Geschichte des Agathon. Teil 2 - 09

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Gemütsart und der Hang für die Vergnügungen der Sinnen die fehlerhafteste
Seite dieses Prinzen. Plato hätte die Kunst verstehen sollen, sich dieser
Schwachheiten selbst auf eine feine Art zu seinen Absichten zu bedienen;
aber das hätte eine Geschmeidigkeit, eine kluge Mischung von
Nachgiebigkeit und Zurückhaltung erfordert, wozu der Verfasser des
'Cratylus' und 'Timäus' niemals fähig sein werde. überdem hätte er sich
zu deutlich merken lassen, daß er gekommen sei, den Hofmeister des Prinzen
zu machen; ein Umstand, der schon für sich allein alles habe verderben
müssen. Denn die schwächsten Fürsten seien allemal diejenigen, vor denen
man am sorgfältigsten verbergen müsse, daß man weiter sehe als sie; sie
würden sich's zur Schande rechnen, sich von dem größesten Geist in der
Welt regieren zu lassen, so bald sie glauben, daß er eine solche Absicht
im Schilde führe; und daher komme es, daß sie sich oft lieber der
schimpflichen Herrschaft eines Kammerdieners oder einer Maitresse
unterwerfen, welche die Kunstgriffe besitzen, ihre Gewalt über das Gemüt
des Herrn unter sklavischen Schmeicheleien oder schlauen Liebkosungen zu
verbergen. Plato sei zu einem Minister eines so jungen Prinzen zu
spitzfindig, und zu einem Günstling zu alt gewesen; zudem habe ihm seine
vertraute Freundschaft mit dem Dion geschadet, da sie seinen heimlichen
Feinden beständige Gelegenheit gegeben, ihn dem Prinzen verdächtig zu
machen. Endlich habe der Einfall, aus Sicilien eine platonische Republik
zu machen, an sich selbst nichts getaugt. Der National-Geist der
Sicilianer sei eine Zusammensetzung von so schlimmen Eigenschaften, daß es,
seiner Meinung nach, dem weisesten Gesetzgeber unmöglich bleiben würde,
sie zur republikanischen Tugend umzubilden; und Dionys, welcher unter
gewissen Umständen fähig sei ein guter Fürst zu werden, würde, wenn er
sich auch in einem Anstoß von eingebildeter Großmut hätte bereden lassen,
die Tyrannie aufzuheben, allezeit ein sehr schlimmer Bürger gewesen sein.
Diese allgemeine Ursachen seien, was auch die nähern Veranlassungen der
Verbannung des Dion und der Ungnade oder wenigstens der Entfernung des
Platon gewesen sein mögen, hinlänglich begreiflich zu machen, daß es nicht
anders habe gehen können; sie bewiesen aber auch (setzte Aristipp mit
einer anscheinenden Gleichgültigkeit hinzu) daß ein Anderer, der sich die
Fehler dieser Vorgänger zu Nutzen zu machen wißte, wenig Mühe haben würde,
die unwürdigen Leute zu verdrängen, welche sich wieder in den Besitz des
Zutrauens und der Autorität des Tyrannen geschwungen hätten.
Agathon fand diese Gedanken seines neuen Freundes so wahrscheinlich, daß
er sich überreden ließ, sie für wahr anzunehmen. Und hier spielte ihm die
Eigenliebe einen kleinen Streich, dessen er sich nicht zu ihr vermutete.
Sie flüsterte ihm so leise, daß er ihren Einhauch vielleicht für die
Stimme seines Genius, oder der Tugend selbsten hielt, den Gedanken zu--wie
schön es wäre, wenn Agathon dasjenige zu Stande bringen könnte, was Plato
vergebens unternommen hatte. Wenigstens deuchte es ihn schön, den Versuch
zu machen; und er fühlte eine Art von ahnendem Bewußtsein, daß eine solche
Unternehmung nicht über seine Kräfte gehen würde. Diese Empfindungen
(denn Gedanken waren es noch nicht) stiegen, während daß Aristippus sprach,
in ihm auf; aber er nahm sich wohl in Acht, ihn das geringste davon
merken zu lassen; und lenkte, aus Besorgnis von einem so schlauen Höflinge
unvermerkt ausgekundschaftet zu werden, das Gespräch auf andre Gegenstände.
