Alte Nester: Zwei Bücher Lebensgeschichten - 02

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über den Schein in dieser Welt, der sich den Anschein des Wesens gibt;
ach, wenn er nur schön war, dieser Schein, wer möchte ihn missen wollen
aus seinen Tagen? wer möchte nicht dumm, d. h. klug gewesen sein, wenn
auch nur in den Tagen, da er noch jung war?!...
Ich bin natürlich zuerst nur mit in den Kauf genommen worden auf Schloß
Werden. Ich kam als ein Appendix meiner Mutter dahin; und es war mir
ganz recht so, und es war gut so; es war alles ganz vortrefflich. Die
Welt am siebenten Schöpfungstage konnte unserem Herrgott nicht um das
Mindeste besser gefallen; das Behagen des einen wäre hier freilich ohne
die Seligkeit des anderen gar nicht möglich gewesen!
»Gib mir deine Hand, Junge; ich will dir alles zeigen, was ich habe,«
sagte Komtesse Irene Everstein. »Du kommst aus der weiten Welt, und ich
bin hier immer bei Papa gewesen. Mach dich aber nicht mausig; Ewald wird
dich sonst durchprügeln, wenn Eva nicht dabei ist.«
Ich habe es erst später, als wir »in das Griechische kamen«, erfahren,
daß der Name Irene eigentlich Friede oder die Friedliche bedeutet; aber
Namen und Sachen, Worte und Begriffe passen nicht zu jeder Zeit
aufeinander. Es ginge so sonst ja wohl auch ein wenig zu glatt ab in
dieser doch einmal auf das Rauhe gestellten Welt.
»Weißt du, Junge,« sagte das Kind, »ich bin die Prinzessin aus dem
Bilderbuche, ich bin die Fee, ich zaubere. Wenn du nicht artig bist, so
verwandle ich dich in einen schnurrenden, buckligen Kater. Wenn du aber
Ewald was davon sagst, so prügele ich selber dich, denn ich will nicht,
daß Ewald über mich lacht. Mein Vater lacht niemals über mich, o, und
ich will genau aufpassen, was deine Mutter tut, wenn sie aufgehört hat
zu weinen. Aber deine Mutter ist gut, und so kannst du auch gut sein. Du
kannst ja auch mit Eva gehen, wenn Ewald und ich dir nicht gefallen.«
Der trübe Tag vermag nichts dagegen; die Namen, die hier zum ersten Mal
auftauchen, liegen doch im ewigen Sonnenschein, und andere werden dazu
kommen; wartet es nur ab, daß die Nebel sinken: man sieht auch von der
besten Aussichtsstelle nicht an jedwedem Tage, den Gott gibt, die Höhen
über den Tälern leuchten vom Großglockner bis zum Monte Rosa.
Es sind die beiden Kinder des Försters Sixtus im Dorfe Werden, von denen
die Rede ist. Von dem Papst Sixtus dem Fünften stammte der alte Herr in
Grün nicht ab; aber der Zufall hatte ein altes Buch in seinen Besitz
gebracht: Leben des berühmten Papstes Sixti V., geschrieben durch
Gregorio Leti. Aus dem Italienischen übersetzt. Frankfurt, bei Thomas
Fritschen, 1720; und darauf hat oft seine brave schwere Hand, zur Faust
geballt, gelegen, und heute klingt mir noch der Brummseufzer in den
Ohren:
»Das war ein Kerl, Fritze! Alle Hagel, der ist ja gerade so mit seiner
Satansbande umgesprungen, wie der Doktor Luther hier bei uns mit uns,
mit seiner, und wie ich mit euch umgehen werde, ihr Raubzeug und
Teufelskinder, wenn ihr es mir zu bunt macht. Fritze, da sieht man's
wieder, daß der Herrgott mehr von einer Sorte im Sacke hat und nur
hereinzugreifen braucht, um einen 'rauszulangen und hinzustellen, wo er
zu brauchen ist. Aus dem Buch hat mir mein Junge vorlesen müssen und
nachher mein Mädchen, und bei Gelegenheit kannst du auch an die Reihe
kommen, aber die Hauptstellen lese ich doch lieber für mich allein, die
passen für euch naseweises Geziefer jetzt noch nicht. So 'nen Papst
lass' ich mir gefallen, und es ist mir eine Ehre, daß er meinen
Familiennamen sich angenommen hat.«
Ich habe später über manchem anderen, in der Menschen Kunde abschmeckend
