Alte Nester: Zwei Bücher Lebensgeschichten - 10

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Fürst und seine Familie, die uns haben weggeholt von Wien und uns haben
leben lassen hier. Das sind sehr gute Leute, und die Väter und Großväter
haben sich auch schon geholfen gegenseitig ^depuis les siècles^, und
vorzüglich, als der Kaiser Napoleon war in Deutschland der Herr. Damals
ist es ^monsieur le comte d'Everstein-Werden^ gewesen, der helfen
konnte; aber das Glücksrad geht herum ^toujours, toujours, toujours!^
Und Seine Durchlaucht ist gekommen und hat gesagt: Sie können nicht
bleiben in Wien, ^madame la baronne^. ^Je suis garçon^, sonst sollten
Sie wohnen in meinem Hotel in Berlin; aber ich muß sein Ihr Vormund, das
ist mir eine Pflicht. Sie sollen still leben in Berlin und die
Vergangenheit vergessen, ich werde alles besorgen. -- ^Bien^, was wäre
aus uns geworden ohne ihn? ^La grande mer^ hätte uns übergeschlungen.
^Voyez par exemple madame de **^ und ^madame de **^ und so viele andere
arme Frauen ^dans la rafale de la vie^! So haben wir gelebt hier durch
seine Herzensgüte und auf seine Kosten, bis neulich gekommen ist
^monsieur^ Just, der Herr Vetter von dem Steinhofe -- o, der Vetter
Just, o, und es ist sehr gut, daß Sie an unserer Tür haben einander
vorgestellt den Herrn Fürsten und den Herrn Vetter. Wir hatten noch
keine Gelegenheit dazu gehabt, denn Seine Durchlaucht waren verreist bis
gestern.«
In dem Nebengemache war das leise, klagende Gewimmer wieder still
geworden, und der Vetter Just setzte sich wieder zu uns. Es war gegen
sechs Uhr am Nachmittage und die Sonne eben dem Untergange nahe. Der
Vetter seufzte schwer und gab wortlos der alten ^soeur ignorantine^ die
Hand. Mademoiselle ließ die Schuhe von den Füßen fallen und ging auf den
Strümpfen zu der Tür des Nebenzimmers, kam zurück und fragte:
»Schläft sie auch? Sie hat den Kopf mit auf das Kissen gelegt.«
»Weiß nicht,« sagte der Vetter kaum hörbar. »Ich wollte es wohl, aber
ich glaube es nicht. Sie horcht nur.«
Wir horchten alle; dann ging Mademoiselle mit ihren Pantoffeln in der
Hand von neuem ihren Haushaltungsgeschäften nach, und in der immer mehr
über uns hinsinkenden Dämmerung waren jetzt Just Everstein und ich
wieder für eine Zeit allein einander gegenüber gelassen.
»Es kann noch Stunden dauern. Ich kenne das leider nur zu genau aus
mancher Ansiedlerhütte drüben, jenseits des ^Atlantic^. Wir hatten dort
immer nur Calomel und wieder Calomel; aber es ist egal, denn es bleibt
immer dasselbe, hier und im Hinterwalde. Die Mütter legen dann immer
ihren Kopf mit auf das Kissen,« sagte der gelehrte Bauer vom Steinhofe.
»Sie machen auch die Augen zu, und wer sonst dabei sitzt, kann nichts
tun, als stille sein. Wolltest du etwas sagen, Fritz?«
Ich hatte nur einen etwas tieferen Atemzug getan, und so fuhr gottlob
der Vetter fort.
»Man sitzt da still, wenn das Kind sterben will und die Mutter weiter
lebt, und hat doch Zeit, an allerlei anderes zu denken. Von den größten
und wirklichsten Wundern spricht, schreibt und druckt kein Mensch und
kein Evangelium! Dies ist nun so eine Stunde, in der man mancher
Angelegenheit, welche man sonst nicht so leicht anrühren würde,
freimütiger auf den Grund geht, weil alles rundum ernst genug dazu
aussieht und selbst der Mißtrauischste nicht an pure Neugier oder
albernen überflüssigen Vorwitz denkt. Fritz Langreuter, unsere Eva
Sixtus hatte dich einmal sehr gern. Weshalb hast du das nicht merken
wollen?«
Es schwamm mir vor den Augen, die heißesten Blutwellen drängten sich
nach dem Herzen und Hirn, es hämmerte sinnbetäubend; der Boden schwankte
unter mir.
