Alte Nester: Zwei Bücher Lebensgeschichten - 18

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Paar wird erst gegen Abend heimkommen, das andere kann ich zwar vom
Tillenbrink holen lassen, aber es gehen doch gut anderthalb Stunden
drüber hin. Mein Rat ist, wir gehen nach Bodenwerder und nehmen dort
eine Extrapost.«
»Fremd zu Hause!« murmelte Irene, aus ihrer Betäubung erwachend. »Wir
wollen gleich gehen und den alten Weg nehmen -- wie damals, als mein
Vater gestorben war.«
Wie in diesem Worte so vieles zu einem Abschluß kam, entging uns in
diesem Augenblick vollständig. Wir haben aber alle nachher daran
gedacht.
»Ja,« sagte der Vetter Just, »das ist immer noch der Richteweg nach
Werden. Der Vater Klaus würde sich auch nicht wundern, wenn du ihm noch
einmal in seinen Kahn stiegest.«
»Finden wir denn den noch?« rief ich.
»Es zog ein schlimmes Gewitter damals über den Steinhof, als ihr ihn
zuletzt über den Fluß anriefet,« sagte der Vetter. »Ihr bekamet nur die
letzten Tropfen auf dem Wege nach Schloß Werden. Es ist wunderlich; aber
auch das kann heute wieder gerade so geschehen. Nun, der alte Charon
wird uns wohl sicher übers Wasser schaffen. Es hat sich vieles hier bei
uns verändert, Doktor; aber diesen Schiffer findest du auch heute noch
an seiner Stelle.«
Eine halbe Stunde später befanden wir uns bereits auf dem Richtewege
nach Werden, Irene, der Vetter Just Everstein und ich; -- ganz _wie
damals_ klares, tiefblaues Himmelsgewölbe über uns, doch weißes
Sommergewittergewölk hinter uns im Westen. Nun war es, wie der Vetter am
Morgen es als das Beste und Wünschenswerteste und dazu als das
Einfachste hingestellt hatte, nämlich, _daß sie zu ihm gehe_. Und
einfach und ganz selbstverständlich erschien es auch jedem; es verlor
niemand noch ein Wort darüber. Der Tod ist ein mächtiger Rufer und ebnet
Wege und macht Pfade glatt, die eben noch durch berghohe Trümmer der
Vergangenheit und unüberwindlich heil Gemäuer der gegenwärtigen Stunde
versperrt schienen. Aber so hatte der Vetter Just sich den Weg der Frau
Irene zu dem Freunde doch wohl nicht vorgestellt, als er sein ruhiges
Wort aussprach!
Rasch und schweigend gingen wir drei unter dem heißen Tage; der erste
Schatten auf dem Wege wartete erst jenseits des Flusses in den Wäldern
der Heimat, und der Tod hielt dazu seine schwarzen Flügel über alle
sonnigen Hügel, Täler und Halden ausgebreitet. Wie damals sahen wir uns
nicht einmal nach dem Dunkel um, das in unserem Rücken emporstieg; --
noch einmal ein Gewitter auf diesem Pfade! Wo aber führen die Wege der
Menschen auf dieser Erde, wo das dumpfe Grollen und Murren von fern her
nicht ins Ohr klingt und uns nicht zwingt, rückwärts, zur Seite oder
nach dem Ziel vor uns hinzuhorchen?...
»Hol über!«
An dieser Stelle noch alles so wie sonst! Dieselben Wasser, dasselbe
Ufergebüsch, dieselben heißen, knirschenden Kiesel unter den Füßen. Und
drüben aus dem Buschwerk das leichte Rauchwölkchen aus der Hütte des
alten Freundes, und sein Kahn an dem nämlichen Weidenstrunk. Und nur die
Wellen rauschten, sonst kein Ton, kein Laut rings umher. Wir hatten
unseren Ruf mehrmals zu wiederholen.
»Ein wenig taub ist der Alte allmählich wohl geworden,« meinte der
Vetter, »aber seine Augen sind für seine Jahre noch merkwürdig scharf.
Er ist sicherlich nahe an die Achtzig. Guck, Irenes Tuch bringt ihn uns
her.«
Wir sahen den Vater Klaus in der Tat jetzt drüben den Uferhang
herabkommen. Einen Augenblick stand er zweifelnd und sah zu uns herüber.
