Alte Nester: Zwei Bücher Lebensgeschichten - 15

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Zehntes Kapitel.

Das Wetter, nach dem sich der irländische Freund soeben zu meiner
zweifelnden Überraschung erkundigt hatte, ließ wirklich nichts zu
wünschen übrig auf unserem Wege nach dem »verzauberten« Schloß und
während unseres Aufenthalts daselbst an diesem bewegten Morgen. Still,
blau und wolkenlos spannte sich der Äther, soweit er zu erblicken war,
über die unruhige Welt. Es war eben schon ziemlich heiß; mir aber kam es
wunderbar treu von neuem in die Seele auf dem Wege, wie und unter
welchen Umständen und bei welcher Temperatur ich zum ersten Mal das
einst so stattliche feste Haus des alten Geschlechtes derer von
Everstein erblickt hatte.
Jetzt betraten wir den Hof wieder durch das Haupttor, durch welches am
Todestage des Vaters der Wagen, der den guten Kameraden, die Mutter und
mich trug, eingefahren war. Zu dieser Tür hatte der jetzige Besitzer und
Herr keinen Schlüssel nötig, sie stand weit genug offen. Die eisernen
Gitter waren ausgehoben, die Wappen mit dem Eberkopfe abgemeißelt, und
was die letzteren anbetraf, so hatte der vorletzte Eigentümer sicherlich
nicht gewußt, »warum er sich auf seinem Grundstücke durch die fremde
Firma ärgern lassen sollte«. -- Über wohlerhaltene Pflasterung war
vordem unsere Kutsche gerasselt, die Steine waren nunmehr meistens
verschwunden und machten wahrscheinlich im Dorfe jetzt allerlei
bedenkliche Pfade den Bauern bei Regen und Tauwetter gangbar. Aber
schöne Brennesseln wuchsen überall, auch Kletten und Disteln hatten
nicht eingesehen, weshalb gerade sie draußen bleiben sollten, da doch
alles übrige, was Lust hatte, frei kommen durfte.
Noch führte die breite Treppe zu der Rampe empor, die sich, wie ich zu
Eingange dieser Geschichten von den alten Nestern beschrieben habe, an
dem Gebäude entlang zog. Wir traten da auch heute noch in den kühlen
Schatten, den das graue Steinhaus auf den sonst so sonnigen Hof warf.
Da war die hohe, gewölbte Tür, die in das Schloß führte, und Ewald
Sixtus hatte nicht bloß seinen Schlüssel darin stecken lassen, sondern
die beiden Flügel weit aufgeworfen; und da sie gleichfalls nicht mehr
ganz fest in den Angeln hingen, so hatten sie ihrerseits jetzt die
günstige Gelegenheit benutzt, die Verbindung mit denselben so ziemlich
zu lösen.
Haus Werden stand weit offen, und sein jetziger Herr lud mich mit einem
Achselzucken, einer höflichen Handbewegung, einem neuen tiefen Seufzer
und mit etwas gezwungenem Lächeln zum Eintritt ein, indem er brummte:
»Du bist gelehrt, sprich du mit ihm, Horatio.«
Um doch etwas zu sprechen, meinte ich:
»Wie mir scheint, mein Bester, wird es wohl weniger auf die Gelehrtheit
als auf das Kapital ankommen, um hier von neuem Ordnung zu stiften, die
Eulen, Fledermäuse und sonstigen Nachtgespenster zu verjagen und
gebildet menschlich Behagen wieder möglich zu machen.«
»Für deutsche Verhältnisse bin ich ein reicher Mann,« sagte der Freund
kläglich. »Meine Meinung aber ist, daß Maurer, Zimmerleute, Maler und
Tapezierer es nicht in diesem Falle tun werden. In der Hinsicht weiß ich
freilich schon selber, was ich zu tun habe, und brauche deinen Rat
nicht, um den Bann und Zauber vermittelst eines vernünftigen
Kostenüberschlags und mit Hammer, Säge und Mauerkelle zurechtzurücken.
Wir hatten aber voreinst unsere Nester in das grüne Gezweig und den
Sonnenschein gehängt, und du hast, als wir gestern nach Hause kamen,
gesehen, wie die Racker ihren nichtswürdigen Kommunalweg über die Stätte
hingelegt haben; -- Fritz, Fritz, wir sind eben als alte Leute nach
Hause gekommen, und die Landstraße geht auch über Schloß Werden weg.