überhaupt vermied er alles, was die Aufmerksamkeit der Anwesenden
vorzüglich auf ihn hätte richten können, desto sorgfältiger, da er
wahrnahm, daß man einen außerordentlichen Mann in ihm zu sehen erwartete.
Er sprach sehr bescheiden, und nur so viel als die Gelegenheit
unumgänglich erfoderte, von dem Anteil, den er an der Staats-Verwaltung
von Athen gehabt hatte; ließ die Anlässe entschlüpfen, die ihm von einigen
mit guter Art (wie sie wenigstens glaubten) gemacht wurden, um seine
Gedanken von Regierungs-Sachen, und von den Syracusanischen
Angelegenheiten auszuholen; sprach von allem wie ein gewöhnlicher Mensch,
der sich auf das was er spricht versteht, und begnügte sich bei
Gelegenheit sehen zu lassen, daß er ein Kenner aller schönen Sachen sei,
ob er sich gleich nur für einen Liebhaber gab. Dieses Betragen, wodurch
er allen Verdacht, als ob er aus besondern Absichten nach Syracus gekommen
sei, von sich entfernen wollte, hatte die Würkung, daß die Meisten, welche
mit einem Erwartungsvollen Vorurteil für ihn gekommen waren, sich für
betrogen hielten, und mit der Meinung weggingen, Agathon halte in der Nähe
nicht, was sein Ruhm verspreche: ja, um sich dafür zu rächen, daß er nicht
so war, wie er ihrer Einbildung zu lieb hätte sein sollen, liehen sie ihm
noch einige Fehler, die er nicht hatte, und verringerten den Wert der
schönen Eigenschaften, welche er entweder nicht verbergen konnte, oder
nicht verbergen wollte; gewöhnliches Verfahren der kleinen Geister,
wodurch sie sich unter einander in der tröstlichen Beredung zu stärken
suchen, daß kein so großer Unterscheid, oder vielleicht gar keiner,
zwischen ihnen und den Agathonen sei--und wer wird so unbillig sein, und
ihnen das übel nehmen?
Sobald sich unser Mann allein sah, überließ er sich den Betrachtungen, die
in seiner gegenwärtigen Stellung die natürlichsten waren. Sein erster
Gedanke, sobald er gehört hatte, daß Plato entfernt, und Dionys wieder in
der Gewalt seiner ehemaligen Günstlinge und einer neuangekommenen Tänzerin
sei, war gewesen, sich nur wenige Tage bei seinem Freunde verborgen zu
halten, und sodann nach Italien überzufahren, wo er verschiedne Ursachen
hatte zu hoffen, daß er in dem Hause des berühmten Archytas zu Tarent
willkommen sein würde. Allein die Unterredung mit dem Aristippus hatte
ihn auf andre Gedanken gebracht. Je mehr er dasjenige, was ihm dieser
Philosoph von den Ursachen der vorgegangenen Veränderungen gesagt hatte,
überlegte; je mehr fand er sich ermuntert, das Werk, welches Plato
aufgegeben hatte, auf einer andern Seite, und, wie er hoffte, mit besserm
Erfolg, anzugreifen. Von tausend manchfaltigen Gedanken hin und her
gezogen, brachte er den größesten Teil der Nacht in einem Mittelstand
zwischen Entschließung und Ungewißheit zu, bis er endlich mit sich selbst
einig wurde, es darauf ankommen zu lassen, wozu ihn die Umstände bestimmen
würden. Inzwischen machte er sich auf den Fall, wenn ihn Dionys an seinen
Hof zu ziehen suchen sollte, einen Verhaltungs-Plan; er stellte sich eine
Menge Zufälle vor, welche begegnen konnten, und setzte die Maßregeln bei
sich selbst feste, nach welchen er in allen diesen Umständen handeln
wollte. Die genaueste Verbindung der Klugheit mit der Rechtschaffenheit
war die Seele davon. Sein eigner Vorteil kam dabei in gar keine
Betrachtung; dieser Punkt lag durch aus zum Grunde seines ganzen Systems;
er wollte sich durch keine Art von Banden fesseln lassen, sondern immer
die Freiheit behalten, sich so bald er sehen würde, daß er vergeblich
arbeite, mit Ehre zurückzuziehen. Das war die einzige Rücksicht, die er
dabei auf sich selbst machte. Die lebhafte Abneigung, die er, aus eigener
Erfahrung gegen alle populare Regierungs-Arten gefaßt hatte, ließ ihn
nicht daran denken, den Sicilianern zu einer Freiheit behülflich zu sein,
welche er für einen bloßen Namen hielt, unter dessen Schutz die Edeln
eines Volkes und der Pöbel einander wechselweise ärger Tyrannisieren als
es irgend ein Tyrann zu tun fähig ist; der so arg er immer sein mag, doch
durch seinen eigenen Vorteil abgehalten wird, seine Sklaven gänzlich
aufzureiben;--da hingegen der Pöbel, wenn er die Gewalt einmal an sich
gerissen hat, seinen wilden Bewegungen keine Grenzen zu setzen fähig ist.
