Alte Nester: Zwei Bücher Lebensgeschichten - 06

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sicheren Schuß, das muß man ihm lassen; aber daß er auch zu anderen
Dingen als bloß zur Jagd nach dem Steinhof hinaufgekommen ist, glaubt
mehr als einer, der manchmal nach euch hingehorcht und seine Augen offen
gehabt hat, z. B. ich. Kannst du ihm ruhig nachsehen, so ist's mir sehr
lieb, und ich bitte dich, gib baldigst Nachricht, daß ich aus der Sorge
komme. Hast du da Dreck am Stecken, so bin ich Dein Freund und habe Dich
hiermit verwarnet. Du bist dann aber zu Deinem Trost der einzigste
nicht, der sich vor Gift die Haare auszuraufen hat. Hier sind Dutzende,
die dem Notar den Kalk von den Wänden herunter nachfluchen, und darunter
am meisten die, welche mit dem urfidelen Kerl (und das war er!) auf der
Kegelbahn und an unserem runden Tisch beim Posthalter Brüderschaft
gemacht oder ihn zum Gevatter gebeten haben. Aber das will noch gar
nichts sagen; meine feste Überzeugung ist, daß der Gegend das richtige
Licht erst dann aufgesteckt wird, wenn es jeder von euch biederen
Landleuten zu den Akten gegeben hat, wie er unter euch gewirtschaftet
hat. Wahrhaftig, mir sollte es recht leid tun, Vetter, wenn Du auch in
diesem Falle mit zu seinen besten Bekannten gehörst, und ich kann nur
wünschen, daß Dir Dein verrücktes Latein und sonstige unsinnige
Liebhabereien zum ersten Mal was genützt und zu dem richtigen Mißtrauen
in Geldsachen und Unterschriften gegen die Menschheit verholfen haben.
Dieses alles habe ich Dir als Freund geschrieben; denn daß es mir recht
käme, wenn dem Steinhofe durch solchen abgefeimten, nichtswürdigen
Spitzbuben und Durchgänger ein Malheur passierte, wirst Du wohl aus
alter Bekanntschaft und von wegen der vielen vergnügten Stunden daselbst
nicht meinen,« usw.
Der Vetter Just stand auf, setzte sich wieder, ließ die Hände matt und
flach auf die Knie fallen und stöhnte:
»Kinder, das ist freilich wohl für uns alle die letzte vergnügte Stunde
auf dem Steinhofe gewesen. O Fräulein Irene -- sehen Sie nicht so stier
hin! vielleicht und hoffentlich steht es wohl noch nicht so schlimm mit
dem Herrn Papa. Medizinisch kann der Mensch mehr als einen Schlag
aushalten, ehe er für immer zu Boden liegt. O Jule, liebe alte, arme,
alte, liebe Jule, ich wollte gleich für alle Ewigkeit nicht wieder von
der Erde aufstehen, wenn ich dir dieses erspart hätte. Ja, ich habe dem
Doktor Schleimer den Steinhof auf lateinisch in die Tasche gesteckt, und
er nimmt ihn mit hinüber nach Amerika!«
Die alte Jule Grote fiel aus dem Weinekrampf in den Lachkrampf --
»O Just, Just, Just, sprich doch nicht von mir!«
Was wir anderen sagten, läßt sich nicht genau durch Wort und Schrift
ausdrücken; es war auch nicht von Bedeutung. Auch von unserem Heimwege
durch den heißen, glühenden Tag ist wenig zu reden. Weiße schwere Wolken
wälzten sich, als wir in dem morschen Kahne des Vaters Klaus wieder auf
dem Flusse schwammen, über die Berge empor und in das lichte Blaue
hinein; Irene lag auf der Bank, mit dem Kopfe an Evas Brust; Ewald hatte
eine Ruderstange ergriffen, blickte von Zeit zu Zeit auf die beiden
Mädchen und nahm ingrimmig unserem Charon den schwersten Teil seiner
Arbeit ab. Ich ließ mir wieder die Flut des Stromes über die heiße Hand
spülen; aber Kühle war nicht in dem Wasser.
»Ich weiß es wohl, daß es da nicht gut steht,« flüsterte mir der
weißhaarige Schiffs- und Fischersmann beim Aussteigen zu, indem er
verstohlen mit dem Daumen nach den heimatlichen Bergwäldern deutete.
