Alte Nester: Zwei Bücher Lebensgeschichten - 12

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einmal wieder erfahren.
Ganz harmlos erkundigte ich mich des näheren nach Weitenweber, und
sofort legte unser gastfreundlicher Wirt Messer und Gabel nieder, blies
eine Menge überflüssigen Atems über die breit vorgesteckte Serviette
fort und keuchte:
»Uh, der alte Sünder! Außerdem daß er behauptete, längst vor der
Entdeckung des Doktors Schopenhauer durch das deutsche Publikum den
Schopenhauerianismus gründlich weg gehabt zu haben, hat er noch viel
gründlicher meinen gesamten Vorrat von Lebensidealismus mit sich hinüber
nach Berlin in das alte Leben genommen. Jawohl, _das_ sind die Kerle,
die in ihrer Säure und Knochentrockenheit hundert Jahre lang sich
konservieren und dann sich ins Jenseits hinübergrinsen, während
unsereiner in seiner -- Liebenswürdigkeit -- Weichheit -- Lyrik -- kurz,
wie Sie das nennen wollen -- -- -- na, verderben wir uns den Appetit
nicht; und Sie, lieber Sixtus, sehen Sie nur nicht nach der Uhr, -- Sie
kommen noch früh genug aufs Schiff. Der Kapitän wartet mit Vergnügen auf
jeden, der mit will, und Hannchen trägt Ihnen die Reisetaschen an den
Fluß hinunter.«
Hannchen war ein sehr hübsches und ungemein freundliches Hausmädchen des
alten Hauses Bösenberg, und nicht ungerechtfertigter Weise, wie es
schien, ein großer Liebling des einstigen Feuilleton-Redakteurs des
einstigen ^regnante Manteuffelio^ berühmten, oft konfiszierten und weit
verbreiteten Blattes:
_Das Chamäleon_.


Viertes Kapitel.

Wir fuhren in einen recht heißen Tag hinein, und mir war es wunderlich,
gar wunderlich, so auf einmal wieder auf diesen Wassern zu schwimmen,
die ich so lange nicht zu Gesicht bekommen hatte.
»Der Mann -- dieser Herr Stadtrat Bösenberg, hat mir recht gut
gefallen,« meinte mein Begleiter oder vielmehr Führer. »Er besitzt recht
gesunde Ansichten nicht nur über Nationalökonomie, sondern auch die des
Privatmannes. Daß er wie manche andere ein wenig in den Tag
hineinschwatzt, muß man ihm hingehen lassen. Übrigens kennt er die
Gegend aus dem Grunde, und ich werde unbedingt diese Bekanntschaft nicht
kalt werden lassen; sobald ich daheim nur einigermaßen in Ruhe bin,
werde ich ihm nochmals meinen Besuch machen. Und sein Buch muß ich doch
auch mal wieder lesen.«
»Hoffentlich findest du noch ein Exemplar in einer Leihbibliothek,
lieber Ewald; und wahrscheinlich werden seine Provinzgenossen dasselbe
seit dem Jahre Achtzehnhundertneunundfünfzig durch ihre Randglossen und
Fußbemerkungen noch um ein Bedeutendes lesenswerter gemacht haben.«
»Man trifft doch überall in diesem närrischen Deutschland -- auch wo man
es nicht vermutet -- auf recht verständige, achtungswerte und spaßhafte
Menschen,« schloß der jetzige Besitzer von Schloß Werden diesen
Abschnitt unserer Reiseunterhaltung. Der Doppelkirchturm von Finkenrode
verschwand bei einer Biegung des Flusses hinter einem bewaldeten
Höhenzuge; ich aber steckte nun einmal in den Kindern von Finkenrode und
ich blieb darin stecken, und es erschien mir doch fast unbegreiflich,
daß der Verfasser heute so wenig Verständnis mehr für die Wahrheit und
Wirklichkeit dessen hatte, was er vordem niederschrieb. Im Halbtraum
mußte er geschrieben haben: wie wach und munter er dann auch späterhin
das Ding in den Druck geben mochte!...
