Geschichte des Agathon. Teil 2 - 15

Total number of words is 4267
Total number of unique words is 1494
39.7 of words are in the 2000 most common words
53.3 of words are in the 5000 most common words
59.3 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
sie sich befindet, mit allen den Eigenschaften versehen ist, die zu einem
Beobachter erfordert werden. Denn freilich kann nichts lächerlicher sein
als ein Geck, der nachdem er zehn oder fünfzehn Jahre seine Figur durch
alle Länder und Höfe der Welt herumgeführt, etliche Dutzend zweideutige
Tugenden besiegt, und eben so viel schale Histörchen oder verdächtige
Beiträge zur Chronique scandaleuse eines jeden Ortes, wo er gewesen ist,
zusammengebracht hat, mit deren Hülfe er zween oder drei Tage eine
Tischgesellschaft lachen oder gähnen machen kann--sich selbst mit dem
Besitz einer vollkommenen Kenntnis der Welt und der Menschen schmeichelt,
und denjenigen mit dummem Hohnlächeln von der Seite ansieht, der vermöge
einer vieljährigen tiefen Erforschung der menschlichen Natur,
gelegenheitlich von Charaktern und Sitten urteilt, ohne die sieben Türme
gesehen, oder der Vermählung des Doge von Venedig mit dem adriatischen
Meer beigewohnt zu haben. Wir wissen nicht, wie groß ungefähr die Anzahl
der so genannten Welt-Leute sein mag, die in diese Klasse gehören: Aber
das scheint uns gewiß zu sein, daß ein Mann von Genie und aufgeklärtem
Verstande (denn die bloße Empirie reicht hier so wenig zu, als in irgend
einer andern praktischen Wissenschaft) durch das Leben in der großen Welt,
(in so fern wir dieses Wort in seiner echten Bedeutung nehmen) durch die
Verhältnisse, worin er an einem beträchtlichen Platze mit allen Arten von
Ständen und Charaktern kömmt, durch die häufigen Gelegenheiten die er hat,
diejenige so er beobachtet, unter allerlei Umständen, mit und ohne Maske
zusehen, sie auf allerlei Proben zu setzen, und so wohl durch den Gebrauch,
den man von ihnen macht, als den sie von andern zu manchen suchen, ihre
herrschenden Neigungen und geheime Springfedern ausfündig zu machen--daß
er dadurch zu einer unmittelbarern, ausgebreitetern und richtigern
Kenntnis der Menschen gelangt, als andre, welche ihre Theorie lediglich
den Geschichtschreibern, Metaphysikern und Moralisten (drei sehr wenig
zuverlässigen Gattungen von Lehrern) zu danken--oder welche ihre
Beobachtungen nur in dem Microcosmus ihres eigenen Selbst angestellt haben.

Es ist oben schon bemerkt worden, daß Agathon bei seinem Auftritt auf dem
Schauplatz, von dem er nun wieder abgetreten ist, lange nicht mehr so
erhaben und idealisch von der menschlichen Natur dachte, als zu Delphi;
denn es macht einen beträchtlichen Unterschied, ob man unter Bildsäulen
von Göttern und Helden, oder unter Menschen lebt; aber nachdem er die
Beobachtungen, die er zu Athen und Smyrna schon gesammelt, noch durch die
nähere Bekanntschaft mit den Großen, und mit den Hofleuten bereichert
hatte, sank seine Meinung von der angebornen Schönheit und Würde dieser
menschlichen Natur, von Grade zu Grade so tief, daß er zuweilen in
Versuchung geriet, gegen die Stimme seines Herzens (welche eben so wohl,
dachte er, die Stimme der Eigenliebe oder des Vorurteils sein könnte,)
alles was der göttliche Plato erhabenes und herrliches davon gesagt und
geschrieben hatte, für Märchen aus einer andern Welt zu halten.
Unvermerkt kamen ihm die Begriffe, welche sich Hippias davon machte, nicht
mehr so ungeheuer vor, als damals, da er sich in den Garten dieses
wollüstigen Weisen in den Mondschein hinsetzte, und Betrachtungen über den
Zustand der entkörperten Geister anstellte. Endlich kam es gar so weit,
daß ihm diese Begriffe wahrscheinlich genug deuchten, um sich vorstellen
zu können, wie Leute, die in ihrem eigenen Herzen nichts fanden, das ihnen
eine edlere Meinung von ihrer Natur zu geben geschickt wäre, durch einen
langen Umgang mit der Welt dazu gelangen könnten, sich gänzlich von der
Wahrheit desselben zu überreden.