Diese Reflexion traf zwar nur die Demokratie; aber Agathon hatte von der
Aristokratie keine bessere Meinung. Eine endlose Reihe von schlimmen
Monarchen schien ihm etwas, das nicht in der Natur ist; und ein einziger
guter Fürst, war, nach seiner Voraussetzung, vermögend, das Glück seines
Volkes auf ganze Jahrhunderte zu befestigen; da hingegen (seiner Meinung
nach) die Aristokratie anders nicht als durch die gänzliche Unterdrückung
des Volks auf einen dauerhaften Grund gesetzt werden könne, und also schon
aus dieser einzigen Ursache die schlimmste unter allen möglichen
Verfassungen sei. So sehr gegen diese beide Regierungs-Arten eingenommen
als er war, konnte er nicht darauf verfallen, sie mit einander vermischen,
und durch eine Art von politischer Chemie aus so widerwärtigen Dingen eine
gute Komposition herausbringen zu wollen. Eine solche Verfassung deuchte
ihn allzuverwickelt, und aus zu vielerlei Gewichtern und Rädern
zusammengesetzt, um nicht alle Augenblicke in Unordnung zu geraten, und
sich nach und nach selbst aufzureiben. Die Monarchie schien ihm also,
von allen Seiten betrachtet, die einfacheste, edelste, und der Analogie
des großen Systems der Natur gemäßeste Art die Menschen zu regieren; und
dieses vorausgesetzt, glaubte er alles getan zu haben, wenn er einen
zwischen Tugend und Laster hin und her wankenden Prinzen aus den Händen
schlimmer Ratgeber ziehen; durch einen klugen Gebrauch der Gewalt, die er
über sein Gemüt zu bekommen hoffte, seine Denkungs-Art verbessern; und ihn
nach und nach durch die eigentümlichen Reizungen der Tugend endlich
vollkommen gewinnen könnte. Und gesetzt auch, daß es ihm nur auf eine
unvollkommene Art gelingen würde; so hoffte er, wofern er sich nur einmal
seines Herzens bemeistert haben würde, doch immer im Stande zu sein, viel
gutes zu tun, und viel Böses zu verhindern, und auch dieses schien ihm
genug zu sein, um beim Schluß der Aktion mit dem belohnenden Gedanken,
eine schöne Rolle wohl gespielt zu haben, vom Theater abzutreten. In
diesen sanfteinwiegenden Gedanken schlummerte Agathon endlich ein, und
schlief noch, als Aristippus des folgenden Morgens wiederkam, um ihn im
Namen des Dionys einzuladen, und bei diesem Prinzen aufzuführen.

