Alte Nester: Zwei Bücher Lebensgeschichten - 03

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Grafentum als höhere Betitelung von oben zufiel, hatten die Vettern
drüben den letzten Ring, der sie an den Adel des deutschen Volkes
knüpfte, fallen lassen. Das Wörtlein _Von_ war ihnen abhanden gekommen,
wie ein Taler in die Stubenritze rollt. Sie wußten selber nicht recht
anzugeben, wie es eigentlich zugegangen war.
»Das einzige, was ich gewiß darüber weiß, ist, daß wir damals scheußlich
auf dem Hunde waren,« sagte der Vetter Just. »Was will ein Kotsasse, dem
der Siebenjährige Krieg die letzte Kuh aus dem Stalle holt, mit einem
adligen Wappen über seiner Stalltür? Sich bei den anderen Bauern und
alle Abend im Kruge lächerlich machen? Das kann er! Siehst du, Fritze,
das ist eben die Sache beim Kriege, daß er den einen zum kaiserlichen
Feldmarschall-Leutnant macht, wenn's beim anderen um die letzte Kuh
gilt. Studiere du deine mittelalterlichen Geschichtsquellen ruhig
weiter; aber meine laß mir lieber doch unaufgerührt. Ich meine, der alte
Brunnen kommt immer doch noch klar genug aus der Tiefe in die Höhe. Nur
immer kühl und klar, das ist die Hauptsache; am Ende bleibt alles, was
dem Menschen überhaupt auf dieser Erde passieren kann, in der
Verwandtschaft, und das ist ein Trost; -- nicht etwa?«
»Jawohl! jawohl!« holte ich die Antwort tief aus der Seele herauf. Das
war aber alles nicht an dem Morgen, an dem wir wieder einmal von dem
Nußbaum zum Vetter Everstein jenseits des Flusses »durchgingen«, sondern
lange, beschwerliche Jahre später. -- Der Nußbaum oder die Nußbäume
waren damals längst ebenso unmotiviert umgehauen worden wie die, welche
den Legationssekretär Werther in solche Wut gegen die neue Frau Pfarrern
zu St. brachten: -- »wie kühn und wie herrlich die Äste waren!...
Abgehauen! Ich möchte rasend werden, ich könnte den Hund ermorden, der
den ersten Hieb dran tat!... Siehst du, ich komme nicht zu mir!... O,
wenn ich Fürst wäre! Ich wollt' die Pfarrern, den Schulzen und die
Kammer -- -- --«
Eine neue Chaussee führt über die Stelle weg, wo _meine_ Nußbäume
standen, und wer weiß, wie bald auch über diesen Weg sich ein
Eisenbahndamm hinlegt und wie bald die Personen- und Güterzüge vom und
zum Rhein über die Stätte brausen und keuchen. Es ändern sich stets die
äußerlichen Umstände, unter denen die Natur und der Mensch ihren Adel
gewinnen oder verlieren!...
»Passierte es nur einmal, so wäre es freilich schlimm,« sagte der Vetter
Just. »Aber da es immerdar sich so ereignet hat und sich auch fernerhin
nicht anders machen lassen will, so stelle ich mich auch hier auf den
Fuß der Philosophie, nachdem ich mich geärgert habe.« Das sagte er aber
von den Nußbäumen.
Selbst auf die Vetternschaft mit dem vornehmen Schloß Werden erhuben die
Mannen jenseits des Flusses ihrerseits nicht den geringsten Anspruch
mehr. Der »Vetter« war auch eigentlich nur dem gegenwärtigen letzten
Sproß der Familie angehängt worden und zwar von der Gegend. Es war so
etwas von der »Vetter-Michelschaft« dabei, aber im besten und
vergnüglichsten Sinne.
»Gestern abend war Vetter Just da!« war ein Wort, das einen ungemein
behaglichen Klang weit umher in jedem Hause hatte.
»Wenn ich nur wüßte, wie es mit dem Kerl zuletzt einmal zu Ende gehen
wird!« war dann freilich ein Nachklang von etwas bedenklicherer
Tonfarbe; allein es waren immer nur die Urverständigsten im Lande, die
sich also achselzuckend äußerten, und was überall in der Welt auf deren
Bedenken und heimtückisch-wohlwollende Sorglichkeit für den lieben
Nächsten zu geben ist, das weiß man; -- ich wenigstens weiß es. Ist es
nicht leider meistens der Verstand der Verständigen, bei dem sich am
liebsten die Schadenfreude hinter dem freundschaftlichen, sorgenvollen
Nachdenken und teilnehmenden, bedauernden Kopfschütteln versteckt?