Soweit hätte Agathon gehen können, ohne die Grenzen der weisen Mäßigung zu
überschreiten, welche uns in unsern Urteilen über diesen wichtigen
Gegenstand, und alles was sich auf ihn bezieht, langsam und zurückhaltend
machen sollen. Aber in Stunden, da der Unmut seine schönsten Hoffnungen
durch die Torheit oder Bosheit derjenigen mit denen er leben mußte, vor
seinen Augen vernichten zu sehen, eine mehr als gewöhnliche Verdüsterung
in seiner Seele verursachte, ging er noch um einen Schritt weiter. "Nein",
sagte er dann zu sich selbst, "die Menschen sind nicht wofür ich sie
hielt, da ich sie nach mir selbst, und mich selbst nach den jugendlichen
Empfindungen eines gefühlvollen Herzens, und nach einer noch ungeprüften
Unschuld beurteilte. Meine Erfahrungen rechtfertigen das Schlimmste, was
Hippias von ihnen sagte; und wenn sie nichts bessers sind, was für Ursache
habe ich, mich darüber zu beschweren, daß sie sich nicht nach Grundsätzen
behandeln lassen, die in keinem Ebenmaß mit ihrer Natur stehen? An mir
war der Fehler, an mir, der einen Mercur aus einem knottichten Feigenstock
schnitzeln wollte. Sagte er mir nicht vorher, daß ich nichts anders zu
gewarten hätte, wenn ich den Plan meines Lebens nach meinen Ideen
einrichten würde. Seine Vorhersagung hätte nicht richtiger eintreffen
können. Hätte ich seinen Grundsätzen gefolgt, hätte ich mich ehmals zu
Athen, oder hier zu Syracus so betragen, wie Hippias an meinem Platze
getan haben würde--so würde ich meine Absichten ausgeführt haben; so würde
ich glücklich gewesen sein--und der Himmel weiß, ob es den Sicilianern
desto schlimmer ergangen wäre. Dieses ist nun das zweite mal, daß
Philistus, ein echter Anhänger des Systems meines Sophisten, ob er gleich
nicht fähig wäre es so zusammenhängend und scheinbar vorzutragen, über
Weisheit und Tugend den Sieg davon getragen hat.--Und habe ich noch der
Erfahrung vonnöten, um zu wissen, daß er eben so gewiß über einen andern
Plato, und über einen andern Agathon siegen würde?--Wieviel ließ ich von
meinen Grundsätzen nach, wie tief stimmte ich mich selbst herab, da ich
die Unmöglichkeit sah, diejenigen mit denen ich's zu tun hatte, so weit zu
mir heraufzuziehen? Wozu half es mir?--ich konnte mich nicht entschließen
niederträchtig zu handeln, ein Schmeichler, ein Kuppler, ein Verräter an
dem wahren Interesse des Fürsten und des Landes zu werden--und so verlor'
ich die Gunst des Fürsten, und die einzige Belohnung, die ich für meine
Arbeiten verlange, die Vorteile, welche dieses Land von meiner Verwaltung
zu genießen anfing, auf einmal, weil ich mich nicht dazu bequemen konnte,
alles für anständig und recht zu halten, was nützlich ist--O! gewiß
Hippias, deine Begriffe und Maximen, deine Moral, deine Staatskunst,
gründen sich auf die Erfahrung aller Zeiten. Wenn sind die Menschen
jemals anders gewesen? Wenn haben sie jemals die Tugend hochgeschätzt,
als wenn sie ihrer Dienste benötigt waren; und wenn ist sie ihnen nicht
verhaßt gewesen, so bald sie ihren Leidenschaften im Lichte stund?"