Fritz, ich richte es nicht wieder auf für uns und -- Irene Everstein.
Ich kann nur etwas anderes an die Stelle setzen, und _sie_ wird
höchstens kommen und sagen: »Ich danke, es war wohlgemeint, aber das
Rechte ist es leider nicht!« -- Und wenn sie wirklich sagt >leider<, so
muß ich das Wort schon für etwas nehmen, worauf ich kaum einen Anspruch
habe. Nun, der Glücklichste hat am Ende nichts weiter als die
Illusionen, die er sich bei seiner Arbeit und auf dem Wege macht. Sieh
dich um, Langreuter! Du bist aus Bequemlichkeit zu Hause nicht mein
Schwager geworden, und ich war ein Tor, als ich mir einbildete, durch
Hartnäckigkeit, grimmiges Zugreifen und Maulhalten in der Fremde meinen
Willen durchzusetzen. ^Faix -- och arrah^, in die Kölnische Zeitung
werde ich demnächst Schloß Werden setzen, und es wird sich hoffentlich
ja wohl wieder ein Liebhaber dazu finden. An der gehörigen Reklame
soll's nicht fehlen.«
Ich sah mich um. Es war nicht nötig, daß der Freund mich noch dazu
einlud; wir hatten die große Halle durchschritten und standen in dem
Gartensaale, in welchem mein Vater gestorben war, und ich so
kindlich-betroffen, verwirrt-verwundert, so müde, durstig und betäubt
von der langen Fahrt durch den heißen Sommermorgen meine Mutter sich
über die Leiche hinwerfen sah. Mit voller Deutlichkeit stand alles, wie
es damals war, von neuem vor meiner Seele; aber es war kühl, kellerartig
kühl in dem lange verschlossen gewesenen Raume, und die Bilder der
Vergangenheit konnten mir das Frösteln nicht verjagen. Das Sonnenlicht
fiel nur durch die Spalten der Läden in den Saal; Haufen Gerümpel aller
Art füllten die Winkel. Die Tür, die in den Park führte, war gleichfalls
mit Brettern vernagelt; ich aber hatte selbst den Vogel Pfau nicht
vergessen, der damals so vornehm auf die Schwelle trat und mir seine
Schönheit zeigte. Es war der Herr Graf, der meine heiße Hand mit seiner
kalten ergriff und mich näher an das Sterbelager meines Vaters
heranführte. Er berührte leise die Schulter meiner Mutter, sie aber
zuckte nur zusammen, aber richtete sich nicht empor, sah sich nicht um.
Der Spuk, der den Stadtrat Bösenberg beim Antritt seiner Erbschaft in
dem Hause seines Onkels in Finkenrode bewillkommnete, war nur --
anerkennenswert literarisch verwendet und nichts weiter!...
»Meine Tochter, Komtesse Irene!« ... Die Stimme kam herüber wie aus
einem fernen Jahrhundert, und dann fühlte ich eine andere Hand in der
meinigen, doch diesmal eine Kinderhand. Auf der sonnigen Gartenschwelle
stand Irene Everstein -- es flimmerte mir vor den Augen wie von einem
hellen Mädchenkleide und einer Fülle blonder Locken. Der Wundervogel
stieß einen gellenden, krächzenden Schrei aus und schlug sein Rad
herrlicher. Sie aber verscheuchte ihn mit einer Handbewegung und stand
plötzlich neben mir; -- wir waren zum ersten Mal zusammen unter den
vielen Erwachsenen um uns her.
Vielleicht hatte der Freund doch nicht so ganz Unrecht mit seinem
seltsamen Zitat: ich war gelehrt und ich konnte vielleicht auch sprechen
mit dem Schloß Werden! Jedenfalls verstand ich recht wohl, was es selber
von sich erzählte. Wir hatten lange genug dazu auf einem vertrauten Fuße
gelebt, und Gründe, uns gegenseitig die Wahrheit vorzuenthalten, waren
auch nicht vorhanden; und gelassener als der Freund, der irländische
Ingenieur, konnte ich von Rechts wegen die Gestalten und Bilder der
Vergangenheit an den Wänden hinhuschen sehen. Ich hatte mir in der
Fremde nicht vorgenommen, diese ruinierten Wände mit neuen Tapeten zu
bekleben und neue Bilder daran aufzuhängen. Er, der Freund, der so weit
von Hause und so lange Jahre hindurch still und hartnäckig seinen
Schweiß und sein Herzblut darangesetzt hatte, den Bann, der auf dieser
Stätte lag, zu lösen, hatte jetzt freilich große Angst und viel Unruhe,
und zwar mit vollem Rechte: ich saß nur in melancholischem Nachdenken
auf der Stelle nieder, wo wir vordem unsere jugendliche Spiele getrieben
hatten, und sah die Schatten an den Wänden bald heiter, bald traurig
vorbeigleiten.