gewordenen Tröster mit beiden Armen aufgestützt gelegen, aber nie wieder
über einem so wie über diesem. Das langweilige Buch in dem edlen Deutsch
von Siebenzehnhundertzwanzig ist gottlob in meinen Besitz übergegangen
und nimmt einen griffgerechten Ehrenplatz in meiner Bibliothek hier in
Berlin ein. Ich brauche es nur wie ein richtiges Zauberbuch
aufzuschlagen, um über seine vergilbten Blätter hinweg alles vor mir
lebendig zu haben, was damals mein Leben nicht bloß bedeutete, sondern
war. Treffe ich auf eine Daumenspur des Alten am Rande der Blattseite,
so ist es noch besser und gibt die wärmere Farbe. Freilich eine wärmere
Farbe! Ich ergreife hier mit beiden Händen die Gelegenheit, zu
versichern, daß hier nichts, gar nichts allzu reinlich, zierlich und
frisch lackiert aus dem Putz- und Schmuckkästchen der Romantik entnommen
ist. Wir rochen um uns her alle Gerüche und sahen alle Dinge, wie sie
die Menschen und die Natur im ewigen Hervorbringen vergänglich
hinstellen. Alles war seit lange im Gebrauch gewesen und wurde weiter
abgenutzt; und wenn ich vorhin von den Livreen des Schlosses Werden
gesprochen habe, so stelle der Leser sich dieselben ja nicht zu
farbenfrisch und tressenglitzernd, sondern ganz im Gegenteil vor. Wir
trugen sämtlich unsere Kleider so lange als möglich und schämten uns
eines Flickens an der rechten Stelle wenig. Wir trugen den
Frühjahrsregenschmutz, jegliche Gewitterspur und alles, was Herbst und
Winter da geben, überall hin, wo eine Tür offen war. Wir hatten alle
Wünsche, die nur durch mehr irdische Güter, als wir besaßen, befriedigt
werden konnten, und der Herr Graf war da durchaus nicht ausgenommen,
sondern auch im Gegenteil. Das Schloß war kein pomphaft Epos und die
Försterei keine geleckte Idylle. Sie trugen inwendig und auswendig
gleichfalls ihr Flickwerk und ihre Erdgerüche an sich und um sich, und
was die letzteren anbetraf, so hatten der Wald mit seinen Buchen- und
Tannendüften und die Wiesen mit ihrem Heugeruch recht häufig das Beste
dazu zu tun, um die Atmosphäre für fremde heikle Nasen zu verbessern.
Da ist so eine Daumenspur -- hier auf S. 595:
»Wer unter dem itzigen Papste dem galgen entgehen will, der muß
kein bedenken tragen, sich in ein kloster einzusperren, sollte es
auch das allerunglückseligste seyn.«
und ein süßer Duft weht über die Stelle, aber ein ganz eigentümlicher.
Es war ein braver Tabak, den der Alte bei seiner absonderlichen Lektüre
verqualmte, und ich erkenne die Sorte heute noch mit innigstem Behagen
wieder auf Spaziergängen und im Eisenbahnwagen dritter Klasse. Rauchte
ich selber, so würde ich nur diese rauchen! Und nun, um es kurz zu
machen und es mit dem treffendsten Idiotismus zu nennen: wir waren
allesamt und auf Meilen in die Runde ein _schmuddeliges_ Volk,
ausgenommen vielleicht der Herr Graf, meine Mutter und Evchen Sixtus;
Komtesse Irene Everstein dagegen nicht ausgenommen. -- Wir waren ein
ganz unromantisches Völklein; aber zu seinem Recht soll das hübsche Wort
»romantisch« doch auch hier gelangen, und wir hängen es wie gewöhnlich
an ein Haar. Ach, es gibt sich leider nichts leichter, als in irgendein
Handwerk hineinzupfuschen!
Irene war eine Goldblondine, die die Leute ansahen und für sanft
hielten; Eva war dunkel und sanft, und Ewald hielt allen seinen
Schulmeistern einen braunen Lockenkopf zum Dreingreifen und Zerzausen
hin. Von dem, was der Herrgott auf meinem Schädel wachsen ließ, rede ich
lieber nicht; aber stimmungsvoll war's! es stimmte merkwürdig gut zu
allem übrigen, und die gütige Vorsehung erhalte es mir solange als
möglich, wenn nicht der Schönheit, so doch der Nützlichkeit wegen.
