Bunte Steine: Ein Festgeschenk - 13

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Sie gingen schleunig längs des Dorfplatzes hinab und dann durch die
Häusergasse und endlich zwischen den Planken der Obstgärten in das Freie
hinaus. Die Sonne stand schon über dem mit milchigen Wolkenstreifen
durchwobenen Wald der morgendlichen Anhöhen, und ihr trübes, rötliches
Bild schritt durch die laublosen Zweige der Holzäpfelbäume mit den
Kindern fort.
In dem ganzen Tale war kein Schnee, die größeren Berge, von denen er
schon viele Wochen herabgeglänzt hatte, wurden damit bedeckt, die
kleineren standen in dem Mantel ihrer Tannenwälder und im Fahlrot ihrer
entblößten Zweige unbeschneit und ruhig da. Der Boden war noch nicht
gefroren, und er wäre vermöge der vorhergegangenen langen, regenlosen
Zeit ganz trocken gewesen, wenn ihn nicht die Jahreszeit mit einer
zarten Feuchtigkeit überzogen hätte, die ihn aber nicht schlüpfrig,
sondern eher fest und widerprallend machte, daß sie leicht darauf
fortgingen. Das wenige Gras, welches noch auf den Wiesen und vorzüglich
an den Wassergräben derselben war, stand in herbstlichem Ansehen. Es lag
kein Reif und bei näherem Anblicke nicht einmal ein Tau, was nach der
Meinung der Landleute baldigen Regen bedeutet.
Gegen die Grenzen der Wiesen zu war ein Gebirgsbach, über welchen ein
hoher Steg führte. Die Kinder gingen auf den Steg und schauten hinab. Im
Bache war schier kein Wasser, ein dünner Faden von sehr stark blauer
Farbe ging durch die trockenen Kiesel des Gerölles, die wegen
Regenlosigkeit ganz weiß geworden waren, und sowohl die Wenigkeit als
auch die Farbe des Wassers zeigten an, daß in den größeren Höhen schon
Kälte herrschen müsse, die den Boden verschließe, daß er mit seiner Erde
das Wasser nicht trübe, und die das Eis erhärte, daß es in seinem Innern
nur wenige klare Tropfen abgeben könne.
Von dem Stege liefen die Kinder durch die Gründe fort und näherten sich
immer mehr den Waldungen.
Sie trafen endlich die Grenze des Holzes und gingen in demselben weiter.
Als sie in die höheren Wälder des Halses hinaufgekommen waren, zeigten
sich die langen Furchen des Fahrweges nicht mehr weich, wie es unten im
Tale der Fall gewesen war, sondern sie waren fest, und zwar nicht aus
Trockenheit, sondern, wie die Kinder sich bald überzeugten, weil sie
gefroren waren. An manchen Stellen waren sie so überfroren, daß sie die
Körper der Kinder trugen. Nach der Natur der Kinder gingen sie nun nicht
mehr auf dem glatten Pfade neben dem Fahrwege, sondern in den Gleisen,
und versuchten, ob dieser oder jener Furchenaufwurf sie schon trage. Als
sie nach Verlauf einer Stunde auf der Höhe des Halses angekommen waren,
war der Boden bereits so hart, daß er klang und Schollen wie Steine
hatte.
An der roten Unglückssäule des Bäckers bemerkte Sanna zuerst, daß sie
heute gar nicht dastehe. Sie gingen zu dem Platze hinzu und sahen, daß
der runde, rot angestrichene Balken, der das Bild trug, in dem dürren
Grase liege, das wie dünnes Stroh an der Stelle stand und den Anblick
der liegenden Säule verdeckte. Sie sahen zwar nicht ein, warum die Säule
liege, ob sie umgeworfen worden oder ob sie von selber umgefallen sei;
das sahen sie, daß sie an der Stelle, wo sie in die Erde ragte, sehr
morsch war, und daß sie daher sehr leicht habe umfallen können; aber da
sie einmal lag, so machte es ihnen Freude, daß sie das Bild und die
Schrift so nahe betrachten konnten, wie es sonst nie der Fall gewesen
war. Als sie alles -- den Korb mit den Semmeln, die bleichen Hände
des Bäckers, seine geschlossenen Augen, seinen grauen Rock und die
umstehenden Tannen -- betrachtet hatten, als sie die Schrift gelesen
und laut gesagt hatten, gingen sie wieder weiter.