»Hol über!«
Wir sahen ihn seinen Nachen ablösen --
»Achtzig Jahre!«
»Und er zwingt die Strömung immer noch,« sagte der Vetter. »Manch ein
starker, jüngerer Mann würde bei dieser Arbeit bald müde werden.«
Da war der Kahn und schob sich scharrend mit dem Vorderteil auf den
Kies, und --
»Wat kümmt mi denn da?« fragte der Vater Klaus, und auch an dem Wort und
heiseren Laut hatte sich im Laufe der Jahre gar nichts verändert. »I, da
seh' einer, der ganze Steinhof! Ach ja, ich weiß ja schon! Ach ja, der
Herr Förster. Der Bote heute morgen hatte es wieder mal recht eilig --
es tut mir recht leid um den Herrn Oberförster. Ja, ja, da hilft es
weiter nichts: steigt ein, gnädige Herrschaft, Frau Gräfin, und der Herr
Vetter auch. Ja, aber, aber, wie ist mir denn? den anderen Herrn da
sollte ich doch auch schon kennen?«
»Ein alter und hoffentlich auch heute noch guter Bekannter, Vater,« rief
ich, beide harte Hände des greisen Fährmanns ergreifend. »Fritz
Langreuter!«
»Richtig!« rief der Alte. »I, das wußte ich doch auch wohl! Dazu habe
ich Sie doch wohl oft genug mit dem anderen kleinen Fräulein über die
Weser befördert. I, sehen Sie mal! und nun müssen Sie, mit Erlaubnis,
gerade heute zu dieser traurigen Gelegenheit zum ersten Mal wieder in
mein Schiff kommen! Ja, wo haben Sie denn die ganzen lieben, langen
Jahre gesteckt, wenn ich so frei sein darf?! Daß Sie ein grausamer
Gelehrter bei der Weile geworden sind, das habe ich wohl gehört, und
ansehen tue ich es Ihnen jetzo auch. Na, das freut mich aber bei allem
Leidwesen. Ja, dann steigen Sie auch mal wieder ein, Herr -- Fritze, mit
Erlaubnis zu sagen. Es wundert Sie wohl ein bißchen, daß Sie mich und
die Weser immer noch zwischen Werden und dem Steinhofe an Ort und Stelle
finden? Ja, so hat jedes seinen Lauf und sein Bestehen!«
Nun schwammen wir wieder auf dem Wasser, und ich ließ noch einmal die
warme Sommerflut des Stromes über die Hand fließen. Und ganz wie damals
flüsterte mir der alte Schiffs- und Fischersmann zu:
»Ja, ja, ich weiß es wohl, daß es in Werden nicht gut steht, Herr
Langreuter. Aber der Herr Förster hat ja, Gott sei Dank, ein reinlich
Blut und gut Gewissen, und wenn er, gegen mich gehalten, auch noch ein
ziemlich junger Mensche ist, so ist er doch auch ziemlich bei Jahren,
und da ist es immer das beste für die Angehörigen, Vernunft anzunehmen
und sich und dem anderen den Abschied nicht schwerer zu machen, als
notwendig ist. Wisset ihr, Herr Vetter Everstein und die gnädige junge
Frau dazu, wüßte ich nur ganz gewiß, daß mir während meiner Abwesenheit
allhier an dieser Stelle kein Schaden und Spitzbubenstreich passierte,
so ginge ich wahrhaftig gern mit euch, um mir für demnächst ein gutes
Exempel an dem Förster zu nehmen.«
»Da kommt nur dreist mit, Vater Klaus,« meinte Just, »ich stehe für
allen Schaden. Wer weiß, welch ein gut Beispiel Ihr uns auf dem Stuhl am
Bette geben könnt.«
Aber der Greis schüttelte den Kopf:
»Es geht nicht, und es schickt sich nicht. Seit ich denken kann, ist
dies mein Ort, wo ich die Weser, die Schiffe, die Jahreszeit, die
Menschen und das Gewölke passieren und bleiben sehe. Es ist nur eine
Kabache da im Röhricht, aber doch mein altes festes Nest, und jeder
Schritt davon weg ist mir aus der Gewohnheit. Ein alter Kerl bin ich
hier geworden, aber als ein ganz anderer Kerl käme ich heute nacht von
Werden nach Hause; aber -- holla -- seht einmal das Gewölk! Das kommt
diesmal doch schneller herauf, als ich gedacht habe! Und hör' einer! da
probiert der Herr Kantor auch schon seine große Orgel. Na, na, nun rate
ich lieber den Herrschaften, daß sie wieder mal ein Stündchen bei mir
unterkriechen und das Schlimmste vorüberlassen.«
Es hatte keiner von uns anderen sich umgesehen, doch jetzt taten wir's,
wie angerufen von dem ersten dumpfen Donnerton von Westen her. Was wir
für ein langsam zögernd Schleichen genommen hatten, das war raschester,
rasendster Flug gewesen. Das Gewitter war da wie das Schicksal, welches
uns auf diesen Weg geführt hatte, und wir standen unter dem Druck des
einen nicht anders als unter dem des anderen.