Es kam aber keinem von uns darauf an, wie er eigentlich aussah. Auch was
die Mädchen angeht, so macht es mir heute den Eindruck in der
Erinnerung, als ob sie sich wenig darum gekümmert hätten; wenn ich
dieses auch nicht als feste Behauptung hinstellen darf.
Die Sonne lag uns auf den Köpfen bei jeglicher Witterung, und so trieben
wir uns um in den Wäldern, auf den Wiesen und Feldern, in der Schulstube
und in den Gängen und Sälen von Schloß Werden. Was jenseits der Berge
war, davon wußten wir gar nichts; und wie das so häufig geht, haben wir
alle später viel davon erfahren -- mehr jedenfalls, als zu unserem
Glücke nötig war. Andere freilich haben das vielleicht dann und wann
unser _Glück_ genannt; da ist eben mit der »anderen« Anschauungen und
Einbildungen nicht zu rechnen.
Das rechte Licht! War es das rechte Licht, das damals über unsere Köpfe
und Tage fiel?
Darüber ließe sich viel sagen; und am Ende ist es gar nicht der einzelne
Mensch mit seinen zwei Augen, der etwas darüber zu sagen hat. Nur die
auserwähltesten Geister sind es, die hier und da in höchst seltenen
Fällen ihre Meinung ausdrücken dürfen. Sie können dann wie der Maler der
heiligen Nacht den Schein vom neugeborenen Erlöser in der Krippe
ausgehen lassen; oder wie auf der Rubensschen Heuernte, die der alte
Goethe seinem Eckermann entzückt vorweist, die Sonne von den Dingen zwei
Schatten geradeweg einander entgegenwerfen lassen.
Auch die allerniedrigsten oder einfachsten Geister reden da oft das
Richtige. Aber alle zwischen der Höhe und der Tiefe liegende
Verständigkeit der Erde hält einfach am besten den Mund und läßt sich
bescheinen, -- schwitzt und ärgert sich, wenn es ihr zu heiß wird, und
kriecht in die Sonne und lobt sie im Vorfrühling und Spätherbst oder im
Winter, wenn die Knochen dürr werden, die Zähne wackeln oder ganz
mangeln, und die romantischen Locken verwehen »gleich den Blättern der
Bäume«, wie Vater Homer davon sang, nicht in einem seiner schläfrigen
Augenblicke, sondern an einem der hellsten ionischen Sonnentage, wo er
nicht schlief.
Bin ich von der Daumenspur in dem kurieusen Geschichtsschreiber
Gregorius Leti zu weit abgekommen? Ich glaube nicht.
Da sitzt der Alte noch vor mir in seiner Amtswohnung am Ende des Dorfes.
Alle Türen und Fenster des Hauses stehen offen, und alle Lichter, Töne
und Düfte haben freiesten Zutritt; Vieh und Mensch, und also auch der
Herr Graf. Da kommt er ein wenig schwerfällig auf seinen Stock sich
stützend und seinen Weg mit den Fußspitzen vorsichtig vorausfühlend. Ein
gewisser Lehnstuhl wird ihm hingerückt, und da sitzt er, und eines von
beiden wird sofort geschlossen, entweder die Tür oder das Fenster,
meistens aber beide.
