Geschichte des Agathon. Teil 2 - 12

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Glück gemacht haben--kriechende Schmeichelei, blinde Gefälligkeit gegen
die Leidenschaften unsrer Obern, Gefühllosigkeit gegen alle Regungen des
Gewissens und der Menschlichkeit, Taubheit gegen die Stimme aller
Pflichten, unerschrockne Unverschämtheit sich selbst Talente und
Verdienste beizulegen, die man nie gehabt hat; fertige Bereitwilligkeit
jedes Bubenstück zu begehen, welches eine Stufe zu unsrer Erhebung werden
kann--und diesen Weg hatte ihnen Agathon auf einmal versperrt. Sie sahen,
so lange dieser seltsame Mann den Platz eines Günstlings bei Dionysen
behaupten würde, keine Möglichkeit, wie Leute von ihrer Art sollten
gedeihen können. Sie hasseten ihn also; und wir können versichert sein,
daß in den Herzen aller dieser Höflinge eine Art von Zusammen-Verschwörung
gegen ihn brütete, ohne daß es dazu einiger geheimen Verabredung bedurfte.
Allein von allem diesem wurde noch nichts sichtbar. Die Maske, welche
sie vorzunehmen für gut fanden, sah einem Gesicht so gleich, daß Agathon
selbst dadurch betrogen wurde; und sich gegen die Philiste und Timocrate,
und ihre Kreaturen eben so bezeugte, als ob die Hochachtung, welche sie
ihm bewiesen, und der Beifall, den sie allen seinen Maßnehmungen gaben,
aufrichtig gewesen wäre. Diese wackern Männer hatten einen gedoppelten
Vorteil über ihn--daß er, weil er sich nichts Böses zu ihnen versah, nicht
daran dachte, sie scharf zu beobachten--und daß sie, weil sie sich ihrer
eigenen Bosheit bewußt waren, desto vorsichtiger waren, ihre wahren
Gesinnungen in eine undurchdringliche Verstellung einzuhüllen. Versichert
wie sie waren, daß ein Mensch notwendig eine schwache Seite haben müsse,
gaben sie sich alle mögliche Mühe die seinige zu finden, und stellten ihn,
ohne daß er einen Verdacht deswegen auf sie werfen konnte, auf alle
mögliche Proben. Da sie ihn aber gegen Versuchungen, denen sie selbst zu
unterliegen pflegten, gleichgültig oder gewaffnet fanden; so blieb ihnen,
bis auf irgend eine günstige Gelegenheit nichts übrig, als ihn durch den
magischen Dunst einer subtilen Schmeichelei einzuschläfern, welche er
desto leichter für Freundschaft halten konnte, da sie alle Anscheinungen
derselben hatte; und je mehr er berechtiget war, in einem Lande, worin er
sich um alle verdient machte, einen jeden für seinen Freund zu halten.
Diese Absicht gelang ihnen, und man muß gestehen, daß sie dadurch schon
ein großes über ihn gewonnen hatten.
übrigens können wir nicht umhin, es mag nun unserm Helden nachteilig sein
oder nicht, zu gestehen, daß zu einer Zeit, da sein Ansehen den höchsten
Gipfel erreicht hatte; da Dionys ihn mit Beweisen einer unbegrenzten Gunst
überhäufte; da er von dem ganzen Sicilien für seinen Schutzgott angesehen
wurde, und das seltne, wo nicht ganz unerhörte Glück zu genießen schien,
in einem so blendenden Glücksstande lauter Bewundrer und Freunde, und
keinen Feind zu haben--die Damen zu Syracus die einzigen waren, welche
ihre wenige Zufriedenheit mit seinem Betragen ziemlich deutlich merken
ließen. Mit einer Figur wie die seinige, mit allem dem was den Augen und
Herzen nachstellt in so außerordentlichem Grade begabt, war es sehr
natürlich, daß er die Aufmerksamkeit der Schönen auf sich ziehen mußte.
