Geschichte des Agathon. Teil 2 - 06

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Nutzbarkeit sich über alle Stände ausbreiten, und besonders bei denjenigen
welche mit der Regierung und moralischen Disziplinierung der Menschen
beschäftiget sind, sich vorzüglich äußern würde, wenn sie besser
eingesehen und mit eben so viel Redlichkeit als Klugheit angewendet würden.
Vielleicht würden die Augen derjenigen, welche weder durch einen Nebel
noch durch gefärbte Gläser sehen, mit dem weinerlichlächerlichen
Schauspiel von so vielen ehrlichen Leuten verschont bleiben, die aus allen
Kräften und mit der feirlichsten Ernsthaftigkeit leeres Stroh dreschen,
und wenn sie das ganze Jahr durch gedreschet haben, sich sehr verwundern,
daß nichts als Stroh auf der Tenne liegt--der Patriotische Phlegon würde
sich durch den allzuhitzigen Eifer, seine in allen Teilen verdorbene
Republik auf einmal durch eben so hitzige Mittel wieder gesund zu machen,
nicht so viel Verdruß zuziehen, und durch diesen Verdruß und die
Vergeblichkeit seiner undankbaren Bemühungen nicht veranlasset werden,
sich zu Tode--zu trinken--Der redliche Macrin würde sich nicht auf
Unkosten seiner Freiheit und vielleicht seines Lebens in den Kopf setzen,
aus einem Caligula einen Marc Aurel zu machen--Der wohlmeinende Diophant
würde einsehen, wie wenig Hoffnung er sich zu machen habe, Leute, welche
noch sehr weit entfernt sind erträgliche Menschen zu sein, in eine
Engelähnliche Vollkommenheit hinein zu deklamieren--Doch genug von einer
Materie, welche um gehörig ausgeführt zu werden, eine eigene Abhandlung
erfoderte.
Wie leicht es doch ist, seine nichts übels besorgende Leser in einen
Labyrinth von Parenthesen und Digressionen hineinzuführen, wenn man sich
einmal über eine abergläubische Regelmäßigkeit hinausgesetzt hat! Zwar
haben wir die Unsrigen schon lange benachrichtiget, daß wir uns bei
Gelegenheit dergleichen Freiheiten erlauben würden--Und doch wollen wir so
ehrlich sein und gestehen, daß wir uns weder in diesem Stück, noch, die
Wahrheit zu sagen, in irgend einem andern, Nachahmer zu bekommen wünschen.
Nicht als ob uns bange davor sei, man werde Ordnung und Zusammenhang in
dieser unsrer pragmatisch-kritischen Geschichte vermissen; sondern weil es
in der Tat unendlich mal leichter ist Miszellanien zu schreiben, als ein
ordentliches Werk, und es daher leicht geschehen könnte, daß ein junger
Skribent, der sich seiner bessern Bequemlichkeit wegen unsrer Methode
bedienen wollte, sich die Horazische Frage zuziehen könnte: Currente rotâ
cur urceus exit? Und wenn auch dieses nicht zu besorgen wäre, so gibt es
sehr wackere Leute, denen es schwer fällt, sich aus dergleichen
mäandrischen Abschweifungen wieder herauszuhelfen, und sobald es dem
Verfasser beliebt, wieder auf dem Punkt zu stehen, wo er mit ihm
ausgegangen ist. "Was hat man uns", werden solche Leser, zum Exempel
fragen, "in diesem ganzen Kapitel denn eigentlich sagen wollen?"--"Merken
sie auf, meine Herren, das war es--daß dieser Dion von dem die Rede war,
und um den Sie Sich übrigens, wie ich vermute, sehr wenig bekümmern, eine
ganz gute Art von Prinzen, aber doch nicht ganz so sehr ein Held von
Tugend gewesen sei, wie ihn ein gewisser ehrlicher Ober-Priester zu
Chäronea sich eingebildet--oder wenn man ihm auch eingestehen wollte, daß
er's gewesen sei, eben dadurch an seinem Platz nicht soviel getaugt habe,
als Sie, meine Herren, indem Sie ihrem Hauswesen wohl vorstehen, sich wohl
mit ihrer Gemahlin betragen, ihr Rechnungs-Buch in guter Ordnung halten,
und was dergleichen mehr ist--Nun verstehen wir einander doch?"


