Geschichte des Agathon. Teil 2 - 13

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schien noch wenig über ihre Tugend erhalten zu haben, obgleich diese
allmählich anfing, von ihrer Majestät nachzulassen, und zu erkennen zu
geben, daß sie nicht ganz ungeneigt wäre, unter hinlänglicher Sicherheit
sich in ein geheimes Verständnis, in so fern es eine bloße Liebe der Seele
zur Absicht hätte, einzulassen--Die Prinzessinnen sahen mit dem
vollkommensten Vertrauen auf die keuschen Reizungen ihrer Freundin, der
Entwicklung des Stücks entgegen--und Philistus war von einer Gefälligkeit,
von einer Indolenz, wie man niemals gesehen hat: Als Agathon, zum Unglück
für ihn und für Sicilien, durch einen Eifer, der an einem Staats-Mann von
so vieler Einsicht kaum zu entschuldigen war, sich verleiten ließ, den
glücklichen Fortgang der verschiedenen Absichten, welchen
Dionys--Cleonissa--die Prinzessinnen--und vielleicht auch Philistus--schon
so nahe zu sein glaubten, durch seine unzeitige Dazwischenkunft zu
unterbrechen.


DRITTES KAPITEL
Große Fehler wider die Staats-Kunst, welche Agathon beging--Folgen davon

Die Vertraulichkeit, worin Dionys mit seinen Günstlingen zu leben pflegte,
und das natürliche Bedürfnis eines Verliebten, jemand zu haben, dem er
sein Leiden oder seine Glückseligkeit entdecken kann--hatten ihm nicht
erlaubt, dem Agathon aus seiner neuen Liebe ein Geheimnis zu machen; und
dieser trieb die Gefälligkeit anfänglich so weit, sich von dem
schwatzhaftesten Liebhaber, der jemals gewesen war, mit den
Angelegenheiten seines Herzens ganze Stunden durch Langeweile machen zu
lassen, in denen es dem guten Prinzen kein einziges mal einfiel, daß diese
Angelegenheiten einem dritten unmöglich so wichtig vorkommen könnten, als
sie ihm selbst waren. Ohne seine Wahl geradezu zu mißbilligen (wovon er
eine schlechte Würkung hätte hoffen können) begnügte er sich anfangs, ihm
die Schwierigkeiten, welche er bei einer Dame von so strenger und
systematischer Tugend finden würde, so fürchterlich abzumalen, daß er ihn
von einer Unternehmung, welche sich dem Ansehen nach, wenigstens in eine
entsetzliche Länge hinausziehen würde, abzuschrecken hoffte. Wie er aber
sah, daß Dionys anstatt durch den Widerstand, über den er sich beklagte,
ermüdet zu werden, von Tag zu Tag mehr Hoffnung schöpfte, diese
beschwerliche Tugend durch hartnäckig wiederholte Anfälle endlich selbst
abzumatten: So glaubte er der schönen Cleonissa nicht zu viel zu tun, wenn
er sie im Verdacht eines gekünstelten Betragens hätte, welches die
Leidenschaft des Prinzen zu eben der Zeit aufmunterte, da sie ihm alle
Hoffnung zu verbieten schien. Je schärfer er sie beobachtete, je mehr
Umstände entdeckte er, welche ihn in diesem Argwohn bestärkten; und da
seine natürliche Antipathie gegen die majestätischen Tugenden das ihrige
mit beitrug, so hielt er sich nun vollkommen überzeugt, daß die weise und
tugendhafte Cleonissa weder mehr noch weniger als eine Betrügerin sei,
welche durch einen erdichteten Widerstand zu gleicher Zeit sich in dem Ruf
der Unüberwindlichkeit zu erhalten, und den leichtgläubigen Dionys desto
fester in ihrem Garn zu verstricken im Sinne habe. Nunmehr fing er an die
Sache für ernsthaft anzusehen, und sich so wohl durch die Pflichten der
Freundschaft für einen Prinzen, für den er bei allen seinen Schwachheiten
eine Art von Zuneigung fühlte, als aus Sorge für den Staat, verbunden zu
halten, einem Verständnis, welches für beide sehr schlimme Folgen haben
könnte, sich mit Nachdruck zu widersetzen. Bacchidion, welche, ohne eine
so regelmäßige Schönheit zu sein, in seinen Augen unendlichmal
liebenswürdiger war als Cleonissa, schien ihm ihres Herzens--oder
richtiger zu reden, ihrer glücklichen Organisation wegen--ungeachtet des
gemeinen und gerechten Vorurteils gegen ihren Stand, in Vergleichung mit
dieser tugendhaften Dame eine sehr schätzbare Person zu sein: Und da sie
in der Unruhe, worein sie die immer zunehmende Kaltsinnigkeit des Prinzen
zu setzen anfing, ihre Zuflucht zu ihm nahm, so machte er sich desto
weniger Bedenken, sich ihrer mit etwas mehr Eifer als die Würde seines
Charakters vielleicht gestatten mochte, anzunehmen. Dionys liebte sie
nicht mehr; aber er maßte sich noch immer Rechte über sie an, welche nur
die Liebe geben sollte. Die schöne Bacchidion wurde nur zu deutlich
gewahr, daß sie nur die Stelle ihrer Nebenbuhlerin in seinen Armen
vertreten sollte; und ob sie gleich nur eine Tänzerin war, so deuchte sie
sich doch zu gut, Flammen zu lauschen, welche eine andere angezündet hatte.