Kopfschüttelnd sagte Ewald:
»Es ist ein gar nicht angenehmes Gefühl, und einen rechten Ausdruck weiß
ich eigentlich nicht dafür. Ich komme mir mit einem Male alt -- alt --
merkwürdig alt vor. Ich habe keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken,
wie die Jahre hingehen; aber in diesem Augenblicke ist es mir zum ersten
Male klar, daß sie hingegangen sind und uns mitgenommen haben. O, den
ganzen Kauf für einen Spiegel in Schloß Werden!... Es ist unbehaglich
kalt hier nach dem Gange durch die heiße Sonne. Was meinst du, Fritz;
sollen wir weiter steigen, da wir einmal drin sind, und die Spinnen,
Fledermäuse und Ratten in Erstaunen setzen? Grau, grau! ^Och honey^, es
ist manch ein schwarzer Schatten in meinem Leben auf mich gefallen, aber
dieser hier, den Schloß Werden wirft, ist grau und macht grau. Weißt du
noch -- der große Spiegel im Zimmer der seligen Gräfin -- es ist doch
ein wahrer Segen, daß wir den nicht mehr an seinem Platze finden werden!
Das könnte freilich dem Gespenstertum die Krone aufsetzen. Und wie
glücklich waren die beiden Mädchen vor ihm! Und wie glücklich waren wir,
wenn wir sie dabei in ihrem Spaß an sich stören konnten. Und dann --
Mademoiselle Martin, und -- deine Mutter! Fritz, sollen wir umkehren?
Wenn wir weiter gehen, müssen wir durch alle Räume, und es sieht überall
aus wie hier! Du gehst unbedingt voran, du hast studiert, und ich fasse
deinen Rockschoß. Das hätte mir aber vor acht Tagen noch jemand sagen
sollen, daß ich je einen anderen auf einem Wege mir voranschieben würde!
O Fritz, hinter einer Tür sitzt sie noch in ihrer ganzen jungen
Lieblichkeit, und -- ich -- ich störe die Fledermäuse und die Spinnen um
sie auf. Verdammt! so komm endlich! hier haben wir doch wohl jetzt den
Moder und Wurmfraß lange genug angegafft! So grimmig feige und
schwachmütig habe ich mich noch nie gefühlt. Wahrhaftig, die Schlacht,
die durch pure Heldenhaftigkeit gewonnen ist, sollt ihr Historiker noch
ausfindig machen.«
»Aber es ist doch manche Schlacht gewonnen worden!« meinte ich, und dann
-- durchwanderten wir Haus Werden, und ich hatte studiert und war
ungemein gelehrt geworden im Laufe der Jahre; daß ich aber das Leblose
sprechen hörte, das hatte doch seine anderen Gründe. Die lagen tiefer
als die Bücher; und die allergrößesten und bekanntesten
Geschichtsschreiber haben dahin zurückfühlen und -tasten müssen, um sich
selber und den Leuten erträglich wahr vorzukommen.
»Ich bin vorhin nur bis hierher in den Gartensaal gekommen,« sagte
Ewald. »Wie ein Kind hatte ich nicht die geringste Lust, mich in die Öde
und Dunkelheit allein weiter hineinzuwagen. Nun vorwärts zu Zweien, ich
habe die Schlüssel zu jeder Tür, und hier -- sind wir in -- den
Gemächern des alten Herrn! Puh, was für eine Luft!«
Wir standen in dem Zimmer des Grafen und warfen einen Blick in sein
Schlafgemach. Das waren voreinst ziemlich unnahbare, unbetretbare Räume
für uns gewesen, aber wir hatten doch als Knaben dann und wann
hineingeguckt; heute guckte mir der jetzige Herr des Schlosses scheu
über die Schulter, und wir fühlten uns beide nicht sicherer in unserem
Fürwitz als vor Jahren.