»Ihr Mannesvolk kommt mit der Frau nicht weit in den Wald hinein, und
dann müßt ihr doch unter der ersten dicken Eiche zu Schauer gehen,« rief
der Vater Klaus. »Die gnädigste Gräfin oder Frau Baronin muß es mir
nicht übel nehmen, sie ist mir, je länger ich sie ansehe, immer noch wie
das Kind und junge Fräulein Komtesse von Schloß Werden, und das alte
Kesselchen singt noch auf dem alten Herde, Fräulein Gräfin, und ein
frisch Paket Zichorien hab' ich auch von Bodenwerder. Sie haben doch
sonst schon vorlieb bei mir genommen, -- ach ja, ein bißchen mehr Kinder
waren wir dazumalen wohl noch, und die beiden jungen Leute aus dem
Försterhause waren dann auch immer dabei. Ich habe es wohl gehört, daß
sie alle währenddem mancherlei erlebt haben in der Welt, aber denken
kann ich mir's eigentlich nicht; denn ich selber habe ja nichts erlebt,
von welchem ich viel wüßte; außer daß ich ein bißchen älter geworden
bin. Der Regen ist schon da; -- nun kommen Sie nur noch mal herein zum
Vater Klaus -- lange anhalten wird's ja wohl nicht.«
»Ich ginge am liebsten weiter,« sagte Irene. »Ich möchte so schnell als
möglich zu Eva.«
Das ging nun wohl nicht an. Das Unwetter war da, und schon fegte der
Regen in Stößen vom jenseitigen Ufer her über den Fluß. Alle lichten
Farben wurden zu einem trüben Grau ausgewischt, das Ufergebüsch und
Schilf wie von tausend ärgerlichen Fäusten geschüttelt und nach Osten
hin zu Boden gedrückt. Auf das Dach der Fischerhütte rauschte und
rasselte es nieder, und wir saßen an dem Tage eine gute Stunde an dem
Feuerherde des Vaters Klaus, horchten auf den Donner über unseren
Köpfen, »warteten das Gewitter ab« und ließen unserem grauen Fährmann
und Gastfreund das Wort. Wie er es führte, hätte wohl keiner von uns
etwas Besseres, Unterhaltenderes und Zweckdienlicheres zutage fördern
können.
»Ich weiß eigentlich gar nicht, wie ich Sie jetzt nennen muß,« wendete
er sich an unsere Begleiterin. »Am liebsten hieße ich Sie wie sonst:
liebes Fräulein Gräfin oder Komtesse; aber das ist es ja wohl nicht
mehr?«
»Liebe Frau Irene, Vater Klaus!« und ganz leise fügte sie hinzu: »Arme
Irene! -- Ich habe von dem mancherlei, was ich in der Welt erlebte,
nichts weiter nach Hause -- nach dem Steinhofe gebracht als meinen
spottenden Taufnamen. Wer es noch gut mit mir meint, der nennt mich bloß
bei diesem. Ich bin eine arme Frau Irene geworden, Vater Klaus!«
Der Alte schüttelte das Haupt:
»Hm, hm, es ist doch sonderbar! Da wo Sie jetzo sitzen, _Fräulein
Gräfin_, da saß gestern gegen Abend mein bester Freund, seit ich denken
kann, auch mal wieder! Nämlich der ganze Nichtsnutz von dem Försterhofe
in Werden; und ich dachte wirklich zuerst, er sei meinetwegen da; aber
er nahm gar kein Blatt vor den Mund, sondern wollte einfach nur von hier
aus über die Weser gucken, und als ich ihn dann fragte, wie ich ihn
jetzo betitulieren müßte, meinte er gerade so, sein Taufname wäre ihm
das Liebste, und weiter hätte er für die hiesige Gegend hoffentlich auch
nichts mit aus der Fremde gebracht. Und als ich darauf nicht einging,
sondern ihn darauf anredete, daß er ja kurioserweise Schloß Werden
käuflich an sich gebracht habe, wurde er auf einmal aus aller Wehmut
heraus ganz der Alte und sagte: Klaus, Vater Klaus, zwei Esel haben