»Mich?... Ich?!« stammelte ich, und der Vetter Just ergriff meine Hand
und hielt sie während des folgenden in der seinigen fest.
»Natürlich!« murmelte er. »Er fragt! Er weiß gar nichts! O, wenn ich nur
wüßte, wo ihr Menschenkinder in der besten Zeit eures Lebens eure Augen
und Ohren hattet!... Dich hatte sie lieb!« ...
»Mich?« wiederholte ich durch eine See von Wonne und -- Angst, nach
einem unbekannten, noch unsichtbaren Ufer mich durchringend.
»Wen denn anders?« fragte der gelehrte Bauer vom Steinhofe, und ich
fühlte, wie seine Hand dabei erzitterte; und meine Angst, die tödliche
Angst in mir, hatte darin ihren Grund, daß ich wußte, was dieses Zittern
bedeutete.
O Vetter Just! Vetter Just!
Als ob er mit einem anderen spräche, den Blick in die Weite gerichtet,
fuhr Just Everstein fort:
»Da saß ich, der dumme, übergeschnappte Bauerjunge, um so manches Jahr
älter als ihr, unter der Obhut und Vormundschaft von Jule Grote,
zwischen meinen Düngerhaufen und Ackerfeldern, Wiese und Wald, und sah
alles wie im Traume und doch ganz klar. Ich will nicht behaupten, daß
ich der Gescheiteste von der Gesellschaft war, denn der ist und bleibt
Freund Ewald, der ohne allen Traum und Duselei ebenfalls ganz klar sah
und ganz genau wußte, wie er zu der Komtesse Irene stand und sie zu ihm.
Er ist nicht ohne seine stichhaltenden Gründe in die Welt und nach
Irland gegangen und schreibt wenig nach Hause. Wie Vieles möchten wir
anders haben in der Welt, was doch nicht sein kann! Da sitzt _sie_; --
horch, und ihr Kind ist wieder wach, und sie spricht zu ihm, zu ihrem
sterbenden Kinde; und niemand darf sie fragen, ob es nicht doch möglich
gewesen wäre, daß dies alles hätte anders sein können!... Von ihr und
Ewald rede ich auch gar nicht; da wird noch lange Zeit hingehen, ehe die
Menschen es für etwas Selbstverständliches halten werden, auf der Erde
zu ihrem Behagen unter dem rechten Dache zu Schauer zu kriechen. _Nach
deinen Versäumnissen_ möchte ich dich fragen, Fritz! nimm es mir nicht
übel; -- es findet sich aber vielleicht keine bessere Stunde dazu in
unserem Leben als diese gegenwärtige sehr melancholische und sehr -- ich
weiß nicht, wie ich mich darüber ausdrücken soll!«
Er sagte es wirklich, daß er nicht wisse, wie er sich über diese Stunde
ausdrücken solle. Hätte er ein Wort dafür gefunden, so würde er freilich
die deutsche Sprache für all ihre Zeit dadurch bereichert haben. Was
mich anbetraf, so war es nicht nötig, daß er noch ein Wort fand oder
erfand für sich. Ich wußte bis in die tiefste Tiefe seiner und meiner
Seele hinein, was er mir deutlich zu machen gewünscht hatte.
Aber ich?!......
In diesem Augenblick rief Irene aus dem Nebenzimmer angstvoll und laut
unsere Namen. Der Vetter Just und ich, kamen an diesem Abend nicht mehr
dazu, unsere Privatangelegenheiten weiter zu erörtern. Gegen Mitternacht
starb das Kind.


Zweites Buch


Erstes Kapitel.

Es ist nichts leichter, aber auch nichts schwerer, als eine gute
Grabrede zu halten. Ich für mein Teil aber bleibe unter allen Umständen
gern davon und lasse jedem beliebigen anderen das Wort. In dem
vorliegenden Fall sprach der Vetter Just am Grabe, und er hielt seine
Rede mit dem Regenschirm als Kanzeldach über sich, und der Regen fiel,
während er so vor sich hinbrummte, fein und leise nieder auf den
kleinen, frischen Hügel zu unseren Füßen.
