Geschichte des Agathon. Teil 2 - 02

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er von dem ersten Anblick an bis auf diese Stunde für die schöne Danae
empfunden; er beschrieb eine so wahre, so delikate, so vollkommene Liebe,
breitete sich mit einer so begeisterten Entzückung über die
Vollkommenheiten seiner Freundin, über die Sympathie ihrer Seelen, und die
fast vergötternde Wonne, welche er in ihrer Liebe genieße, aus, daß man
entweder die Bosheit eines Hippias oder die freundschaftliche
Hartherzigkeit eines Mentors haben mußte, um fähig zu sein, ihn einem so
beglückenden Irrtum zu entreißen.
"Die Reizungen der schönen Danae sind zu bekannt", versetzte der Sophist,
"und ihre Vorzüge in diesem Stücke werden sogar von ihrem eigenen
Geschlecht so allgemein eingestanden, daß Lais selbst, welche den Ruhm hat,
daß die Edelsten der Griechen und die Fürsten ausländischer Nationen den
Preis ihrer Nächte in die Wette steigern, lächerlich sein würde, wenn sie
sich einfallen lassen wollte, mit ihr um den Preis der Liebenswürdigkeit
zu streiten. Aber daß sie jemals die Ehre haben würde, eine so ehrwürdige,
so metaphysische, so über alles was sich denken läßt erhabene Liebe
einzuflößen--daß der Macht ihrer Reizungen noch dieses Wunder aufbehalten
sei, das einzige welches ihr noch abging--das hätte sich in der Tat
niemand träumen lassen können, ohne sich selbst über einen solchen Einfall
zu belachen."
Hier ging unserm Helden, welcher die boshafte Vergleichung mit der
Corinthischen Lais schon auf die befremdlichste Art ärgerlich gefunden
hatte, die Geduld gänzlich aus. Er setzte den Sophisten mit aller Hitze
eines in dem Gegenstande seiner Anbetung beleidigten Liebhabers wegen des
zweideutigen Tons zu Rede, womit er sich anmaße, von einer Person wie
Danae zu sprechen; und sein Unwille sowohl als seine Verwirrung stieg auf
den äußersten Grad, da ein Satyr-mäßiges Gelächter die ganze Antwort des
Hippias war.
Es ist so leicht voraus zu sehen, was für einen Ausgang diese Szene nehmen
mußte, daß wir nach allem was von den Absichten des Sophisten bereits
gesagt worden ist, den Leser seiner eignen Einbildung überlassen können.
Ungeduldige Fragen auf der einen--Ausflüchte und schalkhafte Wendungen auf
der andern Seite; bis sich Hippias auf vieles Zureden endlich das
Geheimnis des wahren Standes der schönen Danae, und derjenigen Anekdoten,
welche wir (wiewohl aus unschuldigem Absichten) unsern Lesern schon im
dritten Kapitel des vierten Buches verraten haben, mit einer Gewalt,
welcher seine vergebliche Freundschaft für Agathon nicht widerstehen
konnte, abnötigen ließ.
Wir haben schon bemerkt, wie viel es bei Erzählung einer Begebenheit auf
die Absicht des Erzählers ankomme, und wie verschieden die Wendungen seien,
welche sie durch die Verschiedenheit derselben erhält. Danae erzählte
ihre Geschichte mit der unschuldigen Absicht zu gefallen. Sie sah
natürlicher Weise ihre Aufführung, ihre Schwachheiten, ihre Fehltritte
selbst in einem mildern, und (lasset uns die Wahrheit sagen) in einem
wahrern Licht als die Welt; welche auf der einen Seite von allen den
kleinen Umständen, die uns rechtfertigen oder wenigstens unsre Schuld
vermindern könnten, nicht unterrichtet, und auf der andern Seite boshaft
genug ist, um ihres größern Vergnügens willen das Gemälde unsrer Torheiten
mit tausend Zügen zu überladen, um welche es zwar weniger wahr aber desto
komischer wird. Unglücklicher Weise für sie erforderte die Absicht des
Hippias, daß er diese schalkhafte Kunst, eine Begebenheit ins Häßliche zu
malen, so weit treiben mußte, als es die Gesetze der Wahrscheinlichkeit
nur immer erlauben konnten.
