Alte Nester: Zwei Bücher Lebensgeschichten - 13

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»Und meine Schwester?« fragte Ewald Sixtus, und die Witwe Warneke sah
sehr verwundert von neuem scheu ihn an.
»Jawohl, Fräulein Eva ist mit ihr gewesen und hat mit ihr nachher lange
auf einer der Steinbänke gesessen. Das halbe Dorf aber hat nur von ferne
zugesehen; wir haben das französische Parlieren der alten französischen
Mamsell ja doch niemalen recht verstanden.«
»In meinem ganzen Leben ist mir die rote Abendsonne, wie sie jetzt hier
rundum auf allem und vor allem dort auf den Mauern und Fenstern liegt,
nicht so spukhaft und gespensterhaft öde und schwül vorgekommen wie
jetzt, Fritz,« sagte der neue Herr von Schloß Werden, jetzt meinen Arm
fassend und mich schüttelnd. »Es ist mir wie ein Traum, daß ich den
Besitztitel vermittelst der Mathematik und der Arithmetik bei hellem,
nüchternem Mittage und klar und kühl nächtlicherweile über dem Reißbrett
und dazu vermittelst des Londoner Patentamtes erworben habe. Witwe
Warneke, wer hat den Schlüssel von Schloß Werden?«
»Genau kann ich das wohl nicht sagen; aber der Vorsteher wird es ja
wissen, Herr E -- ach, ich weiß ja auch gar nicht einmal, wie ich Sie
jetzt anreden und betitulieren soll, und bitte, es nicht übel zu nehmen.
Aber im Gartensaale ist ein Fensterflügel herausgefallen und mit Latten
vernagelt. Aber die haben die Jungens und der Wind bald wieder lose
gemacht, und --«
»So ist eigentlich eine Tür und ein Schlüssel dazu die letzten Jahre
hindurch für das Dorf Werden ziemlich überflüssig gewesen,« brummte der
Ingenieur. »Viel besser als hier herum im Garten sieht es drinnen im
Hause wohl nicht aus, ^old girl^?«
Die Alte hob nur stöhnend und ängstlich die Hände:
»Herre, Herr, für mein Teil will ich es vor jedem Gerichte beschwören
--«
»Was meinst du, Fritz, sollen wir gleichfalls durch das Saalfenster
Besitz von dem nehmen, was noch brauchbar von Schloß Werden ist? Zu dem
Dorfe gehöre ich doch auch und taxiere mich um kein Haar breit besser
als das übrige saubere Gesindel! O Irene, Irene, meine schöne, stolze,
wilde Irene!... Und der Herr Graf hat sich um Mitternacht dort auf der
Vortreppe blicken lassen! Mademoiselle Martin hatte es verhältnismäßig
noch gut. Sie konnte sich dreist hinsetzen und ihre Tränen fließen
lassen, ohne sich lächerlich zu machen. Das ist ja rein zum
Verrücktwerden! Sage es dreist heraus, Langreuter, wenn dir zur Stunde
mein Eigentumsrecht hier beneidenswert, wünschenswert und solcher
bitterschweren Lebensarbeit wert erscheint. Ich überlasse dir mit
Vergnügen Kaufbrief, Gefühle, Stimmungen und -- wollte -- wollte -- ja,
was wollte ich denn?! Witwe Warneke, sehe Sie mich mal ganz genau an,
wenn Sie einen richtigen Spuk sehen will. Ich komme als verhexter Mann
aus der Fremde und gehe am hellen Tage um Schloß Werden und durch Dorf
Werden als Gespenst um. Frage Sie nur die Leute im Försterhause und die
-- Frau auf dem Steinhofe und -- den Vetter Just.«
»Ach Jeses, Herr Ewald, ich kann Sie ja wirklich nicht so sprechen
hören; und die anderen werden es auch nicht können!« sagte das alte
Weibchen mit zitternd gefalteten Händen und sprach damit ein braves,
aber wenig tröstliches Wort.


Sechstes Kapitel.

Ohne den Schlüssel vom Vorsteher zu holen, gingen wir jetzt im letzten
Scheine der Abendsonne um das Schloß Werden herum. Ewald Sixtus, ich und
die Witwe Warneke. Letztere mit ihrer hochbepackten Kiepe auf dem vom
Alter gekrümmten Buckel. Wir zwei anderen aber trugen freilich die
schwerere Last.
