Alte Nester: Zwei Bücher Lebensgeschichten - 09

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trifft, wie zum Beispiel wir jetzt, und seine Erfahrungen gegenseitig
austauscht?«
»Da hast du wieder recht,« sagte der Vetter Just Everstein, als ob ich
ihm wirklich eben die höchste Weisheit und zwar als etwas ganz neu
Entdecktes mitgeteilt hätte. »Und jetzt sei nur still,« fuhr er dann um
so überraschender fort, »du erzählst mir da gar nichts Neues; und so
melancholisch, wie du das da herleierst, so trübselig habe ich es alles
selber mit durchgemacht von Bodenwerder aus. Großer Gott, wie bald
vergessen doch die Leute, wie nahe sie vor ein paar Jahren beieinander
gewohnt haben! Von Irenes Ehestand spreche ich dir meinerseits nicht. Da
mußt du dich lieber an Mamsell Martin wenden; die war, Gott sei Dank,
von Anfang an bis zum Ende dabei und hat dazu heißeres Blut in den Adern
als ich und kann dir also die jämmerliche Geschichte mit allem dazu
gehörigen Nachdruck und Gestus erzählen. Nur tu mir die Liebe, Fritz,
und frage nicht die Komtesse danach aus. Freilich, du wirst das
wahrscheinlich wohl schon von selber unterwegs lassen, wenn du die alte
wilde Hummel und Spielkameradin nach den ihr von der gütigen Vorsehung
zudiktierten Lebensschicksalen wieder zu Gesicht gekriegt hast. Kurios
aber bleibt es einem immer doch, wie diese nichtswürdigen Schicksale so
durcheinander spielen, daß selbst der Gleichgültigste nie genau weiß,
wie sehr ihn die Sache angeht. Daß ich von neuem hier drinstecke, und
zwar tief, das weiß ich; nun soll es mich nur wundern, was dir, mein
guter Fritze Langreuter, hierbei zu deiner Behaglichkeit und
Unbequemlichkeit aufgehoben ist! ^Well^, noch steht es aber bei dir, ob
du die arme Frau durch mich nur grüßen lassen willst?«
Wenn es mir bis jetzt noch irgendwie unklar gewesen wäre, wie es möglich
war, daß der Vetter Just den Amerikanern imponierte und den Steinhof
wiedererlangte, so hätten mir seine letzten Worte unbedingt darüber
Aufklärung geben müssen.
Und diesem Vetter hatte ich vordem die Brosamen, die vom Tische meiner
Schülerweisheit abfielen, mit dem bekannten Dummen-Jungen-Humor grinsend
zukommen lassen?! Und dieser Vetter Just Everstein hatte es einst
für eine Glorie gehalten, mir den pythagoreischen Lehrsatz
»vordemonstrieren« zu können! Die alten Kirschbäume im Grasgarten auf
dem Steinhofe, die jetzt wieder samt dem Grasgarten sein Eigentum waren,
schnitten mir aus der Ferne der Erinnerung sehr ironische Gesichter. Der
ganze Steinhof lachte; mir aber war durchaus nicht lächerlich zumute:
wenn ich ein alberner Schulbube gewesen wäre, so hätte ich dreist meine
Stimmung weinerlich nennen dürfen. Um mich daraus zu retten, brachte ich
nach althergebrachter Menschenweise die Rede auf etwas anderes, das
heißt auf den nächsten besten Bekannten oder Freund. Ich erkundigte mich
nach Ewald Sixtus und wünschte etwas Genaueres über das Zusammentreffen
des Vetters mit ihm in Belfast zu erfahren.
»Der Mann gefiel mir eigentlich nicht,« sagte der Vetter Just kurz und
deutlich. »Ein tüchtiger Ingenieur scheint er geworden zu sein; aber
sonst hat die Fremde gerade nicht nach meinem Geschmack auf ihn
eingewirkt. Von uns zu Hause mit ihm zu reden, habe ich bald aufgegeben,
da er selber stets gleich wieder abbrach. Aber über Wasserbauten und
Brückenanlagen haben wir viel miteinander gehandelt. Wie dieser Mensch
in dem Försterhause hatte flügge werden können, ist auch eines von den
vielen unbegreiflichen Wundern dieser Erde. Was mich anbetraf, so schien
er sich übrigens auch ein wenig zu wundern, daß ich nicht ganz der Alte
geblieben war. Gewissermaßen habe ich ihm sogar, wie es scheint,
gefallen, aber er hielt mich jedenfalls für einen größeren Kapitalisten,
als ich bin; und daß ich auf dem Wege nach der Heimat war, um mir den
Steinhof zurückzukaufen, hielt er für eine von meinen alten Dummheiten,
und dabei kam auch sein altes lustiges Lachen (weißt du noch, Fritz?)