»Wie steht das Befinden, alter Freund?«
»Danke, Herr. Ohne die verflixten Holzwrogen könnte man es vielleicht
wohl zu einem hübschen Alter bringen; aber nun sehen Sie mal diese
Schandliste von Frevlern! Und alle aus dem Dorf! und jeder Halunke mit
einem Handbeil unter der Weste, und jedwedes Subjektum vom schönen
Geschlecht mit einer Säge unterm Unterrock. Und die letzten sind die
schlimmsten, denn sie ruinieren den Forst von unten auf. Kein junger
Trieb ist da vor der ältesten Wackelliese sicher, und von den jungen
Spitzbübinnen will ich gar nicht reden. Da möchte man doch lieber Papst
in Rom sein; und meinen Namensahnherrn wünsche ich mir nur auf vier
Wochen hierher an meine Stelle.«
Der Herr Graf lächelt matt und seufzt:
»Wäre es mein Wald, so würde ich sagen, sehen Sie durch die Finger,
Sixtus. Jetzt sehen Sie allein zu, wie Sie Ihr gutes Herz und die
Feuerungsbedürfnisse unserer braven Nachbarn mit Ihrer Amtspflicht in
Harmonie bringen. Das Kind ist auch wieder den ganzen Morgen durch aus
unserem Gesichtskreise verschwunden und hilft wahrscheinlich ebenfalls
beim Holzstehlen. Frau Langreuter ist in Verzweiflung und kündigt mir
sicherlich demnächst ihr Gouvernantentum. Was haben Sie von Ihren Sorgen
zu Hause?«
»Nichts! Sie haben gesagt, sie seien in den Sommerferien, und sind auf
und davon. Mein Evchen wollte eigentlich nicht; aber es mußte. Der Junge
muß mir zu Michaelis sicher auf die Schule; der Pastor kommt nicht mehr
mit ihm zu Rande. Das Fritzchen da hab' ich nur allein noch am Hoftor
erwischt und gesagt: hier; halt mal! und ihn mit an meine Rechnungen
gesetzt. Da sitzt er, Herr Graf, und nun fragen Sie ihn selber einmal,
wo die anderen stecken!«
Das »Fritzchen«, das war ich, -- der Weltweisheit Doktor Friedrich
Langreuter, und der Herr Graf dreht seine silberne Dose zwischen den
Fingern, nimmt bedächtig eine Prise und wendet sich in der Tat an mich
und fragt:
»Wo ist Irene, mein Sohn?«
Und bei dieser Frage öffnet es sich vor mir breit, weit, sonnig, grün,
Berghügel und Berghügel, Tal und Tal, und dann einmal zwischen zwei
Bergen das Glitzern einer Flußwindung, und dann auf der Ferne rundum ein
blauer, lichter, magischer Dunstschleier, den man -- wie Ewald behauptet
-- sich am besten zwischen seinen ausgespreizten Beinen durch besieht;
da ist Eva Sixtus und ihr Bruder Ewald, und Irene Everstein und -- ich
auch, Friedrich Langreuter, der Weltweisheit Beflissener! Den
unsterblichen Göttern sei Dank, daß dem so war! daß wir einmal _so_ da
waren! -- -- --
Wir wissen noch nichts von den Vermögens- und Familienverhältnissen des
Herrn Grafen und von unseren eigenen noch weniger. Wir leben in den Tag
hinein, und wie kann man besser oder vielmehr angenehmer leben? -- Wenn
die Frage: Wo ist Irene? wo sind Ewald und Eva? wo sind die anderen? von
neuem gestellt werden wird, dann hat sich alles geändert und nicht zum
Besseren. Wir leben dann nicht mehr in den Tag, in das Licht hinein: wir
wissen dann leider ganz genau, mit welcher Regelmäßigkeit die Dämmerung
und die Nacht kommen und wie es am hellsten Mittage dunkel werden kann
über dem Menschen und seinem Zubehör.


Fünftes Kapitel.

Von dem gelehrten Herrn Pastor, den der Herr Graf gleich zu Anfang
unserer Bekanntschaft meiner Mutter rühmte, habe ich wenig zu sagen. Der
Herr Graf verstand es wohl nicht besser, aber die Gelehrtheit des guten
Mannes war nicht weit her und sein Einfluß auf uns unbedeutend.
Hierüber aber erhält Ewald am besten das Wort. Er nahm mich seinerzeit
beiseite, das heißt, indem er mich am Kragen faßte und, mich auf offener
Dorfgasse abschüttelnd, bemerkte:
»Tust du dumme Stadtpflanze noch ein einzig Mal da (dieses war von einer
Schulterbewegung dem Pfarrhause zu begleitet), als wüßtest du mehr als
ich von all den Dummheiten, so paß auf! Wie die Engel im Himmel singen,
das weißt du wohl noch nicht? Hör mal, so!«
Nun ist es durchaus nicht angenehm, seiner Wissenschaften wegen an den
Ohren auf- und von den Füßen gehoben zu werden.
