Geschichte des Agathon. Teil 2 - 05

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hätten, einen Beruf zu übernehmen, worin es so leicht ist, ein Pfuscher zu
sein--Doch genug; Sie sollen hören, warum diese kleine Abschweifung
notwendig war. Es ist hier darum zu tun, den Agathon zu schildern; ein
wenig genauer und richtiger zu schildern, als es ordentlicher Weise in den
Personalien einer Leichenpredigt geschieht--Sie schütteln den Kopf, Herr
Theogiton--beruhigen Sie Sich; man malt solche Schildereien weder für Sie,
noch für die guten Seelen, welche sich unter Ihre Direktion begeben haben;
Sie müssen ja den 'Agathon' nicht lesen; und, die Wahrheit zu sagen, Sie
würden wohl tun gar nicht zu lesen, was Sie nicht zu verstehen fähig
sind--Aber Sie sollen glauben daß es sehr viele ehrliche Leute gibt, die
nicht unter Ihrer Direktion stehen, und einige von diesen werden den
'Agathon' lesen, werden alles in dem natürlichen, wahren Lichte sehen,
worin ungefälschte, gesunde Augen zu sehen pflegen, und werden
sich--seufzen Sie immer soviel Sie wollen--daraus erbauen. Für diese also
haben wir uns anheischig gemacht, den Agathon, als eine moralische Person
betrachtet, zu schildern. Es ist hier um eine Seelen-Malerei zu tun--Sie
lächeln, mein Herr?--Nicht wahr, ich errate es, daß ihnen bei diesem Worte
die punktierte Seele in Comenii 'Orbe picto' einfällt? Aber das ist nicht
was ich meine; es ist darum zu tun, daß uns das Innerste seiner Seele
aufgeschlossen werde; daß wir die geheimem Bewegungen seines Herzens, die
verborgenem Triebfedern seiner Handlungen kennen lernen -" "Eine schöne
Kenntnis! und die etwan viel Kopfzerbrechens braucht?--Ein Herz zu kennen,
von dem ich Ihnen, kraft meines Systems, gleich bei der ersten Zeile Ihres
Buchs hätte vorhersagen können, daß es durch und durch nichts taugt -"
"Ich bitte Sie, Herr Theogiton, nichts mehr; Sie mögen wohl Ihr System
nicht recht gelernt haben, oder--das muß ein System sein! Aber; in unserm
Leben nichts mehr, wenn ich bitten darf. Ich sehe, die Natur hat Ihnen
das Werkzeug versagt, wodurch wir uns gegen einander erklären könnten.
Ich hatte Unrecht, Ihnen von geheimen Triebfedern zu sprechen--Sie kennen
nur eine einzige Gattung derselben, die in der Kasse der guten Seelen
liegt, die sich Ihrer Führung überlassen haben; und diese rechtfertiget
freilich Ihr System besser als alles was Sie zu seinem Behuf sagen könnten
-" Also zu unserm Agathon zurück!
Nach den gewöhnlichen Begriffen seiner Zeit wäre es so schwer nicht
gewesen, Liebe und Tugend mit einander zu verbinden; auch unsre jungen
Moralisten hätten hierzu gleich ein Recipe fertig, oder es wimmelt
vielmehr würklich von dergleichen in allen Buchläden. Aber Agathon hatte
größere und feinere Begriffe von der Tugend--Die Begriffe einer gewissen
idealischen Vollkommenheit waren zu sehr mit den Grundzügen seiner Seele
verweht, als daß er sie sobald verlieren konnte, oder vielleicht jemals
verlieren wird. Was ist für eine delikate Seele Liebe ohne Schwärmerei?
