Geschichte des Agathon. Teil 2 - 10

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als daß er Zeit genug gehabt haben sollte, sich seine Lehrmeister zu
Nutzen zu machen; indessen sei er, wenn es Dionys verlange, aus Achtung
gegen ihn bereit, eine Probe abzulegen, wie wenig er das Lob verdiene,
welches ihm aus einem allzugünstigen Vorurteil beigelegt worden sei.
Dionys rief also den Philistus auf, (man weiß nicht, ob von ungefähr oder
vermög einer vorhergenommenen Abrede, wiewohl das letztere nicht
wahrscheinlich zu sein scheint,) eine Frage vorzuschlagen, für und wider
welche von beiden Seiten gesprochen werden sollte. Dieser Minister
bedachte sich eine kleine Weile, und in Hoffnung den Agathon, der ihm
furchtbar zu werden anfing, in Verlegenheit zu setzen, schlug er die Frage
vor--welche Regierungs-Form einen Staat glücklicher mache, die
Republikanische oder die Monarchische?--Man wird, dachte er, dem Agathon
die Wahl lassen, für welche er sich erklären will; spricht er für die
Republik, und spricht er gut, wie er um seines Ruhms willen genötiget ist,
so wird er dem Prinzen mißfallen; wirft er sich zum Lobredner der
Monarchie auf, so wird er sich dem Volke verhaßt machen, und Dionys wird
den Mut nicht haben, die Staats-Verwaltung einem Ausländer anzuvertrauen,
der bei seinem ersten Auftritt auf dem Schauplatz, einen so schlimmen
Eindruck auf die Gemüter der Syracusaner gemacht hat. Allein dieses mal
betrog den schlauen Mann seine Erwartung. Agathon erklärte sich,
ungeachtet er die Absicht des Philistus merkte, mit einer
Unerschrockenheit, welche diesem keinen Triumph prophezeite, für die
Monarchie; und nachdem seine Gegner, (unter denen Antisthenes und der
Sophist Protagoras alle ihre Kräfte anstrengeten, die Vorzüge der
Freistaaten zu erheben) zu reden aufgehört hatten, fing er damit an, daß
er ihren Gründen noch mehr Stärke gab, als sie selbst zu tun fähig gewesen
waren. Die Aufmerksamkeit war außerordentlich; jedermann war mehr
begierig, zu hören, wie Agathon sich selbst, als wie er seine Gegner würde
überwinden können. Seine Beredsamkeit zeigte sich in einem Lichte,
welches die Seelen der Zuhörer blendete, die Wichtigkeit des Augenblicks,
der den Ausgang seines ganzen Vorhabens entschied, die Würde des
Gegenstandes, die Begierde zu siegen, und vermutlich auch die herzliche
Abneigung gegen die Demokratie, welche ihm aus Athen in seine Verbannung
gefolget war; alles setzte ihn in eine Begeisterung, welche die Kräfte
seiner Seele höher spannte; seine Ideen waren so groß, seine Gemälde so
stark gezeichnet, mit so vielem Feuer gemalt, seine Gründe jeder für sich
selbst so schimmernd, und liehen einander durch ihre Zusammenordnung so
viel Licht; der Strom seiner Rede, der anfänglich in ruhiger Majestät
dahinfloß, wurde nach und nach so stark und hinreißend; daß selbst
diejenigen, bei denen es zum voraus beschlossen war, daß er Unrecht haben
sollte, sich wie durch eine magische Gewalt genötiget sahen, ihm innerlich
Beifall zu geben. Man glaubte den Mercur oder Apollo reden zu hören, die
Kenner (denn es waren einige zugegen, welche davor gelten konnten)
bewunderten am meisten, daß er die Kunstgriffe verschmähte, wodurch die
Sophisten gewohnt waren, einer schlimmen Sache die Gestalt einer guten zu
geben--Keine Farben, welche durch ihren Glanz das Betrügliche falscher
oder umsonst angenommener Sätze verbergen mußten; keine künstliche
Austeilung des Lichts und des Schattens. Sein Ausdruck glich dem
Sonnenschein, dessen lebender und fast geistiger Glanz sich den
Gegenständen mitteilt, ohne ihnen etwas von ihrer eigenen Gestalt und
Farbe zu benehmen.