Die Seite, von der sich dieser Philosoph in der gegenwärtigen Geschichte
zeigt, stimmt mit dem gemeinen Vorurteil, welches man gegen ihn gefaßt hat,
so wenig überein, als dieses mit den gewissesten Nachrichten, welche von
seinem Leben und von seinen Meinungen auf uns gekommen sind. In der Tat
scheint dasselbe sich mehr auf den Mißverstand seiner Grundsätze und
einige ärgerliche Märchen, welche Diogenes von Laerte und Athenäus, zween
von den unzuverlässigsten Kompilatoren in der Welt, seinen Feinden
nacherzählen, als auf irgend etwas zu gründen, welches ihm unsre
Hochachtung mit Recht entziehen könnte. Es hat zu allen Zeiten eine Art
von Leuten gegeben, welche nirgends als in ihren Schriften tugendhaft sind;
Leute, welche die Verdorbenheit ihres Herzens, und ihre geheimen Laster
durch die Affektation der strengesten Grundsätze in der Sittenlehre
bedecken wollen; moralische Pantomimen, qui Curios simulant & Bacchanalia
vivunt; Leute, welche sich das Ansehen einer außerordentlichen Delikatesse
der Ohren in moralischen Dingen geben, und von dem bloßen Schall des Worts
Wollust, mit einem heiligen Schauer, errötend--oder erblassend,
zusammenfahren; kurz, Leute, welche jedermann verachten würde, wenn nicht
der größeste Haufen dazu verurteilt wäre, sich durch Masken-Gesichter,
Mienen, Gebärden, Inflexionen der Stimme, verdrehte Augen, und--weiße
Schnupftücher betrügen zu lassen. Diese vortrefflichen Leute, (welche wir
etwas genauer beschrieben haben, weil es nicht mehr gebräuchlich ist,
denenjenigen einen Bündel Heu vor die Stirne zu binden, denen man nicht
allzunahe kommen darf,) taten schon damals ihr Bestes, den guten Aristipp
für einen Wollüstling auszuschreien, dessen ganze Philosophie darin
bestehe, daß er die Forderungen unsrer sinnlichen Triebe zu Grundsätzen
gemacht, und die Kunst gemächlich und angenehm zu leben, in ein System
gebracht habe.
Es ist hier der Ort nicht, die Unbilligkeit und den Ungrund dieses Urteils
zu beweisen; und dieses ist auch so nötig nicht, nachdem bereits einer der
ehrwürdigsten und verdienstvollesten Gelehrten unsrer Zeit, ein Mann der
durch die Eigenschaften seines Verstandes und Herzens den Namen eines
Weisen verdient, wenn ihn ein Sterblicher verdienen kann, ungeachtet
seines Standes den Mut gehabt hat, in seiner kritischen Geschichte der
Philosophie diesem würdigen Schüler des Socrates Gerechtigkeit widerfahren
zu lassen.
Ohne uns also um Aristipps Lehrsätze zu bekümmern, begnügen wir uns, von
seinem persönlichen Charakter so viel zu sagen als man wissen muß, um die
Person, die er an Dionysens Hofe vorstellte, richtiger beurteilen zu
können. Unter allen den vorgeblichen Weisen, welche sich damals an diesem
Hofe befanden, war er der einzige, der keine heimliche Absichten auf die
Freigebigkeit des Prinzen hatte; ob er sich gleich kein Bedenken machte,
Geschenke von ihm anzunehmen, die er nicht durch parasitische
Niederträchtigkeiten erkaufte. Durch seine natürliche Denkungs-Art eben
so sehr als durch seine, in der Tat ziemlich gemächliche Philosophie, von
Ambition und Geldgierigkeit gleich entfernt, bediente er sich eines
zulänglichen Erbguts, (welches er bei Gelegenheit durch den erlaubten
Vorteil, den er von seinen Talenten zog, zu vermehren wußte) um, nach
seiner Neigung, mehr einen Zuschauer als einen Akteur auf dem Schauplatz
der Welt vorzustellen. Da er einer der besten Köpfe seiner Zeit war, so
gab ihm diese Freiheit, worin er sich sein ganzes Leben durch erhielt,
Gelegenheit sich einen Grad von Einsicht zu erwerben, der ihn zu einem
scharfen und sichern Beurteiler aller Gegenstände des menschlichen Lebens
machte. Meister über seine Leidenschaften, welche von Natur nicht heftig
waren; frei von allen Arten der Sorgen, und in den Tumult der Geschäfte
selbst niemals verwickelt, war es ihm nicht schwer, sich immer in dieser
Heiterkeit des Geistes, und in dieser Ruhe des Gemütes zu erhalten, welche
die Grundzüge von dem Charakter eines weisen Mannes ausmachen. Er hatte