Das schöne, rote Sonnenuntergangslicht spiegelte sich doch noch auf der
westlichen Seite des alten, einst so stattlichen Herrensitzes in den
erblindeten, zersprungenen Scheiben des Oberstockes. Und wir sahen
ebenso scheu zu den Fenstern von Schloß Werden empor wie das Volk aus
dem Dorfe, wenn es seine verstohlenen Wege hierher führten, und ehe es
in die mit losen Latten verschlagene Öffnung stieg und Furcht hatte --
vor dem seligen Herrn Grafen.
Wie hieß doch der sonderbare alte Herr in dem sonderbaren Buche des
Stadtrats Bösenberg in Finkenrode -- der verrückte Musikant der in eben
dem Finkenrode, wo der Doktor Max Stadtrat geworden war, das Ideal,
seine verzauberte Prinzessin, suchte? Mir fehlte die Lust und die Zeit,
in dem Buche nachzuschlagen, der Name tut auch wohl nichts zur Sache;
aber die Sache selber wirft mir jetzt einen melancholischen, in seiner
Wahrheit wehmütigen Schimmer über _meine_ Geschichtserzählung: wir
täuschen uns nur, wenn wir glauben, andere Pfade zu gehen und zu anderen
Zielen zu gelangen als andere Menschenkinder.
Der starke Mann mit dem schönen männlichen Gesicht und den klugen Augen,
aber auch mit den Zähnen auf der Unterlippe und der Falte zwischen den
Augenbrauen, mein armer Jugendfreund stand in diesem Moment vor seinem
schwer errungenen Besitz und wußte seine verzauberte Prinzessin
ebensowenig zu finden wie der närrische Geiger die seinige unter den
Spießbürgern, wohlmeinenden guten Bekannten und den Zigeunern der
wackeren Stadt Finkenrode. Die erblindeten Scheiben des Schlosses Werden
konnten ihm nur seine eigenen grimmig-ratlosen Mienen widerspiegeln, und
er wendete sich, zuckte die Achseln und sagte:
»Dieses nützt zu nichts, lieber Freund. Da hat Sie einen Taler, Witwe
Warneke, alte Freundin, damit doch _ein_ Mensch aus der gegenwärtigen
Minute sein Vergnügen zieht. Und nun schere Sie sich nach Hause und
breite es mit möglichster Raschheit im Dorfe aus: der tolle dumme Junge,
der Monsieur Ewald aus der Försterei sei aus der Fremde heute
heimgekommen, sei der Herr von Schloß Werden und habe sich soeben sein
Besitztum -- von außen besehen. Was uns beide anbetrifft, Fritz, so
gehen wir auch wohl weiter, aber etwas langsamer. Was würde ich darum
geben, wenn ich jetzt eine bekannte haarige, braune, brave Faust am
Kragen fühlte und dazu das alte bekannte Wort vernähme: Auf der Stelle
scherst du dich jetzo nach Hause, du Lümmel; dir werde ich sofort wieder
mal zeigen, wie der Papst Sixtus der Fünfte an dir gehandelt hätte, wenn
du sein Junge gewesen wärest, du heilloser Herumtreiber und Taugenichts,
du!«
War auf der einen Seite eine neue Mauer um den früheren Park des
Schlosses gezogen, so fanden sich an anderen Stellen niedergetretene und
durchbrochene Hecken genug, durch welche man den Ausgang nehmen mochte.
Noch zog sich ziemlich in der alten Weise der Weg gegen das Dorf und die
am Eingang desselben gelegene Försterei hin.
Die Witwe hatte sich das Wort Ewalds nicht zum zweiten Mal sagen lassen.