Abermals nach einer Stunde wichen die dunklen Wälder zu beiden Seiten
zurück, dünnstehende Bäume, teils einzelne Eichen, teils Birken und
Gebüschgruppen empfingen sie, geleiteten sie weiter, und nach kurzem
liefen sie auf den Wiesen in das Millsdorfer Tal hinab.
Obwohl dieses Tal bedeutend tiefer liegt als das von Gschaid und auch
um so viel wärmer war, daß man die Ernte immer um vierzehn Tage früher
beginnen konnte als in Gschaid, so war doch auch hier der Boden
gefroren, und als die Kinder bis zu den Loh- und Walkwerken des
Großvaters gekommen waren, lagen auf dem Wege, auf den die Räder oft
Tropfen herausspritzten, schöne Eistäfelchen. Den Kindern ist das
gewöhnlich ein sehr großes Vergnügen.
Die Großmutter hatte sie kommen gesehen, war ihnen entgegengegangen,
nahm Sanna bei den erfrornen Händchen und führte sie in die Stube.
Sie nahm ihnen die wärmeren Kleider ab, sie ließ in dem Ofen nachlegen
und fragte sie, wie es ihnen im Herübergehen gegangen sei.
Als sie hierauf die Antwort erhalten hatte, sagte sie: »Das ist schon
recht, das ist gut, es freut mich gar sehr, daß ihr wieder gekommen
seid; aber heute müßt ihr bald fort, der Tag ist kurz, und es wird auch
kälter, am Morgen war es in Millsdorf nicht gefroren.«
»In Gschaid auch nicht,« sagte der Knabe.
»Siehst du, darum müßt ihr euch sputen, daß euch gegen Abend nicht zu
kalt wird,« antwortete die Großmutter.
Hierauf fragte sie, was die Mutter mache, was der Vater mache, und ob
nichts Besonderes in Gschaid geschehen sei.
Nach diesen Fragen bekümmerte sie sich um das Essen, sorgte, daß es
früher bereitet wurde als gewöhnlich und richtete selber den Kindern
kleine Leckerbissen zusammen, von denen sie wußte, daß sie eine Freude
damit erregen würde. Dann wurde der Färber gerufen, die Kinder bekamen
an dem Tische aufgedeckt wie große Personen und aßen nun mit Großvater
und Großmutter, und die letzte legte ihnen hierbei besonders Gutes vor.
Nach dem Essen streichelte sie Sannas unterdessen sehr rot gewordene
Wangen.
Hierauf ging sie geschäftig hin und her und steckte das Kalbfellränzchen
des Knaben voll und steckte ihm noch allerlei in die Taschen. Auch in
die Täschchen von Sanna tat sie allerlei Dinge. Sie gab jedem ein Stück
Brot, es auf dem Wege zu verzehren, und in dem Ränzchen, sagte sie,
seien noch zwei Weißbrote, wenn etwa der Hunger zu groß würde.
»Für die Mutter habe ich einen gut gebrannten Kaffee mitgegeben,« sagte
sie, »und in dem Fläschchen, das zugestopft und gut verbunden ist,
befindet sich auch ein schwarzer Kaffeeaufguß, ein besserer, als die
Mutter bei euch gewöhnlich macht, sie soll ihn nur kosten, wie er ist,
er ist eine wahre Arznei, so kräftig, daß nur ein Schlückchen den Magen
so wärmt, daß es den Körper in den kältesten Wintertagen nicht frieren
kann. Die andern Sachen, die in der Schachtel und in den Papieren im
Ränzchen sind, bringt unversehrt nach Hause.«
Da sie noch ein Weilchen mit den Kindern geredet hatte, sagte sie, daß
sie gehen sollten.
»Habe acht, Sanna,« sagte sie, »daß du nicht frierst, erhitze dich
nicht; und daß ihr nicht über die Wiesen hinauf und unter den Bäumen
lauft. Etwa kömmt gegen Abend ein Wind, da müßt ihr langsamer gehen.
