sie dürfen nicht auf dieser nackten
Bank schlafen, während Sie mir das bessere Bett einräumen. Ich bin
gewohnt, auf allen Lagern zu schlafen, selbst im Freien unter einem
Baume; lassen Sie mich diese Bank benützen und begeben Sie sich in das
Bett, das Sie mir abtreten wollten.«
»Nein, lieber Herr,« antwortete er, »ich habe Ihnen kein Bett
abgetreten; wo das Ihrige ist, wird sonst nie eines gemacht, und wo ich
jetzt liege, schlafe ich alle Nächte.«
»Auf dieser harten Bank und mit diesem Buche als Kissen schlafen Sie
alle Nächte?« fragte ich.
»Wie Sie durch Ihren Stand an alle Lager gewöhnt sind, selbst an eines
im Freien,« erwiderte er, »so bin ich auch durch meinen Stand gewohnt,
auf dieser Bank zu schlafen und dieses Buch als Kissen zu haben.«
»Ist das wirklich möglich?« fragte ich.
»Ja, es ist so,« antwortete er, »ich sage keine Lüge. Ich hätte mir ja
auch auf dieser Bank ein Bett machen können, wie ich Ihnen eines auf der
Ihrigen gemacht habe; allein ich habe schon seit sehr langer Zeit her
angefangen, in diesen Kleidern und auf dieser Bank hier, wie Sie mich
sehen, zu schlafen, und tue es auch heute.« Da ich noch immer
mißtrauisch zögerte, sagte er: »Sie können in Ihrem Herzen ganz beruhigt
sein, ganz beruhigt.«
Ich wendete gegen dieses nichts mehr ein; namentlich war der Grund, daß
er sich ja auch ein Bett hätte machen können, überzeugend.
Nach einer Weile, während welcher ich noch immer dagestanden war, sagte
ich: »Wenn es eine alte Gewohnheit ist, hochwürdiger Herr, so habe ich
freilich nichts mehr einzuwenden; aber Sie werden es auch begreifen, daß
ich anfänglich dagegen sprach, weil man gewöhnlich überall ein
gebettetes Lager hat.«
»Ja, man hat es,« sagte er, »und gewöhnt sich daran, und meint, es müsse
so sein. Aber es kann auch anders sein. An alles gewöhnt sich der
Mensch, und die Gewohnheit wird dann sehr leicht, sehr leicht.«
Nach diesen Worten ging ich wieder, nachdem ich ihm zum zweiten Male
eine gute Nacht gewünscht hatte, in mein Stüblein und legte mich wieder
in mein Bett. Ich erinnerte mich nun auch, daß ich wirklich nie ein Bett
gesehen habe, sooft ich früher in der Behausung des Pfarrers gewesen
war. Ich dachte noch eine Zeitlang an die Sache und konnte nicht umhin,
die äußerste Feinheit des Linnens des Pfarrers sehr wohltätig an meinem
Körper zu empfinden. Nach einer kurzen Zeit lieferte der Pfarrer den
tatsächlichen Beweis, daß er an sein Lager gewohnt sei; denn ich hörte
aus dem sanften, regelmäßigen Atmen, daß er bereits in tiefen Schlummer
gesunken sei.
Da ich nun auch ruhig war, da alles in dem Pfarrhause totenstille war,
da der Wind aufgehört hatte, der Regen kaum nur leise zu vernehmen war
und die Blitze wie verloren nur mehr selten mit mattem Scheine das
Fenster berührten, senkte sich auf meine Augen der Schlummer, und
nachdem ich die Kerze ausgelöscht hatte, vernahm ich noch einige Male
das Fallen eines Tropfens an das Fenster, dann war mir's, als ob daran
der schwache Aufblick eines Leuchtens geschähe, und dann war nichts
mehr.