DRITTES KAPITEL
Eine Probe, daß die Philosophie so gut zaubern könne, als die Liebe

Die vorläufigen Nachrichten, welche wir dem Leser zu geben haben,
entfernen uns ziemlich lange von unserm Helden; allein, für Eins, so sind
sie zum Verständnis des Folgenden unentbehrlich; und fürs Andere, so
hätten wir auch dermalen nichts wichtigers von ihm zu sagen, als daß er im
Begriff sei, den Hausgöttern seines Freundes, des Kaufmanns, eine
andächtige Libation zu bringen, mit seiner Familie Bekanntschaft zu machen,
und nach einer leichten Abendmahlzeit von den Beschwerden der Seefahrt
auszuruhen.
Dion sah die Ausschweifungen des Dionys mit der Verachtung eines
kaltsinnigen Philosophen an, der keine Lust hatte Teil daran zu nehmen;
und mit dem Verdruß eines Staatsmannes, der sich in Gefahr sah, durch
einen Haufen junger Wollüstlinge, Lustigmacher, Pantomimen und Narren,
welche kein anderes Verdienst hatten, als den Prinzen zu belustigen, von
dem Ansehen, und dem Anteil an der Regierung, der ihm aus so guten Gründen
gebührte, nach und nach ausgeschlossen zu werden. Bei solcher Bewandtnis
hatte der Patriotismus das schönste Spiel, und die großen Beweggründe der
allgemeinen Wohlfahrt, die uneigennützige Betrachtung der verderblichen
Folgen, welche aus einer so heillosen Beschaffenheit des Hofes über den
ganzen Staat daherstürzen mußten, wurden durch jene geheimern Triebfedern
so kräftig unterstützt, daß er den festen Entschluß faßte, alles zu
versuchen, um seinen Verwandten auf einen bessern Weg zu bringen.
Er urteilte, den Grundsätzen Platons zufolge, daß die Unwissenheit des
Dionysius, und die Gewohnheit unter dem niedriggesinntesten Pöbel (es
waren mit alle dem junge Herren von sehr gutem Adel darunter) zu leben,
die Haupt-Quelle seiner verdorbenen Neigungen sei. Diesem nach hielt er
sich seiner Verbesserung versichert, wenn er die beste Gesellschaft um ihn
her versammeln, und ihm diese edle Wissensbegierde einflößen könnte,
welche bei denenjenigen, die von ihr begeistert sind, die animalischen
Triebe wo nicht gänzlich zu unterdrücken, doch gewiß zu dämmen und zu
mäßigen pflegt. Er ließ also keine Gelegenheit vorbei (und die
unzählichen Fehler, welche täglich in der Staats-Verwaltung gemacht wurden,
gaben ihm Gelegenheit genug) dem Tyrannen die Notwendigkeit vorzustellen,
Männer von einem großen Ruf der Weisheit um sich zu haben; und er führte
so viele Beweggründe an, daß er, unter einer Menge sehr erhabener, die an
einem Dionysius verloren gingen, endlich auch den einzigen traf, der seine
Eitelkeit interessierte. Doch selbst dieser schlüpfte nur leicht an
seinen Ohren hin, und ob er gleich dem Dion immer Recht gab, und die
besondern Unterredungen, welche sie über dergleichen Materien hatten,
allemal mit der Versicherung beschloß, daß er nicht ermangeln werde, von
so gutem Rat, Gebrauch zu machen; so würde doch schwerlich jemals mit
Ernst daran gedacht worden sein, wenn nicht ein kleiner physikalischer
Umstand dazu gekommen wäre, der den Vorstellungen des weisen Dion eine
Stärke gab, die nicht ihre eigene war.