Es ist kein ander Näherkommen, wenn es sich um die langentbehrte,
halbvergessene Heimaterde handelt, dem zu Schiffe zu vergleichen. Nicht
die Fußwanderung und noch viel weniger der Wagen bieten dies freie,
leichte Getragenwerden. Wir wollen uns keine Illusionen machen über
unsere Stärke in der Welt: es ist bei allen Dingen die Mühelosigkeit,
die wir zuerst wollen, und die im Großen wie im Kleinen bei jeglicher
Erhebung über den dahinschleichenden Tag und die dahingeschlichenen Tage
das Willkommenste ist. An einen Schiffsrand gelehnt stehend, einst so
vertraute und seit Jahren wie versunkene Bergesgipfel von neuem
auftauchen, wachsen und sie immer deutlicher und immer bekannter sich in
den Gesichtskreis schieben zu sehen: was geht darüber?! Und wenn ich
vorhin gesagt habe, daß wir erst auf der Reise von unseren Verhältnissen
zu der Heimat und vor allem von denen des Freundes Ewald Sixtus
gesprochen hätten, so war das im vollen Sinne des Wortes erst auf diesem
Schiffe und nachher auf dem Fußwege nach Schloß Werden der Fall.
»Lache mich nicht aus, Fritz,« murmelte der Irländer, »ich wollte, wir
wären erst acht Tage älter! Du kannst da gleichmütig genug sitzen und
die liebe Gegend näher kommen sehen; aber ich -- ^och faix^, woran es
eigentlich liegt, kann ich nicht sagen; aber ich versichere dich, ich
fange allmählich an, Angst zu kriegen wie ein Schuljunge, der erst die
Schule geschwänzt hat und dann noch zu spät zum Essen kommt. Ich wollte,
^by Jove^, wir hätten noch den Stadtrat bei uns, ich fange an,
einzusehen, daß er noch etwas mehr war als eine bloße Reisezerstreuung.
An diese Stimmung habe ich, weiß Gott, in der Fremde nicht gedacht, und
ich glaube, es wäre besser gewesen, wenn ich sie mir vom Leibe und aus
der Seele fern gehalten hätte! Fritz, ich weiß nicht, wie's zugeht, aber
ich gäbe jetzt viel für einen tüchtigen Landregen mit obligatem
Verkriechen in der Kajüte. Das Wetter ist mir heute zu schön und die
alten Berge dort in der Ferne viel zu blau!... Da ist der Pastor von
Dölme! und da der Kirchturm von Pegestorff! -- der Werder hier im Fluß
war vor fünfzehn Jahren auch schon vorhanden. O Langreuter, Langreuter,
der Pastor von Dölme! er schneidet noch dieselbe Sandsteinfratze wie --
zu unserer Zeit; was ich aber jetzt für ein Gesicht ziehe, das weiß ich
nicht und verlange auch nach keinem Spiegel. Langreuter, ich wollte, die
Gegend wäre nicht ganz so sehr dieselbige geblieben! Wie alt mag wohl
der Alte geworden sein?... und die Eva? und -- -- -- na ja, und ich habe
es auch nicht gewußt bis jetzt, um wieviel ich selber älter geworden
bin!... da sollte man sich doch wirklich in den grauesten Sumpf vom
grünen Erin hineinwünschen bis an den Hals. O Fritz, Fritze, o -- Fritz
Langreuter, der Tag ist mir heute zu schön, und die Nachtfahrt und die
angenehme Unterhaltung, das Frühstück des Stadtrats Bösenberg sind
wahrhaftig nicht allein schuld daran. O, der Vetter Just vom Steinhofe!
Du brauchst es ihm weiter nicht auf die Nase zu binden, Fritz; aber ich
wollte --«
Er brach ab, schüttelte den Kopf und sagte es nicht, was er in betreff
des Vetters Just und seiner selbst jetzt lieber anders gewünscht hätte.
Nur mit Mühe gewann er das alte drollige Zucken um die Mundwinkel noch
einmal wieder, als ich ihn fragte: »Sie wissen es doch wenigstens, daß
du in diesen Tagen nach Hause zurückkehrst?« und er mir die Antwort
schuldig bleiben zu wollen schien.
»Sie wissen es nicht, Ewald? Und sie wissen auch nicht, daß du heute der
Herr von Schloß Werden bist?!« ...