Welch ein Glück ist es da, daß wir soeben erst aus unserem Nußbaum in
den Sonnenschein auf der morgendlichen, glitzernden, grünenden,
blühenden Kindheitswiese hinuntergepurzelt, geglitten und gehüpft sind
und uns immer noch, unverständig und sorgenlos, mit dem allermöglichst
wenigsten Nachdenken über uns selbst und den Vetter Just Everstein auf
dem Wege zu diesem Vetter befinden!
Auf dem Wege? O ja, wenn nur nicht die Umwege gewesen wären! Wann sind
wir damals unseren Angehörigen je anders als auf Umwegen zu dem Vetter
durchgegangen? Gab es aber überhaupt noch eine andere Gegend, die »vier
dumme Krabben«, wie der Vater Sixtus sich auszudrücken beliebte, -- in
gleicher Weise zu Dummheiten und auf Seiten- und Schleichpfade zu
verlocken imstande war?
Für uns nicht; wenn mich gleich das Leben gelehrt hat, einem jeden das
Recht unverkümmert zu lassen, das ^theatrum mundi^ seiner Jugend in
gleicher Weise allen anderen Feldern und Wäldern, hier den Fichten und
dort den Palmen, wehmütig und freudig vorzuziehen.
Nach rechts und links, im Schatten und Licht, im Trocknen und Feuchten
lockte es, und natürlich da immer am verführerischsten, wo das Dickicht
am verworrensten war, wo Berg und Fels am steilsten sich erhoben und wo
der Bach am mutwilligsten durchs Tal schäumte. Wann hätte zur Zeit der
Kibitzeier die Komtesse jemals eine Gelegenheit, bis an die Kniee im
Sumpfe zu versinken, verabsäumt? Wann hätte Ewald Sixtus je ein heiles
Knie einem zerschundenen, eine ganze Hose einer halben vorgezogen?
Und dann die Jahreszeiten, die wir zählten durch die Schneeglöckchen,
die Maiblumen über die Erdbeeren weg bis in die Brombeeren und den
Dohnenstieg! Auch ich habe damals mit den anderen gelacht, wenn die
liebe Eva ein bitteres Tränchen über die armen erhängten Krammetsvögel
vergoß und den Sack nie tragen wollte, der die gefiederte Jagdbeute
enthielt.
»Wenn sie sie in der Schüssel auch nicht riechen könnte, so wollte ich
gar nichts sagen,« brummte Ewald. »Dich meine ich nicht, Irene; aber so
seid ihr Frauenzimmer! Nicht wahr, Fritze, wir genieren uns nicht:
Was ich gebraten sehen kann,
Seh' ich nie als 'ne Mordtat an!
Also ist die Reihe an dir, den Ranzen zu schleppen, Irene. Immer galant
gegen die Damen! sagt Mamsell Martin; wenn es wieder bergan geht, nimmt
ihn Fritzchen dir ab. Aber Riesenkreaturen haben wir diesmal, was?! Es
ist wahrhaftig ein Spaß, was für eine Menge unschuldig Blut so'n paar
rote Vogelbeeren an den Galgen bringen! Nicht wahr, Eva?«
»Famos!« ruft die Komtesse hochrot, zerzaust und glühend vor Jagdlust;
und der Herbstwind fegt und rasselt durch den Niederwald und treibt ihr
die blonden Locken über das Gesicht und -- treibt mich zurück in den
Sommermorgen, den ich immer von neuem unter der Feder weg verliere, um
mich immer wieder zu ihm zurückzufinden.
