Geschichte des Agathon. Teil 2 - 08

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lange man ihn gebrauchen kann. Plato verlangt nicht selbst zu regieren;
er hat also nicht das nämliche Interesse wie Dion; seine Eitelkeit ist
befriediget, wenn er bei demjenigen, der die Regierung führt, in Ansehen
steht, und Einfluß zu haben glaubt. Es ist leicht, ihn, so lang es nötig
sein mag, in dieser Meinung zu unterhalten, und das wird zugleich ein
Mittel sein, ihn von einer genauern Vereinigung mit dem Dion
zurückzuhalten." Der Tyrann, der sich ohnehin von einer Art von Instinkt
zu dem Philosophen gezogen fühlte, befolgte diesen Rat so gut, daß Plato
davon hintergangen wurde. Insonderheit affektierte er ihn, immer neben
sich zu haben, wenn er sich öffentlich sehen ließ; und bei allen
Gelegenheiten, wo es Würkung tun konnte, seine Maximen im Munde zu führen.
Er stellte sich, als ob es auf Einraten des Philosophen geschähe, daß er
dieses oder jenes tat, wodurch er sich den Syracusanern angenehm zu machen
hoffte; ungeachtet alles die Eingebungen des Philistus waren, der ohne daß
es in die Augen fiel, sich wieder einer gänzlichen Herrschaft über sein
Gemüt bemächtiget hatte. Er zeigte sich ungemein leutselig und liebkosend
gegen das Volk; er schaffte einige Auflagen ab, welche die unterste Klasse
desselben am stärksten drückten; er belustigte es durch öffentliche Feste,
und Spiele; er beförderte einige von denen, deren Ansehen am meisten zu
fürchten war, zu einträglichen Ehrenstellen, und ließ die übrigen mit
Versprechungen wiegen, die ihn nichts kosteten, und die nämliche Würkung
taten; er zierte die Stadt mit Tempeln, Gymnasien, und andern öffentlichen
Gebäuden: Und tat alles dieses, mit Beistand seiner Vertrauten, auf eine
so gute Art, daß Plato alles sein Ansehen dazu verwandte, einem Prinzen,
der so schöne Hoffnungen von sich erweckte, und seine philosophische
Eitelkeit mit so vielen öffentlichen Beweisen einer vorzüglichen
Hochachtung kitzelte, (ein Beweggrund, den der gute Weise sich vielleicht
selbst nicht gerne gestund) alle Herzen zu gewinnen.
Diese Maßnehmungen erreichten den vorgesetzten Zweck vollkommen. Das
Volk, welches nicht nur in Griechenlande, sondern aller Orten, in einer
immerwährenden Kindheit lebt, hörte auf zu murmeln; verlor in kurzer Zeit
den bloßen Wunsch einer Veränderung; faßte eine heftige Zuneigung für
seinen Prinzen; erhob die Glückseligkeit seiner Regierung; bewunderte die
prächtige Kleidung und Waffen, die er seinen Trabanten hatte machen lassen;
betrank sich auf seine Gesundheit; und war bereit allem was er
unternehmen wollte, seinen dummen Beifall zu zuklatschen.
Philistus und Timocrat sahen sich durch diesen glücklichen Ausschlag in
der Gunst ihres Herrn aufs neue befestiget; aber sie waren nicht zufrieden,
so lange sie selbige mit dem Plato teilen mußten, für welchen er eine Art
von Schwachheit behielt, die ihren Grund vielleicht in der natürlichen
Obermacht eines großen Geistes über einen Kleinen hatte. Timocrat geriet
auf einen Einfall, wozu ihm die geheime Unterredung in dem Schlafzimmer
des Dionys den ersten Wink gegeben hatte, und wodurch er zu gleicher Zeit
sich ein Verdienst um den Tyrannen zu machen, und das Ansehen des
Philosophen bei demselben zu untergraben hoffen konnte.