Indessen müssen wir gestehen, daß er ein wenig grausam mit den Republiken
umging. Er bewies, oder schien doch allen die ihn hörten zu beweisen, daß
diese Art von Gesellschaft ihren Ursprung in dem wilden Chaos der Anarchie
genommen, und daß die Weisheit ihrer Gesetzgeber sich mit schwachem Erfolg
bemühet hätte, Ordnung und Konsistenz in eine Verfassung zu bringen,
welche ihrer Natur nach, in steter Unruh und innerlicher Gärung alle
Augenblicke Gefahr laufe, sich durch ihre eigene Kräfte aufzureiben, und
welche des Ruhestandes so wenig fähig sei, daß eine solche Ruhe in
derselben vielmehr die Folge der äußersten Verderbnis, und gleich einer
Windstille auf dem Meer, der gewisse Vorbote des Sturms und Untergangs
sein würde. Er zeigte, daß die Tugend, dieses geheiligte Palladium der
Freistaaten, an dessen Erhaltung ihre Gesetzgeber das ganze Glück
derselben gebunden hätten, eine Art von unsichtbaren und durch verjährten
Aberglauben geheiligten Götzen sei, an denen nichts als der Name verehrt
werde; daß man in diesen Staaten einen stillschweigenden Vertrag mit
einander gemacht zu haben scheinen sich durch den Namen und ein gewisses
Phantom von Gerechtigkeit, Mäßigung, Uneigennützigkeit, Liebe des
Vaterlandes und des gemeinen Besten von einander betrügen zu lassen; und
daß unter der Maske dieser politischen Heuchelei, unter dem ehrwürdigen
Namen aller dieser Tugenden, das Gegenteil derselben nirgends
unverschämter ausgeübt werde. Es würden, meinte er, eine Menge besonderer
Umstände, welche sich in etlichen tausend Jahren kaum einmal in irgend
einem Winkel des Erdbodens zusammenfinden könnten, dazu erfordert, um eine
Republik in dieser Mittelmäßigkeit zu erhalten, ohne welche sie von keinem
Bestand sein könne: Und daher daß dieser Fall so selten sei, und von so
vielen zufälligen Ursachen abhange, komme es, daß die meisten Republiken
entweder zu schwach wären, ihren Bürgern die mindeste Sicherheit zu
gewähren; oder daß sie nach einer Größe strebten, welche nach einer Folge
von Mißhelligkeiten, Kabalen, Verschwörungen und Bürgerkriegen endlich den
Untergang des Staats nach sich ziehe, und demjenigen, welcher Meister vom
Kampf-Platze bliebe, nichts als Einöden zu bevölkern und Ruinen wieder
aufzubauen überlasse. So gar die Freiheit, auf welche diese Staaten mit
Ausschluß aller andern Anspruch machten, finde kaum in den despotischen
Reichen Asiens weniger Platz; weil entweder das Volk sich demütiglich
gefallen lassen müsse, was die Edeln und Reichen, ihrem besondern
Interesse gemäß, schlössen und handelten; oder wenn das Volk selbst den
Gesetzgeber und Richter mache, kein ehrlicher Mann sicher sei, daß er
nicht morgen das Opfer derjenigen sein werde, denen seine Verdienste im
Wege stehen, oder die durch sein Ansehen und Vermögen reicher und größer
zu werden hoffeten. In keinem andern Staat sei es weniger erlaubt von
seinen Fähigkeiten Gebrauch zu machen, selbst zu denken, und über wichtige
Gegenstände dasjenige was man für gemeinnützlich halte, ohne Gefahr,
bekannt werden zu lassen; alle Vorschläge zu Verbesserungen würden unter
dem verhaßten Namen der Neuerungen verworfen, und zögen ihren Urhebern
geheime oder öffentliche Verfolgungen zu. Selbst die Grundpfeiler der
menschlichen Glückseligkeit, und dasjenige, was den gesitteten Menschen
eigentlich von dem Wilden und Barbaren unterscheide, Wahrheit, Tugend,
Wissenschaften, und die liebenswürdigen Künste der Musen, seien in diesen
Staaten verdächtig oder gar verhaßt; würden durch tausend im Finstern
schleichende Mittel entkräftet, an ihrem Fortgang verhindert, oder doch
gewiß weder aufgemuntert noch belohnt; und allein zu Unterstützung der
herrschenden Vorurteile und Mißbräuche verurteilt--Doch genug!--wir haben
zu viel Ursache günstiger von freien Staaten zu denken--wenn es auch nur