»Ja, ja, junger Herr, es fließt alles hin wie das da!« und er deutete
auf seinen Fluß.
Das war kein neues Bild; ich aber sah doch auf die eiligen Wasser zurück
und fand den Vergleich von neuem tiefsinnig und einzig zutreffend. Wie
kommt es, daß wir den Eindruck der höchsten Weltweisheit nie aus dem
Verkehr mit den Herren vom Metier, wohl aber gar nicht selten aus der
Bekanntschaft und dem Umgange mit dem Vater Klaus in seiner
Fischerhütte, mit der alten Tante in ihrem Erkerstübchen und mit dem
Unbekannten, dem wir seit vier Wochen täglich in der Gasse begegnen und
mit dem wir noch nie ein Wort gesprochen haben, -- ziehen?! Weil es die
Gemeinplätze, d. h. die höchsten Wahrheiten sind, auf denen unser Leben
sprießt, wächst und wuchert, und nicht die hohen Offenbarungen des
Menschen im einzelnen. In ruhiger Stimmung bereiten wir uns durch die
letzteren wohl auf die entgegengesetzte vor, aber doch mehr, um die gute
Stunde noch behaglicher zu machen: die böse Stunde hat noch keiner
behaglicher dadurch gemacht.
Es donnerte hinter den Bergen, -- ein langgezogenes feierliches Rollen
dann und wann den ganzen Nachmittag über. Wir kamen nach Hause, und der
Herr Graf konnte mit seiner Tochter nichts mehr sprechen. Er starb in
der Nacht. Wir anderen von Schloß Werden durchwachten sie, und wir
hörten den heftigen Sommerregen in den Blättern rauschen.


Elftes Kapitel.

Ich war dreißig Jahre alt geworden und, wie es in den Sternen
geschrieben stand, ein Schulmeister. Ich war Doktor der Philosophie und
hatte die ^venia docendi^ an der Universität Berlin. Wenn sie nur
gekommen wären, um das von mir abzuholen, was ich selber gelernt hatte!
Aber sie blieben aus; sie schienen der Sache nicht im mindesten zu
trauen.
Zuerst versuchte ich es, mein philologisches Wissen auf einem
rheinländischen Gymnasium an die Jugend zu bringen; jedoch bekam ich
bald von maßgebender Stelle herunter den Rat, diesen Versuch aufzugeben.
Man verwies mich zwar nicht offiziell dabei auf meine wirklich etwas
hohe Schulter; aber man zuckte doch nur die Achseln, wenn die Jungen
lachten und meine Autorität gleich Null blieb.
Die Kirche, die immer den Nagel auf den Kopf trifft, hat auch darin
recht, daß sie keinen mit irgendeiner auffälligen Gebrechlichkeit
Behafteten unter ihren öffentlichen Dienern leiden will. Sie hat
selbstverständlich ihre Würde zu bewahren, selbst auf Kosten ihrer
besseren Überzeugung. Hat sie der Schadenfreude und der Lust am Lachen
unter ihren Lämmern ein ^testimonium divitiarum^ auszustellen, so tut
sie es und fühlt nachher nicht das geringste Bedürfnis, sich die Hände
zu waschen, wie weiland der römische Prokurator Pontius Pilatus.
Ich ging und überließ es besser gewachsenen Oberlehrern und
Kollaboratoren, die blonde und blauäugige Jugend der Germanen zum
Einjährig-Freiwilligendienst und auf das Abiturienexamen vorzubereiten.
Was ich dann trieb? Ich war stark im Griechischen und Lateinischen.
Einer Lieblingsneigung wegen hatte ich mich auf das Auffinden und
Nutzbarmachen mittelalterlicher Geschichtsquellen geworfen, und man hat
mich draußen eine Zeitlang schändlicherweise im Verdacht gehabt,
Doktordissertationen aus vielerlei Fächern im Vorrat anzufertigen, auf
Lager zu halten und sie bei sich bietender Gelegenheit gegen jedes
Honorar unter dem Siegel der Verschwiegenheit (Diskretion
selbstverständlich) zu verschleißen.
Dies ist eine schnöde Verleumdung! Ich habe nur einem Menschen zum
»Doktor« verholfen, und der bin ich selber; und, um eine Redensart der
[Griechisch: Polis] anzuwenden: was ich mir dafür kaufen konnte, war
unbedeutend.