Wir beide, der Vetter Just Everstein und ich, standen noch allein neben
diesem Hügel. Die übrigen Trauergäste hatten bereits wieder ihre
Kutschen bestiegen und waren abgefahren -- Durchlaucht, der Herr Vetter
**, unter ihnen. Der gutmütige Mann hatte es sich nicht nehmen lassen,
gleichfalls, wenn auch etwas ^incognito^, seiner kleinen Verwandten das
letzte Geleit zu geben. Er und der Vetter Just hatten in dem ersten
Wagen den winzigen Sarg auf dem Rücksitz vor sich gehabt, und der Vetter
Just konnte späterhin die Bemerkungen, die der andere Vetter während der
Fahrt gemacht hatte, nur loben. Das leichte aristokratische Unbehagen
darüber, daß die Leiche nicht in dem Erbbegräbnisse zu Dorf Werden
beigesetzt werde, hatte der Bauer vom Steinhof ebenso leicht dem
illustren Herrn hingehen lassen, und das feste Versprechen desselben,
auch fernerhin der armen Mutter nach seinen »beschränkten Verhältnissen«
ein treuer Freund bleiben zu wollen, durch die Bemerkung, daß man der
guten Freunde nie genug haben könne, entschieden gewürdigt. Aber ebenso
entschieden hatte er dann seine Meinung dahin ausgesprochen, das Beste
werde sein, er, der Vetter Just, nehme fürs erste die Frau Baronin mal
mit sich nach dem Steinhofe:
»Und wenn auch nur, um den Nerven in der Nähe der alten Heimat Zeit zu
gönnen, sich zu beruhigen.« -- -- -- -- --
Doch nun zu der Grabpredigt, die der Vetter Just der Kleinen hielt.
»Müde zu Bette gebracht,« murmelte er. »Keine Mama kann doch die Decke
wärmer überlegen als Mutter Erde. Von dir gesagt, Fritz, klänge das gar
nicht neu; aber für mich als Landwirt ist hier das Allerälteste immerdar
das Neueste und klingt auch so. Meinst du nicht? -- Nun sagt die Mama:
schlaf wohl und träume einen hübschen Traum, mein Herze; oder noch
besser, träume gar nicht, denn das letztere soll das Gesundeste sein. --
Hast du etwas weiteres bei dieser traurigen Gelegenheit zu bemerken,
Doktor? Wenn die Kinder zu Bette gegangen sind, pflegen doch gewöhnlich
die Erwachsenen von ihren wichtigen Geschäften und Angelegenheiten zu
reden, oder holen die besten Ratschläge für den nächsten Morgen hervor.«
»Sage du nur, was du zu sagen hast, Just, -- sowohl über die Schlafenden
wie über die Wachenden.«
»Zu sagen habe ich eigentlich nichts,« meinte der Vetter, mehr zu sich
selber als zu mir gewendet. »Ich habe nur immer gefunden, daß solch ein
Kinderbegräbnis ein eigen Ding ist. Du hast wohl weniger Gelegenheit als
ich gehabt, dabei anwesend zu sein; auf den Zwischenstationen zwischen
der alten und der neuen Welt, in den jungen Ansiedelungen im Walde und
dann und wann auch ein bißchen im Sumpfe hat man freilich mehr
dergleichen. Der Mensch muß überall wie jedes andere Gewächs aus dem
Boden herauswachsen, um ihn mit der dazu passenden Luft und dem
Witterungswechsel von Anfang an gleich vertragen zu können und behaglich
darauf zu leben und alt darauf zu werden. Ich habe den Steinhof auch nur
deshalb zurückgekauft, und ich nehme unsere Irene einzig und allein aus
demselben Grunde mit mir dahin zurück, und -- du bist auch auf dem alten
Stammgrund willkommen, alter Eingeborener, -- natürlich wenn es dir
deine Zeit erlaubt und du dich noch nicht bis zum Ekel an unseren
früheren Verhältnissen hier akklimatisiert hast.«
Da hätten wir denn wohl hiermit eine Grabrede für die Mehrzahl der
Erdenbewohner; denn für wie lange ist es dem Menschen gestattet, in dem
Boden zu wurzeln, aus dem er aufwuchs, dachte ich. »Ach, nicht nur um
die Kinderbegräbnisse ist es ein eigen Ding, sondern um die Begräbnisse
und Grabstätten der Menschheit überhaupt! Und inmitten der Gespräche,