Unser Held glich während dieser Entdeckungen mehr einer Bild-Säule oder
einem Toten als sich selbst. Kalte Schauer und fliegende Glut fuhren
wechselsweise durch seine Adern. Seine von den widerwärtigsten
Leidenschaften auf einmal bestürmte Brust atmete so langsam, daß er in
Ohnmacht gefallen wäre, wenn nicht Eine davon plötzlich die Oberhand
behalten, und durch den heftigsten Ausbruch dem gepreßten Herzen Luft
gemacht hätte. Das Licht, worin ihm Hippias seine Göttin zeigte, machte
mit demjenigen, worin er sie zu sehen gewohnt war, einen so beleidigenden
Kontrast; der Gedanke, sich so sehr betrogen zu haben, war so unerträglich,
daß es ihm unmöglich fallen mußte, dem Sophisten Glauben beizumessen.
Der ganze Sturm, der seine Seele schwellte, brach also über den Verräter
aus. Er nannte ihn einen falschen Freund, einen Verleumder, einen
Nichtswürdigen--rief alle rächende Gottheiten gegen ihn auf--schwur,
wofern er die Beschuldigungen, womit er die Tugend der schönen Danae zu
beschmitzen sich erfrechete, nicht bis zur unbetrüglichsten Evidenz
erweisen werde, ihn als ein das Sonnenlicht befleckendes Ungeheuer zu
vertilgen, und seinen verfluchten Rumpf unbegraben den Vögeln des Himmels
preis zu geben.
Der Sophist sah diesem Sturm mit der Gelassenheit eines Menschen zu, der
die Natur der Leidenschaften kennt; so ruhig, wie einer der vom sichern
Ufer dem wilden Aufruhr der Wellen zusieht, dem er glücklich entgangen ist.
Ein mitleidiger Blick, dem ein schalkhaftes Lächeln seinen zweideutigen
Wert vollends benahm, war alles, was er dem Zorn des aufgebrachten
Liebhabers entgegensetzte. Agathon stutzte darüber. Ein schrecklicher
Zweifel warf ihn auf einmal auf die entgegengesetzte Seite. "Rede,
Grausamer", rief er aus, "rede! Beweise deine hassenswürdigen Anklagen so
klar als Sonnenschein; oder bekenne, daß du ein verrätrischer Elender bist,
und vergeh vor Scham!"--"Bist du bei Sinnen, Callias", antwortete der
Sophist mit dieser verruchten Gelassenheit, welche in solchen Umständen
der triumphierenden Bosheit eigen ist--"komm erst zu dir selbst; sobald du
fähig sein wirst, Vernunft anzuhören, will ich reden."
Agathon schwieg; denn was kann derjenige sagen, der nicht weiß was er
denken soll?
"Wahrhaftig", fuhr der Sophist fort, "ich begreife nicht, was für eine
Ursache du zu haben glaubst, den rasenden Ajax mit mir zu spielen. Wer
redet von Beschuldigungen? Wer klagt die schöne Danae an? Ist sie
vielleicht weniger liebenswürdig, weil du weder der erste bist der sie
gesehen, noch der erste, der sie empfindlich gefunden hat? Was für Launen
das sind! Glaube mir, jeder andrer als du hätte nichts weiter nötig gehabt
als sie zu sehen, um meine Nachrichten glaubwürdig zu finden; Ihr bloßer
Anblick ist ein Beweis. Aber du forderst einen stärkern; du sollst ihn
haben, Callias. Was sagtest du, wenn ich selbst einer von denen gewesen
wäre, welche sich rühmen können, die schöne Danae empfindlich gesehen zu
haben?"--"Du?" rief Agathon mit einem ungläubigen Erstaunen, welches eben
nicht schmeichelhaft für die Eitelkeit des Sophisten war. "Ja, Callias;
ich"; erwiderte jener; "ich, wie du mich hier siehest, zehn oder zwölf
Jahre abgerechnet, um welche ich damals geschickter sein mochte, den
Beifall einer schönen Dame zu erhalten. Du glaubest vielleicht ich
scherze; aber ich bin überzeugt, daß deine Göttin selbst zu edel denkt, um
dir wenn du sie mit guter Art fragen wirst, eine Wahrheit verhalten zu
wollen, von welcher ganz Smyrna zeugen könnte."