Sie bog auf einem Seitenpfade zur Linken ab und war trotz ihres Alters
in einem kurzen, keuchenden Trabe uns bald entschwunden, um die
Nachricht von einem ihrer hauptsächlichsten Lebenserlebnisse im Dorfe zu
verbreiten und ihren Taler als Wahrzeichen im Kreise herumzuweisen. Wir
beide standen vor den Hoftorpfosten des Försterhauses, und der Besitzer
von Schloß Werden nahm den Hut ab, fuhr mit dem Taschentuche über die
Stirn und sagte:
»Es ist doch ein merkwürdig schwüler Sommer.«
Da lag in der Abenddämmerung und der Dämmerung der weitästigen Rüstern
das gute Heimathaus. Nur die Bäume wachsen, nicht aber das, was der
Mensch erbaut. Letzteres scheint stets niedriger, enger geworden zu
sein, wenn man es nach längerer Abwesenheit wieder erblickt. Und man
braucht dazu es gar nicht als Kind verlassen zu haben. Auch der
Erwachsene geht fort und läßt genau bekannte Stätten hinter sich, und
wenn er wiederkehrt, so wundert er sich. Er berührt noch wie früher mit
ausgestreckter Hand die Decke über seinem Kopfe; aber die Balken haben
sich doch gesenkt, die Wände haben sich doch zusammengezogen. Aber der
Wert der Dinge steigt und dehnt sich für den wahren Menschen gerade dann
im umgekehrten Verhältnis. Welcher melodische Lärm geht über das
klimpernde Getön, welches das alte Klavier in seiner Ecke aus seinem
eschenen Gehäuse von sich gibt? Wir dachten auf dem Heimwege über Land
und See daran und hatten Lust, uns in alter Weise lustig darüber zu
machen, und wir hatten in keinem Konzertsaale der Welt Laute vernommen,
die uns so an das Herz griffen wie das schrille Klingen dieser Saiten,
über die wir endlich, endlich wieder einmal mit den zitternden Fingern
greifen dürfen.
Von Verfall, Moder und Ruin soll hier aber nicht die Rede sein. Wie ein
behaglicher Greis im Großvaterstuhl rutscht so ein Haus in sich zusammen
und läßt allem jungen Pfosten-, Sparren- und Balkenwerk, allem
neumodischen Zement und Asphalt rundum gern sein Wesen. Es kündigt
keinem Heimchen unter der Schwelle, hinter dem Kachelofen und am
Küchenherde oder setzt ihm die Miete in die Höhe. Die Heimchen wohnen
sicher bei ihm und warm und wissen's auch und singen sein Lob, und --
ihr Gesang verändert sich uns nie, wir mögen nach Hause kommen, wann wir
wollen, früh oder spät, nach einem Tage oder nach einem halben
Jahrhundert. Der wächst nicht wie die Bäume, er rüttelt sich nicht in
sich zusammen wie die Dächer und die Mauern: er ist derselbe immerdar --
Gott sei Dank!
Wir standen und hörten durch die Abendstille die Heimchen von dem
braunen, im Schatten versunkenen Hause her. Sonst war alles still; ein
krähender Hahn im Dorfe, ein bellender Hund in der Ferne und ein erster
Froschlaut vom nahen Mühlenteiche her störten den Frieden durchaus
nicht. Wie immer standen alle Fenster und die Tür der Försterei weit
offen, und in der einen Fensterbank zwischen den Blumentöpfen die
Hauskatze im Halbschlaf und die Hunde auf der Schwelle der Haustür! Aber
ein weißes, würdiges Haupt neben, hinter den Rosenstöcken und dem Kater
-- ein leichtes blaues Rauchwölkchen zwischen dem Weinlaub durch ins
Freie hinausziehend! Ich hatte den Geruch jahrelang vergessen, aber ich
erkannte ihn beim ersten _Blick_ wieder! wahrlich nicht bloß mit der
Nase! Da hebt der braune Hühnerhund den Kopf und der Teckel schlägt an
-- eine weibliche Gestalt tritt in die Tür des Werdener Försterhauses --
die liebe, gute Eva des Vetters Just Everstein! Eva Sixtus in ihrem
achtundzwanzigsten Lebensjahre -- herzig, voll und reif; und ich -- ich
ziehe mechanisch ebenfalls den Hut und grüße; eine Bemerkung über die
Temperatur mache ich dabei nicht, aber es wird mir ganz seltsam vor den
Augen, und ich wundere mich, wie ich eigentlich auf einmal hierher
komme; ach, zu der Frage, was ich eigentlich auf einmal hier will,
gehören viel klarere Sinne und bedeutend mehr ruhige Überlegungskraft,
als ich augenblicklich beisammen habe! Klar ist mir nichts, als daß ich
eine weite, weite Reise getan habe, daß hundert Räder unter mir
rasselten, daß unheimlich rastlose Schaufeln in ärgerliche Wellen
schlugen, daß die Gegend und die Welt und das Leben vorbeigeflogen
waren, daß die Plage und die Unlust an Körper und Seele groß waren und
der Gewinn und die Befriedigung gering, und -- daß es keine größere und
erstaunlichere Offenbarung gibt als die der Stille im Lärm, des
Schweigens im Geschrei und der Ruhe in der Unruhe. Stadtrat in
Finkenrode braucht man darum gerade nicht zu werden.