»Hörst du sie?! Nicht wahr, sie singen wirklich wie die Engel? Und nun
tu's nicht wieder und heb den Finger in die Höhe, wenn ich feststecke.
Frag nur Irene, ob die alten Ritter das getan haben. In der Dorfschule
beim Kantor tun sie es alle, und da tue ich es auch, und du kannst es
auch tun; aber bei dem dummen Lateinischen und dem Herrn Pastor da
probiere es mir nur noch ein einziges Mal und du sollst sehen, was du
erlebst, und wenn du mir auch hundertmal deinen Robinson und deine
Campes Eroberung von Mexiko geliehen hast.«
»Was soll ich aber denn tun, wenn ich was weiß?« heulte ich, während
Irene lachte und Eva ihren Bruder am Hosenbund nach rückwärts zog.
»Die dumme Schnauze halten! Der Alte sagt es schon ganz von selber her.
Ich gehe doch schon lange genug bei ihm in die Privatstunde und muß es
wissen, was er alles weiß! O, der weiß für uns beide noch lange genug!«
So war es; aber leider war das, was der gute geistliche Herr wußte, auch
wenig genug, und was das Schlimmste war, seine Begabung zum Lehrer stand
noch tief unter der Wasserhöhe seiner Wissenschaft. In der Hinsicht war
es jedenfalls für uns sehr von Nutzen, daß die Jahre hingingen und wir
ihm entwuchsen. Und der Herr Graf, der meiner Mutter wegen in der Tat
allen Grund hatte, Wort zu halten, hielt es auch. Ich wurde mit Ewald
auf das Gymnasium der größeren Provinzialstadt des anderen Staates
jenseits des Flusses »getan«; und wir kamen von da an nur in den Ferien
nach Hause, das heißt zurück nach Schloß Werden, in das Försterhaus, das
Dorf und den Wald und zu den beiden Mädchen.
Die beiden Mädchen! Als wir zum ersten Mal abzogen, sagte Irene:
»Ihr habt es gut.«
Worauf Ewald mit einem bedenklichen Griff nach seinem Rücken erwiderte:
»Weißt du das? Erst probieren und nachher weise Redensarten. Na, was
mich angeht, so ist die Hauptsache, daß ich endlich einmal aus dem
dummen Dachsbau herauskomme. So'n langweiliges Volk als euch findet man
ja immer, und nachher geht der Weg ja auch weiter, und deshalb haben wir
zwei es sicher besser als ihr beiden dummen Frauenzimmer.«
»Und ich verbitte mir endlich diese ewigen dummen Dummheiten,« rief
Irene. »Das wird auch auf die Länge dumm und langweilig, du -- dummer
Junge. Laß sie stehen, Eva, und komm in die französische Stunde; so wie
auf morgen, wo wir endlich mal Ruhe vor ihnen haben, habe ich mich noch
auf keinen anderen Tag gefreut. Schafskopf!... Herr Gott, Fritz, da ist
deine Mama! Ach, nun hat sie auch das wieder gehört! Komm rasch, Evchen!
^Adieu, messieurs, mademoiselle Martin nous attend.^ Ach Gott, ach Gott,
ach Gott!«
Es war freilich meine Mutter, die um das Gartengebüsch trat und in der
Tat das Wort »Schafskopf« noch vernommen hatte. Und obgleich sie die
richtige Adresse sicherlich ganz genau kannte, wendete sie sich
dessenungeachtet an die falsche, nämlich an mich, und sagte nichts
weiter als:
»Aber Fritz?!«
»Ich war es, mit dem sie sich gezankt haben,« murmelte Ewald kleinlaut,
aber ehrlich.
»Von deiner Schwester ist gar nicht die Rede, Kind,« sagte meine Mutter,
und ging weiter den sonnigen Kiesweg entlang, um als Frau Aja mit dem
Strickstrumpf in einer Fensternische der französischen Stunde
beizuwohnen und die Vokabeln leise mit nachzusprechen. Mademoiselle
Martin aus Nanzig in Lothringen, die alte »Kammerfrau« der verstorbenen
Frau Gräfin, befleißigte sich der besten Aussprache des Idioms.