Hier fuhr der barbarische Mensch fort, ohne das geringste Mitleiden mit
dem Zustande, worein er den armen Agathon durch seine Prahlereien setzte,
die Glückseligkeiten, welche er in den Armen der schönen Danae (der Himmel
weiß mit welchem Grunde) genossen zu haben vorgab, von Stück zu Stück mit
einem Ton von Wahrheit, und mit einer Munterkeit zu beschreiben, welche
seinen Zuhörer beinahe zur Verzweiflung brachte. "Es ist vorbei", fiel er
endlich dem Sophisten mit einer so heftigen Bewegung in die Rede, daß er
in diesem Augenblick mehr als ein Mensch zu sein schien--"Es ist vorbei!
O Tugend, du bist gerochen!--Hippias, du hast mich unter der lächelnden
Maske der Freundschaft mit einem giftigen Dolch durchbohret--aber ich
danke dir--deine Bosheit leistet mir einen wichtigern Dienst als alles was
deine Freundschaft für mich hätte tun können. Sie eröffnet mir die
Augen--zeigt mir auf einmal in den Gegenständen meiner Hochachtung und
meines Zutrauens, in dem Abgott meines Herzens und in meinem vermeinten
Freunde, die zwei verächtlichsten Gegenstände, womit jemals meine Augen
sich besudelt haben. Götter! die Buhlerin eines Hippias! Kann etwas
unter diesem untersten Grade der Entehrung sein?" Mit dieser Apostrophe
warf er den verachtungsvollesten Blick, der jemals aus einem Menschlichen
Auge geblitzt hat, auf den betroffenen Sophisten, und begab sich hinweg.


DRITTES KAPITEL
Folgen des Vorhergehenden

Die menschliche Seele ist vielleicht keines heftigern Schmerzens fähig,
als derjenige ist, wenn wir uns genötiget sehen, den Gegenstand unsrer
zärtlichsten Gesinnungen zu verachten. Alles was man davon sagen kann
ist zu schwach, die Pein auszudrücken, die durch eine so gewaltsame
Zerreißung in einem gefühlvollen Herzen verursacht wird. Wir wollen also
lieber gestehen, daß wir uns unvermögend finden, den Tumult der
Leidenschaften, welche in den ersten Stunden nach einer so grausamen
Unterredung in dem Gemüte Agathons wüteten, abzuschildern, als durch eine
frostige Beschreibung zu gleicher Zeit unsre Vermessenheit und unser
Unvermögen zu verraten.
Das erste was er tat, sobald er seiner selbst wieder mächtiger wurde, war,
daß er alle seine Kräfte anstrengte, sich zu überreden, daß ihn Hippias
betrogen habe. War es zuviel, das Schlimmste von einem so ungeheuern
Bösewicht zu denken, als dieser Sophist nunmehr in seinen Augen war? Was
für eine Gültigkeit konnte ein solcher Zeuge gegen eine Danae haben?--Oder
vielmehr, was für einen mächtigen Apologisten hattest du, schöne Danae, in
dem Herzen deines Agathon! Was hätte Hyperides selbst, ob er gleich
beredt genug war, die Athenienser von der Unschuld einer Phryne zu
überzeugen, stärkers und scheinbarers zu deiner Verteidigung sagen können,
als was er sich selbst sagte?--Vermutlich würde die Vernunft allein von
dieser sophistischen Beredsamkeit der Liebe überwältiget worden sein: Aber
die Eifersucht, welche ihr zu Hülfe kam, gab den Ausschlag. Unter allen
Leidenschaften ist keine, welcher die Verwandlung des Möglichen ins
Würkliche weniger kostet als diese. In dem zweifelhaften Lichte, welches
sie über seine Seele ausbreitete, wurde Vermutung zu Wahrscheinlichkeit
und Wahrscheinlichkeit zu Gewißheit; nicht anders als wenn er mit der
spitzfindigen Delikatesse eines Julius Cäsars die schöne Danae schon darum
schuldig gefunden hätte, weil sie bezüchtiget wurde. Er verglich ihre
eigene Erzählung mit des Hippias seiner, und glaubte nun, da das Mißtrauen
sich seines Geistes einmal bemächtiget hatte, hundert Spuren in der ersten
wahrzunehmen, welche die Wahrheit der letztern bekräftigten. Hier hatte
sie einem Umstand eine gekünstelte Wendung geben müssen; dort war sie,
(wie er sich zu erinnern glaubte) verlegen gewesen, was sie aus einem
andern machen sollte, der ihr unversehens entschlüpft war.