Alle alte Knabenkomik und Verschmitztheit verschwand aus den wirklich
hübschen und doch zugleich mannhaften Zügen des Ingenieurs:
»Weiß Gott, da ist Rühle und sieht auch noch gerade so aus als damals,
wo wir hier die Welt allein zu haben glaubten! Ja, es ist ein dummer
Jugendstreich! meine Flegeljahre haben sich aber nur ein paar Lustren
weiter erstreckt als die anderer Leute, und ich habe das nur bis in
diese Stunde hinein nicht gewußt. Bis heute bin ich wie diese nette
Gegend der nämliche geblieben, und nun kommt es mir auf einmal vor, als
ob von heute an meine Buße darüber recht nachdrücklich ihren Anfang
nehmen könne. O Fritz, ich glaube, daß ich trotzdem, daß ich Schloß
Werden für -- euch alle wiedergewonnen habe, doch nur wenig Dank dafür
zu erwarten habe und -- ganz mit Recht!... Ob sie zu Hause -- ob -- ob
Irene -- ob sie alle über alles genau Bescheid wissen, ist wohl
gleichgültig. Ganz mit Recht werden sie verschnupft sein, und ich wollte
jetzt, ich hätte etwas Besseres und anderes getan, als die alten
Jugendwitze noch einmal und im vergrößerten Maßstabe zu wiederholen! Ja,
und du hast es selbstverständlich sofort herausgerochen, alter
Verstandesmensch! Es gehörte meiner Meinung nach in Belfast dazu, daß
ich nur mit meinem Advokaten in Bodenwerder und niemand sonst über das
Geschäft korrespondierte. Wieviel von der Affäre dessenungeachtet unter
die Leute durchgesickert ist, kann ich natürlich nicht wissen, aber ich
ahne jetzt, es ist genug gewesen, um mir den Empfang nach allen Seiten
hin zu gesegnen. ^Och honey^, wie sieht sich das alles von der Fremde
aus so ganz anders an! Da hatten wir mal in Dublin einen verrückten
jungen Kerl aus einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie, der führte seinen
Papa, um ihm eine Geburtstagsfreude zu machen, eines Morgens ans Fenster
und sagte: >Sieh mal, lieber Vater, da habe ich dir einen
Elefanten gekauft!< ^Och, Freddy, Freddy^, das Gesicht des alten
Baumwollenimporteurs Mr. Maloney senior paßt ganz und gar in meine
dermalige gemütliche Stimmung. Ich bin auch in diesem Moment durchaus
nicht mehr darüber im klaren, was ich eigentlich gekauft habe, um meinen
Angehörigen und -- Irene -- Everstein -- eine -- Freude zu machen! Was
sollen sie auf dem Försterhofe mit meinem Elefanten anfangen, und wie --
wie wird -- Irene Everstein darüber denken?«
Da war es freilich schwer, das rechte Wort der Lösung für diese nur dem
alleräußersten Anschein nach sehr einfachen Lebenswirren zu finden und
dreinzugeben. Was ich erwidern konnte, war alles nichts weiter als guter
Rat, der vorher hätte gegeben werden müssen und dann sicherlich nicht
angenommen worden wäre. So überließ ich es denn den kühlen Wassern, die
uns trugen, und den kochenden, welche die Räder, Hebel und Schaufeln in
Bewegung erhielten, uns der Lösung, das heißt der Heimat und den
Gesichtern, die die Leute dort über uns machten, näher zu führen. An das
Müheloseste wendet sich der Mensch auch in allen großen und kleinen
Krisen seines Daseins am liebsten, also nicht bloß im Glück und auf der
Fahrt durch die Sommertage des Lebens.
Und jeder Augenblick brachte uns tiefer in die uns so bekannte und so
sehr aus dem Gedächtnis geratene Jugendwelt hinein. Bei jeder Biegung
des Flusses verflüchtigte sich der Schleier, den die Jahre uns über die
Augen gelegt hatten, mehr und mehr. Gewinn und Verlust des Lebens wurden
von Minute zu Minute deutlicher, aber stiller und friedlicher wurde es
leider nicht darum in uns.