»Wir hätten jedenfalls besser getan, zuerst in den oberen Stock
hinaufzusteigen, Ewald. Dort haben wir wenigstens die Sonne der
Gegenwart für uns und nicht diese unheimlichen Laden vor den Fenstern!«
flüsterte ich.
»Nicht wahr, es spukt? es geht um?«
»Ja, es geht um! Die Witwe Warneke hatte recht.«
Die kahlen Räume, die Dämmerung, der Staub und der Schimmel sprachen zu
deutlich, als daß ein tröstlicheres Wort mir möglich gewesen wäre. Es
war kein Wunder, wenn die Leute aus dem Dorfe dann und wann den letzten
Grafen Everstein im Zwielicht oder in der Mitternacht um sein
verlorenes, verwildertes Schloß wandern sahen. Daß seine Tochter auf dem
Steinhofe bei dem Vetter Just eine Unterkunft in ihrer Not gefunden
hatte, machte den Spuk nur noch glaubwürdiger; aber -- es war in der Tat
so: das war auch mir in diesem Augenblicke das Gespenstischste, daß der
lebendige starke, tapfere Freund diese Mauern wieder beleben, diese
Räume wieder zu einem Sitz der Ruhe und des Glückes für das letzte Kind
des Hauses zu machen sich vorgenommen hatte.
Wo war das Geräte, das dazu gehörte? Das hatte er nicht mitbringen
können aus Irland. Verstoben in alle vier Winde war's während seiner
Abwesenheit im Lebenskampfe. Neu konnte er das Schloß Werden bauen; aber
das alte wieder aufzurichten, das war unmöglich, und der Vetter Just auf
seinem Steinhofe war kein Beispiel dafür, daß es doch wohl anginge. Der
hatte etwas Lebendiges wiedergefunden, als er von seinen Weltfahrten
nach Hause und auf den Steinhof zurückkehrte; aber Schloß Werden war
tot! Die Fliesen und das Getäfel unter den Füßen, die zerbröckelnden
Plafonds über unseren Köpfen, alle Mauern rundum erzählten davon, wie
man von und in einem Märchen erzählt: Es war einmal!
Ohne noch weiter miteinander zu reden, stiegen wir jetzt die breite
steinerne Treppe mit dem stattlichen Geländer aus künstlich geschnitztem
Eichenholz empor zu dem oberen Stockwerk des Hauses. Die Dämmerung, die
Dunkelheit, den feuchten Moder ließen wir zwar hinter uns, das Licht,
die Sonne fanden wir hier in den Gemächern; aber geirrt hatten wir uns
doch, wenn wir geglaubt hatten, daß das uns zu einem leichteren
Atemholen verhelfen könnte.
Sie kann sehr grausam sein, die Sonne! viel grausamer als die Nacht! Und
daß sie lacht, ist nur allzu häufig nicht das Liebenswürdigste an ihr.
Daß Hoffnungen getäuscht, Täuschungen zunichte gemacht werden, daß die
Vergänglichkeit alles Irdischen dem Menschen klar gemacht werden muß,
ist zwar eine recht löbliche und vernunftgemäße Aufgabe; aber ist es
denn unbedingt notwendig, daß dabei gelacht wird?
Die Dämmerung, die Nacht tun das auch nicht; aber die Sonne tut es, und
dem armen, hülflosen Erdbewohner kommt es vielleicht nicht ohne Grund
dann und wann in den Sinn, daß sie sich doch wohl auch einmal zu sehr in
ihrem Rechte seinen Schmerzen, Hoffnungen und Täuschungen gegenüber
fühlen könne.
Wenn die Sonne, der helle Tag sagt: Es war einmal! so ist das ein ganz
ander Ding, als wenn die Nacht, die gute alte Mutter, mit tonloser, aber
doch mitleidiger Stimme das melancholische Wort ausspricht. Sie, die
Nacht, stemmt nie die Arme in die Seite und kreischt und kräht und
will's nie von allen Ecken und Enden her hören, daß sie _recht hat_;
aber der Tag tut das und will das nur zu gern. Ach, und der Mensch
könnte recht häufig etwas Besseres tun, als sich darauf berufen und von
einem Rechte zu sprechen, das so klar sei wie der helle Tag!
