Geschichte des Agathon. Teil 2 - 11

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besten Grundsätzen und nach dem richtigsten Plan zu handeln; wenn das
verächtlichste Ungeziefer, wenn ein Sklave, ein Kuppler, eine Bacchidion,
oder etwas noch schlimmers, irgend ein Parasite, dessen ganzes Verdienst
in Geschmeidigkeit, Verstellung und Schalkheit besteht, es in ihrer Gewalt
haben, seine Maßregeln zu verrücken, aufzuhalten, oder gar zu
hintertreiben? Indessen bleibt ihm, wenn er sich einmal an ein so
gefahrvolles Abenteuer gewagt hat, wie zum Exempel dasjenige, welches
Agathon würklich zu bestehen hat, kein andres Mittel übrig, sich selbst zu
beruhigen, und auf alle Fälle sein Betragen vor dem unparteiischen Gericht
der Weisen und der Nachwelt rechtfertigen zu können--als daß er sich, eh
er die Hand ans Werk legt, einen regelmäßigen Plan seines ganzen
Verhaltens entwerfe. Wenn gleich alle Weisheit eines solchen Entwurfs ihm
für den Ausgang nicht Gewähr leisten kann; so bleibt ihm doch der
tröstende Gedanke, alles getan zu haben, was ihn, ohne Zufälle die er
entweder nicht vorhersehen, oder nicht hintertreiben konnte, des
glücklichen Erfolgs hätte versichern können.
Dieses war also die erste Sorge unsers Helden, nachdem er sich anheischig
gemacht hatte, die Person eines Ratgebers und Vertrauten bei dem Könige
Dionys zu spielen. Er sah alle, oder doch einen großen Teil der
Schwierigkeiten, einen solchen Plan zu machen, der ihm durch den Labyrinth
des Hofes und des öffentlichen Lebens zum Leitfaden dienen könnte. Aber
er glaubte, daß der mangelhafteste Plan besser sei, als gar keiner; und in
der Tat war ihm die Gewohnheit, seine Ideen worüber es auch sein möchte,
in ein System zu bringen, so natürlich geworden, daß sie sich, so zu sagen,
von sich selbst in einen Plan ordneten, welcher vielleicht keinen andern
Fehler hatte, als daß Agathon noch nicht völlig so übel von den Menschen
denken konnte, als es diejenigen verdienten, mit denen er zu tun hatte.
Indessen dachte er doch lange nicht mehr so erhaben von der menschlichen
Natur, als ehmals; oder richtiger zu reden, er kannte den unendlichen
Unterschied zwischen dem metaphysischen Menschen, welchen man sich in
einer spekulativen Einsamkeit erträumt; dem natürlichen Menschen, in der
rohen Einfalt und Unschuld, wie er aus den Händen der allgemeinen Mutter
der Wesen hervorgeht; und dem gekünstelten Menschen, wie ihn die
Gesellschaft, ihre Gesetze, ihre Gebräuche und Sitten, seine Bedürfnisse,
seine Abhänglichkeit, der immer währende Kontrast seiner Begierden mit
seinem Unvermögen, seines Privat-Vorteils mit den Privat-Vorteilen der
übrigen, die daher entspringende Notwendigkeit der Verstellung, und
immerwährenden Verlarvung seiner wahren Absichten, und tausend dergleichen
physikalische und moralische Ursachen in unzähliche betrügliche Gestalten
ausbilden--er kannte, sage ich, nach allen Erfahrungen, die er schon
gemacht hatte, diesen Unterschied der Menschen von dem was sie sein
könnten, und vielleicht sein sollten, bereits zu gut, um seinen Plan auf
platonische Ideen zu gründen. Er war nicht mehr der jugendliche
Enthusiast, der sich einbildet, daß es ihm eben so leicht sein werde, ein
großes Vorhaben auszuführen, als es zu fassen. Die Athenienser hatten ihn
auf immer von dem Vorurteil geheilt, daß die Tugend nur ihre eigene Stärke
gebrauche, um über ihre Hässer obzusiegen. Er hatte gelernt, wie wenig
man von andern erwarten kann; wie wenig man auf sie Rechnung machen, und
(was das wichtigste für ihn war) wie wenig man sich auf sich selbst
verlassen darf, Er hatte gelernt, wieviel man den Umständen nachgeben muß;
daß der vollkommenste Entwurf an sich selbst oft der schlechteste unter
den gegebenen Umständen ist; daß sich das Böse nicht auf einmal gut machen
läßt; daß sich in der moralischen Welt, wie in der materialischen, nichts
in gerader Linie fortbewegt, und daß man selten anders als durch viele
Krümmen und Wendungen zu einem guten Zweck gelangen kann--Kurz, daß das
Leben, zumal eines echten Staats-Mannes, einer Schiffahrt gleicht, wo der
Pilot sich gefallen lassen muß, seinen Lauf nach Wind und Wetter
einzurichten; wo er keinen Augenblick sicher ist durch widrige Ströme
aufgehalten oder seitwärts getrieben zu werden; und wo alles darauf
ankommt, mitten unter tausend unfreiwilligen Abweichungen von der Linie,
die er sich in seiner Karte gezogen hat, endlich dennoch, und so bald und
wohlbehalten als möglich, an dem vorgesetzten Ort anzulangen.