»Sie habe ich auf den ersten Blick wiedererkannt,« ist mir sehr häufig
im Leben gesagt worden, und so hatte es eigentlich nichts
Überraschendes, daß die Gute, die Liebe auf der Schwelle der Försterei
in Werden zuerst mich erkannte und, wie es schien, mit einem leisen
Erschrecken zuerst:
»Fritz!« rief.
Und ich blieb stehen, wo ich stand; aber der Bruder lief vorwärts, und
mit einem ebenso leisen Schrei erhob die Schwester die Hände:
»Ewald!... o Ewald, Ewald!«
Sie trat wohl auch einen Schritt vor, als wollte sie sich auf uns
zustürzen; aber dann blieb sie doch stehen und ließ uns zu sich
herankommen. Wie von einem Schwindel ergriffen, hielt sie sich an den
treuen, schützenden Pfosten der Tür ihres Vaterhauses, und einen
Augenblick hindurch hielt sie auch die Augen fest geschlossen; dann aber
sah sie wieder auf, und wie im hellen, schluchzenden, wortlosen Jubel
hing sie an der Schulter des so landfremd durch eigene Schuld und Grille
gewordenen Bruders, und zitternd legte der Mann, der so selbstbewußt,
stolz und sozusagen mutwillig hatte wiederkommen wollen, seinen Arm um
sie:
»O, das ist gut! Mädchen, Mädchen, altes liebes Mädchen, du willst es
mich nicht entgelten lassen? Wirklich nicht? Ich habe es ja gewußt, aber
sagen mußt du es mir dennoch und -- dem da auch! Wir haben uns so sehr
gefürchtet, und ich für mein Teil, ich will noch vierzig Jahre älter
werden, von dieser Stunde an gerechnet, bloß um vierzig Jahre lang von
dir zu hören, was für ein Esel von Kindesbeinen an in mir gesteckt hat,
und daß meine einzige Entschuldigung ist, daß -- ich es nur zu gern
getan habe und also nichts dafür kann!«
»Der Vater ...!« stammelte sie. »Ist es denn wahr, Bruder?... Es war
wohl ein Gerücht seit einiger Zeit, doch -- -- O, der Vater, der Vater;
er sitzt da am Fenster -- er ist so alt geworden und immer noch so sehr
gut; -- o Ewald, lieber Ewald, aber er hat es mir nicht glauben wollen,
daß du wieder zu uns kommen würdest, und es hat ihm keiner mehr von dem
Gerücht reden dürfen.«
»Eva,« klang es jetzt von dem Fenster her, »wen hast du denn da, Kind?«
Der alte Mann schob neugierig den Kopf hervor; aber die einst so
scharfen Weidmannsaugen reichten nicht mehr soweit in die Abenddämmerung
hinein, um die Fremden zu erkennen, die mit seiner Tochter sprachen. Der
Irländer hielt meinen Arm so fest, daß es mich schmerzte. Eva Sixtus
trat näher an das Fenster heran; sie trocknete ihre Augen und versuchte
ruhig und fröhlich zu sprechen, es gelang ihr jedoch schlecht.
»O Vater,« schluchzte sie, »wir haben Besuch bekommen --«
»Das freut mich, Kind; -- wenn er mit einem alten Mann vorlieb nehmen
will. Aber wie sprichst du denn? was hast du mit dem Tuch?«
»Vater, Besuch aus -- vom -- Schloß Werden -- aus Berlin -- aus --
England. Lieber Vater, ich freue mich so, und du wirst dich auch freuen.
Denke dir, Fritz -- der Herr Doktor Langreuter aus Berlin -- Herr --
Fritz Langreuter --«
»Alle Wetter!« rief der Alte, und der Kater neben ihm tat vor Schrecken
einen Satz durch das Fenster und fuhr uns dicht an den Köpfen vorbei
über den Hof, um sich, eine Stalleiter aufwärts, mit möglichster Eile in
Sicherheit zu bringen. Mr. Ewald und ich hatten zu bleiben und das
Weitere abzuwarten.