»So? haben sich die beiden Puppen noch herangefunden?« fragt Ewald
grinsend, als seine Schwester und ich ihn und die Gräfin unter den
Bäumen des Waldes wieder einholen. »Das ist schön! Nun haben wir auch
die Tugend und die Vorsicht in der Bande, und nun kann's losgehen! Was
an mir in Fetzen heute davonfliegt, das flickst du zusammen, Evchen. Für
die schändlichen Redensarten, die heute abend über Irene losgelassen
werden, bist du vorhanden, Fritzchen. Und nun rasch weiter; -- deine
Alte merkt wahrscheinlich jetzt schon Unrat, Fritz, und hängt schon an
der Sturmglocke --«
»Und Papa kommt die Treppe herunter und schüttelt in dem Gartensaale den
Kopf. Und deine Mama ringt die Hände, Fritz, und Papa ist zu allerletzt
noch am wenigsten ärgerlich und in Sorgen. Ach, es soll aber heute auch
das allerletzte Mal sein, daß wir so böse sind! Ich gehe ganz gewiß
nicht wieder mit durch, ohne vorher um Erlaubnis gebeten zu haben.«
»Ich auch nicht,« ruft Eva Sixtus mit Tränen in den Augen.
»Ich auch nicht!« sage ich kleinlaut, und --
»Na, denn ich auch nicht; aber fürs erste stecke ich mir jetzt 'ne
Pfeife an. Hier sind wir auf Staatsforstgrund, und die Grafen von
Everstein können mir meinetwegen kommen. Übrigens könnt ihr ja alle noch
umkehren; im Notfall laufe ich ganz gern allein, und dem Vetter Just ist
es auch recht. Geh du dreist wieder nach Hause, Fritzchen, und nimm
alles ruhig mit, was sonst noch von Teesimpeln da ist. Au!... alle
Donner!«
Eine gute Handvoll Haare aus der Lockenfülle des »höhnischen
Hanswurstes« streut Irene Everstein in die Morgenlüfte, und fünf Minuten
später sind wir allesamt so weit von dem Schlosse Werden fern, daß uns
auch der lauteste Klage- oder Warnungsruf von dorther nicht mehr zu
erreichen vermöchte. Wir sind gerettet aus aller Kultur in die schönste
Wildnis, in die sich der gebildete, älter gewordene Mensch nur in seinen
allerhöchsten Feierstunden zurückdenken kann, -- in den Stunden oder
Augenblicken, die wie ein leichter schöner Rausch kommen und schwinden
und leider nicht jeden Tag auf der Tagesordnung stehen, was auch die
Leute, die es so ausnehmend gut verstehen, »zur Sache!« zu rufen, davon
halten mögen.
In ^an indian file^, wie Ewald, der damals mit größestem Eifer seine
amerikanischen Abenteurerromane englisch las, sagte, schlüpften wir
durch die Büsche; und wenn die beiden Mädchen alle Augenblicke aus der
Bahn brachen und ins Blumenpflücken gerieten, so fand sich für uns zwei
Jungens wieder mancherlei anderes, was uns auf dem Wege aufhielt. Gut
zehn Uhr wird es in _Bodenwerder_ geschlagen haben, wenn wir endlich
eine halbe Stunde weiter stromaufwärts das Flußufer, den Vater Klaus und
den Kahn desselbigen bei seiner Fischerhütte erreichen.
Es führt eine Schiffbrücke bei Bodenwerder über den Fluß. Das weiß ein
jeder, so gut als ein jeder den Freiherrn von Münchhausen aus
Bodenwerder kennt. Was wäre aber unsere Fahrt zu dem Vetter Just
Everstein ohne den Vater Klaus und seinen Kahn inmitten des Weges?
Unbedingt nur das halbe Vergnügen.
Wenn wer mit in die Lust des wolkenlosen Tages hineingehörte, so war's
der alte Fischer Klaus, obgleich Ewald jedesmal bemerkte:
»Wären die Mädchen nicht dabei, so sparte ich sicher meinen Groschen dem
Alten am Leibe ab. Wer schwimmen kann, braucht auf dem Lumpenwasser noch
lange keine Bretter unter sich.«
»O du Renommist!« ruft Irene, die, wenn sie sich ganz allein zwischen
den Buchen und Weiden hüben und drüben gewußt hätte, wahrscheinlich
gleichfalls keine Bretter und Balken zwischen sich und das
sonnenbeglänzte, weich hingleitende Element gelegt haben würde.
Schon zupft mich Eva Sixtus scheu und erschreckt am Rockärmel.