Diesen allgemeinen Grundsätzen zufolge bestimmte er die Absichten bei
allem was er unternahm, den Grad des Guten, welches er sich zu erreichen
vorsetzte, und sein Verhalten gegen diejenige, welche ihm dabei am meisten
hinderlich oder beförderlich sein könnten--jenes, nach dem Zusammenhang
aller Umstände, worin er die Sachen antraf--dieses nach Beschaffenheit der
Personen mit denen er's zu tun hatte, oder richtiger zu reden, nach der
zum teil wenig sichern Vorstellung, die er sich von ihrem Charakter machte.

Er konnte, seit dem er den Dionys näher kannte, nicht daran denken, ein
Muster eines guten Fürsten aus ihm zu machen; aber er hoffte doch nicht
ohne Grund, seinen Lastern ihr schädlichstes Gift benehmen, und seiner
guten Neigungen, oder vielmehr seiner guten Launen, seiner Leidenschaften
und Schwachheiten selbst, sich zum Vorteil des gemeinen Besten bedienen zu
können. Diese Meinung von seinem Prinzen war in der Tat so bescheiden,
daß er sie nicht tiefer herabstimmen konnte, ohne alle Hoffnung zu
Erreichung seiner Entwürfe aufzugeben; und doch zeigte sich in der Folge,
daß er noch zu gut von ihm gedacht hatte. Dionys hatte in der Tat
Eigenschaften, welche viel gutes versprachen; aber unglücklicher Weise
hatte er für jede derselben eine andere, welche alles wieder vernichtete,
was jene zusagte; und wenn man ihn lange genug in der Nähe betrachtet
hatte, so befand sich's, daß seine vermeinten Tugenden würklich nichts
anders als seine Laster waren, welche von einer gewissen Seite betrachtet,
eine Farbe der Tugend annahmen. Indessen ließ sich doch Agathon durch
diese guten Anscheinungen so verblenden, daß er die Unverbesserlichkeit
eines Charakters von dieser Art, und also den Ungrund aller seiner
Hoffnungen nicht eher einsah, als bis ihm diese Entdeckung zu nichts mehr
nutzen konnte.