darum wäre, weil wir die Ehre haben unter einer Nation zu leben, deren
Verfassung selbst republikanisch ist, und in der Tat die wunderbarste Art
von Republik vorstellt, welche jemals auf dem Erdboden gesehen worden
ist--als daß wir diesen Auszug einer für den Ruhm der Freistaaten so
nachteiligen Rede ohne Widerwillen sollten fortsetzen können. Es geschah
aus diesem nämlichen Grunde, daß wir, anstatt den Diskurs des Agathon
seinem ganzen Umfange nach aus unsrer Urkunde abzuschreiben, uns begnügt
haben, einige Züge davon, als eine wiewohl sehr unvollkommene Probe des
Ganzen anzuführen. Ferne soll es allezeit von uns sein, irgend einem
Erdenbewohner die Stellung worin er sich befindet, unangenehmer zu machen,
als sie ihm bereits sein mag; oder Anlaß zu geben, daß die Gebrechen
einiger längst zerstörten Griechischen Republiken, aus denen Agathon seine
Gemälde hernahm, zur Verunglimpfung derjenigen mißbraucht werden könnten,
welche in neuern Zeiten als ehrwürdige Freistädte und Zufluchts-Plätze der
Tugend, der gesunden Denkungs-Art, der öffentlichen Glückseligkeit und
einer politischen Gleichheit, welche sich der natürlichen möglichst nähert,
angesehen werden können. Unsrer übrigens ganz unmaßgeblichen Meinung
nach, gehört die Frage, über welche hier disputiert wurde, unter die
wichtigen Fragen--ob Scaramuz, ob Scapin besser tanze--und so viele andre
von diesem Schlage, (wenn sie gleich ein ernsthafteres Ansehen haben)
worüber bis auf unsre Tage so viel Zeit und Mühe--von Gänsespulen, Papier
und Dinte nichts zu sagen--verloren worden, ohne daß sich absehen ließe,
wie, worin oder um wieviel die Welt jemals durch ihre Auflösung sollte
gebessert werden können. Wir könnten diese unsre Meinung rechtfertigen;
aber es ist unnötig; ein jeder hat die Freiheit anders zu meinen wenn er
will, ohne daß wir ihn zur Rechenschaft ziehen werden; hanc veniam petimus,
damusque vicissim; denn in der Tat, ein Buch würde niemalen zu Ende
kommen, wenn der Autor schuldig wäre, alles zu beweisen, und sich über
alles zu rechtfertigen. Wir übergehen also auch, aus einem andern Grunde,
den wir den Liebhabern der Rätsel und Logogryphen zu erraten geben, die
Lobrede, welche Agathon der monarchischen Staats-Verfassung hielt. Die
Beherrscher der Welt scheinen (mit Recht, würde Philistus sagen, denn ich
machte es an ihrem Platz auch so) ordentlicher Weise sehr gleichgültig
über die Meinung zu sein, welche man von ihrer Regierungs-Art hat--Es gibt
Fälle, wir gestehen es, wo dieses eine Ausnahme leidet--aber diese Fälle
begegnen selten, wenn man die Vorsichtigkeit gebraucht, hundert und
fünfzigtausend wohlbewaffnete Leute bereit zu halten, mit deren Beistand
man sehr wahrscheinlich hoffen kann, sich über die Meinung aller
friedsamen Leute in der ganzen Welt hinwegsetzen zu können. Sind nicht
eben diese hundert und fünfzigtausend--oder wenn ihrer auch mehr sind;
desto besser!--ein lebendiger, augenscheinlicher, ja der beste Beweis, der
alle andre unnötig macht, daß eine Nation glücklich gemacht wird?--Genug
also (und dieser Umstand allein gehört wesentlich zu unsrer Geschichte)
daß diese Rede, worin Agathon alle Gebrechen verdorbener Freistaaten und
alle Vorzüge wohlregierter Monarchien, in zwei kontrastierende Gemälde
zusammendrängte, das Glück hatte, alle Stimmen davon zu tragen, alle
Zuhörer zu überreden, und dem Redner eine Bewunderung zu zuziehen, welche
den Stolz des eitelsten Sophisten hätte sättigen können. Jedermann war
von einem Manne bezaubert, welcher so seltne Gaben mit einer so großen
Denkungs-Art und mit so menschenfreundlichen Gesinnungen vereinigte. Denn
Agathon hatte nicht die Tyrannie, sondern die Regierung eines Vaters
angepriesen, der seine Kinder wohl erzieht und glücklich zu machen sucht.