Aber es nennen sich manche Menschen Geschichtsforscher und edieren
Monographien, Volks- und Völkerhistorien und haben seltsamerweise vor
den Quellen gerade eine so große Scheu, wie vielleicht in ihrer Jugend
vor dem Quellwasser, wenn es am Sonnabend abend zu einer gründlichen
Reinigung ihrer Person verwendet werden sollte. Für diese und ähnliche
Herren war und bin ich der rechte Mann. Als wirklich geheimer
Mitarbeiter bin ich denn auch für mehr als einen Parlamentarier
schätzbar, und manches »Hört, hört!« und manches »allgemeine
Beifallsgemurmel« wäre eigentlich auf meine Rechnung und nicht die des
»verehrten Vorredners« und weit und tief blickenden Realpolitikers auf
der Tribüne der gegenwärtig tagenden hohen politischen Körperschaft zu
setzen.
Was ich mir hierfür kaufen konnte, war etwas, wenngleich nicht viel mehr
als das, was mir die Sprachen der Griechen und Römer zu Utilitäts- und
Luxuszwecken und Ausgaben abwarfen.
So ging es mir denn erträglich nach Wunsch, und sogar was den Luxus
anbetrifft; das jedoch erst seit dem schlimmen schwarzen Tage, an dem
ich meine gute Mutter verlor und leider nicht mehr für ihr Behagen in
ihren Greisenjahren zu sorgen hatte. Ich saß im Winter warm zu Hause,
ich speiste in einer der Restaurationen mittleren Ranges der Stadt, und
ich konnte mir dann und wann ein Buch, wenn auch nur antiquarisch,
anschaffen: auf dem hohen Standpunkte wohlangewendeter Lehrjahre, der
sich in dem französischen Worte: ^je ne lis plus, je relis seulement!^
darlegt, bin ich auch bis heute noch nicht angelangt, hoffe ihn aber
dermaleinst zu erklimmen.
Mein »Zu Hause« bestand in einer bescheidenen Junggesellenwohnung im
vierten Stockwerk eines Hauses in der Mittelstraße. Ich besaß wohl eine
eigene Bibliothek, aber keine eigenen Möbel.
Ich hatte harte, steinige Pfade gehen und meine Wege häufig recht
heftigem Winde, argen Staubwirbeln und unbehaglichem Regenschauer
abkämpfen müssen. Selbst in den äußerst seltenen Momenten, wo ich mich
für einen äußerst gescheiten Menschen dabei hielt, zog ich wenig Genuß
und Befriedigung daraus; nämlich aus dem, was die Nebenmenschen
gewöhnlich etwas spitzig eine äußerst glückliche Selbstüberzeugtheit zu
nennen pflegen. Und nun genug hiervon. Wie kurz und abbrüchig ich dieses
alles hingeschrieben habe, so habe ich es doch nur wie jeder andere
gemacht und zuerst einzig und allein von mir selber als der wichtigsten
Angelegenheit dieser und jeder zukünftigen Welt gesprochen. Es soll
dafür aber auch bei mir nicht mehr als bei jedem anderen zu bedeuten
haben -- eine harmlose, eben der Menschheit anklebende Schwäche und das
gleichfalls ganz allgemeine Bedürfnis, wenigstens etwas in der eigenen
Persönlichkeit im Laufe der Zeiten aufrecht und unberührt zu erhalten.
Die anderen!... Wo waren die anderen im Strom der Zeit geblieben? Was
war aus den anderen geworden, die vor ein paar Seiten noch mit mir jung,
gesund, dumm und glücklich waren?
Wenn ich es nun mit schönen Redensarten zudecken würde, wie wenig ich
mich im Grunde um diese anderen bekümmert hatte, so würde mir das leicht
genug werden. Ich könnte aber auch den nächsten guten Bekannten oder den
ersten besten Unbekannten in der Gasse anrufen, um es mir von ihnen
bestätigen zu lassen, wieviel der Mensch mit sich selber zu tun hat und
wie wenig Zeit und Nachdenken ihm für den liebsten Freund übrig bleibt,
wenn sich eine Wand, eine Stunde, ein Tag oder gar ein Jahr zwischen ihn
und uns gelegt hat.