die geführt werden von den Erwachsenen, wenn die Kinder zu Bette
gegangen sind, sind wir hiermit auch bereits, Vetter Just.«
»So ein armes, geplagtes kleines Wesen!« brummte Just Everstein
kopfschüttelnd. »Es sieht uns in seinen Schmerzen fragend an und sagt:
bitte, bitte! -- ist das nicht wunderbar und schrecklich? Da stehen wir
denn nachher, und wir beide hier jetzt, und holen aus tiefster Brust
Atem, und niemand kann uns das verdenken! Ich habe solche schlimmen,
tiefen Atemzüge wohl hundertmal in Neu-Minden getan, und es war auf dem
Nachhausewege doch nur ein leidiger Trost, daß immer noch so viele von
ihnen da waren und übrig blieben, daß wir uns sogar wegen eines
Schulmeisters für sie Sorgen machen mußten. Und dabei die Mütter, die
übrig geblieben sind und bei der leeren Wiege sitzen, oder das
verlassene Spielzeug und die Schreibbücher in ihrer Schürze
zusammentragen! Sieh, da habe ich es uns denn so zurecht gelegt, daß
Frau Irene ihren hiesigen Hausstand ganz aufgibt. Ich habe, wie du
weißt, die Kleine in ihren Schmerzen, wenn es niemand anders, und auch
die Mutter nicht, vermochte, zur Ruhe gebracht, und ich meine, wenn mir
nur Zeit gelassen wird, bringe ich das auch mit der Mutter fertig. Ob
ich einmal zu der Familie gehört habe, weiß ich nicht und kümmere mich
auch nicht darum; aber für den letzten männlichen Stammhalter der
Eversteins halte ich mich in dieser Zeit doch! Ein bißchen enge
zusammenschachteln werden wir uns auf dem Steinhofe wohl müssen; aber
viel Gepäck nehmen wir ja nicht mit, und jedenfalls halten wir vorher
Auktion, und im Notfall baue ich an. Ich bin gottlob drüben oft genug
mein eigener Baumeister gewesen, um einen Kostenanschlag aufstellen zu
können und mit Wenigem einen hinreichenden Unterschlupf herzustellen. Es
sind ja auch nur zwei Köpfe mehr, wenngleich freilich zwei
Frauenzimmerköpfe. Aber da wollen wir uns dem anderen Geschlechte
gegenüber doch auch nicht zuviel auf unsere Praktik zugute tun. Du hast
keinen Begriff davon, Fritz, wie es gerade die Weiber sind, die sich in
der Not zusammenzudrücken wissen, wenn sie auch sonst noch so viele
überflüssige Kisten, Kasten und Hutschachteln mit sich herumschleppen
und die Räumlichkeit auf dem Schiff, im Postwagen und auf der Eisenbahn
beengen. Mit uns Mannsvolk ist's genau das Umgekehrte. Geht es uns gut,
so haben wir in einem Winkel mit einer Zigarre genug; aber geht es uns
schlimm, so brauchen wir in unserer Phantasie zum mindesten das halbe
Weltall, um Ellbogenraum für neue Dummheiten zu gewinnen. Im Grunde aber
ist's für alle ein und dasselbige; einerlei ob wir als Mann oder Weib
durch die Welt laufen. Und, Gott sei Dank, die Phantasie ist auch in
Irene Everstein noch hell auf, -- nicht ganz und gar nach der dunkeln
Seite hin! Du, liebster Fritz, kennst die Frau noch nicht lange genug
wieder, um dieses beurteilen zu können, denn dazu gehört mehr als ein
erster Blick und zwei und drei Besuche im Hause. Und dann -- unsere
liebe Eva! Wie wird die mir helfen und beistehen! Und hätte ich wohl
ohne das Zutrauen zu ihr den Mut gehabt, bloß so auf meine eigene
Verantwortung in solch ein betrübtes Menschenschicksal mit Rat und mit
Tat einzugreifen? Sie und -- daß wir den Winter so ziemlich hinter uns
haben, das sind die Kerne, aus denen mein Trost aufwächst. Säße das gute
Mädchen nicht im Dorfe Werden und würden nicht demnächst die Wälder
wieder grün, so hätte die Sache freilich eine ganz andere Farbe. Aber
nun geht die Sonne jeden Morgen früher wieder auf und am Abend später
unter; und -- ich sehe es kommen! Fritz, es ist mir eine wahre
Beruhigung, daß ich es kommen sehe und zwar im ganz natürlichen Verlaufe