Dionys hatte, von ihm aufgemuntert, angefangen, unvermerkt wieder eine
größere Freiheit bei seiner Tafel einzuführen; die Anzahl und die
Beschaffenheit der Gäste, welche er fast täglich einlud, gab den Vorwand
dazu; und Plato, welcher bei aller erhabenen Austerität seiner Grundsätze,
einen kleinen Ansatz zu einem Hofmanne hatte, machte es, wie es gewisse
ehrwürdige Männer an gewissen Höfen zu machen pflegen; er sprach bei jeder
Gelegenheit von den Vorzügen der Nüchternheit und Mäßigkeit, und aß und
trank immer dazu, wie ein andrer. Diese kleine Erweiterung der allzuengen
Grenzen der akademischen Frugalität, von welcher der Vater der Akademie
selbst gestehen mußte, daß sie sich für den Hof eines Fürsten nicht
schicke, erlaubte den vornehmsten Syracusanern, und jedem, der dem Prinzen
seine Ergebenheit bezeugen wollte, ihm prächtige Feste zu geben; wo die
Freude zwar ungebundener herrschte, aber doch durch die Gesellschaft der
Musen und Grazien einen Schein von Bescheidenheit erhielt, welcher die
Strenge der Weisheit mit ihr aussöhnen konnte. Timocrat machte sich
diesen Umstand zu Nutz. Er lud den Prinzen, den ganzen Hof, und die
Vornehmsten der Stadt ein, auf seinem Landhause die Wiederkunft des
Frühlings zu begehen, dessen alles verjüngende Kraft, zum Unglück für den
ohnehin übelbefestigten Platonismus des Dionys, auch diesem Prinzen die
Begierden und die Kräfte der Jugend wieder einzuhauchen schien. Die
schlaueste Wollust, hinter eine verblendende Pracht versteckt, hatte
dieses Fest angeordnet. Timocrat verschwendete seine Reichtümer ohne Maß,
mit desto fröhlicherm Gesichte, da er sie eben dadurch doppelt wieder zu
bekommen versichert war. Alle Welt bewunderte die Erfindungen und den
Geschmack dieses Günstlings; Dionys bezeugte, sich niemals so wohl ergötzt
zu haben; und der göttliche Plato, der weder auf seinen Reisen zu den
Pyramiden und Gymnosophisten, noch zu Athen so etwas gesehen hatte, wurde
von seiner dichterischen Einbildungs-Kraft so sehr verraten, daß er die
Gefahren zu vergessen schien, welche unter den Bezauberungen dieses Orts,
und dieser Verschwendung von Reizungen zum Vergnügen, laurten. Der
einzige Dion erhielt sich in seiner gewöhnlichen Ernsthaftigkeit, und
machte durch den starken Kontrast seines finstern Bezeugens mit der
allgemeinen Fröhlichkeit, Eindrücke auf alle Gemüter, welche nicht wenig
dazu beitrugen, seinen bevorstehenden Fall zu befördern. Indes schien
niemand darauf acht zu geben; und in der Tat ließ die Vorsorge, welche
Timocrat gebraucht hatte, daß jede Stunde, und beinahe jeder Augenblick
ein neues Vergnügen herbeiführen mußte, wenig Muße, Beobachtungen zu
machen. Dieser schlaue Höfling hatte ein Mittel gefunden, dem Plato
selbst, bei einer Gelegenheit, wo es so wenig zu vermuten war, auf eine
feine Art zu schmeicheln. Dieses geschah durch ein großes pantomimisches
Ballet, worin die Geschichte der menschlichen Seele, nach den Grundsätzen
dieses Weisen, unter Bildern, welche er in einigen seiner Schriften an die
Hand gegeben hatte, auf eine allegorische Art vorgestellt wurde. Timocrat
hatte die jüngsten und schönsten Figuren hierzu gebraucht, welche er zu
Corinth und aus dem ganzen Griechenlande hatte zusammenbringen können.
Unter den Tänzerinnen war eine, welche dazu gemacht schien, dasjenige, was
der gute Plato in etlichen Monaten an dem Gemüte des Tyrannen gearbeitet,
in etlichen Augenblicken zu zerstören. Sie stellte unter den Personen des
Tanzes die Wollust vor; und würklich paßten ihre Figur, ihre
Gesichtsbildung, ihre Blicke, ihr Lächeln, alles so vollkommen zu dieser
Rolle, daß das anacreontische Beiwort Wollustatmend ausdrücklich für sie
gemacht zu sein schien. Jedermann war von der schönen Bacchidion
bezaubert; aber niemand war es so sehr als Dionys. Er dachte nicht einmal
daran, der Wollust, welche eine so verführische Gestalt angenommen hatte,
um seine erkältete Zuneigung zu ihr wieder anzufeuren, Widerstand zu tun;
kaum daß er noch so viel Gewalt über sich selbst behielt, um von
demjenigen was in ihm vorging nicht allzudeutliche Würkungen sehen zu
lassen. Denn er getraute sich noch nicht, wieder gänzlich Dionysius zu
sein, ob ihm gleich von Zeit zu Zeit kleine Züge entwischten, welche dem
beobachtenden Dion bewiesen, daß er nur noch durch einen Rest von Scham,
dem letzten Seufzer der ersterbenden Tugend, zurückgehalten werde.