Dionys schien bei der anhaltenden Strenge seiner neuen Gebieterin, einer
solchen Gefälligkeit mehr als jemals benötiget zu sein; und eben darum gab
ihr Agathon den Rat, an ihrem Teil auch die Grausame zu machen, und zu
versuchen, ob sie durch ein sprödes und launisches Betragen, mit einer
gehörigen Dosi von Koketterie vermischt, nicht mehr als durch zärtliche
Klagen und verdoppelte Gefälligkeit gewinnen würde. Dieser Rat hatte
einen so guten Erfolg, daß Agathon, der sich des Sieges zu früh versichert
hielt, itzo den gelegenen Augenblick gefunden zu haben glaubte, dem Dionys
offenherzig zu gestehen, wie wenig Achtung er für die angebliche Tugend
der Dame Cleonissa trage. Die Folgen der geheimen Unterredung, welche sie
mit einander über diese Materie hatten, entsprachen der Erwartung unsers
Helden nicht. Alles Nachteilige, was Agathon dem Prinzen von seiner neuen
Göttin sagen konnte, bewies höchstens, daß sie nicht so viel Hochachtung
verdiene als er geglaubt hatte; aber es verminderte seine Begierden nicht;
desto besser für seine Absichten, wenn sie nicht so tugendhaft war.
Diesen edlen Gedanken ließ er zwar den Agathon nicht sehen; aber Cleonissa
wurde ihn desto deutlicher gewahr. Dionys hatte nicht so bald erfahren,
daß die Tugend der Dame nur ein Popanz sei, so eilte er was er konnte,
Gebrauch von dieser Entdeckung zu machen, und setzte sie durch ein
Betragen in Erstaunen, welches mit seinem vorigen, und noch mehr mit der
Majestät ihres Charakters, einen höchst beleidigenden Kontrast machte.
Er war zwar Diskret genug, ihr nicht geradezu zu sagen, was für Begriffe
man ihm von ihr beigebracht habe; aber sein Bezeugen sagte es so deutlich,
daß sie nicht zweifeln konnte, es müßte ihr jemand schlimme Dienste bei
ihm geleistet haben. Dieser Umstand setzte sie in der Tat in keine
geringe Verlegenheit, wie sie dasjenige was sie ihrer beleidigten Würde
schuldig war, mit der Besorgnis, einen Liebhaber von solcher Wichtigkeit
durch allzuweit getriebene Strenge gänzlich abzuschrecken, zusammenstimmen
wollte. Allein ein Geist wie der ihrige weiß sich aus den schwierigsten
Situationen herauszuwickeln; und Dionys ging überzeugter als jemals von
ihr, daß sie die Tugend selbst, und allein durch die Stärke der Sympathie,
wodurch ihre zum ersten mal gerührte Seele gegen die seinige gezogen werde,
fähig werden könnte, die Hoffnungen dereinst zu erfüllen, welche sie ihm
weder erlaubte noch gänzlich verwehrte. Von dieser Zeit an nahm seine
Leidenschaft und das Ansehen dieser Dame von Tag zu Tag zu; die schöne
Bacchidion wurde förmlich abgedankt; und Agathon würde in den Augen seines
Herren gelesen haben, wenn er es nicht aus seinem eignen Munde vernommen
hätte, daß er gute Hoffnung habe, in wenigen Tagen den letzten Seufzer der
sterbenden Tugend von den Lippen der zärtlichen, und nur noch schwach
widerstehenden Cleonissa aufzufassen. Itzo glaubte er, daß es die höchste
Zeit sei einen Schritt zu tun, der nur durch die äußerste Notwendigkeit
gerechtfertiget werden konnte, aber seiner Meinung nach, das unfehlbarste
Mittel war, dieser gefährlichen Intrigue noch in Zeiten ein Ende zu machen.