Die Damen zu Syracus hatten so gut Augen wie die zu Smyrna--und Herzen
dazu--oder wenn sie keine hatten, so hatten sie doch etwas, dessen
Bewegungen sehr gewöhnlich mit den Bewegungen des Herzens verwechselt
werden; oder wenn sie auch das nicht hatten, so hatten sie doch Eitelkeit,
und konnten also nicht gleichgültig gegen die eigensinnige
Unempfindlichkeit eines Mannes sein, welcher eben dadurch ein Feind wurde,
dessen überwindung seine Siegerin zur Liebenswürdigsten ihres Geschlechts
zu erklären schien. In den Augen der meisten Schönen ist der Günstling
eines Monarchen allezeit ein Adonis; wie natürlich war also der Wunsch,
einen Adonis empfindlich zu machen, der noch dazu der Liebling eines
Königs, und in der Tat, den Namen, und eine gewisse Binde um den Kopf
ausgenommen, der König selbst war? Man kann sich auf die Geschicklichkeit
der schönen Sicilianerinnen verlassen, daß sie nichts vergessen haben
werden, seiner Kaltsinnigkeit auch nicht den Schatten einer anständigen
Entschuldigung übrig zu lassen. Und womit hätte sie wohl entschuldiget
werden können? Es ist wahr, ein Mann, der mit der Sorge für einen ganzen
Staat beladen ist, hat nicht so viel Muße als ein junger Herr, der sonst
nichts zu tun hat, als sein Gesicht alle Tage ein paarmal im Vorzimmer zu
zeigen, und die übrige Zeit von einer Schönen, und von einer Gesellschaft
zur andern fortzuflattern. Aber man mag so beschäftiget sein als man will,
so behält man doch allezeit Stunden für sich selbst, und für sein
Vergnügen übrig; und obgleich Agathon sich seinen Beruf etwas schwerer
machte, als er in unsern Zeiten zu sein pflegt, nachdem man das Geheimnis
erfunden hat, die schweresten Dinge mit einer gewissen unsern plumpern
Vorfahren unbekannten Leichtigkeit--vielleicht nicht so gut, aber doch
artiger--zu tun; so war es doch Augenscheinlich, daß er solche Stunden
hatte. Der Einfluß, den er in die Staats-Verwaltung hatte, schien ihm so
wenig zu schaffen zu machen; er brachte so viel Freiheit des Geistes, so
viel Munterkeit und guten Humor zur Gesellschaft, und zu den
Ergötzlichkeiten, wo ihn Dionys fast immer um sich haben wollte, daß man
die Schuld seiner seltsamen Aufführung unmöglich seinen Geschäften
beimessen konnte. Man mußte also sie begreiflich zu machen auf andere
Hypothesen verfallen. Anfangs hielt eine jede die andere im Verdacht,
die geheime Ursache davon zu sein; und so lange dieses daurte, hätte man
sehen sollen, mit was für Augen die guten Damen einander beobachteten, und
wie oft man in einem Augenblicke eine Entdeckung gemacht zu haben glaubte,
welche der folgende Augenblick wieder vernichtigte. Endlich befand
sich's, daß man einander Unrecht getan hatte; Agathon war gegen alle
gleich verbindlich, und liebte keine. Auf eine Abwesende konnte man
keinen Argwohn werfen; denn was hätte ihn bewegen sollen, den Gegenstand
seiner Liebe von sich entfernt zu halten? Es blieben also keine andre als
solche Vermutungen übrig, welche unserm Helden auf die eine oder andre Art
nicht sonderliche Ehre machten; ohne daß sie den gerechten Verdruß
vermindern konnten, den man über ein so wenig natürliches und in jeder
Betrachtung so verhaßtes Phänomen empfinden mußte.