Ich habe Jahre lang nur gewußt, daß Eva Sixtus in der alten Heimat dem
alten Vater immer noch Haus halte, daß Ewald in seinem Beruf als
Ingenieur in Irland tätig sei und daß Irene von Everstein verheiratet in
Wien lebe. Von dem Vetter Just habe ich gar nichts gewußt. Ich erlebte
es noch als Student, daß der Steinhof subhastiert wurde und weit unter
seinem Wert an einen Landsmann fiel, der schon längst ein
freundlich-begehrliches Auge darauf geworfen hatte und einst ebenfalls
zu den fröhlichsten und behaglichsten Gastfreunden und Jagdgenossen des
Vetters gehörte.
Daß Schloß Werden gleichfalls unter den Hammer kam und unter dem Wert
einen Liebhaber fand, erfuhr ich brieflich durch meine Mutter, die dann
zu mir ins Rheinland zog, und daselbst, wie gesagt, in meiner
Kollaboratorwohnung nach längerem schweren Leiden sanft gestorben ist.
Jule Grote sollte immer noch in Bodenwerder wohnen, doch das war ein
Gerücht, von dem ich nicht einmal angeben kann, wie es zu mir gelangte.
Ich hatte viel zu viel mit meinem Griechischen und Lateinischen, meinen
mittelalterlichen Geschichtsquellen, modernen Geschichtsschreibern und
parlamentarischen Tagesgrößen zu schaffen, um mich viel um Jule Grote
kümmern, mich bei ihr aufhalten zu können. Es ist ja eben kein
Aufenthalt in dieser Welt bei den besten Dingen, -- und bei den besten
Freunden auch nicht; und wenn alle Lebenskunst am Ende nur darauf
hinausläuft, sich unabhängig von den mitlebenden Menschen und Dingen zu
machen, so ist das eigentlich gar keine Kunst, sondern uns allen höchst
natürlich.
Nun nahm ich seit verhältnismäßig langer Zeit alles als etwas, was sein
konnte, jedoch nicht zu sein brauchte. Es gewährte mir häufig das
bekannte egoistisch-kitzelnde Behagen, daß die Tage, an denen auch ich
dann und wann grimmig und selbstüberzeugt rief: Nun soll es sein! hinter
mir lagen.
Die süße und sonnige, wälderrauschende, ewige Frühlings- und Erntefeste
feiernde Zeit von Schloß Werden lag auch hinter mir, und man hat es mir
im Lesezimmer der königlichen Bibliothek nie angemerkt, daß mir bei
meiner närrischen Kompilationsarbeit die Erinnerung daran irgendwie
hinderlich in den Weg trat und mich vielleicht geduldig stimmte, wenn
ein mir augenblicklich nötiges Werk ausgeliehen war und bei einem, wie
Freund Ewald seinerzeit sich ausgedrückt haben würde, »dummen und
langweiligen Kerl« lag, der doch nichts damit anzufangen wußte.
Mir wird bedenklich flau zumute, wie ich alles dieses hier
niederschreibe, und ich denke, offen gestanden, mit einigem Grauen an
die möglicherweise doch eintretende Stunde, in der ich diese Seiten mit
ihren liebenswürdigen Selbstbekenntnissen wieder überlesen werde. Es ist
immer eine sonderbare, heikle Sache um das _Wiederlesen_ im eigenen
Lebensbuche! An welche Leser ich mich aber mit dem eben
Niedergeschriebenen wende, weiß ich, Gott sei Dank, nicht. Mündlich
hätten mich wohl nicht sehr viele aussprechen lassen, sondern das meiste
von sich aus anders und besser zu berichten gewußt. Und es ist gut so,
denn es ist die gute Meinung, die die Welt von sich hat und lebhaft
geltend macht, die diese sonderbare ^Universitas^ aufrecht und im Gange
erhält. Was sollte aus ihr, der Welt, werden, wenn jeder es vermöchte,
den anderen ruhig aussprechen zu lassen? Eine recht objektive Welt, aber
eine vielleicht doch etwas zu ruhige; -- so etwas wie ein
Universalkirchhof vielleicht, voll sehr weise im Lapidarstil redender
Leichensteine. Der Herr erhalte uns also im recht fröhlichen Kriege
gegeneinander, solange es ihm gefällt, uns überhaupt zu erhalten!