Grüßet Vater und Mutter und sagt, sie sollen recht glückliche Feiertage
haben.«
Die Großmutter küßte beide Kinder auf die Wangen und schob sie durch die
Tür hinaus. Nichtsdestoweniger ging sie aber auch selber mit, geleitete
sie durch den Garten, ließ sie durch das Hinterpförtchen hinaus, schloß
wieder und ging in das Haus zurück.
Die Kinder gingen an den Eistäfelchen neben den Werken des Großvaters
vorbei, sie gingen durch die Millsdorfer Felder und wendeten sich gegen
die Wiesen hinan.
Als sie auf den Anhöhen gingen, wo, wie gesagt wurde, zerstreute Bäume
und Gebüschgruppen standen, fielen äußerst langsam einzelne
Schneeflocken.
»Siehst du, Sanna,« sagte der Knabe, »ich habe es gleich gedacht, daß
wir Schnee bekommen; weißt du, da wir von Hause weggingen, sahen wir
noch die Sonne, die so blutrot war wie eine Lampe bei dem heiligen
Grabe, und jetzt ist nichts mehr von ihr zu erblicken, und nur der graue
Nebel ist über den Baumwipfeln oben. Das bedeutet allemal Schnee.«
Die Kinder gingen freudiger fort, und Sanna war recht froh, wenn sie mit
dem dunkeln Ärmel ihres Röckchens eine der fallenden Flocken auffangen
konnte, und wenn dieselbe recht lange nicht auf dem Ärmel zerfloß. Als
sie endlich an dem äußersten Rand der Millsdorfer Höhen angekommen
waren, wo es gegen die dunkeln Tannen des Halses hineingeht, war die
dichte Waldwand schon recht lieblich gesprenkelt von den immer
reichlicher herabfallenden Flocken. Sie gingen nunmehr in den dicken
Wald hinein, der den größten Teil ihrer noch bevorstehenden Wanderung
einnahm.
Es geht von dem Waldrande noch immer aufwärts, und zwar bis man zur
roten Unglückssäule kommt, von wo sich, wie schon oben angedeutet wurde,
der Weg gegen das Tal von Gschaid hinabwendet. Die Erhebung des Waldes
von der Millsdorfer Seite aus ist sogar so steil, daß der Weg nicht
gerade hinangeht, sondern daß er in sehr langen Abweichungen von Abend
nach Morgen und von Morgen nach Abend hinanklimmt. An der ganzen Länge
des Weges hinauf zur Säule und hinab bis zu den Wiesen von Gschaid sind
hohe, dichte, ungelichtete Waldbestände, und sie werden erst ein wenig
dünner, wenn man in die Ebene gelangt ist und gegen die Wiesen des Tales
von Gschaid hinauskömmt. Der Hals ist auch, wenn er gleich nur eine
kleine Verbindung zwischen zwei großen Gebirgshäuptern abgibt, doch
selbst so groß, daß er, in die Ebene gelegt, einen bedeutenden
Gebirgsrücken abgeben würde.
Das erste, was die Kinder sahen, als sie die Waldung betraten, war, daß
der gefrorene Boden sich grau zeigte, als ob er mit Mehl besäet wäre,
daß die Fahne manches dünnen Halmes des am Wege hin und zwischen den
Bäumen stehenden dürren Grases mit Flocken beschwert war, und daß auf
den verschiedenen grünen Zweigen der Tannen und Fichten, die sich wie
Hände öffneten, schon weiße Fläumchen saßen.
»Schneit es denn jetzt bei dem Vater zu Hause auch?« fragte Sanna.
»Freilich«, antwortete der Knabe, »es wird auch kälter, und du wirst
sehen, daß morgen der ganze Teich gefroren ist.«
»Ja, Konrad,« sagte das Mädchen.
Es verdoppelte beinahe seine kleinen Schritte, um mit denen des
dahinschreitenden Knaben gleichbleiben zu können.
Sie gingen nun rüstig in den Windungen fort, jetzt von Abend nach
Morgen, jetzt von Morgen nach Abend. Der von der Großmutter
vorausgesagte Wind stellte sich nicht ein; im Gegenteile war es so
stille, daß sich nicht ein Ästchen oder Zweig rührte, ja sogar es schien
im Walde wärmer, wie es in lockeren Körpern, dergleichen ein Wald auch
ist, immer im Winter zu sein pflegt, und die Schneeflocken fielen stets
reichlicher, so daß der ganze Boden schon weiß war, daß der Wald sich
grau zu bestäuben anfing, und daß auf dem Hute und den Kleidern des
Knaben sowie auf denen des Mädchens der Schnee lag.