Mit einem eben so schielenden Auge durchging er ihr ganzes Betragen gegen
ihn. Wie deutlich glaubte er itzt zu sehen, daß sie von dem ersten
Augenblick an Absichten auf ihn gehabt habe! Tausend kleine Umstände,
welche ihm damals ganz gleichgültig gewesen waren, schienen ihm itzt eine
geheime Bedeutung gehabt zu haben. Er besann sich, er verglich und
kombinierte so lange, bis es ihm ganz glaublich vorkam, daß alles was bei
dem ersten Besuche, den er ihr mit Hippias gemacht, bis zu seinem übergang
in ihre Dienste vorgegangen, die Folgen eines zwischen ihr und dem
Sophisten abgeredeten Plans gewesen seien. Wie sehr vergiftete dieser
Gedanke alles was sie für ihn getan hatte! wie gänzlich benahm er ihren
Handlungen diese Schönheit und Grazie, die ihn so sehr bezaubert hatte!
Er sah nun in diesem vermeinten Urbild einer jeden idealen Vollkommenheit
nichts mehr als eine schlaue Buhlerin, welche von einer großen Fertigkeit
in der Kunst die Herzen zu bestricken den Vorteil über seine Unschuld
erhalten hatte! Wie verächtlich kamen ihm itzt diese Gunstbezeugungen vor,
welche ihm so kostbar gewesen waren, so lang er sie für Ergießungen eines
für ihn allein empfindlichen Herzens angesehen hatte! Wie verächtlich
diese Freuden, die ihn in jenem glücklichen Stande der Bezauberung den
Göttern gleich gemacht! Wie zürnte er itzt über sich selbst, daß er
töricht genug hatte sein können, in ein so sichtbares, so handgreifliches
Netz sich verwickeln zu lassen!
Das Bild der liebenswürdigen Psyche konnte sich ihm zu keiner ungelegnern
Zeit für Danae darstellen als itzt. Aber es war natürlich, daß es sich
darstellte; und wie blendend war das Licht, worin sie ihm itzt erschien!
Wie wurde sie durch die verdunkelte Vorzüge ihrer unglücklichen
Nebenbuhlerin herausgehoben! Himmel! wie war es möglich, daß die
Beischläferin eines Alcibiades, eines Hippias--eines jeden andern, der ihr
gefiel, fähig sein konnte, diese liebenswürdige Unschuld auszulöschen,
deren keusche Umarmungen, anstatt seine Tugend in Gefahr zu setzen, ihr
neues Leben, neue Stärke gegeben hatten?--Er trieb die Vergleichung so
weit sie gehen konnte. Beide hatten ihn geliebt; aber, welch ein
Unterschied in der Art zu lieben! welch ein Unterschied zwischen jener
Nacht--an die er sich itzt mit Abscheu erinnerte--wo Danae, nachdem sie
alle ihre Reizungen, alles was die schlaueste Verführungs-Kunst erfinden
kann; zugleich mit den magischen Kräften der Musik aufgeboten, seine
Sinnen zu berauschen und sein ganzes Wesen in wollüstige Begierden
aufzulösen, sich selbst mit zuvorkommender Güte in seine Arme geworfen
hatte--und den elysischen Nächten, die ihm an Psychens Seite in der reinen
Wonne entkörperter Geister, wie ein einziger himmlischer Augenblick,
vorübergeflossen waren!--Arme Danae! So gar die Reizungen ihrer Figur
verloren bei dieser Vergleichung einen Vorzug, den ihnen nur das
parteilichste Vorurteil absprechen konnte. Diese Gestalt der
Liebes-Göttin, bei deren Anschauen seine entzückte Seele in Wollust
zerflossen war, sank itzt, mit der jungfräulichen Geschmeidigkeit der
jungen Psyche verglichen, in seiner gramsüchtigen Einbildung zu der
üppigen Schönheit einer Bacchantin herab--der Wut eines Weintriefenden
Satyrs würdiger als der zärtlichen Entzückungen, welche er sich itzt
schämte, in einer unverzeihlichen Betörung seiner Seele, an sie
verschwendet zu haben.