Unsre Leser, welche nicht vergessen haben können, was Agathon zu Smyrna
war, werden so gleich auf einen Gedanken kommen, welcher freilich den
Damen zu Syracus unmöglich einfallen konnte--nämlich, daß es ihnen
vielleicht an Reizungen gefehlt habe, um einen hinlänglichen Eindruck auf
ein Herz zu machen, welches nach einer Danae (welch ein Gemälde macht
dieses einzige Wort!) nicht leicht etwas würdig finden konnte, seine
Neugier rege zu machen. Allein wenn die Nachrichten, denen wir in dieser
Geschichte folgen, Glauben verdienen, so hat eine den mehr bemeldten Damen
so wenig schmeichelnde Vermutung nicht den geringsten Grund: Syracus hatte
Schönen, welche so gut als Danae, den Polycleten zu Modellen hätten dienen
können; und diese Schönen hatten alle noch etwas dazu, das die Schönheit
gelten macht; einige Witz, andre Zärtlichkeit; andre wenigstens ein gutes
Teil von dieser edeln Unverschämtheit, welche eine gewisse Klasse von
modernen Damen zu charakterisieren scheint, und zuweilen schneller zum
Zweck führt als die vollkommensten Reizungen, welche unter dem Schleier
der Bescheidenheit versteckt, ein nachteiliges Mißtrauen in sich selbst zu
verraten scheinen. Es konnte also nicht das sein--Gut! So wird er sich
etwan des Socratischen Geheimnisses bedient, und in den verschwiegenen
Liebkosungen irgend einer gefälligen Cypassis das leichteste Mittel
gefunden haben, sich vor der Welt die Miene eines Xenocrates zu
geben?--Das auch nicht! wenigstens sagen unsre Nachrichten nichts davon.
Ohne also den Leser mit vergeblichen Mutmaßungen aufzuhalten, wollen wir
gestehen, daß die Ursache dieser Kaltsinnigkeit unsers Helden, etwas so
natürliches und einfältiges war, daß, so bald wir es entdeckt haben werden,
Schah Baham selbst sich einbilden würde, er habe wo nicht eben das, doch
ungefähr so etwas erwartet.
Der Kaufmann, mit welchem Agathon nach Syracus gekommen war, war einer von
denjenigen, welchen er ehmals zu Athen das Bildnis seiner Psyche zu dem
Ende gegeben hatte, damit sie mit desto besserm Erfolg aller Orten möchte
aufgesucht werden können. Gleichwohl erinnerte er sich dieses Umstands
nicht eher, bis er einsmals bei einem Besuch, den er ihm machte, dieses
Bildnis von ungefähr in dem Cabinet seines Freundes ansichtig wurde.
Dasjenige was Agathon in diesem Augenblick empfand, war wenig von dem
unterschieden, was er empfunden hätte, wenn es Psyche selbst gewesen wäre.
Die Ideen seiner ersten Liebe wurden dadurch wieder so lebhaft, daß er,
so schwach auch seine Hoffnung war, das Urbild jemals wieder zu sehen,
sich aufs Neue in dem Entschluß bestätigte, ihrem Andenken getreu zu
bleiben. Die Damen von Syracus hatten also würklich eine Nebenbuhlerin,
ob sie gleich nicht erraten konnten, daß diese zärtlichen Seufzer, welche
jede unter ihnen seinem Herzen abzugewinnen wünschte, in mitternächtlichen
Stunden vor einer gemalten Gebieterin ausgehaucht wurden.
Unter allen denjenigen, welche sich durch die Unempfindlichkeit unsers
Helden beleidiget fanden, konnte keine der schönen Cleonissa in Absicht
aller Vollkommenheiten, welche Natur und Kunst in einem Frauenzimmer
vereinigen können, den Vorzug streitig machen. Eine vollkommen
regelmäßige Schönheit ist (mit Erlaubnis aller derjenigen, welche dabei
interessiert sein mögen, die Grazien ihrer Königin vorzuziehen) unter
allen Eigenschaften, die eine Dame haben kann, diejenige welche den
allgemeinsten, geschwindesten und stärksten Eindruck macht; und für
tugendhafte Personen hat sie noch diesen Vorteil, daß sie das Verlangen
von der Besitzerin eines so seltnen Vorzugs geliebt zu sein, in dem
nämlichen Augenblick durch eine Art von mechanischer Ehrfurcht
zurückscheucht, deren sich der verwegenste Satyr kaum erwehren kann.