Man sagte sich selbst, was für goldene Tage Sicilien sehen würde, wenn ein
solcher Mann das Ruder führte. Er hatte nicht vergessen, im Eingang
seines Diskurses dem Verdacht vorzukommen, als ob er die Republiken aus
Rachsucht schelte, und die Monarchie aus Schmeichelei und geheimen
Absichten erhebe: Er hatte bei dieser Gelegenheit zu erkennen gegeben, daß
er entschlossen sei, nach Tarent überzugehen, um in der ruhigen Dunkelheit
des Privatstandes, welchen er seiner Neigung nach allen andern vorziehe,
dem Nachforschen der Wahrheit und der Verbesserung seines Gemüts
obzuliegen--(Redensarten, die in unsern Tagen seltsam und lächerlich
klingen würden, aber damals ihre Bedeutung und Würde noch nicht gänzlich
verloren hatten.) Jedermann tadelte oder bedaurte diese Entschließung, und
wünschte, daß Dionys alles anwenden möchte, ihn davon zurückzubringen.
Niemalen hatte sich die Neigung des Prinzen mit den Wünschen seines Volkes
so gleichstimmig befunden wie dieses mal. Die starke Zuneigung, die er
für die Person unsers Helden, und die hohe Meinung, die er von seinen
Fähigkeiten gefasset hatte, war durch diesen Diskurs auf den höchsten Grad
gestiegen. So wenig beständiges auch in Dionysens Charakter war, so hatte
er doch seine Augenblicke, wo er wünschte, daß es weniger Verleugnung
kosten möchte, ein guter Fürst zu sein. Die Beredsamkeit Agathons hatte
ihn wie die übrige Zuhörer mit sich fortgerissen; er fühlte die Schönheit
seiner Gemälde, und vergaß darüber, daß eben diese Gemälde eine Art von
Satyre über ihn selbst enthielten. Er setzte sich vor, dasjenige zu
erfüllen, was Agathon auf eine stillschweigende Art von seiner Regierung
versprochen hatte; und um sich die Pflichten, die ihm dieser Vorsatz
auferlegte, zu erleichtern, wollte er sie durch eben denjenigen ausüben
lassen, der so gut davon reden konnte. Wo konnte er ein tauglicheres
Instrument finden, den Syracusanern seine Regierung beliebt zu machen? Wo
konnte er einen andern Mann finden, der so viele angenehme Eigenschaften
mit so vielen nützlichen vereinigte?--Dionys hatte sich, wie wir schon
bemerkt haben, angewöhnt, zwischen seine Entschließungen und ihre
Ausführung so wenig Zeit zu setzen als möglich war. Alles was er einmal
wollte, das wollte er hastig und ungeduldig; denn, in so fern er sich
selbst überlassen blieb, sah er eine Sache nur von einer Seite an; und
dieses mal entdeckte er sich niemand als dem Aristipp, der nichts vergaß,
was ihn in seinem Vorhaben bestärken konnte. Dieser Philosoph erhielt
also den Auftrag, dem Agathon Vorschläge zu tun. Agathon entschuldigte
sich mit seiner Abneigung vor dem geschäftigen Leben, und bestimmte den
Tag seiner Abreise. Dionys wurde dringender. Agathon bestand auf seiner
Weigerung, aber mit einer so bescheidenen Art, daß man hoffen konnte, er
werde sich bewegen lassen. In der Tat war seine Absicht nur, die
Zuneigung eines so wenig zuverlässigen Prinzen zuvor auf die Probe zu
stellen, eh er sich in Verbindungen einlassen wollte, welche für das Glück
anderer und für seine eigene Ruhe so gute oder so schlimme Folgen haben
konnten.