Ohne Zweifel werden unsre tugendhafte Leserinnen, welche den Fall unsers
Helden nicht ohne gerechten Unwillen gegen die feine Buhler-Künste der
schönen Danae betraurt haben, von Herzen erfreut sein, die Ehre der Tugend,
und gewisser maßen das Interesse ihres ganzen Geschlechts an dieser
Verführerin gerochen zu sehen. Wir nehmen selbst vielen Anteil an dieser
ihrer Freude; aber wir können uns doch, mit ihrer Erlaubnis nicht
entbrechen zu sagen, daß Agathon in der Vergleichung zwischen Danae und
Psyche eine Strenge bewies, welche wir nicht allerdings billigen können,
so gerne wir ihn auch von einer Leidenschaft zurückkommen sehen, deren
längere Dauer uns in die Unmöglichkeit gesetzt hätte, diesen zweiten Teil
seiner Geschichte zu liefern.
Danae mag wegen ihrer Schwachheit gegen unsern Helden so tadelnswürdig
sein, als man will, so war es doch offenbar unbillig, sie zu verurteilen,
weil sie keine Psyche war; oder, um bestimmter zu reden, weil sie in
ähnlichen Umständen sich nicht vollkommen so wie Psyche betragen hatte.
Wenn Psyche unschuldiger gewesen war, so war es weniger ein Verdienst, als
ein physikalischer Vorzug, eine natürliche Folge ihrer Jugend und ihrer
Umstände: Danae war es vermutlich auch, da sie, unter der Aufsicht ihres
edeln Bruders, mit aller Naivität eines Landmädchens vor vierzehen Jahren
bei den Gastmählern zu Athen, nach der Flöte tanzte, oder den Alcamenen,
für die Gebühr, das Model zu dem halbaufgeblühten Busen einer Hebe
vorhielt. War es ihre Schuld, daß sie nicht zu Delphi erzogen worden?
Oder, daß sich die ersten Empfindungen ihres jugendlichen Herzens für
einen Alcibiades, und nicht für einen Agathon entfalteten?--Psyche liebte
unschuldiger; wir geben's zu; aber die Liebe bleibt doch in ihren
Würkungen allezeit sich selbst ähnlich. Sie erweitert ihre Foderungen so
lange bis sie im Besitz aller ihrer Rechte ist; und die treuherzige
Unerfahrenheit ist am wenigsten im Stande, ihr diese Forderungen streitig
zu machen. Es war glücklich für die Unschuld der zärtlichen Psyche, daß
ihre nächtliche Zusammenkünfte unterbrochen wurden, eh diese auf eine so
geistige Art sinnliche Schwärmerei, worin sie beide so schöne Progressen
zu machen angefangen hatten, ihren höchsten Grad erreichte. Vielleicht
noch wenige Tage, oder auch später, wenn ihr wollt; aber desto gewisser
würden die guten Kinder, von einer unschuldigen Ergießung des Herzens zur
andern, von einem immer noch zu schwachen Ausdruck ihrer unaussprechlichen
Empfindungen zum andern, sich endlich, zu ihrer eignen großen Verwunderung,
da gefunden haben, wo die Natur sie erwartet hätte; und wo würde da der
wesentlichste Vorzug der Unschuld geblieben sein?--Ein andrer Umstand,
worin Psyche glücklicher Weise den Vorteil über Danae hatte, war dieser,
daß ihr Liebhaber eben so unschuldig war als sie selbst, und bei aller
seiner Zärtlichkeit nur nicht den Schatten eines Gedankens hatte, ihrer
Tugend nachzustellen. Wissen wir, wie sie sich verhalten hätte, wenn sie
auf die Probe gestellt worden wäre? Sie würde widerstanden haben; daran
ist kein Zweifel; aber, setzet hinzu; so lang es ihr möglich gewesen wäre.