Cleonissa besaß diese Vollkommenheit in einem Grade, der den
kaltsinnigsten Kennern des Schönen nichts daran zu tadeln übrig ließ; es
war unmöglich sie ohne Bewunderung anzusehen. Aber die ungemeine
Zurückhaltung, welche sie affektierte, das Majestätische, das sie ihrer
Miene, ihren Blicken und allen ihren Bewegungen zu geben wußte, mit dem
Ruf einer strengen Tugend, worein sie sich dadurch gesetzt hatte,
verstärkte die bemeldte natürliche Würkung ihrer Schönheit so sehr, daß
niemand kühn genug war, sich in die Gefahr zu wagen, den Ixion dieser Juno
abzugeben. Die Mittelmäßigkeit ihrer Herkunft, und sowohl der Stand als
die Vorsicht eines eifersüchtigen Ehmannes, hatten sie während ihrer
ersten Jugend in einer so großen Entfernung von der Welt gehalten, daß sie
eine ganz neue Erscheinung war, als Philistus (der sie, wir wissen nicht
wie, aufgespart, und Mittel gefunden hatte, sie mit guter Art zur Witwe zu
machen) sie in Qualität seiner Gemahlin an den Hof der Prinzessinnen
brachte; unter welchen Namen die Mutter, die Gemahlin, und die Schwestern
des Dionys begriffen wurden. Nicht viel geneigter als sein Vorgänger,
eine Frau von so besondern Vorzügen mit einem andern, und wenn es Jupiter
selbst gewesen wäre, zu teilen, hatte er anfangs alle Behutsamkeit
gebraucht, welche der geizige Besitzer eines kostbaren Schatzes nur immer
anwenden kann, um ihn vor der schlauesten Nachstellung zu verwahren. Aber
die Tugend der Dame, und die herrschende Neigung, welche Dionys in den
ersten Jahren seiner Regierung für diejenige Klasse von Schönen zeigte,
welche nicht so viel Schwierigkeiten machen; vielleicht auch eine gewisse
Laulichkeit, welche die Eigentümer dieser wundertätigen Schönheiten
gemeiniglich nach Verfluß zweier oder dreier Jahre, oft auch viel früher,
unvermerkt zu überschleichen pflegt; hatten seine Eifersucht so zahm
gemacht, daß er in der Folge kein Bedenken trug, sie den Prinzessinnen so
oft sie wollten zur Gesellschaft zu überlassen. Wir wollen nicht
untersuchen, ob Cleonissa damals würklich so tugendhaft war, als die
Sprödigkeit ihres Betragens gegen die Manns-Personen und die strengen
Maximen, wornach sie andre von ihrem Geschlecht beurteilte, zu beweisen
schienen. Genug daß die Prinzessinnen, und was noch mehr ist, ihr Gemahl,
vollkommen davon überzeugt waren, und daß sich noch keiner von den
Höflingen unterstanden hatte, eine so ehrwürdige Tugend auf die Probe zu
setzen. Während der Zeit, da Plato in so großem Ansehen bei Dionysen
stund, war Cleonissa eine von den eifrigsten Verehrerinnen dieses Weisen,
und diejenige, welche den erhabenen Jargon seiner Philosophie am
geläufigsten reden lernte. Es mag nun aus Begierde sich durch ihren Geist
eben so sehr als durch ihre Figur über die übrigen ihres Geschlechts zu
erheben, (eine ziemlich gewöhnliche Schwachheit der eigentlich so
genannten Schönen,) oder aus irgend einem reinern Beweggrunde geschehen
sein; so ist gewiß, daß sie alle Gelegenheiten den göttlichen Plato zu
hören mit solcher Begierlichkeit suchte, eine so ausnehmende Hochachtung
für seine Person, einen so unbedingten Glauben an seine Begriffe von
Schönheit und Liebe, und alle übrige Teile seines Systems zeigte, und mit
einem Wort, in kurzer Zeit, an Leib und Seele einer Platonischen Idee so
ähnlich sah: Daß dieser weise Mann, stolz auf eine solche Schülerin, durch
den besondern Vorzug, den er ihr gab, die allgemeine Meinung von ihrer
Weisheit unendlich erhöhte. Es ist wahr, es wäre nur auf ihn angekommen,
bei gewissen Gelegenheiten gewisse Beobachtungen in ihren schönen Augen zu
machen, welche ihn ohne eine lange Reihe von Schlüssen auf die Vermutung
hätten bringen können, daß es nicht unmöglich sein würde, diese Göttin zu
humanisieren. Aber der gute Plato hatte damals schon über sechzig Jahre,
und machte keine solche Beobachtungen mehr. Cleonissa blieb also in dem
Ansehen eines lebendigen Beweises des Platonischen Lehrsatzes, daß die
äußerliche Schönheit ein Widerschein der intellektualischen Schönheit des
Geistes sei; das Vorurteil für ihre Tugend hielt dem Eindruck, welchen
ihre Reizungen hätten machen können, das Gleichgewicht; und sie hatte das
Vergnügen, die vollkommne Gleichgültigkeit, welche Dionys für sie behielt,
der Weisheit ihres Betragens zu zuschreiben, und sich dadurch ein neues
Verdienst bei den Prinzessinnen zu machen.