»Es ist zwar schauderhaft,« seufzte der Herr Graf, »aber ich habe das
meinige doch auch nur in Wien gelernt, und sie hat es wenigstens aus
Büchern und ist mit der Grammatik in ihrem Geburtsort in die Schule
gegangen. In Nizza hat meine selige Frau sie gefunden, und sie hat treu
bei uns ausgehalten durch Gut und durch Böse. Durch das letztere
meistens mehr als durch das erstere. Ihre Eltern hatten sie zur ^soeur
ignorantine^ bestimmt; aber sie fand in sich keinen Beruf dazu, und mir
ist es lieb, daß wir sie gefunden haben. Sie hat sehr treu bei mir
ausgehalten, Madam Langreuter, und, wie gesagt, durch gute und durch
böse Zeiten, und durch die letzteren mehr als durch die ersteren.«
Auch mein Französisch stammt in seinen Elementen aus der Schule der
Mamsell Martin, und es ist danach geblieben. Irene und Ewald hatten
Gelegenheit, das ihrige sehr zu verbessern, und Ewald spricht und
schreibt es heute fast ebenso gut wie das Englische, das er mit einer
spaßhaften Neigung ins Irische zu seiner zweiten Muttersprache gemacht
hat.
Wir gingen ab nach dem Gymnasium und kamen von da nur in den Ferien nach
Schloß Werden zurück. Wenn ich anfangen wollte, davon zu reden und zu
schildern, so würde wohl nicht an ein Aufhören zu denken sein. So ist es
aber hundert und aber hundert Autobiographen und Biographen ergangen,
und sie sollen für mich mit gesprochen und geschrieben haben. Es
wiederholt sich und bleibt sich vieles gleich in der Welt, was an und
für sich den Eindruck der individuellsten Originalität macht.
Aber die großen italienischen Nußbüsche an der letzten Hecke des
äußersten Gemüsegartens derer von Everstein und den Vetter Just hat
nicht jedermann erlebt, und so machen wir die beiden zu unserer
Spezialität, und den letzteren durch alle Blätter dieser Aufzeichnungen
hindurch.
Sie haben eigentlich nichts miteinander zu schaffen; der Vetter hat nie
in ihnen gesessen, in den Nußbüschen nämlich; aber doch kann ich nie an
den einen ohne die anderen denken. Sie gehören in der grünsten,
lichtesten, lachendsten und doch zugleich ernsthaftesten Weise zusammen
in meiner Seele. Wie hundertmal in der Wirklichkeit besuche ich heute in
der Erinnerung den einen von dem anderen aus, den Vetter Just auf seinem
Hofe jenseits des Flusses von dem Gezweige unseres alten Wunderbaums
herunter.
Es war eigentlich gar kein einzelner Baum, sondern ein Bündel dick- und
hochstämmigen Gebüsches, das der liebe Gott aus einem halben Dutzend
Kernen zu unserem Vergnügen auf einer Bodenerhöhung an der Hecke zu
außergewöhnlicher Höhe und Pracht hatte aufschießen und sich ineinander
weitästig verwirren lassen. In weit entlegene, uns ganz und gar
vorgeschichtliche Zeit war das Aufsprießen gefallen, aber der Gipfel der
Verwirrung nur allein für uns, wie wir glaubten, in die unserige, und
das war das Schöne. Die Vorsehung hatte es auch in diesem Falle gewußt,
was alles in dem Keime lag, den sie hier in seiner Hülse auf den Boden
fallen ließ, den sie erst mit gelben Blättern, dann mit trefflicher
Gartenerde bedeckte und ungestört Wurzeln nach unten in die Dunkelheit
und zwei zarte grüne Blättchen nach oben in das Licht, in die Sonne
treiben ließ! Der Mensch denkt nie daran, wenn er im großen Walde geht,
was alles in zwei solchen grünen Keimblättchen zu seinen Füßen für ihn
und seine Art auseinander klappt. Wo bliebe aber auch das
Spazierengehen, wenn dem so wäre? Es würden manche dafür danken und
unter diesen ich zuerst. Zu Hause, innerhalb seiner vier Wände, unter
alle dem, was man sich selber allgemach zusammengetragen hat, würde es
bei weitem behaglicher sein als draußen im Freien.