eigentlich nicht Platz hier im Fischkasten! -- Na, das freute mich denn
recht, obgleich er eigentlich gleich wieder in seine Trübseligkeit
hineinfiel; aber auf dem richtigen Fuß waren wir wieder, und ich habe
ihn kurzweg wieder bei seinem Taufnamen geheißen, und dann haben wir,
weil eben nicht so 'n Unwetter wie jetzo war, unter unserem alten Strunk
gesessen und zusammen über mein Wasser geguckt und wirklich recht
vielerlei von -- der lieben Frau Irene zusammen gesprochen.«
»Wann war denn dies wohl, Meister Klaus?« fragte ich mit einem
verstohlenen Blick auf die von uns weg in die Tür tretende und die Hand
in den jetzt schon leiser rauschenden Regen streckende Frau.
»Nun, ich meine so zwischen sechs und sieben Uhr. Herr Ewald wird wohl
erst ziemlich spät in der Nacht nach Hause gekommen sein. Er hatte vor,
auf dem Heimwege noch mehr als einen Umweg zu machen. Es sind da eine
Menge Örter, die ich noch einmal wiedersehen muß, ehe ich mich wieder
auf die Wanderschaft mache, Vater Klaus! sagte er. -- Ja, er sprach ein
Langes und Breites darüber, wie schlecht es ihm zu Hause gefiele. Und
ich denke doch, mein lieber Gott, daß es doch nicht jedermann alle Tage
passiert, daß er mit soviel Glück in der Tasche aus der Fremde in das
alte Nest fällt wie der. Aber ein aparter Mensch war der immer und schon
von Jungensbeinen an. Den Herrn Ewald Sixtus meine ich. Uh, wer so
manche Nacht wie der hier bei mir in der Köte gelegen hat und in das
Feuer da von all seinen unsinnigen Gedanken und kuriosen Hirngespinsten
hineingesprochen hat, den soll der Vater Klaus doch wohl kennen, wenn er
als ausgewachsener Mann ebenso wieder daliegt und mit den Funken und
Flammen auf meinem Herde mehr spricht als mit mir altem dummen Kerl.
Nicht wahr, Herr Vetter Just?«
»Das meine ich auch, alter Freund!« rief der Vetter mit
außergewöhnlicher Energie. »Nun, wie sieht es draußen aus -- liebe Frau
Irene? Gestern abend, als du mit dem Berliner Doktor da durch die Felder
zogest, seid ihr ja wohl auch ziemlich bis hier in die Gegend gekommen?
Erzähltest du mir nicht davon, Fritz, als wir heute morgen deinen
Schreibebrief nach Werden beredeten? Und von allerhand unsinnigen
Gedanken und kuriosen Hirngespinsten hast du mir auch geschwatzt. Und da
war doch bloß die Weser zwischen euch und dem alten guten Freunde, dem
Vater Klaus. Wenn ich je in der Welt einem so guten Freunde wieder so
nahe gekommen bin, dann habe ich ihm immer auch einen Besuch
abgestattet!« ...
Die Frau Irene stand noch immer, den Ellenbogen an den Türpfosten der
Hütte lehnend. Über den Herd des Vater Klaus sich beugend, flüsterte mir
der Vetter Just zu:
»Tausend Schritte weiter und -- Hol über!... Deinen Brief behalte ich
zum Andenken an diese Tage!« -- -- Laut, fast fröhlich rief er dann:
»Du hast noch nicht geantwortet, Irene. Was macht das Wetter auf Erden,
und wie guckt der Himmel drein? Ich meine, der Regen läßt doch immer
merklicher nach.«
Die Frau wendete sich, und ein Fremder hätte ihr nicht angemerkt, wie
schwer jedes Wort, das in dieser Fischerhütte gesprochen worden war, auf
ihrer Seele wog, und daß ihr mit Ausnahme dessen, was der Vetter Just
leise mir ins Ohr gerufen hatte, keines entgangen war.