Die Freude der Kinder war sehr groß. Sie traten auf den weichen Flaum,
suchten mit dem Fuße absichtlich solche Stellen, wo er dichter zu liegen
schien, um dorthin zu treten und sich den Anschein zu geben, als wateten
sie bereits. Sie schüttelten den Schnee nicht von den Kleidern ab.
Es war große Ruhe eingetreten. Von den Vögeln, deren doch manche auch
zuweilen im Winter in dem Walde hin und her fliegen, und von denen die
Kinder im Herübergehen sogar mehrere zwitschern gehört hatten, war
nichts zu vernehmen, sie sahen auch keine auf irgendeinem Zweige sitzen
oder fliegen, und der ganze Wald war gleichsam ausgestorben.
Weil nur die bloßen Fußstapfen der Kinder hinter ihnen blieben, und weil
vor ihnen der Schnee rein und unverletzt war, so war daraus zu erkennen,
daß sie die einzigen waren, die heute über den Hals gingen.
Sie gingen in ihrer Richtung fort, sie näherten sich öfter den Bäumen,
öfter entfernten sie sich, und wo dichtes Unterholz war, konnten sie den
Schnee auf den Zweigen liegen sehen.
Ihre Freude wuchs noch immer; denn die Flocken fielen stets dichter, und
nach kurzer Zeit brauchten sie nicht mehr den Schnee aufzusuchen, um in
ihm zu waten; denn er lag schon so dicht, daß sie ihn überall weich
unter den Sohlen empfanden, und daß er sich bereits um ihre Schuhe zu
legen begann; und wenn es so ruhig und heimlich war, so war es, als ob
sie das Knistern des in die Nadeln herabfallenden Schnees vernehmen
könnten.
»Werden wir heute auch die Unglückssäule sehen?« fragte das Mädchen,
»sie ist ja umgefallen, und da wird es darauf schneien, und da wird die
rote Farbe weiß sein.«
»Darum können wir sie doch sehen,« antwortete der Knabe, »wenn auch der
Schnee auf sie fällt und wenn sie auch weiß ist, so müssen wir sie
liegen sehen, weil sie eine dicke Säule ist und weil sie das schwarze
eiserne Kreuz auf der Spitze hat, das doch immer herausragen wird.«
»Ja, Konrad.«
Indessen da sie noch weitergegangen waren, war der Schneefall so dicht
geworden, daß sie nur mehr die allernächsten Bäume sehen konnten.
Von der Härte des Weges oder gar von Furchenaufwerfungen war nichts zu
empfinden, der Weg war vom Schnee überall gleich weich und war überhaupt
nur daran zu erkennen, daß er als ein gleichmäßiger weißer Streifen in
dem Walde fortlief. Auf allen Zweigen lag schon die schöne, weiße Hülle.
Die Kinder gingen jetzt mitten auf dem Wege, sie furchten den Schnee mit
ihren Füßlein und gingen langsamer, weil das Gehen beschwerlich ward.
Der Knabe zog seine Jacke empor an dem Halse zusammen, damit ihm nicht
der Schnee in den Nacken falle, und er setzte den Hut tiefer in das
Haupt, daß er geschützter sei. Er zog auch seinem Schwesterlein das
Tuch, das ihm die Mutter um die Schulter gegeben hatte, besser zusammen
und zog es ihm mehr vorwärts in die Stirne, daß es ein Dach bilde.
Der von der Großmutter vorausgesagte Wind war noch immer nicht gekommen;
aber dafür wurde der Schneefall nach und nach so dicht, daß auch nicht
mehr die nächsten Bäume zu erkennen waren, sondern daß sie wie neblige
Säcke in der Luft standen.
Die Kinder gingen fort. Sie duckten die Köpfe dichter in ihre Kleider
und gingen fort.
Sanna nahm den Riemen, an welchem Konrad die Kalbfelltasche um die
Schulter hängen hatte, mit den Händchen, hielt sich daran, und so gingen
sie ihres Weges.