Diese Betrachtungen führten unsern Helden bis an die äußerste Spitze des
tiefen Abgrunds, der zwischen dem System der Tugend, und dem System des
Hippias liegt; aber der erste schüchterne Blick, den er hinunter wagte,
war genug, ihn mit Entsetzen zurückfahren zu machen. Die Begriffe des
wesentlichen Unterschieds zwischen Recht und Unrecht, und die Ideen des
sittlichen Schönen, hatten zu tiefe Wurzeln in seiner Seele gefaßt, waren
zu genau mit den zartesten Fibern derselben verflochten und
zusammengewachsen, als daß es möglich gewesen wäre, daß irgend eine
zufällige Ursache, so stark sie immer auf seine Einbildung und auf seine
Leidenschaften würken mochte, sie hätte ausreuten können. Die Tugend
hatte bei ihm keinen anderen Sachwalter nötig als sein eignes Herz. In
eben dem Augenblick, da eine nur allzugegründete Misanthropie ihm die
Menschen in einem verächtlichen Lichte, und vielleicht wie gewisse Spiegel,
um ein gutes Teil häßlicher zeigte, als sie würklich sind, fühlte er mit
der vollkommensten Gewißheit, daß er, um die Krone des Monarchen von
Persien selbst, weder Hippias noch Philistus sein wollte; und daß er,
sobald er sich wieder in die nämliche Umstände gesetzt sähe, eben so
handeln würde, wie er gehandelt hatte, ohne sich durch irgend eine Folge
davon erschrecken zu lassen. Hingegen konnte es nicht wohl anders sein,
als daß diese Betrachtungen, denen er sich seit seinem Fall, und
sonderheitlich während seiner Gefangenschaft, fast gänzlich überließ, den
überrest des moralischen Enthusiasmus, von dem wir ihn bei seiner Flucht
aus Smyrna erhitzt gesehen haben, vollends verzehren mußten. Der Gedanke
für das Glück der Menschen, für das allgemeine Beste der ganzen Gattung zu
arbeiten, verliert seinen mächtigen Reiz, sobald wir klein von dieser
Gattung denken. Die Größe dieses Vorhabens ist es eigentlich, was den
Reiz derselben ausmacht--und diese schrumpft natürlicher Weise sehr
zusammen, sobald wir uns die Menschen als eine Herde von Kreaturen
vorstellen, deren größester Teil seine ganze Glückseligkeit, den letzten
Endzweck aller seiner Bemühungen auf seine körperliche Bedürfnisse
einschränkt, und dabei dumm genug ist, durch eine niederträchtige
Unterwürfigkeit unter eine kleine Anzahl der schlimmsten seiner Gattung,
sich fast immer in den Fall zu setzen, auch dieser bloß tierischen
Glückseligkeit nur selten oder auf kurze Zeit, bittweise oder verstohlner
Weise habhaft zu werden. "Jedes Tier sucht seine Nahrung--gräbt sich eine
Höhle, oder baut sich ein Nest--begattet sich--schläft--und stirbt. Was
tut der größeste Teil der Menschen mehr? Das beträchtlichste Geschäfte,
das sie von den übrigen Tieren voraus haben, ist die Sorge sich zu
bekleiden, welche die hauptsächlichste Beschäftigung vieler Millionen
ausmacht. Und ich sollte", (sagte Agathon in einer von seinen schlimmsten
Launen zu sich selbst) "ich sollte meine Ruhe, meine Vergnügungen, meine
Kräfte, mein Dasein der Sorge aufopfern, damit irgend eine besondere Herde
dieser edeln Kreaturen besser esse, schöner wohne, sich häufiger begatte,
sich besser kleide, und weicher schlafe als sie zuvor taten, oder als
andere ihrer Gattung tun?--Ist das nicht alles was sie wünschen? Und
gebrauchen sie mich dazu? Was sollte mich bewegen, mir diese Verdienste
um sie zu machen? Ist vielleicht nur ein einziger unter ihnen, der bei
allem was er unternimmt, eine edlere Absicht hat, als seine eigne
Befriedigung? Bin ich ihnen etwan einige Hochachtung oder Dankbarkeit
dafür schuldig, daß sie für meine Bedürfnisse oder für mein Vergnügen
arbeiten? Ich bin schuldig, sie dafür zu bezahlen; das ist alles was sie
wollen, und alles was sie an mich fordern können."
"Himmel!"--so deucht mich, höre ich hier einige rührende Stimmen
ausrufen--"ist's möglich? Konnte Agathon so denken? So klein, so unedel