Er ließ also den Philistus zu sich rufen, und entdeckte ihm mit der
ganzen Vertraulichkeit eines ehrlichen Mannes, der mit einem ehrlichen
Manne zu reden glaubt, die nahe Gefahr, worin seine Ehre und die Tugend
seiner Gemahlin schwebe. Freilich entdeckte er dem edeln Philistus nichts,
als was dieser in der Tat schon lange wußte; aber Philistus machte nichts
desto weniger den Erstaunten; indessen dankte er ihm mit der lebhaftesten
Empfindung für ein so unzweifelhaftes Merkmal seiner Freundschaft, und
versicherte, daß er auf ein schickliches Mittel bedacht sein wollte, seine
Gemahlin, von welcher er übrigens die beste Meinung von der Welt habe,
gegen alle Nachstellungen der Liebesgötter sicher zu stellen.
Man hat wohl sehr recht, uns die Lehre bei allen Gelegenheiten
einzuschärfen, daß man sich die Leute nach ihrer Weise verbindlich machen
müsse, und nicht nach der unsrigen. Agathon glaubte sich kein geringes
Verdienst um den Philistus gemacht zu haben, und würde nicht wenig über
die Apostrophen erstaunt gewesen sein, welche dieser würdige Minister an
ihn machte, so bald er sich wieder allein sah. In der Tat mußte es diesen
notwendig ungehalten machen, sich durch eine so unzeitige Vorsorge für
seine Ehre auf einmal aller Vorteile seiner bisherigen diskreten
Unachtsamkeit verlustiget zu sehen. Indessen konnte er nun, ohne sich in
Agathons Augen zum Verräter seiner eigenen Ehre zu machen, nicht anders;
er mußte den Eifersüchtigen spielen. Die Komödie bekam dadurch auf
etliche Tage einen sehr tragischen Schwung--Wie viel Mühe hätten sich die
Haupt-Personen dieser Farce ersparen können, wenn sie die Maske hätten
abnehmen, und sich einander in puris naturalibus zeigen wollen? Aber
diese Leute aus der großen Welt sind so pünktliche Beobachter des
Wohlstands!--und sind darum zu beloben; denn es beweiset doch immer, daß
sie sich ihrer wahren Gestalt schämen, und die Verbindlichkeit etwas
bessers zu sein als sie sind, stillschweigend anerkennen--Cleonissa
rechtfertigte sich also gegen ihren Gemahl, indem sie sich auf die
Prinzessinnen, als unverwerfliche Zeugen der untadelhaften Unschuld ihres
Betragens berief. Niemals ist ein erhabneres und pathetischeres Stück von
Beredsamkeit gehört worden, als die Rede war, wodurch sie ihm die
Unbilligkeit seines Verdachts vorhielt; und der gute Mann wußte sich
endlich nicht anders zu helfen, als daß er den Freund nannte, von dem er,
wiewohl aus guter Absicht, in diesen kleinen Anstoß einer, wie er nun
vollkommen erkannte, höchst unnötigen und sträflichen Eifersucht gesetzt
worden sei. Die Wut einer stürmischen See--einer zur Rache gereizten
Hornisse--oder einer Löwin, der ihre Jungen geraubt worden, sind nur
schwache Bilder in Vergleichung mit der Wut, in welche Cleonissens
tugendhafter Busen bei Nennung des Namens Agathon aufloderte. Würklich
war nichts mit ihr zu vergleichen, als die Wollust, womit der Gedanke sie
berauschte, daß sie es nun endlich in ihrer Gewalt habe, die lange
gewünschte Rache an diesem undankbaren Verächter ihrer Reizungen zu nehmen.