Endlich, da er Ursache hatte zu glauben, daß die Hochachtung die er ihm
eingeflößt hatte, etwas mehr als ein launischer Geschmack sei, gab er
seinem Anhalten nach; aber nicht anders als unter gewissen Bedingungen,
welche ihm Dionys zugestehen mußte. Er erklärte sich, daß er allein in
der Qualität seines Freundes an seinem Hofe bleiben wollte, so lange als
ihn Dionys dafür erkennen, und seiner Dienste nötig zu haben glauben würde;
er wollte sich aber auch nicht fesseln lassen, und die Freiheit behalten
sich zurückzuziehen, so bald er sähe, daß sein Dasein zu nichts nütze sei.
Die einzige Belohnung, welche er sich befügt halte für seine Dienste zu
verlangen, sei diese, daß Dionys seinen Räten folgen möchte, so lange er
werde zeigen können, daß dadurch jedesmal das Beste der Nation, und die
Sicherheit, der Ruhm und die Privat-Glückseligkeit des Prinzen zugleich
befördert werde. Endlich bat er sich noch aus, daß Dionys niemals einige
heimliche Eingebungen oder Anklagen gegen ihn annehmen möchte, ohne ihm
solche offenherzig zu entdecken, und seine Verantwortung anzuhören.
Dionys bedachte sich um so weniger, alle diese Bedingungen zu
unterschreiben, da er entschlossen war ihn zu haben, wenn es auch die
Hälfte seines Reichs kosten sollte. Agathon bezog also die Wohnung,
welche man im Palast aufs prächtigste für ihn ausgerüstet hatte; Dionys
erklärte öffentlich, daß man sich in allen Sachen an seinen Freund Agathon,
wie an ihn selbst, wenden könne; die Höflinge stritten in die Wette, wer
dem neuen Günstling seine Unterwürfigkeit auf die sklavenmäßigste Art
beweisen könne; und Syracus sah mit froher Erwartung der Wiederkunft der
Saturnischen Zeiten entgegen.
Wir machen hier eine kleine Pause, um dem Leser Zeit zu lassen, dasjenige
zu überlegen, was er sich selbst in diesem Augenblick für oder wider
unsern Helden zu sagen haben mag. Vermutlich mag einigen der Eifer
mißfällig gewesen sein, womit er, aus Haß gegen sein undankbares Vaterland,
wider die Republiken überhaupt gesprochen; indessen daß vielleicht andere
sein ganzes Betragen, seit dem wir ihn an dem Hofe des Königs Dionys sehen,
einer gekünstelten Klugheit, welche nicht in seinem Charakter sei, und
ihm eine schielende Farbe gebe, beschuldigen werden. Wir haben uns schon
mehrmalen erklärt, daß wir in diesem Werke die Pflichten eines
Geschichtschreibers und nicht eines Apologisten übernommen haben; indessen
bleibt uns doch erlaubt, von den Handlungen eines Mannes, dessen Leben wir
zwar nicht für ein Muster, aber doch für ein lehrreiches Beispiel geben,
eben so frei nach unserm Gesichtspunkt zu urteilen, als es unsre Leser aus
dem ihrigen tun mögen. Was also den ersten Punkt betrifft, so haben wir
bereits erinnert, daß es unbillig sein würde, dasjenige was Agathon wider
die Republiken seiner Zeit gesprochen, für eine, von ihm gewiß nicht
abgezielte, Beleidigung solcher Freistaaten anzusehen, welche (wie er als
möglich erkannt hat) unter dem Einfluß günstiger Umstände, durch ihre Lage
selbst vor auswärtigem Neid, und vor ausschweifenden
Vergrößerungs-Gedanken gesichert, durch weise Gesetze, und was noch mehr
ist, durch die Macht der Gewohnheit, in einer glückseligen Mittelmäßigkeit
fortdauern, und die Gebrechen kaum dem Namen nach kennen, welche Agathon
an den Republiken seiner Zeit für unheilbar angesehen. Ob er aber diesen
letztern zuviel getan habe, mögen diejenigen entscheiden, welche mit den
besondern Umständen ihrer Geschichte bekannt sind. Hat die Empfindung des
Unrechts, welches ihm selbst zu Athen zugefügt worden, etwas Galle in
seine Kritik gemischt; so ersuchen wir unsre Leser (nicht dem Agathon zu
lieb; denn was kann diesem durch ihre Meinung von ihm zu--oder abgehen?)