zum erstenmal annähernd wieder zum Vorschein. Ich lachte aber nicht mehr
mit wie vor Jahren auf dem Steinhofe, wenn ihr euren Spaß an mir hattet
und ich das euch gern gönnte. Um Irene Everstein hatte er sich so wenig
-- wie du -- nimm's mir nicht übel, Doktor! bekümmert. Das hätte ich
meinerseits ihm nun nicht allzu übel genommen, wenn es mir gleich etwas
sonderbar nach ihrer so netten Jugendfreundschaft und Liebschaft
erschien. Aber auch von seinem alten Vater und von seiner Schwester
wußte er wenig. Sie schrieben an ihn wohl, er aber schrieb nur dann
zurück, wenn er Zeit hatte, und die hatte er wenig. Ein bißchen Heimweh
dann und wann in der Fremde schadet keinem Menschen. Man kann auch
trotzdem Geld machen und ein tüchtiger Arbeits- und Geschäftsmann sein.
Ich habe es furchtbar gehabt, das Heimweh nämlich, und für eine Million
nicht wäre ich auf seinen, unseres Ewalds Vorschlag eingegangen und wäre
noch ein halb Jahr lang bei ihm in England geblieben und hätte
Bodenwerder Bodenwerder sein lassen. Übrigens läßt er dich doch grüßen,
der alte Junge. Und als ich ihm sagte, daß ich dich jedenfalls
aufzufinden suchen würde, fand er das ^uncommon obliging^ für dich.«
»Ich danke dir, und -- ihm,« sagte ich, ziemlich gedehnt das letzte Wort
betonend. »Von dir, Vetter Just, war das freilich ungewöhnlich
zuvorkommend und freundlich!«
»Ärgere dich nur nicht zu sehr, Fritzchen,« lächelte gutmütig der
gelehrte Bauer vom Steinhofe. »In früheren Zeiten ist lange genug
ununterbrochen an mir die Reihe gewesen, mich über die Leute und Dinge
zu verwundern. Jetzt bin ich gottlob wenigstens ein wenig
dahintergekommen, daß man mit seinem Erstaunen haushalten muß, und daß
es schade ist, es an das unrichtige Individuum oder den unrechten
Gegenstand wegzuwerfen. Morgen früh aber gehen wir beide zu Irene
Everstein oder Frau von Rehlen. Weißt du, ich nenne sie am liebsten
immer noch bei ihrem Vaternamen, noch dazu da es auch der meinige ist.
Wenn es dir paßt, so werde ich dich gegen elf Uhr abholen. Du kannst es
mir aber aufrichtig sagen, wenn du andere wichtige Abhaltungen hast.«
Ich hatte dergleichen nicht.


Siebenzehntes Kapitel.

Wenn der Vetter Just sein Wort gegeben hatte, so konnte man sich darauf
verlassen, daß er es pünktlich hielt. Dieses war selbst in seinen
Traumjahren auf dem Steinhofe der Fall, und sein Aufenthalt in Amerika
hatte nichts daran geändert. Fünf Minuten vor elf Uhr am folgenden Tage
vernahm ich seinen langsamen, soliden Schritt auf der Treppe.