Sie mißhandelte den Dionys, (den sie für die unerträgliche Beleidigung,
welche sie von ihrem Gemahl erduldet hatte, zur Rechenschaft zog) so lange
und so grausam, bis er ihr, wiewohl ungern, (denn er wollte seinen
Günstling nicht aufopfern) entdeckte, wie wenig sie dem Agathon für seine
Meinung von ihr verbunden sei. Nunmehr klärte sich, wie sie sagte, das
ganze Geheimnis auf; und in der Tat mußte sie sich nur über ihre eigene
Einfalt verwundern, da sie sich eines bessern zu einem Manne versehen
hatte, von dessen Rache sie natürlicher Weise das Schlimmste hätte
erwarten sollen--Wenn Dionys bei diesen Worten stutzte, so kann man sich
einbilden, was er für eine Miene machte, da sie ihm, vermittelst einer
Konfidenz, wozu sie durch ihre eigene Rechtfertigung gezwungen war,
umständlich entdeckte, daß der Haß Agathons gegen sie allein daher
entsprungen sei, weil sie nicht für gut befunden habe, seine Liebe genehm
zu halten. Dieses war nun freilich nicht nach der Schärfe wahr. Aber da
sie nun einmal dahin gebracht war, sich selbst verteidigen zu müssen; so
war natürlich, daß sie es lieber auf Unkosten einer Person, die ihr
verhaßt war, als auf ihre eigene tat. So viel ist gewiß, daß sie ihre
Absicht dadurch mehr als zu gut erreichte. Dionys geriet in einen so
heftigen Anfall von Eifersucht über seinen unwürdigen Liebling--dieser
Mann, der der Liebe eines Dionys unwürdig war, war Agathon!--daß Cleonissa,
(welche besorgte, daß ein plötzlicher Ausbruch zu mißbeliebigen
Erläuterungen Anlaß geben könnte) alle ihre Gewalt über ihn anwenden mußte,
ihn zurückzuhalten. Sie bewies ihm die Notwendigkeit, einen Mann, der zu
allem Unglück der Abgott der Nation wäre, vorsichtig zu behandeln. Dionys
fühlte die Stärke dieses Beweises, und hassete den Agathon nur um so viel
herzlicher. Die Prinzessinnen mischten sich auch in die Sache, und legten
unserm Helden sehr übel aus, daß er, anstatt den Prinzen von
Ausschweifungen abzuhalten, eine Kreatur wie Bacchidion mit so vielem
Eifer in seinen Schutz genommen hatte. Man scheuete sich nicht, diesem
Eifer so gar einen geheimen Beweggrund zu leihen; und Philistus brachte
unter der Hand verschiedene Zeugen auf, welche in dem Cabinet des Prinzen
verschiedene Umstände aussagten, die ein zweideutiges Licht auf die
Enthaltsamkeit unsers Helden und die Treue der schönen Bacchidion zu
werfen schienen. Dieser Minister fand vermutlich die Absichten seines
Herrn auf seine tugendhafte Gemahlin so rein und unschuldig, daß es
anstößig, und lächerlich gewesen wäre, über die Freundschaft, womit er sie
beehrte, eifersüchtig zu sein. Ein täglicher Zuwachs der königlichen
Gunst rechtfertigte und belohnte eine so edelmütige Gefälligkeit.
Timocrat fand bei diesen Umständen Gelegenheit, sich gleichfalls wieder in
das alte Vertrauen zu setzen; und beide vereinigten sich nunmehr mit der
triumphierenden Cleonissa, den Fall unsers Helden desto eifriger zu
beschleunigen, je mehr sie ihn mit Versicherungen ihrer Freundschaft
überhäuften.
Wir haben in diesem und dem vorigen Kapitel ein so merkwürdiges Beispiel
gesehen, (und wollte Gott! diese Beispiele kämen uns nicht so oft im
Leben selbst vor) wie leicht es ist, einem lasterhaften Charakter, einer
schwarzen, hassenswürdigen Seele, den Anstrich der Tugend zu geben.