Aber--o! wie wohl läßt sich jener Solonische Ausspruch, daß man niemand
vor seinem Ende glücklich preisen solle, auch auf die Tugend der Heldinnen
anwenden! Cleonissa sah den Agathon, und--hörte in diesem Augenblick auf
Cleonissa zu sein--Nein, das eben nicht; ob es gleich nach dem
Platonischen Sprachgebrauch richtig gesprochen wäre; aber sie bewies, daß
die Prinzessinnen, und sie selbst, und ihr Gemahl, und der Hof, und die
ganze Welt, den göttlichen Plato mit eingeschlossen, sich sehr geirret
hatten, sie für etwas anders zu halten als sie war, und als sie einem
jeden mit Vorurteilen unbefangenen Beobachter, einem Aristipp zum Exempel,
in der ersten Stunde zu sein scheinen mußte.
Sich über einen so natürlichen Zufall zu verwundern, würde unseren
Bedünken nach, eine große Sünde gegen das nie genug anzupreisende Nil
admirari sein, in welchem (nach der Meinung erfahrner Kenner der
menschlichen Dinge) das eigentliche große Geheimnis der Weisheit,
dasjenige was einen wahren Adepten macht, verborgen liegt. Die schöne
Cleonissa war ein Frauenzimmer, und hatte also ihren Anteil an den
Schwachheiten, welche die Natur ihrem Geschlecht eigen gemacht hat, und
ohne welche diese Hälfte der menschlichen Gattung weder zu ihrer
Bestimmung in dieser sublunarischen Welt so geschickt, noch in der Tat, so
liebenswürdig sein würde als sie ist. Ja wie wenig Verdienst würde selbst
ihrer Tugend übrig bleiben, wenn sie nicht durch eben diese Schwachheiten
auf die Probe gesetzt würde?
Dem sei nun wie ihm wolle, die Dame fühlte, so bald sie unsern Helden
erblickte, etwas, das die Tugend einer gewöhnlichen Sterblichen hätte
beunruhigen können. Aber es gibt Tugenden von einer so starken Komplexion,
daß sie durch nichts beunruhiget werden; und die ihrige war von dieser
Art. Sie überließ sich den Eindrücken, welche ohne Zutun ihres Willens
auf sie gemacht wurden, mit aller Unerschrockenheit, welche ihr das
Bewußtsein ihrer Stärke geben konnte. Die Vollkommenheit des Gegenstandes
rechtfertigte die außerordentliche Hochachtung, welche sie für ihn
bezeugte. Große Seelen sind am geschicktesten, einander Gerechtigkeit
widerfahren zu lassen; und ihre Eigenliebe ist so sehr dabei interessiert,
daß sie die Parteilichkeit für einander sehr weit treiben können, ohne
sich dadurch besonderer Absichten verdächtig zu machen. Ein so unedler
Verdacht konnte ohnehin nicht auf die erhabene Cleonissa fallen; indessen
war doch nichts natürlicher, als die Erwartung, daß sie in unserm Helden
eben diesen, wo nicht einen noch höhern Grad der Bewunderung erwecken
werde, als sie für ihn empfand. Diese Erwartung verwandelte sich eben so
natürlich in ein mit Unmut vermischtes Erstaunen, da sie sich darin
betrogen sah; und was konnte aus diesem Erstaunen anders werden, als eine
heftige Begierde, ihrer durch seine Gleichgültigkeit äußerst beleidigten
Eigenliebe eine vollständige Genugtuung zu verschaffen? Auch wenn sie
selbst gleichgültig gewesen wäre, hätte sie mit Recht erwarten können, daß
ein so feiner Kenner ihren Wert zu empfinden, und eine Cleonissa von den
kleinern Sternen, welchen nur in ihrer Abwesenheit zu glänzen erlaubt war,
zu unterscheiden wissen werde. Wie sehr mußte sie sich also beleidiget
halten, da sie mit diesem edeln Enthusiasmus, womit die privilegierte