Ich schlief sehr gut, erwachte spät, und es war schon völliger Tag, als
ich die Augen öffnete. Es war, als ob es ein zartes Geräusch gewesen
wäre, das mein völliges Aufwachen veranlaßt hatte. Als ich die Augen
vollkommen öffnete und herumsah, erblickte ich in dem Vorhause den
Pfarrer in seinen grauen Nachtkleidern, wie er eben beschäftigt war,
meine Kleider mit einer Bürste vom Staube zu reinigen. Ich erhob mich
schnell von meinem Lager, ging hinaus und störte ihn in seinem Beginnen,
indem ich sagte, das dürfe nicht sein, so etwas könne ich von ihm nicht
annehmen, es liege nicht in seinem Stande, es mache der Staub nichts,
und wenn ich ihn fortwollte, so könnte ich ihn ja selber mit einer
Bürste schnell abstreifen.
»Es liegt nicht in meinem Stande als Priester, aber es liegt in meinem
Stande als Gastfreund,« sagte er; »ich habe nur eine einzige alte
Dienerin, die nicht in dem Hause wohnt: sie kommt zu gewissen Stunden,
um meine kleinen Dienste zu verrichten, und ist heute noch nicht da.«
»Nein, nein, das tut nichts,« antwortete ich, »ich erinnere Sie an Ihr
Versprechen, sich keine Last aufzulegen.«
»Ich lege mir keine Last auf,« erwiderte er, »und es ist schon bald
gut.«
Mit diesen Worten tat er noch ein paar Striche mit der Bürste auf dem
Rocke und ließ sich dann beides, Bürste und Kleider, nehmen. Er ging aus
dem Vorhause in ein anderes, mir bis dahin unbekanntes Gemach. Ich
kleidete mich indessen an. Nach einer Zeit kam auch er vollständig
angekleidet herein. Er hatte die alten, schwarzen Kleider an, die er am
Tage und alle vorhergehenden Tage angehabt hatte. Wir traten an das
Fenster. Der Schauplatz hatte sich vollkommen geändert. Es war ein
durchaus schöner Tag, und die Sonne erhob sich strahlend in einem
unermeßlichen Blau. Was doch so ein Gewitter ist! Das Zarteste, das
Weichste der Natur ist es, wodurch ein solcher Aufruhr veranlaßt wird.
Die feinen, unsichtbaren Dünste des Himmels, die in der Hitze des Tages
oder in der Hitze mehrerer Tage unschädlich in dem unermeßlichen Raume
aufgehängt sind, mehren sich immer, bis die Luft an der Erde so erhitzt
und verdünnt ist, daß die oberen Lasten derselben niedersinken, daß die
tieferen Dünste durch sie erkühlt werden, oder daß sie auch von einem
andern kalten Hauch angeweht werden, wodurch sie sich sogleich zu
Nebelballen bilden, das elektrische Feuer erzeugen und den Sturm
wachrufen, neue Kälte bewirken, neue Nebel erregen, sodann mit dem
Sturme daherfahren und ihre Mengen, die zusammenschießen, sei es in Eis,
sei es in geschlossenen Tropfen, auf die Erde niederschütten. Und haben
sie sie niedergeschüttet und hat die Luft sich gemischt, so steht sie
bald wieder in ihrer Reinheit und Klarheit oft schon am andern Tage da,
um wieder die Dünste aufzunehmen, die in der Hitze erzeugt werden,
wieder allmählich dasselbe Spiel zu beginnen und so die Abwechslung von
Regen und Sonnenschein zu bewirken, welche die Freude und das Gedeihen
von Menschen, Tieren und Gewächsen ist.
