Geschichte des Agathon. Teil 2 - 14

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hätte. Die nämlichen Gründe, welche ihn damals bewogen hatten, die
Monarchie der Republik vorzuziehen, und aus diesem Grunde sich bisher den
Absichten des Dion zu widersetzen, bestunden noch in ihrer ganzen Stärke.
Es war sehr ungewiß, ob eine Empörung gegen den Dionys die Sicilianer
würklich in einen glücklichern Stand setzen, oder ihnen nur einen andern,
und vielleicht noch schlimmern Herrn geben würde, da sie schon so viele
Proben gegeben hatten, daß sie die Freiheit nicht ertragen könnten.
Dionys hatte Macht genug, seine Absetzung schwer zu machen; und die
verderblichen Folgen eines Bürgerkriegs waren die einzigen gewissen Folgen,
welche man von einer so zweifelhaften Unternehmung voraussehen
konnte--Alle diese Betrachtungen würden kein geringes Gewicht auf der
Waagschale einer kalten unparteiischen überlegung gemacht, und vermutlich
den entgegenstehenden Gründen das Gleichgewicht gehalten haben. Aber
Agathon war weder kalt noch unparteiisch; er war ein Mensch. Seine
Eigenliebe war an ihrem empfindlichsten Teil verletzt worden. Der Affekt,
in welchen er dadurch gesetzt werden mußte, gab allen Gegenständen, die er
vor sich hatte, eine andre Farbe. Dionys, dessen Laster er ehmals mit
freundschaftlichen Augen als Schwachheiten betrachtet hatte, stellte sich
ihm itzt in der häßlichen Gestalt eines Tyrannen dar. Je besser er vorhin
von Philistus gedacht hatte, desto abscheulicher fand er itzt seinen
Charakter, nachdem er ihn einmal falsch und niederträchtig gefunden hatte;
es war nichts so schlimm und schändlich, das er einem solchen Manne nicht
zutraute. Die reizenden Bilder, welche er sich von der Glückseligkeit
Siciliens unter seiner Verwaltung gemacht hatte, erhielten durch den Unmut,
sie vor seinen Augen vernichten zu sehen, eine desto größere Gewalt über
seine Einbildungs-Kraft. Es war ihm unerträglich, Leute, welche nur darum
seine Feinde waren, weil sie Feinde alles Guten, Feinde der Tugend und der
öffentlichen Wohlfahrt waren, einen solchen Sieg davontragen zu lassen.
Er hielt es für eine allgemeine Pflicht, sich den Unternehmungen der Bösen
zu widersetzen, und die Stelle, welche er beinahe zwei Jahre lang in
Sicilien behauptet hatte, machte (wie er glaubte) seinen Beruf zur
besondern Ausübung dieser Pflicht in gegenwärtigem Falle unzweifelhaft.
Diese Betrachtungen hatten, außer ihrer eigentümlichen Stärke, noch sein
Herz und seine Einbildungs-Kraft auf ihrer Seite; und mußten also
notwendig alles überwägen, was die Klugheit dagegen einwenden konnte.
Sobald Agathon seinen Entschluß genommen hatte, so arbeitete er an der
Ausführung desselben. Dion, welcher sich damals zu Athen befand, hatte
einen beträchtlichen Anhang in Sicilien, durch welchen er bisher alle
mögliche Bewegungen gemacht hatte, seine Zurückberufung von dem Prinzen zu
erhalten. Er hatte sich deshalben vorzüglich an den Agathon gewandt, so
bald ihm berichtet worden war, in welchem Ansehen er bei Dionysen stehe.
Aber Agathon dachte damals nicht so gut von dem Charakter Dions als die
Akademie zu Athen; eine Tugend, welche mit Stolz, Unbiegsamkeit und
Austerität vermischt war, schien ihm, wo nicht verdächtig, doch wenig
liebenswürdig; er besorgte mit einiger Wahrscheinlichkeit, daß die
Gemüts-Art dieses Prinzen ihn niemals ruhig lassen, und daß er, ungeachtet
seiner republikanischen Grundsätze, eben so ungelehrig sein würde, das
höchste Ansehen im Staat mit jemand zu teilen, als ohne Ansehen zu leben.