sich an seinen Platz zu stellen, und sich alsdann zu fragen, wie wert
ihnen ein Vaterland sein würde, welches ihnen so mitgespielt hätte? Sie
mögen sich erinnern, daß es insgemein nur auf eine kleine Beleidigung
ihrer Eigenliebe ankommt, um ihre Hochachtung gegen eine Person in
Verachtung, ihre Liebe in Abscheu, ihre Lobsprüche in Schmähreden, ihre
guten Dienste in Verfolgungen zu verwandeln. "Wie oft, meine Herren, hat
sich schon um einer nichts bedeutenden Ursache willen, ihre ganze
Denkungs-Art von Personen und Sachen geändert?--Antworten Sie Sich selbst
so leise als Sie wollen; denn wir verlangen nichts davon zu hören; und
wenn Sie, nach diesem kleinen Blick in sich selbst, unserm Helden nicht
vergeben können, daß er ein Vaterland nicht liebte, welches alles mögliche
getan hatte, sich ihm verhaßt zu machen: So müssen wir zwar die Strenge
ihrer Sittenlehre bewundern; aber--doch gestehen, daß wir Sie noch mehr
bewundern würden, wenn Sie so lange, bis Sie gelernt hätten etwas weniger
Parteilichkeit für sich selbst zu hegen, etwas mehr Nachsicht gegen andre
sich empfohlen sein lassen wollten."
überhaupt hat man Ursache zu glauben, daß Agathon gesprochen habe wie er
dachte, und das ist zu Rechtfertigung seiner Redlichkeit genug. Und warum
sollten wir an dieser zu zweifeln anfangen? Sein ganzes Betragen, während
daß er das Herz des Tyrannen in seinen Händen hatte, bewies, daß er keine
Absichten hegete, welche ihn genötiget hätten, ihm gegen seine überzeugung
zu schmeicheln. Es ist wahr, er hatte Absichten, bei allem was er von dem
Augenblick, da er den Fuß in Dionysens Palast setzte, tat; sollte er
vielleicht keine gehabt haben? Was können wir, nach der äußersten Schärfe,
mehr fodern, als daß seine Absichten edel und tugendhaft sein sollen; und
so waren sie, wie wir bereits gesehen haben. Es scheint also nicht, daß
man Grund habe, ihm aus der Vorsichtigkeit einen Vorwurf zu machen, womit
er, in der neuen und schlüpfrigen Situation, worin er war, alle seine
Handlungen einrichten mußte, wenn sie Mittel zu seinen Absichten werden
sollten. Wir geben zu, daß eine Art von Zurückhaltung und Feinheit daraus
hervorblickt, welche nicht ganz in seinem vorigen Charakter zu sein
scheint. Aber das verdient an sich selbst keinen Tadel. Es ist noch
nicht ausgemacht, ob diese Unveränderlichkeit der Denkungs-Art und
Verhaltungs-Regeln, worauf manche ehrliche Leute sich so viel zu gute tun,
eine so große Tugend ist, als sie sich vielleicht einbilden. Die
Eigenliebe schmeichelt uns zwar sehr gerne, daß wir so wie wir sind, am
besten sind; aber sie hat Unrecht uns so zu schmeicheln. Es ist unmöglich,
daß indem alles um uns her sich verändert, wir allein unveränderlich sein
sollten; und wenn es auch nicht unmöglich wäre, so wär' es unschicklich.