Zwölftes Kapitel.

Ob er wirklich so existiert, wie wir ihn aus tausendfachem
Zusammentreffen mit ihm kennen lernen, lassen wir eine offene Frage
bleiben. Wie wir ihn in unsere philosophischen Systeme einzureihen
belieben: im praktischen Dasein bleibt er verteufelt mehr als ein bloßes
Wort oder ein Begriff. Er ist und bleibt der Herr und Gebieter. Und im
Gegensatz zu den übrigen Erdenherren und Erdengebietern läßt er sein
Kommen vorher durchaus nicht ankündigen, weder durch die drei Stöße mit
dem Marschallstabe auf den Parkettfußboden, noch durch Posaunenstöße,
durch das Hervorrufen der Wachen, den obligaten Trommelwirbel, das
Präsentieren der Gewehre und das Senken der Fahnen. Die Erdenherren vor
allen übrigen Sterblichen wissen es am genauesten, daß er auch dazu --
viel zu vornehm ist: er, der _Zufall_ nämlich.
Von der Suppe aufsehend bei meinem altgewohnten alltäglichen Speisewirt,
fand ich ihn mir plötzlich wieder einmal gegenüber, und der Löffel
entfiel meiner Hand. Der Löffel ist der Hand viel größerer Philosophen,
Geschichtskenner und dergleichen Leute bei derartigen Gelegenheiten
entsunken, und sie haben es hoffentlich stets für eine Gnade gehalten,
wenn ihnen der Appetit nicht für längere Zeit oder gar für immer
verdorben wurde.
Gottlob war das letztere bei dieser Gelegenheit bei mir nicht der Fall;
aber die Erstarrung blieb dessenungeachtet für längere Zeit die
nämliche, bis sich das sie in ihr Gegenteil, die höchste Bewegung,
auflösende Wort fand:
»Vetter!... Der Vetter Just!«
Je unmöglicher es erschien, desto bedingungsloser drängte sich die
Gewißheit auf, daß er es war. Ja, er war es! Er war es unbedingt!...
Ausgeweitet nach allen Dimensionen; mit einem Ansatz zwar zu einer hohen
Stirn, sonst jedoch in keiner Weise infolge seines landwirtschaftlichen
Bankerottes verfallen und zu einer selbstgelehrten Ruine geworden,
sondern auch -- ganz im Gegenteil.
Er war es ganz gewiß! und zwar mit einem gewissen, völlig
undefinierbaren Anstrich vom Exotischen, einem ihm ganz sonderbar gut
passenden Anflug von Amerikanertum. Wäre einer von den Göttinger Sieben
seinerzeit nach Amerika ausgewandert; so hätte er _so_ zurückkommen
können; Professor Gervinus vielleicht ausgenommen. Es war wundervoll!
»Just Everstein!« stammelte ich noch einmal, mehr gegen mich selber als
gegen diese unvermutete Erscheinung am Berliner Wirtstische gewendet;
und nun legte auch sie, die Erscheinung, oder er, der Vetter Just,
Messer und Gabel nieder, legte dann gleichfalls erstaunt einen
Augenblick lang beide Hände auf den Tisch, erhob sich dann langsam, bog
sich über, warf das Salzfaß um, was beiläufig diesmal ausnahmsweise kein
übel Omen war, und rief ganz mit der alten unveränderten Stimme vom Zaun
oder der Haustürtreppe des Steinhofes her:
»^Now?^... Jetzt aber erst mal alle stille! Fritzchen!! Nun nur nicht
alles auf einmal!... Fritz? der kleine Fritze Langreuter!... Also
zuletzt doch wieder!... Ich bin es; aber -- jetzt laß auch du dich
einmal anfühlen! Mensch, so reiche doch endlich deine Hand (^your fist^,
sagte er) her. O mein lieber Junge, das ist doch zu gut!« ...
Es war ein sehr gefülltes Restaurationslokal, in dem unser Wiedersehen
stattfand, und die verschmauchten Räume füllten sich eben immer noch
mehr mit hungrigen Menschen. Sämtliche Professoren der vier Fakultäten,
die Bauakademie und verschiedene andere Akademien schütteten ihre
Zuhörer über diese behaglicheren Tische und Subsellien aus.