In dem Erdgeschoß von Schloß Werden hatten die unberufenen Gäste und
Besuche aus der Umgegend hier und da auch wohl eine Fensterscheibe und
einige Male hinter den Läden auch einen ganzen Fensterflügel des
Mitnehmens wert gehalten, und so vermochte doch noch immer ein
frischerer Hauch von außen in die verriegelten, verschlossenen Räume zu
dringen: in dem Oberstock fanden wir nicht nur alle Türen verschlossen
und unerbrochen, sondern auch alle Scheiben ganz. Das Licht teilte sich
da mit dem Staube allein in die Herrschaft. Der Staub wirbelte uns unter
den Füßen auf; die Luft wurde durch unser Eindringen seit Jahren zum
ersten Mal wieder bewegt, und die Sonne, die durch die schmutzigen,
trüben, mit Spinnweb verhängten hohen Bogenfenster drang, kreischte auch
hier und lachte gell: Macht euch keine Illusionen! -- Und hier -- hier
war das Reich der Frauen des Hauses Werden gewesen, und hier war das
Kind aufgewachsen, das jetzt als kummervolle Frau, für welche der
tapfere Mann an meiner Seite das Alte neu machen wollte, auf dem
Steinhofe saß!... Ach, für wie ehrlich hielten wir die Sonne, als wir
selber in unserer Kindheit und Jugend in diesen Räumen lachten oder
unser junges Leben zuweilen so drollig ernsthaft nahmen!
»Ich hätte schon im vorigen Winter den Handel abschließen und nach Hause
kommen können,« seufzte der Freund. »Fritz, ich wollte, ich hätte es
getan. Wie ein Maikäfer habe ich aber in meiner Dummheit gezählt, eh ich
aufflog. Uh, wenn der Mensch nur nicht immerfort ebenso schlau sein
wollte, als er dumm ist! Langreuter, ich habe mich noch nie nach
Landregen, Schneegestöber und dem erbärmlichsten Hundewetter so sehr
gesehnt als an diesem verruchten, nichtswürdigen Sonnentage. Übrigens
wollen wir wenigstens doch die Fenster aufmachen oder einstoßen -- schon
deinetwegen, armer Kerl. Was mich anbetrifft, so kommt es ja wohl auf
ein bißchen mehr oder weniger Erstickungsgefühl weiter nicht an! Ich
habe mein frei Atmen schon drüben jenseits des Kanals diskontiert; --
geh du wieder voran, Fritz, -- dies hier war ihr Mädchenstübchen, und
ich habe mir -- drüben in Irland eingebildet -- daß sie und es und ich
und wir alle geblieben wären, was wir waren!«


Elftes Kapitel.

Einst hatte sich die Tür lautlos in ihren Angeln gedreht, jetzt gab sie
nur mit Widerstreben und mit einem schrillen, ärgerlichen Ton nach. Mit
angestemmtem Knie hatte ich nachzuhelfen und dachte dabei daran, wie es
gewesen war, wenn sich die Mädchen hier in ihrem geheimsten Neste
verriegelt hatten und wir gegen ihren Mutwillen, ihr Lachen und Kichern
momentan nichts weiter aufzubieten vermochten als durch das
Schlüsselloch das alte tröstliche Wort:
»Na, wartet nur! Morgen ist auch noch ein Tag, ihr Mamsellen, und ihr
sollt euch ganz gehörig wundern, wenn das Lachen wieder an uns ist! Wer
zuletzt lacht, lacht am besten.«
Nun blickten wir aus dem Vorgemach in die geöffnete Tür --
»Da kommt deine Mutter, Fritz!« rief der jetzige Herr von Schloß Werden
nicht mehr, und ich fühlte nicht mehr Mademoiselle Martins knöcherne
^Soeur-ignorantine^-Finger am Ohrläppchen oder am Rockkragen: die heiße,
helle Sonne des gegenwärtigen Tages hatte mehr als von irgendeinem
anderen Raume des Hauses in dieser Stunde von diesem kleinen Eckzimmer
Besitz ergriffen; -- fern im Dorfe schlug es zwölf Uhr am Mittage, und
Ewald Sixtus sagte:
»Es ist einerlei -- ich habe meinen Kauf in Besitz genommen und weiß
wenigstens, was ich erhandelt habe. Auch das ist etwas wert! Hat es
wirklich eben zwölf geschlagen? Da kommen wir ja richtig wieder einmal
wie sonst zu spät zu Tische -- weißt du noch, Doktor?!... Es ist
einerlei, -- die Fenster wollen wir auch hier wenigstens aufsperren und
die frische Luft hereinlassen. Wer war es denn, der neulich in Belfast
mir vorrenommierte, daß er in einem jungfräulichen Urwalde Ordnung