der Tage, von den Wochen und Monaten bis zum Eintritt des nächsten
kürzesten Tages gar nicht zu reden! Die Stunde kitzelt mich schon im
Voraus, wo Mamsell Martin die erste vergnügte Katzbalgerei mit Jule
Grote anfängt; -- natürlich unter der gehörigen Oberaufsicht, auf daß
die feinen und bissigen Anspiegelungen der beiden lieben alten Damen
nicht in die reguläre Beißerei ausarten. So ein bißchen kribbelndes
Gewürz in die Suppe ist den langen lieben Tag über gar nicht zu
verachten. Meinst du nicht, Doktor? -- Der Grasgarten bleibt
selbstverständlich so, wie er ist; aber für meinen Bauern-Kohlgarten
nehme ich aus einer eurer Buchhandlungen hier ein Exemplar von Wredows
Gartenfreund mit. Wir treiben Adams Gewerbe im Ernst und zum Spaß, denn
nichts anderes in der Welt zieht die abgeplagte Seele so ins
Gleichmütige hin als das stille Aufmerken auf das Keimen, Blühen und
Vergehen des Vegetabilischen, und wär's auch nur am Unkraut unter der
Hecke. Zeit muß man freilich dazu haben, und die soll sie haben, Irene
meine ich; -- fürs erste soll niemand vom Steinhofe zu sehr auf die
Suche nach ihr gehen, wenn sie mal nicht gleich auf den ersten Ruf zum
Essen kommt. Solange ich das hindern kann, wird sie nicht zu Tische
gerufen, wenn sie keinen Appetit hat; -- den Verdruß kenne ich aus
eigener Erfahrung! Die Menschen fordern nur zu gern gerade die zum Tanze
auf, welche der Schuh drückt. Der Teufel mag es wissen, was für ein
Vergnügen das ihnen macht! Davon weiß ich, der übergeschnappte dumme
Junge vom Steinhofe, gleichfalls das Meinige zu Protokoll zu geben,
wenn's verlangt wird; aber auch hierin will ich nicht ganz umsonst
zwischen meinen Misthaufen gesessen und auf der Leiter in der
Rauchkammer mit dem Messer zwischen Jules Würsten und Speckseiten
gewirtschaftet haben -- wütend vor Überdruß! Hoffentlich verstehst du
mich recht, Fritze, und weißt auch hierin, was ich sagen will.«
Er bediente sich mit Vorliebe alle Augenblicke dieser sehr unnötigen
Anfrage bei meiner Begriffsfähigkeit. Alte Gewohnheiten legt man eben
nicht so leicht ab.
Doch nun beugte er sich nieder zu dem winzigen Grabhügel der kleinen
Leonie von Rehlen und hob eine Handvoll des feuchten Sandes auf, ließ
sie wieder, wie verstohlen, fallen und sah mich einen Moment lang, wie
verlegen, von der Seite an.
»Nun guck einmal,« brummte er, »der liebe Gott weiß es, wie fest einem
seine Gewohnheiten ankleben, und er wird auch wohl hierauf bei der
letzten Abrechnung ein wenig Rücksicht nehmen. Selbst auf dem Kirchhofe
kann's unsereiner nicht lassen, den Boden nach seiner Frucht, Güte oder
Nichtsnutzigkeit zu studieren. Dies hier ist eigentlich purer Sand; aber
-- nicht nur für den sachverständigen Landwirt, sondern auch für den
Pastor, einerlei ob er Ökonomie treibt oder nicht, bleibt es doch immer,
wie Schiller sagt, der dunkle Schoß der heiligen Erde! Und nun --
schlafe sanft darin, mein liebes, kleines Mädchen!... Mit deinen armen
krummen Füßchen hätten dich wohl wenige zum Tanze aufgezogen, und du
verlierst auch wenig dabei. Es kommt für alle Menschen eine Zeit, wo sie
sich vor nichts mehr fürchten als vor dem, was man in der Welt Vergnügen
zu nennen pflegt. -- Man hat viel um dich geweint, mein kleines Kind;
aber gelacht hat keiner über dich. Auch du hast viel geweint; -- nun
liege im Frieden; -- gelacht hast du über niemand. -- Ich schwatze wohl
in die Kreuz und Quer, Doktor Fritz? Nimm es nur nicht übel, alter
Freund. Wer weiß, was uns nachgeredet wird ^in puncto^ des Weinens und
Lachens, wenn auch wir zu Bette gegangen sind, und wir gleichfalls als
stille Leute liegen und jeglicher Wind frei über uns hinblasen darf.