»Ich wollte, ich hieße von Münchhausen oder liefe schon gedruckt in der
Welt herum wie der Stadtrat Bösenberg aus Finkenrode!« brummte der
jetzige Herr von Schloß Werden. »Aber bis nach Bodenwerder bleiben wir
nicht auf diesem verdammten Teekesselkahn, Fritz Langreuter. Das wäre
die Höhe, wenn ich daselbst zuerst auf meinen Rechtsmandatar stieße und
an seiner Hand in das alte, brave Vaterhaus zurückzuwandeln hätte. Bei
der nächsten Haltestelle steigen wir aus und schlagen uns zu Fuße über
die Berge und durch den Wald. Uh, hätte ich mir doch dies heutige
Einschleichen hinter den Büschen weg vor drei Jahren schon so deutlich
ausgemalt wie jetzt, so wäre es mir sicherlich besser zumute. Säße das
Mädchen -- ich meine die gnädige Frau -- o Gott, säße die Irene nicht
bei dem Vetter Just -- -- -- bei den unsterblichen Göttern, ich schliche
mich zuerst zu dem Vetter Just Everstein und ließe ihn einen Boten mit
der Meldung nach Werden schicken, daß -- ich -- wieder da -- sei! Der
Peter in der Fremde mit seinen Dachkammer- und Taubenschlaggefühlen ist
in diesem Moment ein wahrer Weltumsegler gegen mich! Deine Gefühle sind
aber natürlich ja ganz andere, also geniere dich nur nicht meinetwegen,
Bruder. Fahre du dreist weiter nach Bodenwerder, grüße daselbst, nimm
einen Wagen und komm ruhig und behaglich nach Werden. Ich aber gehe.«
Ich ging auch.
Es war ein eigentümliches Gefühl, wieder den Kies des Flußufers unter
den Füßen zu spüren. Das Dampfschiff drehte sich ab, und wir nahmen
unseren Weg rechts in die Berge hinein. Zwei gute Stunden hatten wir vor
uns, ehe wir Schloß Werden erreichen konnten; aber niemals sind mir zwei
ziemlich beschwerliche Wegestunden so kurz vorgekommen wie diese. Und
wir redeten wenig miteinander auf dieser Wanderung.
»Das ist eine kuriose Melodie, welche du da pfeifst, Ewald.«
»^Rocky Road to Dublin!^ Jeder illegante blinde Fiedler greift sie im
Schlafe bei uns, und sie paßt mir ganz für diesen Marsch, Fritz.
Melancholisch und spaßhaft! was? Wer zuerst von uns die alten Türme aus
dem Busch aufragen sieht, hält das Maul, aber stößt dem Gevatter die
Ellenbogen in die Rippen... Und _sie_ sitzt also heute bei dem Vetter
Just auf dem Steinhofe. Hoffentlich im kühlen Schatten! Und wir -- wir
schwitzen hier!... O Fritz, ich will es nur gestehen, ich habe an mehr
als einem heißen Tage in der Fremde an das böse liebe Mädchen gedacht
und mir dies Nach-Hause-Kommen zur Kühlung ausgemalt. Der Teufel hole
alle solche Malereien! Der ist selber ein Pinsel, der da meint, nur
guter Wille gehöre dazu, den rechten Ton zu treffen.«
»Die arme Frau!« murmelte ich, und der Herr von Schloß Werden sagte
grimmig vor sich hin:
»Jawohl, die arme Frau! Und ich wollte nochmal, daß es erst heute übers
Jahr wäre und wir alle möglichst in Ruhe!«
Ich will von dem Wege nichts weiter sagen. Wir erlebten alle Abenteuer
darauf in unserer Seele. Gegen Abend, als jedoch die Sonne immer noch
ziemlich hoch über den Hügeln im Westen, dem Steinhofe zu, stand, sahen
wir die grauen Ecktürme unseres verzauberten, das heißt uns
angezauberten Schlosses über die Linden und Kastanien aufragen. Und zehn
Minuten oder eine Viertelstunde später standen wir -- vor einer Mauer,
die wir nicht kannten; vor einer hohen, nüchternen Mauer, die zu
_unserer Zeit_ noch nicht vorhanden gewesen war.
»Bin ich im Traum, oder haben wir uns verlaufen, und sind das dort gar
nicht unser Dach und unsere Giebel?« murmelte der Ingenieur, mich
ansehend.
»Schloß Werden ist es wohl noch,« seufzte ich, »aber, Ewald, andere
Leute sind doch recht lange Herren hier gewesen und haben sich nach
ihrem Gefallen eingerichtet. Wer hätte es überhaupt vorausgesehen, daß
wir noch einmal wiederkommen würden?«
»Alle Wetter, und die verdammte Landstraße!« rief der Irländer erbost.