Der unermeßliche Regen der Nacht hatte die Kalksteinhügel glatt gewaschen,
und sie standen weiß und glänzend unter dem Blau des Himmels und unter
den Strahlen der Sonne da. Wie sie hintereinander zurückwichen, wiesen
sie in zarten Abstufungen ihre gebrochenen Glanzfarben in Grau,
Gelblich, Rötlich, Rosenfarbig, und dazwischen lagen die länglichen,
nach rückwärts immer schöneren, luftblauen Schatten. Die Wiese vor
dem Pfarrhofe war frisch und grün, die Linde, die ihre älteren und
schwächeren Blätter durch den Sturm verloren hatte, stand neugeboren da,
und die andern Bäume und die Büsche um den Pfarrhof hoben ihre nassen
glänzenden Äste und Zweige gegen die Sonne. Nur in der Nähe des Steges
war auch ein anderes, minder angenehmes Schauspiel des Gewitters. Die
Zirder war ausgetreten und setzte einen Teil der Wiese, von der ich
gesagt habe, daß sie um ein wenig höher liegt als das Flußbett, unter
Wasser. Der hohe Steg senkte sich mit seinem abwärtsgehenden Teile
unmittelbar in dieses Wasser. Allein, wenn man von dem Schaden absieht,
den die Überschwemmung durch Anführung von Sand auf der Wiese verursacht
haben mochte, so war auch diese Erscheinung schön. Die große Wasserfläche
glänzte unter den Strahlen der Sonne, sie machte zu dem Grün der Wiese
und dem Grau der Steine den dritten stimmenden und schimmernden Klang,
und der Steg stand abenteuerlich wie eine dunkle Linie über dem
silbernen Spiegel.
Der Pfarrer zeigte mir mehrere Stellen sehr entfernter Gegenden, die man
sonst nicht sehen konnte, die aber heute deutlich in der gereinigten
Luft wie klare Bilder zu erblicken waren.
Nachdem wir eine kleine Zeit das Morgenschauspiel, das die Augen
unwillkürlich auf sich gezogen hatte, betrachtet hatten, brachte der
Pfarrer kalte Milch und schwarzes Brot zum Frühmahle. Wir verzehrten
beides, und ich schickte mich dann zum Fortgehen an. Ich nahm mein Fach
und meine Tasche mit den Lederriemen über die Schulter, nahm meinen Stab
von der Ecke neben dem gelben Schreine, nahm meinen weißen Wanderhut und
sagte dem Pfarrer herzlichen Dank für meine Beherbergung während des
starken Gewitters.
»Wenn es nur nicht zu schlecht gewesen ist,« sagte er.
»Nein, nein, Euer Ehrwürden,« erwiderte ich, »es war alles lieb und gut
von Ihnen; ich bedaure nur, daß ich Ihnen Störung und Unruhe verursacht
habe; ich werde künftig genau auf das Wetter und den Himmel sehen, daß
meine Unvorsichtigkeit nicht wieder ein andrer büßen muß.«
»Ich habe gegeben, was ich gehabt habe,« sagte er.
»Und ich wünsche sehr, einen Gegendienst leisten zu können,« erwiderte
ich.
»Menschen leben nebeneinander und können sich manchen Gefallen tun,«
sagte er.
Mit diesen Worten waren wir in das Vorhaus hinausgelangt.
»Ich muß Ihnen noch meine dritte Stube zeigen,« sagte er; »hier habe ich
ein Gemach, in welchem ich mich aus- und ankleide, daß mich niemand
sieht, und in welchem ich noch mancherlei Sachen bewahrt habe.«
Mit diesen Worten führte er mich aus dem Vorhause in ein Seitenzimmer
oder eigentlich in ein Gewölbe, dessen Tür ich früher nicht beachtet
hatte. In dem Gewölbe waren wieder sehr schlechte Geräte. Ein großer,
weicher, stehender Schrein, in dem Kleider und andere solche Dinge,
wahrscheinlich auch die Wolldecken meines Lagers, aufbewahrt wurden, ein
paar Stühle und ein Brett, auf dem schwarze Brote lagen und ein Topf mit
Milch stand: das war die ganze Gerätschaft. Als wir wieder aus dem
Zimmer herausgetreten waren, schloß er es zu, wir nahmen Abschied und
versprachen, uns bald wiederzusehen.