Timocrat triumphierte in sich selbst; seine Absicht war erreicht; die
allzureizende Bacchidion bemächtigte sich der Begierde, des Geschmacks und
so gar des Herzens des Tyrannen: Und da er den Timocrat zum Unterhändler
seiner Leidenschaft, welche er eine Zeitlang geheim halten wollte, nötig
hatte, so war Timocrat von diesem Augenblick an wieder der nächste an
seinem Herzen. Der weise Plato bedaurte zu spät, daß er zu viel Nachsicht
gegen den Hang dieses Prinzen nach Ergötzungen getragen hatte; er fühlte
nur gar zu wohl, daß die Gewalt seiner metaphysischen Bezauberungen durch
eine stärkere Zaubermacht aufgelöst worden sei, und fing an, um sich nicht
ohne Nutzen beschwerlich zu machen, den Hof seltner zu besuchen. Dion
ging weiter: Er unterstund sich, dem Dionys wegen seines geheimen
Verständnisses mit der schönen Bacchidion, Vorwürfe zu machen, und ihn
seiner Verbindlichkeiten mit einem Ernst zu erinnern, den der Tyrann nicht
mehr ertragen konnte. Dionys sprach im Ton eines asiatischen Despoten,
und Dion antwortete wie ein Mißvergnügter, der sich stark genug fühlt, den
Drohungen eines übermütigen Tyrannen Trotz zu bieten. Philistus hielt den
Dionys zurück, der im Begriff war alles zu wagen, indem er seiner Wut den
Zügel schießen lassen wollte. Allein in den Umständen worin man mit dem
beleidigten Dion war, mußte ein schleuniger Entschluß gefaßt werden. Dion
verschwand auf einmal, und erst nach einigen Tagen machte Dionys bekannt:
Daß ein gefährliches Complot gegen seine Person, und die Ruhe des Staats,
woran Dion in geheim gearbeitet, ihn genötiget hätte, denselben auf einige
Zeit aus Sicilien zu entfernen. Es bestätigte sich würklich, daß Dion in
der Nacht unvermutet in Verhaft genommen, zu Schiffe gebracht und in
Italien ans Land gesetzt worden war. Um das angebliche Complot
wahrscheinlich zu machen, wurden verschiedene Freunde Dions, und eine noch
größere Anzahl von Kreaturen des Philistus, welche gegen diesen Prinzen zu
reden bestochen waren, in Verhaft genommen. Man unterließ nichts, was
seinem Prozeß das Ansehen der genauesten Beobachtung der
Justiz-Formalitäten geben konnte; und nachdem er durch die Aussage einer
Menge von Zeugen überwiesen worden war, wurde seine Verbannung in ein
förmliches Urteil gebracht, und ihm bei Strafe des Lebens verboten, ohne
besondere Erlaubnis des Dionys, Sicilien wieder zu betreten. Dionys
stellte sich, als ob er dieses Urteil ungern und allein durch die Sorge
für die Ruhe des Staats gezwungen unterzeichne; und um eine Probe zu geben,
wie gern er eines Prinzen, den er allezeit besonders hochgeschätzt habe,
schonen möchte, verwandelte er die Strafe der Konfiskation aller seiner
Güter in eine bloße Zurückhaltung der Einkünfte von denselben: Aber
niemand ließ sich durch diese Vorspieglungen hintergehen, da man bald
darauf erfuhr, daß er seine Schwester, die Gemahlin des Dion, gezwungen
habe, die Belohnung des unwürdigen Timocrat zu werden.