Agathon erfuhr nunmehr, daß es eben so leicht ist, die reineste Tugend mit
verhaßten Farben zu übersudeln. Er hatte dieses zu Athen schon erfahren;
aber bei der Vergleichung die er zwischen jenem Fall und seinem itzigen
anstellte, schienen ihm seine Atheniensische Feinde, im Gegensatz mit den
verächtlichen Kreaturen, denen er sich nun auf ein mal aufgeopfert sah, so
weiß zu werden, als sie ihm ehmals, da er noch keine schlimmere Leute
kannte, schwarz vorgekommen waren. Vermutlich verfälschte die
Lebhaftigkeit des gegenwärtigen Gefühls sein Urteil über diesen Punkt ein
wenig; denn in der Tat scheint der ganze Unterschied zwischen der
republikanischen und höfischen Falschheit darin zu bestehen, daß man in
Republiken genötiget ist, die ganze äußerliche Form tugendhafter Sitten
anzunehmen; da man hingegen an Höfen genug getan hat, wenn man den Lastern,
welche des Fürsten Beispiel adelt, oder wodurch seine Absichten befördert
werden, tugendhafte Namen gibt. Allein im Grunde ist es nicht ekelhafter,
einen hüpfenden, schmeichelnden, untertänigen, vergoldeten Schurken zu
eben der Zeit, da er sich vollkommen wohl bewußt ist, nie keine Ehre
gehabt zu haben, oder in diesem Augenblick im Begriff ist, wofern er eine
hätte, sie zu verlieren--von den Pflichten gegen seine Ehre reden zu hören;
als einen gesetzten, schwerfälligen, gravitätischen Schurken zu sehen,
der unter dem Schutz seiner Nüchternheit, Eingezogenheit und pünktlichen
Beobachtung aller äußerlichen Formalitäten der Religion und der Gesetze,
ein unversöhnlicher Feind aller derjenigen ist, welche anders denken als
er, oder nicht zu allen seinen Absichten helfen wollen; und sich nicht das
mindeste Bedenken macht, so bald es seine Konvenienz erfordert, eine gute
Sache zu unterdrücken, oder eine böse mit seinem ganzen Ansehen zu
unterstützen. Unparteiisch betrachtet, ist dieser noch der schlimmere
Mann; denn er ist ein eigentlicher Heuchler: Da jener nur ein Komödiant
ist, der nicht verlangt, daß man ihn würklich für das halten solle, wofür
er sich ausgibt; vollkommen zufrieden, wenn die Mitspielenden und
Zuschauer nur dergleichen tun, ohne daß es ihm einfällt sich zu bekümmern,
ob es ihr Ernst sei, oder nicht.
Agathon hatte nunmehr gute Muße, dergleichen Betrachtungen anzustellen;
denn sein Ansehen und Einfluß nahm zusehends ab. äußerlich zwar schien
alles noch zu sein, wie es gewesen war. Dionys und der ganze Hof
liebkoseten ihm so sehr als jemals, und die Dame Cleonissa selbst schien
es ihrer unwürdig zu halten, ihm einige Empfindlichkeit zu erkennen zu
geben. Aber desto mehr Mißvergnügen wurde ihm durch geheime, schleichende,
und indirekte Wege gemacht. Er mußte zusehen, wie nach und nach, unter
tausend falschen und nichtswürdigen Vorwänden, seine besten Anordnungen
als schlecht ausgesonnen, überflüssig, oder schädlich, wieder aufgehoben,
oder durch andere unnütze gemacht--wie die wenigen von seinen Kreaturen,
welche in der Tat Verdienste hatten, entfernt--wie alle seine Absichten
mißdeutet, alle seine Handlungen aus einem willkürlich falschen
Gesichts-Punkt beurteilt, und alle seine Vorzüge oder Verdienste
lächerlich gemacht wurden. Zu eben der Zeit, da man seine Talente und
Tugenden erhob, behandelte man ihn eben so, als ob er nicht das geringste
von den einen noch von den andern hätte. Man behielt zwar noch, aus
politischen Absichten (wie man es zu nennen pflegt) den Schein bei, als ob
man nach den nämlichen Grundsätzen handle, denen er in seiner
Staats-Verwaltung gefolget war: In der Tat aber geschah in jedem
vorkommenden Falle gerade das Widerspiel von dem, was er getan haben würde;
und kurz, das Laster herrschte wieder mit so despotischer Gewalt als
jemals.