Ich trat in die kühle, reine Luft und auf die nasse Wiese hinaus. Ich
hatte wohl noch den Gedanken, wie es sonderbar sei, daß wir immer nur in
dem Erdgeschosse gewesen seien und daß ich doch in der Nacht und am
Morgen deutlich Tritte oberhalb unser in dem Pfarrhof vernommen hatte;
allein ich ließ mich den Gedanken nicht weiter anfechten und schritt
vorwärts.
Ich ging nicht auf meinem eigentlichen Wege, sondern ich schlug die
Richtung gegen die Zirder ein. Wenn man ein Land vermißt, wenn man viele
Jahre lang Länder und ihre Gestalten auf Papier zeichnet, so nimmt man
auch Anteil an der Beschaffenheit der Länder und gewinnt sie lieb. Ich
ging gegen die Zirder, weil ich sehen wollte, welche Wirkungen ihr
Austritt hervorgebracht hatte und welche Veränderungen er in der
unmittelbaren Nähe eingeleitet haben möge. Als ich eine Weile vor dem
Wasser stand und sein Walten betrachtete, ohne daß ich eben andre
Wirkungen als den bloßen Austritt wahrnehmen konnte, so erlebte ich
plötzlich ein Schauspiel, welches ich bisher noch nicht gehabt hatte,
und bekam eine Gesellschaft, die mir bisher in dem Steinlande nicht
zuteil geworden war. Außer meinen Arbeitern, mit denen ich so bekannt
war, und die mit mir so bekannt waren, daß wir uns wechselweise wie
Werkzeuge vorkommen mußten, hatte ich nur einige Menschen in meinem
Gasthause, manchen Wanderer auf dem Wege und den armen Pfarrer in den
Gesteinen gesehen. Jetzt sollte es anders werden. Als ich hinblickte,
sah ich von dem jenseitigen Ufer, welches höher und nicht überschwemmt
war, einen lustigen, fröhlichen Knaben über den Steg daherlaufen. Als er
gegen das Ende des Steges kam, welches sich in das Überschwemmungswasser
der Zirder hinabsenkte, kauerte er sich nieder, und soviel ich durch
mein Handfernrohr wahrnehmen konnte, nestelte er sich die Schuhriemen
auf und zog Schuhe und Strümpfe aus. Allein nachdem er beides ausgezogen
hatte, ging er nicht in das Wasser herab, wie ich vermutet hatte,
sondern blieb an der Stelle. Gleich darauf kam ein zweiter Knabe und tat
dasselbe. Dann kam ein barfüßiger, der auch stehen blieb, dann mehrere
andre. Endlich kam ein ganzer Schwarm Kinder über den Steg gelaufen, und
als sie gegen das Ende desselben gekommen waren, duckten sie sich
nieder, gleichsam wie ein Schwarm Vögel, der durch die Luft geflogen
kommt und an einer kleinen Stelle einfällt, und ich konnte unschwer
wahrnehmen, daß sie sämtlich damit beschäftigt waren, Schuhe und
Strümpfe auszuziehen.