Er hatte also, anstatt seine Zurückberufung bei dem Dionys zu befördern,
diesen der äußersten Abneigung, die er davor zeigte, überlassen, und sich
durch diese Aufführung einiges Mißvergnügen von Seiten der Freunde Dions
zugezogen, welche es ihm eben so übel nahmen, daß er nichts für diesen
Prinzen tat, als ob er gegen ihn agiert hätte. Allein seitdem seine
eigene Erfahrung das schlimmste, was Dionysens Feinde von ihm denken
konnten, rechtfertigte, hatte sich auch seine Gesinnung gegen den Dion
gänzlich umgewandt. Dieser Prinz, welcher unstreitig große Eigenschaften
besaß, stellte sich ihm itzt unter dem Bilde eines rechtschaffenen Mannes
dar, in welchem der langwierige Anblick des gemeinen Elendes unter einer
heillosen Regierung, und die immer vergebliche Bemühung, dem reißenden
Strom der Verderbnis entgegen zu arbeiten, einen anhaltenden gerechten
Unmut erregt hat, der ungeachtet des Scheins einer gallsüchtigen
Melancholie, im Grunde die Frucht der edelsten Menschenliebe ist. Er
beschloß also, mit ihm gemeine Sache zu machen. Er entdeckte sich den
Freunden Dions, welche, erfreut über den Beitritt eines Mannes, der durch
seine Talente und seine Gunst beim Volke ihrer Partei das übergewicht zu
geben vermögend war, ihm hinwieder die ganze Beschaffenheit der
Angelegenheiten Dions, die Anzahl seiner Freunde, und die geheimen
Anstalten entdeckten, welche in Erwartung irgend eines günstigen Zufalls,
bereits zu seiner Zurückkunft nach Sicilien gemacht worden waren: Und so
wurde Agathon in kurzer Zeit aus einem Freund und ersten Minister des
Dionys, das Haupt einer Konspiration gegen ihn, an welcher alle diejenigen
Anteil nahmen, die aus edlern oder eigennützigern Bewegursachen, mit der
gegenwärtigen Verfassung unzufrieden waren. Agathon entwarf einen Plan,
wie die ganze Sache geführt werden sollte; und dieses setzte ihn in einen
geheimen Briefwechsel mit Dion, wodurch die bessere Meinung, welche einer
von dem andern zu fassen angefangen hatte, immer mehr befestiget wurde.
Der Hof, in Lustbarkeiten und ein wollüstiges Vergessen aller Gefahren
versunken, begünstigte den Fortgang der Konspiration durch eine
Sorglosigkeit, welche so wenig natürlich schien, daß die
Zusammenverschwornen dadurch beunruhiget wurden. Sie verdoppelten ihre
Wachsamkeit, und (was bei Unternehmungen von dieser Art am meisten zu
bewundern, und dennoch sehr gewöhnlich ist) ungeachtet der großen Anzahl
derjenigen, die um das Geheimnis wußten, blieb alles so verschwiegen, daß
dem Ansehen nach niemand auf einigen Argwohn verfallen wäre, wenn nicht
auf der einen Seite die Unwahrscheinlichkeit, daß Agathon seinen Fall
würklich so gleichgültig ansehen könne, als er es zu tun schien; und auf
der andern die Nachrichten, welche von den nicht sehr geheimen Zurüstungen
des Dion eingingen, den von Natur mißtrauischen Philistus endlich
aufmerksam gemacht hätten. Von diesem Augenblick an wurde Agathon und
alle diejenige, welche als Freunde Dions bekannt waren, von tausend
unsichtbaren Augen aufs schärfste beobachtet; und es glückte endlich dem
Philist, sich eines Sklaven zu bemächtigen, der mit Briefen an Agathon von
Athen gekommen war. Aus diesen Briefen, welche die Ursachen enthielten,
warum Dion die vorhabende Landung in Sicilien nicht sobald, als es unter
ihnen verabredet gewesen, ausführen könne, erhellete zwar deutlich, daß
Agathon und die übrigen Freunde Dions an der eigenmächtigen Wiederkunft
desselben Anteil hätten; aber von einem Anschlag gegen die gegenwärtige
Regierung und die Person des Dionys, war außer einigen unbestimmten
Ausdrücken, welche ein Geheimnis zu verbergen scheinen konnten, nichts
darin enthalten. Man kann sich die Bewegung vorstellen, welche diese
Entdeckung in dem Cabinet des Dionys verursachte. Man war sich Ursachen
genug bewußt, das ärgste zu besorgen; aber eben darum hielt Philistus für
ratsamer, die Sache als ein Staats-Geheimnis zu behandeln. Agathon wurde,
unter dem Vorwande verschiedener Staats-Verbrechen in Verhaft genommen,
ohne daß dem Publico etwas bestimmtes, am allerwenigsten aber die wahre
Ursache, bekannt wurde. Man fand für besser, die Partei des Dion, (welche
man sich aus Panischem Schrecken größer vorstellte als sie würklich war)
in Verlegenheit zu setzen, als zur Verzweiflung zu treiben; und gewann
indessen, daß man sich begnügte sie aufs genaueste zu beobachten, Zeit,
sich gegen einen feindlichen überfall in gehörige Verfassung zu setzen.