Dionysius hatte, man weiß nicht aus welcher Veranlassung, seinem Hof, der
an Glanz und verschwenderischer üppigkeit es mit den Asiatischen aufnehmen
konnte, ein Fest gegeben, welches, nach der Versicherung der
Geschichtschreiber, drei Monate in einem fort daurte. Die
ausschweifendeste Einbildungs-Kraft kann nicht weiter gehen, als auf der
einen Seite, Pracht und Aufwand, und auf der andern Schwelgerei und
asotische Freiheit an diesem langwierigen Bacchanal getrieben wurden; denn
diesen Namen verdiente es um so mehr, weil, nachdem alle andre Erfindungen
erschöpft waren, die letzten Tage des dritten Monats, welche in die
Weinlese fielen, zu einer Vorstellung des Triumphes des Bacchus und seiner
ganzen poetischen Geschichte angewendet wurden. Dionys, der durch eine
Anspielung auf seinen Namen den Bacchus machte, trieb die Nachahmung so
weit über das Original selbst, daß die Feder eines Aretin und der Griffel
eines la Fage sich unvermögend hätten bekennen müssen, weiter zu gehen.
Die Quellen der Natur wurden erschöpft, und die unmächtige Begierde ihre
Grenzen zu erweitern--Doch, wir wollen kein Gemälde machen, das bei
Gegenständen dieser Art die Absicht, Abscheu zu erwecken, bei manchen
verfehlen möchte. Genug daß Dionys mit den Silenen, Nymphen, Faunen und
Satyren, seinen Gehülfen, die Tibere und Neronen der spätern Zeiten in die
Unmöglichkeit setzte, etwas mehr als bloße Kopisten von ihm zu sein. Wer
sollte sich vorstellen, daß aus einer so schlammichten Quelle die
heftigste Liebe der Philosophie, und eine Reformation, welche ganz
Sicilien und Griechenland in Erstaunen setzte, habe entspringen
können?--"Aber im Himmel und auf Erden sind eine Menge Dinge, wovon kein
Wort in unserm Compendio steht"--sagt der Shakespearische Hamlet zu seinem
Schulfreunde, Horazio.
Das unbändigste Temperament kann auf die Weise, wie es Dionysius anging,
endlich zu paaren getrieben werden. Unsre Bacchanten fanden sich von der
Unmäßigkeit, womit sie eine so lange Zeit den Göttern der Freude geopfert,
und von der Wut womit sie ihre Orgyia beschlossen hatten, so erschöpft,
daß sie genötiget waren, aufzuhören. Insonderheit befand sich Dionyß in
einem Stande der Vernichtung, der ihm weder Hoffnung noch Begierden übrig
ließ, jemals wieder eine solche Rolle zu spielen. Zum ersten mal seit dem
berauschenden Augenblicke, da er sich im Besitz der Gewalt, allen seinen
Leidenschaften den Zügel zu lassen sah, fühlte er ein Leeres in sich, in
welches er mit Grauen hineinschaute--Zum ersten mal fühlte er sich geneigt,
Reflexionen zu machen, wenn er das Vermögen dazu gehabt hätte. Aber er
erfuhr, mit einem lebhaften Unwillen über sich selbst und alle diejenigen,
welche ihn zu einem Tier zu machen geholfen hatten, daß er nichts in sich
habe, das er dem Ekel vor allen Vergnügungen der Sinne, und der
Langenweile, worin er sich verzehrte, entgegenstellen könnte. Alles was
er indessen sehr lebhaft fühlte, war dieses, daß er mitten unter lauter
Gegenständen, welche ihm seine scheinbare Größe und Glückseligkeit
ankündigten, in dem Zustande worin er war, sich selbst gegen über eine
sehr elende Figur machte. Kurz, alle Fibern seines Wesens hatten
nachgelassen; er verfiel in eine Art von dummer Schwermut, aus welcher ihn
alle seine Höflinge nicht herauslachen, und alle seine Tänzerinnen nicht
heraustanzen konnten.
In diesem kläglichen Zustande, den ihm die natürliche Ungeduld seines
Temperaments unerträglich machte, warf er sich in die Arme des Dions, der
sich während der letzten drei Monate in ein entferntes Landgut
zurückgezogen hatte; hörte seine Vorstellungen mit einer Aufmerksamkeit an,
deren er sonst niemals fähig gewesen war; und ergriff mit Verlangen die
Vorschläge, welche ihm dieser Weise tat, um so groß und glückselig zu
werden, als er itzt in seinen eignen Augen verächtlich und elend war. Man
kann sich also vorstellen, daß er nicht die mindeste Schwierigkeiten
machte, den Plato unter allen Bedingungen, welche ihm sein Freund Dion nur
immer anbieten wollte, an seinen Hof zu berufen; er, der in dem Zustande,
worin er war, sich von dem ersten besten Priester der Cybele hätte
überreden lassen, mit Aufopferung der wertern Hälfte seiner selbst in den
Orden der Corybanten zu treten.