Die größeste Schwachheit des Prinzen, seiner Meinung nach, war sein
übermäßiger Hang zur Gemächlichkeit und Wollust. Er hoffte dem ersten
dadurch zu begegnen, daß er ihm die Geschäfte so leicht und so angenehm zu
machen suchte als möglich war; und dem andern, wenn er ihn wenigstens von
den wilden Ausschweifungen abgewöhnte, zu denen er sich bisher hatte
hinreißen lassen. Unsre Vergnügungen werden desto feiner, edler und
sittlicher, je mehr die Musen Anteil daran haben. Aus diesem richtigen
Grundsatz bemühte er sich, dem Dionys mehr Geschmack an den schönen
Künsten beizubringen, als er bisher davon gehabt hatte. In kurzem wurden
seine Paläste, Landhäuser und Gärten, mit den Meisterstücken der besten
Maler und Bildhauer Griechenlandes angefüllt. Agathon zog die
berühmtesten Virtuosen in allen Gattungen von Athen nach Syracus; er
führte ein prächtiges Odeon nach dem Muster dessen, worauf Perikles den
öffentlichen Schatz der Griechen verwendet hatte, auf; und Dionys fand so
viel Vergnügen an den verschiedenen Arten von Schauspielen, womit er,
unter der Aufsicht seines Günstlings, fast täglich auf diesem Theater
belustiget wurde, daß er, seiner Gewohnheit nach, eine Zeitlang allen
Geschmack an andern Ergötzlichkeiten verloren zu haben schien. Indessen
war doch eine andre Leidenschaft übrig, deren Herrschaft über ihn allein
hinlänglich war, alle guten Absichten seines neuen Freundes zu
hintertreiben. Gegenwärtig befand sich die Tänzerin Bacchidion im Besitz
derselben; aber es fiel bereits in die Augen, daß die unmäßige Liebe,
welche sie ihm beigebracht, sehr viel von ihrer ersten Heftigkeit verloren
hatte. Es würde vielleicht nicht schwer gehalten haben, die Würkung
seiner natürlichen Unbeständigkeit um etliche Wochen zu beschleunigen.
Aber Agathon hatte Bedenklichkeiten, die ihm wichtig genug schienen, ihn
davon abzuhalten. Die Gemahlin des Prinzen war in keinerlei Betrachtung
dazu gemacht, einen Versuch, ihn in die Grenzen der ehlichen Liebe
einzuschränken, zu unterstützen. Dionys konnte nicht ohne Liebeshändel
leben; und die Gewalt, welche seine Maitressen über sein Herz hatten,
machte seine Unbeständigkeit gefährlich. Bacchidion war eines von diesen
gutartigen fröhlichen Geschöpfen, in deren Phantasie alles rosenfarb ist,
und welche keine andre Sorge in der Welt haben, als ihr Dasein von einem
Augenblick zum andern wegzuscherzen, ohne sich jemals einen Gedanken von
Ehrgeiz und Habsucht, oder einigen Kummer über die Zukunft anfechten zu
lassen. Sie liebte das Vergnügen über alles; immer aufgelegt es zu geben
und zu nehmen, schien es unter ihren Tritten aufzusprossen; es lachte aus
ihren Augen, und atmete aus ihren Lippen. Ohne daran zu denken, sich
durch die Leidenschaft des Prinzen für sie wichtig zu machen, hatte sie
aus einer Art von mechanischer Neigung, vergnügte Gesichter zu sehen, ihre
Gewalt über sein Herz schon mehrmalen dazu verwandt, Leuten die es
verdienten, oder auch nicht verdienten (denn darüber ließ sie sich in
keine Untersuchung ein) gutes zu tun. Agathon besorgte, daß ihre Stelle
leicht durch eine andere besetzt werden könnte, welche sich versuchen
lassen möchte, einen schlimmern Gebrauch von ihren Reizungen zu machen.
Er hielt es also seiner nicht unwürdig, mit guter Art, und ohne daß es
schien, als ob er einige besondere Aufmerksamkeit auf sie habe, die
Neigung des Prinzen zu ihr mehr zu unterhalten als zu bekämpfen. Er
verschaffte ihr Gelegenheit, ihre belustigende Talente in einer
Mannichfaltigkeit zu entfalten, welche ihr immer die Reizungen der Neuheit
gab. Er wußte es zu veranstalten, daß Dionys durch öftere kleine
Entfernungen verhindert wurde, sich zu bald an dem Vergnügen zu ersättigen,
welches er in den Armen dieser angenehmen Kreatur zu finden schien. Er
ging endlich gar so weit, daß er bei Gelegenheit eines Gesprächs, wo die
Rede von den anzustrengen Grundsätzen des Plato über diesen Artikel war,
sich kein Bedenken machte, zu sagen: Daß es unbillig sei, einen Prinzen,
welcher sich die Erfüllung seiner großen und wesentlichen Pflichten mit
gehörigem Ernst angelegen sein lasse, in seinen Privat-Ergötzungen über