Wir sind es schon gewohnt, unsern Helden niemals größer zu sehen als im
widrigen Glücke. Auf das ärgste gefaßt, was er von seinen Feinden
erwarten konnte, setzte er sich vor, ihnen den Triumph nicht zu gewähren,
den Agathon zu etwas das seiner unwürdig wäre, erniedriget zu haben. Er
weigerte sich schlechterdings, dem Philistus und Timocrates, welche zu
Untersuchung seiner angeblichen Verbrechen ernannt waren, Antwort zu geben.
Er verlangte von dem Prinzen selbst gehört zu werden, und berief sich
deshalb auf den Vertrag, der zwischen ihnen errichtet worden war. Aber
Dionys hatte den Mut nicht, eine geheime Unterredung mit seinem ehmaligen
Günstling auszuhalten. Man versuchte es, seine Standhaftigkeit durch eine
harte Begegnung und Drohungen zu erschüttern; und die schöne Cleonissa
würde ihre Stimme zu dem strengesten Urteil gegeben haben, wenn die
Furchtsamkeit des Tyrannen, und die Klugheit seines Ministers gestattet
hätten, ihren Eingebungen zu folgen. Sie mußte sich also durch die
Hoffnung zufrieden stellen lassen, die man ihr machte, ihn, sobald man
sich den Dion, auf eine oder die andere Art, vom Halse geschafft haben
würde, zu einem öffentlichen Opfer ihrer Rache-dürstenden Tugend zu machen.

Inzwischen stunden die Freunde Agathons seinetwegen in desto größern
Sorgen, da sie seinen Feinden Bosheit genug zutrauten, dem Tyrannen das
ärgste gegen ihn einzugeben; und diesem Schwachheit genug, sich von ihnen
verführen zu lassen. Denn das Unvermögen ihren Lieblingen zu widerstehen,
macht öfters wollüstige Fürsten, wider ihre natürliche Neigung, grausam.
Sie wendeten also unter der Hand alles an, was ohne einen Aufstand zu
wagen, dessen Erfolg allzu unsicher gewesen wäre, die Rettung Agathons
befördern konnte. Dion gab bei dieser Gelegenheit eine Probe seiner
Großmut, indem er durch ein freundschaftliches Schreiben an Dionysen sich
verbindlich machte, seine Kriegs-Völker wieder abzudanken, und seine
Zurückberufung als eine bloße Gnade von dem guten Willen seines Prinzen zu
erwarten, in so fern Agathon freigesprochen würde, dessen einziges
Verbrechen darin bestehe, daß er sich für seine Zurückkunft in sein
Vaterland interessiert habe. So edel dieser Schritt war, und so wohlfeil
dern Dionys dadurch die Aussöhnung mit dem Dion angetragen wurde; so würde
er doch dem Agathon wenig geholfen haben, wenn seine italienischen Freunde
nicht geeilet hätten, dem Tyrannen einen noch dringendern Beweggrund
vorzulegen. Aber zu eben dieser Zeit langten Gesandte von Tarent an, um
im Namen des Archytas, welcher alles in dieser Republik vermochte, die
Freilassung seines Freundes zu bewürken, und im Notfall zu erklären, daß
diese Republik sich genötiget sehen würde, die Partei Dions mit ihrer
ganzen Macht zu unterstützen, wofern Dionys sich länger weigern wollte,
diesem Prinzen sowohl als dem Agathon vollkommne Gerechtigkeit widerfahren
zu lassen. Dionys kannte den Charakter des Archytas zu gut, um an dem
Ernst dieser Drohung zweifeln zu können. Er hoffte sich also am besten
aus der Sache zu ziehen, wenn er unter der Versicherung, daß er von einer
Aussöhnung mit seinem Schwager nicht abgeneigt sei, in die Entlassung
Agathons einwilligte. Aber dieser erklärte sich, daß er seine Entlassung
weder als eine Gnade von dem Dionys annehmen, noch der Fürbitte seiner
Freunde zu danken haben wolle. Er verlangte, daß die Verbrechen, um
derentwillen er in Verhaft genommen worden, öffentlich angezeigt, und in