Es war natürlich Ewald Sixtus gewesen, der zuerst herausgefunden hatte,
wozu dieses Baumgebüsch gut sei. Er hatte die Leiterstufen gezimmert,
die an dem knorrigen Hauptstamm in die Höhe führten bis zu der ersten
Gabelung, von wo dann Irenes Ruhe, Evas Höhe, Friedrichs Lust und Ewalds
Heim mit mehr oder weniger Beschwerlichkeit und Gefahr des Hals-, Arm-
und Beinbrechens zu erreichen waren. Die »Ruhe« und das »Heim« hingen
selbstverständlich im schwanksten und luftigsten Gezweig; Evas Höhe saß
ebenso selbstverständlich am tiefsten und sichersten, und ich -- ich
wäre mit und zu meiner Lust am liebsten unten am Baum auf festem
Erdboden geblieben; aber hinauf mußte ich wie die anderen, und wenn ich
einmal oben saß, so gab es freilich auch für mich keinen besseren Platz
im Himmel und auf Erden als diesen zwischen Himmel und Erde.
Da waren es einzig und allein die Vögel, die es noch besser hatten als
wir, und die wir dann und wann immer noch beneiden durften.
»Wer es wie die könnte!« seufzte Irene, im äußersten Gezweig, schon
jenseits der Hecke des Schloß-Küchengartens in ihrer gefahrvollen Ruhe,
zwanzig Fuß hoch über der Wiese hängend. Und das war wieder einmal an
einem Sommermorgen, gerade als die Sonne aufging, und alle Frische und
aller Tau und alle Erwartungen vom Tage und sämtliche Pläne für die
angenehmste Verwendung desselben noch vorhanden waren.
Es ist kaum zu glauben, aber es war doch so: wir, Ewald und ich, wir
schmauchten frech hinein in die heilige Frühe und noch dazu Zigarren,
von denen der Herr Pastor nie begreifen konnte (während unserer Ferien),
wie sie ihm so rasch zu Ende gingen.
Der Herr Graf rauchte leider nicht; er würde sich sonst gewiß an eine
bessere Sorte gehalten haben. Den Knaster, den Vater Sixtus aus seiner
kurzen Jägerpfeife verdampfte, hatten sich die beiden Herrinnen von
Evenshöhe und Irenensruhe in »ihrem Baum und so früh in der Natur« ganz
ernsthaft verbeten. Ich habe es schon gesagt, ich rauche heute auch
nicht mehr; aber ich weiß das Blatt aus jener Zeit her noch zu würdigen
und zöge es jetzt jedem anderen vor. Ewald hatte gewöhnlich alle Taschen
voll davon und meinte: »Das nenne ich gar nicht _einem was ausführen_,
sondern nur _gerechte Sühne_! Es ist einfach scheußlich, wie billig der
Alte den himmlischen Äther (nicht wahr, so heißt's, Fritz?) verstänkert.
Es ist aber ganz sicher ganz dasselbe Kraut, was sich sein lieber Papst
Sixtus der Fünfte hier im Walde verstattet haben würde; nicht wahr,
Fritzchen? Du mußt es wissen.«
Weshalb mußte ich das wissen?... Weil ich den »Schlingel aus dem
Försterhause« um drei Eselsohrenlängen in der Gymnasialbildung hinter
mir zurückgelassen hatte? Es hat sich nachher ausgewiesen, daß das
ziemlich wenig zu bedeuten hatte.
Da sitzt Eva im Zweig und sagt vorwurfsvoll: »Aber Ewald, sprich doch
nicht so vom Vater!«
»Wozu hat man denn sein Taschengeld von ihm?« klingt es zurück; und --
es ist immer noch der Sommer und der Sommermorgen, die Jugend und die
Frage: was fangen wir heute mit dem unendlichen Tage bis Sonnenuntergang
an? auf der Tagesordnung!
»Heute gehen wir ihnen einmal recht ordentlich durch. Nachher kriegen
wir dann alles auf einmal über die Köpfe und sind für ein Vierteljahr
hübsch reuig durch. Übermorgen geht ihr ja doch wieder ab, und wir haben
Zeit für alle guten Ermahnungen und Weisheit und Tugend, nicht wahr,
Evchen?« ruft die Gräfin von Everstein von ihrem Aste und greift nach
dem nächsten über ihr und steht aufrecht, in tollster Lust sich wiegend.
Das ganze jetzt von der vollsten klarsten Morgensonne durchleuchtete
grüne Haus schwankt bis in seine Grundfesten, das heißt bis in die
äußersten Wurzelfasern.