Denn daß sie stark genug gewesen wäre ihn zu fliehen, ihn gar nicht mehr
zu sehen, das ist nicht zu vermuten. Sie würde also endlich doch von den
süßen Verführungen der Liebe überschlichen worden sein, so weit sie auch
den Augenblick ihrer Niederlage hätte zurückstellen mögen. Man könnte
sagen: Gesetzt auch, sie würde die Probe nicht ausgehalten haben, so hätte
sie doch widerstanden; Danae hingegen habe ihren Fall nicht nur
vorausgesehen, und beschleunigt, sondern er sei sogar das Werk ihrer
eignen Maßnehmungen gewesen; und wenn sie ihn aufgezogen habe, so sei es
allein des Vorteils ihrer Liebe und ihres Vergnügens wegen, nicht aus
Tugend, geschehen. Alles das ist nicht zu leugnen; allein vorausgesetzt,
daß sie sich endlich doch ergeben haben würde, (welches auf eine oder die
andere Art doch allemal der stillschweigende Vorsatz einer jeden ist, die
sich in eine Liebes-Angelegenheit waget) wozu würde ein langwieriger
eigensinniger Widerstand gedient haben, als sich selbst und ihrem
Liebhaber unnötige Qualen zu verursachen? Genung, daß der strengeste
Wohlstand der heutigen Welt nicht halb soviel Zeit fodert, als sie
anwandte, dem Agathon seinen Sieg zu erschweren. Und glauben wir etwan,
daß sie sich keine Gewalt habe antun müssen, einen so vollkommenen
Liebhaber, einen Liebhaber dessen außerordentlicher Wert die Heftigkeit
ihrer Neigung so gut rechtfertigte, so lange schmachten zu lassen? oder
daß die Selbstverleugnung, welche dazu erfordert wurde, eine Person, deren
Einbildungs-Kraft mit den lebhaftesten Vergnügungen der Liebe schon so
bekannt war, nicht zum wenigsten eben soviel gekostet habe, als einer noch
unerfahrenen Person der ernstlichste Widerstand kosten kann?

Wir sagen dieses alles nicht, um die schöne Danae zu rechtfertigen;
sondern nur zu zeigen, daß Agathon in der Hitze des Affekts zu strenge
über sie geurteilt habe. Es war unbillig, ihr eine Gütigkeit zum
Verbrechen zu machen, welche ihn so glücklich gemacht hatte, als er elend
gewesen sein würde, wenn sie schlechterdings darauf beharret wäre, die
heftige Leidenschaft, von der er verzehrt wurde, bloß allein durch die
ruhigen Gesinnungen der Freundschaft erwidern zu wollen. Allein das
Vorurteil, von welchem er nun eingenommen war, machte ihn unfähig ihr
Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Der Gedanke, daß sie einen Hippias
eben so begünstiget habe als ihn, machte ihm alles verdächtig, was ihn
hätte überzeugen können, daß, wenn ihm gleich andere in dem Genuß ihrer
Gunstbezeugungen zuvorgekommen, er doch der erste gewesen sei, der ihr
Herz wahrhaftig gerührt habe. Kurz, er sah nun nichts in ihr als eine
Buhlerin, welche in dem Gesichtspunkt, worin sie ihm itzt erschien, vor
den übrigen ihrer Klasse keinen andern Vorzug hatte, als daß sie
gefährlicher war.
Indessen konnte sein Unwille gegen sie nicht so heftig sein als er war,
ohne sich gegen sich selbst zu kehren. Die Vorstellung, daß er die Stelle
eines Hippias, eines Hyacinths, bei ihr vertreten habe, machte ihn in
seinen eigenen Augen zum verächtlichsten Sklaven; er schämte sich vor
seinem ehmaligen bessern Selbst, wenn er an die Rechenschaft dachte,
welche er sich von seinem Aufenthalt zu Smyrna schuldig sei. Würde er so
gar, wenn Danae würklich diejenige gewesen wäre, wofür er sie in der
Trunkenheit der Leidenschaft gehalten hatte, vor dem Gerichtstuhl der
Tugend haben bestehen können? Was wollte er dann nun antworten, da er
sich selbst anklagen mußte, eine so lange Zeit ohne irgend eine
lobenswürdige Tat, verloren für seinen Geist, verloren für die Tugend,
verloren für sein eigenes und das allgemeine Beste, in untätigem Müßiggang,
und, was noch schlimmer war, in der verächtlichen Bestrebung den
wollüstigen Geschmack einer Danae zu belustigen, ihre Begierden, ihre von
dem Rest des üppigen Feuers ihrer Jugend noch erhitzte Einbildung zu
befriedigen, unruhmlich verschwendet zu haben? Er trieb die Vorwürfe,
welche er bei diesen gelbsüchtigen Vorstellungen sich selbst machte, so
weit als sie der Affekt einer allzufeurigen, aber mit angebornen Liebe zur
Tugend durchdrungenen Seele treiben kann. Die Schmerzen wovon sein Gemüt
dadurch zerrissen wurde, waren so heftig, daß er die ganze Nacht, welche
auf diesen traurigen Tag folgte, in einer fiebrischen Hitze zubrachte,
welche, mit dem Zustande, worin sich seine Seele befand, zusammengenommen,
ein sehr fügliches Bild derjenigen Pein hätte abgeben können, worin, nach
dem allgemeinen Glauben aller Völker, die Lasterhaften in einem andern
Leben die Verbrechen des gegenwärtigen büßen.