Gegenwart des Dionys, der Gesandten von Tarent und der Vornehmsten zu
Syracus, untersucht, seine Rechtfertigung gehört, und sein Urteil nach den
Gesetzen ausgesprochen werden sollte. Da er sich bewußt war, daß außer
seinen neuerlichen Verbindungen mit dem Dion, welche leicht zu
rechtfertigen waren, seine boshaftesten Hässer nichts mit einigem Schein
der Wahrheit gegen ihn aufbringen könnten; so hatte er gut auf eine so
feierliche Untersuchung zu dringen. Aber dazu konnten es die Cleonissen
und die Philiste, und der Tyrann selbst, der bei allem diesem sehr
verlegen war, nicht kommen lassen; und da die Tarentiner ihnen keine Zeit
lassen wollten, die Sache in die Länge zu ziehen; so sahe Dionys sich
endlich genötiget, öffentlich zu erklären: Daß eine starke Vermutung, als
ob Agathon sich in eine Konspiration gegen ihn habe verwickeln lassen, die
einzige Ursache seines Verhafts gewesen sei; und daß er keinen Augenblick
anstehen wolle, ihm seine Freiheit wiederzugeben, sobald er sich, unter
Verbürgung der Tarentiner, durch ein feirliches Versprechen, auf keinerlei
Weise künftighin gegen Dionysen etwas zu unternehmen, sich von diesem
Verdacht am besten gereiniget haben werde. Die Bereitwilligkeit, womit
die Gesandten von Tarent sich diesen Antrag gefallen ließen, bewies, daß
es dem Archytas allein um die Befreiung Agathons zu tun war; und wir
werden vielleicht in der Folge den Grund entdecken, warum dieses Haupt
einer in diese Sache nicht unmittelbar verwickelten Republik, sich dieses
Punkts mit so außerordentlichem Eifer annahm. Aber Agathon, der seine
Freiheit keinem unedeln Schritt zu danken haben wollte, konnte lange nicht
überredet werden, eine Erklärung von sich zu geben, welche als eine Art
von Geständnis angesehen werden konnte, daß er die Partei, die er genommen
hatte, verleugne. Doch diese in Ansehung seiner Umstände, in der Tat
allzuspitzfündige Delikatesse mußte endlich der gründlichern Betrachtung
weichen, daß er durch Ausschlagung eines so billig scheinenden Verglichs
sich selbst in Gefahr setzen würde, ohne daß seiner Partei einiger Vorteil
dadurch zuginge; indem Dionys viel eher einwilligen würde, ihn in der
Stille aus dem Wege räumen zu lassen, als zu zugeben, daß er mit soviel
neuen Reizungen zur Rache die Freiheit bekommen sollte, der Faktion des
Dions wieder neues Leben einzuhauchen, und sich mit diesem Prinzen zu
seinem Untergang zu vereinigen. Die reizenden Schilderungen, so ihm die
Tarentiner von dem glücklichen Leben machten, welches in dem ruhigen
Schoße ihres Vaterlandes, und in der Gesellschaft seiner Freunde auf ihn
warte, vollendeten die Würkung, welche natürlicher Weise der gewaltsame
Zustand von Unruhe, Sorgen und heftigen Leidenschaften, worin er einige
Zeit her gelebt hatte, auf ein Gemüte wie das seinige machen mußte; und
gaben ihm zu gleicher Zeit den ganzen Abscheu vor dem geschäftigen Leben,
welchen er nach seiner Verbannung von Athen dagegen gefaßt, und den ganzen
Hang, welchen er zu Delphi für das Kontemplative gehabt hatte, wieder. Er
bequemte sich also endlich, einen Schritt zu tun, der ihm von den Freunden
Dions für eine feigherzige Verlassung der guten Sache ausgelegt wurde; in
der Tat aber das einzige war, was ihm in den Umständen, worin er sich
befand, vernünftiger Weise zu tun übrig blieb. Wie viel dunkle Stunden
würde er sich selbst, und wie viele Sorgen und Mühe seinen Freunden
erspart haben, wenn er dem Rate des weisen Aristippus ein paar Monate
früher gefolget hätte!