-" "so kalt, meine schönen Damen, so kalt! Und sie werden mir gestehen,
daß man in einer Einkerkerung von zween oder drei Monaten, die man sich
ganz allein durch große und edle Gesinnungen zugezogen, gute Gelegenheit
hat, sich von der Hitze der großmütigen Schwärmerei ein wenig abzukühlen
-" "Aber was wird nun aus der Tugend unsers Helden werden?--Was ist die
Tugend ohne dieses schöne Feuer, ohne diese erhabene Begeisterung, welche
den Menschen über die übrigen seiner Gattung, welche ihn über sich selbst
erhöht, und zu einem allgemeinen Wohltäter, zu einem Genius, zu einer
subalternen Gottheit macht?"--"Wir gestehen es, sie ist ohne diese
ätherische Flamme ein sehr unansehnliches, sehr wenig glänzendes Ding -"
"Und wie traurig ist es, die Tugend unsers Helden gerade da unterliegen zu
sehen, wo sie sich in ihrer größesten Stärke zeigen
sollte?--Wie?--erliegen, weil man Widerstand findet? Die gute Sache
aufgeben, weil man, und vielleicht ohne Not, an einem glücklichen Ausgang
verzweifelt? Was ist denn die wahre Tugend anders, als ein immerwährender
Streit mit den Leidenschaften, Torheiten und Lastern--in uns, und außer
uns?"--"Vortrefflich!--und in Bunyans 'Reise' so wohl ausgeführt, meine
Herren, daß ihr uns hier weiter nichts zu sagen braucht. Es ist
bedaurlich, daß unser Held seine Rolle nicht besser behauptet--Aber allem
Ansehen nach, war er wohl niemals ein Held--und wir hatten Unrecht ihm
einen so ehrenvollen Namen beizulegen -" "Das eben nicht; er fing
vortrefflich an; er war ein Held, da er sich den zudringlichen
Liebkosungen der verführischen Pythia entriß -" "Das konnte die scheue und
schamhafte Unschuld der unbärtigen Jugend getan haben; und liebte er
damals nicht die schöne Psyche?"--"So verdiente er doch ein Held genannt
zu werden, als er den Mut hatte, sich eines verlassenen Unschuldigen gegen
eine mächtige Partei anzunehmen?"--"Ihr könntet vielleicht eben soviel aus
Ehrgeiz--oder aus Haß gegen einen der Feinde eures Klienten--oder aus
einer geheimen Absicht auf die Gemahlin eures Klienten--oder um vierzig
tausend Livres aus der Kasse eures Klienten tun?--und ihr hättet in keinem
von diesen Fällen eine Heldentat getan. Daß Agathon damals aus edeln
Gesinnungen handelte, wissen wir--von ihm selbst; und wir haben Gründe, es
ihm zu glauben--aber er konnte sich mit der größesten Wahrscheinlichkeit
einen glänzenden Sukzeß versprechen; und was für ein Triumph war das für
die Ruhmbegierde eines Jünglings von zwanzig Jahren?"--"Nun, so war er
doch gewiß ein Held, da er gleichmütig und unerschütterlich sich dem
ungerechten Verbannungs-Urteil der Athenienser unterzog, und lieber das
äußerste erdulden, als seine Lossprechung einer Niederträchtigkeit zu
danken haben wollte!--So war er's damals, da er von sich sagen konnte:
'Ich verwies es der Tugend nicht, daß sie mir den Haß und die Verfolgungen
der Bösen zugezogen hatte; ich fühlte, daß sie sich selbst belohnt.'"--"In
der Tat, er war in diesem Augenblick groß; aber wir müssen nicht vergessen,
daß er sich damals in einem außerordentlichen Zustande, auf dem äußersten
Grade dieses Enthusiasmus der Tugend befand, der den Menschen vergessen
macht, daß er nur ein Mensch ist. Diese Art von Heldentum daurt
natürlicher Weise nicht länger, als der Paroxysmus des Affekts. Agathon
war sich damals, als er so dachte, einer unbefleckten Tugend bewußt; und
zu was für einem Stolz mußte dieses Gefühl seine Seele in einem Augenblick
aufschwellen, da sich ganz Athen zusammenverschworen zu haben schien, ihn
zu demütigen; in einem Augenblick, da dieser Stolz der ganzen Last seines
Unglücks das Gleichgewicht halten mußte, und ihm den Triumph verschaffte,
die Herren über sein Schicksal die ganze Obermacht, die ihm seine Tugend
über sie gab, fühlen zu lassen? Diese Art von Stolz gleicht in ihren
Würkungen der Wut eines tapfern Mannes der zur Verzweiflung getrieben wird.