seine schönsten Jahre zu Athen, in dem Umgang mit Socrates und den
größesten Männern dieses berühmten Zeitalters zugebracht; die Euripiden
und Aristophane, die Phidias und die Polygnote, und die Wahrheit zu sagen,
auch die Phrynen, und Laiden, Damen, an denen die Schönheit die geringste
ihrer Reizungen war, hatten seinen Witz gebildet, und jenes zarte Gefühl
des Schönen in ihm entwickelt, welches ihn die Munterkeit der Grazien mit
der Severität der Philosophie auf eben diese unnachahmliche Art verbinden
lehrte, die ihm den Neid aller philosophischen Mäntel und Bärte seiner
Zeit auf den Hals zog. Nichts übertraf die Annehmlichkeit seines Umgangs;
niemand wußte so gut wie er, die Weisheit unter der gefälligen Gestalt des
lächelnden Scherzes und der guten Laune in solche Gesellschaften
einzuführen, wo sie in ihrer eignen Gestalt nicht willkommen wäre. Er
besaß das Geheimnis, den Großen selbst die unangenehmste Wahrheiten mit
Hülfe eines Einfalls oder einer Wendung erträglich zu machen, und sich an
dem langweiligen Geschlechte der Narren und Gecken, wovon die Höfe der
(damaligen) Fürsten wimmelten, durch einen Spott zu rächen, den sie dumm
genug waren, mit dankbarem Lächeln für Beifall anzunehmen. Die
Lebhaftigkeit seines Geistes und die Kenntnis, die er von allen Arten des
Schönen besaß, machte daß er wenige seines Gleichen hatte, wo es auf die
Erfindung sinnreicher Ergötzlichkeiten, auf die Anordnung eines Festes,
die Auszierung eines Hauses, oder auf das Urteil über die Werke der
Dichter, Tonkünstler, Maler und Bildhauer ankam. Er liebte das Vergnügen,
weil er das Schöne liebte; und aus eben diesem Grunde liebte er auch die
Tugend: Aber er mußte das Vergnügen in seinem Wege finden, und die Tugend
mußte ihm keine allzubeschwerliche Pflichten auflegen; dem einen oder der
andern seine Gemächlichkeit aufzuopfern, so weit ging seine Liebe nicht.
Sein vornehmster Grundsatz, und derjenige, dem er allezeit getreu blieb,
war; daß es in unsrer Gewalt sei, in allen Umständen glücklich zu sein;
des Phalaris glühenden Ochsen ausgenommen; denn wie man in diesem sollte
glücklich sein können, davon konnte er sich keinen Begriff machen. Er
setzte voraus, daß Seele und Leib sich im Stande der Gesundheit befinden
müßten, und behauptete, daß es als dann nur darauf ankomme, daß wir uns
nach den Umständen richten; anstatt, wie der große Haufe der Sterblichen,
zu verlangen, daß sich die Umstände nach uns richten sollen, oder ihnen,
zu diesem Ende Gewalt antun zu wollen. Von dieser sonderbaren
Geschmeidigkeit kam es her, daß er das vielbedeutende Lob verdiente,
welches ihm Horaz gibt, daß ihm alle Farben, alle Umstände des günstigen
oder widrigen Glückes gleich gut anstunden; oder wie Plato von ihm sagte,
daß es ihm allein gegeben war, ein Kleid von Purpur, und einen Kittel von
Sackleinwand mit gleich guter Art zu tragen.
Es ist kein schwacher Beweis, wie wenig es dem Dionys an Fähigkeit das
Gute zu schätzen gefehlt habe, daß er Aristippen um aller dieser
Eigenschaften willen höher achtete, als alle andern Gelehrten, seines
Hofes; daß er ihn am liebsten um sich leiden mochte, und sich öfters von
ihm durch einen Scherz zu guten Handlungen bewegen ließ, wozu ihn seine
Pedanten mit aller ihrer Dialektik und schulgerechten Beredsamkeit nicht
zu vermögen fähig waren.
Diese charakteristische Züge vorausgesetzt, läßt sich, deucht uns, keine
wahrscheinlichere Ursache angeben, warum Aristipp, so bald er unsern
Helden zu Syracus erblickte, den Entschluß faßte, ihn bei dem Dionys in
Gunst zu setzen, als diese; daß er begierig war zu sehen, was aus einer
solchen Verbindung werden, und wie sich Agathon in einer so schlüpfrigen
Stellung verhalten würde. Denn auf einige besondere Vorteile für sich
selbst konnte er dabei kein Absehen haben, da es nur auf ihn ankam, ohne
einen Mittelsmann zu bedürfen, sich die Gnade eines Prinzen zu Nutzen zu
machen, der in einem Anstoß von prahlerhafter Freigebigkeit fähig war, die
Einkünfte von einer ganzen Stadt an einen Luftspringer oder Citharspieler
wegzuschenken.