»So, da bin ich, und wir können gehen,« sagte er. »Irene wird sich gewiß
recht freuen; aber ein Vergnügungsweg ist es nicht, das versichere ich
dich.«
Dieses brauchte er nun mir gerade nicht immer zu wiederholen, ich wußte
es bereits. Die Zeiten, wo wir uns in dem Blättergrün und Sonnengold
unserer Nußbaumnester an der Hecke von Schloß Werden schaukelten und uns
daraus wild, frei und fröhlich in alle grenzenlose Jugendlust der Erde
niedergleiten ließen -- auf die »Vergnügungswege nach dem Steinhofe«,
wie der Vetter sich ausdrückte, -- die Zeiten waren nicht mehr
vorhanden. Aber aus dem Sonnengold und Blättergrün stieg ich an diesem
Morgen doch hernieder in den Straßenschmutz der Stadt Berlin. Wie du die
Jugendfreundin auch finden magst, hiervon werdet ihr auch reden, Fritz
Langreuter! sagte ich mir wehmütig-bänglich; und dazu war es schon sehr
viel und ein großer Segen, am Arme des Vetters Just Everstein diese
Straßen durchwandern zu dürfen, vorüber an den Anschlagssäulen mit den
hundert bunten, zu den heutigen Lustbarkeiten einladenden Zetteln, ganz
abgesehen von den anderen öffentlichen privaten oder amtlichen
Ankündigungen und Aufforderungen.
»Guck, da steht die Gesellschaft und der Staatsanwalt wieder einmal
einem durchgeschnittenen Halse gegenüber perplex! Diese dreihundert
Taler, die dem Denunzianten des Täters angeboten werden, sind für mich
das kurioseste Preisgeld, was der Menschheit, das heißt dir, mir und den
übrigen, hingehalten werden kann,« brummte der Vetter. »Was will es
dagegen heißen, die beste Komödie zu schreiben oder das beste Bild zu
malen und einen Preis dafür zu kriegen? Beiläufig, ich habe es damals in
der Neuyorker Staatszeitung gelesen, daß du auch einen Preis für eine
wissenschaftliche Abhandlung bekommen hast. Das muß dich doch sehr
gefreut haben, Fritz; -- als ich es las, war ich natürlich aus Rand und
Band. Hast du noch ein Exemplar von der Abhandlung für mich und kann ich
sie verstehen?«
»Makulatur, alter Freund!« sagte ich, besaß jedoch in einem staubigen
Winkel ein hübsch Bündel von mir und der Welt höchst überflüssigen
Abdrücken. Wir gingen weiter und sprachen auf dem ferneren Wege wenig
mehr miteinander und nichts von irgend welcher Bedeutung; aber unter der
Tür des Hauses, in dem Irene von Everstein jetzt wohnte, hatten wir eine
Begegnung, von der kurz erzählt werden muß und zwar mit einer kleinen
Abschweifung.
Es ist eine der volksläufigen Vorstellungen, daß die höheren Klassen
unserer heutigen Gesellschaft den ideelleren Bestrebungen des Menschen
immer noch vollkommen fremd gegenüber ständen und teils mit Verachtung
darauf herabsähen, teils drolligerweise Furcht davor hätten. Dem ist
nach meiner Erfahrung nicht so, nicht einmal im großen ganzen. Daß man
hier wie auch in anderen Kreisen ein tüchtig Quantum von Dilettantismus
oder von beschäftigungsloser Neugier oder von leerem Vorwitz im Verkehr
der Welt zu verdauen hat, ist freilich nicht zu leugnen; doch wo hat man
das denn nicht?
Ich meinesteils habe mich in meinem engen Reiche nie über eine
aristokratische Mißachtung zu beklagen gehabt, wohl aber ziemlich häufig
über des edlen deutschen Philistertums verzogene Schnauze ein vergnügtes
Lächeln mit einiger Mühe unterdrückt. Wir deutschen Gelehrten usw. haben
wahrlich keinen Grund, das: Krieg den Palästen! durch unseren
Tabaksdampf nachzubrummen. Wahrlich, wenn es uns Spaß macht, so dürfen
wir unsere Fehdebriefe da dreist an ganz andere Türen als die unserer
früheren Reichsunmittelbaren usw. anheften.
Einer von den letzteren und zwar ein sehr guter Bekannter aus den
Hörsälen der Universität und von manchem »wissenschaftlichen Abend« her
war es, der uns über die Schwelle, die wir eben überschreiten wollten,
entgegentrat.
»Sieh da, Doktor! Was für ein guter, närrischer oder gar böswilliger
Geist führt denn Sie in dieses Haus, wenn ich fragen darf?«
»Ich komme jedenfalls unter dem Geleit eines guten, treumeinenden
Führers, ^mon prince^,« erwiderte ich. »Ich wünsche eine
Jugendbekanntschaft zu erneuern, Durchlaucht.«
Die Durchlaucht oder Erlaucht hatte den Vetter höflichst gegrüßt und
dieser den Gruß ebenso zurückgegeben.