Einer von den zuverlässigsten und seltensten Beweisen der Tugend eines
ersten Ministers ist, wenn er armer oder doch wenigstens nicht reicher in
seine einsame Hütte zurückkehrt, als er gewesen war, da er auf den
Schauplatz des öffentlichen Lebens versetzt wurde. Die Epaminondas, die
Walsinghams, die More, und Tessins sind freilich zu allen Zeiten selten;
aber wenn etwas, welches den verstocktesten Tugend-Leugner, einen Hippias
selbst, zwingen muß, die Würklichkeit der Tugend zu gestehen, und auch
wider seinen Willen ihre Göttlichkeit zu erkennen: So sind es die
Beispiele solcher Männer. Der Himmel verhüte, daß ich die Hippiasse
jemals einer andern Widerlegung würdigen sollte! Sie mögen nach Aekerö
reisen! Und wenn sie den einzigen Anblick unter dem Himmel, auf welchen
(nach dem Ausdruck eines weisen Alten) die Gottheit selbst mit Vergnügen
herabsieht, wenn sie den ehrwürdigen Greis gesehen haben, der daselbst,
zufrieden mit der edeln beneidenswürdigen Armut des Fabricius und
Cincinnatus, doch zu tugendhaft um stolz darauf zu sein, die einzige
Belohnung eines langen, ruhmwürdigen, Gott, seinem Könige und seinem
Vaterland aufgeopferten Lebens in dem stillen Bewußtsein seiner Selbst,
und (so oft er seinen Telemach erblickt) in der Hoffnung, nicht ganz
umsonst gearbeitet zu haben, findet--und, vergessen, vielleicht so gar
verfolgt von einer undankbaren Zeit, sich ruhig in seine Tugend und den
Glauben einer bessern Unsterblichkeit einhüllt--wenn sie ihn gesehen haben,
diesen wahrhaftig großen Mann, und dieser Anblick nicht zu wege bringt,
was alle Diskurse der Platonen und Seneca nicht vermocht haben--Nun, so
mögen sie glauben was sie wollen, und tun, was sie ungestraft tun können;
sie verdienen eben so wenig Widerlegung, als ihre Besserung möglich
ist--"Und du, ruhmvoller und liebenswürdiger alter Mann, empfange dieses
wiewohl allzuvergängliche Denkmal von einem, dessen Feder niemals durch
feiles, oder gewinnsüchtiges Lob der Großen dieser Welt entweiht worden
ist--Ich habe keine Belohnung, keinen Vorteil von dir zu hoffen--du wirst
dieses niemals lesen--Meine Absicht ist rein, wie deine Tugend--empfange
dieses schwache Merkmal einer aufrichtigen Hochachtung von einem, der
wenig Hochachtungswürdiges unter der Sonne sieht--diese, und die
Dankbarkeit für die stillen Tränen der Entzückung, die ihm (in einem Alter,
wo seine Augen zu dieser reinsten Wollust der Menschlichkeit noch nicht
versieget waren) das Lesen deiner Tugend-atmenden Briefe aus den Augen
lockte--diese Empfindungen allein haben ihn bei dieser Gelegenheit
dahingerissen--er hat sich nicht entschließen können, seinem Herzen Gewalt
anzutun--und bittet niemand, der dieses Buch lesen wird, wegen dieser
Abschweifung um Verzeihung."