»Sei nur ruhig, Evchen! Sie renommieren beide furchtbar. Das Großmaul da
mit seinen Händen in den Hosentaschen und Irene -- innerlich! Komm nicht
ins Rutschen den Abhang herunter. Da liegt der Vater Klaus bei seinen
Reusen, und da steigt sein Rauch auf von seinem Herde. Irene kann ja gar
nicht schwimmen!«
Dieser Rauch von dem Feldsteinherde des Alten am Wasser ist
wahrscheinlicherweise die Rettung meiner Nase vor zwei Fäusten, die von
rechts und links her dicht unter sie gehalten werden.
»Hurra, der Vater Klaus!« schreit Ewald und rutscht bereits auf seines
Vaters erst vor einem halben Jahre an den Dorfschneider abgegebenen
Hochzeitshosen über das Steingeröll in die Tiefe, als ob er den Stoff
gleichfalls für »absolut unverwüstlich« erachte.
Die Komtesse wirft mir noch ein »Ach, so'n gutes Fritzchen!« zu und
folgt dem Kameraden bergunter gleichfalls in sitzender Stellung und nur
um ein Weniges mehr als er um den äußerlichen Anstand besorgt.
»Na, na, wat kummt mi da? Ach, Herrje, i seh'n Sie mal!« meint Vadder
Klaus, und wir sind alle bei ihm angelangt, -- alle mit heiler Haut, bis
auf den Meister Ewald, der sich etwas nachdenklich die Posteriora reibt
und mehrfach den vergeblichen Versuch macht, sich dieselben über die
Schulter genauer zu betrachten und seinen Schaden zu besehen.
Nach dem Walde das Wasser! Es ist sehr heiß an dem Ufer; aber keiner
merkt es. Der Fluß ist breit genug, um alles, was in der jungen Brust
noch gebunden lag, frei zu machen. Eilig drängen sich und lautlos die
Wirbel vorbei und nehmen uns geheimnisvoll verführerisch in der
Phantasie mit sich in das Hellste, Kühlste, Grenzenloseste -- immer
weiter und weiter durch alle geographischen Schulstubenerinnerungen bis
hin auf das große Meer. Juan Fernandez und Salas y Gomez liegen im
magischen Blau als einzige feste Punkte, an denen die Erfahrung mit
wonnigem Herzpochen haften kann; darüber hinaus in wiederum undenklicher
Ferne spült und sprüht's nur in die Buchten und Palmenwälder von
Traumland hinein! selbst für Ewald Sixtus, der schon ganz genau weiß,
daß die Weser einfach bei Bremerhaven in die Nordsee mündet, daß vor
Neuyork Long Island liegt und daß Staat und Stadt Neuyork zu den
Vereinigten Staaten von Nordamerika gehören. Auch für mich, der ich in
der neueren Geographie ziemlich und in der alten recht gut Bescheid
weiß, der ich den Weg des Königs Alexander zum Indus und nachher die
unvereinigten Staaten von ^Asia minor^ ganz genau auf der Karte zeigen
kann.
Während nun Vater Klaus seinen langgedienten Kahn zur Überfahrt bereit
macht, durchstöbern die zwei Mädchen »zum wer weiß wievielten Male« sein
einsiedlerisch halbwildes Hauswesen.
»Eines steht fest,« ruft Irene, den blonden Lockenkopf aus der Pforte
der Hütte vorstreckend; »das nächste Mal bitten wir zu Hause um die
Erlaubnis, und dann bleiben wir eine Nacht hier. Da liegen wir hier am
Feuerherde und braten uns unsere Fische selber, und der Mond _muß_
scheinen und wir singen dazu und rufen die Kähne und Flößer an --«
»Und kriegen dumme Redensarten zurück,« grinst Ewald.
»Und dumme Jungen werden draußen mit dem Kopf ins Nasse untergeduckt --«
»Und ich bin dabei!« schreit Ewald mit einem Sprunge und die Mütze
schwingend. »Das ist eine ganz rasend heitere Idee! Das nächste Mal
gehen wir ihnen sicherlich erst bei Sonnenuntergang durch!«
Und der Alte am Wasser, bedenklich seine Kappe von einem Ohr aufs andere
schiebend, meint:
»Ich wäre wohl schon dabei, und zu Schaden sollten die jungen
Herrschaften bei mir auch wohl nicht kommen; aber -- schriftlich muß ich
die Erlaubnis doch wohl vor mir haben; denn nachher kenne ich sonst die
Herren beim Amte gut genug, wenn ich wieder von wegen meiner
Berechtigung allhier vor sie muß. In alten Zeiten, allwo man noch gar
keine Papiere nötig hatte, soll das alles viel besser gewesen sein, und
da hätte auch ich nichts Schriftliches verlangt, sondern im Gegenteil.«
»Dies ist doch großartig!« meint Irene Everstein, eine der gewohntesten
Redensarten ihres Freundes Ewald sich aneignend.