gestiftet und für Ästhetika gesorgt habe? Ich habe ihn damals schon
ziemlich kühl ablaufen lassen, den Vetter Just; aber -- jetzt soll er
mir nur noch mal kommen mit seinem -- Neu-Minden!«
Wir traten nun doch auch hier einen Augenblick über die Schwelle und
sahen uns um und auch von hier aus noch einmal hinunter in den
verwüsteten, ins Unkraut geschossenen Park. Ich war auch hier der
Unbeteiligtere, der nur als guter Freund und allenfalls als Ratgeber
mitgenommene Privatgelehrte aus Berlin; aber, ich kann's nicht leugnen,
es kam in dieser Stunde doch auch mir sehr seltsam vor, daß das Grün
draußen noch immer die Oberhand behielt, daß die Vögel lustig nach alter
Sommerweise weiter zwitscherten, daß um das wuchernde Gebüsch und die
Baumstumpfen dieselben Schmetterlinge wie zu _unserer_ Zeit flatterten,
kurz, daß sich alle Hauptlieblichkeiten der Erde weder um Schloß Werden
noch um unsere gegenwärtigen Privatgefühle und Stimmungen im mindesten
kümmerten. Und in diesem Augenblick trat es mir zum ersten Mal ganz klar
und ohne Schatten auf der lichten Vorstellung vor die Seele, zu was für
einem Segen der Vetter Just auf seinem Steinhofe auch für diesen Ewald
Sixtus und jene Irene Everstein wieder angekommen war, um daselbst von
neuem »auf menschliche Schicksale zu warten«.
Man hatte aus dem einen Fenster dieses Eckstübchens einen Blick nach
jener Gegend. Der Freund stand mit untergeschlagenen Armen und
zusammengepreßten Lippen und sah dorthin. Der einzige kühlende Hauch in
dieser schwülen Mittagsstunde kam über Berge und Wälder, über den Fluß,
wieder über die Wälder und Wiesen und über den verwilderten Garten, der
zu dem Handel und Kauf des irländischen Ingenieurs gehörte, aus jener
Richtung.
»Es wird wohl eine ziemliche Weile dauern, ehe du alle deine
Arbeitsleute hier am Werke hast,« meinte ich leise. »Da haben wir dann
Zeit, alle möglichen Besuche in der Umgegend zu machen. Meinst du
nicht?«
Der irische Glücksbaumeister drehte sich rasch von dem Fenster und der
im Mittagssonnenschein flimmernden Ferne weg und mir zu:
»Wir kommen unbedingt zu spät zu Tisch. Das wenigstens ist uns aus der
alten vergnügten Zeit geblieben. Deinen Rat habe ich nun auch. Schloß
Werden haben wir gesehen; wenn du nicht noch eine Privatgespensterkammer
in dem alten Kasten weißt, die ich dir aufschließen kann, so wird es
wohl das beste sein, wir gehen so leise, wie wir gekommen sind. Ach,
lieber Alter, mein Geschäft hat mich freilich hauptsächlich auf
Erdarbeiter, Maurer und Zimmerleute angewiesen. Ich habe mancherlei
durch das Volk ausgerichtet, und so ist es nicht ganz meine Schuld, wenn
ich in der Ferne mir einbildete, meine Luftschlösser zu Hause mit ihrer
Beihülfe wieder aufbauen zu können.«
»Es ist nicht das erste Mal, daß du mir dieses sagst, seit du mich aus
meiner Dachstube abgeholt hast. Ein jeder bleibt unwillkürlich in seinen
Handwerksausdrücken und was sonst zu den Künsten gehört, durch welche er
durchs Leben kommt. Sonst aber gibt es eine Redensart: Du sprichst über
dein Herz weg; und so ist es außer dem guten Rat, den ich dir gegeben
haben soll, meine Meinung, daß wir gegenwärtig Schloß Werden auf sich
beruhen lassen, wie es ist, und deinen Vater und -- deine Schwester
nicht gleich am ersten Tage von neuem über die Zeit mit der Suppe warten
lassen. Schloß Werden haben wir gesehen, sehen wir uns also morgen den
Steinhof an. Der Mensch, in seinem Gemäuer gefangen, besinnt sich lange
nicht oft genug darauf, daß er lebt, Leben ist und es mit dem Lebendigen
zu tun hat, solange er lebt.«
»Das solltest du drucken lassen, Fritze; das klingt ja ganz famos!«
sagte der Irländer, und dann gingen wir in der Tat endlich nach Hause
und kamen wieder einmal nicht ganz zur rechten Zeit. Es ließ sich aber
nicht ändern, und was wir diesmal zur Entschuldigung vorzubringen
hatten, konnte leider nur zu sehr als rechtsgültig angenommen werden.