»Was ist das?« fragte glücklicherweise noch eine Stimme aus der Tiefe
der Stube. Wir hörten den Alten sich aufrappeln, und -- da stand er auf
der Schwelle seiner Amtswohnung, weißhaarig, die einst so scharfen Augen
suchend auf uns richtend, auf seinen Stock gestützt, und -- über die
Schulter sah ihm zu unserem, das heißt zu Ewald Sixtus' Glück der Vetter
Just Everstein, der, wie sich auswies, sehr häufig vom Steinhofe zu
seiner Unterhaltung herüberritt, und dessen Gaul auch an diesem
merkwürdigen Abend wieder einmal im Stall einträchtiglich neben den zwei
Kühen des Försterhauses stand.
Er war wieder der einzige, der Vetter Just nämlich, der ganz richtig und
zur rechten Zeit an Ort und Stelle war. Er allein war schuld daran, daß
eine Viertelstunde später -- eine schlimme Viertelstunde! -- der alte
Mann mit dem guten Gesicht und der immer noch bitterbösen Falte zwischen
den zusammengezogenen weißen, buschigen Brauen die Faust auf einen
abgegriffenen Schweinslederband auf dem alten braunen, so teuern
Klapptische zwischen den beiden Fenstern fallen ließ und murrte:
»Dieser hier hätte dich kurzab hängen lassen, Ewald, wenn du sein Junge
gewesen wärest. Und wäre ich jünger und noch besser bei Kräften und
Gedanken, so kämest du mir heute abend nicht so leicht weg, mein Sohn,
das sage ich dir. Da wollte ich das Leben dieses Papstes doch nicht so
lange studiert haben, um nicht zu wissen, was ich zu tun hätte!«
»O, lieber Vater,« rief aber Ewald Sixtus, »ist denn nicht das verdammte
Buch an der ganzen Geschichte schuld? Kann ich denn dafür, daß du mich
alle Augenblicke mit der Nase darauf geduckt hast? Da frage nur den Just
und den Doktor da, was sonst leichter im Menschen hängen bleibt als
solche gute Lehren und Beispiele! Um auch meinen Willen durchzusetzen,
habe ich gleichfalls jahrelang das Maul gehalten. Viel Reden hilft nicht
und viel Schreiben macht dumm -- frage dreist nur den Doktor hier
danach, der kennt aus seiner Praxis genug Leute, die sich in beiderlei
nie genug tun konnten und auch nach Hause kamen wie ich und doch noch
weniger das Rechte getroffen hatten. Und ich bin doch auch nur darum
wieder da, um mich von jetzt an von euch allen -- ja allen! lenken zu
lassen wie an einem seidenen Faden, und das ist noch mehr, als du von
deinem Papst und unserem allerheiligsten Herrn Namensvetter, Sixtus dem
Fünften, behaupten kannst, lieber Papa!«
Der Greis schüttelte den Kopf.
»Ich bin eben zu alt, um mich noch in allen euren Finessen zurechtfinden
zu können, habe es auch nie recht gekonnt. Wenn dich dein Gewissen
freispricht, so will ich es dir gönnen, mein Sohn, helfen täte es mir ja
doch nichts, wenn ich mich auch noch mal abmühte, über die
Verschiedenheit der Menschen auf Erden nachzusimulieren und mich über
ihr Wesen gegeneinander zu ärgern. Also -- lassen wir es gut sein; du
bist wieder da und sagst, du habest es zu was gebracht, und das kann mir
ja nur lieb sein. Was du unterwegs verloren hast, kann ich nicht
taxieren; aber ein reicher Mann bist du geworden, sagen sie im Dorfe und
sagt der Vetter Just; und Schloß Werden ist nun auch dein Eigentum;
meine Sache ist das nicht, also sieh selber zu, was du mit deinen
Ausrichtungen zu deinem Glücke weiter anfängst. Unter diesem, meinem
Dache will ich dich als einen Gast ansehen, wenn es deine Zeit und
Umstände zulassen und du deiner Schwester und mir die Ehre schenken
willst. Auch der Fritz -- der Herr Doktor Langreuter, ist mir
willkommen, und das Kind soll auch ihm seinen Stuhl am Tische wieder
zurücken. Wie ist es, Just Everstein; kann ich und soll ich noch mehr
sagen und tun?«
Der Vetter Just faßte nur die Hand des Greises; Eva trocknete sich die
Augen mit dem Schürzenzipfel; wir zwei anderen standen mit den Hüten in
den Händen, in Wahrheit kläglich genug da -- wirklich zwei dumme Buben,
die zu spät zum Essen nach Hause gekommen waren, und zwar vom Fischfang
in den Bächen dieser Welt, mit der Angelrute über der Schulter und ein
paar Gründlingen in einem zerborstenen Henkeltopfe.