Als sie damit fertig waren, ging ein Knabe über den Steg herab und
behutsam in das Wasser. Ihm folgten die andern. Sie nahmen auf ihre
Höschen keine Rücksicht, sondern gingen damit tief in das Wasser, und
die Röckchen der Mädchen schwammen um ihre Füße herum. Zu meinem
Erstaunen erblickte ich jetzt auch mitten im Wasser eine größere
schwarze Gestalt, die niemand anders als der arme Pfarrer im Kar war. Er
stand bis an die Hüften im Wasser. Ich hatte ihn früher nicht gesehen
und auch nicht wahrgenommen, wie er hineingekommen war, weil ich mit
meinen Augen immer weiter hin gegen den Steg geblickt hatte und sie erst
jetzt mehr nach vorn richtete, wie die Kinder gegen meinen Standpunkt
heranschritten. Alle Kinder gingen gegen den Pfarrer zu, und nachdem sie
eine Weile bei ihm verweilt und mit ihm gesprochen hatten, traten sie
den Weg gegen das Ufer an, an dem ich stand. Da sie ungleich vorsichtig
auftraten, so zerstreuten sie sich im Hergehen durch das Wasser,
erschienen wie schwarze Punkte auf der glänzenden Fläche und kamen
einzeln bei mir an. Da ich sah, daß keine Gefahr in dem überall seichten
Überschwemmungswasser vorhanden sei, blieb ich auf meiner Stelle stehen
und ließ sie ankommen. Die Kinder kamen heran und blieben bei mir
stehen. Sie sahen mich anfangs mit trotzigen und scheuen Angesichtern
an; aber da ich von Jugend auf ein Kinderfreund gewesen bin, da ich
stets die Kinder als Knospen der Menschheit außerordentlich geliebt habe
und seit meiner Verehelichung selbst mit einer Anzahl davon gesegnet
worden bin, da zuletzt auch keine Art von Geschöpfen so schnell erkennt,
wer ihnen gut ist, und auf diesem Boden ebenso schnell Vertrauen gewinnt
als Kinder: so war ich bald von einem Kreise plaudernder und rühriger
Kinder umringt, die sich bemühten, Fragen zu geben und Fragen zu
beantworten. Es war leicht zu erraten, auf welchem Wege sie sich
befanden, da sie sämtlich an ledernen oder leinenen Bändern ihre
Schultaschen um die Schultern gehängt hatten. Weil aber auch ich meine
Tasche und mein Fach an einem ledernen Riemen um meine Schultern trug,
so mochte es ein lächerlicher Anblick gewesen sein, mich gleichsam wie
ein großes Schulkind unter den kleinen stehen zu sehen. Einige bückten
sich und waren bemüht, ihre Schuhe und Strümpfe wieder anzuziehen,
andere hielten sie noch in den Händen, sahen zu mir auf und redeten mit
mir.
Ich fragte sie, woher sie kämen, und erhielt zur Antwort, daß sie aus
den Karhäusern und Steinhäusern seien und daß sie in die Schule in das
Kar gehen.
Als ich sie fragte, warum sie auf dem Stege zusammen gewartet hätten und
nicht einzeln, wie sie gekommen wären, in das Wasser gestiegen seien,
sagten sie, weil die Eltern befohlen hätten, sie sollten sehr vorsichtig
sein und nicht allein, sondern alle zusammen in das Wasser gehen, wenn
ein solches jenseits des Steges der Zirderwiese sei.
»Wenn aber das Wasser auf der Wiese so tief wäre, daß es über das Haupt
eines großen Menschen hinausginge?« fragte ich.
»So kehren wir wieder um,« antworteten sie.
»Wenn aber erst das Wasser mit Gewalt daherkäme, wenn ihr bereits über
den Steg gegangen wäret und euch auf der Wiese befändet, was tätet ihr
dann?«
»Das wissen wir nicht.«
Ich fragte sie, wie lange sie von den Steinhäusern und Karhäusern
hierher brauchten, und erhielt die Antwort: eine Stunde. So weit mochten
auch die genannten Häuser wirklich entfernt sein. Sie liegen jenseits
der Zirder in einem ebenso unfruchtbaren Boden wie das Kar, aber ihre
Bewohner treiben viele Geschäfte, namentlich brennen sie Kalk aus ihren
Steinen und verführen ihn weit.
Ich fragte sie, ob ihnen die Eltern auch aufgetragen hätten, die Schuhe
und Strümpfe zu schonen, erhielt die Antwort Ja, und bewunderte die
Unfolgerichtigkeit, indem sie die trockenen Schuhe und Strümpfe in den
Händen hielten und mit bitterlich nassen Höschen und Röckchen vor mir
standen.
Ich fragte, was sie in dem Winter täten.
»Da gehen wir auch herüber,« sagten sie.