Dem sei indessen wie ihm wolle, so hatte Aristipp nichts angelegners, als
des nächsten Morgens den Prinzen, dem er bei seinem Aufstehen aufzuwarten
pflegte, von dem neuangekommenen Agathon zu unterhalten, und eine so
vorteilhafte Abschilderung von ihm zu machen, daß Dionys begierig wurde,
diesen außerordentlichen Menschen von Person zu kennen. Aristipp erhielt
also den Auftrag, ihn unverzüglich nach Hofe zu bringen; und er vollzog
denselben, ohne unsern Helden merken zu lassen, wieviel Anteil er an
dieser Neugier des Prinzen gehabt hatte.
Agathon sah eine so bald erfolgende Einladung als ein gutes Omen an, und
machte keine Schwierigkeit sie anzunehmen. Er erschien also vor dem
Dionys, der ihn mitten unter seinen Hofleuten auf eine sehr leutselige Art
empfing. Er erfuhr bei dieser Gelegenheit abermals daß die Schönheit eine
stumme Empfehlung an alle Menschen, welche Augen haben, ist. Diese
Gestalt des Vatikanischen Apollo, die ihm schon so manchen guten--und
schlimmen--Dienst getan, die ihm die Verfolgungen der Pythia und die
Zuneigung der Athenienser zugezogen, ihn in den Augen der thrazischen
Bacchantinnen zum Gott, und in den Augen der schönen Danae zum
liebenswürdigsten der Sterblichen gemacht hatte--Diese Gestalt, diese
einnehmende Gesichts-Bildung, diese mit Würde und Anstand
zusammenfließende Grazie, welche allen seinen Bewegungen und Handlungen
eigen war--taten ihre Würkung, und zogen ihm beim ersten Anblick die
allgemeine Bewunderung zu. Dionys, welcher als König zu wohl mit sich
selbst zufrieden war, um über einen Privat-Mann wegen irgend einer
Vollkommenheit eifersüchtig zu sein, überließ sich dem angenehmen Eindruck,
den dieser schöne Fremdling auf ihn machte. Die Philosophen hofften, daß
das Inwendige einer so viel versprechenden Außenseite nicht gemäß sein
werde, und diese Hoffnung setzte sie in den Stand, mit einem Nasenrümpfen,
welches den geringen Wert, den sie einem solchen Vorzug beilegten,
andeutete, einander zu zuraunen, daß er--schön sei. Aber die Höflinge
hatten Mühe ihren Verdruß darüber zu verbergen, daß sie keinen Fehler
finden konnten, der ihnen den Anblick so vieler Vorzüge erträglich gemacht
hätte. Wenigstens waren dieses die Beobachtungen, welche der kaltsinnige
Aristipp bei dieser Gelegenheit zu machen glaubte.
Agathon verband in seinen Reden und in seinem ganzen Betragen so viel
Bescheidenheit und Klugheit mit dieser edeln Freiheit und
Zuversichtlichkeit eines Weltmannes, worin er sich zu Smyrna vollkommen
gemacht hatte; daß Dionys in wenigen Stunden ganz von ihm eingenommen war.