»Der Vater Klaus ist ein guter Wetterprophet und hat sich auch diesmal
wieder so bewährt,« sagte sie. »Es war ein rascher Übergang. Vom
Steinhof her scheint wirklich schon die Sonne in die Tropfen, und es ist
alles gegen Schloß Werden gezogen.«
»Und auch dort wird's ein Übergang sein,« meinte der Greis. »Die Berge
da machen keine Wetterscheide aus. Was über die Weser 'rüber ist, hat
freie Bahn vor sich und mag gehen oder sich verlaufen, wie und wo es
will. Da ist weiter kein Aufenthalt mehr. Geschickt wird ja jedes
Gewölke, aber dorthinzu ist das denn doch wieder, als ob alles Wetter
frei seinem Schicksal überlassen worden wäre, und so weiß nie einer
genau, was er davon halten und sagen soll. Es ist eben alles Witterung.«
»Und wir haben unser Teil davon auf uns zu nehmen,« sagte Irene, dem
Fischer die Hand reichend. »So nehmt denn auch heute unseren schönsten
Dank für freundlichen Schutz, gute Bewirtung und jedes gute Wort, was
Ihr uns gesagt habt, Vater Klaus. Fast ist es doch, als hätten wir ganz
vergessen, was uns eigentlich auf diesen Weg getrieben hat. Nun wollen
wir aber nur noch an dieses denken und rasch weiter; nicht wahr, meine
Herren?! Ich muß zu meiner armen Eva, und es soll mich keine
Erdenwitterung mehr aufhalten. Ade, Vater Klaus. Wenn ich zurückkomme,
gehe ich nicht über Bodenwerder -- Ihr nehmt mich wieder auf in Euren
Kahn.«
»Allein oder in Gesellschaft -- wie es sich schickt,« brummte der greise
treue Schiffsmann, die kleine zarte Hand zwischen seinen uralten,
knochigen Tatzen haltend. »Herrschaften, findet ihr den Förster noch, so
grüßt ihn von mir; -- auf einen Hasen legt da dem lieben Gott sein
Jägersmann nicht an; also sprecht's ihm nur dreiste heraus, daß ich fest
auf ihn rechne, was das Quartiermachen anbetrifft. Finden Sie ihn nicht
mehr, Herr Vetter Just, und Sie, Berliner, na so brauchen Sie auch
nichts an ihn bestellen, sondern nur gut mit den zwei jungen Leuten
umzugehen. Ich finde meinen Weg schon. Adjes alle! Es ist mir, abgesehen
von dem schlimmen Malheur, eine große Freude gewesen.«
Wir traten heraus aus der Hütte in das letzte, jetzt auch schon auf
diesem Ufer der Weser von der Sonne durchflimmerte Gesprühe des
Sommergewitters und atmeten aus tiefster Brust wohlig auf; ich aber
vernahm noch, wie der Meister Klaus, den sehr schlimmen Tabak in seiner
kurzen Holzpfeife niederdrückend, brummte:
»Jawohl, am Ende läßt sich doch niemand recht Zeit, als solch ein alter
Fischersmann, der da weiß, daß die Fische nicht zu jeder Stunde beißen,
und der mit den Reusen umzugehen weiß, und weiß, daß alles erst zu
seiner Zeit kommt; aber dann auch ganz richtig und auf den Punkt. Ja,
ja, lauft nur zu; -- ich hab' euch ja schon gefahren, als ihr noch in
euren Kinderschuhen liefet.«
Ich winkte ihm darob noch einmal lächelnd zu:
»Und es ist Eure feste Meinung, daß wir noch immer darin laufen, Vater
Klaus?«
»Das werde ich mir doch wohl nicht herausnehmen,« rief der Alte grinsend
mir nach. »Aber eine hübsche Luft wird es immer nach solch einem
Gewitter, Herr Langreuter; und die paar Tropfen, die Sie jetzo unterwegs
noch auf den Pelz kriegen, die können Sie sich darum schon gefallen
lassen; und, lieber Herr Fritz, bei Gelegenheit fragen Sie nur ganz
dreist den Herrn Ewald danach, was gestern meine Meinung gewesen ist.«
Nun glänzte und rauschte auf Stunden Weges um uns und über uns der
erfrischte Hochwald. Die großen gelben und schwarzen Schnecken krochen
auf allen Pfaden; Menschen begegneten uns nicht. Wir gingen stumm zu,