Wir haben schon einmal angemerkt, daß das Mißvergnügen über uns selbst ein
allzuschmerzhafter Zustand sei, als daß ihn unsre Seele lange ausdauern
könnte. Es ist natürlich, daß die Selbstliebe allen ihren Kräften aufbeut,
um sich Linderung zu verschaffen; und wenn wir betrachten, wie wenig
Gutes ein anhaltendes Gefühl von Scham und Verachtung seiner selbst würken
kann, und wie nachteilig im Gegenteil Gram und Niedergeschlagenheit, ihre
natürliche Folgen, der wiederkehrenden Tugend sein müssen: so haben wir
vielleicht Ursache, die Geschäftigkeit der Eigenliebe, uns bei uns selbst
zu entschuldigen, für eine von den nötigsten Springfedern unsrer Seele, in
diesem Stande des Irrtums und der Leidenschaften, worin sie sich befindet,
anzusehen. Die Reue ist zu nichts gut, als uns einen tiefen Eindruck von
der Häßlichkeit eines törichten oder unsittlichen Verhaltens, dessen wir
uns schuldig fühlen, zu geben. Sobald sie diese Würkung getan hat, soll
sie aufhören; ihre Dauer würde uns nur die Kräfte benehmen, uns in einen
bessern Zustand emporzuarbeiten, und dadurch eben so schädlich werden als
eine allzugroße Furcht, die zu nichts dient, als uns dem übel desto
gewisser auszuliefern, welchem wir behutsam entfliehen oder mutig
widerstehen sollten.
Agathon hatte desto mehr Ursache, diesen wohltätigen Eingebungen der
Eigenliebe Gehör zu geben, da ihm seine allezeit zu warme
Einbildungs-Kraft seine Vergehungen und den Gegenstand derselbigen
würklich in einem weit häßlichern Lichte gezeigt hatte, als die gelassene
und unparteiische Vernunft getan haben würde. Die seltsame Abwechselung
dieser launischen Zauberin, und wie wenig ihr der plötzliche übergang von
dem äußersten Grad eines Affekts zum entgegen gesetzten kostet, wird
vermutlich einem guten Teil unsrer Leser aus eigner Erfahrung so wohl
bekannt sein, daß sie sich nicht verwundern werden, zu vernehmen, daß die
Begierde sich selbst in seinen eignen Augen zu rechtfertigen, oder doch
wenigstens soviel möglich zu entschuldigen, unsern Helden unvermerkt dahin
gebracht habe, auch der schönen Danae einen Teil der Gerechtigkeit wieder
angedeihen zu lassen, der ihr von den strengesten Verehrern der Tugend
nicht versagt werden kann. "Es war schwer, sehr schwer", würde ein
Socrates gesagt haben, "den Reizungen eines so schönen Gegenstandes, den
Verführungen so vieler vereinigter Zauberkräfte zu widerstehen; die Flucht
war das einzige sichere Rettungs-Mittel; es war freilich fast eben so
schwer; aber das Vermögen dazu war wenigstens anfangs in eurer Gewalt; und
es war unvorsichtig an euch, nicht zu denken, daß eine Zeit kommen würde,
da ihr keine Kräfte mehr zum fliehen haben würdet." So ungefähr möchte
derjenige gesagt haben, der den Critobulus, weil er den schönen Knaben des
Alcibiades geküßt hatte, einen Wagehals nannte; und dem jungen Xenophon
riet, vor einem schönen Gesichte so behende wie vor einem Basilisken davon
zu laufen. Allein so bescheiden und so wahr klang die Sprache der
Eigenliebe nicht. "Es war unmöglich", sagte sie unserm Helden, "so
mächtigen Reizungen zu widerstehen; es war unmöglich zu entfliehen." Sie
nahm die ganze Lebhaftigkeit seiner Einbildungs-Kraft zu hülfe, ihm die
Wahrheit dieser tröstlichen Versicherungen zu beweisen; und wenn sie es
nicht so weit brachte, ein gewisses innerliches Gefühl, welches ihr
widersprach, und welches vielleicht das gewisseste Merkmal der Freiheit
unsers Willens ist, gänzlich zu betäuben, so gelang es ihr doch unvermerkt,
den Gram aus seinem Gemüte zu verbannen, und dieses sanfte Licht wieder
darin auszubreiten, worin wir ordentlicher Weise alles, was zu uns selbst
gehört, zu sehen gewohnt sind.