Ohne diese Zärtlichkeit der Empfindungen, diese Sympathie welche ihre
Freuden vervielfältiget, verfeinert, veredelt? Was sind die Wollüste der
Sinnen, ohne Grazien und Musen?--Das Socratische System über die Liebe mag
für viele gut sein; aber es taugt nicht für die Agathons. Agathon hätte
diese Art zu lieben, wie er die schöne Danae geliebt hatte, und wie er von
ihr geliebt worden war, gerne mit der Tugend verbinden mögen; und von
diesem Wunsch sah er alle Schwierigkeiten ein. Endlich deuchte ihn, es
komme alles auf den Gegenstand an; und hier erinnerte ihn sein Herz wieder
an seine geliebte Psyche. Ihr Bild stellte sich ihm mit einer Wahrheit
und Lebhaftigkeit dar, wie es ihm seit langer Zeit, seinen Traum
ausgenommen, niemals vorgekommen war. Er errötete vor diesem Bilde, wie
er vor der gegenwärtigen Psyche selbst errötet haben würde; aber er
empfand mit einem Vergnügen, wovon das überlegte Bewußtsein ein neues
Vergnügen war, daß sein Herz, ohne nur mit einem einzigen Faden an Danae
zu hangen, wieder zu seiner ersten Liebe zurückkehrte. Seine wieder
ruhige Phantasie spiegelte ihm, wie ein klarer tiefer Brunnen die
Erinnerungen der reinen, tugendhaften, und mit keiner andern Lust zu
vergleichenden Freuden vor, die er durch die zärtliche Vereinigung ihrer
Seelen in jenen elysischen Nächten erfahren hatte. Er empfand itzt alles
wieder für sie was er ehemals empfunden, und diese neuen Empfindungen noch
dazu, welche ihm Danae eingeflößt hatte; aber so sanft, so geläutert durch
die moralische Schönheit des veränderten Gegenstandes, daß es nicht mehr
eben dieselben schienen. Er stellte sich vor, wie glücklich ihn eine
unzertrennliche Verbindung mit dieser Psyche machen würde, welche ihm eine
Liebe eingehaucht, die seiner Tugend so wenig gefährlich gewesen war, daß
sie ihr vielmehr Schwingen angesetzt hatte--er versetzte sich in Gedanken
mit Psyche in den Ruheplatz der Diana zu Delphi--und ließ den Gott der
Liebe, den Sohn der himmlischen Venus, das überirdische Gemälde ausmalen.
Eine süße weissagende Hoffnung breitete sich durch seine Seele aus; es war
ihm, als ob eine geheime Stimme ihm zulisple, daß er sie in Sicilien
finden werde. Psyche schickte sich vortrefflich in den Plan, den er sich
von seinem bevorstehenden Leben gemacht hatte--was für eine Perspektive
stellte ihm die Verbindung seiner Privat-Glückseligkeit mit der
öffentlichen vor, welcher er alle seine Kräfte zu widmen entschlossen war!
Aber er wollte erst verdienen glücklich zu sein--"Und nun, sagen sie mir,
meine schönen Leserinnen, verdient nicht ein Mann, der so edel denkt
glücklich zu sein?--verdient er nicht die beste Frau?--Sein Sie ruhig; er
soll sie haben, sobald wir sie finden werden."


NEUNTES BUCH


ERSTES KAPITEL
Veränderung der Szene. Charakter der Syracusaner, des Dionysius und
seines Hofes

Da wir im Begriff sind, unserm Helden auf einen neuen Schauplatz zu folgen,
wird es nicht überflüssig sein, denenjenigen, welche in der alten
Geschichte nicht so gut bewandert sind, als vielleicht im Feen-Lande,
einige vorläufige Nachrichten von den Personen zu geben, mit welchen man
ihn in diesem und dem folgenden Buche verwickelt sehen wird.
Syracus, die Hauptstadt Siciliens, verdiente in vielerlei Betrachtungen
den Namen des zweiten Athen. Nichts kann ähnlicher sein, als der
Charakter ihrer Einwohner. Beide waren im höchsten Grad eifersüchtig über
eine Freiheit, in welcher sie sich niemals lange zu erhalten wußten, weil
sie Müßiggang und Lustbarkeiten noch mehr liebten, als diese Freiheit; und
man muß gestehen, daß sie ihnen durch den schlechten Gebrauch, den sie von
ihr zu machen wußten, mehr Schaden getan hat, als ihre Tyrannen
zusammengenommen. Die Syracusaner hatten den Genie der Künste und der
Musen; sie waren lebhaft, sinnreich und zum spottenden Scherze aufgelegt;
heftig und ungestüm in ihren Bewegungen, aber so unbeständig, daß sie in
einem Zeitmaß von wenigen Tagen von dem äußersten Grade der Liebe zum
äußersten Haß, und von dem wirksamsten Enthusiasmus zur untätigsten
Gleichgültigkeit übergehen konnten; lauter Züge, durch welche sich, wie
man weiß, die Athenienser vor allen andern griechischen Völkern ausnahmen.