Komm, wir wollen den anderen nach, Doktor; das nützlichste und
fruchtbarste Wetter ist ziemlich häufig das unangenehmste, macht einen
trotz Regenschirm und Überrock naß bis auf die Knochen und bringt einen
bis auf das Knochenmark hinein zum Frösteln.«


Zweites Kapitel.

Nun waren sie fort. Zur Zeit der Holunderblüte waren sie abgereist, und
der Vetter Just Everstein hatte sich, wie das nicht anders zu erwarten
stand, auch hierbei als einer der praktischsten Menschen erwiesen, die
jemals aus der deutschen Erde hervorgewachsen und von ihren guten
Freunden und Bekannten zuerst, das heißt eine erkleckliche Reihe von
Jahren hindurch, für gänzlich unzurechnungsfähig taxiert worden waren.
Wahrlich, mancherlei gab es auf- und abzuwickeln, ehe der Brave sein
wohltätiges, barmherziges Werk zu einem vorläufigen Schluß und Ruhepunkt
führen konnte.
Sachen und Menschen aller Art waren mehr oder weniger geschäftsmäßig aus
dem Wege nach dem Steinhofe hin zu räumen, ehe er mit einem
erleichternden Seufzer sagen konnte:
»Gott sei Dank, morgen fahren wir! Was jetzt noch in den Winkeln
umherliegt, steckt oder vergessen ist, kann nicht viel zu bedeuten
haben. Und nun, alter Kerl, jetzt gib uns die Hand darauf und versprich
uns feierlich, daß du dich im Laufe des Sommers in der alten Heimat bei
uns sehen läßt.«
Ich hatte ihm wenig bei seinem Liebeswerke behülflich sein können; -- im
Grunde hatte ich nur ihn, Irene und Mademoiselle Martin nach dem
Bahnhofe begleitet. Wie hülflos die Mehrheit der Menschen eigentlich den
Lebensgeschäften gegenübersteht, erfährt sie dann und wann auch, wenn
sie's mal versucht, anderen zu helfen. Das ist die ungemütliche
Wahrheit, die einem jeden, der von sich selber schreibt, ganz von selber
aus der Feder läuft, wenn er sich nicht recht zusammennimmt, das heißt
mit gehaltenem Nachdruck lügt. Dachstuben-Philosophen und
Wüsten-Anachoreten sollen aber nichtsdestoweniger auch in Zukunft
berechtigt sein, über die tägliche Witterung und deren Einfluß auf ihre
Konstitution zum allgemeinen Besten so genau als möglich Buch zu führen,
um heikeln persönlichen Kriminationen dadurch schlau aus dem Wege zu
schleichen.
So kam ich denn vom Bahnhofe zurück in meine vier Pfähle, um den neuen
Frühling wenig genossen mir unter den Händen weggleiten zu lassen.
Davon, daß nach der Bauernregel im Mai der gesundeste Tau fällt,
verspürte ich auch nichts; aber dagegen tat ich etwas, was ich
eigentlich nur mit einer gewissen komischen Verlegenheit berichte. Ich
nahm für das Vierteljahr, in welchem die Bäume blühen und der
Vollmondschein nach einer anderen Regel der Baumblüte schädlich sein
soll, nicht etwa eine Brunnenkur vor, sondern -- ein Abonnement in einer
Leihbibliothek. Ich nahm an jedem Abend nach meiner Rückkehr vom
Spaziergange einen Roman mit nach Hause und zwar stets einen der
vergessensten -- am liebsten einen aus den zwanziger Jahren dieses
Säkulums. Ich, der ich hier keinen Roman schreibe, würde es gern sehen,
wenn mir die besten der gegenwärtig vorhandenen Psychologen mein
damaliges Bedürfnis gelten ließen.