die Grenzen einer anständigen Mäßigung einschränken zu wollen. Alles, was
ihm hierüber wiewohl in allgemeinen Ausdrücken, entfiel, schien die
Bedeutung einer stillschweigenden Einwilligung in die Schwachheit des
Prinzen für die schöne Bacchidion zu haben, und in der Tat war dieses sein
Gedanke. Wir lassen dahin gestellt sein, ob die gute Absicht die er dabei
hatte, hinlänglich sein mag, eine so gefährliche äußerung zu rechtfertigen;
aber es ist gewiß, daß Dionys, der bisher aus einer gewissen Scham vor
der Tugend unsers Helden sich bemüht hatte, seine schwache Seite vor ihm
zu verbergen, von dieser Stunde an weniger zurückhaltend wurde, und aus
dem vielleicht unrichtigen aber sehr gemeinen Vorurteil, daß die Tugend
eine erklärte Feindin der Gottheiten von Cythere sein müsse, einen Argwohn
gegen unsern Helden faßte, wodurch er um einige Stufen herab, und mit ihm
selbst und den übrigen Erdenbewohnern, in Absicht gewisser Schwachheiten,
in die nämliche Linie gestellt wurde--ein Verdacht, der zwar durch die
sich selbst immer gleiche Aufführung Agathons bald wieder zum Schweigen
gebracht, aber doch nicht so gänzlich unterdrückt wurde, daß sein geheimer
Einfluß in der Folge den Beschuldigungen der Feinde Agathons, den Zugang
in das Gemüt eines Prinzen nicht erleichtert hätte, welcher ohnehin so
geneigt war, die Tugend entweder für Schwärmerei oder für Verstellung zu
halten. Indessen gewann Agathon durch seine Nachsicht gegen die
Lieblings-Fehler dieses Prinzen, daß er sich desto williger bewegen ließ,
an den Geschäften der Regierung mehr Anteil zu nehmen, als er gewohnt war;
und wir an unserm teil können es ihm verzeihen, daß er das viele Gute,
welches er dadurch erhielt, für eine hinlängliche Vergutung des Tadels
ansah, den er sich durch diese Gefälligkeit bei gewissen Leuten von
strengen Grundsätzen zuzog, welche in der weiten Entfernung von der Welt,
worin sie leben, gute Weile haben, an andern zu verdammen, was sie an
derselben Platz, vielleicht noch schlimmer gemacht haben würden.

Außer der schönen Bacchidion, welche, wie wir gesehen haben, allen ihren
Ehrgeiz darein setzte, das Vergnügen eines Prinzen, den sie liebte,
auszumachen--war Philistus, durch die Gnade, worin er bei Dionysen stund,
die beträchtlichste Person unter allen denjenigen, mit denen Agathon in
seiner neuen Stelle mehr oder weniger in Verhältnis war. Dieser Mann
spielt in diesem Stück unsrer Geschichte eine Rolle, welche begierig
machen kann, ihn näher kennen zu lernen. Und über dem ist es eine von den
geheiligten Pflichten der Geschichte, den verfälschenden Glanz zu
zerstreuen, welchen das Glück und die Gunst der Großen sehr oft über
nichtswürdige Kreaturen ausbreitet, um der Nachwelt, zum Exempel, zu
zeigen, daß dieser Pallas, welchen so viele Dekrete des Römischen Senats,
so viele Statuen und öffentliche Ehren-Mäler eben dieser Nachwelt als
einen Wohltäter des menschlichen Geschlechts, als einen Halb-Gott
ankündigen, nichts bessers noch größers als ein schamloser lasterhafter
Sklave war. Wenn Philistus in Vergleichung mit einem Pallas oder Tigellin
nur ein Zwerg gegen einen Riesen scheint, so kommt es in der Tat allein
von dem unermeßlichen Unterschied zwischen der Römischen Monarchie im
Zeitpunkt ihrer äußersten Höhe, und dem kleinen Staat, worin Dionys zu
gebieten hatte, her. Eben dieser Teufel, der seinem schlimmen Humor Luft
zu machen, eine Herde Schweine ersäufte, würde mit ungleich größerm
Vergnügen den ganzen Erdboden unter Wasser gesetzt haben, wenn er Gewalt
dazu gehabt hätte: Und Philistus würde Pallas gewesen sein, wenn er das
Glück gehabt hätte, in den Vorzimmern eines Claudius aufzuwachsen. Die
Proben, welche er in seiner kleinen Sphäre von dem was er in einer größern
fähig gewesen wäre, ablegte, lassen uns nicht daran zweifeln. Ein
geborner Sklave, und in der Folge einer von den Freigelassenen des alten
Dionys, hatte er sich schon damals unter seinen Kameraden durch den
schlauesten Kopf und die geschmeidigste Gemüts-Art hervorgetan, ohne daß
es ihm jedoch einigen besondern Vorzug bei seinem Herrn verschaffet hätte.