Die Gewißheit des Todes, in den er sich hineinstürzt, macht, daß er
Taten eines Unsterblichen tut. Aber Agathon hatte dermalen nicht mehr
soviel Ursache, auf seine Tugend stolz zu sein. Eben diese
enthusiastische Gemüts-Beschaffenheit, welche ihm bei seiner Verbannung zu
Athen die Gesinnungen eines Gottes eingehaucht, hatte ihn zu Smyrna den
Schwachheiten eines gemeinen Menschen ausgesetzt. Er dachte nicht mehr so
groß von sich selbst, und da ihm nun, in ähnlichen Umständen, dieser
heroische Stolz nicht mehr zu statten kommen konnte, so mußte sich
derselbe notwendig in diejenige Art von Misanthropie verwandeln, welche
sich über die ganze Gattung erstreckt. In diesem Stücke, wie in vielen
andern, ist die Geschichte Agathons die Geschichte aller Menschen. Wir
denken so lange groß von der menschlichen Natur, als wir groß von uns
selber denken; unsere Verachtung hat alsdann nur einzelne Menschen oder
kleinere Gesellschaften zum Gegenstand. Aber sobald wir in unsrer Meinung
von uns selbst fallen, sinkt durch eine innerliche Gewalt über welche wir
nicht Meister sind, unsre Meinung von der ganzen Gattung zu welcher wir
gehören; wir verwundern uns, daß wir nicht eher wahrgenommen, daß die
Torheiten, die Laster derjenigen, unter denen wir leben, Gebrechen der
Natur selbst sind, denen (mehr oder weniger, auf diese oder eine andre Art,
je nachdem Zeit, Umstände, Temperament und Gewohnheit es mit sich
bringen) ein jeder unterworfen ist; je genauer wir die Menschen
untersuchen, je mehr Gründe finden wir, so zu denken; und diese
Denkungsart flößet uns, zu eben der Zeit, da sie uns eine gewisse
Geringschätzung gegen die ganze Gattung gibt, mehr Nachsicht gegen die
Fehler und Gebrechen der einzelnen Personen, und besondern Gesellschaften,
mit denen wir in Verhältnis stehen, ein; so daß wir das, was wir an jenem
tugendhaften Schwulst, welchen die Einfalt übereilter Weise für die Tugend
selbst hält, verlieren, zu eben der Zeit an den notwendigsten und
liebenswürdigsten Tugenden, an Geselligkeit und Mäßigung gewinnen:
Tugenden, welche zwar nichts blendendes haben, aber desto mehr Wärme geben,
und uns desto geschickter machen, unter Geschöpfen zu leben, welche ihrer
alle Augenblicke benötiget sind.
Es ist ein gemeiner und oft getadelter Fehler des menschlichen Geschlechts,
daß sie das Wunderbare mehr lieben als das Natürliche, und das Glänzende
mehr als was nicht so gut in die Augen fällt, wenn es gleich brauchbarer
und dauerhafter ist. Diese Art von dem Werte der Sachen zu urteilen ist
nirgends betrüglicher, als wenn sie auf moralische Gegenstände angewendet
wird. Der Schluß, den man öfters von der Erhabenheit der Begriffe und
Empfindungen einer Person, und von der Fertigkeit eine gewisse Sprache der
Begeistrung zu reden, welche (wie die homerische Göttersprache) allen
Dingen andre Namen gibt, ohne daß die Dinge selbst darum etwas anders sind,
als sie unter ihren gewöhnlichen Namen sind, auf eine außerordentliche
Vortrefflichkeit des Charakters dieser Person zu machen pflegt, ist eben
so falsch, als das Vorurteil, welches viele gegen eine gelassene und
bescheidene Tugend gefaßt haben, welche, ohne sich durch feirliches
Gepränge, hochfliegende Ideen, anmaßliche Privilegien von den Gebrechen
der menschlichen Natur, und unerbittliche Strenge gegen dieselben
anzukündigen, nur darum weniger zu versprechen scheint, um im Werke selbst
desto mehr zu leisten. Dieses vorausgesetzt könnten wir vielleicht mit
gutem Grunde behaupten, daß die Tugend unsers Helden, durch die neuerliche
Veränderung, die in seiner Denkensart vorging, in verschiedenen
Betrachtungen, große Vorteile erhalten habe. Aber (wir wollen es nur
gestehen) was sie dabei auf einer Seite gewann, verlor sie auf einer
andern wieder. Die Begriffe, welche wir uns von unsrer eignen Natur
machen, haben einen entscheidenden Einfluß auf alle unsre übrigen Begriffe.
So irrig, so lächerlich und kindisch es ist, wenn wir uns einbilden (und
doch bilden sich das die Meisten ein) daß der Mensch die Hauptfigur in der
ganzen Schöpfung, und alles andere bloß um seinetwillen da sei--So
natürlich ist hingegen, daß er es in dem besondern System seiner eignen
Ideen ist. In dieser kleinen Welt ist und bleibt er, er wolle oder wolle
nicht, der Mittelpunkt--der Held des Stücks, auf den alles sich bezieht,
und dessen Glück oder Fall alles entscheidet. Alles ist groß, wichtig,
interessant, wenn die Hauptperson wichtig ist, und eine große Rolle zu
spielen hat; aber wenn Scapin oder Harlekin der Held ist, was kann das
ganze Stück anders sein, als eine Farce?"