Dion wurde bei so starken Anscheinungen zu einer vollkommenen
Sinnes-änderung des Tyrannen von seiner Philosophie nicht wenig betrogen.
Er schloß zwar sehr richtig, daß die Rasereien des letzten Festes
Gelegenheit dazu gegeben hätten; aber darin irrte er sehr, daß er aus
Vorurteilen, die einer Philosophie eigen sind, welche gewohnt ist die
Seele, und was in ihr vorgeht, allzusehr von der Maschine in welche sie
eingeflochten ist, abzusondern, nicht gewahr wurde, daß die guten
Dispositionen des Dionys ganz allein von einem physikalischen Ekel vor den
Gegenständen, worin er bisher sein einziges Vergnügen gesucht hatte,
herrühreten. Er hielt die natürlichen Folgen der überfüllung für
Würkungen der überzeugung, worin er nunmehr stehe, daß die Freuden der
Sinne nicht glücklich machen können; er setzte voraus, daß eine Menge
Sachen in seiner Seele vorgegangen seien, woran Dionysens Seele weder
gedacht hatte, noch zu denken vermögend war; kurz, er beurteilte, wie wir
fast immer zu tun pflegen, die Seele eines andern nach seiner Eigenen, und
gründete auf diese Voraussetzung ein Gebäude von Hoffnungen, welches zu
seinem großen Erstaunen zusammenfiel, sobald Dionys--wieder Nerven hatte.
Die Berufung des Plato war eine Sache, an welcher schon geraume Zeit
gearbeitet worden war; allein er hatte große Schwierigkeiten gemacht, und
würde, ungeachtet des Zuspruchs seiner Freunde, der Pythagoräer in Italien,
welche die Bitten Dions unterstützten, auf seiner Verweigerung bestanden
sein, wenn die erfreulichen Nachrichten, die ihm Dion von der glücklichen
Gemüts-Verfassung des Tyrannen gab, und die dringenden Einladungen, die in
desselben Namen an ihn ergingen, ihm nicht Hoffnung gegeben hätten, der
Schutzgeist Siciliens, und vielleicht der Stifter einer neuen Republik
nach dem Model derjenigen, die er uns in seinen Schriften hinterlassen hat,
werden zu können.
Plato erschien also am Hofe zu Syracus mit aller Majestät eines Weisen,
dem die Größe seines Geistes ein Recht gibt, die Großen der Welt für etwas
weniger als seines gleichen anzusehen. Denn ob es gleich damals noch
keine Stoiker gab, so pflegten doch die Philosophen von Profession bereits
sehr bescheidentlich zu verstehen zu geben, daß sie in ihren eigenen Augen,
eine höhere Klasse von Wesen ausmachten, als die übrigen Erdenbewohner.
Diesesmal hatte die Philosophie das Glück eine Figur zu machen, deren
Glanz dieser hohen Einbildung ihrer Günstlinge gemäß war. Plato wurde wie
ein Gott aufgenommen, und würkte durch seine bloße Gegenwart eine
Veränderung, welche, in den Augen der erstaunten Syracusaner, nur ein Gott
zu würken mächtig genug schien. In der Tat glich das Schauspiel welches
sich demjenigen, der diesen Hof vor wenigen Wochen gesehen hatte, nunmehro
darstellte, einem Werke der Zauberei--Aber--ô! caecas hominum mentes! Wie
natürlich geht auch das außerordentlichste zu, sobald wir die wahren
Triebräder davon kennen!