Hier wäre es Zeit gewesen, die Clausul gelten zu machen, welche er seinem
Vertrag mit dem Dionys angehängt hatte, und sich zurückzuziehen, da er
nicht mehr zweifeln konnte, daß er am Hofe dieses Prinzen zu nichts mehr
nütze war. Und dieses war auch der Rat, den ihm der einzige von seinen
Hoffreunden, der ihm getreu blieb, der Philosoph Aristippus gab. "Du
hättest", sagte er ihm in einer vertraulichen Unterredung über den
gegenwärtigen Lauf der Sachen, "du hättest dich entweder niemals mit einem
Dionysius einlassen, oder an dem Platz, den du einmal angenommen hattest,
deine moralische Begriffe--oder doch wenigstens deine Handlungen nach den
Umständen bestimmen sollen. Auf diesem Theater der Verstellung, der
Betrügerei, der Intriguen, der Schmeichelei und Verräterei, wo Tugenden
und Pflichten bloße Rechen-Pfenninge, und alle Gesichter Masken sind; kurz,
an einem Hofe, gilt keine andre Regel als die Konvenienz, keine andre
Politik, als einen jeden Umstand mit unsern eignen Absichten so gut
vereinigen als man kann. Im übrigen ist es vielleicht eine Frage, ob du
so wohl getan hast, dich um einer an sich wenig bedeutenden Ursache willen
mit Dionysen abzuwerfen. Ich gestehe es, in den Augen eines Philosophen
ist die Tänzerin Bacchidion viel schätzbarer, als diese majestätische
Cleonissa, welche mit aller ihrer Metaphysik und Tugend weder mehr noch
weniger als eine falsche, herrschsüchtige und boshafte Kreatur ist.
Bacchidion hat dem Staat keinen Schaden getan, und Cleonissa wird
unendlich viel Böses tun -" "Aus dieser Betrachtung" (unterbrach ihn
Agathon) "habe ich mich für jene und gegen diese erklärt -" "Und doch war
es leicht vorherzusehen, daß Cleonissa siegen würde", sagte
Aristipp--"Aber ein rechtschaffener Mann, Aristipp, erklärt sich nicht für
die Partei, welche siegen wird, sondern für die, welche Recht, oder doch
am wenigsten Unrecht hat -" "Mein lieber Agathon, ein rechtschaffener Mann
muß, so bald er an einem Hofe leben will, sich eines guten Teils von
seiner Rechtschaffenheit abtun, um ihn seiner Klugheit zu zulegen. Ist
es nicht Schade, daß so viel Gutes, das du schon getan hast, so viel Gutes,
das du noch getan haben würdest, bloß darum verloren sein soll, weil du
eine schöne Dame nicht verstehen wolltest, da sie dir's so deutlich, daß
es der ganze Hof (einen einzigen ausgenommen) verstehen konnte, zu
erkennen gab, daß sie schlechterdings--geliebt sein wollte. Doch dieser
Fehler hätte sich vielleicht wieder gut machen lassen, wenn du nur
gefällig genug gewesen wärest, ihre Absichten auf Dionysen zu befördern.
Wolltest du auch dieses nicht, war es denn nötig ihr entgegen zu sein?
Was für Schaden würde daraus erfolgt sein, wenn du neutral geblieben
wärest? Die kleine Bacchidion würde nicht mehr getanzt haben, und
Cleonissa hätte die Ehre gehabt, ihren Platz einzunehmen, bis er ihrer
eben so wohl überdrüssig geworden wäre als so vieler andrer. Das wäre
alles gewesen. Und gesetzt, du hättest auch die Gewalt über ihn mit ihr
teilen müssen; so würdest du ihr wenigstens das Gleichgewicht gehalten,
und noch immer Ansehen genug behalten haben, viel Gutes zu tun. Dem
Schein nach in gutem Vernehmen mit ihr, würde dir dein Platz, und die
Vertraulichkeit mit dem Prinzen tausend Gelegenheiten gegeben haben, sie,
so bald ihre Gunstbezeugungen aufgehört hätten, etwas neues für ihn zu
sein, unvermerkt und mit der besten Art von der Welt wieder auf die Seite
zu schaffen--Aber ich kenne dich zu gut, Agathon; du bist nicht dazu
gemacht dich zu Verstellung, Ränken und Hofkünsten herabzulassen; dein
Herz ist zu edel, und wenn ich es sagen darf, deine Einbildungs-Kraft zu
warm, um dich jemals zu der Art von Klugheit zu gewöhnen, ohne welche es
unmöglich ist, sich lange in der Gunst der Großen zu erhalten. Auch kenne
ich den Hof nicht, welcher wert wäre, einen Agathon an seiner Spitze zu
haben. Das alles hätte ich dir ungefähr vorher sagen können, als ich dich
überreden half, dich mit Dionysen einzulassen; aber es war besser durch
deine eigne Erfahrung davon überzeugt zu werden. Ziehe dich itzt zurück,
ehe das Ungewitter, das ich aufsteigen sehe, über dich ausbrechen kann.