Man erinnert sich vermutlich noch der Zweifel, worin sich Agathon
verwickelt fand, als er die bezauberten Ufer von Jonien verließ, wo er,
vielleicht zu seinem Vorteil, erfahren hatte, daß die Ideen, welche sich
in den Hainen zu Delphi seiner jugendlichen Seele bemächtiget, und durch
den Unterricht und Umgang des göttlichen Platons zu Athen noch mehr darin
befestiget hatten, ihm bei einer Gelegenheit, wo er sich mit vollkommner
Sicherheit auf ihre Stärke und beschützende Kraft verlassen hatte, mehr
nachteilig als nützlich gewesen waren, ja sich endlich (zu einem billigen
Verdacht gegen ihre Realität) von ganz entgegengesetzten so unmerklich und
gutwillig hatten verdrängen lassen, daß er die Veränderung nicht eher
wahrgenommen, als da sie schon völlig zu Stande gekommen war. Agathon
hatte damals keine Zeit, dieser Zweifel wegen mit sich selbst einig zu
werden; er glaubte zwar, oder hoffte vielmehr überhaupt, daß dasjenige was
in seinen vormaligen Grundsätzen wahres sei, sich mit seinen neuerlangten
Begriffen sehr wohl vereinigen lassen werde--aber er sah doch noch nicht
deutlich genug, wie?--und wurde beim ersten Anblick Lücken gewahr, welche
ihm desto mehr Sorge machten, je weniger er geneigt war, sie nach dem
Exempel der Meisten, die sich in dieser Schwierigkeit befinden, mit dem
ersten Besten, es möchte Stroh, Leimen, Lumpen oder was ihm sonst in die
Hände fiele, sein, auszustopfen. Indes hatten doch damals seine vorigen
Lieblings-Ideen noch einen starken Anhang in seinem Herzen, und er
beruhigte sich, auf die Eingebungen desselben hin, mit der Hoffnung, daß
es ihm, sobald er in ruhigere Umstände käme, leicht sein würde, die
Harmonie zwischen seinem Kopf und seinem Herzen vollkommen wieder
herzustellen. Allein die Geschäfte und die Zerstreuungen, welche zu
Syracus alle seine Zeit verschlangen, hatten ihn genötigt, eine für ihn so
wichtige Arbeit lange genug aufzuschieben, um sie durch immer neu
hervorbrechende Schwierigkeiten ungleich schwerer zu machen, als sie
anfangs gewesen wäre. Die ungereimte und lächerliche Seite der
menschlichen Meinungen, Leidenschaften, und Gewohnheiten ist gemeiniglich
die erste, welche sie einem Manne von Verstand und Witz zeigen, der die
Muße nicht hat, sie mit anhaltender Aufmerksamkeit zu betrachten. Agathon
gewöhnte sich also unvermerkt an diese Art, die Sachen anzuschauen; die
natürliche Heiterkeit und Lebhaftigkeit seiner Sinnesart disponierte ihn
ohnehin dazu; und die Syracusaner, deren Charakter eine Vermischung des
Atheniensischen und Corinthischen, oder eine Komposition von den
widersprechendesten Eigenschaften, welche ein Volk nur immer haben kann,
ausmachte--und ein Hof, wie Dionysens Hof war--versahen ihn so reichlich
mit komischen Charaktern, Bildern und Begebenheiten, daß der Absatz,
welchen der gegenwärtige Ton seiner Seele (wenn man uns dieses malerische
Kunst-Wort hier erlauben will) mit seinem ehmaligen machte, von Tag zu Tag
immer stärker werden mußte. Der Oromasdes und Arimanius der alten Persen
werden uns nicht als tödlichere Feinde vorgestellt, als es der komische
Geist, und der Geist des Enthusiasmus sind; und die natürliche Antipathie
dieser beiden Geister wird dadurch nicht wenig vermehrt, daß beide gleich
geneigt sind, über die Grenzen der Mäßigung hinauszuschweifen. Der
Enthusiastische Geist sieht alles in einem strengen feierlichen Licht; der
Komische alles in einem milden und lachenden; nichts ist dem ersten
leichter als so weit zugehen, bis ihm alles, was Spiel und Scherz heißt,
verdammlich vorkommt; nichts dem andern leichter, als gerade in demjenigen,
was jener mit der größesten Ernsthaftigkeit behandelt, am meisten Stoff
zum Scherzen und Lachen zu finden.