Plato spielte bei dieser unerwarteten Katastrophe eine sehr demütigende
Rolle. Dionys affektierte zwar noch immer, ein großer Bewunderer seiner
Wissenschaft und Beredsamkeit zu sein; aber sein Einfluß hatte so gänzlich
aufgehört, daß ihm nicht einmal erlaubt war, die Unschuld seines Freundes
zu verteidigen. Er wurde täglich zur Tafel eingeladen; aber nur, um mit
eignen Ohren anzuhören, wie die Grundsätze seiner Philosophie, die Tugend
selbst, und alles was einem gesunden Gemüt ehrwürdig ist, zum Gegenstand
leichtsinniger Scherze gemacht wurden, welche sehr oft den echten Witz
nicht weniger beleidigten als die Tugend. Und damit ihm alle Gelegenheit
benommen würde, die widrigen Eindrücke, welche den Syracusanern gegen den
Dion beigebracht worden waren, wieder auszulöschen, wurde ihm unter dem
Schein einer besondern Ehrenbezeugung eine Wache gegeben, welche ihn wie
einen Staats-Gefangenen beobachtete und eingeschlossen hielt. Der
Philosoph hatte denjenigen Teil seiner Seele, welchem er seinen Sitz
zwischen der Brust und dem Zwerch-Fell angewiesen, noch nicht so gänzlich
gebändiget, daß ihn dieses Betragen des Tyrannen nicht hätte erbittern
sollen. Er fing an wie ein freigeborner Athenienser zu sprechen, und
verlangte seine Entlassung. Dionys stellte sich über dieses Begehren
bestürzt an, und schien alles anzuwenden, um einen so wichtigen Freund bei
sich zu behalten; er bot ihm so gar die erste Stelle in seinem Reich, und,
wenn Plutarch nicht zuviel gesagt hat, alle seine Schätze an, wofern er
sich verbindlich machen wollte, ihn niemals zu verlassen; aber die
Bedingung, welche er hinzusetzte, bewies, wie wenig er selbst erwartete,
daß seine Erbietungen angenommen werden würden. Denn er verlangte, daß er
ihm seine Freundschaft für den Dion aufopfern sollte; und Plato verstund
den stillschweigenden Sinn dieser Zumutung. Er beharrete also auf seiner
Entlassung, und erhielt sie endlich, nachdem er das Versprechen von sich
gegeben hatte, daß er wieder kommen wolle, so bald der Krieg, welchen
Dionys wider Carthago anzufangen im Begriff war, geendigt sein würde. Der
Tyrann machte sich eine große Angelegenheit daraus, alle Welt zu überreden,
daß sie als die besten Freunde von einander schieden; und Platons Ehrgeiz
(wenn es anders erlaubt ist, eine solche Leidenschaft bei einem
Philosophen vorauszusetzen) fand seine Rechnung zu gut dabei, als daß er
sich hätte bemühen sollen, die Welt von dieser Meinung zuheilen. Er gehe,
sagte er, nur Dion und Dionys wieder zu Freunden zu machen. Der Tyrann
bezeugte sich sehr geneigt hierzu, und hob, zum Beweis seiner guten
Gesinnung den Beschlag auf, den er auf die Einkünfte Dions gelegt hatte.
Plato hingegen machte sich zum Bürgen für seinen Freund, daß er nichts
widriges gegen Dionysen unternehmen sollte. Der Abschied machte eine so
traurige Szene, daß die Zuschauer, (außer den wenigen, welche das Gesicht
unter der Maske kannten) von der Gutherzigkeit des Prinzen sehr gerührt
wurden; er begleitete den Philosophen bis an seine Galeeren, erstickte ihn
fast mit Umarmungen, netzte seine ehrwürdigen Wangen mit Tränen, und sah
ihm so lange nach, bis er ihn aus den Augen verlor: Und so kehrten beide,
mit gleich erleichtertem Herzen, Plato in seine geliebte Akademie, und
Dionys in die Arme seiner Tänzerin zurück.