Privatdozenten von allen Sorten schoben sich ein; dazwischen
großstädtisches Volk von jeglicher Art. Mir schwindelte, ich glaubte
zu träumen, wenn ich an den Steinhof und unser trostloses
Abschiedsfrühstück daselbst dachte. Und ich dachte in dieser aufgeregten
Minute wirklich daran, so sonderbar das erscheinen mag, vorzüglich dem
mit mehr Muskeln als Nerven von der wohlmeinenden Natur ausgestatteten
Erdenbürger.
Ich ergriff die Hand, die mir über den Tisch zugereicht wurde; breit war
sie immer noch, aber ich hatte auch den harten biederen Griff vom
Steinhofe in der Erinnerung und nahm die weichen Finger jetzt ebenfalls
als etwas ganz sonderbar Unstatthaftes.
»O Vetter Just!«
»Jawohl! Und ich freue mich merkwürdig, lieber Junge. Viel ins Gerade
gewachsen ist er nicht mehr in den Jahren! Aber das ist auch schön; da
findet man doch auch hier etwas wieder, was so ist, wie es war --«
»Und wie lange bist du in der Stadt, Just?«
»Davon nachher! Ich glaube wahrhaftig, der Kerl ist imstande und meint,
daß ich schon seit acht Wochen Wand an Wand mit ihm wohne, ohne ihn
aufgefunden zu haben! Ist es denn möglich, daß ein alter Freund so
schlecht von dem anderen denken kann!«
»Wie kannst du verlangen, Vetter, daß ich in diesem Moment genau
überlege, was ich sage und frage? Wo kommst du her?«
»Auch das noch!... ^Well^, aus Amerika natürlich, wo die Leute in jedem
Momente ganz genau wissen, was sie sagen und was sie fragen. Und nun,
weißt du was, Fritz? Nun tun wir fürs erste, als ob keinem von uns
beiden etwas besonders Merkwürdiges passiert sei. Jetzt essen wir mit
möglichster Ruhe zu Mittag und besehen uns stillschweigend währenddem.
Keiner nimmt es dem anderen übel, wenn er bei dem Studium auch einmal
den Kopf schüttelt. ^What will you drink?^ Alter Kerl, wenn ich weiter
nichts mit über das Wasser zu euch zurückgebracht hätte als den alten
guten Magen vom Steinhofe (Fritze, nachher stoßen wir darauf an!), so
wäre auch das schon gar nicht zu verachten. Wie sagt Cicero in diesem
Falle?... Na?!... Kellner, die Weinkarte! Ach ja, die schöne Zeit, wo
man alles Gute, was kam, als etwas sich ganz von selbst Verstehendes
nahm!«
Das war nun alles so hingesagt, als ob der Mann erwarte, daß man mit dem
sonnigsten Lachen darauf Antwort gebe; und ich lachte auch, wie man hie
und da über etwas ganz Neues lacht, dem man eben noch auf keine Weise
beikommen kann. Es war mir nie im Leben etwas so neu erschienen als der
Vetter Just Everstein, dieser alte gute Bekannte. Ratlos, wie und wo er
am richtigsten anzufassen sei, fing ich mechanisch an, meine Suppe
herunterzulöffeln, aber ohne ihn für den kürzesten Augenblick aus den
Augen zu lassen. Ihm aber schien das großen Spaß zu machen, ihm, der so
viele Jahre hindurch so oft _unser_ Ergötzen auf dem Steinhofe gewesen
war.
»Dir ist es gottlob gut gegangen,« stammelte ich, und:
»Besser, als ich's verdiente,« erwiderte der Vetter Just. »Cicero hat
sich jedesmal nach einer längeren Reise für das heimatliche Gewächs
erklärt, und wenn es noch so verfälscht war; und sie haben den Falerner
damals sicherlich schon gerade so vermanscht wie heute hier diesen
Rüdesheimer. Dessenungeachtet also: Auf dein Wohl, Fritz!«
»Auf dein Wohl, Vetter Just,« stotterte ich und sah wieder stumm hin
nach dem alten wackeren Freunde.
Das überraschende Wiedersehen hinderte ihn in der Tat nicht, sich gerade
so durch die Speisekarte des Berliner Restaurants durchzuarbeiten wie
vordem durch das Gute, was unsere Jule Grote auf den Tisch setzte, und
nachher verstohlen und »vermittelst eines zweiten Schlüssels« durch
seine Schinken-, Speck- und Wurstkammer.