Beide empörten sich mit eben so viel Leichtsinn gegen die gute Regierung
eines einzigen Gewalthabers, als sie fähig waren mit der
niederträchtigsten Feigheit sich an das Joch des schlimmsten Tyrannen
gewöhnen zu lassen: Beide kannten niemals ihr wahres Interesse, und
kehrten ihre Stärke immer gegen sich selbst: Mutig und heroisch in der
Widerwärtigkeit, allezeit übermütig im Glück, und gleich dem äsopischen
Hund im Nil, immer durch schimmernde Entwürfe verhindert, von ihren
gegenwärtigen Vorteilen den rechten Gebrauch zu machen: durch ihre Lage,
Verfassung, und den Geist der Handelschaft, der Spartanischen Gleichheit
unfähig, aber eben so ungeduldig, an einem Mitbürger große Vorzüge an
Verdiensten, Ansehen oder Reichtum zu ertragen; daher immer mit sich
selbst im Streit, immer von Parteien und Faktionen zerrissen; bis, nach
einem langwierigen umwechslenden übergang von Freiheit zu Sklaverei und
von Sklaverei zu Freiheit, beide zuletzt die Fesseln der Römer geduldig
tragen lernten; und sich weislich mit der Ehre begnügten, Athen die Schule,
und Syracus die Korn-Kammer dieser Majestätischen Gebieterin des
Erdbodens zu sein.
Nach einer Reihe von so genannten Tyrannen, das ist, von Beherrschern,
welche sich der einzelnen und willkürlichen Gewalt über den Staat
bemächtiget hatten, ohne auf einen Beruf von den Bürgern zu warten, war
Syracus und ein großer Teil Siciliens mit ihr endlich in die Hände des
Dionysius gefallen; und von diesem, nach einer langwierigen Regierung,
unter welcher die Syracusaner gewiesen hatten, was sie zu leiden fähig
seien, seinem Sohne, dem jüngern Dionysius erblich angefallen. Das Recht
dieses jungen Menschen an die königliche Gewalt, deren er sich nach seines
Vaters Tod (den er selbst durch einen Schlaftrunk beschleuniget hatte)
anmaßte, war noch weniger als zweideutig; denn sein Vater konnte ihm kein
Recht hinterlassen, das er selbst nicht hatte. Aber eine starke Leibwache,
eine wohlbefestigte Zitadelle, und eine durch die Beraubung der
reichesten Sicilianer angefüllte Schatzkammer ersetzte den Abgang eines
Rechts, welches ohnehin alle seine Stärke von der Macht zieht, die es
gelten machen muß, und aus eben diesem Grunde dessen leicht entbehren kann.
Hiezu kam noch, daß in einem Staat, worin der Geist der politischen
Tugend schon erloschen ist, und grenzenlose Begierden nach Reichtümern,
und der schmeichelhaften Freiheit alles zu tun, was die Sinne gelüsten
(der einzigen Art von Freiheit, welche von der Tyrannie eben so sehr
begünstiget als sie von der echten bürgerlichen Freiheit ausgeschlossen
wird) die Oberhand gewonnen haben; daß, sage ich, in einem solchen Staat,
eine ausgelassene und allein auf Befriedigung ihrer Leidenschaften
erpichte Jugend sich mit gutem Grunde von der unumschränkten Regierung
eines Einzigen ihrer Art, unendlich mehr Vorteile versprach als von der
Aristokratie, deren sich die ältesten und Verdienstvollesten bemächtigen;
oder von der Demokratie, worin man ein abhängiges und ungewisses Ansehen
mit soviel Beschwerlichkeiten, Kabalen, Unruh und Gefahr, oft auch mit
Aufopferung seines Vermögens teurer erkaufen muß, als es sich der Mühe zu
verlohnen scheint.
Der junge Dionysius setzte sich also durch einen Zusammenfluß günstiger
Umstände, in den ruhigen Besitz der höchsten Gewalt zu Syracus; und es ist
leicht zu erachten, wie ein übelgezogner, und vom Feuer seines
Temperaments zu allen Ausschweifungen der Jugend hingerissener Prinz,
unter einem Schwarme von Parasiten, dieser Macht sich bedient haben werde.