Die Unglückssäule hatten sie noch immer nicht erreicht. Der Knabe konnte
die Zeit nicht ermessen, weil keine Sonne am Himmel stand und weil es
immer gleichmäßig grau war.
»Werden wir bald zu der Unglückssäule kommen?« fragte Sanna.
»Ich weiß es nicht,« antwortete der Knabe, »ich kann heute die Bäume
nicht sehen und den Weg nicht erkennen, weil er so weiß ist. Die
Unglückssäule werden wir wohl gar nicht sehen, weil so viel Schnee
liegen wird, daß sie verhüllt sein wird, und daß kaum ein Gräschen oder
ein Arm des schwarzen Kreuzes hervorragen wird. Aber es macht nichts.
Wir gehen immer auf dem Wege fort, der Weg geht zwischen den Bäumen, und
wenn er zu dem Platze der Unglückssäule kommt, dann wird er abwärts
gehen, wir gehen auf ihm fort, und wenn er aus den Bäumen hinausgeht,
dann sind wir schon auf den Wiesen von Gschaid, dann kömmt der Steg, und
dann haben wir nicht mehr weit nach Hause.«
»Ja, Konrad,« sagte das Mädchen.
Sie gingen auf ihrem aufwärtsführenden Wege fort. Die hinter ihnen
liegenden Fußstapfen waren jetzt nicht mehr lange sichtbar; denn die
ungemeine Fülle des herabfallenden Schnees deckte sie bald zu, daß sie
verschwanden. Der Schnee knisterte in seinem Falle nun auch nicht mehr
in den Nadeln, sondern legte sich eilig und heimlich auf die weiße,
schon daliegende Decke nieder. Die Kinder nahmen die Kleider noch
fester, um das immerwährende, allseitige Hineinrieseln abzuhalten.
Sie gingen sehr schleunig, und der Weg führte noch stets aufwärts.
Nach langer Zeit war noch immer die Höhe nicht erreicht, auf welcher die
Unglückssäule stehen sollte und von wo der Weg gegen die Gschaider Seite
sich hinunterwenden mußte.
Endlich kamen die Kinder in eine Gegend, in welcher keine Bäume standen.
»Ich sehe keine Bäume mehr,« sagte Sanna.
»Vielleicht ist nur der Weg so breit, daß wir sie wegen des Schneiens
nicht sehen können,« antwortete der Knabe.
»Ja, Konrad,« sagte das Mädchen.
Nach einer Weile blieb der Knabe stehen und sagte: »Ich sehe selber
keine Bäume mehr, wir müssen aus dem Walde gekommen sein, auch geht der
Weg immer bergan. Wir wollen ein wenig stehenbleiben und herumsehen,
vielleicht erblicken wir etwas.«
Aber sie erblickten nichts. Sie sahen durch einen trüben Raum in den
Himmel. Wie bei dem Hagel über die weißen oder grünlich gedunsenen
Wolken die finsteren, fransenartigen Streifen herabstarren, so war es
hier, und das stumme Schütten dauerte fort. Auf der Erde sahen sie nur
einen runden Fleck Weiß und dann nichts mehr.
»Weißt du, Sanna,« sagte der Knabe, »wir sind auf dem dürren Grase, auf
welches ich dich oft im Sommer heraufgeführt habe, wo wir saßen und wo
wir den Rasen betrachteten, der nacheinander hinaufgeht, und wo die
schönen Kräuterbüschel wachsen. Wir werden da jetzt gleich rechts
hinabgehen!«
»Ja, Konrad.«
»Der Tag ist kurz, wie die Großmutter gesagt hat, und wie du auch wissen
wirst, wir müssen uns daher sputen.«
»Ja, Konrad,« sagte das Mädchen.
»Warte ein wenig, ich will dich besser einrichten,« erwiderte der Knabe.
Er nahm seinen Hut ab, setzte ihn Sanna auf das Haupt und befestigte ihn
mit den beiden Bändchen unter ihrem Kinn. Das Tüchlein, welches sie um
hatte, schützte sie zu wenig, während auf seinem Haupte eine solche
Menge dichter Locken war, daß noch lange Schnee darauffallen konnte, ehe
Nässe und Kälte durchzudringen vermochten. Dann zog er sein Pelzjäckchen
aus und zog dasselbe über die Ärmelein der Schwester. Um seine eigenen
Schultern und Arme, die jetzt das bloße Hemd zeigten, band er das
kleinere Tüchlein, das Sanna über die Brust, und das größere, das sie
über die Schultern gehabt hatte. Das sei für ihn genug, dachte er, wenn
er nur stark auftrete, werde ihn nicht frieren.