Der erste Schritt, welchen der göttliche Plato in den Palast des Dionysius
tat, wurde durch ein feirliches Opfer, und die erste Stunde, worin sie
sich mit einander besprachen, durch eine Reforme, welche sich sogleich
über den ganzen Hof ausbreitete, bezeichnet. In wenigen Tagen glaubte
Plato selbst in seiner Akademie zu Athen zu sein, so bescheiden und
eingezogen sah alles in dem Hause des Prinzen aus. Die Asiatische
Verschwendung machte auf einmal der philosophischen Einfalt Platz. Die
Vorzimmer, welche vorher von schimmernden Gecken, und allen Arten
lustigmachender Personen gewimmelt hatten, stellten itzt akademische Säle
vor, wo man nichts als langbärtige Weise sah, welche einzeln oder
paarweise, mit gesenktem Haupt und gerunzelter Stirne, in sich selbst und
in ihre Mäntel eingehüllt auf und ab schritten, bald alle zugleich, bald
gar nichts, bald nur mit sich selbst sprachen, und wenn sie vielleicht am
wenigsten dachten, eine so wichtige Miene machten, als ob der geringste
unter ihnen mit nichts kleinerm umginge, als die beste Gesetzgebung zu
erfinden, oder den Gestirnen einen regelmäßigern Lauf anzuweisen. Die
üppigen Bankette, bei denen Comus und Bacchus mit tyrannischem Szepter die
ganze Nacht durch geherrschet hatten, verwandelten sich in Pythagorische
Mahlzeiten, wo man sich bei einem Braten und Salat mit sinnreichen
Gesprächen über die erhabensten Gegenstände des menschlichen Verstandes,
erlustigte; Statt frecher Pantomimen und wollüstiger Flöten ließen sich
Hymnen zum Lob der Götter und der Tugend hören; und den Gaum zum Reden
anzufeuchten, trank man aus kleinen Socratischen Bechern Wasser mit Wein
vermischt.
Dionys faßte eine Art von Leidenschaft für den Philosophen; Plato mußte
immer um ihn sein, ihn aller Orten begleiten, zu allem seine Meinung sagen.
Die begeisterte Imagination dieses sonderbaren Mannes, welche vermöge
der natürlichen Ansteckungs-Kraft des Enthusiasmus sich auch seinen
Zuhörern mitteilte, würkte so mächtig auf die Seele des Dionys, daß er ihn
nie genug hören konnte; ganze Stunden wurden ihm kürzer, wenn Plato sprach,
als ehemals in den Armen der kunsterfahrensten Buhlerin. Alles, was der
Weise sagte, war so schön, so erhaben, so wunderbar!--erhob den Geist so
weit über sich selbst--warf Strahlen von so göttlichem Licht in das Dunkel
der Seele! In der Tat konnte es nicht anderst sein, da die gemeinsten
Ideen der Philosophie für Dionysen den frischesten Reiz der Neuheit hatten.
Und nehmen wir zu allem diesem noch, daß er das wenigste recht verstund
(ob er gleich, wie viele andere seines gleichen, zu eitel war, es merken
zu lassen) noch alles verstehen konnte, weil der begeisterte Plato sich
würklich zuweilen selbst nicht allzuwohl verstund; nehmen wir ferner die
erstaunliche Gewalt, welche ein in schimmernde Bilder eingekleidetes
Galimathias über die Unwissenden zu haben pflegt; so werden wir begreifen,
daß niemals etwas natürlichers gewesen, als der außerordentliche Geschmack,
welchen Dionys an dem Gott der Philosophen, (wie ihn Cicero nennt)
gefunden; zumal da er noch über dies ein hübscher und stattlicher Mann war,
und sehr wohl zu leben wußte.