Wir logen diesmal nicht, wenn wir zu unserer Entschuldigung anführten,
daß es uns unmöglich gewesen sei, früher zu kommen. -- --
Den langen Sommernachmittag durch saß ich an einer anderen Stätte der
Erinnerung, neben dem Stein nämlich, welchen die Kameraden meinem Vater
auf der Stelle, wo er von den Schmugglern zu Tode verwundet worden war,
errichtet hatten. Wenn die Bäume um das Schloß zum größten Teil
verschwunden waren und dem Gestrüpp und Unkraut Platz gemacht hatten, so
war hier der Wald beträchtlich emporgeschossen, und ein schöner kühler
Schatten lag auf dem bösen Ort. Da der Boden, wie ich geschrieben habe,
ein wenig sumpfig war, so war der Stein auch bereits so ziemlich darin
versunken und die Inschrift und Widmung darauf des Mooses und der
Flechten wegen kaum noch zu entziffern: er predigte mir wirklich auch
noch die Vergänglichkeit aller Dinge, die Nichtigkeit aller Sorgen,
Wünsche und Hoffnungen, das Vorbeigleiten der Erscheinung, gerade -- als
ob das noch unbedingt notwendig gewesen wäre. Ich aber hielt ihm im
Halbtraum nach der schwülen Wanderung durch Schloß Werden und nach dem
Mittagsessen eine Gegenrede, und die Waldfrische tat wohl das meiste
dazu, daß wir ruhig voneinander schieden. Es spukt immer viel mehr in
altem Gemäuer als im jungen Laubwalde. Als ich nach dem Försterhofe
zurückkam, war der Vetter natürlich längst daselbst vom Gaul gestiegen,
und ich sah ihm sofort an, daß er im Vorbeigleiten der Erscheinung etwas
zu bemerken hatte, was er lieber mir zu sagen wünschte als dem Freunde.
Ich sah es jedoch auch der -- Freundin -- ich sah es Eva Sixtus an, daß
er mit der bereits darüber gesprochen hatte. Also begleitete ich ihn zum
zweiten Male durch die Mondscheinnacht und das Dorf Werden auf den Weg
nach Hause; er aber sagte:
»Es ist auch Evas Meinung, daß du zuerst allein zu uns kommst und
nachher erst unseren Freund mitbringst. Ich meinesteils habe doch den
Schulmeister nicht lange genug gespielt, um ganz genau und deutlich in
Worten ausdrücken zu können, wie ich die Sachlage ansehe. Wie ich dir es
voraussagte, so war's; ich fand Irene noch wach, als ich gestern oder
vielmehr heute morgen nach Hause kam; -- gefragt hat sie nicht, aber
gewußt hat sie gleich, daß ich ihr eine Neuigkeit mitbrachte; -- >Fritz
und Ewald sind da, Irene!< habe ich gesagt, weil ich immer gefunden
habe, daß das Einfachste stets das Beste ist; -- erwidert hat sie
eigentlich nichts, aber sie ist wach geblieben und nicht mehr zu Bette
gegangen. Die Magd hat mich gefragt, weshalb die gnädige Frau in dieser
Nacht gar nicht zu Bette gegangen sei? -- Du sagst, Doktor, daß ihr auf
Schloß Werden es heute mittag mit allerhand Gespensterspuk zu tun gehabt
habt; aber meine Meinung ist, auf dem Steinhofe sind auch allerlei
Geister und zwar nicht von der besten Sorte umgegangen! Wieviel ruhiger
lebten wir in der Welt, wenn wir uns nicht immer aus unserem Schicksal
unsere Reue und unsere Gewissensbisse zurechtschnitten -- stets in dem
Gefühl, uns selber nie das geringste vergeben zu dürfen. Fritz, du
weißt, ich habe von frühesten Jahren an immer zu dir aufgesehen, du bist