Andre Zeiten erfordern andre Sitten; andre Umstände, andre Bestimmungen
und Wendungen unsers Verhaltens. In moralischen Romanen finden wir
freilich Helden, welche sich immer in allem gleich bleiben--und darum zu
loben sind--denn wie sollte es anders sein, da sie in ihrem zwanzigsten
Jahre Weisheit und Tugend bereits in eben dem Grade der Vollkommenheit
besitzen, den die Socraten und Epaminondas nach vielfachen Verbesserungen
ihrer selbst kaum im sechzigsten erreicht haben? Aber im Leben finden wir
es anders. Desto schlimmer für die, welche sich da immer selbst gleich
bleiben--Wir reden nicht von Toren und Lasterhaften--die Besten haben an
ihren Ideen, Urteilen, Empfindungen, selbst an dem worin sie vortrefflich
sind, an ihrem Herzen, an ihrer Tugend, unendlich viel zu verändern. Und
die Erfahrung lehrt, daß wir selten zu einer neuen Entwicklung unsrer
Selbst, oder zu einer merklichen Verbesserung unsers vorigen innerlichen
Zustandes gelangen, ohne durch eine Art von Medium zu gehen, welches eine
falsche Farbe auf uns reflektiert, und unsre wahre Gestalt eine Zeitlang
verdunkelt. Wir haben unsern Helden bereits in verschiedenen Situationen
gesehen; und in jeder, durch den Einfluß der Umstände, ein wenig anders
als er würklich ist. Er schien zu Delphi ein bloßer spekulativer
Enthusiast; und man hat in der Folge gesehen, daß er sehr gut zu handeln
wußte. Wir glaubten, nachdem er die schöne Cyane gedemütiget hatte, daß
ihm die Verführungen der Wollust nichts anhaben könnten, und Danae bewies,
daß wir uns betrogen hatten; es wird nicht mehr lange anstehen, so wird
eine neue vermeinte Danae, welche seine schwache Seite ausfindig gemacht
zu haben glauben mag, sich eben so betrogen finden. Er schien nach und
nach ein andächtiger Schwärmer, ein Platonist, ein Republikaner, ein Held,
ein Stoiker, ein Wollüstling; und war keines von allen, ob er gleich in
verschiedenen Zeiten durch alle diese Klassen ging, und in jeder eine
Nüance von derselben bekam. So wird es vielleicht noch eine Zeitlang
gehen--Aber von seinem Charakter, von dem was er würklich war, worin er
sich unter allen diesen Gestalten gleich blieb, und was zuletzt, nachdem
alles Fremde und Heterogene durch die ganze Folge seiner Umstände davon
abgeschieden sein wird, übrig bleiben mag--davon kann dermalen die Rede
noch nicht sein. Ohne also eben so voreilig über ihn zu urteilen, wie man
gewohnt ist, es im täglichen Leben alle Augenblicke zu tun--wollen wir
fortfahren, ihn zu beobachten, die wahren Triebräder seiner Handlungen so
genau als uns möglich sein wird auszuspähen, keine geheime Bewegung seines
Herzens, welche uns einigen Aufschluß hierüber geben kann, entwischen
lassen, und unser Urteil über das Ganze seines moralischen Wesens so lange
zurückhalten, bis--wir es kennen werden.


ZEHENTES BUCH


ERSTES KAPITEL
Von Haupt--und Staats-Aktionen. Betragen Agathons am Hofe des Königs
Dionys

Man tadelt an Shakespear--demjenigen unter allen Dichtern seit Homer, der
die Menschen, vom Könige bis zum Bettler, und von Julius Cäsar bis zu Jack
Fallstaff am besten gekannt, und mit einer Art von unbegreiflicher
Intuition durch und durch gesehen hat--daß seine Stücke keinen, oder doch
nur einen sehr fehlerhaften unregelmäßigen und schlecht ausgesonnenen Plan
haben; daß komisches und tragisches darin auf die seltsamste Art durch
einander geworfen ist, und oft eben dieselbe Person, die uns durch die
rührende Sprache der Natur, Tränen in die Augen gelockt hat, in wenigen
Augenblicken darauf uns durch irgend einen seltsamen Einfall oder
barokischen Ausdruck ihrer Empfindungen wo nicht zu lachen macht, doch
dergestalt abkühlt, daß es ihm hernach sehr schwer wird, uns wieder in die
Fassung zu setzen, worin er uns haben möchte.--Man tadelt das--und denkt
nicht daran, daß seine Stücke eben darin natürliche Abbildungen des
menschlichen Lebens sind.