Philistus gramte sich billig über diese wiewohl nicht ungewöhnliche Laune
des Glücks; aber er wußte sich selbst zu helfen. Glücklichere Vorgänger
hatten ihm den Weg gezeigt, sich ohne Mühe und ohne Verdienste zu dieser
hohen Stufe emporzuschwingen, nach welcher ihm eine Art von Ambition, die
sich in gewissen Seelen mit der verächtlichsten Niederträchtigkeit
vollkommen wohl verträgt, ein ungezähmtes Verlangen gab. Wir haben schon
bemerkt, daß der jüngere Dionys von seinem Vater ungewöhnlich hart
gehalten wurde. Philistus war der einzige, der den Verstand hatte zu
sehen, wieviel Vorteil sich aus diesem Umstande ziehen lasse. Er fand
Mittel, die Nächte des jungen Prinzen angenehmer zu machen als seine Tage
waren. Brauchte es mehr, um als ein Wohltäter von ihm angesehen zu werden,
dessen gute Dienste er niemals genug werde belohnen können? Philistus
ließ es nicht dabei bewenden; er fiel auf den Einfall, zu gleicher Zeit,
und durch einen einzigen kleinen Handgriff, sich dieser Belohnung würdiger
und bälder teilhaft zu machen. Eine bösartige Kolik, wozu er das Rezept
hatte, beschleunigte das Ende des alten Tyrannen; Philistus war der erste,
der seinem jungen Gebieter die freudige Nachricht brachte, und nun sah er
sich auf einmal in dem geheimesten Vertrauen eines Königs, und in kurzem
am Ruder des Staats. Diese wenigen Anekdoten sind zureichend, uns einen
so sichern Begriff von dem moralischen Charakter dieses würdigen Ministers
zu geben, daß er nunmehr das ärgste dessen ein Mensch fähig ist, begehen
könnte, ohne daß wir uns darüber verwundern würden. Aber was für ein
Physiognomist müßte der gewesen sein, der diese Anekdoten in seinen Augen
hätte lesen können? Es ist wahr, Agathon dachte anfangs nicht
allzuvorteilhaft von ihm; aber wie hätte er, ohne besondere Nachrichten zu
haben, oder selbst ein Philistus zu sein, sich vorstellen sollen, daß
Philistus das sein könnte, was er war? Wenige kannten die inwendige Seite
dieses Mannes; und diese wenige waren zu gute Hofmänner, um ihren
bisherigen Gönner eher zu verraten, als sein Sturz gewiß war, und sie
wissen konnten, was sie dadurch gewinnen würden; und Aristipp, für den
sein wahrer Charakter gleichfalls kein Geheimnis war, hatte sich
vorgesetzt, einen bloßen Zuschauer abzugeben. Agathon konnte also desto
leichter hintergangen werden, da Philistus alle seine Verstellungs-Kunst
anstrengte, sich bei ihm in Achtung zu setzen. Zu seinem großen
Mißvergnügen konnte er mit aller Kenntnis, die er (nach einem gewöhnlichen,
wiewohl sehr betrüglichen Vorurteil der Hofleute) von den Menschen zu
haben glaubte, die schwache Seite unsers Helden nicht ausfindig machen.
Es blieb ihm also kein andrer Weg übrig, als durch eine große
Arbeitsamkeit und Pünktlichkeit in den Geschäften sich bei dem neuen
Günstling in das Ansehen eines brauchbaren Mannes, und durch Tugenden, die
er eben so leicht als man eine Maskerade-Kleidung anzieht, affektieren
konnte, so bald er ihrer vonnöten hatte, sich endlich so gar in das
Ansehen eines ehrlichen Mannes zu setzen. Da zu diesen Eigenschaften,
welche Agathon in ihm zu finden glaubte, noch die Achtung, welche Dionys
für ihn trug, und die Betrachtung hinzukam, daß es für den Staat weniger
sicher sei, einen ehrgeizigen Minister abzudanken, als ihn mit scheinbarer
Beibehaltung seines Ansehens in engere Schranken zu setzen: So geschah es,
daß sich diejenige in ihrer Meinung betrogen fanden, welche den Fall des
Philistus für eine unfehlbare Folge der Erhebung Agathons gehalten hatten.