Er nahm das Mädchen bei der Hand, und so gingen sie jetzt fort.
Das Mädchen schaute mit den willigen Äuglein in das ringsum herrschende
Grau und folgte ihm gern, nur daß es mit den kleinen, eilenden Füßlein
nicht so nachkommen konnte, wie er vorwärts strebte gleich einem, der es
zur Entscheidung bringen wollte.
Sie gingen nun mit der Unablässigkeit und Kraft, die Kinder und Tiere
haben, weil sie nicht wissen, wie viel ihnen beschieden ist, und wann
ihr Vorrat erschöpft ist.
Aber wie sie gingen, so konnten sie nicht merken, ob sie über den Berg
hinabkämen oder nicht. Sie hatten gleich rechts nach abwärts gebogen,
allein sie kamen wieder in Richtungen, die bergan führten, bergab und
wieder bergan. Oft begegneten ihnen Steilheiten, denen sie ausweichen
mußten, und ein Graben, in dem sie fortgingen, führte sie in einer
Krümmung herum. Sie erklommen Höhen, die sich unter ihren Füßen steiler
gestalteten, als sie dachten, und was sie für abwärts hielten, war
wieder eben, oder es war eine Höhlung, oder es ging immer gedehnt fort.
»Wo sind wir denn, Konrad?« fragte das Mädchen.
»Ich weiß es nicht,« antwortete er.
»Wenn ich nur mit diesen meinen Augen etwas zu erblicken imstande wäre,«
fuhr er fort, »daß ich mich danach richten könnte.«
Aber es war rings um sie nichts als das blendende Weiß, überall das
Weiß, das aber selber nur einen immer kleineren Kreis um sie zog und
dann in einen lichten, streifenweise niederfallenden Nebel überging, der
jedes Weitere verzehrte und verhüllte und zuletzt nichts anderes war als
der unersättlich fallende Schnee.
»Warte, Sanna,« sagte der Knabe, »wir wollen ein wenig stehenbleiben und
horchen, ob wir nicht etwas hören können, was sich im Tale meldet, sei
es nun ein Hund oder eine Glocke oder die Mühle, oder sei es ein Ruf,
der sich hören läßt; hören müssen wir etwas, und dann werden wir wissen,
wohin wir zu gehen haben.«
Sie blieben nun stehen, aber sie hörten nichts. Sie blieben noch ein
wenig länger stehen, aber es meldete sich nichts, es war nicht ein
einziger Laut, auch nicht der leiseste außer ihrem Atem zu vernehmen,
ja, in der Stille, die herrschte, war es, als sollten sie den Schnee
hören, der auf ihre Wimpern fiel. Die Voraussage der Großmutter hatte
sich noch immer nicht erfüllt, der Wind war nicht gekommen, ja, was in
diesen Gegenden selten ist, nicht das leiseste Lüftchen rührte sich an
dem ganzen Himmel.
Nachdem sie lange gewartet hatten, gingen sie wieder fort.
»Es tut auch nichts, Sanna,« sagte der Knabe, »sei nur nicht verzagt,
folge mir, ich werde dich doch noch hinüberführen. -- Wenn nur das
Schneien aufhörte!«
Sie war nicht verzagt, sondern hob die Füßchen, so gut es gehen wollte
und folgte ihm. Er führte sie in dem weißen, lichten, regsamen,
undurchsichtigen Raume fort.
Nach einer Weile sahen sie Felsen. Sie hoben sich dunkel und undeutlich
aus dem weißen und undurchsichtigen Lichte empor. Da die Kinder sich
näherten, stießen sie fast daran. Sie stiegen wie eine Mauer hinauf und
waren ganz gerade, so daß kaum ein Schnee an ihrer Seite haften konnte.