Nun fahren wir über.
»Nicht schaukeln! bitte, bitte, nicht schaukeln, Irene!« fleht Eva, wie
sie vorhin »Nicht schütteln!« ängstlich gerufen hat.
Die Strömung ist ziemlich heftig und das »Schaukeln« in der Tat durchaus
nicht notwendig.
»Ja, lassen Sie es lieber, junge Herrschaft,« meint der Vater Klaus.
»Erst vor acht Tagen habe ich da ein bißchen weiter unten eine
herausgeholt. Die mußte ziemlich weit von oben her zugereist sein; hier
herum und soweit unsere Gerichtsherren hinreichen, hat sie niemand
gekannt. In Bodenwerder haben wir sie denn auch unbekannterweise
beerdigt, und ich bin auch der einzigste gewesen, der mit ihr gegangen
ist; und das ist nicht das erste Mal in meinem Leben gewesen. So'n alter
Fischersmann will doch nicht so ganz als ein Vieh an seinem Wasser
sitzen, sondern sie geben sich, mit Respekt zu sagen, gegenseitig alle
Ehren. Ja, so 'nen Wasserlauf soll man nur recht kennen durch die Jahre
und Tage und Nächte und alle Witterungen -- das ist wohl was
Nachdenkliches, junge Herrschaften!«
Wir sahen alle nach dem Weidenbusch hinüber, wo die unbekannte Fremde
anlandete nach ihrer langen Reise. Irene schaukelte nicht mehr; aber nun
sind wir mitten im Strom, und wo ist der Sonnenschein heller als mitten
auf den Wassern? Die Wellen flimmern, silberne Flossen schnellen rundum
auf, um blitzschnell wieder in die Tiefe zu verschwinden. Wir lassen
alle eine Hand in die laue Flut herniederhängen und sie um die erhitzten
Pulse spülen.
»Na, aber Fritze, dein zarter Teint!« grinst Ewald. »Nun guckt nur, ob
seine liebe Nase bei der Temperatur nicht schon abblättert wie eine
Zwiebel. Von euch zwei Backfischen sage ich gar nichts; denn ihr seid ja
ganz in eurem Elemente, und übrigens wird es euch auch Fritzchens Mama
heute abend schon sagen, und morgen früh noch einmal.«
Die beiden Mädchen unter ihren breiten Sommerstrohhüten glühen freilich
wie die Pfingstrosen; aber von der unbekannten Leiche, welcher neulich
unser alter Fährmann in Bodenwerder allein das letzte Ehrengeleit zu
Ehren seines Flusses gab, ist nicht weiter die Rede. Wir landen auf dem
anderen Ufer, der Vater Klaus bekommt seinen Fährlohn und ruft uns nach:
»Also auf das schriftliche Attestat verlasse ich mich. Nachher wünsche
ich mir nichts Besseres als die junge Herrschaft bei mir zu Gaste, wenn
mal der Mond voll im Kalender steht und der Fisch zutunlich gewesen ist.
Und mitsingen tu' ich auch. In meinen jungen Jahren habe ich immer über
der Bratpfanne alle hübschen jungen Mädchens hüben und drüben in den
schönsten Liedern vom Jahrmarkt mit besungen.«
Es schlägt eben in der Ferne, in Bodenwerder, elf Uhr, als wir lachend,
die Mützen und die Taschentücher schwenkend, unseren Weg auf dem
Schifferpfade durch Weiden, Röhricht, über die harten Kiesel und
Flußmuscheln fortsetzen stromabwärts.
Unser grauer Charon bleibt noch eine ziemliche Weile auf seine
Ruderstange gelehnt stehen und sieht uns nach -- lächelnd,
kopfschüttelnd und eine Prise nehmend. Er hat zu allen diesen drei
Äußerungen seiner Meinung und Ansichten über uns vollkommen die
Berechtigung und braucht sich nicht im geringsten auf irgend etwas
Schriftliches einzulassen.


Siebentes Kapitel.