»O die Schufte! Hier lief ja der Graben an der grünen Hecke! Und dort
hingen unsere Nester in der blauen Luft und in den grünen Zweigen! Alles
ruiniert! Alles glatt gestampft... Und wie wird es erst jenseits dieser
Mauer aussehen? O Fritz, Fritz, wäre es nicht wiederum zu dumm, so täte
ich nochmal, als ginge mich die ganze Geschichte nicht das geringste an.
O meine -- arme Irene! das ist mehr als ein Symbol, diese
gottverfluchte, nichtswürdige Mauer! Das ist die Wirklichkeit! das ist,
wie es ist, und ich habe es mir in meiner Albernheit und in der Fremde
nur etwas anders zurechtphantasiert. So ist es, wie es ist, und ich
wollte, -- ich säße in diesem angenehmen Moment auf ^Bloody Farland
Point^ und spuckte in den Atlantischen Ozean, statt hier an dieser Mauer
mit dir zu stehen und Maulaffen feil zuhalten!«
Das war so herausgestoßen und für jeden anderen Menschen als für mich
und vielleicht Irene von Everstein völlig unverständlich; ich aber
verstand diesen, in diesem Augenblick des vollkommensten Gelingens
seiner hartnäckigen Lebensarbeit über sich so zornigen Mann und die
energische Falte zwischen seinen Brauen vollkommen. Zu sagen wußte ich
jedoch jetzt auch weiter nichts als mit einem Stoßseufzer:
»O Sixtus, weshalb sind wir nicht in Korrespondenz miteinander
geblieben?«
»Ich habe mein Leben auf die Lust am Leben gestellt, -- auf den Spaß, --
du weißt es ja, Fritz. Hätte ich mich auch schriftlich oder gar durch
den Druck als ein Esel manifestieren können, so gebe ich dir hiermit
mein Wort darauf, daß ich es sicherlich getan hätte. Wieviel Ernst
hinter dem Narrentum im Versteck lag, das magst du dir nunmehr selber
zusammenkalkulieren. Und -- Irene ist auch schuld daran gewesen. Fritz
Langreuter, wir, das heißt _sie_ und _ich_, haben vielleicht nur zu gut
zueinander gepaßt! Ein wenig weniger gut wäre wahrscheinlich besser
gewesen, und ich stände dann nicht _so_ da vor -- dieser gottverdammten
Mauer und -- hätte so große Angst vor ihr; nämlich vor ihr -- der Frau
auf dem Steinhofe unter der Obhut des Vetters Just Everstein! Alle
Wetter, wenn es dem Burschen so ausgezeichnet gut drüben in Amerika
erging, so hätte er meinetwegen ruhig dort bleiben können. Du meinst,
daß ihm dazu zuviel an seinem Steinhofe gelegen gewesen sei? O Fritz,
ich weiß es, -- mir ist an diesem vertrackten Schloß Werden hinter
dieser heillosen Mauer doch noch mehr gelegen gewesen, und ich habe auch
darum gearbeitet und -- der Kerl imponiert mir gar nicht, und ich
wollte, Irene -- die Frau Baronin säße im Pfefferlande, aber nicht bei
ihm! Und jetzt, alter Freund, laß uns versuchen, um diese Mauer herum
ein Loch zum Durchschlüpfen nach Schloß Werden zu gewinnen. Ich ziehe
nicht ein in das alte Nest wie der liebe Vetter Just auf dem Steinhofe.
Das ist eine Tatsache, daß das, was man erreicht hat, es nie _tut_!« --
-- --
»Wahrlich, ich hatte meine Vaterstadt Finkenrode erreicht; nicht mit den
Gefühlen eines Olympiasiegers, nicht mit den Gefühlen eines
Heimwehkranken, aber doch mit recht anständigen, stichhaltigen,
naturgemäßen Gefühlen, welche von einem nicht allzu verhärteten und
gleichgültig gewordenen Gemüte zeugten,« lautet eine Stelle in dem Buche
des Finkenrodener Stadtrats, Dr. Max Bösenberg, und es ist mir nicht
unlieb, daß ich mich ihrer erinnere, um sie an dieser Stelle zitieren zu
können.


Fünftes Kapitel.