Ergötzungen, Gastmähler, Liebeshändel, Feste welche ganze Monate dauerten,
kurz eine stete Berauschung von Schwelgerei, machten die Beschäftigungen
eines Hofes von törichten Jünglingen aus, welche nichts angelegeners
hatten, als durch Erfindung neuer Wollüste sich in der Zuneigung des
Prinzen fest zu setzen, und ihn zu gleicher Zeit zu verhindern, jemals zu
sich selbst zu kommen, und den Abgrund gewahr zu werden, an dessen
blumichtem Rand er in unsinniger Sorglosigkeit herumtanzte.
Man kennt die Staatsverwaltung wollüstiger Prinzen aus ältern und neuern
Beispielen zu gut, als daß wir nötig hätten, uns darüber auszubreiten.
Was für eine Regierung ist von einem jungen Unbesonnenen zu erwarten,
dessen Leben ein immerwährendes Bacchanal ist? Der keine von den großen
Pflichten seines Berufs kennt, und die Kräfte, die er zu ihrer Erfüllung
anstrengen sollte, bei nächtlichen Schmäusen und in den feilen Armen
üppiger Buhlerinnen verzettelt? Der, unbekümmert um das Beste des Staats,
seine Privat-Vorteile selbst so wenig einsieht, daß er das wahre Verdienst,
welches ihm verdächtig ist, hasset, und Belohnungen an diejenigen
verschwendet, die unter der Maske der eifrigsten Ergebenheit und einer
gänzlichen Aufopferung, seine gefährlichsten Feinde sind? Von einem
Prinzen, bei dem die wichtigsten Stellen auf die Empfehlung einer Tänzerin
oder der Sklaven, die ihn aus--und ankleiden, vergeben werden? Der sich
einbildet, daß ein Hofschranze, der gut tanzt, ein Nachtessen wohl
anzuordnen weiß, und ein überwindendes Talent hat, sich bei den Weibern in
Gunst zu setzen, unfehlbar auch das Talent eines Ministers oder eines
Feldherrn haben werde; oder, daß man zu allem in der Welt tüchtig sei,
sobald man die Gabe habe ihm zu gefallen?--Was ist von einer solchen
Regierung zu erwarten, als Verachtung aller göttlichen und menschlichen
Gesetze, Mißbrauch der Formalitäten der Gerechtigkeit, Gewaltsamkeiten,
schlimme Haushaltung, Erpressungen, Geringschätzung und Unterdrückung der
Tugend, allgemeine Verdorbenheit der Sitten?--Und was für eine Staatskunst
wird da Platz haben, wo Leidenschaften, Launen, vorüberfahrende Anstöße
von lächerlichem Ehrgeiz, die kindische Begierde von sich reden zu machen,
die Konvenienz eines Günstlings oder die Intriguen einer Buhlerin--die
Triebfedern der Staats-Angelegenheiten, der Verbindung und Trennung mit
auswärtigen Mächten, und des öffentlichen Betragens sind? Wo, ohne die
wahren Vorteile des Staats, oder seine Kräfte zu kennen, ohne Plan, ohne
kluge Abwägung und Verbindung der Mittel--doch, wir geraten unvermerkt in
den Ton der Deklamation, welcher uns bei einem längst erschöpften und doch
so alltäglichen Stoffe nicht zu vergeben wäre. Möchte niemand, der dieses
liest, aus der Erfahrung seines eignen Vaterlands wissen, wie einem Volke
mitgespielt wird, welches das Unglück hat, der Willkür eines Dionysius
preis gegeben zu sein!