Es ist, als schwände der Vetter in immer unbestimmtere, idealere Ferne.
Aber wir erreichen ihn und das Seinige doch; und wenn wir ihn haben
werden, so wird er hoffentlich um so näher zu Sinn und Herzen wirken und
also in der einzig wahren Weise ganz realistisch da sein. Mein Wort
darauf, wir wissen Bescheid und stehen mit den echten Wirklichkeiten
oder Realien in dieser Welt auf ganz gutem Fuße und verkehren
miteinander nicht bloß in Schlafrock und Pantoffeln -- denn das will
nicht viel bedeuten! -- sondern auch dann und wann im Fest- und
Feiertagskleide, und das will viel sagen!
Nun quer landein durch die Sommerglut! Wir haben jedoch glücklicherweise
nur noch eine kleine halbe Stunde zu marschieren, bis wir den Steinhof
erreichen, und wir legen den Weg nunmehr rasch genug zurück, denn jetzt
hält uns nichts mehr auf demselbigen auf. Die Mädchen wollen zwar
anfangen, ihre Füße nachzuziehen; aber Ewald, im kurzen Trabe sich zu
mir wendend, meint grinsend:
»Jetzt ist es ein wahres Glück, daß sie ihren Magen gerade so gut als
wir spüren, sie drehten sonst richtig noch um und gingen nach Hause. --
Alle Donner, Rührei und Schinken, Kinder, ich sage euch, so fressig wie
jetzt ist's mir -- seit gestern mittag noch nicht im Leibe zumute
gewesen! Ho, jetzt will ich nur wünschen, daß dem Vetter diese letzte
Nacht recht lebendig von mir geträumt hat und er sich wenigstens
annähernd anständig auf die Visite eingerichtet hat. Nun, Leute, im
Notfall steigen wir ihm selber in die Rauchkammer und brechen ihm wie
Schillers ganze Bande in seine Würste ein. Die anderen Stücke von ihm,
ich meine Schillern -- kann er ja dann derweilen mit euch
herdeklamieren. Von mir weiß ich Bescheid und sage, erst essen, und zwar
ordentlich, und dann meinetwegen soviel Poesie und Geschichte und
Philosophie und Ästhetik, als ihr wollt und leisten könnt. Was sagst du,
Fräulein Gräfin?«
»Nach dem Essen! In dem Grasgarten im Grase und im Schatten. Laß aber
jetzt nur das lange Reden, die Sonne sticht zu arg. Evchen, ach Gott, am
besten ist's, man macht die Augen zu und läuft zu und denkt sich lang
hin in das Gras in dem Grasgarten unter den großen Birnbaum.«
»Siehst du! Und heute abend müssen wir auch wieder nach Haus. O, ihr
habt ja nicht auf mich hören wollen!«
»Mit einer Mamsell wie du drei Schritte über die Gartenhecke hinaus
spazieren zu gehen, ist wirklich ein Pläsier,« brummt Ewald halb
höhnisch, halb verdrießlich.
Wäre der Weg noch eine Viertelstunde länger, so ist nicht abzusehen, wie
tief unsere Stimmung noch sinken könnte. Das ist die gewichtige
Viertelstunde, auf die es in so vielen Erdenlagen und Stimmungen ankommt
zu unserem Behagen oder Elend. Wir haben diesmal glücklicherweise nur
noch fünf Minuten in einem steinigen, holprichten, ausgefahrenen Feld-
und Hohlwege zurückzulegen, um wieder auf allen Höhen unseres jungen,
taufeuchten Sommer- und Sonnenrausches festen Fuß zu fassen.
»Hurra, der Steinhof!... Vivat der Vetter Just Everstein!« -- -- --
»I, i, wat kümmt mi denn da?« sagte der Vetter. »Das ist aber schön! I,
siehst du wohl, hier sitze ich nun schon den halben geschlagenen Morgen
und warte auf Trost. Da kommt er mir vierspännig, gerade als ich denke:
Just, jetzt gehst du zum Essen, ohne daß sie Dich suchen, sonst gibt es
noch mehr Spektakel und Unfrieden auf dem Hofe, und du hast gerade genug
für heute davon.«
Er saß wirklich auf einem Stein am Wege unter einem Dornbusch, außerhalb
seines Erbsitzes, dieser kuriose Vetter; und als er damals aufsteht und
gähnt und grinst und sich reckt und dehnt, ist er ein lang
aufgeschossener Junge von nicht ganz zwanzig Jahren. Ein vollkommener,
aber aus allem rund um ihn und an ihm herausgewachsener Junge. Daß also
alles, was aus ihm noch werden kann, augenblicklich noch in ihm steckt,
ist sicherlich etwas, was nur sehr wenige meiner fraglichen Leser
vermuteten. So einer, der etwas selber erlebt und erfahren hat, ist
immer klüger als derjenige, welchem er nachher davon erzählt.