Wie wir diese heiße Mauer entlang gingen, die sich jetzt da hinzog, wo
früher unsere grüne Hecke unser Märchenreich umschloß, ohne die
unermeßliche übrige Welt auszuschließen, kam mir ein Gedanke. Nämlich,
daß es Leute, die in allen Dingen, großen und kleinen, auf der Stelle
Partei nehmen, die Hülle und Fülle gibt, daß aber der Leute, die im
wahren Sinne des Wortes _neutral_ zu bleiben vermögen, sehr wenige sind,
und daß drittens die Namen und Adressen der letzteren überall, mit
goldenen Lettern in ein besonderes Buch eingetragen, zum eiligsten
öffentlichen Nachschlagen aufzulegen seien. Ich, der ich im Grunde heute
so sehr Partei war, gewann aus dieser Mauer melancholisch die nicht mehr
umzustoßende Überzeugung, daß mir sowohl im Schloß und Dorf Werden wie
auch vor allen Dingen auf dem Steinhof nichts mehr übrig geblieben sei,
als mich -- vollkommen neutral zu verhalten.
Das hatte ich gewonnen! Ich, dem _die_ Mühe, etwas Verlorenes
wiederzugewinnen, erspart worden war; oder besser, der selber sie sich
erspart hatte.
»Am sichersten wäre es vielleicht doch gewesen, wenn wir unseren
Advokaten von Bodenwerder abgeholt hätten, um mit seiner Hülfe den
Eingang in Schloß Werden zu finden,« brummte Ewald. »Nun, gottlob, hier
haben sie wenigstens ein Loch gelassen, und sind wir somit drin und --
zu Hause angekommen. ^Begorra^, eine schöne Wirtschaft scheint das
gewesen zu sein! Meiner Treu, als ich von der Fremde aus die Katze im
Sacke kaufte, habe ich doch keine Ahnung davon gehabt, wie ruppig das
Vieh sich bei der Okularinspektion ausweisen würde. Sieh nur hin,
Langreuter, wie die Halunken gehaust haben! Und ich gebe dir mein Wort
darauf, Fritz, daß ich längere Zeit hindurch in der festen Überzeugung
gelebt habe, ich hätte das alte Haus und seinen Zubehör zu billig
erstanden! oh, oh, oh!«
Ich konnte auch nichts weiter tun, als in die Seufzer des Freundes
betrübt einstimmen. Kahl und verwildert lag der früher so stattlich
schöne Park innerhalb der neuen Mauer vor uns da. Die Alleen waren
niedergeschlagen worden, die Gebüsche ausgereutet. Nur um das Schloß
selbst standen noch einige der ältesten Bäume aufrecht und hatten uns
von Ferne die Täuschung gegeben, daß das alte adelige Haus Werden noch
aus dem alten vollen Grün aufrage. Es war nichts als eine Fata Morgana
gewesen, die aus der fernen Jugendzeit in die schwüle Gegenwart
herüberfiel. Die jüngsten Besitzer hatten auf Schloß Werden nur einen
Raubbau in jeglicher Hinsicht betrieben und waren zugrunde darauf
gegangen in der Sonne wie -- der Herr Graf in dem vornehmen Schatten
seiner hundertjährigen Linden und Kastanien.
»Da stehen wir!« sagte der irländische Ingenieur grimmig. »Wenn es dir
beliebt, so können wir auch weiter gehen oder -- umkehren. Das Letztere
wäre mir vielleicht in diesem Augenblick das liebste.«
»Du willst doch wohl nicht jetzt den Mut verlieren?«
»Den Mut wohl nicht, lieber Freund, wohl aber die Lust, meine Rolle
weiter zu spielen. Momentan ist mir meine ^Devil-may-care^-Stimmung
gründlich ausgetrieben, und ich sehe nach keiner Weltgegend mehr hin die
Gelegenheit, mir durch einen mehr oder weniger fragwürdigen Witz aus der
Patsche zu helfen. Ich sage dir, ich fühle mich in dieser Minute
mindestens um ein Jahrhundert älter als der alte Kasten dort hinter den
Kartoffelfeldern, das Haus Werden mit seinen sicherlich zersprungenen
und eingeschlagenen Fensterscheiben, seinem Schwamm im Parterre und
seinem Wurmfraß im oberen Stock. Ach Fritz, es ist doch wohl gut, daß
Irene Everstein auf dem Steinhofe wohl aufgehoben ist; und ich -- ich
hätte besser getan, wenn ich fürs erste Schloß Werden hätte links oder
rechts liegen lassen und den alten Mann in dem Dorfe und dem
Försterhause um seine Ansicht von der Sache gefragt hätte! Was dich
anbetrifft, liebster Langreuter, so wird es mir immer klarer, daß du mir
kaum von Nutzen bei dieser mißlichen Geschichte sein wirst. Nimm mir das
nicht übel.«
Ich hatte wahrlich keine Ursache, hier irgend etwas übel zu nehmen. Der
Freund hatte nur zu sehr recht. Mehr sogar, als er selber zu ahnen
imstande war.