und nur wenn wir an einer außergewöhnlich schlüpfrigen und steilen
Stelle unserer Begleiterin die Hand boten, sprach sie ein leises
Dankeswort. Und wieder einmal lag, als wir endlich aus dem Walde
hervortraten, Schloß Werden zu unserer Rechten im Sonnenuntergangsglanze
da, und das scheidende Licht blitzte rot aus den hohen Fenstern des
Oberstockes uns entgegen. Ich sah mit einigem Bangen auf die bleiche
Frau mir zur Seite und fing einen ganz ähnlichen Blick des Vetters Just
auf. Doch Irene Everstein sah nur einmal ganz fest und kurz nach den
Giebeln des väterlichen Hauses und schritt dann gesenkten Hauptes
rascher zu auf dem Wege gegen das Dorf. An dem ersten Hofe schon
erfuhren wir von einem Kinde, daß der Herr Oberförster tot sei; und ein
junges Mädchen, das am Gartentor strickte, bestätigte die Nachricht und
fügte hinzu: »Gerade, als das Unwetter anging.«
Wir gingen nun durchs Dorf. Alle Leute vor den Türen grüßten uns
herzlich, aber still. Auf Irene sahen sie scheu und steckten nachher die
Köpfe zusammen und flüsterten miteinander. An den Vetter Just trat hier
und da einer heran und gab ihm die Hand: »Also Sie haben es auch schon
vernommen?« -- Jeder aber sprach viel leiser, als es sonst dort die
Gewohnheit des Ortes ist.
»Und der junge Herr Sixtus? und Fräulein Eva, Gevatter Reitemeyer?«
»Die sitzen ganz still auf der Bank vor der Försterei. Sie haben sich ja
wohl gottlob ganz gut in das Geschick gefunden. Sein Alter hatte der
alte Herr, vor Krankheit hat er immer sein Grauen gehabt und seinen Spaß
darüber gemacht. Hier im Dorfe bei uns ist niemand, der ihm nicht das
Beste wünscht, und solange man denken kann, kann man Werden nicht ohne
ihn sich denken. Auf dem Wege zu seinem Unfall ist er mir heute morgen
noch begegnet. Das mußte ja wohl so sein sollen, denn er hatte es kurios
eilig und war doch sonst ein recht ruhiger, langsamer und sedater Herr.
Gehen Sie nur ruhig hin! Das Unwetter hat Sie wohl ein bißchen unterwegs
aufgehalten? Es ist aber wirklich recht angenehm danach geworden. Sie
haben Ihr Heu wohl auch schon trocken herein auf dem Steinhofe, Herr
Just?«
Wir blieben dieser Unterhaltung wegen nicht stehen, und so kamen wir zu
dem Försterhause und fanden, wie die Leute es uns berichtet hatten,
Bruder und Schwester auf der Bank vor der Haustür im dämmerigen
Ulmenschatten beieinander sitzend. Hinter ihnen standen die
Stubenfenster wie immer weit offen und ließen den Regenduft und die
Frische des nahenden Abends frei ein; der alte Herr aber saß nicht mehr
am Fenster, sondern lag ausgestreckt, »ruhig und sedate« auf seinem
Lager. Auch alle Türen standen in gewohnter Weise geöffnet; die Hunde
des alten Herrn lagen zu den Füßen des Geschwisterpaares, und nur von
Zeit zu Zeit stand einer von ihnen auf, ging hinein und legte den Kopf
auf das so schnell dort bereitete Bett und kam wieder heraus und legte
den Kopf auf Evas Knie und sah wie fragend sie an.
Das schreibe ich aber hier, weil es den ganzen Abend so blieb, nachdem
wir uns zu den Geschwistern gesetzt hatten.
Als wir in das Hoftor traten, schlug einer der Hunde leise an. Ewald und
Eva standen auf, und der Ingenieur aus Irland legte die Hand auf die
Fensterbrüstung hinter sich, wie um sich zu halten. Doch Irene verließ
den Arm des Vetters Just, ging rasch hin und hielt die Jugendfreundin im
Arm und küßte sie und sagte:
»Da bin ich... Nun sei nur still... Du sollst mir alles erzählen!«
Eva Sixtus weinte heftig, und Ewald gab uns Männern stumm die Hand.