»Holla, was schiebst du in die Tasche, Vetter? Richtig, da sitzt er in
der Sonne und verstudiert sich weiter! Zeig gutwillig oder ich ziehe dir
mit der Jacke das Fell vom Leibe!« ruft Ewald. »Kinder, jetzt macht er
auch Verse!... Gedankenspiele beim Pflügen!... Als Hannchen in die
Flachsrotte fiel!... Und da hat er den alten Urlateiner, Vater Broeder,
auf dem Feldsteine warm gesessen. Ei, guck mal, Fritze, gerade wie wir
auf dem dummen Gymnasium! Was nicht von oben in den Kopf will, dem kommt
man viel bequemer mit einem anderen Körperteile bei. Hat jemals jemand
so einen verrückten Kerl erlebt? Es ist doch reinewegs nicht zu glauben,
was die Menschheit alles leisten kann. Und dann möchte man sich da nicht
die Haare darüber ausraufen, daß man nicht die Häute mit seinem
Nebenmenschen austauschen kann? O ihr gottverdammten Götter von Rom und
Griechenland, was gäbe ich dafür, wenn ich der Bauer auf dem Steinhofe
wäre und dieses urverbohrte Monstrum mit seiner lateinischen Grammatik
hier ich!«
»Jetzt höre auf, oder du wirst langweilig, Ewald!« rief Irene Everstein.
»Kommen _Sie_, Vetter Just, und hören Sie nicht auf den albernen Bengel
--«
»Und du bist doch nicht böse, daß wir schon wieder da sind, lieber
Just?« fragt Eva. »Die beiden Jungen sind schuld daran, ich wollte
eigentlich nicht mit --«
»Und wenn sie alle im Grasgarten im Grase liegen und schnarchen, dann
sitzen wir beide wach zusammen, Just!« sage ich; und der Vetter, blöde,
freundlich, seelenvergnügt und nicht »urverbohrt«, sondern urverschämt
sein glänzend Gebiß im Kreise herum zeigend, steht in unserer Mitte; und
es hat gewiß selten einen anderen Menschen gegeben, der sich so wenig
wie er um diese Lebenszeit gegen Güte und Bosheit der Welt zu wehren
wußte.
Gottlob kommt ihm auch jetzt ein Trost und eine Hülfe aus der Ferne her,
nämlich vom Zaun des Steinhofes.
»Da ruft _sie_ zum Essen! und wir haben gestern ein Rind -- ich will
lieber nicht sagen gegen meinen Willen, sondern wegen Futtermangel, wie
sie sagt, geschlachtet. Und jetzt kommt nur rasch; ihr kennt sie ja!«
In Bodenwerder wird es wahrscheinlich gerade zwölf Uhr schlagen. -- --
--
Es ist ein schlechter Boden, sagten die Leute, die sich darauf
verstanden, von dem Steinhofe und der dazu gehörigen Länderei, und sie
konnten nichts dafür, wenn sie es nicht ahnten, was für Prachtgewächse
dieser schlechte Boden hervorzubringen vermochte. Es war Jule Grote, die
über den Zaun rief, und zwar mit einer Stimme, in die der Himmel alles
Gift, was er eben vorrätig hatte gegen die irdischen Zustände,
hineingelegt zu haben schien.