Dieser Tyrann, dessen natürliche Eitelkeit durch die Diskurse des
Atheniensischen Weisen zu einer heftigen Ruhmbegierde aufgeschwollen war,
hatte sich unter andern Schwachheiten in den Kopf gesetzt, für einen
Gönner der Gelehrten, für einen Kenner, und so gar für einen der schönen
Geister seiner Zeit gehalten zu werden. Er war sehr bekümmert, daß Plato
und Dion den Griechen, denen er vorzüglich zu gefallen begierig war, die
gute Meinung wieder benehmen möchten, welche man von ihm zu fassen
angefangen hatte; und diese Furcht scheint einer von den stärksten
Beweggründen gewesen zu sein, warum er den Plato bei ihrer Trennung mit so
vieler Freundschaft überhäuft hatte. Er ließ es nicht dabei bewenden.
Philistus sagte ihm, daß Griechenland eine Menge von spekulativen
Müßiggängern habe, welche so berühmt als Plato, und zum teil geschickter
seien, einen Prinzen bei Tische oder in verlornen Augenblicken zu
belustigen als dieser Mann, der die Schwachheit habe ein lächerlich
ehrwürdiges Mittelding zwischen einem Egyptischen Priester, und einem
Staatsmanne vorzustellen, und seine unverständlich-erhabene Grillen für
Grundsätze, wornach die Welt regiert werden müsse, auszugeben. Er bewies
ihm mit den Beispielen seiner eigenen Vorfahren, daß ein Fürst sich den
Ruhm eines unvergleichlichen Regenten nicht wohlfeiler anschaffen könne,
als indem er Philosophen und Poeten in seinen Schutz nehme; Leute, welche
für die Ehre seine Tischgenossen zu sein, oder für ein mäßiges Gehalt,
bereit seien, alle ihre Talente ohne Maß und Ziel zu seinem Ruhm und zu
Beförderung seiner Absichten zu verschwenden. "Glaubest du", sagte er,
"daß Hieron der wundertätige Mann, der Held, der Halbgott, das Muster
aller fürstlichen, bürgerlichen und häuslichen Tugenden gewesen sei, wofür
ihn die Nachwelt hält? Wir wissen was wir davon denken sollen; er war was
alle Prinzen sind, und lebte wie sie alle leben; er tat was ich und ein
jeder andrer tun würde, wenn wir zu unumschränkten Herren einer so schönen
Insel, wie Sicilien ist, geboren wären--Aber er hatte die Klugheit,
Simoniden und Pindare an seinem Hofe zu halten; sie lobten ihn in die
Wette, weil sie wohl gefüttert und wohl bezahlt wurden; alle Welt erhob
die Freigebigkeit dieses Prinzen, und doch kostete ihn dieser Ruhm nicht
halb soviel, als seine Jagdhunde. Wer wollte ein König sein, wenn ein
König das alles würklich tun müßte, was sich ein müßiger Sophist auf
seinem Faulbette oder Diogenes in seinem Fasse einfallen läßt, ihm zu
Pflichten zu machen? Wer wollte regieren, wenn ein Regent allen
Forderungen und Wünschen seiner Untertanen genug tun müßte? Das meiste, wo
nicht alles, kömmt auf die Meinung an, die ein großer Herr von sich
erweckt; nicht auf seine Handlungen selbst, sondern auf die Gestalt und
den Schwung, den er ihnen zu geben weiß. Was er nicht selbst tun will,
oder tun kann, das können witzige Köpfe für ihn tun. Haltet euch einen
Philosophen, der alles demonstrieren, einen sinnreichen Schwätzer, der
über alles scherzen, und einen Poeten, der über alles Gassenlieder machen
kann. Der Nutzen, den ihr von dieser kleinen Ausgabe zieht, fällt zwar
nicht sogleich in die Augen; ob es gleich an sich selbst schon Vorteils
genug für einen Fürsten ist, für einen Beschützer der Musen gehalten zu
werden. Denn das ist in den Augen von neun und neunzig hundertteilen des
menschlichen Geschlechts ein untrüglicher Beweis, daß er selbst ein Herr
von großer Einsicht, und Wissenschaft ist; und diese Meinung erweckt
Zutrauen, und ein günstiges Vorurteil für alles was er unternimmt. Aber
das ist der geringste Nutzen, den ihr von euern witzigen Kostgängern zieht.