»Er sieht aus, als ob er schliefe!... O, er sieht zu gut und schön aus
für den Tod!« schluchzte Eva; und dann gingen wir alle, von den Hunden
begleitet, in die Stube, und er sah freilich schön und gut aus in seinem
weißen Haar, und gottlob nicht anders, als ob er schliefe!...
»O Just, o lieber Just!« schluchzte Eva Sixtus, und nun war sie mit ihm
und war bei ihm gut aufgehoben in diesen tränenreichen Stunden und
Tagen. Sie konnte auch das Haus verlassen, in welchem sie geboren worden
war.


Sechzehntes Kapitel.

Und Ewald und Irene? Was sagten und taten die denn? Das ward nun eine
Nacht, in der viele Geister umgingen in Werden -- Schloß und Dorf; doch
über ^miracula et portenta^, von großen Wundern und »Wunderzeychen« am
Himmel und auf Erden und auch in den Herzen der Menschen habe ich nicht
das geringste zu berichten.
Jene beiden Leute begrüßten sich zuerst, wie es sich nach der langen
Trennung und bei der ersten Gelegenheit schickte, ernst und freundlich.
Zu dem, was die Welt eine Auseinandersetzung nennt, kam es fürs erste
noch nicht, denn teilnehmende Nachbarn sprachen immer noch ab und zu
vor, und auch der jetzige Pastor des Ortes kam noch einmal und saß eine
geraume Weile. Er beging vielleicht die einzige Indiskretion an diesem
Abend, indem er den irischen Ingenieur recht lobte und _seine_ Heimkehr
»so gerade zur rechten Zeit leider!« mit allen ihren Umständen als etwas
sehr Löbliches und Verdienstliches pries, und sich dabei stets mit
seiner Rede an die Frau Irene wendete.
Doch lauter als der beste Redner in der Welt gab der stille alte Herr
hinter uns in der Stube mit den offenen Fenstern sein stummes Wort
darein und half uns auch hierüber hinweg.
Auf den Spielplätzen des Dorfes verklang allgemach der Lärm der
Dorfkinder. Es wurde Nacht, und auch der gutmütige, wohlmeinende
geistliche Herr ging nach Hause, höflich von dem Vetter Just bis zum
Hoftor begleitet.
»Wir haben uns lange nicht gesehen, liebe Irene,« sagte jetzt der
Irländer leise; doch die Frau antwortete mit merkwürdig fester und
klarer Stimme:
»Ja, lieber Ewald; es ist sehr lange her, und nun führt uns eine so
traurige Gelegenheit wieder zusammen! Dir ist es aber gottlob gut
ergangen auf deinem Lebenswege, du hast vieles ausgerichtet; ich habe
den Vetter Just und hier den Doktor Fritz gern davon erzählen hören --«
Hier räusperte sich der Vetter Just ziemlich vernehmlich und brummte:
»Hm, hm, hm.«
»Mein Bruder --« wollte Eva einfallen, doch ich faßte rasch nach ihrer
Hand, und die Frau Irene fuhr fort, und der energische Wille, sich
nichts vergeben zu haben, kämpfte bedenklich mit noch unterdrückten
Tränen:
»Du hattest es aber auch viel leichter in der Welt als ich.«
»Ja, liebe Irene!« sagte der Freund. »Ich weiß das nur zu genau. Ja, ich
habe es leicht gehabt und viel Glück!« -- Seine Stimme aber wurde rauh
und hart, als er hinzufügte: »Ich habe jahrelang keine Zeit gehabt, an
meines Vaters Haus zu denken, um dir das deinige wiederzugewinnen!«
»Aus Zorn und Mitleid, Ewald Sixtus!... O Eva, Eva, liebe, liebe
Schwester, behalte mich bei dir unter deines Vaters Dache diese
Nacht!... Nein, nein!... Just, o lieber Just, wie bin ich nur hierher
gekommen? wo soll ich bleiben?«
Zum ersten Mal in dieser treuen, wahren Lebensgeschichte klang die
Stimme des Vetters ärgerlich, ja fast böse, als er sich erhob und sagte:
»Bei mir -- Just Everstein! Eine Nacht geht bald vorüber. Auf Schloß
Werden, Gräfin Irene Everstein! Ich schaffe dir in dem alten Spuknest
als alter amerikanischer Hinterwäldler und Baumfäller ein Strohlager und
ein Bund Heu unter den wilden Kopf. Kommt herein zu dem Vater; Eva hat
zwei Lichter neben sein Bett gestellt, wir wollen dabei den Kauf richtig
machen, Ewald! Ich, Just Everstein vom Steinhofe, bin hiermit Eigentümer
und Herr von Schloß Werden!« ...