Es war mir nämlich während dieser Epoche meines Lebens meine bisherige
Tätigkeit sehr zum Überdruß geworden, und ich hatte niemals in meinem
Dasein über so viele leere, beschäftigungslose Stunden bei Tage und bei
Nacht zu verfügen als wie jetzt. Und merkwürdig! was in den Klassikern
sämtlicher Nationen, sowohl der alten wie der neuen, über das Schloß
Werden, den Steinhof, den Vetter Just und -- _Eva Sixtus_ stand, konnte
ich durchaus nicht gebrauchen! Es stand wohl manches darüber drin; aber
dann bezog sich dieses doch wieder so deutlich auf andere ganz bestimmte
Leute und Verhältnisse, daß mir nicht im geringsten dadurch über eine
melancholische Stunde hinweggeholfen wurde.
Sie sprachen wohl wahr, diese großen Poeten, in gebundener und
ungebundener Rede; aber sie redeten doch allesamt nur in ihren Tag
hinein und nicht in den meinigen. Dicht neben meinen mittelalterlichen
Geschichtsquellen waren sie's -- die Quellen reinster Erdenschönheit und
Wahrheit, denen ich am vorsichtigsten aus dem Wege zu gehen hatte, weil
-- -- ich finde eigentlich keinen richtigen Ausdruck für das, was sie
mir antaten. Jedenfalls sprachen sie mich nicht zur Ruhe, wenn sie mich
nicht langweilten. Eine Bilderfibel aus meinen Kinderjahren hätte sie
mir doppelt und dreifach aufgewogen. Für das fabulose Haupt- und
Lieblingsbuch des Vaters Sixtus, für des Signors Gregorii Leti Leben des
Papstes Sixtus des Fünften, hätte ich in jenen Tagen ganze Schatzkammern
voll wirklicher literarischer Schätze unbesehen hingegeben. Es mußte
freilich aber das Exemplar aus dem Försterhause im Dorfe Werden sein.
Da half ich mir denn auf eine andere Art. Der hat noch nie gelesen, der
nie in solchen Stimmungen das wieder las, was ihm in seiner seligen
Jugend, wenn es in seinen Händen ertappt wurde, als »das dümmste Zeug
auf Gottes Erdboden« um die Ohren geschlagen wurde!
Gottes Segen über das Lesefutter der großen Menge und der Jugend! Heil
und Segen denen Lieferanten, die heute in dieser Hinsicht für jene
sorgen, welche nach einem Menschenalter alt, enttäuscht, krank und
_verdrossen_ sein werden!
Verdrossen in sehr hohem Maße griff ich jetzt von neuem nach dem, was
ich mit so unendlichem Vergnügen verschlungen hatte, als ich noch jung
war und noch nichts wußte von aller Welt Verständigkeit und Kritik. Die
gewöhnlichsten Produkte jener Art, die das Bekannteste, aber auch ewig
Gültige in der abgeschmacktesten Verzerrung bringt -- die alten,
drolligen, pathetisch-lächerlichen Geschichten von Eduard und Kunigunde,
in all ihren kuriosen Variationen, das war jetzt etwas für den Doktor
Friedrich Langreuter! Diese schlecht gedruckte und noch schlechter
stilisierte Abenteuerlichkeit in Original und Übersetzung, der süße,
haarsträubende, heitere, tränenreiche Unsinn, in den die Fliederlaube
hineingerauscht und geduftet hatte, über den voreinst der Baum seine
roten und weißen Blüten schüttelte, den die Vögel mit ihren Stimmchen
akkompagnierten, über den die weißen Sommerwolken im Himmelblau
hinsegelten, von dem einen der Schulmeister aufscheuchte und in die
lateinische Stunde trieb: _Das_ ließ sich jetzt wieder in den
halbvermoderten, abgegriffenen, übelduftenden, durch tausend und
abertausend Hände gelaufenen Bänden nach seinem unveränderlichen
Verdienst würdigen von dem oben genannten Doktor der Philosophie
Friedrich Langreuter!