Siebentes Kapitel.

Dies Gefühl verstärkte sich noch um ein Bedeutendes, als wir nunmehr
endlich einmal wieder in der niedrigen Stube standen, deren Decke der
Förster Sixtus, so gebeugt ihn das Alter haben mochte, immer noch mit
ausgestreckter Hand abreichte. Aber Eva hielt den Bruder von neuem fest
in den Armen und schluchzte an seiner Brust; und dann reichte sie dem
Vetter Just die Hand und sagte leise:
»O, wir danken dir!«
Und dann gab sie auch mir die Hand und versuchte es, durch ihre Tränen
zu lächeln, und sie sagte:
»Und Ihnen danke ich auch recht schön und aus vollem Herzen. Es ist so
sehr freundlich von Ihnen, daß Sie mit meinem Bruder heim- und
hergekommen sind. Nicht wahr, es hat sich wenig bei uns verändert? Wenn
Sie es nur noch so behaglich wie in früheren guten Jahren finden!«
Ich griff mit der Hand nach der Kehle, weil eine andere -- eine sehr
heiße Geisterhand sie mir bedenklich zusammendrückte.
»Ach, Eva -- Fräulein Eva --«
Glücklicherweise sprach der alte Herr, der seinen Platz in dem Lehnstuhl
am Fenster wiederum eingenommen hatte, dazwischen.
»Weshalb nennst du denn den alten Jungen auf einmal Sie, Mädchen?«
fragte er. »Komm doch mal heran, Fritz! Wenn du auch zu uns gehörtest,
so bist du doch nicht mein Fleisch und Blut gewesen, und so konntest du
für dein Teil tun und lassen, was du wolltest, ohne dich viel um uns zu
kümmern. Hättest dich aber doch wohl einmal wieder bei uns sehen lassen
können, und wenn es auch nur schriftlich gewesen wäre! Schon unserer
Freundschaft mit deiner seligen Mutter wegen!... So eine wie die ist mir
nachher auch nicht wieder begegnet, und wenn ich manchmal hier in meinem
Winkel vermeine, es sei nur, weil meine Augen stumpfer geworden seien
und meine Sinne und Gedanken dazu, so kommt es mir bei besserer
Überlegung als das Wahre, daß die wahren Menschen und Weibsleute doch
immer das Seltenste in der Welt sind und bleiben. Was zur hohen Jagd
gehört, das läuft nicht wie die Hasen im Felde. Übrigens hat mir der
Vetter Just da nur Gutes von dir erzählt, Fritzchen Langreuter, und das
hat mich wirklich recht gefreut, und wir sprechen wohl noch weiter
darüber. Als du hier auf dem Boden mir zwischen den Beinen
herumkrochest, deinem Ball und sonstigem Spielwerk nach, da hätte dir
keiner an der Nase angesehen, daß wahrhaftig ein Doktor und noch dazu
nicht ein bloßer medizinischer, die ich mir doch gottlob niemalen habe
an den Leib kommen lassen, in dir steckte. Und nun sage mal, Fritz, ich
hoffe doch, du nimmst hier mit uns vorlieb und Quartier; auf eines da
bei dem vornehmen Herrn von Schloß Werden würde ich in dieser Nacht
lieber doch nicht allzu feste rechnen. He, oder Er will wohl gar auch
noch einmal sich in dem alten Bau verklüften, Musjeh Ewald Sixtus? Von
Rechts wegen gehört er freilich nicht mehr hinein; aber da fährt das
dumme Mädchen schon wieder mit dem Schürzenzipfel nach den Augen, und so
will ich denn lieber weiter nichts gesagt haben als: na, Evchen, denn
schütte den beiden dummen Jungen eine Streu auf, und vor allen Dingen
sorge für'n anständig Abendbrot. Der Vetter Just kann bei Mondschein
reiten, den Narren von Engländer da mag ich immer noch nicht recht
ansehen, aber der gelehrte Doktor kommt mir selbst bei dieser
zunehmenden Dämmerung sozusagen recht abgehungert vor, woran denn wohl