Setzet den Fall, daß es nötig sei eine neue Auflage zu machen; das ist
alles was ihr braucht, um in einem Augenblick ein allgemeines Murren gegen
eure Regierung zu erregen; die Mißvergnügten, eine Art von Leuten, welche
die klügste Regierung niemals gänzlich ausrotten kann, machen sich einen
solchen Zeitpunkt zu nutze; setzen das Volk in Gärung, untersuchen eure
Aufführung, die Verwaltung eurer Einkünfte, und tausend Dinge, an welche
vorher niemand gedacht hatte; die Unruhe nimmt zu, die Repräsentanten des
Volks versammeln sich, man übergibt euch eine Vorstellung, eine
Beschwerung um die andere; unvermerkt nimmt man sich heraus die Bitten in
Forderungen zu verwandeln, und die Forderungen mit ehrfurchtsvollen
Drohungen zu unterstützen; kurz, die Ruhe euers Lebens ist, wenigstens auf
einige Zeit, verloren; ihr befindet euch in kritischen Umständen, wo der
kleinste Fehltritt die schlimmesten Folgen nach sich ziehen kann, und es
braucht nur einen Dion, der sich zu einer solchen Zeit einem mißvergnügten
Pöbel an den Kopf wirft, so habt ihr einen Aufruhr in seiner ganzen Größe.
Hier zeigt sich der wahre Nutzen unsrer witzigen Köpfe. Durch ihren
Beistand können wir in etlichen Tagen allen diesen übeln zuvorkommen.
Laßt den Philosophen demonstrieren, daß diese Auflage zur Wohlfahrt des
gemeinen Wesens unentbehrlich ist; laßt den Spaßvogel irgend einen
lächerlichen Einfall, irgend eine lustige Hof-Anekdote oder ein boshaftes
Märchen in der Stadt herumtragen, und den Poeten eine neue Komödie und ein
paar Gassenlieder machen, um dem Pöbel was zu sehen und zu singen zu geben:
So wird alles ruhig bleiben; und indessen daß die politischen Müßiggänger
sich darüber zanken werden, ob euer Philosoph recht oder unrecht
argumentiert habe, und die kleine ärgerliche Anekdote reichlich ausgeziert
und verschönert, den Witz aller guten Gesellschaften im Atem erhält: Wird
der Pöbel ein paar Flüche zwischen den Zähnen murmeln, seinen Gassenhauer
anstimmen, und--bezahlen. Solche Dienste, sind, deucht mich wohl wert,
etliche Leute zu unterhalten, die ihren ganzen Ehrgeiz darin setzen, Worte
zierlich zusammenzusetzen, Sylben zu zählen, Ohren zu kitzeln und Lungen
zu erschüttern; Leute, denen ihr alle ihre Wünsche erfüllt, wenn ihr ihnen
so viel gebt, als sie brauchen, kummerlos durch eine Welt, an die sie
wenig Ansprüche machen, hindurchzuschlentern, und nichts zu tun, als was
der Wurm im Kopf, den sie ihren Genie nennen, ihnen zum größesten
Vergnügen ihres Lebens macht."
Dionys befand diesen Rat seines würdigen Ministers vollkommen nach seinem
Geschmack. Philistus übergab ihm eine Liste von mehr als zwanzig
Kandidaten, aus denen man, wie er sagte, nach Belieben auswählen könnte.
Dionys glaubte, daß man dieser nützlichen Leute nicht zuviel haben könne,
und wählte alle. Alle schönen Geister Griechenlandes wurden unter
blendenden Verheißungen an seinen Hof eingeladen. In kurzer Zeit
wimmelte es in seinen Vorsälen von Philosophen und Priestern der Musen.