der einzige von uns, der es zu etwas gebracht hat, -- du würdest mir
nicht bloß einen Gefallen, sondern eine große Liebe antun, wenn du
zuerst mit ihr sprechen wolltest.«
Das hatte ich denn aus meinem Leben in das alte Nest glücklich
mitgebracht: sie durften mir alle in der wohlmeinendsten Weise
ungestraft Sottisen meiner Brauchbarkeit wegen sagen. Fremden gegenüber
würde ich mit Grund die bloße Ironie hinter der sehr ernsthaften Miene
vermutet und gesucht haben; die Freunde durfte ich wenigstens für
ehrlich und wirklich vertrauensvoll in ihrem Glauben an mein Studium in
Wittenberg halten. Jedenfalls hatte ich genug studiert, um mir die Sache
zurechtlegen zu können. Es gibt nämlich in gewissen Krisen des Lebens
eine Feigheit, die nur ein anderer Name oder besser die Folge einer kurz
zuvor bewiesenen Herzhaftigkeit ist. Wofür tapfere Männer alles gewagt
und gelitten haben, wagen sie dann zuletzt nicht einen Gang über die
Straße, nicht ein Anklopfen an eine Tür, sondern sie schicken einen
andern oder möchten ihn doch am liebsten schicken, und deshalb -- hatte
ich für Ewald Sixtus mit Schloß Werden sprechen sollen, und darum --
erschien es wünschenswert, daß zuerst ich mit Irene Everstein rede. Von
meiner Gelehrtheit sprachen sie; aber, ihnen selber unbewußt, meinten
sie: das, was uns bewegt, kümmert ihn am wenigsten, also was kümmert's
ihn? Wenn Einer uns sagen kann, was wir hören _wollen_ oder hören
_müssen_, so ist er's. Er ist _objektiv_ in dieser Sache; Steine und
Menschen werden also ihm gegenüber unbefangen sich gehen lassen, und --
_Ihm werden sie nichts tun_. Wir aber, die wir Tag für Tag mit ihnen zu
tun gehabt haben, _wir fürchten uns_!
Ich hatte mich aus der Mitte der Gevattern- und Vettern-Besuche in der
Försterei von dem Freunde wegholen lassen, um mit ihm Schloß Werden zu
besichtigen; ich ging am anderen Morgen dem Freunde vorauf nach dem
Steinhofe, um die letzte Herrin von Schloß Werden, um Irene Everstein
darüber sprechen zu hören. Es ist stets in solchen Fällen viel leichter
Ja als Nein zu sagen. Man will eben doch nicht umsonst an seiner Ehre
gefaßt und für einen erfahrenen Mann gehalten worden sein.


Zwölftes Kapitel.

Der Fluß hatte es eilig wie immer; aber er, der mir in meiner Kindheit
den einzigen klaren Eindruck von dem Vorbeigleiten der Erscheinung
gegeben hatte, dessen schnelle Wasser mich in der Phantasie stets
unwiderstehlich mit sich in die Ferne gerissen hatten, er war von allen
Dingen in der Heimatgegend allein derselbe geblieben. Unsere Nester in
den großen Nußbüschen waren verschwunden, die Wiese, über die sonst der
Weg nach dem Walde führte, zerstückelt und zum Teil zu Ackerfeldern
gemacht. Auch die Wälder selbst waren nicht mehr die nämlichen wie
sonst. Den Hochwald hatte man teilweise gelichtet, teilweise ganz
niedergeschlagen; das Unterholz war aufgeschossen, und Heidestrecken
hatten sich mit dichtem Gebüsch bedeckt. Wo man sonst von einem
Berggipfel die freieste Aussicht in die Ferne gehabt hatte, suchte man
nun nach einem Blick auf den Sommerhimmel zwischen dem dicht
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