»Wenn aber Schneewasser auf der Wiese ist?«
»Da ziehen wir die Schuhe nicht aus, sondern gehen mit ihnen durch.«
»Und wenn der Steg eisig ist?«
»Da müssen wir achtgeben.«
»Und wenn außerordentliches Schneegestöber ist?«
»Das macht nichts.«
»Und wenn ungeheuer viel Schnee liegt und kein Weg ist?«
»Dann bleiben wir zu Hause.«
In diesem Augenblicke kam der Pfarrer mit den letzten Kindern gegen mich
heran. Es war auch Zeit, denn die Kinder waren bereits so zutraulich
geworden, daß mir ein winzig kleiner Knabe, der den Grund und Anfang
aller Wissenschaften auf einem kleinen Papptäfelchen trug, seine
Buchstaben aufsagen wollte.
Da mich der Pfarrer in der Mitte der Kinder ansichtig wurde, grüßte er
sehr freundlich und sagte, das sei schön von mir, daß ich auch zur Hilfe
herbeigeeilt wäre.
Ich erschrak über diese Zumutung, sagte aber gleich, ich sei eben nicht
zur Hilfe herbeigeeilt, da ich nicht gewußt hätte, daß Kinder über den
Steg kommen würden, aber wenn Hilfe nötig geworden wäre, so würde ich
sie auch gewiß geleistet haben.
Bei dieser Gelegenheit, als ich ihn so unter den Kindern stehen sah,
bemerkte ich, daß er bei weitem tiefer im Wasser gewesen sein müsse als
die Kinder; denn er war bis über die Hüften naß, und dies hätte bei
manchem Kinde beinahe an den Hals gereicht. Ich begriff den Widerspruch
nicht und fragte ihn deshalb. Er sagte, das sei leicht zu erklären. Der
Wennerbauer, dem das überschwemmte Stück Wiese gehöre, auf dem er eben
im Wasser gestanden sei, habe vorgestern Steine aus der Wiese graben und
wegführen lassen. Die Grube sei geblieben. Da er nun heute die Wiese
gegen die Zirder mit Wasser überdeckt gesehen hätte, habe er geglaubt,
daß der Weg der Kinder etwa nahe an dieser Grube vorbeigehen und daß
eines in derselben verunglücken könnte. Deshalb habe er sich zu der
Grube stellen wollen, um alle Gefahr zu verhindern. Da sie aber
abschüssig war, sei er selber in die Grube geglitten, und einmal darin
stehend, sei er auch darin stehen geblieben. Eines der kleineren Kinder
hätte in der Grube sogar ertrinken können, so tief sei sie gegraben
worden. Man müsse Sorge tragen, daß die Wiese wieder abgeebnet werde;
denn das Wasser bei Überschwemmungen sei trüb und lasse die Tiefe und
Ungleichheit des Bodens unter sich nicht bemerken.
Die nassen Kinder drängten sich um den nassen Pfarrer, sie küßten ihm
die Hand, sie redeten mit ihm, er redete mit ihnen, oder sie standen da
und sahen zutraulich zu ihm hinauf.
Er aber sagte endlich, sie sollten jetzt die nassen Röckchen auswinden,
das Wasser aus allen Kleidern drücken oder abstreifen, und wer Schuhe
und Strümpfe habe, solle sie anziehen, dann sollen sie gehen, daß sie
sich nicht erkühlen, sie sollen sich in die Sonne stellen, daß sie eher
trocken würden, und sollen dann in die Schule gehen und dort sehr
sittsam sein.
»Ja, das werden wir tun,« sagten sie.
Sie folgten der Weisung auch sogleich, sie duckten oder kauerten sich
nieder, sie wanden die Röckchen aus, sie drückten das Wasser aus den
Füßen der Höschen oder sie drängten und streiften es aus Falten und
Läppchen, und ich sah, daß sie darin eine große Geschicklichkeit hatten.