Alle Arten von Dichtern, Epische, Tragische, Komische, Lyrische, welche
ihr Glück zu Athen nicht hatten machen können, zogen nach Syracus, um ihre
Leiern und Flöten an den anmutigen Ufern des Anapus zu stimmen, und--sich
satt zu essen. Sie glaubten, daß es ihnen gar wohl erlaubt sein könne,
die Tugenden des Dionys zu besingen, nachdem der göttliche Pindar sich
nicht geschämt hatte, die Maulesel des Hieron unsterblich zu machen. So
gar der zynische Antisthenes ließ sich durch die Hoffnung herbeilocken,
daß ihn die Freigebigkeit des Dionys in den Stand setzen würde, die
Vorteile der freiwilligen Armut und der Enthaltsamkeit mit desto mehr
Gemächlichkeit zu studieren; Tugenden, von deren Schönheit, nach dem
stillschweigenden Geständnis ihrer eifrigsten Lobredner, sich nach einer
guten Mahlzeit am beredtesten sprechen läßt. Kurz, Dionys hatte das
Vergnügen, ohne einen Plato dazu nötig zu haben, sich mitten an seinem
Hofe eine Akademie für seinen eignen Leib zu errichten, deren Vorsteher
und Apollo er selbst zu sein würdigte, und in welcher über die
Gerechtigkeit, über die Grenzen des Guten und Bösen, über die Quelle der
Gesetze, über das Schöne, über die Natur der Seele, der Welt und der
Götter, und andere solche Materien, welche nach den gewöhnlichen Begriffen
der Weltleute zu nichts als zur Konversation gut sind, mit so vieler
Schwatzhaftigkeit, mit so viel Subtilität und so wenig gesunder Vernunft
disputiert wurde, als es in irgend einer Schule der Weisheit der damaligen
Zeiten zu geschehen pflegte. Er hatte das Vergnügen sich bewundern, und
wegen einer Menge von Tugenden und Helden-Eigenschaften lobpreisen zu
hören, die er sich selbst niemals zugetraut hätte. Seine Philosophen
waren keine Leute, die, wie Plato, sich herausgenommen hätten, ihn
hofmeistern, und lehren zu wollen, wie er zuerst sich selbst, und dann
seinen Staat regieren müsse. Der strengeste unter ihnen war zu höflich,
etwas an seiner Lebensart auszusetzen, und alle waren bereit es einem
jeden Zweifler sonnenklar zu beweisen, daß ein Tyrann, der
Zueignungs-Schriften, und Lobgedichte so gut bezahlte, so gastfrei war,
und seine getreuen Untertanen durch den Anblick so vieler Feste und
Lustbarkeiten glücklich machte, der würdigste unter allen Königen sein
müsse.
In diesen Umständen befand sich der Hof zu Syracus, als der Held unsrer
Geschichte in dieser Stadt ankam; und so war der Fürst beschaffen, welchem
er, unter ganz andern Voraussetzungen, seine Dienste anzubieten gekommen
war.


FÜNFTES KAPITEL
Agathon wird der Günstling des Dionysius

Agathon erfuhr die hauptsächlichsten Begebenheiten, welche den Inhalt des
vorhergehenden Kapitels ausmachen, bei einem großen Gastmahl, welches sein
Freund der Kaufmann, des folgenden Tages gab, um Agathons Ankunft in
Syracus, und seine eigene Wiederkunft feirlich zu begehen. Der Name eines
Gastes, der eine Zeit lang den Griechen so viel von sich zu reden gegeben
hatte, zog unter andern Neugierigen auch den Philosophen Aristippus herbei,
der sowohl wegen der Annehmlichkeiten seines Umgangs, als wegen der Gnade,
worin er bei dem Tyrannen stund, in den besten Häusern zu Syracus sehr
willkommen war. Dieser Philosoph hatte sich, bei jener großen Migration
der schönen Geister aus Griechenland nach Syracus, auch dahin begeben,
mehr um einen beobachtenden Zuschauer abzugeben, als in der Absicht, durch
parasitische Künste die Eitelkeit des Dionys seinen Bedürfnissen zinsbar
zu machen. Agathon und Aristippus hatten einander zu Athen gekannt; aber
damals kontrastierte der Enthusiasmus des Ersten mit dem kalten Blut, und
der Humoristischen Art zu philosophieren des Andern zu stark, als daß sie
einander wahrhaftig hätten hochschätzen können, obgleich Aristipp sich
öfters bei den Versammlungen einfand, welche damals aus Agathons Haus
einen Tempel der Musen, und eine Akademie der besten Köpfe von Athen
machten. Die Wahrheit war, daß Agathon mit allen seinen schimmernden