»Eine Jugendbekanntschaft? Darf ich fragen, mit wem, lieber Freund und
gelehrter Gönner?«
Ich stellte zuerst die beiden Herren einander vor, und sie begrüßten
sich noch einmal. Dann beantwortete ich die an mich gestellte Frage,
indem ich Irenes jetzigen Namen nannte, aber auch ihren Mädchennamen
hinzufügte. Der Fürst ** sah mich einen Augenblick betroffen an, dann
ergriff er meine Hand und rief:
»Die?! Die Herren sind Bekannte -- Freunde der armen Frau? Ach, es ist
ja richtig, Doktor, Sie stammen mit ihr aus einer Gegend her. O, meine
Herren, ich habe in Wien diese Ehestandstragödie mit durchgemacht und
auch eine Rolle darin gespielt. Ich war ein Zeuge bei dem Duell, in dem
endlich zu allgemeiner Befriedigung in unserem gesellschaftlichen
Verkehr ein schwarzer Strich über den Namen Gaston von Rehlen gezogen
wurde. Die Rehlen sind von fernher mit uns verwandt, und nach meinen
schwachen Kräften habe ich das meinige getan, die unglückselige Frau da
oben in ihrem trostlosen Leben aufrecht zu erhalten. Mein Vater ist ein
Jugendfreund des alten Herrn auf Schloß Werden gewesen; -- so laufen die
Bezüge zwischen uns durcheinander. Ach, meine Herren, ich wollte, Sie
wären etwas früher gekommen. Vielleicht hätten Sie einen frischen Hauch
in die schwüle Stunde mitgebracht, in der ich eben dort oben auf Kohlen
gesessen habe. Sie treffen übrigens auch den Arzt dort an. Das Kind ist
seit der vergangenen Nacht wieder recht krank; der Medizinalrat macht
mit der Uhr in der Hand am Bette der Kleinen das bekannte Gesicht und
ist mir auch bis vor die Tür nachgegangen und hat mir als einem
Familienfreunde seine Meinung nicht vorenthalten. Das kleine Mädchen
liegt bereits im Sterben, und als wirklicher Familienfreund halte ich
das bei dem geistigen und körperlichen Zustande des armen Geschöpfes für
ein Glück!«
Der Vetter Just stieß einen Laut hervor, der ein Seufzer war, aber auch
eine grimmige Verwünschung bedeuten konnte.
»Meine Herren,« fuhr der Fürst fort, »ist es nicht recht bizarr, daß wir
uns von all diesen Angelegenheiten hier so zwischen Tür und Angel
unterhalten? Bester Doktor, demnächst muß ich mich unbedingt einmal
wieder zu einer Tasse Tee bei Ihnen einladen, und dann müssen wir mehr
über die Frau da oben reden. Sie interessiert uns alle in dem weitesten
und in dem engsten Kreise; ich spreche aber hier nur von dem letzteren
als dem meinigen.«
»Sie wissen, daß Sie mir immer willkommen sind, Durchlaucht,« erwiderte
ich.
»Also, Adieu, mein Bester, und auf Wiedersehen!«
Wir schüttelten uns noch einmal die Hände, während der Vetter Just
bereits die Treppe hinaufstieg.
Das war im ersten Stockwerk eine breite, vornehme, mit Teppichen belegte
Treppe, die zu einer auf dem Eckständer der Brüstung eine Glaskugel
haltenden Bronzefigur emporführte. Aber die Teppiche waren auf dem
nächsten Absatze verschwunden, und auch die Stufen waren steiler
geworden. Der Kommissionsrat, der die Beletage des Hauses innehatte,
wohnte bedeutend eleganter als die Freifrau Irene von Rehlen, die wir in
dem glückseligen Nußbaum, auf den Wiesen, in den Parkalleen und in den
Wäldern von Schloß Werden einst in ihrer fröhlichen Wildheit,
blondlockig und blauäugig, als unseren besten Kameraden und nur, wenn
sie uns zu sehr durch einen ganz unvermuteten Schabernack aus der
Fassung gebracht hatte, als _dies_ »Fräulein Gräfin« oder (nach Ewalds
Ausdruck) als »diese ganz abgefeimte Haupthexe, diese Irene« gekannt
hatten.