Man wird sich nach allem, was wir eben gesagt haben, den Dionysius als
einen der schlimmsten Tyrannen, womit der Himmel jemals eine mit geheimen
Verbrechen belastete Nation gegeißelt habe, vorstellen; und so schildern
ihn auch die Geschichtschreiber. Allein ein Mensch der aus lauter
schlimmen Eigenschaften zusammengesetzt wäre, ist ein Ungeheuer, das nicht
existieren kann. Eben dieser Dionysius würde Fähigkeit genug gehabt haben,
ein guter Fürst zu werden, wenn er so glücklich gewesen wäre, zu seiner
Bestimmung gebildet zu werden. Aber es fehlte soviel, daß er die
Erziehung die sich für einen Prinzen schickt, bekommen hätte, daß ihm
nicht einmal diejenige zu teil wurde, die man einem jeden jungen Menschen
von mittelmäßigem Stande gibt. Sein Vater, der feigherzigste Tyrann der
jemals war, ließ ihn, von aller guten Gesellschaft abgesondert, unter
niedrigen Sklaven aufwachsen, und der präsumtive Thronfolger hatte kein
andres Mittel sich die Langeweile zu vertreiben, als daß er kleine Wagen,
hölzerne Leuchter, Schemel und Tisch'gen verfertigte. Man würde unrecht
haben, wenn man diese selbstgewählte Beschäftigung für einen Wink der
Natur halten wollte; es war vielmehr der Mangel an Gegenständen und
Modellen, welche dem allen Menschen angebornen Trieb Witz und Hände zu
beschäftigen, der sich in ihm regete, eine andere Richtung hätten geben
können: Er würde vielleicht Verse gemacht haben, und bessere als sein
Vater, (der unter andern Torheiten auch die Wut hatte, ein Poet sein zu
wollen) wenn man ihm einen Homer in seine Klause gegeben hätte. Wie
manche Prinzen hat man gesehen, welche mit der Anlage zu Augusten und
Trajanen, aus Schuld derjenigen, die über ihre Erziehung gesetzt waren,
oder durch die Unfähigkeit eines dummen, mit klösterlichen Vorurteilen
angefüllten Mönchen, dem sie auf Diskretion überlassen wurden in Nerone
und Heliogabale ausgeartet sind?--Eine genaue und ausführliche Entwicklung,
wie dieses zugehe; wie es unter gewissen gegebenen Umständen nicht anders
möglich sei, als daß durch eine so fehlerhafte Veranstaltung das beste
Naturell, in ein Karikaturenmäßiges moralisches Mißgeschöpfe verzogen
werden müsse, wäre, wie uns deucht, ein sehr nützlicher Stoff, den wir der
Bearbeitung irgend eines Mannes von Genie empfehlen, der bei
philosophischen Einsichten eine hinlängliche Kenntnis der Welt besäße.
Unsre aufgeklärten und politen Zeiten sind weder dieses noch jenes in so
hohem Grade, daß ein solches Werk überflüssig sein sollte; und wenn die
Ausführung der Würde des Stoffes zusagte, so zweifeln wir nicht, daß es
glücklich genug werden könnte, von mancher Provinz die lange Folge von
Plagen abzuwenden, welche ihr vielleicht durch die fehlerhafte Erziehung
ihrer noch ungebornen Beherrscher in den nächsten hundert Jahren
bevorstehen.


ZWEITES KAPITEL
Charakter des Dion. Anmerkungen über denselben. Eine Digression

Die Syracusaner waren des Jochs schon zu wohl gewohnt, um einen Versuch zu
machen, es nach dem Tode des alten Dionysius abzuschütteln. Es war nicht
einmal soviel Tugend unter ihnen übrig, daß einige von denen, welche
besser dachten als der große Haufen, und die verächtliche Brut der
Parasiten, den Mut gehabt hätten, sich durch diese letztern hindurch bis
zu dem Ohre des jungen Prinzen zu drängen, um ihm Wahrheiten zu sagen, von
denen seine eigene Glückseligkeit eben so wohl abhing, als die Wohlfahrt
von Sicilien. Ganz Syracus hatte nur einen Mann, dessen Herz groß genug
hiezu war; und auch dieser würde sich vermutlich in eben diese sichere
aber unrühmliche Dunkelheit eingehüllet haben, worein ehrliche Leute unter
einer unglückweissagenden Regierung sich zu verbergen pflegen; wenn ihn
seine Geburt nicht berechtiget, und sein Interesse genötiget hätte, sich
um die Staats-Verwaltung zu bekümmern.