Seelen sich über die kleinen Bedenklichkeiten gewöhnlicher Leute
hinwegsetzen, ihm entgegengeflogen war, und die Beweise ihrer
sympathetischen Hochachtung nicht so lange zurückzuhalten gewürdiget hatte,
bis sie von der seinigen überzeugt worden wäre? Da es nur von ihrer
Eigenliebe abhing, die Größe des Unrechts nach der Empfindung ihres eignen
Werts zu bestimmen; so war die Rache, welche sie sich an unserm Helden zu
nehmen versetzte, die grausamste, welche nur immer in das Herz einer
beleidigten Schönen kommen kann. Sie wollte die ganze vereinigte Macht
aller ihrer intellektualischen und körperlichen Reizungen, verstärkt durch
alle Kunstgriffe der schlauesten Koketterie (wovon ein so allgemeines
Genie als das ihrige wenigstens die Theorie besitzen mußte) dazu anwenden,
ihren Undankbaren zu ihren Füßen zu legen; und wenn sie ihn durch die
gehörige Abwechslungen von Furcht und Hoffnung endlich in den kläglichen
Zustand eines von Liebe und Sehnsucht verzehrten Seladons gebracht, und
sich an dem Schauspiel seiner Seufzer, Tränen, Klagen, Ausrufungen und
aller andern Ausbrüche der verliebten Torheit lange genug ergötzt haben
würde--ihn endlich auf einmal die ganze Schwere der kaltsinnigsten
Verachtung fühlen lassen. So wohlausgesonnen diese Rache war; so eifrig
und mit so vieler Geschicklichkeit wurden die Anstalten dazu ins Werk
gesetzt; und wir müssen gestehen, daß wenn der Erfolg eines Projekts
allein von der guten Ausführung abhinge, die schöne Cleonissa den
vollständigsten Triumph hätte erhalten müssen, der jemals über den Trotz
eines widerspenstigen Herzens erhalten worden wäre. Ob diese Dame, wenn
Agathon sich in ihrem Netze gefangen hätte, fähig gewesen wäre, die Rache
so weit zu treiben als sie sich selbst versprochen hatte?--ist eine
problematische Frage, deren Entscheidung vielleicht sie selbst, wenn der
Fall sich ereignet hätte, in keine kleine Verlegenheit gesetzt haben würde.
Aber Agathon ließ es nicht so weit kommen. Er legte eine neue Probe ab,
daß es nur einer Danae gegeben war, die schwache Seite von seinem Herzen
ausfündig zu machen. Cleonissa hatte bereits die Hälfte ihrer Künste
erschöpft, ehe er nur gewahr wurde, daß ein Anschlag gegen ihn im Werke
sei; und von dem Augenblick, da er es gewahr wurde, stieg sein Kaltsinn,
nach dem Verhältnis wie ihre Bemühungen sich verdoppelten, auf einen
solchen Grad; oder deutlicher zu reden, der Absatz, den ihre zuletzt bis
zur Unanständigkeit getriebene Nachstellungen mit der affektierten
Erhabenheit ihrer Denkungs-Art, und mit der Majestät ihrer Tugend machten,
tat eine so schlimme Würkung bei ihm, daß die schöne Cleonissa sich
genötiget sah, die Hoffnung des Triumphs, womit sich ihre Eitelkeit
geschmeichelt hatte, gänzlich aufzugeben. Die Wut, in welche sie dadurch
gesetzt wurde, verwandelte sich nach und nach in den vollständigsten Haß,
der jemals (mit Shakespear zu reden) die Milch einer weiblichen Brust in
Galle verwandelt hat. Alles was sie ihrer Tugend in diesen Umständen zu
tun gab, war, die Bewegungen dieser Leidenschaft so geschickt zu verbergen,
daß weder der Hof noch Agathon selbst gewahr wurde, mit welcher Ungeduld
sie sich nach einer Gelegenheit sehnte, ihn die Würkungen davon empfinden
zu lassen.