Ich stieg hastig dem Vetter nach, der vor der Glastür mit dem jetzigen
Namen unserer Jugendfreundin einen Augenblick lang sich schwer auf das
Geländer stützte und, unverständlich mit sich selber sprechend, sich mit
dem Taschentuch über die Stirn fuhr.
»Das sollte nun wohl ein Trost sein, daß uns dieser Mann da eben an der
Tür begegnete?!« brummte er mir zu. »O, diese Hand würde ich darum
hergeben, wenn ich dadurch jetzt meine Eva Sixtus hierherschaffen
könnte, Fritz Langreuter!«
Weshalb gab mir nun dieser Name Eva Sixtus auch in dieser Stunde, in
dieser Umgebung und unter diesen Umständen, von ihm ausgesprochen und
gleichsam zur Hülfe herbeigerufen, in tiefster Seele einen Moment
bittersten Unbehagens, -- wie das Volk sagt: einen Stich durch das
Herz?! Ich hatte wiederum keine Zeit, darüber nachzudenken; die Glastür
war nicht verschlossen, und der Vetter hatte sich »besonnen«, wie er
sagte, und »die nötige Selbstbeherrschung wiedergewonnen.«
Als wir auf den etwas dunkeln Vorplatz traten, öffnete sich gegenüber
eine Tür, und der Doktor kam heraus, geleitet von Mademoiselle Martin,
deren runzeliges Gesichtchen verkniffener denn je erschien.
»^Ah messieurs!^«
Ich kannte auch den Arzt persönlich und wußte, daß er als einer der
besten Kinderärzte der Stadt galt. Er gab mir etwas verwundert die Hand;
aber dem Vetter Just schüttelte er sie ganz vertraulich.
»Ich freue mich, daß ich Ihnen augenblicklich den Platz räume, Herr
Everstein,« sagte er leise. »Sprechen Sie in Ihrer gewohnten Weise zu
der Gnädigen; es wird ihr wohl tun --«
»Und das Kind?« flüsterte der Vetter; und der glückliche Kinderarzt, der
sie zu Tausenden hatte sterben sehen, nickte unmerklich und schüttelte
sodann sehr merklich den Kopf:
»Ich habe leider dem Fräulein hier die Wahrheit nicht verhehlen dürfen.
Ich denke -- so -- gegen Abend!... Werde jedenfalls im Laufe des
Nachmittags noch einmal vorsehen. Mein Fräulein, ich bitte Sie, ferner
so ruhig zu bleiben wie bisher. Meine Herren, ich empfehle mich Ihnen.«
Er ging, und Mademoiselle, die so ruhig bleiben konnte, erfaßte mit
zitterndster Erregung unsere Hände, und die Tränen brachen ihr
unaufhaltsam hervor.
»O, es ist gut! -- nur einen Moment, ^messieurs!^ ich bin auch gleich
wieder still. Herr Fritz, ^madame^ wird sich sehr freuen -- freuen. Ich
habe ihr gleich erzählt von Ihnen, und daß ich Sie habe gesehen in der
Straße. Herr Just, Sie verlassen uns nicht heute abend! Sie bleiben bei
meinem Kind und bei unserem Kinde, wenn kommt die schlimme -- ^terrible^
-- Stunde. Wir brauchen einen guten Mann dann bei uns, Herr Vetter
Everstein! Und nun warten Sie, daß ich es ankündige, daß Sie da sind.«
Sie führte uns in ein Nebengemach, und wir hatten nicht lange zu warten,
bis man uns winkte. O über die goldengrünen Zweige, in denen wir uns
wiegten, unsere Nester bauten und von der Welt träumten und auch als
Kinder, nicht als ausgewachsene Leute und große Philosophen die Welt für
ein Spiel nahmen, in welchem wir mitspielen durften!...
Am Sterbebette ihres Kindes! Sie saß in dem verdüsterten Raume und hatte
den Arm auf das Gitter des kleinen Lagers gestützt, und sie stand auch
nicht auf, als wir leise in die Tür traten, sondern reichte uns nur die
Hand und hob ihre gleichfalls fieberhaft glänzenden Augen zu uns empor.