Ein altes Weib, das mit einer Sichel in der Hand einige Schritte weiter
vorwärts sich aus dem Kraut und Unkraut aufrichtete, und dem wir, wie es
schien, einen gelinden Schrecken einjagten, gab unseren trübsinnigen
Gedankenläufen, wenigstens für einen Augenblick, eine gelegene
Ablenkung. Es war sicherlich eine gute Bekannte unserer Jugendjahre;
aber wir waren allesamt älter geworden und kannten uns nicht mehr.
Das kümmerliche Mütterchen zog rasch und ängstlich eine hoch mit
Grünfutter vollgestopfte Kiepe zu sich heran und hatte unbedingt die
größte Lust, ohne sich weiter auf Gruß, Gegengruß und freundschaftliche
Unterhaltung einzulassen, Reißaus zu nehmen; aber --
»Halt, Mutter! Hier geblieben, Mrs. Ragtail! Nur auf ein Wort,
Mütterchen!« rief der Herr von Schloß Werden. »Gehören wir zu dem Dorfe
oder dort in das graue Haus -- Schloß Wackelburg, oder wie es heißt!?«
»Schloß Werden, liebster Herr! das ist das Schloß. Ach, Jeses, liebste,
beste Herren, nur ein bißchen Grünes für die Ziege und fünf lebendige
Enkelkinder; es wächst ja alles hier rundum doch nur dem armen Volke und
lieben Herrgott in die Hand --«
»Richtig, Mutter! Mich aber soll der Teufel holen, wenn ich Ihr nicht
alles gönne,« brummte Ewald Sixtus, und fügte gegen mich gerichtet
hinzu: »Hätte ich nur dasselbe Recht an den Nachlaß und die Erbschaft
hier!« Und wieder der alten Frau sich zuwendend: »Es kommen wohl manche
aus dem Dorfe, um da herum das, was dem lieben Herrgott in und aus der
Hand wächst, und was auch in Hof und Stall nicht zu niet- und nagelfest
ist, abzuholen, he?«
»O du guter Himmel, liebster Herr, ich habe ja gar nichts gesagt,«
winselte die Alte. »Fünf lebendige Enkelkinder, und mein Junge, der
Vater dazu, ist zu Schaden und Tode gekommen in Koldeweys Steinbruche,
und die Mutter hat die Lungensucht mitgenommen, und ich bin mit den fünf
Würmern allein übrig. Nur ein bißchen Kraut für die Ziege; denn das
Jüngste ist erst dreiviertel Jahr alt, und ich bin an die Sechzig nahe
heran. Und sie kommen alle, denn es ist ja kein Herr und Meister da seit
Jahren, und der Herr Notar in Bodenwerder, der die Verwaltung hat, kann
doch nicht immer da sein und nach dem Rechten sehen. Und wenn Sie auch
zu den Herren Advokaten aus Bodenwerder gehören und mich vor Gericht
ziehen wollen, so habe ich doch nichts gesagt, und den hochseligen Herrn
Grafen habe ich auch noch gekannt und das war ein guter Mensch, so
vornehm er war; und ich habe auch zu seinen Zeiten schon das Gras an den
Hecken schneiden dürfen, und aus dem vornehmen Schloß hab' ich mir
keinen Nagel aus der Wand geholt. Und die gnädige Gräfin, die jetzt bei
dem -- dem Herrn Vetter Just -- dem Herrn Everstein auf dem Steinhofe
wohnt und der es auch so schlimm in der bösen Welt ergangen ist, wie man
sagt, ja, die habe ich, als ich noch eine junge Frau war, aus dem
Dorfbache aufgehoben und naß wie eine Katze auf meinem Arme nach Hause
getragen, und da war damals die Madam -- die gute Frau -- die Frau
Steuerkontrolleurin auf dem Schloß, die hat das Kind mir abgenommen und
mir zehn Groschen gegeben. Der Junge aus dem Försterhause -- unserm
Förster Sixtus sein Junge hatte die gnädigste junge Komtesse in den Bach
gestoßen. Sie sagen, dem soll jetzt das ganze Schloß und alles gehören;
aber es will keiner im Dorfe so recht daran glauben. Wenn er aber heute
wiederkäme, und alles hätte sich ungelogen so geschickt, wie die Leute
lügen, und er wäre der Herr, so brauchte er auch mit der Witwe Warneke
nicht um eine Kiepe voll Ziegenfutter aus der Wüstenei hier herum ins
Gerichte zu gehen; denn dazu ist er viel zu gut Freund mit meinem alten
Seligen gewesen, und der hätte oft klüger sein sollen als der dumme
tolle Junge aus der Försterei. Da ist der lieben Frau Langreuter ihrer
ganz anders gewesen und sittsamer; aber sie sagen, der hat es auch dicke
hinter den Ohren gehabt und ist ein Professor geworden und wohnt jetzt,
was man nennt in Berlin. Ja, so werden aus Kindern Leute, und ich habe
es als junge Frau auch nicht gedacht, daß ich als alte Frau mal fünf
Enkelkinder mit Tagelöhnerarbeit und Hunger und Kummer großziehen müßte.