Das Ansehen desselben schien sich eher zu vermehren, indem er zum
Vorsteher aller der verschiednen Tribunalien ernennt wurde, unter welche
Agathon, mit der erforderlichen Einschränkung und Subordination, diejenige
Gewalt verteilte, welche vormals von den Vertrauten des Prinzen
willkürlich ausgeübt worden war: In der Tat aber wurde er dadurch beinahe
in die Unmöglichkeit gesetzt, böses zu tun, wofern ihn etwan eine
Versuchung dazu ankommen sollte; da er bei allen seinen Handlungen von so
vielen Augen beobachtet, und verbunden war, von allem Rechenschaft zu
geben, und nichts ohne die Einstimmung des Prinzen, oder, welches eine
Zeitlang einerlei war, seines Repräsentanten, zu unternehmen.
Wir könnten ohne Zweifel viel schönes von der Staats-Verwaltung Agathons
sagen, wenn wir uns in eine ausführliche Erzählung aller der nützlichen
Ordnungen und Einrichtungen ausbreiten wollten, welche er in Absicht der
Staats-ökonomie, der Einziehung und Verwaltung der öffentlichen Einkünfte,
der Polizei, der Landwirtschaft, des Handlungs-Wesens, und (welches in
seinen Augen eines der wesentlichsten Stücke war) der öffentlichen Sitten
und der Bildung der Jugend, teils würklich zu machen anfing, teils gemacht
haben würde, wenn ihm die Zeit dazu gelassen worden wäre. Allein alles
dieses gehört nicht zu dem Plan des gegenwärtigen Werkes; und es wäre in
der Tat nicht abzusehen, wozu ein solcher Détail in unsern Tagen nutzen
sollte, worin die Kunst zu regieren einen Schwung genommen zu haben
scheint, der die Maßregeln und das Beispiel unsers Helden eben so unnütz
macht, als die Projekte des guten Abts von Saint Pierre, patriotischen
Gedächtnisses. Die Art, wie sich Agathon ehmals seines Ansehens und
Vermögens zu Athen bedient hat, kann unsern Lesern einen hinlänglichen
Begriff davon geben, wie er sich einer beinahe unumschränkten Macht und
eines königlichen Vermögens bedient haben werde.
Nur einen Umstand können wir nicht vorbeigehen, weil er einen merklichen
Einfluß in die folgende Begebenheiten unsers Helden hatte. Dionys befand
sich, als Agathon an seinen Hof kam, in einen Krieg mit den
Carthaginensern verwickelt, welche durch verschiedene kleine Republiken
des südlichen und westlichen Teils von Sicilien unterstützt, unter dem
Schein sie gegen die übermacht von Syracus zu schützen, sich der
innerlichen Zwietracht der Sicilianer, als einer guten Gelegenheit
bedienen wollten, diese für ihre Handlungs-Absichten unendlich vorteilhaft
gelegene Insel in ihre Gewalt zu bringen. Einige von diesen kleinen
Republiken wurden von so genannten Tyrannen beherrscht; und diese hatten
sich bereits in die Arme der Carthaginenser geworfen; die andren hatten
sich bisher noch in einer Art von Freiheit erhalten, und schwankten,
zwischen der Furcht von Dionysen überwältiget zu werden, und dem Mißtrauen
in die Absichten ihrer anmaßlichen Beschützer, in einem Gleichgewicht,
welches alle Augenblicke auf die Seite der letztern überzuziehen drohte.