Dieser Mann war Dion, ein Bruder der Stiefmutter des Dionys, und der
Gemahl seiner Schwester; der Nächste nach ihm im Staat, und der Einzige,
der sich durch seine große Fähigkeiten, durch sein Ansehen bei dem Volke,
und durch die unermeßliche Reichtümer, die er besaß, furchtbar und des
Projekts verdächtig machen konnte, sich entweder an seine Stelle zu setzen,
oder die republikanische Verfassung wiederherzustellen. Wenn wir den
Geschichtschreibern, insonderheit dem tugendhaften und gutherzigen
Plutarch einen unumschränkten Glauben schuldig wären, so würden wir den
Dion unter die wenigen Helden und Champions der Tugend zählen müssen,
welche sich, (um dem Plato einen Ausdruck abzuborgen) zu der Würde und
Größe guter Dämonen, oder Beschützender Genien und Wohltäter des
Menschen-Geschlechts emporgeschwungen haben--welche fähig sind, aus dem
erhabenen Beweggrunde einer reinen Liebe der sittlichen Ordnung und des
allgemeinen Besten zu handeln, und über dem Bestreben, andere glücklich zu
machen, sich selbst aufzuopfern, weil sie unter dieser in die Sinne
fallenden sterblichen Hülle ein edleres Selbst tragen, welches seine
angeborne Vollkommenheit desto herrlicher entfaltet, je mehr jenes
animalische Selbst unterdrückt wird--welche im Glück und im Unglück gleich
groß, durch dieses nicht verdunkelt werden, und von jenem keinen Glanz
entlehnen, sondern immer sich selbst genugsam, Herren ihrer Leidenschaften,
und über die Bedürfnisse gemeiner Seelen erhaben, eine Art von
sublunarischen Göttern sind. Ein solcher Charakter fällt allerdings gut
in die Augen, ergötzt den moralischen Sinn (wenn wir anders dieses Wort
gebrauchen dürfen, ohne mit Hutchinson zu glauben, daß die Seele ein
besonderes geistiges Werkzeug, die moralische Dinge zu empfinden habe) und
erweckt den Wunsch, daß er mehr als eine schöne Schimäre sein möchte.
Aber wir gestehen, daß wir, aus erheblichen Gründen, mit zunehmender
Erfahrung, immer mißtrauischer gegen die menschlichen--und warum also
nicht gegen die übermenschlichen Tugenden werden.
Es ist wahr, wir finden in dem Leben Dions Beweise großer Fähigkeiten, und
vorzüglich einer gewissen Erhabenheit und Stärke des Gemüts, die man
gemeiniglich mit gröbern, weniger reizbaren Fibern und derjenigen Art von
Temperament verbunden sieht, welches ungesellig, ernsthaft, stolz und
spröde zu machen pflegt. An jede Art von Temperament grenzen wie man weiß,
gewisse Tugenden; und wenn es sich noch fügt, daß die Entwicklung dieser
Anlage zu demselben durch günstige Umstände befördert wird, so ist nichts
natürlichers, als daß sich daraus ein Charakter bildet, der durch gewisse
hervorstechende Tugenden blendet, die eben darum zu einer völligern
Schönheit gelangen, weil kein innerlicher Widerstand sich ihrem Wachstum
entgegensetzt. Diese Art von Tugenden finden wir bei dem Dion in großem
Grade: Aber ihm, oder irgend einem andern ein Verdienst daraus machen,
wäre eben so viel, als einem Athleten die Elastizität seiner Sehnen, oder
einem gesunden blühenden Mädchen ihre gute Farbe und die Wölbung ihres
Busens als Verdienste anrechnen, welche ihnen ein Recht an die allgemeine
Hochachtung geben sollten. Ja, wenn Dion sich durch diejenige Tugenden
vorzüglich unterschieden hätte, zu denen er von Natur nicht aufgelegt war;
und wenn er es so weit gebracht hätte, sie mit eben der Leichtigkeit und
Grazie auszuüben, als ob sie ihm angeboren wären--aber wie viel daran
fehlte, daß er der Philosophie seines Lehrers und Freundes Platon soviel
Ehre gemacht hätte, davon finden wir in den eigenen Briefen dieses Weisen,
und in dem Betragen Dions in den wichtigsten Auftritten seines Lebens die
zuverlässigsten Beweise: Niemals konnte er es dahin bringen, oder
vielleicht gefiel es ihm nicht, den Versuch zu machen, und beides läuft
auf Eines hinaus, diese Austerität, diese Unbiegsamkeit, diese wenige
Gefälligkeit im Umgang, welche die Herzen von sich zurückstieß, zu
überwinden. Vergebens ermahnte ihn Plato den Huldgöttinnen zu opfern, und
erinnerte ihn, daß Sprödigkeit sich nur für Einsiedler schicke; Dion
bewies durch seine Ungelehrigkeit über diesen Punkt, daß die Philosophie
ordentlicher Weise uns nur die Fehler vermeiden macht, zu denen wir keine
Anlage haben, und uns nur in solchen Tugenden befestiget, zu denen wir
ohnehin geneigt sind.