Man weiß, wie wenig es oft bedarf, den Großen der Welt zu gefallen, wenn
uns nur der erste Augenblick günstig ist. Agathon mußte also dem Dionys,
welcher würklich Geschmack hatte, notwendig mehr gefallen, als irgend ein
anderer, den er jemals gesehen hatte; und das, in immerzunehmendem
Verhältnis, so wie sich, von einem Augenblick zum andern, die Vorzüge und
Talente unsers Helden entwickelten. In der Tat besaß er deren so viele,
daß der Neid der Höflinge, der in gleicher Proportion von Stunde zu Stunde
stieg, gewisser maßen zu entschuldigen war; die guten Leute würden sich
viel auf sich selbst eingebildet haben, wenn sie nur diejenigen
Eigenschaften, in einem solchen Grad, einzeln besessen hätten, welche in
ihm vereinigt, dennoch den geringsten Teil seines Wertes ausmachten. Er
hatte die Klugheit, anfänglich seine gründlichere Eigenschaften zu
verbergen, und sich bloß von derjenigen Seite zu zeigen, wodurch sich die
Hochachtung der Weltleute am sichersten überraschen läßt. Er sprach von
allem mit dieser Leichtigkeit des Witzes, welche nur über die Gegenstände
dahinglitscht, und wodurch sich oft die schalesten Köpfe in der Welt (auf
einige Zeit wenigstens) das Ansehen, Verstand und Einsichten zu haben, zu
geben wissen. Er scherzte; er erzählte mit Anmut; er machte andern
Gelegenheit sich hören zu lassen; und bewunderte die guten Einfälle,
welche dem schwatzhaften Dionys unter einer Menge von mittelmäßigen und
frostigen zuweilen entfielen, mit einer Art, welche, ohne seiner
Aufrichtigkeit oder seinem Geschmack zuviel Gewalt anzutun, diesen Prinzen
überzeugte, daß Agathon unendlich viel Verstand habe.
Die großen Herren haben gemeiniglich eine Lieblings-Schwachheit, wodurch
es sehr leicht wird, den Eingang in ihr Herz zu finden. Der große Tanzai
von Scheschian, ein Kenner übrigens von Verdiensten, kannte doch kein
größeres als die Leier gut zu spielen. Dionys hegte ein so günstiges
Vorurteil für die Cithar, daß der beste Cithar-Spieler in seinen Augen der
größeste Mann auf dem Erdboden war. Er spielte sie zwar selbst nicht;
aber er gab sich für einen Kenner, und rühmte sich die größesten Virtuosen
auf diesem wundertätigen Instrument an seinem Hofe zu haben. Zu gutem
Glücke hatte Agathon zu Delphi die Cithar schlagen gelernt, und bei der
schönen Danae, welche eine Meisterin auf allen Saiten-Instrumenten der
damaligen Zeit war, einige Lektionen genommen, die ihn vollkommen gemacht
hatten. Kurz, Agathon nahm das dritte oder vierte mal, da er mit dem
Dionys zu Nacht aß, eine Cithar, begleitete darauf einen Dithyramben des
Damon, (der von einer feinen Stimme gesungen, und von der schönen
Bacchidion getanzt wurde) und setzte seine Hoheit dadurch in eine so
übermäßige Entzückung, daß der ganze Hof von diesem Augenblick an für
ausgemacht hielt, ihn in kurzem zur Würde eines erklärten Günstlings
erhoben zu sehen. Dionys überhäufte ihn in der ersten Aufwallung seiner
Bewunderung mit Liebkosungen, welche unserm Helden beinahe allen Mut
benahmen. "Himmel!" dachte er, "was werde ich mit einem König anfangen,
der bereit ist, den ersten Neuangekommenen an die Spitze seines Staats zu
setzen, weil er ein guter Citharschläger ist?" Dieser erste Gedanke war
sehr gründlich, und würde ihm vieles Ungemach erspart haben, wenn er
seiner Eingebung gefolget hätte. Aber eine andere Stimme (war es seine
Eitelkeit, oder der Gedanke ein großes Vorhaben nicht um einer so
geringfügigen Ursache willen aufzugeben?--oder war es die Schwachheit, die
uns geneigt macht, alle Torheiten der Großen, welche Achtung für uns
zeigen, mit nachsichtvollen Augen einzusehen?) flüsterte ihm ein: Daß der
Geschmack für die Musik, und die besondere Anmutung für ein gewisses
Instrument, eine Sache sei, welche von unsrer Organisation abhange; und
daß es ihm nur desto leichter sein werde, sich des Herzens dieses Prinzen
zu versichern, je mehr er von den Geschicklichkeiten besitze, wodurch man
seinen Beifall erhalten könne.

Die Gunst, in welche er sich in so kurzer Zeit und durch so zweideutige
Verdienste bei dem Tyrannen gesetzt, stieg bald darauf, bei Gelegenheit
einer akademischen Versammlung, welche Dionys mit großen Feierlichkeiten
veranstaltete, zu einem solchen Grade, daß Philistus, der bisher noch
zwischen Furcht und Hoffnung geschwebet hatte, seinen Fall nunmehr für
gewiß hielt.