Timocrates dem Dionys die oberste Befehlhabers-Stelle in diesem Kriege
anvertraute, hatte sich bereits durch einige Vorteile über die Feinde den
oft wohlfeilen Ruhm eines guten Generals erworben; aber mehr darauf
bedacht, bei dieser Gelegenheit Lorbeern und Reichtümer zu sammeln, als
das wahre Interesse seines Prinzen zu besorgen, hatte er das Feuer der
innerlichen Unruhen Siciliens mehr ausgebreitet als gedämpft, und durch
seine Aufführung sich bei denenjenigen, welche noch keine Partei genommen
hatten, so verhaßt gemacht, daß sie im Begriff waren sich für Carthago zu
erklären. Agathon glaubte, daß seine Beredsamkeit dem Dionys in diesen
Umständen größere Dienste tun könne, als die ganze, wiewohl nicht
verächtliche Land--und Seemacht, welche Timocrates unter seinen Befehlen
hatte. Er hielt es für besser Sicilien zu beruhigen, als zu erobern;
besser es zu einer Art von freiwilliger übergabe an Syracus zu bewegen,
als es den Gefahren und verderblichen Folgen eines Kriegs ausgesetzt zu
lassen, der, wenn er auch am glücklichsten für den Dionys ausfiele, ihm
doch nichts mehr als den zweideutigen Vorteil verschaffen würde, seine
Untertanen um eine Anzahl gezwungner und mißvergnügter Leute vermehrt zu
haben, auf deren guten Willen er keinen Augenblick hätte zählen können.
Dionys konnte den Gründen, womit Agathon sein Vorhaben, und die Hoffnung
des gewünschten Ausgangs unterstützte, seinen Beifall nicht versagen.
überhaupt galt es ihm gleich, durch was für Mittel er zu ruhigem Besitz
der höchsten Gewalt in Sicilien gelangen könnte, wenn er nur dazu gelangte;
und ob er gleich klein genug war, sich auf die zwar wenig entscheidende
aber desto prahlerischer vergrößerte Siege seines Feldherrn eben so viel
einzubilden, als ob er sie selbst erhalten hätte; so war er doch auch
feigherzig genug, sich zu dem unrühmlichsten Frieden geneigt zu fühlen, so
bald er mit einiger Aufmerksamkeit an die Unbeständigkeit des
Kriegs-Glückes dachte. Die edlern Beweggründe unsers Helden fanden also
leicht Eingang bei ihm, oder richtiger zu reden, Agathon schrieb die
gefällige Disposition, die er bei ihm fand, dem Eindruck seiner eignen
Vorstellungen zu, ohne wahrzunehmen, daß sie ihren eigentlichen Grund in
der niederträchtigen Gemütsart des Prinzen hatte. Er begab sich also
ingeheim (denn es war ihm daran gelegen, daß Timocrates von seinem
Vorhaben keinen Wink bekäme) in diejenige Städte, welche im Begriff
stunden, die Partei von Carthago zu verstärken. Es gelang ihm, die
widrigen Vorurteile zu zernichten, womit er alle Gemüter gegen die
gefürchtete Tyrannie Dionysens eingenommen fand; er überzeugte sie so
vollkommen davon, daß das Beste eines jeden besondern Teils von dem Besten
des ganzen Sicilien unzertrennlich sei; machte ihnen ein so schönes
Gemälde von dem glücklichen Zustande dieser Insel, wenn alle Teile
derselben durch die Bande des Vertrauens und der Freundschaft, sich in
Syracus als in dem gemeinschaftlichen Mittelpunkt vereinigen würden--daß
er mehr erhielt als er gehofft hatte, und so gar mehr als er verlangte.
Er wollte nur Bundsgenossen, und es fehlte wenig, so würden sie in einem
Anstoß von überfließender Zuneigung zu ihm, sich ohne Bedingung zu
Untertanen eines Prinzen ergeben haben, von dessen Minister sie so sehr
bezaubert waren.