Auch war die Sache nicht so bedeutend, denn sie hatten alle entweder
ungebleichte oder rot- oder blaugestreifte leinene Kleidchen an, die
bald trocken werden würden und denen man kaum ansehen würde, daß sie naß
gewesen seien; und in Hinsicht der Gesundheit, dachte ich, würde der
jugendliche Körper leicht die Feuchtigkeit überwinden. Da sie mit dem
Auspressen des Wassers fertig waren, gingen sie an das Anziehen der
Schuhe und Strümpfe. Als sie auch dieses Geschäft beendigt hatten, nahm
der Pfarrer wieder von mir Abschied, dankte mir noch einmal, daß ich
hierhergekommen sei, und begab sich mit den Kindern auf den Weg in das
Kar.
Ich rief den Kindern zu, sie sollten recht fleißig sein, sie riefen
zurück: »Ja, ja!« und gingen mit dem Pfarrer davon.
Ich sah die Gestalt des Pfarrers unter dem Kinderhaufen über die nasse
Wiese der Karschule zugehen, wendete mich dann auch und schlug den Weg
in meine Steine ein. Ich wollte nicht mehr in die Hochstraße gehen,
sondern gleich meine Leute und meinen Arbeitsplatz aufsuchen, teils weil
ich keine Zeit zu verlieren hatte, teils weil ich ohnedem noch mit den
Resten von Lebensmitteln versehen war, die der Pfarrer gestern abend
verschmäht hatte. Auch wollte ich meine Leute beruhigen, die gewiß
erfahren haben würden, daß ich in der Nacht nicht in der Hochstraße
gewesen sei, und deshalb meinetwillen besorgt sein könnten.
Als ich in die Höhe der Kalksteinhügel hinaufstieg, dachte ich an die
Kinder. Wie groß doch die Unerfahrenheit und Unschuld ist! Sie gehen auf
das Ansehen der Eltern dahin, wo sie den Tod haben können; denn die
Gefahr ist bei den Überschwemmungen der Zirder sehr groß und kann bei
der Unwissenheit der Kinder unberechenbar groß werden. Aber sie kennen
den Tod nicht. Wenn sie auch seinen Namen auf den Lippen führen, so
kennen sie seine Wesenheit nicht, und ihr emporstrebendes Leben hat
keine Empfindung von Vernichtung. Wenn sie selbst in den Tod gerieten,
würden sie es nicht wissen, und sie würden eher sterben, ehe sie es
erführen.
Als ich so dachte, hörte ich das Glöcklein von dem Turme der Karkirche
in meine Steine hineinklingen, das eben zu der Morgenmesse rief, die der
Pfarrer abhalten und der die Kinder beiwohnen würden.
Ich ging tiefer in die Steine hinein und fand meine Leute, die sich
freuten, mich zu sehen, und die mir Lebensmittel gebracht hatten. --
Da ich lange in der Gegend verweilte, konnte ich es nicht vermeiden,
auch aus dem Munde der Menschen manches über den Pfarrer zu hören. Da
erfuhr ich, daß es wirklich wahr sei, woran ich vermöge seiner Aussage
ohnehin nicht mehr gezweifelt hatte, daß er schon seit vielen Jahren in
seinem Vorhause auf der hölzernen Bank schlafe und die Bibel unter dem
Kopfe habe; daß er hierbei im Sommer nur die grauen Wollkleider anhabe
und im Winter sich auch einer Decke bediene. Seine Kleider trage er so
lange und erhalte sie so beisammen, daß sich niemand erinnern könne,
wann er sich einmal neue angeschafft hätte. Das obere Stockwerk seines
Pfarrhofes habe er vermietet. Es sei ein Mann gekommen, der in einem
Amte gestanden, dann in den Ruhestand versetzt worden war, und der sein
Gehalt nun in der Gegend verzehre, in welcher er geboren worden sei. Er
habe den Umstand, daß der Pfarrer seine Zimmer vermiete, benützt, um