Dionys hatte vom Aristipp in der Stille vernommen, daß Agathon ehmals ein
Schüler Platons gewesen, und während seines Glücksstandes zu Athen für
einen der größesten Redner in dieser schwatzhaften Republik gehalten
worden sei. Erfreut, eine Vollkommenheit mehr an seinem neuen Liebling zu
entdecken, säumte er sich keinen Augenblick, eine Gelegenheit zu
veranstalten, wo er aus eigner Einsicht von der Wahrheit dieses Vorgebens
urteilen könnte; denn es kam ihm ganz übernatürlich vor, daß man zu
gleicher Zeit ein Philosoph, und so schön, und ein so großer
Citharschläger sollte sein können. Die Akademie erhielt also Befehl sich
zu versammeln, und ganz Syracus wurde dazu, als zu einem Fest eingeladen,
welches sich mit einem großen Schmaus enden sollte. Agathon dachte an
nichts weniger, als daß er bei diesem Wettstreit eines Haufens von
Sophisten (die er nicht ohne Grund für sehr überflüssige Leute an dem Hofe
eines guten Fürsten ansah) eine Rolle zu spielen bekommen würde; und
Aristipp hatte, aus dem obenberührten Beweggrunde, der der Schlüssel zu
seinem ganzen Betragen gegen unsern Helden ist, ihm von Dionysens Absicht
nichts entdeckt. Dieser eröffnete als Präsident der Akademie (denn seine
Eitelkeit begnügte sich nicht an der Ehre, ihr Beschützer zu sein) die
Versammlung durch einen übel zusammengestoppten, und nicht
allzuverständlichen, aber mit Platonismen reich verbrämten Diskurs,
welcher, wie leicht zu erachten, mit allgemeinem Zujauchzen begleitet
wurde; ungeachtet er dem Agathon mehr das ungezweifelte Vertrauen des
königlichen Redners in den Beifall, der ihm von Standes wegen zukam, als
die Größe seiner Gaben und Einsichten zu beweisen schien. Nach Endigung
dieser Rede, nahm die philosophische Hetze ihren Anfang; und wofern die
Zuhörer durch die subtilen Geister, die sich nunmehr hören ließen, nicht
sehr unterrichtet wurden, so fanden sie sich doch durch die Wohlredenheit
des einen, die klingende Stimme und den guten Akzent eines andern, die
paradoxen Einfälle eines dritten, und die seltsamen Gesichter, die ein
vierter zu seinen Distinktionen und Demonstrationen machte, erträglich
belustiget. Nachdem dieses Spiel einige Zeit gedauert hatte, und ein
unhöfliches Gähnen bereits zwei Dritteile der Zuhörer zu ergreifen begann,
sagte Dionys: Da er das Glück habe, seit einigen Tagen einen der
würdigsten Schüler des großen Platons in seinem Hause zu besitzen; so
ersuchte er ihn, zufrieden zu sein, daß der Ruhm, der ihm allenthalben
vorangegangen sei, den Schleier, womit seine Bescheidenheit seine
Verdienste zu verhüllen suche, hinweggezogen, und ihm in dem schönen
Agathon einen der beredtesten Weisen der Zeit entdeckt habe: Er möchte
sich also nicht weigern, auch in Syracus sich von einer so vorteilhaften
Seite zu zeigen, und sich mit den Philosophen seiner Akademie in einen
Wettstreit über irgend eine interessante Frage aus der Philosophie
einzulassen. Zu gutem Glücke sprach Dionys, der sich selbst gerne hörte,
und die Gabe der Weitläufigkeit in hohem Maße besaß, lange genug, um
unserm Manne Zeit zu geben, sich von der kleinen Bestürzung zu erholen,
worein ihn diese unerwartete Zumutung setzte. Er antwortete also ohne
Zaudern: Er sei zu früh aus den Hörsälen der Weisen auf den Markt-Platz zu
Athen gerufen, und in die Angelegenheiten eines Volkes, welches bekannter
maßen seinen Hofmeistern nicht wenig zu schaffen mache, verwickelt worden,
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