»Noch einmal auf dein Wohl, Fritz Langreuter!«
»Und auf deines so oft du willst, Just, und -- die alte Jule soll
leben!«
Da war das lösende Wort, das ich bis jetzt so vergeblich zu finden
gesucht hatte.
»Hurra, das soll sie!« rief der Vetter, auf den Tisch schlagend daß
alles Tafelzeug emporhüpfte und man von sämtlichen übrigen Tischen sich
nach uns umdrehte.
»Sie lebt doch hoffentlich noch und befindet sich wohl? Sie muß freilich
jetzt wohl --«
Der Vetter hatte seine Serviette neben dem Teller niedergelegt, den
Teller von sich abgeschoben und die Hände auf die Knie fallen lassen.
»^Old boy^, wenn du in die Fremde hinaus gemußt hättest und ich zu Hause
geblieben wäre, so wäre ich dir, wie ich mich kenne, hoffentlich mit
dieser Frage vom Leibe geblieben. Nimm es mir nicht übel, Fritze, aber
von Rechts wegen müßtest du doch eigentlich wissen, daß sie noch lebt.
Nimm es nur nicht übel, daß sie auch die ganzen Jahre, in welchen wir
uns nicht gesehen haben, noch gelebt hat. Übrigens danke ich für gütige
Nachfrage, Fritzchen! sie sitzt wieder ganz gut und, ihr Alter und
Temperament abgerechnet, recht vergnügt auf dem Steinhofe.«
»Auf dem Steinhofe?... Sie hat -- du hast -- den Steinhof wieder, Just?«
»Natürlich!« sagte der Vetter Just Everstein, als ob das das
Natürlichste von der Welt gewesen wäre. Kein römischer Kaiser, der je
eine verlorengegangene Provinz zum deutschen Reiche zurückbrachte, hätte
das selbstverständlicher finden können; das wenigstens mußte ich aus
meinen Geschichtsforschungen und meinem mittelalterlichen Quellenstudium
wissen; und der Vetter Just hatte vollkommen recht: es war erbärmlich
wenig, was ich von der Welt durch _mein_ Quellenstudium in Erfahrung
gebracht und _darin behalten hatte_.
Nun hätte ich dreist auch mein stummes Studium der jetzigen äußeren
Erscheinung des Jugendfreundes von neuem über den Wirtstisch weg
beginnen können. Aber je nötiger es war, desto unmöglicher war es
gleichfalls. Nie war mir das Getöse, das Geklapper und Geklirr, das
Kommen und Gehen rund umher so widerwärtig und unbehaglich gewesen als
jetzt. Ich sah nur wie hülflos in das gute Gesicht mir gegenüber, und
der Vetter Just nickte nur lächelnd und brummte:
»Ja, ja, es ist wohl nicht der richtige Ort hier zu dem, was wir
einander vielleicht doch etwas weitläufiger zu erzählen haben. Das
Getränk paßt auch nicht recht zu der Feierlichkeit der Stunde; es macht
seinem Schuft von Verfertiger wohl alle Ehre, aber melancholisch stimmt
es doch. Weißt du was, Alter? Jetzt nimmst du mich mit nach Hause. Da
hocken wir einmal wieder zusammen wie in meinem Erker auf dem Steinhofe
-- weißt du noch? Ach Gott, wie habe ich mir da drüben so oft nach dem
Erker und des Großvaters Wissenschaftsschranke das Herz abgesehnt!...
Alter Kerl, und ich wohne jetzt wieder darin, -- den Schrank hat
freilich damals der Auktionator geholt. Daß Irene Everstein
augenblicklich hier auch in der Stadt wohnt, wirst du ja wohl wissen,
obgleich du nicht gewußt hast, daß meine alte Jule noch lebt. Und --
Menschenkind, in Bodenwerder halten sie mich immer noch für einen gerade
so großen Narren wie vor Jahren. Zum Exempel dieses Schrankes wegen, für
den ich fünfzig Dollars geboten habe, wenn ihn mir einer noch irgendwo
auftreibt. Aber imponieren tue ich ihnen jetzt doch riesig; denn dazu
braucht man nur einen hübschen Sack voll Taler, und es ist also leicht
genug. Sobald du hier von deinen Geschäften abkommen kannst, mußt du
mich auf dem Steinhofe besuchen, um das Gaudium mit zu erleben. Und nun
komm, deinen Kaffee braust du dir hoffentlich selber.«
Ich kam, das heißt, ich ging einfach mit, und ich sagte es auf dem Wege
nach meiner Wohnung nicht, daß ich auch nicht gewußt hatte, wo Irene von
Everstein augenblicklich lebte. Es war ein Wunder, daß ich meinen Weg
nach Hause in meiner jetzigen Stimmung zu finden wußte.