»Sanna, Sanna,« sagte er, »da sind die Felsen, gehen wir nur weiter,
gehen wir weiter.«
Sie gingen weiter, sie mußten zwischen die Felsen hinein und unter ihnen
fort. Die Felsen ließen sie nicht rechts und nicht links ausweichen und
führten sie in einem engen Wege dahin. Nach einer Zeit verloren sie
dieselben wieder und konnten sie nicht mehr erblicken. So wie sie
unversehens unter sie gekommen waren, kamen sie wieder unversehens von
ihnen. Es war wieder nichts um sie als das Weiß, und ringsum war kein
unterbrechendes Dunkel zu schauen. Es schien eine große Lichtfülle zu
sein, und doch konnte man nicht drei Schritte vor sich sehen; alles war,
wenn man so sagen darf, in eine einzige weiße Finsternis gehüllt, und
weil kein Schatten war, so war kein Urteil über die Größe der Dinge, und
die Kinder konnten nicht wissen, ob sie aufwärts ober abwärts gehen
würden, bis eine Steilheit ihren Fuß faßte und ihn aufwärts zu gehen
zwang.
»Mir tun die Augen weh,« sagte Sanna.
»Schaue nicht auf den Schnee,« antwortete der Knabe, »sondern in die
Wolken. Mir tun sie schon lange weh; aber es tut nichts, ich muß doch
auf den Schnee schauen, weil ich auf den Weg zu achten habe. Fürchte
dich nur nicht, ich führe dich doch hinunter ins Gschaid.«
»Ja, Konrad.«
Sie gingen wieder fort; aber wie sie auch gehen mochten, wie sie sich
auch wenden mochten, es wollte kein Anfang zum Hinabwärtsgehen kommen.
An beiden Seiten waren steile Dachlehnen nach aufwärts, mitten gingen
sie fort, aber auch immer aufwärts. Wenn sie den Dachlehnen entrannen
und sie nach abwärts beugten, wurde es gleich so steil, daß sie wieder
umkehren mußten, die Füßlein stießen oft auf Unebenheiten, und sie
mußten häufig Büheln ausweichen.
Sie merkten auch, daß ihr Fuß, wo er tiefer durch den jungen Schnee
einsank, nicht erdigen Boden unter sich empfand, sondern etwas anderes,
das wie älterer, gefrorner Schnee war; aber sie gingen immer fort und
sie liefen mit Hast und Ausdauer. Wenn sie stehenblieben war alles
still, unermeßlich still; wenn sie gingen, hörten sie das Rascheln ihrer
Füße, sonst nichts; denn die Hüllen des Himmels sanken ohne Laut
hernieder und so reich, daß man den Schnee hätte wachsen sehen können.
Sie selber waren so bedeckt, daß sie sich von dem allgemeinen Weiß nicht
hervorhoben und sich, wenn sie um ein paar Schritte getrennt worden
wären, nicht mehr gesehen hätten.
Eine Wohltat war es, daß der Schnee so trocken war wie Sand, so daß er
von ihren Füßen und den Bundschühlein und Strümpfen daran leicht abglitt
und abrieselte, ohne Ballen und Nässe zu machen.
Endlich gelangten sie wieder zu Gegenständen.
Es waren riesenhafte große, sehr durcheinanderliegende Trümmer, die mit
Schnee bedeckt waren, der überall in die Klüfte hineinrieselte, und an
die sie sich ebenfalls fast anstießen, ehe sie sie sahen. Sie gingen
ganz hinzu, die Dinge anzublicken.
Es war Eis -- lauter Eis.
Es lagen Platten da, die mit Schnee bedeckt waren, an deren beiden
Seitenwänden aber das glatte, grünliche Eis sichtbar war; es lagen Hügel
da, die wie zusammengeschobener Schaum aussahen, an deren Seiten es aber
matt nach einwärts flimmerte und glänzte, als wären Balken und Stangen
von Edelsteinen durcheinandergeworfen worden; es lagen ferner gerundete
Kugeln da, die ganz mit Schnee umhüllt waren; es standen Platten und
andere Körper auch schief und gerade aufwärts, so hoch wie der Kirchturm
in Gschaid oder wie Häuser. In einigen waren Höhlen eingefressen, durch
die man mit einem Arme durchfahren konnte, mit einem Kopfe, mit einem
Körper, mit einem ganzen großen Wagen voll Heu. Alle diese Stücke waren
zusammen- oder emporgedrängt und starrten, so daß sie oft Dächer
bildeten oder Überhänge, über deren Ränder sich der Schnee herüberlegte
und herabgriff wie lange, weiße Tatzen. Selbst ein großer, schreckhaft
schwarzer Stein, wie ein Haus, lag unter dem Eise und war emporgestellt,
daß er auf der Spitze stand, daß kein Schnee an seinen Seiten liegen
bleiben konnte. Und nicht dieser Stein allein -- noch mehrere und
größere staken in dem Eise, die man erst später sah, und die wie eine
Trümmermauer an ihm hingingen.