Dionys verdient keinen Freund wie du bist. Wie sehr hättest du dich
betrogen, wenn du jemals geglaubt hättest, daß er dich hochachte! Woher
sollte denen von seiner Art die Fähigkeit dazu kommen? Selbst damals, da
er am stärksten für dich eingenommen war, liebte er dich aus keinem andern
Grunde, als warum er seinen Affen und seine Papageien liebt--weil du ihm
Kurzweil machtest. Seine Gunst hätte eben so leicht auf einen andern
Neuangekommenen fallen können, der die Cither noch besser gespielt hätte
als du. Nein, Agathon, du bist nicht gemacht, mit solchen Leuten zu
leben--ziehe dich zurück; du hast genug für deine Ehre getan. Die Torheit
der neuen Staats-Verwaltung wird die Weisheit der deinigen am besten
rechtfertigen. Deine Handlungen, deine Tugenden, und ein ganzes Volk,
welches deine Zeiten zurückwünschen, und dein Andenken segnen wird, werden
dich am besten gegen die Verleumdungen und den albernen Tadel eines
kleinen Hofes voll Toren und schelmischer Sklaven verteidigen, deren Haß
dir mehr Ehre macht als ihr Beifall. Du befindest dich in Umständen, in
einem unabhängigen Privatstande mit Würde leben zu können. Deine Freunde
zu Tarent werden dich mit offnen Armen empfangen. Ich wiederhole es,
Agathon, verlaß einen Fürsten, der seiner Sklaven, und Sklaven die eines
solchen Fürsten wert sind; und denke nun daran, wie du selbst des Lebens
genießen wollest, nachdem du den Versuch gemacht, wie schwer, wie
gefährlich, und insgemein wie vergeblich es ist, für andrer Glück zu
arbeiten."
So sprach Aristipp; und Agathon würde wohl getan haben, einem so guten
Rate zu folgen. Aber wie sollte es möglich sein, daß derjenige, welcher
selbst eine Haupt-Rolle in einem Stücke spielt, so gelassen davon urteilen
sollte, als ein bloßer Zuschauer? Agathon sah die Sachen aus einem ganz
andern Gesichts-Punkt. Er betrachtete sich als einen Mann, der die
Verbindlichkeit auf sich genommen habe, die Wohlfahrt Siciliens zu
befördern. "Warum kam ich nach Syracus?"--sagte er zu sich selbst--"und
mit welchen Absichten übernahm ich das Amt eines Freundes und Ratgebers
bei diesem Tyrannen? Tat ich es, um ein Sklave seiner Leidenschaften, oder
ein Werkzeug der Tyrannie zu sein? Oder hatte ich einen großen und
rechtschaffenen Zweck? Würde ich mich jemals mit ihm eingelassen haben,
wenn er mir nicht Hoffnung gemacht hätte, daß die Tugend endlich die
Oberhand über seine Laster erhalten würde? Er hat mich betrogen, und die
Erfahrungen, die ich von seiner Gemüts-Art habe, überzeugen mich, daß er
unverbesserlich ist. Aber würde es edel von mir gehandelt sein, ein Volk,
dessen Wohlfahrt der Endzweck meiner Bemühungen war, ein Volk, welches
mich als seinen Wohltäter ansieht, den Launen dieses weibischen Menschen,
und der Raubsucht seiner Schmeichler und Sklaven Preis zu geben? Was für
Pflichten hab' ich gegen ihn, welche sein undankbares, niederträchtiges
Verfahren gegen mich nicht aufgehoben, und vernichtet hätte? Oder wenn
ich noch Pflichten gegen ihn habe; sind nicht diejenigen unendlichmal
heiliger, welche mich an ein Land binden, das durch meine Wahl, und die
Dienste, die ich ihm geleistet habe, mein zweites Vaterland worden
ist?--Wer ist denn dieser Dionys? Was für ein Recht hat er an die höchste
Gewalt, der er sich anmaßt? Wem anders als dem Agathon hat er das einzige