Es ist nicht die Kraft, es ist die Angst des gefangenen Edelfalken, die
das Schreckliche ist und das Publikum vor den Gittern des Käfichts am
meisten interessiert; ich aber verspüre an dieser Stelle am
allerwenigsten das Bedürfnis, die Frau Baronin Rehlen interessant zu
machen durch ihr Flattern und Flügelschlagen. Habe auch kein Recht dazu.
Wir gingen wohl zu dem toten Vater hinein, aber nicht um einen
Handelskontrakt neben den zwei Lichtern, die sein stilles, friedliches,
freundliches Greisengesicht beleuchteten, abzuschließen. Irene stand an
Ewalds Schulter gelehnt, von seinem Arm umschlungen, und weinte leise
und flüsterte:
»Kannst du mich denn noch lieb haben?«
Er war unverbesserlich, der brave Freund Ewald Sixtus! er hätte wirklich
schon von Geburt aus als Irländer in diese nüchtern-tragische Welt
hineingesetzt werden sollen.
Dem Weinen war er gleichfalls näher als dem Lachen, und seine Stimme
zitterte gleichfalls, als er an dem Sterbelager seines Vaters seine
Liebe fester an sein Herz zog; aber doch mußte es heraus und kam ganz in
der alten Dummen-Jungen-Weise:
»Ich kriege dich ja nur in den Handel, altes Mädchen! Aber -- bei den
ewigen Göttern, die mir wahrhaftig den Weg bis zu dir schwer genug
gemacht haben -- den Vetter Just halte ich bei seinem Worte! Wir beide,
mein Herz, mein liebes, liebes Herz, wir sehen uns nicht mehr um nach
Schloß Werden; aber der Vetter da, -- der Vetter Just Everstein, der war
von Gottes Gnaden allewege der Gescheiteste von uns und hat mit unserer
Schwester da allein die Gabe, _alles ruhig abzumachen_. Du und ich, mein
Herz, wir haben nur einmal den Versuch gemacht. Die beiden müssen für
uns mit wissen, was mit Schloß Werden anzufangen ist!«
Von Schloß Werden wurde nun nicht mehr gesprochen bis zum anderen
Morgen, und dann zwischen dem Vetter Just und mir. Wir verbrachten alle
diese Nacht unter dem nämlichen Dache; doch wohl keiner von uns in einem
sehr festen Schlaf. Auch ich nicht, der ich in jedem Augenblick vorgeben
konnte daß wichtigste, unaufschiebbare Geschäfte mich augenblicklich
nach Berlin zurückriefen und meine Gegenwart bei dem Begräbnis -- bei
dem Schmerz und dem Trost der alten Heimat unmöglich machten.
Zwei Stunden nach Sonnenaufgang schon trieb es mich heraus.
Wahrscheinlich weil irgend etwas -- was, kann ich nicht sagen -- meinte:
So mag er doch wenigstens den Historiographen festhalten! -- Im
Unterstock des Hauses traf ich nur die bleiche, traurige Eva an der Tür
der Wohnstube. Sie hatte jetzt ein weißes Laken über den toten Vater
gelegt, und ich erhob das Tuch nicht mehr. Ich wollte mir die Erinnerung
an das schöne, ruhige Greisengesicht von gestern abend unversehrt
erhalten, und ich wußte es, wie der alte Maulwurf, das Leben, in dem an
der Arbeit bleibt, was der Mensch einen Leichnam nennt.
Als ich mich nach den anderen erkundigte, erfuhr ich, daß Ewald zum
Meister Dröge, dem Dorftischler, gegangen sei, und daß Irene ihn
begleitet habe.
»Und Vetter Just?«
»Just wirst du wohl im Garten finden. Ich habe den Kaffeetisch dort
hergerichtet. O Gott, es ist ein so schöner Morgen -- o Fritz, ich kann
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