»Da muß recht viel Wasser gewesen sein, weil so viel Eis ist,« sagte
Sanna.
»Nein, das ist von keinem Wasser,« antwortete der Bruder, »das ist das
Eis des Berges, das immer oben ist, weil es so eingerichtet ist.«
»Ja, Konrad,« sagte Sanna.
»Wir sind jetzt bis zu dem Eise gekommen,« sagte der Knabe, »wir sind
auf dem Berge, Sanna, weißt du, den man von unserm Garten aus im
Sonnenscheine so weiß sieht. Merke gut auf, was ich dir sagen werde.
Erinnerst du dich noch, wie wir oft nachmittags in dem Garten saßen, wie
es recht schön war, wie die Bienen um uns summten, die Linden dufteten,
und die Sonne von dem Himmel schien?«
»Ja, Konrad, ich erinnere mich.«
»Da sahen wir auch den Berg. Wir sahen, wie er so blau war, so blau wie
das sanfte Firmament, wir sahen den Schnee, der oben ist, wenn auch bei
uns Sommer war, eine Hitze herrschte, und die Getreide reif wurden.«
»Ja, Konrad.«
»Und unten, wo der Schnee aufhört, da sieht man allerlei Farben, wenn
man genau schaut, grün, blau, weißlich -- das ist das Eis, das unten nur
so klein ausschaut, weil man sehr weit entfernt ist, und das, wie der
Vater sagte, nicht weggeht bis an das Ende der Welt. Und da habe ich oft
gesehen, daß unterhalb des Eises die blaue Farbe noch fortgeht; das
werden Steine sein, dachte ich, oder es wird Erde und Weidegrund sein,
und dann fangen die Wälder an, die gehen herab und immer weiter herab,
man sieht auch allerlei Felsen in ihnen, dann folgen die Wiesen, die
schon grün sind, und dann die grünen Laubwälder, und dann kommen unsere
Wiesen und Felder, die in dem Tale von Gschaid sind. Siehst du nun,
Sanna, weil wir jetzt bei dem Eise sind, so werden wir über die blaue
Farbe hinabgehen, dann durch die Wälder, in denen die Felsen sind, dann
über die Wiesen, und dann durch die grünen Laubwälder, und dann werden
wir in dem Tale von Gschaid sein und recht leicht unser Dorf finden.«
»Ja, Konrad,« sagte das Mädchen.
Die Kinder gingen nun in das Eis hinein, wo es zugänglich war.
Sie waren winzig kleine wandelnde Punkte in diesen ungeheuren Stücken.
Wie sie so unter die Überhänge hineinsahen, gleichsam als gäbe ihnen ein
Trieb ein, ein Obdach zu suchen, gelangten sie in einen Graben, in einen
breiten, tiefgefurchten Graben, der gerade aus dem Eise hervorging. Er
sah aus wie das Bett eines Stromes, der aber jetzt ausgetrocknet und
überall mit frischem Schnee bedeckt war. Wo er aus dem Eise hervorkam,
ging er gerade unter einem Kellergewölbe heraus, das recht schön aus Eis
über ihn gespannt war. Die Kinder gingen in dem Graben fort und gingen
in das Gewölbe hinein und immer tiefer hinein. Es war ganz trocken, und
unter ihren Füßen hatten sie glattes Eis. In der ganzen Höhlung aber war
es blau, so blau, wie gar nichts in der Welt ist, viel tiefer und viel
schöner blau als das Firmament, gleichsam wie himmelblau gefärbtes Glas,
durch welches lichter Schein hineinsinkt. Es waren dickere und dünnere
Bogen, es hingen Zacken, Spitzen und Troddeln herab, der Gang wäre noch
tiefer zurückgegangen, sie wußten nicht, wie tief, aber sie gingen nicht
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