Die Veränderung, welche hiedurch in den öffentlichen Angelegenheiten
gemacht wurde, brachte den Krieg so schnell zu Ende, daß Timocrates keine
Gelegenheit bekam, durch ein entscheidendes Treffen (es möchte allenfalls
gewonnen oder verloren sein) Ehre einzulegen. Man kann sich vorstellen,
ob Agathon sich dadurch die Freundschaft dieses Mannes, den sein großes
Vermögen und die Verschwägerung mit dem Prinzen zu einer wichtigen Person
machte, erworben; und mit welchen Augen Timocrates den allgemeinen Beifall,
die frohlockenden Segnungen der Nation, welche unsern Helden nach Syracus
zurückbegleiteten, die Merkmale der Hochachtung, womit er von dem Prinzen
empfangen wurde, und das außerordentliche Ansehen, worin er sich durch
diese friedsam Eroberung befestigte, angeschielt haben werde. Genötigt,
seinen Unwillen und Haß gegen einen so siegreichen Nebenbuhler in sich
selbst zu verschließen, laurte er nur desto ungeduldiger auf Gelegenheiten,
in geheim an seinem Untergang zu arbeiten; und wie hätte es ihm an einem
Hofe, und an dem Hofe eines solchen Fürsten, an Gelegenheiten fehlen
können?


ZWEITES KAPITEL
Beispiele, daß nicht alles, was gleißt, Gold ist

Wenn Agathon während einer Staats-Verwaltung, welche nicht ganz zwei Jahre
daurte, das vollkommenste Vertrauen seines Prinzen und die allgemeine
Liebe der Nation, welche er regierte, gewann, und sich dadurch auf diese
hohe Stufe des Ansehens und der scheinbaren Glückseligkeit emporschwang,
welche unverdienter Weise, der Gegenstand der Bewunderung aller kleinen,
und des Neides aller zugleich boshaften Seelen zu sein pflegt: So müssen
wir gestehen, daß diese launische unerklärbare Macht, welche man Glück
oder Zufall nennt, den wenigsten Anteil daran hatte. Die Verdienste, die
er sich in so kurzer Zeit um den Prinzen sowohl als die Nation machte, die
Beruhigung Siciliens, das befestigte Ansehen von Syracus, die
Verschönerung dieser Hauptstadt, die Verbesserung ihrer Polizei, die
Belebung der Künste und Gewerbe, und die allgemeine Zuneigung, welche er
einer vormals verabscheueten Regierung zuwandte--alles dieses legte ein
unverwerfliches Zeugnis für die Weisheit seiner Staats-Verwaltung ab; und
da alle diese Verdienste durch die Uneigennützigkeit und Regelmäßigkeit
seines Betragens in ein Licht gestellt wurden, welches keine Mißdeutung zu
zulassen schien; so blieb seinen heimlichen Feinden, ohne die ungewisse
Hülfe irgend eines Zufalls, von dem sie selbst noch keine Vorstellung
hatten, wenig Hoffnung übrig, ihn so bald wieder zu stürzen, als sie es
für ihre Privat-Absichten wünschen mochten.
Die heimlichen Feinde Agathons--"wie konnte ein Mann, der sich so
untadelich betrug, und um jedermann Gutes verdiente, Feinde
haben?"--werden diejenige vielleicht denken, welche bei Gelegenheit, zu
vergessen scheinen, daß der weise Mann notwendig alle Narren, und der
Rechtschaffene, unvermeidlicher Weise, alle die es nicht sind, zu
öffentlichen, oder doch gewiß zu immerwährenden heimlichen Feinden haben
muß. Eine Wahrheit, welche in der Natur der Sachen so gegründet, und
durch eine nie unterbrochene Erfahrung so bestätiget ist, daß wir weit
bessere Ursache zu fragen haben: "Wie sollte ein Mann, der sich so wohl
betrug, keine Feinde gehabt haben?" Es konnte nicht anders sein als daß
derjenige, dessen beständige Bemühung dahin ging, seinen Prinzen
tugendhaft, oder doch wenigstens seine Schwachheiten unschädlich zu machen,
sich den herzlichen Haß dieser Höflinge zuziehen mußte, welche (wie
Montesquieu von allen Hofleuten behauptet) nichts so sehr fürchten, als
die Tugend des Fürsten, und keinen zuverlässigern Grund ihrer Hoffnungen
kennen, als seine Schwachheiten. Sie konnten nicht anders als den Agathon
für denjenigen ansehen, der allen ihren Absichten und Entwürfen im Wege
stund. Er verlangte zum Exempel, daß man vorher Verdienste haben müsse,
eh man an Belohnungen Ansprüche mache; sie wußten einen kürzern und
bequemem Weg; einen Weg auf welchem zu allen Zeiten (die Regierungen der
Antonine und Juliane ausgenommen) die nichtswürdigsten Leute an Höfen ihr
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