In dieser Situation befanden sich die Sachen, als Dionys, des ruhigen
Besitzes der immer gefälligen Bacchidion, und ihrer Tänze überdrüssig,
sich zum ersten mal einfallen ließ, die Beobachtung zu machen, daß
Cleonissa schön sei. Er hatte sie noch nicht lange mit einiger
Aufmerksamkeit beobachtet, so deuchte ihn, daß er noch nie keine so schöne
Kreatur gesehen habe; und nun fing er an sich zu verwundern, daß er diese
Beobachtung nicht eher gemacht habe. Endlich erinnerte er sich, daß die
Dame sich jederzeit durch eine sehr spröde Tugend und einen erklärten Hang
für die Metaphysik unterschieden hatte; und nun zweifelte er nicht mehr,
daß es dieser Umstand gewesen sein müsse, was ihn verhindert habe, ihrer
Schönheit eher Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Eine Art von
maschinalischer Ehrfurcht vor der Tugend, die von seiner Indolenz und der
furchtbaren Vorstellung herkam, welche er sich von den Schwierigkeiten sie
zu besiegen in den Kopf gesetzt hatte, würde ihn vielleicht auch diesesmal
in den Grenzen einer untätigen Bewunderung gehalten haben, wenn nicht
einer von diesen kleinen Zufällen, welche so oft die Ursachen der
größesten Begebenheiten werden, seine natürliche Trägheit auf einmal in
die ungeduldigste Leidenschaft verwandelt hätte. Da dieser Zufall
jederzeit eine Anekdote geblieben ist, so können wir nicht gewiß sagen, ob
es (wie einige Sicilianische Geschichtschreiber vorgeben) der nämliche
gewesen, wodurch in neuern Zeiten die Schwester des berühmten Herzogs von
Marlborough den ersten Grund zu dem außerordentlichen Glück ihrer Familie
gelegt haben soll; oder ob er sie vielleicht von ungefähr in dem Zustand
überrascht haben mochte, worin der Actäon der Poeten das Unglück hatte,
die schöne Diana zu erblicken. Das ist indessen ausgemacht, daß von
dieser geheimen Begebenheit an, die Leidenschaft und die Absichten des
Dionys einen Schwung nahmen, wodurch sich die Tugend der allzuschönen
Cleonissa in keine geringe Verlegenheit gesetzt befand, wie sie in einer
so schlüpfrigen Situation dasjenige, was sie sich selbst schuldig war, mit
den Pflichten gegen ihren Prinzen vereinigen wollte. Dionys war so
dringend, so unvorsichtig--und sie hatte so viele Personen in Acht zu
nehmen--sie, die in jedem andern Frauenzimmer eine Nebenbuhlerin hatte,
und bei jedem Schritt von hundert eifersüchtigen Augen belauret wurde,
welche nicht ermangelt haben würden, den kleinsten Fehltritt, den sie
gemacht hätte, durch eben so viele Zungen der ganzen Welt in die Ohren
flüstern zu lassen. Auf der einen Seite, ein von Liebe brennender König
zu ihren Füßen, bereit eine unbegrenzte Gewalt über ihn selbst und über
alles was er hatte, um die kleinste ihrer Gunstbezeugungen hinzugeben--auf
der andern, der glänzende Ruhm einer Tugend, welche noch kein Sterblicher
für fehlbar zu halten sich unterstanden hatte, das Vertrauen der
Prinzessinnen, die Hochachtung ihres Gemahls--Man muß gestehen, tausend
andre würden sich zwischen zweien auf so verschiedene Seiten ziehenden
Kräften nicht zu helfen gewußt haben. Aber Cleonissa wußte es, ob sie
sich gleich zum ersten mal in dieser Schwierigkeit befand, so gut, daß der
ganze Plan ihres Betragens sie schwerlich eine einzige schlaflose Nacht
kostete. Sie sah beim ersten Blick, wie wichtig die Vorteile waren,
welche sie in diesen Umständen von ihrer Tugend ziehen konnte. Das
nämliche Mittel, wodurch sie ihren Ruhm sicher stellen, und die
Freundschaft der Prinzessinnen erhalten konnte, war unstreitig auch
dasjenige, was den unbeständigen Dionys, bei dem vorsichtigen Gebrauch der
erforderlichen Aufmunterungen, auf immer in ihren Fesseln behalten würde.