Ich kenne es heute viel besser als damals, das gute alte Mädchen
nämlich, und weiß, was der Vetter an ihr hatte. Er weiß es ebenfalls
heute besser als damals. Damals, das heißt an jenem Tage, schob er uns
sich voran auf dem Feldwege durch den kärglichen Haferacker und brummte:
»Ich komme mit; aber, Kinder, ich sage euch, gerne wäre ich heute allein
nicht nach Hause gegangen! Es ist alles mal wieder vom frühen Morgen an
kopfüber kopfunter gegangen, und ich bin an allem schuld gewesen. Ach
Gott, ach Gott, wo ich meine Hände habe, soll ich meinen Kopf haben, und
wo ich meinen Kopf habe, da will sie meine Hände sehen. Und dann soll
ich meine fünf gesunden Sinne zusammennehmen und bedenken, wozu mich der
liebe Herrgott in die Welt und hier auf den Steinhof hingesetzt hat. Und
wenn sie nur wüßte, wer ihr all das Elend mit mir eingebrockt hat, sagt
sie. Es muß wohl von weit her kommen, meint sie, und das ist das
einzige, was sie darüber weiß; und ich, Fritz, ich weiß auch nicht mehr.
Sie hat doch meinen Vater gekannt, und meinen Großvater dunkel: von den
Zwei habe ich es wohl auch etwas, aber nicht ganz, sagt sie, wenn ihr
die Hände anfangen vor Ärger zu zittern, und sie mit der Schürze vor den
Augen abgeht und ich auch und ihr doch nichts in der Wirtschaft in den
Weg lege, sondern sie mit der Vormundschaft ruhig regieren lasse hier
auf dem Steinhofe. Und denn werde ich doch auch erst nächste Ostern
übers Jahr mündig und mein eigener Herr!«
Mit einer uns an ihr ganz fremden Grazie schiebt Irene Everstein ihren
Arm in den des armen Teufels und sagt:
»Bitte, Herr Just!«
Das war ganz und gar meine Mutter in ihrem Verkehr mit ihrer Umgebung;
aber bei meiner Mutter hatte ich noch nie darauf geachtet, wie vornehm
sie mit den Leuten umzugehen wußte.
In diesem Moment aber war es natürlich Herr Ewald Sixtus,
Untersekundaner usw., der's bewies, wieweit man mit einer guten Lunge
und mit zärtlich tuender Unverschämtheit in der Welt reicht. Mit der
ersten erschütterte er durch einen Jubelschrei die Lüfte auf eine
Viertelstunde im Umkreis, mit der zweiten sprang er über den Zaun des
Steinhofes und hing sich der braven Jungfer Grote an den Hals:
»Da sind wir wieder, Jule! Sehen Sie, so wird die Sehnsucht endlich doch
belohnt! Wie lange stehen Sie denn schon hier und gucken nach mir aus
über die Planken, Mamsell Grote? Komm her, Fritz, und gib Pfötchen. Gibt
sie dir aber auch einen Kuß, so morde ich dich heute abend auf dem
Rückwege. Lebendig kommst du dann nicht wieder auf Schloß Werden an. Und
nun rasch, Jule, Sie wissen es, daß Sie für mich zum Fressen sind! Rasch
-- jeder holt sich Messer und Gabel und seinen Teller selber aus der
Küche.«
»O herrje, herrje -- und die jungen Damens auch wieder!« rief die
wackere Haushälterin und Vormünderin auf dem Steinhofe, ächzend sich aus
den Armen ihres stürmischen Verehrers und zweiten Lieblings frei
machend. »Ich habe es seiner Mutter im Kindbett und Totenbett
versprochen, daß ich solange bei ihm aushalte, als er mich bei sich
behält!« sagte sie von ihrem ersten Liebling -- dem Vetter Just
Everstein.
Nun bekommt Eva Sixtus eine bewillkommnende Hand und dann Irene auch;
letztere aber erst, nachdem diese Hand vorher noch einmal in der blauen
Kattunschürze unnötigerweise abgetrocknet und abgewischt worden ist.
»Aber das ist mal schön! Nehmen Sie es nur nicht übel; aber es ist mein
Schicksal! jedesmal, wenn wir die Ehre haben, haben wir gemistet auf dem
Steinhofe, und ist der Herr Just den ganzen Morgen durch nicht
aufzufinden und abzurufen gewesen. Ich brauche nur am Abend zu sagen:
Just, jetzt paßt du mir aber auf die Gottesgabe morgen früh, so geht er
durch mit seinen Lateinbüchern, und ich sitze allein mitten drin in der
Wirtschaft und den Tagelöhnern. Was daraus werden soll, weiß ich nicht;
na, aber Essenszeit ist's freilich jetzo längst, und nächste Ostern
übers Jahr wird er einundzwanzig alt und sein eigener Herr. Ach Gott,
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