»O Just,« sagte sie, und dann zu mir gewendet, mit einem ganz anderen
Ausdruck: »Schau, auch du, Fritz! ich sollte dich eigentlich jetzt wohl
Sie nennen, denn wir haben uns so lange nicht gesehen und haben soviel
erlebt in der Zeit, daß wir uns nicht gesehen haben. Aber ich hätte dich
doch gleich wiedererkannt, Fritz, und ich habe auch keine Zeit, jetzt
über das Schickliche nachzudenken. Lassen wir es also beim Alten, wenn
es dir recht ist, Fritz.«
Es war noch die alte Stimme und doch auch eine ganz andere. Mit eisernem
Griff drückte mir die Stunde die Kehle zusammen.
»O liebe Irene --«
Der Vetter Just hatte sich über das kranke Kind gebeugt.
»Deine gute Mutter ist auch gestorben,« sagte die Jugendfreundin. »Ich
habe mich sehr betrübt, als du mir das schriebest. Sie hat auch viel
erlebt. Weißt du wohl noch, wie ihr zuerst nach Schloß Werden kamt? Aber
wir haben nachher doch noch eine glückliche Zeit für uns gehabt. Setze
dich doch, Fritz -- du mußt nicht gleich wieder fortgehen; -- aus alter
Freundschaft, lieber Fritz! Mein Vater ist gestorben, -- mein -- Mann
ist tot -- nun stirbt mein Kind, mein armes, kleines, krankes Mädchen! O
Vetter Just, Vetter Just!«
Sie hatte sich mit einem Male rasch erhoben und dem Vetter laut weinend
die Arme um den Hals gelegt. Sie schluchzte an seiner breiten, braven
Schulter, als könne sie sich nimmer wieder beruhigen.
»Das ist gut; lassen Sie sie so!« murmelte Mademoiselle Martin, ihr
Taschentuch zwischen den Händen zerringend. Da fing das Kind leise an zu
wimmern, und der Vetter, die Mutter aufrecht haltend, legte eine Hand
auf die kleine Stirn auf dem weißen Kopfkissen.
»Vetter Ju! -- weh, weh!« winselte das Kind.
»Herz, mein Herz,« rief Irene. »Wir sind ja alle bei dir! Mama ist da,
und wir bleiben alle bei dir -- o großer Gott!«
»So weh, weh!... auf Arm, Vetter Ju!« klagte das Kind von neuem und bat
mit herzzerreißenden Schmerzenslauten. Der Vetter Just warf einen
fragenden Blick auf Mademoiselle Martin, und sie nickte. Da nahm der
Bauer vom Steinhofe sanft die Kleine aus ihrem Bettchen und setzte sich
und hielt sie auf einem Kissen und in ihren Decken in seinen guten
Armen, und sie wurde allgemach wieder ruhig und schlummerte schmerzloser
der letzten ernsten Stunde zu. O über den Sonnenschein und die
goldengrünen Zweige, in denen wir uns wiegten, als wir Kinder waren!
Der Medizinalrat sah seinem Versprechen gemäß gegen Abend noch einmal
vor. Er blieb sehr ernsthaft wieder mit seiner Uhr in der Hand eine
Viertelstunde und sprach gemessen schickliche und beruhigende Worte zu
der Mutter. Aber er war ein »glücklicher« Arzt, ein vielbeschäftigter,
und hatte keine Zeit, hier das Ende abzuwarten, denn er hatte noch an
verschiedenen anderen Orten dieselben geziemlichen und beruhigenden
Worte zu sprechen. Wir aber hatten Zeit dazu: der Vetter Just Everstein
und -- gottlob! -- ich auch!


Achtzehntes Kapitel.

Ich habe es wohl vergessen, zu sagen, daß wir damals im März des
laufenden Jahres waren. Der Tag war hell und trocken, wenn auch noch
immer windig. Auf den verhängten Fenstern lag ein gut Teil des Tages
hindurch die Vorfrühlingssonne, und in das Nebenzimmer schien sie voll
hinein, bis sie hinter die gegenüberliegenden hohen Häuser hinabglitt.