Ohne daß sich die überredungs-Kunst des göttlichen Plato, oder die
Kontagion der Philosophischen Schwärmerei darein mischte, teilte sich die
plötzliche Wissens-Begierde des Dionys, so bald man sah, daß es Ernst war,
eben so plötzlich allen seinen Höflingen mit. Nicht, als ob ihnen viel
daran gelegen gewesen wäre, ihre kleinen Affen-Seelen nach dem göttlichen
Modell der Ideen umzubilden, oder als ob sie sich darum bekümmert hätten,
was in den überhimmlischen Räumen zu sehen sei; aber sie taten doch
dergleichen; der Ton der Philosophie war nun einmal Mode; man mußte
Metaphysik in geometrischen Ausdrücken reden, um sich dem Fürsten angenehm
zu machen. Man trug also am ganzen Hofe keine andre als philosophische
Mäntel; alle Säle des Palasts waren, nach Art der Gymnasien mit Sand
bestreut, um mit allen den Dreiecken, Vierecken, Pyramiden, Achtecken und
Zwanzigecken überschrieben zu werden, aus welchen Plato seinen Gott diese
schöne runde Welt zusammenreimen läßt; alle Leute, bis auf die Köche,
sprachen Philosophie, hatten ihr Gesicht in irgend eine geometrische Figur
verzogen, und disputierten über die Materie und die Form, über das was ist
und was nicht ist, über die beiden Enden des Guten und Bösen, und über die
beste Republik. Alles dieses machte freilich ein ziemlich seltsames
Aussehen, und konnte den Verdacht erwecken, als ob Plato an dem
Syracusischen Hofe eher die Rolle eines aufgeblasenen Pedanten unter einem
Haufen unbärtiger Scholaren gespielt habe, als eines weisen Mannes, der
sich einen großen Zweck vorgesetzt hat, und die Mittel dazu, nach den
Umständen des Orts, der Zeit und der Personen, klüglich zu bestimmen weiß.
Aber man würde sich irren. Er hatte an den lächerlichen Ausschweifungen
der Hofleute wenig Anteil; ob er gleich ganz gern sah, daß diese unnütze
Hummeln, welche er nicht auf einmal austreiben konnte, auf solche
Spielwerke verfielen, die doch immer als eine Art von Vorübungen angesehen
werden konnten, wodurch sie unvermerkt von ihren vorigen Gewohnheiten
abgezogen, und durch den Geschmack an Wissenschaft zu der allgemeinen
Verbesserung, welche er zu bewürken hoffte, vorbereitet wurden. Allein
seine eigene hauptsächlichsten Bemühungen bezogen sich unmittelbar auf den
Dionysius selbst; und indem er ihn durch die Reizungen seines Umgangs und
seiner Beredsamkeit zu humanisieren, und an sich zu gewöhnen suchte,
trachtete er, ohne es allzudeutlich zu erkennen zu geben, dahin, ihm die
Verachtung seines vorigen Zustandes, die Liebe der Tugend, Begierden nach
ruhmwürdigen Taten; kurz, solche Gesinnungen einzuflößen, welche ihn durch
unmerkliche Grade von sich selbst auf die Gedanken bringen würden, ein
unrechtmäßiges Diadem von sich zu werfen, und sich an der Ehre, der erste
unter seines gleichen zu sein, genügen zu lassen. Die Anscheinungen
ließen ihn den vollkommensten Sukzeß hoffen. Dionys schien in wenigen
Tagen nicht mehr der vorige Mann. Seine Wissens-Begierde, seine
Gelehrigkeit gegen die Räte des Philosophen, das Sanfte und Ruhige in
seinem ganzen Betragen übertraf alles, was sich Dion von ihm versprochen
hatte. Ganz Syracus empfand sogleich die Würkungen dieser glücklichen
Veränderung. Er ging mit einer unglaublichen Behendigkeit von dem
höchsten Grade des tyrannischen übermuts zu der Popularität eines
Atheniensischen Archonten über; setzte alle Tage einige Stunden aus, um
jedermann mit einnehmender Leutseligkeit anzuhören, nannte sie Mitbürger,
wünschte sie alle glücklich machen zu können; machte würklich den Anfang,
verschiedene gute Anordnungen zu veranstalten, und erweckte durch so viele
günstige Vorzeichen die allgemeine Erwartung einer glückseligen Revolution,
welche nun auf einmal der Gegenstand aller Wünsche, und der Inhalt aller
Gespräche unter dem Volke wurde.