Dreizehntes Kapitel.

Und dann kam wieder eine Stunde, in der ich wieder auf meiner Stube
allein saß, und zwar tief in der Nacht oder vielmehr früh am Morgen.
Draußen tobte das schlechteste Wetter der Jahreszeit, und von den Wänden
sahen mich durch den Tabaksqualm des Vetters meine Bücher an, und zwar
ebenfalls wie etwas, das mich nur zu oft abgehalten hatte, die besten
Lebensstunden, wie es sich gehörte, auszunutzen, und mein Teil von der
Sonne, der frischen Luft und der freien Welt mit allen fünf Sinnen und
vor allem mit Händen, Füßen und Lungen einzuholen.
Der Vetter Just hatte mir ein Privatissimum vorgetragen, wie ich es nie
gelesen habe und leider auch nie lesen werde. Er hatte mir über seinen
Lebensgang Bericht gegeben, von jenem Morgen an, wo der Bodenwerdersche
Landpostbote auf dem Steinhofe unseren jungen guten Kreis sprengte, bis
auf die eben abgelaufene wunderliche Stunde.
Nun konnte ich wohl sitzen, mir den Kopf mit beiden Händen halten und
Gewissensbisse der schlimmsten Art haben, nämlich die der
vielbeschäftigten, selbstgenügsamen Indolenz, die plötzlich zu dem
Bewußtsein kommt, wie wenig auf Erden durch sie zum Guten, Wirklichen
und Wahren ausgerichtet wird! Ich hatte selten kläglicher geseufzt und
jämmerlicher nach Luft geschnappt als in jener Nacht; und des Vetters
Knastergewölk war wahrlich nicht schuld an der erbärmlichen Atemnot.
Mittelalterliches Quellenstudium hatte ich zur Genüge für mich und
andere getrieben und konnte genaue Auskunft geben, zum Exempel über die
Annalen von Brauweiler, die sich so sehr darüber beklagten, daß die
Ketzer so viele Wunder täten, und die natürlich das Nahen des
Antichrists, des allgemeinen Durcheinanders daraus vordeuteten (o dieser
Ketzer von Vetter!), aber die Quellen des lebendigen Daseins, die neben
mir aus dem Boden aufsprudelten, jede nach ihrer Art trübe oder klar,
mit ihren Kristallblasen und überhängendem Grün, mit ihrem Treiben von
Kindermühlwerken und Fabrikrädern, mit ihrem Rauschen über Stock und
Stein, die waren mir nur zu sehr aus dem Gesicht und Gehör fern
geblieben! In meinem Kopfe war in jener Nacht, nachdem der Vetter Just
Everstein ^Farewell^ oder ^Good night^ gesagt hatte, das große
Durcheinander unbedingt momentan vorhanden, und es kostete keine geringe
Mühe, nur die allernötigste Ordnung wieder in das Chaos zu bringen.
Ach, Vetter Just, was hatte ich dir auf deine Erzählung als Gegengabe
meinerseits zu bieten? Wie wenig fühlte ich mich persönlich in den
Enthusiasmus einbegriffen, mit dem du die Titel auf den Bücherbrettern
an diesen nichtsnutzigen vier Wänden herlasest und buchstabiertest!...
Aber das Ärgste war doch, Vetter, als du so ganz beiläufig und gutmütig
bemerktest:
»Das ist der ganze Steinhof und meine Erkerstube und meine Gefühle --
wie's leibt und lebt! O Fritz, du hast es gut gehabt und bist immer
mitten in allen deinen Anlagen und Wünschen geblieben, und keiner hat
dich gestört: glaub nur ja nicht, daß ich dir nochmals einen Vorwurf
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