Wir verlebten diesen Tag vom Mittag an in diesen zwei Zimmern, dem
verdunkelten und dem hellen; der Vetter Just und ich. Mademoiselle
Martin deckte uns sogar in dem hellen Raume ein Tischchen und legte vier
Kuverts auf und stellte vier Stühle daran. Wir aßen daran zu Mittage,
Mademoiselle, der Vetter und ich; und auch Irene setzte sich einmal zu
uns. Da aber hatte der Vetter ihren Platz an dem kleinen Bette
eingenommen. Wir gingen ruhelos ab und zu, aus der hellen Stube in die
dunkle. Es wurde auch eine Zeitung gebracht, und Mademoiselle Martin
reichte mir dieselbe. Ich nahm sie und habe sie bis in die Dämmerung
hinein wohl hundertmal hingelegt und von neuem aufgenommen. Wer diese
Weise, eine Zeitung, ein Buch oder sonst einen beliebigen Gegenstand in
Angst, Herzensweh und -- langer Weile, -- ja, langer Weile, hin- und
herzuwenden durch die kriechenden Stunden, nicht kennt, der preise das
Geschick, das ihm solchen Zeitvertreib ersparte, und bitte, daß es ihn
auch fernerhin davor bewahre, sich daran halten, im vollsten Sinne des
Wortes sich daran halten zu müssen, bis das schlimme, öde, tödliche
Warten sein Ende gefunden hat, einerlei welches.
So warteten wir an jenem Nachmittage.
Das kranke Kind wimmerte und schlief und wimmerte wieder und schlief
wieder.
Die Mutter sang ihm mit leisester Stimme und kam zu uns und weinte und
erzählte auch abgebrochen aus ihrem Leben und fragte nach dem meinigen.
Wenn der Vetter Just irgend etwas sagte, so horchten wir alle mit
momentan leichterem Atemholen; aber auch er schwieg oft viel zu lange
und wußte nichts zu sagen. Mademoiselle ging ab und zu; -- die war noch
am besten dran, denn sie hatte den Haushalt für den kommenden Tag zu
besorgen und von uns allen also das meiste um die Hand. Manchmal aber
stand auch sie beschäftigungslos am Fenster, und ich bin fest überzeugt,
dann haben sich Leute an den Fenstern drüben auf der anderen Seite der
Gasse einander heiter auf sie aufmerksam gemacht:
»Guck nur die Alte! wie in einem Bilde!... Die möchte ich mir freilich
nicht am frühen Morgen über den Weg laufen lassen!«
»Die könnte Geschichten aus ihrer Seele erzählen, gegen die wir beide,
Fritz, alle unsere Erlebnisse still zusammenpacken könnten,« flüsterte
mir einmal der Vetter zu, mit dem Daumen über die Schulter auf die
^soeur ignorantine^ an dem Fenster hindeutend. »Was meinst du, wenn die
am Jüngsten Gericht ihre auf Erden verschluckten Tränen auf einmal
fließen läßt?!«
»Ja, Just,« sagte ich, »aber es läuft alles in einen Strom. Ich kann es
dir nicht sagen, was für einen Damm das letzte Tribunal dagegen aufbauen
wird, um nicht mit Sessel, Bank und grünem Tisch weggeschwemmt zu
werden.«
»Darf ich Ihnen noch eine Tasse Kaffee einschenken?« fragte im
Augenblick darauf Mademoiselle Martin. »Sie trinken ihn noch immer recht
süß?«
Und ich sah in demselben Augenblick wieder vollständig genau die
grünlackierte Zuckerdose von Schloß Werden vor mir und fühlte auf meinen
Knöcheln den Schlag, mit welchem Mademoiselle meinen verstohlenen Griff
in dieselbe zu verhindern gewohnt war, und hörte dazu das vorwurfsvolle
Wort meiner Mutter: »Aber Fritz?!« und dabei das mutwillig glückselige
Kichern der Komtesse Irene, der währenddem der Griff unbeachtet gelungen
war.
Die schwersten Tage, Stunden und Minuten erzeugen ihre geschwindesten,
wunderlichsten und buntesten Phantasmagorien.
Wenn wir zusammen sprachen, so sprachen wir sehr häufig von Eva Sixtus.
Das Wort des Vetters: »Ach, wenn wir sie doch hier hätten!« kam zur
vollsten Geltung. Jede heller auftauchende Erinnerung an sie, jedes
Geschichtchen von ihr aus der Kinderzeit war uns wie ein Trunk aus einer
kühlen klaren Quelle an einem schwülen Tage und unter schwerer Mühe. Wir
konnten sie uns auch heute noch nicht anders vorstellen, als immer noch
umgeben von dem alten Zauberreich der Erde, weiter lebend still und
freundlich in dem süßen Licht, den Tönen und Düften des von uns
verlorenen oder aufgegebenen Paradieses.