Allein Danae gewann wenig bei dieser ruhigern Verfassung seines Herzens.
Ihre Vollkommenheiten rechtfertigten zwar die hohe Meinung die er von
ihrem Charakter gefasset hatte, und beides, die Größe seiner Leidenschaft;
er vergab sich selbst, sie so sehr geliebet zu haben, so lang er Ursache
gehabt hatte, die Schönheit ihrer Seele für eben so ungemein zu halten als
es die Reizungen ihrer Person waren: Aber sie verlor mit dem Recht an
seine Hochachtung alle Gewalt über sein Herz. Der Entschluß sie zu
verlassen war die natürliche Folge davon, und dieser kostete ihn, da er
ihn faßte, nur nicht einen Seufzer; so tief war die Verachtung, wovon er
sich gegen sie durchdrungen fühlte. Die Erinnerung dessen was er gewesen
war, das Gefühl dessen was er wieder sein könne, sobald er wolle, machte
ihm den Gedanken unerträglich, nur einen Augenblick länger der Sklave
einer andern Circe zu sein, die durch eine schändlichere Verwandlung als
irgend eine von denen welche die Gefährten des Ulysses erdulden mußten,
den Helden der Tugend in einen müßigen Wollüstling verwandelt hatte.
Bei so bewandten Umständen war es nicht ratsam, ihre Wiederkunft zu
erwarten, welche, nach ihrem Bericht, längstens in dreien Tagen erfolgen
sollte. Denn sie hatte keinen Tag vorbeigehen lassen, ohne ihm zu
schreiben; und die Notwendigkeit, ihr eben so regelmäßig zu antworten,
setzte ihn, nach der großen Revolution die in seinem Herzen vorgegangen
war, in eine desto größere Verlegenheit, da er zu aufrichtig und zu
lebhaft war, Empfindungen vorzugeben, die sein Herz verleugnete. Seine
Briefchen wurden dadurch so kurz, und verrieten so vielen Zwang, daß Danae
auf einen Gedanken kam, der zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber doch der
natürlichste war, der ihr einfallen konnte. Sie vermutete, ihre
Abwesenheit könnte eine von den Schönen zu Smyrna verwegen genug gemacht
haben, ihr einen so beneidenswürdigen Liebhaber entführen zu wollen. Wenn
ihr Stolz zu einem so vermessenen Vorhaben lächelte; so liebte sie doch zu
zärtlich, um so ruhig dabei zu sein, als man aus der muntern Art, womit
sie über seine Erkältung scherzte, hätte schließen sollen. Indessen
behielt doch das Bewußtsein ihrer Vorzüge die Oberhand, und ließ ihr
keinen Zweifel, daß es nur ihre Gegenwart brauche, um alle Eindrücke,
welche eine Nebenbuhlerin auf der Oberfläche seines Herzens gemacht haben
können, wieder auszulöschen. Und wenn sie dessen auch weniger gewiß
gewesen wäre, so war sie doch zu klug, ihn merken zu lassen, daß sie ein
Mißtrauen in sein Herz setze, oder fähig sein könnte, sich ihm jemals
durch eine grillenhafte Eifersucht beschwerlich zu machen. Bei allem dem
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