Aber die Herren lassen mich da schwatzen, und ich stehe da auch und
schwatze, als wäre ich wie von oben her und vom Pfänder drangekriegt,
und -- -- o du meine Güte -- o liebster Himmel -- jetzt falle ich um!
Das sind Sie!... das sind Sie ja selber! der kleine Fritz und der --
Herr Ewald! Und so gewachsen! Solche Herren! Und wirklich noch im
lebendigen Leben! Und wie wird sich der alte Herr Vater und die
Schwester freuen, Herr Sixtus. Und die Schwester -- ich meine Fräulein
Eva, hat noch immer nicht gefreit. Jedermann im Dorfe wundert sich
darüber --«
Der Ingenieur hielt die Alte am Oberarm und fing an, sie zu schütteln,
um dem Übermaß der Gefühlsäußerungen ein Ende zu machen. Das
Hereinsprechen in den Schrecken, die Verwunderung und die zitternde
Hast, sich angenehm zu machen, half zu gar nichts weiter, als daß sich
gar noch das helle Schluchzen und Schlucken in den Redeschwall mischte
--
»Herr, mach ein Ende!« stöhnte fast ebenso erregt wie das graue Weiblein
der Werdener Irländer. »Alle Hagel, da ist ja ganz das Ende weg! Witwe
Warneke, ^honey^, liebstes, bestes, altes Mädchen, ja wir sind wieder
da, und es ist mir im höchsten Grade erfreulich, daß Sie die erste ist,
die mir hier auf meinem Grund und Boden -- weiß Sie was? Sie kriegt
einen Taler von mir, wenn Sie jetzt auch mich und den Herrn Doktor
Langreuter hier auf eine halbe Minute zu Worte kommen läßt!«
Die Alte duckte sich. Sie saß nieder neben ihrer Tragkiepe im Kraut und
Unkraut des Parkes von Schloß Werden. Sie starrte zu uns empor von einem
zum anderen:
»Ach Gott, ach Gott, ist das eine Freude! Und wie werden sich der Herr
Vater und Fräulein Eva und die gnädigste Gräfin auf dem Steinhofe
freuen! Das Futter aber haben sie sich alle im Dorfe hier im
Schloßgarten geholt, seit keine Herrschaft dagewesen ist. Und der Herr
Graf soll sich nur des Nachts ums Schloß herum und da in dem Gange, wo
zu seiner Zeit die dicken Lindenbäume standen, haben sehen lassen!«
»Wohnt denn niemand mehr in dem Hause da?« fragte ich zögernd und
beklommen.
»Wer sollte denn da wohnen? Seit fünf Jahren hat es ja keinen richtigen
Herrn mehr gehabt, sondern ist nur immer auf dem Papier weiter gegeben.
Aber vor vierzehn Tagen ist die alte französische Mamsell -- von des
Herrn Grafen Seligen Zeiten her -- die Mamsell Martin mal vom Steinhofe
'rübergekommen und ist drumherumgegangen und hat in die Fenster gesehen
-- bei Tage, nicht zur Nacht- und zur Spukezeit -- und hat geweint.«
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