Es könnte genug sein, gegen diejenige, die eine so große und schnelle
Verwandlung eines Prinzen, den wir für ein kleines Ungeheuer von Lastern
und Ausschweifungen gegeben haben, unglaublich vorkommen möchte, uns auf
die einhellige Aussage der Geschichtschreiber zu berufen; aber wir können
noch mehr tun; es ist leicht, die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit
derselben begreiflich zu machen. Aufmerksame Leser, welche einige
Kenntnis des menschlichen Herzens haben, werden die Gründe hierzu in
unsrer bisherigen Erzählung schon von selbsten entdeckt haben. In einem
Gemüts-Zustande, worin die Leidenschaften schweigen, wo uns vor den
Ergötzungen der Sinne ekelt, und der Mangel an angenehmen Eindrücken uns
in einen beschwerlichen Mittelstand zwischen Sein und Nichtsein
versenkt--in einem solchen Zustande, ist die Seele begierig, einen jeden
Gegenstand zu umfassen, der sie aus diesem unleidlichen Stillstand ihrer
Kräfte ziehen kann, und also am besten aufgelegt, den Reiz sittlicher und
intellektualischer Schönheiten zu empfinden. Allerdings würde ein
trockner Zergliederer metaphysischer Begriffe sich nicht dazu geschickt
haben, solche Gegenstände für einen Menschen zu zurichten, der zu einer
scharfen Aufmerksamkeit eben so ungeduldig als unvermögend war. Allein
die Beredsamkeit des Homers der Philosophen wußte sie auf eine so reizende
Art für die Einbildungs-Kraft zu verkörpern, wußte die Leidenschaften und
innersten Triebe des Herzens so geschickt für sie ins Spiel zu setzen, daß
sie nicht anders als gefallen und rühren konnten. Hiezu kam noch die
Jugend des Tyrannen, welche seine noch nicht verhärtete Seele neuer
Eindrücke fähig machte. Warum sollte es also nicht möglich gewesen sein,
ihm unter solchen Umständen auf etliche Wochen die Liebe der Tugend
einzuflößen, da hiezu weiter nichts nötig war, als seinen Neigungen
unvermerkt andre Gegenstände an die Stelle derjenigen, deren er
überdrüssig war, zu unterschieben--Denn in der Tat war seine Bekehrung
nichts anders, als daß er nunmehr, anstatt irgend einer Wollust-atmenden
Nymphe, ein schönes Phantom der Tugend umarmte, und statt in Syracusischem
Weine sich in platonischen Ideen berauschte--und daß eben diese Eitelkeit,
welche ihn vor weniger Zeit angetrieben hatte, mit dem Bacchus und einer
andern Gottheit, welche wir nicht nennen dürfen, in die Wette zu eifern,
sich itzt durch die Vorstellung kitzelte, als Regent und Gesetzgeber den
Glanz der berühmtesten Männer vor ihm zu verdunkeln, die Augen der Welt
auf sich zu heften, sich von allen bewundert, und von den Weisen selbst
vergöttert zu sehen.
Daß dieses Urteil von der Bekehrung des Dionys richtig sei, hat sich in
der Folge würklich bewiesen; und man hätte, deucht uns, ohne die Gabe der
Divination zu besitzen, voraussehen können, daß eine so plötzliche
Veränderung keinen Bestand haben werde. Aber wie sollten die in einer
großen Angelegenheit verwickelten Personen fähig sein, so gelassen und
uneingenommen davon zu urteilen, wie entfernte Zuschauer, welche das Ganze
bereits vor sich liegen haben, und bei einer kalten Untersuchung des
Zusammenhangs aller Umstände sehr leicht mit vieler Zuverlässigkeit
beweisen können, daß es nicht anders habe gehen können, als wie sie wissen,
daß es gegangen ist? Plato selbst ließ sich von den Anscheinungen
betrügen, weil sie seinen Wünschen gemäß waren, und ihm zu beweisen
schienen, wieviel er vermöge. Die voreilige Freude über einen Sukzeß,
dessen er sich schon versichert hielt, ließ ihm nicht zu, sich alle die
Hindernisse, die seine Bemühungen vereiteln konnten, in der gehörigen
Stärke vorzustellen, und in Zeiten darauf bedacht zu sein, wie er ihnen
zuvorkommen möchte. Gewohnt in den ruhigen Spaziergängen seiner Akademie
unter gelehrigen Schülern idealische Republiken zu bauen, hielt er die
Rolle, die er an dem Hofe zu Syracus zu spielen übernommen hatte, für
leichter als sie in der Tat war. Er schloß immer richtig aus seinen
Prämissen; aber seine Prämissen setzten immer mehr voraus, als war; und er
bewies durch sein Exempel, daß keine Leute mehr durch den Schein der Dinge
hintergangen werden, als eben diejenige welche ihr ganzes Leben damit
zubringen, inter Sylvas Academi dem was wahrhaftig ist nachzuspähen. In
der Tat hat man zu allen Zeiten gesehen, daß es den spekulativen Geistern
nicht geglückt hat, wenn sie sich aus ihrer philosophischen Sphäre heraus
und auf irgend einen großen Schauplatz des würksamen Lebens gewaget haben.