sich mit seiner Tochter da einzumieten, daß er immer den Schauplatz vor
Augen habe, in dem er seine Kindheit zugebracht hatte. Es war mir diese
Tatsache wieder ein Beweis, wie süß uns nach den Worten des Dichters der
Geburtsboden zieht und seiner nicht vergessen läßt, daß hier ein Mann
eine Gegend als ein Labsal und als eine Erheiterung seines Alters
aufsucht, aus der jeder andere fortzukommen trachten würde. Der Pfarrer,
sagte man, esse zum Frühmahle und am Abend nur ein Stück schwarzen
Brotes und sein Mittagessen bereite ihm seine Dienerin Sabine, welche es
in ihrer Wohnung koche und es ihm in den Pfarrhof bringe. Es bestehe
häufig aus warmer Milch oder einer Suppe oder im Sommer selbst aus
kalten Dingen. Wenn er krank sei, lasse er keinen Arzt und keine Arznei
kommen, sondern liege und enthalte sich der Speisen, bis er gesund
werde. Von den Einkünften seiner Miete und seines Amtes tue er Gutes,
und zwar an Leuten, die er sorgsam aussuche. Er habe keine Verwandten
und Bekannten. Seit den Jahren, seit denen er da sei, sei niemand bei
ihm auf Besuch gewesen. Alle seine Vorgänger seien nur kurze Zeit
Pfarrer in dem Kar gewesen und seien dann fortgekommen; er aber sei
schon lange da, und es habe den Anschein, daß er bis zu seinem
Lebensende dableiben werde. Er gehe auch nicht auf Besuche in die
Nachbarschaft, ja, er gehe nicht viel mit Menschen um, und wenn er nicht
in seinen Amtsgeschäften oder in der Schule sei, so lese er in seinem
Stüblein oder er gehe über die Wiese in das Steinkar, gehe dort im Sande
herum oder sitze dort einsam mit seinen Gedanken.
Es hatte sich in der Gegend der Ruf verbreitet, daß er wegen seiner
Lebensweise Geld habe, und er ist deshalb schon dreimal beraubt worden.
Ich konnte von diesen Dingen weder wissen, was wahr sei, noch was nicht
wahr sei. Sooft ich zu ihm kam, sah ich die ruhigen, klaren blauen
Augen, das einfache Wesen und die bittere, ungeheuchelte Armut. Was
seine Vergangenheit gewesen sei, in das drang ich nicht ein und mochte
nicht eindringen.
Ich hatte auch mehrere Predigten von ihm gehört. Sie waren einfach
christlich, und wenn auch von seiten der Beredsamkeit manches
einzuwenden gewesen wäre, so waren sie doch klar und ruhig, und es war
eine solche Güte in ihnen, daß sie in das Herz gingen.
Die Zeit meiner Arbeiten in jener Gegend zog sich in die Länge. Die
Steinnester jener unwirtlichen Landschaften setzten uns solche
Hindernisse entgegen, daß wir Aussicht hatten, doppelt so viel Zeit zu
brauchen, als auf einem gleichen Flächenraum einer gezähmten und
fruchtbaren Gegend. Dazu kam noch, daß uns von den Behörden gleichsam
eine Frist gesetzt wurde, in der wir fertig sein sollten, indem wir die
Bestimmung bekamen, zu einer gewissen Zeit in einem andern Teile des
Reiches beschäftigt zu werden. Ich wollte mir die Schande nicht antun,
mich saumselig finden zu lassen. Ich bot daher alles auf, das Geschäft
in einen lebhaften Gang zu bringen. Ich verließ die Hochstraße, ich ließ
mir in dem Teile des Steinkars, in dem wir arbeiteten, eine Bretterhütte
als Wohnung aufschlagen, ich wohnte dort und ließ mir mit meinen Leuten
gemeinschaftlich an einem Feuer kochen. Ich zog auch alle Leute zu mir,
daß sie auf dem Arbeitsschauplatze oder in der Nähe in errichteten
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