Agathon hatte über den Sorgen für die Wohlfahrt Siciliens, und über der
Bemühung andre glücklich zu machen, sich selbst so vollkommen vergessen,
daß er nicht reicher aus Syracus gegangen wäre, als er gewesen war, da er
Delphi verließ, oder da er aus Athen verbannt wurde; wenn ihm nicht zu
gutem Glücke, bald nach seiner Erhebung zu einer Würde, welche ihm in
allen Griechischen Staaten kein geringes Ansehen gab, ein Teil seines
väterlichen Vermögens wieder zugefallen wäre. Die Athenienser waren
damals eben zu gewissen Handlungs-Absichten der Freundschaft des Königs
Dionys benötiget; und fanden daher für gut, ehe sie sich um die
Vermittlung Agathons bewarben, ihm durch ihre Abgesandte ein Dekret
überreichen zu lassen, kraft dessen nicht nur sein Verbannungs-Urteil
aufgehoben, sondern auch der ganze Prozeß, wodurch er ehmals seines
väterlichen Erbguts beraubt worden war, kassiert, und der unrechtmäßige
Inhaber desselben verurteilt wurde, ihm alles unverzüglich wieder
abzutreten. Agathon hatte zwar großmütiger Weise nur die Hälfte davon
angenommen; und diese war nicht so beträchtlich, daß sie für die
Bedürfnisse eines Alcibiades oder Hippias zureichend gewesen wäre: Aber es
war noch immer mehr, als ein Weiser selbst von der Sekte des Aristippus,
nötig hätte, um frei, gemächlich und angenehm zu leben; und soviel war für
einen Agathon genug.
Unser Held verweilte sich, nach dem er wieder in Freiheit war, nicht
längere Zeit zu Syracus, als er gebrauchte, sich von seinen Freunden zu
beurlauben. Dionys, welcher (wie wir wissen) den Ehrgeiz hatte, alles mit
guter Art tun zu wollen, verlangte, daß er in Gegenwart seines ganzen
Hofes Abschied von ihm nehmen sollte. Er überhäufte ihn, bei dieser
Gelegenheit, mit Lobsprüchen und Liebkosungen, und glaubte, einen sehr
feinen Staatsmann zu machen, indem er sich stellte, als ob er ungern in
seine Entlassung einwillige, und als ob sie als die besten Freunde von
einander schieden. Agathon hatte die Gefälligkeit, diesen letzten
Auftritt der Komödie mitspielen zu helfen; und so entfernte er sich, in
Gesellschaft der Gesandten von Tarent, von jedermann beurteilt, von vielen
getadelt, und von den wenigsten, selbst unter denen, welche günstig von
ihm dachten, gekannt, aber von allen Rechtschaffenen vermißt und oft
zurückgeseufzt, aus einer Stadt und aus einem Lande, worin er das
Vergnügen hatte, viele Denkmäler seiner ruhmwürdigen Administration zu
hinterlassen; und aus welchem er nichts mit sich hinausnahm, als eine
Reihe von Erfahrungen, welche ihn in dem Entschluß bestärkten--keine andre
von dieser Art mehr zu machen.


VIERTES KAPITEL
Nachricht an den Leser

"Dank sei" (so ruft hier der Autor des griechischen Manuskripts, als einer,
dem es auf einmal ums Herz leichter wird, aus) "Dank sei den Göttern, daß
wir unsern Helden aus dem gefährlichsten aller schlimmen Orte, wohin ein
ehrlicher Mann verirren kann, unversehrt, und was beinahe unglaublich ist,
mit seiner ganzen Tugend davon gebracht haben! Er hat allerdings von
Glück zu sagen", fährt das Manuskript fort; "aber--beim Hund (dem großen
Schwur des weisen Socrates) was hatte er auch an einem Hofe zu tun? Er,
der sich weder zu einem Sklaven, noch zu einem Schmeichler, noch zu einem
Narren geboren fühlte, was wollte er am Hofe eines Dionysius machen?--Was
für ein Einfall--und wenn ist jemals ein solcher Einfall in das Gehirn
eines klugen Menschen gekommen?--einen lasterhaften Prinzen tugendhaft zu
machen!--Oder welcher rechtschaffene Mann, der einen Fond von gesunder
Vernunft und gutem Willen in sich gefühlt, ist jemals damit an einen Hof
gegangen, wenn er im Sinne hatte, von dem einen oder dem andern Gebrauch
zu machen?--Man muß gestehen, es ist eine ganz hübsche Sache um den
Enthusiasmus--eines Lycurgus, der aus einem Monarchen ein Bürger wird, um
sein Vaterland glücklicher zu machen--oder eines Leonidas, der mit
dreihundert eben so entschlossenen Männern als er selbst, sich dem Tode
weiht, um eben so vielen Myriaden von Barbaren den Mut, mit Griechen zu
fechten, zu benehmen. Doch so groß, so schön diese Taten sind; so sind
sie durch die Kräfte der Natur möglich, und diejenige, welche sie
unternahmen, konnten sich versprechen, daß sie ihre Absichten erreichen
würden. Aber wenn hat man jemals gehört, daß ein Mensch, oder ein Held,
der Sohn einer Göttin, oder eines Gottes, oder ein Gott selbst, dasjenige
zu Stande gebracht hätte, was Agathon unternahm, da er mit der Cither in
der Hand sich überreden ließ, der Mentor eines Dionys zu werden."