Und wie hätte es anders sein können, da sie gewohnt waren, in ihren
Utopien und Atlantiden zuerst die Gesetzgebung zu erfinden, und erst wenn
sie damit fertig waren, sich so genannte Menschen zu schnitzeln, welche
eben so richtig nach diesen Gesetzen handeln mußten, wie ein Uhrwerk durch
den innerlichen Zwang seines Mechanismus die Bewegungen macht, welche der
Künstler haben will. Es war leicht genug zu sehen (und doch sahen es
diese Herren nicht) daß es in der würklichen Welt gerade umgekehrt ist.
Die Menschen in derselben sind nun einmal wie sie sind; und der große
Punkt ist, diejenige die man vor sich hat, nach allen Umständen und
Verhältnissen so lange zu studieren, bis man so genau als möglich weiß,
wie sie sind. Sobald ihr das wißt, so geben sich die Regeln, wornach ihr
sie behandeln müßt, wenn ihr euern Zweck erhalten wollt, von sich selbst;
dann ist es Zeit moralische Projekte zu machen--aber wenn, ihr großen
Lichter unsers alleraufgeklärtesten Jahrhunderts, wenn glaubt ihr, daß
diese Zeit für das Menschen-Geschlecht kommen werde?


VIERTES KAPITEL
Philistus und Timocrates

Während, daß die Philosophie und die Tugend durch die Beredsamkeit eines
einzigen Mannes eine so außerordentliche Veränderung der Szene an dem Hofe
zu Syracus hervorbrachte, waren die ehmaligen Vertrauten des Dionysius
sehr weit davon entfernt, die Vorteile, welche sie von der vorigen
Denkungs-Art dieses Prinzen gezogen hatten, so willig hinzugeben, als man
es aus ihrem äußerlichen Bezeugen hätte schließen sollen. Als schlaue
Höflinge wußten sie zwar ihren Unmut über die sonderbare Gunst, worin
Plato bei demselben stund, sehr künstlich zu verbergen. Gewohnt sich
nach dem Geschmacke des Prinzen zu modeln, und alle Gestalten anzunehmen,
unter welchen sie ihm gefallen oder zu ihren geheimen Absichten am besten
gelangen konnten, hatten sie, so bald sie die neue Laune ihres Herrn
gewahr worden waren, die ganze Außenseite des philosophischen Enthusiasmus
mit eben der Leichtigkeit angenommen, womit sie eine Maskeraden-Kleidung
angezogen hätten. Sie waren die ersten, die dem übrigen Hofe hierin mit
ihrem Beispiel vorgingen; sie verdoppelten ihre Aufwartung bei dem Prinzen
Dion, dessen Ansehen seit Platons Ankunft ungemein gestiegen war; sie
waren die erklärten Bewunderer des Philosophen; sie lächelten ihm Beifall
entgegen, so bald er nur den Mund auf tat; alle seine Vorschläge und
Maßnehmungen waren bewundernswürdig; sie wußten nichts daran auszusetzen,
oder wenn sie ja Einwürfe machten, so war es nur um sich belehren zu
lassen, und auf die erste Antwort sich seiner höhern Weisheit überwunden
zu geben. Sie suchten seine Freundschaft so gar mit einem Eifer, worüber
sie den Fürsten selbst zu vernachlässigen schienen; und besonders ließen
sie sich sehr angelegen sein, die Vorurteile zu zerstreuen, die man von
der vorigen Staats-Verwaltung wider sie gefaßt haben könnte. Durch diese
Kunstgriffe erreichten sie zwar die Absicht, den weisen Plato sicher zu
machen, nicht so vollkommen, daß er nicht immer einiges gerechtes
Mißtrauen in die Aufrichtigkeit ihres Bezeugens gesetzt hätte; er
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