»Nicht schütteln! O Irene!« ruft Eva ängstlich; aber wohl rüttelt und
schüttelt sich alles rundum, der Nußbaum und die weite wonnige Welt. Die
blitzenden Tautropfen sprühen im buntesten Glanze um uns hernieder, und
jenseits der Hecke von seinem Zweige hängt Ewald bereits wie ein Affe
auf die freie, weite Wiese herunter, mit den Füßen in freier Luft, nach
dem nächsten Aste unter ihm tastend. Daß er das Experiment nicht mit dem
Kopfe nach unten hängend ausführt, ist ein schöner Zug seiner
Nachgiebigkeit und Herzensgüte; versucht hat er's selbstverständlich,
aber Eva hat es sich für »unseren Baum« verbeten, wie Irene eben dafür
den Knaster aus der Schweinsblase seines Vaters.
Er kommt richtig auch diesmal wieder mit ungebrochenen Gliedmaßen im
hohen Grase und unter den Sternblumen und Kuckucksblumen der Wiese an
und schlägt zur Erholung von der Anstrengung noch ein Dutzend Mal Rad im
Kreise. Schon kriecht die Komtesse durch die Hainbuchenhecke, und mehr
als daß sie springt, fliegt sie über die hohen Kletten- und
Brennesselbüsche im Graben. Aus dem Wunderbaum erschallt noch ein
flehend klägliches Stimmchen:
»Ach Gott, Fritz?!«
Ich reiche beide Arme an der Leiter empor, um das ängstliche Vöglein aus
dem Baum im Notfall im Fall auffangen zu können.
»Da rennen sie schon über die Wiese nach dem Walde! Mach rasch, Evchen!«
»Ach Gott, ja! Sie hören ja nun wieder nicht! Und ich ginge doch so gern
erst hin und sagte es zu Hause, wo wir geblieben sind.«
»Wir sind ja zu Vier, Evchen! Und einer wird doch wohl übrig bleiben und
Nachricht bringen, wenn drei von uns zu Schaden kommen.«
»Ja, und ihr wollt dann, daß ich das bin! Mein Vater ängstigt sich wohl
nicht; der kommt vielleicht auch erst zum Abendessen heim. Aber deine
Mutter!... Und Irenens Vater?!«
»Das ist nun zu spät. Sie rufen schon vom Walde her; hörst du?«
Sie rufen wirklich, und wir kommen. Wir folgen der glücklichen, seligen
Spur durch den Tau der Wiese; und nun sind auch wir, Eva Sixtus und ich,
in dem kühlen Schatten der Buchen, und -- wunderbar! ein Gewissen hatten
wir bis eben, aber nun ist es uns gleichfalls abhanden gekommen. Sie
haben alle kein Gewissen in den Gebrüdern Grimm, und wir stecken nun
eben ganz darin, in dem Märchen, in der Wonne des Abenteuers der
Kinderwelt -- ganz und gar darin wie die zwei anderen, Ewald Sixtus und
Irene Everstein!
Was geht in der Menschheit Behagen über diese ganze volle
Gewissenslosigkeit des Märchens oder noch besser der Jugendzeit? -- Die
»ewige Seligkeit«; denn die wird freilich in einem noch etwas höheren
Grade gewissenslos sein.


Sechstes Kapitel.

Sie hatten vom Walde, dem großen Walde, her gerufen; und hinter dem
Walde saß der Vetter -- der Vetter Just Everstein; und wenn es für Namen
kein besser Sieb gibt als ein Konversationslexikon in der Reihenfolge
seiner Auflagen, so ist es sehr schade, daß der Vetter durch einen der
gewöhnlichen Zufälle nicht hineingekommen ist. Er gehörte von Rechts
wegen hinein, und von Gottes Gnaden darin zum eisernen Bestande
irdischen guten Gerüchtes.
Jenseits unseres Waldes und jenseits des Flusses hatte sich da eine
Seiten-Seitenlinie des Geschlechtes derer von Everstein allgemach von
Generation zu Generation, von Glückswechsel zu Glückswechsel in den
Bauernstand zurückverloren. Schon vor hundertundfünfzig Jahren, gerade
als eben dem Bruchteil von Adams Geschlechte auf Schloß Werden das
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