Der Vetter Just, der natürlich am genauesten über sie Bescheid wußte und
sie vor vierzehn Tagen noch gesprochen hatte, sagte:
»Das ist auch so mit dem guten Mädchen, und sie verdient es wirklich.
Schon die Art, anzusehen, wie sie mit ihrem alten Papa und seinen Hunden
und seinem kuriosen Papstbuche umgeht, ist ein wahres Vergnügen.
Beiläufig, wenn ich an das Papstbuch denke, so fällt mir dabei jetzt
immer Freund Ewald in England ein. Seit ich den braven Jungen dort
besucht habe, meine ich in ^plain terms^, daß ein gut Stück mehr als
genug aus dem Schmöker an ihm hängen geblieben ist. Das hat sich der
Papst Sixtus der Fünfte wohl auch nicht träumen lassen, daß man einmal
im Königreich Großbritannien und Irland Ingenieurkunst und dergleichen
nach seinen Maximen treiben würde. Ich wollte nur, er schriebe häufiger
an unser Evchen und den Alten -- den Mr. Ewald und nicht Seine
Heiligkeit meine ich selbstverständlich. -- Ja, das liebe, alte
Försterhaus von Werden! Daß die Regierung was daran gewendet habe, kann
keiner behaupten; aber ungemütlicher ist es darum doch nicht geworden.
Im Gegenteil, nur noch gemütlicher hat es sich zwischen seine
Lindenbäume, Büsche und Gartenkultur eingenistet -- ihr wißt, angenuselt
nennen wir das bei uns zu Hause. Über Bodenwerder hinaus ist, während
wir anderen sämtliche Münchhausens Abenteuer in der Welt erlebten, weder
Eva noch der Förster gekommen. O Irene, wie werden sie demnächst einmal
Ohren, Nase und Mund aufsperren, wenn wir ihnen _unsere_
Allerweltshistorien heimbringen! Das steht fest, diesen Sommer treffen
wir uns alle auf dem Steinhofe bei dem Vetter Just! Wozu bin ich denn
der Vetter Just, wenn ich das nicht ganz genau wüßte, und dazu, daß es
immer wieder Sommer wird, wenn es Winter gewesen ist?! Das steht fest
wie der ^Magister matheseos^, Fritz Langreuter: ja, ja, Miß Martin, man
kann es zu einer ungeheuren Gelehrtheit und Weisheit in der Welt
bringen, wenn man nur seinerzeit an nichts denkt und die Leute reden und
lachen läßt. Ein Verdienst war das damals aber bei mir nicht, sondern
nur Blödigkeit und Schüchternheit, und dazu Angst und Verwunderung, weil
ich nur der dumme Junge auf dem Steinhofe war und die Welt und der
Himmel umher so weit und voll und allmächtig; -- liebe Irene, bleib
sitzen, ich sehe schon nach dem Kinde!«
Sie wußte es, daß er ihren Platz an dem kleinen Schmerzenslager ebenso
gut ausfüllte als sie selber; sie lief ihm doch vorauf in das
verdunkelte Zimmer. Er ging aber dennoch mit ihr; und Mademoiselle
Martin und ich blieben uns an dem Kaffeetische allein gegenüber.
»Haben Sie nicht vorhin gesagt, daß Sie an unserer Haustür mit ^Mr. le
prince de **^ zusammengetroffen seien, Mr. Fritz?« fragte Mademoiselle.
Ich bestätigte das noch einmal.
»Sie wissen gar nichts von uns, ^Frédéric^, und wenn Sie etwas sehr
verwundert, so behalten Sie auch das für sich. Dies war immer Ihre
^manière^ so; schon als Sie noch so groß waren.«
Sie zeigte es durch eine Handbewegung, wie hoch ich war, als ich bereits
alle meine Verwunderungen für mich selber behielt.
»Es tut mir leid, Mademoiselle Martin --«
»O, es tut Ihnen gar nichts leid, ^monsieur le docteur^, denn sonst
hätten Sie sich schon nach vielen Dingen erkundigt. ^Par exemple^, wie
kommen Sie nach Berlin, Mademoiselle?... ^Mais c'est navrant^, -- ^ces
gémissements de la petite!^ bleiben Sie sitzen, Fritz, wir können doch
nichts helfen dort, und der Vetter hilft der Komtesse. -- Es ist der
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