Nehmen wir zu diesem noch, daß der leichtsinnige und scherzhafte Ton von
jeher den Höfen vorzüglich eigen gewesen ist--und den besondern Umstand,
daß die anmaßlichen Akademisten, oder Hof-Philosophen des Dionys, den
einzigen Aristipp ausgenommen, eine Art von Tragikomischen Narren
vorstellten, welche recht mit Fleiß dazu ausgesucht zu sein schienen, um
die erhabenen Wissenschaften, für deren Priester und Mystagogen sie sich
ausgeben, so verächtlich zu machen, als sie selbst waren--Nehmen wir alles
dieses zusammen, so werden wir uns kaum verwundern können, wie es möglich
gewesen, daß unser Held nach und nach sich endlich auf einem Punkt befand,
wo ihn damals, da er in der Grotte der Nymphen auf Erscheinungen der
Götter wartete--oder da er die Grundsätze, die Verheißungen und die
Freundschaft des Sophisten Hippias mit einem so feurigen Unwillen von sich
stieß--vermutlich niemand, oder nur die schlauesten Kenner des
menschlichen Herzens erwartet haben mögen--nämlich da, wo ihm ein großer
Teil seiner vormaligen Ideen, an denen er zu Smyrna nur zu zweifeln
angefangen hatte, nun selbsten ganz schimärisch und belachenswert, und
diejenigen, deren Gegenstände ihm zwar ehrwürdig bleiben mußten, doch
subjektivisch betrachtet, in der barokischen Gestalt, wie sie in der
Einbildung der Sterblichen verkleinert, verzerrt, vermischt oder
verkleidet werden, zu nichts anderm zu taugen schienen, als lustig damit
zu machen.
Unsere nachdenkenden Leser werden nunmehr ganz deutlich begreifen, warum
wir Bedenken getragen haben, dem Urheber der Griechischen Handschrift in
seinem allzugünstigen Urteil von dem gegenwärtigen moralischen Zustande
unsers Helden, Beifall zu geben. Wir können uns nicht verbergen, daß
dieser Zustand für seine Tugend gefährlich ist, und desto gefährlicher, je
mehr man in demselben durch eine gewisse Behaglichkeit, Munterkeit des
Geistes, und andre Anscheinungen einer völligen Gesundheit, sicher gemacht
zu werden pflegt, sich in seinem natürlichen Zustande zu glauben. Nicht
als ob es uns eben so leid sei, unsern Helden (den wir mit allen seinen
Fehlern eben so sehr lieben, als ob er ein Sir Carl Grandison wäre) auf
dem Wege zu sehen, von allen Arten der Schwärmerei von Grund aus geheilt
zu werden--Denn so viel schönes und gutes sich immer zu ihrem Vorteil
sagen lassen mag, so bleibt doch gewiß, daß es besser ist gesund sein, und
keine Entzückungen haben, als die Harmonie der Sphären hören, und an einem
hitzigen Fieber liegen--aber wir besorgen billig, daß die allzustarke
Nachlassung, welche in der Seele eben sowohl als im Leibe, auf eine
übermäßige Spannung zu folgen pflegt, seinem Herzen wenigstens so
nachteilig werden könnte, als es die liebenswürdige Schwärmerei, womit wir
ihn behaftet gesehen haben, seiner Vernunft sein mochte. Der neue Schwung,
den seine Denkungsart zu Syracus bekam, würde uns ziemlich gleichgültig
sein, wenn die Veränderung sich bloß auf spekulative Begriffe oder den Ton
und die Verteilung des Lichts und Schattens in seiner Seele erstreckte:
Aber wenn er dadurch weniger rechtschaffen, weniger ein Liebhaber der
Wahrheit, weniger empfindlich für das Beste des menschlichen Geschlechts,
weniger edelgesinnt, und wohltätig, weniger zur vorzüglichen Teilnehmung
an der Glückseligkeit irgend einer besondern Gesellschaft (ohne welche die
anmaßliche Welt-Bürgerschaft gewisser Leute bloße Großsprecherei oder
höchstens eine Art von Don-Quischotterie ist) und zur Freundschaft, diesem
Lieblings-Phantom schöner Seelen, weniger aufgelegt würde--erlaubet mir,
ihr strengen Anti-Platonisten, denen alles Schimäre heißt, was sich nicht
geometrisch beweisen läßt, erlaubet mir noch weiter zu gehen--wenn dieser
schöne, herzerhöhende, wohltätige, und der Tugend so vorteilhafte
Gedanke--für eine größere Sphäre als dieses animalische Leben, für eine
edlere Art von Existenz, für vollkommnere Gegenstände, und zu einer
vollkommnern Art von Aktivität, als unsre dermalige bestimmt zu sein--und
die begeisternden, wiewohl träumerischen Aussichten, die uns dieser Beste
aller Gedanken gibt--wenn er keinen Reiz, keine Macht auf seine Seele mehr
hätte--O! Agathon, Agathon! dann würdest du, nicht unsern Haß, nicht eine
lieblose Beurteilung, nicht eine triumphierende Freude über deinen Fall,
aber--unser Mitleiden verdienen.