hoffentlich nur alle seine Gelehrsamkeit und seine lange Abwesenheit in
Berlin schuld ist.«
In diesem Augenblick schüttelte sich der »Narr von Engländer«, das
richtige Werdener Kind, der irländische Brückenbauer und Tunnelwühler
Ewald Sixtus wie ein -- unbotmäßig gewesener Pudel, der seine Prügel weg
hat und sich wieder in alter Behaglichkeit und im früheren
gemütlich-drolligen Verhältnis zu seiner Umgebung fühlt. Aber es kam
noch besser. Wie es zuging, konnte nachher wohl keiner uns genau
angeben; aber das Faktum stand fest: mit einem Male hielt der Sohn den
Vater im Arme wie eine Braut -- ja besser, herzerfreulicher, zärtlicher
und weicher und fester als wie solch ein weichliches, hübsches,
zärtliches Ding von Mädchen!
Und was das allerbeste war, der alte Waldmensch ließ es sich gefallen
und wurde nicht grob oder zierte sich.
»Ewald! mein Junge!« stotterte er leise, »o du Allerweltsschlingel, bist
du es denn wirklich und wahrhaftig?... Na, na, schon gut, schon gut!
Willst du mich nun auch noch zu einem alten Weibe machen?... zu allem
übrigen?!... So sprich doch du ein Wort dazu, Just Everstein. So sagt
ihm doch, ihr anderen alle, daß es mir recht sein soll, wenn er
gehandelt hat, wie er es verstand!... Mein Junge, mein lieber Junge --
so bring doch Licht herein, Eva, Mädchen, auf daß man -- wir -- ich ihn
endlich mal wieder voll zu Gesichte kriege!... Von dem alten Kasten, dem
Schloß Werden, und von der lieben Gräfin müssen wir ja auch noch bei
Lichte reden!... Also ein Sixtus bist du gewesen und geblieben, weil du
nichts dafür gekonnt hast?... Mein Junge, mein nichtsnutziger
Galgenstrick bist du immer geblieben?... Und Schloß Werden hast du
wirklich, und es ist kein dummes Zeug, sondern die reine volle Wahrheit?
Was würde der Herr Graf sagen, wenn er in diesem Augenblick dort wieder
auf seinem Platze sitzen würde? Und die Gräfin -- Fräulein -- Frau
Irene? Ewald, sie sitzt ja auf dem Steinhofe bei dem Vetter Just
Everstein, was wird sie dazu sagen, daß der Spielkamerad aus der
Werdener Försterei die vier leeren Mauern ihres Vaterhauses der letzten
Ruinierung abgewonnen hat?«
Der Freund hatte, wie der späteste Leser merken wird, immerfort in die
Worte des Greises hineingesprochen; doch Papierverschwendung würde es
gewesen sein, wenn ich auch seine bruchstückhaften Eräußerungen hier
hätte wiedergeben wollen.
Nun brachte Eva die Lampe, und der Klapptisch wurde nach ewiger
Gewohnheit vom Fenster in die Mitte der Stube geschoben, und ein jeder
von uns beiden, d. h. Meister Ewald Sixtus und ich, Friedrich
Langreuter, saß wieder einmal vor seinem Namen, den er vor zwanzig
Jahren in die Platte eingeschnitten hatte. Wir waren allesamt
beträchtlich in die Jahre hineingeraten, seit wir zuletzt an diesem
Tische so zusammengesessen; aber ein schöneres, frischeres Bild als
diesen weißhaarigen Vater Sixtus zwischen seinen beiden Kindern gab es
nicht. Neun Uhr schlug die Wanduhr, und bei ihrem Schlag sahen sowohl
der irländische Ingenieur wie auch der Berliner Doktor der Weltweisheit
auf und atemlos sich um. Wir hatten wahrlich nicht nötig, einander
anzustoßen und zum Stillsein aufzufordern, bis die neun schrillen
Schläge verhallt waren und das Ding sein Ticktack weiter in die Zeit
hinein fortsetzte.