Eigenschaften in Aristipps Augen ein Phantast, dessen Unglück er seinen
Vertrauten öfters vorhersagte--und Aristipp mit allem seinem Witz nach
Agathons Begriffen ein bloßer Sophist war, den seine Grundsätze
geschickter machten, weibische Sybariten noch sybaritischer, als junge
Republikaner zu tugendhaften Männern zu machen. Der Eindruck, welcher
beiden von dieser ehmals von einander gefaßten Meinung geblieben war,
machte sie stutzen, da sie sich nach einer Trennung von drei oder vier
Jahren so unvermutet wieder sahen. Es ging ihnen in den ersten
Augenblicken, wie es uns zu gehen pflegt, wenn uns deucht, als ob wir eine
Person kennen sollten, ohne uns gleich deutlich erinnern zu können, wer
sie ist, oder wo und in welchen Umständen wir sie gesehen haben. Das
sollte Agathon--das sollte Aristipp sein, dachte jeder bei sich selbst,
war überzeugt, daß es so sei, und hatte doch Mühe, seiner eigenen
überzeugung zu glauben. Aristipp suchte im Agathon den Enthusiasten,
welcher nicht mehr war; und Agathon glaubte im Aristipp den Sybariten
nicht mehr zu finden; vielleicht allein, weil seine Art, Personen und
Sachen ins Auge zu fassen, seit einiger Zeit eine merkliche Veränderung
erlitten hatte. Ein Umgang von etlichen Stunden lösete beiden das Rätsel
ihres anfänglichen Irrtums auf, zerstreute den Rest des alten Vorurteils,
und flößte ihnen Dispositionen ein, bessere Freunde zu werden. Unvermerkt
erinnerten sie sich nicht mehr, daß sie einander ehmals weniger gefallen
hatten; und ihr Herz liebte den kleinen Selbstbetrug, dasjenige was sie
itzt für einander empfanden, für die bloße Erneuerung einer alten
Freundschaft zu halten. Aristipp fand bei unserm Helden, eine
Gefälligkeit, eine Politesse, eine Mäßigung, welche ihm zu beweisen schien,
daß Erfahrungen von mehr als einer Art eine starke Revolution in seinem
Gemüte gewürkt haben mußten. Agathon fand bei dem Philosophen von Cyrene
etwas mehr als Witz, einen Beobachtungs-Geist, eine gesunde Art zu denken,
eine Feinheit und Richtigkeit der Beurteilung, welche den Schüler des
weisen Socrates in ihm erkennen ließen. Diese Entdeckungen flößeten ihnen
natürlicher Weise ein gegenseitiges Zutrauen ein, welches sie geneigt
machte, sich weniger vor einander zu verbergen, als man bei einer ersten
Zusammenkunft zu tun gewohnt ist. Agathon ließ seinem neuen Freunde sein
Erstaunen darüber sehen, daß die Hoffnungen, welche man sich zum Vorteil
Siciliens von Platons Ansehen bei dem Dionys gemacht, so plötzlich, und
auf eine so unbegreifliche Art, vernichtet worden. In der Tat bestund
alles was man in der Stadt davon wußte, in bloßen Mutmaßungen, die sich
zum Teil auf allerlei unzuverlässige Anekdoten gründeten, welche in
Städten, wo ein Hof ist von müßigen Leuten, die sich das Ansehen geben
wollen, als ob sie von den Geheimnissen und Intriguen des Hofes
vollkommene Wissenschaft hätten, von Gesellschaft zu Gesellschaft
herumgetragen zu werden pflegen. Aristipp hatte in der kurzen Zeit, seit
dem er sich an Dionysens Hofe aufhielt, die schwache Seite dieses Prinzen,
den Charakter seiner Günstlinge, der Vornehmsten der Stadt, und der
Sicilianer überhaupt so gut ausstudiert, daß er, ohne sich in die
Entwicklung der geheimern Triebfedern (womit wir unsre Leser schon bekannt
gemacht haben) einzulassen, den Agathon leicht überzeugen konnte, daß ein
gleichgültiger Zuseher von den Anschlägen, Dions und Platons, den Dionys
zu einer freiwilligen Niederlegung der monarchischen Gewalt zu vermögen,
sich keinen glücklichern Ausgang habe versprechen können. Er malte den
Tyrannen von seiner besten Seite als einen Prinzen ab, bei dem die
unglücklichste Erziehung ein vortreffliches Naturell nicht habe verderben
können; der von Natur leutselig, edel, freigebig, und dabei so bildsam und
leicht zu regieren sei, daß alles bloß darauf ankomme, in was für Händen
er sich befinde. Seiner Meinung nach war, eben diese allzubewegliche
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