Das Leben der meisten Menschen, und (wenn wir es sagen dürften) der
Lebenslauf der großen Staats-Körper selbst, in so fern wir sie als eben so
viel moralische Wesen betrachten, gleicht den Haupt--und Staats-Aktionen
im alten gothischen Geschmack in so vielen Punkten, daß man beinahe auf
die Gedanken kommen möchte, die Erfinder dieser letztern seien klüger
gewesen als man gemeiniglich denkt, und hätten, wofern sie nicht gar die
heimliche Absicht gehabt, das menschliche Leben lächerlich zu machen,
wenigstens die Natur eben so getreu nachahmen wollen, als die Griechen
sich angelegen sein ließen sie zu verschönern. Um itzo nichts von der
zufälligen ähnlichkeit zu sagen, daß in diesen Stücken, so wie im Leben,
die wichtigsten Rollen sehr oft gerade durch die schlechtesten Acteurs
gespielt werden--was kann ähnlicher sein, als es beide Arten der
Haupt--und Staats-Aktionen einander in der Anlage, in der Abteilung und
Disposition der Szenen, im Knoten und in der Entwicklung zu sein pflegen.
Wie selten fragen die Urheber der einen und der andern sich selbst, warum
sie dieses oder jenes gerade so und nicht anders gemacht haben? Wie oft
überraschen sie uns durch Begebenheiten, zu denen wir nicht im mindesten
vorbereitet waren? Wie oft sehen wir Personen kommen und wieder abtreten,
ohne daß sich begreifen läßt, warum sie kamen, oder warum sie wieder
verschwinden? Wie viel wird in beiden dem Zufall überlassen? Wie oft
sehen wir die größesten Würkungen durch die armseligsten Ursachen
hervorgebracht? Wie oft das Ernsthafte und Wichtige mit einer
leichtsinnigen Art, und das Nichtsbedeutende mit lächerlicher Gravität
behandelt? Und wenn in beiden endlich alles so kläglich verworren und
durch einander geschlungen ist, daß man an der Möglichkeit der Entwicklung
zu verzweifeln anfängt; wie glücklich sehen wir durch irgend einen unter
Blitz und Donner aus papiernen Wolken herabspringenden Gott, oder durch
einen frischen Degen-Hieb den Knoten auf einmal zwar nicht aufgelöst, aber
doch aufgeschnitten, welches in so fern auf eines hinaus lauft, daß auf
die eine oder andere Art das Stück ein Ende hat, und die Zuschauer
klatschen oder zischen können, wie sie wollen oder--dürfen. übrigens weiß
man, was für eine wichtige Person in den komischen Tragödien, wovon wir
reden, der edle Hans Wurst vorstellt, der sich, vermutlich zum ewigen
Denkmal des Geschmacks unsrer Voreltern, auf dem Theater der Hauptstadt
des deutschen Reichs erhalten zu wollen scheint. Wollte Gott, daß er
seine Person allein auf dem Theater vorstellte! Aber wie viele große
Aufzüge auf dern Schauplatze der Welt hat man nicht in allen Zeiten mit
Hans Wurst--oder, welches noch ein wenig ärger ist, durch Hans
Wurst--aufführen gesehen? Wie oft haben die größesten Männer, dazu
geboren, die schützenden Genii eines Throns, die Wohltäter ganzer Völker
und Zeitalter zu sein, alle ihre Weisheit und Tapferkeit durch einen
kleinen schnakischen Streich von Hans Wurst, oder solchen Leuten vereitelt
sehen müssen, welche ohne eben sein Wams und seine gelben Hosen zu tragen,
doch gewiß seinen ganzen Charakter an sich trugen? Wie oft entsteht in
beiden Arten der Tragi-Komödien die Verwicklung selbst lediglich daher,
daß Hans Wurst durch irgend ein dummes oder schelmisches Stückchen von
seiner Arbeit den gescheiten Leuten, eh sie sich's versehen können, ihr
Spiel verderbt?--Manum de tabula!--Aber wenn diese Vergleichung, wie wir
besorgen, ihren Grund hat; so mögen wir wohl den Weisen und
Rechtschaffenen Mann bedauren, den sein Schicksal dazu verurteilt hat,
unter einem schlimmen, oder--welches ist ärger?--unter einem schwachen
Fürsten, in die Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten verwickelt zu
sein? Was wird es ihm helfen, Einsichten und Mut zu haben, nach den
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