»Es ist reinewegs wunderbar!« seufzte Ewald.
»In diesem Frühjahr hat sie einmal gerade so wie ich auf ihre
Pensionierung angetragen,« sagte der Vater Sixtus. »Es ist der
Tausendkünstler da, der Vetter Just, der sich ihrer Altersschwäche
erbarmt und sie in die Kur genommen hat. Nicht wahr, Just, es hat dich
mehr als einen sauren Schweiß- und Angsttropfen gekostet, sie noch
einmal auf die Beine zu bringen? Ach, tagelang ist er jeden Tag
herübergeritten und hat den Uhrendoktor gespielt, und daß er wiederum
ein Meisterstück gemacht hat, das habt ihr beiden anderen soeben mit
eigenen Ohren vernommen.«
»Ich habe nichts lieber getan,« meinte der Vetter leise und mit einem
scheuen, zärtlichen Seitenblick auf Eva. »Es war ja meine eigene bittere
Erfahrung, als ich von der Vagabondage nach Hause, nach dem Steinhofe
heimkam und sie mir alles vertragen und verschleppt hatten. Und wenn
alles übrige doch nur was Totes ist, dem wir selber unsere Stimme geben
müssen, wenn es sprechen soll, so ist es mit so einer Uhr ganz und gar
ein anderes, was in alles, was dir passiert von der Wiege an, mit
hereinredet. Ich will mit keinem Menschen etwas zu tun haben, der die
Stubenuhr aus seines Vaters Hause aus Not verkauft, wenn er vorher noch
etwas anderes zu verschleudern hatte. Und wäre ich nicht der Bauer vom
Steinhofe, so möchte ich nur ein Uhrmacher sein; aber ein wandernder,
der von Dorf zu Dorfe seiner Kunst nachgeht. Mein seliger Vater war ein
verschwiegener Mann -- Sie wissen das, Herr Oberförster -- aber wenn er
den Uhrmacher auf dem Hofe hatte, kam er immer ins Erzählen, und es war
immer ein Wunder, wieviel die Familie erlebt hatte, ohne daß weder meine
Mutter noch sonst irgendein Mensch auf dem Steinhofe eine Ahnung davon
gehabt hatte.«
Der alte Förster kratzte sich lächelnd hinter dem Ohre:
»Und was haben wir getan, Just, während der Tage, wo du neulich den
wandernden Uhrmacher hier bei uns gespielt hast? Hier, Evchen, Mädchen,
wie haben wir beide hier auf der Försterei uns bei ebenso bewandten
Umständen, will sagen, als wir den Uhrmacher im Hause hatten,
verhalten?«
Es schien mir, als ob der Vetter Just jetzt verstohlen zu mir
herüberschaue; über Evas liebes Gesicht flog es wie ein Erröten, doch
verlegen wurde sie nicht. Sie reichte dem Vetter vom Steinhofe
unbefangen die Hand über den Tisch und sagte:
»Ei, wir haben wohl auch von allerlei Familiengeschichten geschwatzt.
Gehörte Just nicht so ganz und gar dazu, so möchte es ihm wohl manchmal
recht langweilig geworden sein. Nun aber lasse ich euch Männer und
Herren für eine halbe Stunde allein -- da kommt der Bruder aus der
weiten Welt nach Hause und sein -- der Freund Fritz aus der Stadt
Berlin, und wir schwatzen, als ob wir erst gestern abend uns hier gute
Nacht gesagt hätten. Jetzt sorge ich fürs Abendbrot; aber ich lasse die
Tür offen und horche auf alles -- ich meine, ein Jahr wird nicht
ausreichen, um uns gegenseitig mit unserem Leben wieder aufs Laufende zu
bringen, einerlei ob wir den Uhrmacher im Hause haben oder nicht.«
»Fürs erste gehe ich einmal mit in die Küche!« rief der Besitzer von
Schloß Werden aufspringend. »Endlich will ich doch mal wieder da die
Funken im Schlot aufwirbeln sehen.«
Nach fünf weiteren Minuten schlich auch ich mich den beiden nach; aber
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