Auf diesen humoristischen Eingang, womit unser Autor dieses Kapitel
beginnt, folget eine lange, und wie es scheint, ein wenig milzsüchtige
Deklamation gegen diejenige Klasse der Sterblichen, welche man große
Herren nennt; mit verschiedenen Digressionen über die Maitressen--über die
Jagdhunde--und über die Ursachen, warum es für einen ersten Minister
gefährlich sei, zuviel Genie, zuviel Uneigennützigkeit, und zuviel
Freundschaft für seinen Herrn zu haben--So viel man sehen kann, ist dieses
Kapitel eines von den merkwürdigsten, und sonderbarsten in dem ganzen
Werke. Aber unglücklicher Weise, befindet sich das Manuskript an diesem
Ort halb von Ratten aufgegessen; und die andre Hälfte ist durch
Feuchtigkeit so übel zugerichtet worden, daß es leichter wäre, aus den
Blättern der Cumäischen Sibylle, als aus den Bruchstücken von Wörtern,
Sätzen und Perioden, welche noch übrig sind, etwas Zusammenhängendes
herauszubringen. Wir gestehen, daß uns dieser Verlust so nahe geht, daß
wir uns eher der sinnreichen Ergänzungen, welche Herr Naudot zum Petronius
in seinem Kopfe gefunden hat, oder der sämtlichen Werke des Ehrwürdigen
Paters *** beraubt wissen wollten. Indessen ist doch dieser Verlust in
Absicht des Lobes der großen Herren um so leichter zu ertragen, da wir
über den weiten Umfang der Einsichten, die Größe der Seelen, die edlen
Gesinnungen und den guten Geschmack, welcher ordentlicher Weise die großen
Herren von den übrigen Erden-Söhnen zu unterscheiden pflegt, in dem besten
und schlimmsten Buche (je nachdem es Leser bekommt; welches wir übrigens
ganz unpräjudizierlich und niemand zu Leide gesagt haben wollen) das in
unserm Jahrhundert zur Welt gekommen ist, in dem Buche des Herrn Helvetius,
alles gesagt finden, was sich über einen so reichen und edeln Stoff nur
immer sagen läßt. Eine gleiche Bewandtnis hat es mit der Digression über
die Maitressen, und über die Jagdhunde; über welche Materien der geneigte
Leser in des Grafen Anton Hamiltons Beiträgen zur Histoire amoureuse des
Hofes Carls des zweiten von England, und in den bewundernswürdigen
Schriften eines gewissen neuern Staatsmannes (den wir seiner
Bescheidenheit zu schonen, nicht nennen wollen) mehr als hinlängliche
Auskunft finden kann. Aber den Verlust der dritten Digression bedauren
wir von Herzen, indem, (nach der Versicherung eines der größesten
Bücher-Kenner von Europa) dermalen noch kein Buch in der Welt ist, in
welchem diese interessante und ziemlich verwickelte Materie recht
auseinandergesetzt und gründlich ausgeführt wäre. Zum Unglück ist dieses
Kapitel eben an diesem Ort am mangelhaftesten. Doch läßt sich aus einigen
Worten, welche zum Schlusse dieser Digression zu gehören scheinen,
abnehmen, daß der Verfasser neun und dreißig Ursachen angegeben habe; und
wir gestehen, daß wir begierig wären, diese neun und dreißig Ursachen zu
wissen.