Die Gemüts-Verfassung worin wir ihn in diesem Kapitel gesehen haben,
scheint allerdings nicht sehr geschickt zu sein, uns über diesen Punkt
seinetwegen außer Sorgen zu setzen. Es ist eine so unbeständige Sache um
die Begriffe, Meinungen und Urteile eines Menschen! Die Umstände, der
besondere Gesichts-Punkt, in den sie uns stellen, die Gesellschaft worin
wir leben, tausend kleine Einflüsse, die wir einzeln nicht gewahr werden,
haben soviel Gewalt über dieses unerklärbare, launische, widersinnische
Ding, unsre Seele!--daß wir nicht Bürge dafür sein wollten, was aus unserm
Helden hätte werden können, wofern er mit solchen Dispositionen in eine
Gesellschaft von Hippiassen und Alcibiaden, oder zurück in die schöne Welt
zu Smyrna versetzt worden wäre. Zu gutem Glück sehen wir ihn im Begriff,
zu Leuten zukommen, welche ihn mit der Menschheit wieder aussöhnen, und
seinem schon erkältenden Herzen diese beseelende Wärme wieder mitteilen
werden, ohne welche die Tugend eine bloße Spekulation ist, die zwar einen
unerschöpflichen Stoff zu scharfsinnigen Betrachtungen gibt, aber unter
den vielerlei chemischen Prozessen, welche die allzuspitzfündige Vernunft
mit ihr vornimmt, endlich ein so abgezogenes, so feines, so delikates Ding
wird, daß sich kein Gebrauch davon machen läßt.
So sehr sich auch die Einbildungs-Kraft unsers Helden abgekühlt hat, so
You have read 1 text from German literature.
Next - Geschichte des Agathon. Teil 2 - 16
  • Parts
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 01
    Total number of words is 3959
    Total number of unique words is 1302
    42.2 of words are in the 2000 most common words
    56.0 of words are in the 5000 most common words
    61.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 02
    Total number of words is 4249
    Total number of unique words is 1439
    39.5 of words are in the 2000 most common words
    52.7 of words are in the 5000 most common words
    58.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 03
    Total number of words is 4257
    Total number of unique words is 1495
    38.2 of words are in the 2000 most common words
    51.5 of words are in the 5000 most common words
    57.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 04
    Total number of words is 4211
    Total number of unique words is 1534
    37.0 of words are in the 2000 most common words
    49.9 of words are in the 5000 most common words
    55.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 05
    Total number of words is 4186
    Total number of unique words is 1532
    36.5 of words are in the 2000 most common words
    49.0 of words are in the 5000 most common words
    55.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 06
    Total number of words is 4222
    Total number of unique words is 1521
    38.5 of words are in the 2000 most common words
    51.8 of words are in the 5000 most common words
    57.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 07
    Total number of words is 4385
    Total number of unique words is 1459
    42.0 of words are in the 2000 most common words
    56.2 of words are in the 5000 most common words
    62.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 08
    Total number of words is 4256
    Total number of unique words is 1488
    38.8 of words are in the 2000 most common words
    52.4 of words are in the 5000 most common words
    58.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 09
    Total number of words is 4266
    Total number of unique words is 1467
    38.9 of words are in the 2000 most common words
    53.9 of words are in the 5000 most common words
    60.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 10
    Total number of words is 4269
    Total number of unique words is 1479
    39.3 of words are in the 2000 most common words
    53.2 of words are in the 5000 most common words
    59.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 11
    Total number of words is 4221
    Total number of unique words is 1437
    40.3 of words are in the 2000 most common words
    52.7 of words are in the 5000 most common words
    58.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 12
    Total number of words is 4209
    Total number of unique words is 1346
    40.9 of words are in the 2000 most common words
    56.5 of words are in the 5000 most common words
    62.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 13
    Total number of words is 4318
    Total number of unique words is 1398
    41.4 of words are in the 2000 most common words
    54.8 of words are in the 5000 most common words
    60.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 14
    Total number of words is 4203
    Total number of unique words is 1462
    38.2 of words are in the 2000 most common words
    52.1 of words are in the 5000 most common words
    58.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 15
    Total number of words is 4267
    Total number of unique words is 1494
    39.7 of words are in the 2000 most common words
    53.3 of words are in the 5000 most common words
    59.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 16
    Total number of words is 4175
    Total number of unique words is 1483
    38.1 of words are in the 2000 most common words
    51.1 of words are in the 5000 most common words
    57.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 17
    Total number of words is 4237
    Total number of unique words is 1410
    40.5 of words are in the 2000 most common words
    54.2 of words are in the 5000 most common words
    60.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 18
    Total number of words is 4373
    Total number of unique words is 1397
    42.8 of words are in the 2000 most common words
    55.7 of words are in the 5000 most common words
    61.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 2 - 19
    Total number of words is 846
    Total number of unique words is 411
    57.3 of words are in the 2000 most common words
    66.7 of words are in the 5000 most common words
    71.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.