Da saß der alte Bursche und las wieder, wenn man das überhaupt lesen
nennen konnte. Es genügte eigentlich schon, die guten alten Bekannten in
Pappband mit Lederrücken und Ecken in der Tasche nach Hause getragen und
das Titelblatt aufgeschlagen zu haben. Was war alle klassische Plastik
und ästhetische Wahrheit gegen die Lebendigkeit, mit der sich hier die
Karikatur bei der bloßen Berührung in der Erinnerung füllte? Ach, es
waren ja eben nicht bloß Kunigunde und Eduard mit all ihrer
Verwandtschaft in auf- und absteigender Linie, was hier wieder zu etwas
wurde, was lachen, jauchzen, weinen, sich hinter dem Ohre kratzen, vor
Wut außer sich geraten und vor Bekümmernis und Reue sich in den Winkel
verkriechen konnte!
Was hatten Schloß Werden und der Steinhof und die Gärten, Wiesen, Felder
und Wälder ringsum mit den unmöglichen Schlössern, Bauersitzen,
Försterhäusern, Wäldern, Feldern, Wiesen und Gärten dieser närrischen
Bücher gemein? was der gelbe ehrliche Fluß, der durch unsere Jugendwelt
rauschte, mit den so absonderlich prachtvoll blitzenden Wassern, in
denen sich dann und wann die lustig-tragischen und trübselig-komischen
Gestalten und Bilder dieser wundervollen Autoren spiegelten?
Alles! --
Es ist immer eines und dasselbe, dieses unergründliche Meer der
Phantasie, auf das der bedrückte Mensch stets von neuem von dem
nüchternen, grämlichen Ufer der Wirklichkeit hinaussteuert! Es ist immer
derselbe Wind in den Segeln!
Wehe dem, der niemals die grauen vier Wände um sich her mit diesem
flimmernden, über die Stunde wegtäuschenden, segensreichen Lichtglanz
überkleiden konnte!
Was ist die nichtige dumme Phrase: Mein Haus ist meine Burg! gegen die
so sehr unpolitische, so selten ausgesprochene, und doch so tief und
fest, ja manchmal mit der Angst der Verzweiflung im Herzen festgehaltene
Überzeugung:
Mein Luftschloß ist mein Haus!
So saß ich damals, nachdem wir das kleine Mädchen der Frau Irene
begraben hatten und der Vetter Just ganz beiläufig mir den Namen und die
Gestalt und die Stimme der lieben Eva Sixtus in die Erinnerung
zurückgerufen hatte; und da ich nicht mehr neue Luftschlösser in die
ziehenden weißen und rosigen Wolken, in das Himmelblau, in den
Regenhimmel zu bauen vermochte, so -- kramte ich unter den Trümmern der
versunkenen und paßte aneinander, was auseinander gefallen war, und
richtete wieder auf -- gerade so in der Einbildung wie vor Jahren, doch
leider nicht mehr so fest wie damals. Es war schon lange die Zeit für
mich da, wo der Mensch einzig und allein auf den Riegel an seiner Tür
als den besten Wächter vor seinen guten Augenblicken, Stunden und Tagen
angewiesen ist. Tagen?!... Wer kann, wenn er diese Epoche seines Daseins
erreicht hat, den Riegel einen Tag lang vorgeschoben halten, um
versunkene Luftschlösser wieder aufzubauen?
Die Juniuswinde hatten bereits das Korn in das Land hineingeweht, als
»Thomas Thyrnau« oder vielleicht auch »St. Roche« oder »Jakob van der
Nees« das Buch hieß, das auf meinem Tische unaufgeschlagen lag.
Jedenfalls aber war es ein Produkt der Verfasserin von »Godwie Castle«,
und die Mädchen, Irene von Everstein und Eva Sixtus, hatten einst in dem
Gartensaale von Schloß Werden die heißen Köpfe darüber zusammengesteckt
und die tränenvollen Augen verstohlen darüber getrocknet. Und ich hatte
das Ding dann auch in meiner Kammer verschlungen, und Freund Ewald hatte
sich in gewohnter Unverschämtheit nicht nur über das Buch, sondern auch
über uns drei ins altromantische Land Entrückte lustig gemacht. Es war
nicht der Band, vor welchem die wirklich fein, vornehm und gut
aussehende Verfasserin und Lieblingsschriftstellerin Friedrich Wilhelms
des Vierten in Stahlstich abgebildet ist; aber das war auch die einzige
Enttäuschung für mich, als ich ihn zu Hause nach so langen Jahren wieder
auf- und sogleich wieder zuschlug. Sonst hielt er alles, was ich mir
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