Recht zu danken, worauf er sich mit einigem Schein berufen kann? Seit
wenn ist er aus einem von aller Welt verabscheueten Tyrannen ein König
geworden, als seit dem ich ihm durch eine gerechte und wohltätige
Regierung die Liebe des Volks zugewandt habe? Er ließ mich arbeiten; er
verbarg seine Laster hinter meine Tugenden; eignete sich meine Verdienste
zu, und genoß die Früchte davon, der Undankbare!--und nun, da er sich
stark genug glaubt, mich entbehren zu können, überläßt er sich wieder
seinem eigenen Charakter, und fängt damit an, alles Gute das ich in seinem
Namen getan habe, wieder zu vernichten; gleich als ob er sich schäme, eine
Zeitlang aus seinem Charakter getreten zu sein, und als ob er nicht genug
eilen könne, die ganze Welt zu belehren, daß es Agathon, nicht Dionys
gewesen sei, der den Sicilianern eine Morgenröte beßrer Zeiten gezeigt,
und Hoffnung gemacht, sich von den Mißhandlungen einer Reihe schlimmer
Regenten wieder zu erholen. Was würd' ich also sein, wenn ich sie in
solchen Umständen verlassen wollte, wo sie meiner mehr als jemals
benötiget sind? Nein--Dionys hat Beweise genug gegeben, daß er
unverbesserlich ist, und durch die Nachsicht gegen seine Laster nur in der
lächerlichen Einbildung bestärkt wird, daß man ihnen Ehrfurcht schuldig
sei. Es ist Zeit der Komödie ein Ende zu machen, und diesem kleinen
Theater-Könige den Platz anzuweisen, wozu ihn seine persönliche
Eigenschaften bestimmen."
Unsere Leser sehen aus dieser Probe der geheimen Gespräche, welche Agathon
mit sich selbst hielt, daß er noch weit davon entfernt ist, sich von
diesem enthusiastischen Schwung der Seele Meister gemacht zu haben, der
bisher die Quelle seiner Fehler sowohl als seiner schönsten Taten gewesen
ist. Wir haben keinen Grund in die Aufrichtigkeit dieses Monologen
einigen Zweifel zu setzen; seine Seele war gewohnt, aufrichtig gegen sich
selbst zu sein. Wir können also als gewiß annehmen, daß er zu dem
Entschluß, eine Empörung gegen den Dionys zu erregen, durch eben so
tugendhafte Gesinnungen getrieben zu werden glaubte, als diejenigen waren,
welche fünfzehn Jahre später einen der edelsten Sterblichen, die jemals
gelebt haben, den Timoleon von Corinth, aufmunterten, die Befreiung
Siciliens zu unternehmen. Allein es ist darum nicht weniger gewiß, daß
die lebhafte Empfindung des persönlichen Unrechts, welches ihm zugefüget
wurde, der Unwille über die Undankbarkeit des Dionys, und der Verdruß sich
einer verachtenswürdigen Buhler-Intrigue aufgeopfert zu sehen, einen
großen Einfluß in seine gegenwärtige Denkens-Art gehabt, und zur
Entzündung dieses heroischen Feuers, welches in seiner Seele brannte,
nicht wenig beigetragen habe. Im Grunde hatte er keine andre Pflichten
gegen die Sicilianer, als welche aus seinem Vertrag mit dem Dionys
entsprangen, und vermöge eben dieses Vertrags aufhörten, so bald diesem
seine Dienste nicht mehr angenehm sein würden. Syracus war nicht sein
Vaterland. Dionys hatte durch die stillschweigende Anerkenntnis der
Erbfolge, kraft deren er nach seines Vaters Tode den Thron bestieg, eine
Art von Recht erlangt. Agathon selbst würde sich nicht in seine Dienste
begeben haben, wenn er ihn nicht für einen rechtmäßigen Fürsten gehalten
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