FÜNFTES KAPITEL
Moralischer Zustand unsers Helden

Der Autor der alten Handschrift, aus welcher wir den größesten Teil dieser
Geschichte gezogen zu haben gestehen, triumphiert, wie man gesehen hat,
darüber, daß er seinen Helden mit seiner ganzen Tugend von einem Hofe
hinweggebracht habe. Es würde allerdings etwas sein, das einem Wunder
ganz nahe käme, wenn es sich würklich so verhielte; aber wir besorgen, daß
er mehr gesagt habe, als er der Schärfe nach zu beweisen im Stande wäre.
Wenn es nicht etwan moralische Amulete gibt, welche der ansteckenden
Beschaffenheit der Hofluft auf eben die Art widerstehen, wie der
Krötenstein dem Gift, so deucht uns ein wenig unbegreiflich, daß das
Getümmel des beschäftigten Lebens, die schädlichen Dünste der Schmeichelei,
welche ein Günstling, er wolle oder wolle nicht, unaufhörlich
einsaugt--die Notwendigkeit, von den Forderungen der Weisheit und Tugend
immer etwas nachzulassen, um nicht alles zu verlieren--und was noch
schädlicher als dieses alles ist, die unzählichen Zerstreuungen, wodurch
die Seele aus sich selbst herausgezogen wird, und über der Aufmerksamkeit
auf eine Menge kleiner vorbeirauschender Gegenstände, die Aufmerksamkeit
auf sich selbst verliert--nicht einige nachteilige Einflüsse in den
Charakter seines Geistes und Herzens gehabt haben sollten. Indessen
müssen wir gestehen, daß es ihm hierin eben so erging, wie es, vermöge der
täglichen Erfahrung, allen andern Sterblichen zu gehen pflegt. Er wurde
diese eben so unmerkliche als unleugbare Einflüsse, und die Veränderungen,
welche sie verstohlner Weise in seiner Seele verursacheten, eben so wenig
gewahr, als ein gesunder Mensch die geheimen und schleichenden
Zerrüttungen empfindet, welche die Unbeständigkeit der Witterung, die
kleinen Unordnungen in der Lebensart, die heterogene Beschaffenheit der
Nahrungs-Mittel, und das langsam würkende Gift der Leidenschaften,
stündlich in seiner Maschine verursachen. Die Veränderungen, die in
unsrer innerlichen Verfassung vorgehen, müssen beträchtlich sein, wenn sie
in die Augen fallen sollen; und wir fangen gemeiniglich nicht eher an, sie
deutlich wahrzunehmen, bis wir uns genötigt finden, zu stutzen, und uns
selbst zu fragen, ob wir noch eben dieselbe Person seien, die wir waren?
Aus diesem Grunde geschah es vermutlich, daß Agathon die Progressen,
welche die schon zu Smyrna angefangene Revolution in seiner Seele während
seinem Aufenthalt zu Syracus machte, ohne das mindeste Mißtrauen in sie zu
setzen, ganz allein den neuen oder bestätigten Erfahrungen zuschrieb,
welche er in dieser ausgebreiteten Sphäre zu machen, so viele
Gelegenheiten hatte.
Es ist unstreitig einer der größesten Vorteile, wo nicht der einzige, den
ein denkender Mensch aus dem Leben in der großen Welt mit sich nimmt,
wofern es ihm jemals so gut wird, sich wieder aus derselben herauswinden
zu können--daß er die Menschen darin kennen gelernt hat. Es läßt sich
zwar gegen diese Art von Kenntnis der Menschen, aus guten Gründen eben so
viel einwenden, als gegen diejenige, welche man aus der Geschichte, und
den Schriften der Dichter, Sittenlehrer, Satyristen und Romanenmacher
zieht--oder gegen irgend eine andere: Aber man muß hingegen auch gestehen,
daß sie wenigstens eben so zuverlässig ist, als irgend eine andre; ja daß
sie es noch in einem höhern Grade ist, wenn anders das Subjekt, bei dem
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