Sie setzte also seinen Erklärungen, Verheißungen, Bitten, Drohungen, (zu
den feinern Nachstellungen war er weder zärtlich noch schlau genug) eine
Tugend entgegen, welche ihn durch ihre Hartnäckigkeit notwendig hätte
ermüden müssen, wenn das Mitleiden mit dem Zustand, worein sie ihn zu
setzen gezwungen war, sie nicht zu gleicher Zeit vermocht hätte, seine
Pein durch alle die kleinen Palliative zu lindern, welche im Grunde für
eine Art von Gunstbezeugungen angesehen werden können, ohne daß gleichwohl
die Tugend, bei einem Liebhaber wie Dionys war, dadurch zuviel von ihrer
Würde zu vergeben scheint. Die zärtliche Empfindlichkeit ihres
Herzens--die Gewalt welche sie sich antun mußte, einem so liebenswürdigen
Prinzen zu widerstehen--die stillschweigenden Geständnisse ihrer
Schwachheit, welche zu eben der Zeit, da sie ihm den entschlossensten
Widerstand tat, ihrem schönen Busen wider ihren Willen entflohen--o!
tugendhafte Cleonissa! Was für eine gute Aktrice warest du!--Was hätte
Dionys sein müssen, wenn er bei solchen Anscheinungen die Hoffnung
aufgegeben hätte, endlich noch glücklich zu werden?
Inzwischen war, ungeachtet aller Behutsamkeit, welche Cleonissa, und
Dionys selbst gebrauchte, die Leidenschaft dieses Prinzen, und die
unüberwindliche Tugend seiner Göttin, ein Geheimnis, welches der ganze Hof
wußte, wenn man schon nicht dergleichen tat, als ob man Augen oder Ohren
hätte. Cleonissa hatte die Vorsicht gebraucht, die Schwestern des Prinzen,
von dem Augenblicke, da sie an seiner Leidenschaft nicht mehr zweifeln
konnte, zu ihren Vertrauten zu machen; diese hatten wieder im Vertrauen
alles seiner Gemahlin entdeckt, und die Gemahlin seiner Mutter. Die
Prinzessinnen, welche seine bisherigen Ausschweifungen immer vergebens
beseufzet, und besonders gegen die arme Bacchidion einen Widerwillen
gefaßt hatten, wovon sich kein andrer Grund, als die launische
Denkungs-Art dieser Damen angeben läßt, waren erfreut, daß seine Neigung
endlich einmal auf einen tugendhaften Gegenstand gefallen war. Die
ausnehmende Klugheit der schönen Cleonissa machte ihnen Hoffnung, daß es
ihr gelingen würde, ihn unvermerkt auf den rechten Weg zu bringen.
Cleonissa erstattete ihnen jedes mal getreuen Bericht von allem was
zwischen ihr und ihrem Liebhaber vorgegangen war--oder doch von allem, was
die Prinzessinnen davon zu wissen nötig hatten; alle Maßregeln, wie sie
sich gegen ihn betragen sollte, wurden in dem Cabinet der Königin
abgeredet; und diese gute Dame, welche das Unglück hatte, die
Kaltsinnigkeit ihres Gemahls gegen sie lebhafter zu empfinden, als es für
ihre Ruhe gut war, gab sich alle mögliche Bewegungen, die Bemühungen zu
befördern, welche von der tugendhaften Cleonissa angewandt wurden, den
Prinzen in die Schranken der Gebühr zurückzubringen. Alles dieses machte
eine Art von Intrigue aus, bei welcher, ungeachtet der anscheinenden Ruhe,
der ganze Hof in innerlicher Bewegung war. Der einzige Philistus,
derjenige der am meisten Ursache hatte, aufmerksam zu sein, wußte nichts
von allem was jedermann wußte; oder bewies doch wenigstens in seinem
ganzen Betragen eine so seltsame Sicherheit, daß wir, wenn uns das
außerordentliche Vertrauen nicht bekannt wäre, welches er in die Tugend
seiner Gemahlin zu setzen Ursache hatte, fast notwendig auf den Argwohn
geraten müßten, als ob er gewisse Absichten bei dieser Aufführung gehabt
haben könnte, welche seinem Charakter keine sonderliche Ehre machen würden.

Alles ging wie es gehen sollte; Dionys setzte die Belagerung mit der
äußersten Hartnäckigkeit und mit Hoffnungen fort, welche der tapfre
Widerstand der weisen Cleonissa ziemlich zweideutig machte--die Liebe
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