Indessen war er nichts desto weniger derjenige, auf welchen ganz Sicilien
die Augen gerichtet hatte. Die Weisheit seines Betragens, seine Abneigung
von allen Arten der sinnlichen Ergötzungen, seine Mäßigung, Nüchternheit
und Frugalität, erwarben ihm desto mehr Hochachtung, je stärker sie mit
der zügellosen Schwelgerei und Verschwendung des Tyrannen kontrastierte.
Man sah, daß er allein im Stande war, ihm das Gleichgewicht zu halten, und
man erwartete das Beste von ihm, es sei nun daß er sich der Regierung für
sich selbst, oder die jungen Söhne seiner Schwester bemächtigen, oder sich
begnügen würde, der Mentor des Dionysius zu sein.
Die natürliche Unempfindlichkeit Dions gegen die Reizungen der Wollust,
welche den Syracusanern soviel Vertrauen zu ihm gab, blendete in der Folge
auch die Griechen des festen Landes, zu denen er sich vor dem Tyrannen zu
flüchten genötiget wurde. Selbst die Akademie, diese damals so berühmte
Schule der Weisheit, scheint stolz darauf gewesen zu sein, einen so nahen
Verwandten des wiewohl unrechtmäßigen Beherrschers von Sicilien, unter
ihre Pflegsöhne zählen zu können. Die königliche Pracht, welche er in
seiner Lebensart affektierte, war in ihren Augen (so gewiß ist es, daß
auch weise Augen manchmal durch die Eitelkeit verfälscht werden) der
Ausdruck der innern Majestät seiner Seele; sie schlossen ungefähr nach
eben der Logik, welche einen Verliebten von den Reizungen seiner Dame auf
die Güte ihres Herzens schließen macht; und sahen nicht, oder wollten
nicht sehen, daß eben dieser von den republikanischen Sitten so weit
entfernte Pomp ein sehr deutliches Zeichen war, daß es weniger einer
Erhabenheit über die gewöhnlichen Schwachheiten der Großen und Reichen,
als dem Mangel der Begierden zu zuschreiben sei, wenn derjenige gegen die
Vergnügungen der Sinne gleichgültig war, der sich von der Eitelkeit
dahinreißen ließ, durch ein Gepränge mit Reichtümern, deren er sich als
der Früchte seiner Verhältnisse mit der Familie des Tyrannen vielmehr
hätte schämen sollen, unter einem freien Volke sich unterscheiden zu
wollen.
Doch, indem ich diese Gelegenheit ergreife, die übertriebene Lobsprüche zu
mäßigen, welche an die Günstlinge des Glückes verschwendet zu werden
pflegen, sobald sie einigen Schimmer der Tugend von sich werfen; begehre
ich nicht in Abrede zu sein, daß Dion, so wie er war, einen Thron eben so
würdig erfüllt haben würde, als wenig er sich schickte, mit einem durch
die lange Gewohnheit der Fesseln entnervten Volke, in dem Mittelstand
zwischen Sklaverei und Freiheit, worein er dasselbe in der Folge durch die
Vertreibung des Dionysius setzte, so sanft und behutsam umzugehen, als es
hätte geschehen müssen, wenn seine Unternehmung für die Syracusaner und
ihn selbst glücklich hätte ausschlagen sollen. Plutarch vergleicht dieses
Volk, in dem Zeitpunkt, da es das Joch der Tyrannie abzuschütteln anfing,
sehr glücklich mit Leuten, die von einer langwierigen Krankheit wieder
aufstehen, und, ungeduldig sich der Vorschrift eines klugen Arztes in
Absicht ihrer Diät zu unterwerfen, sich zu früh wie gesunde Leute betragen
wollen. Aber darin können wir nicht mit ihm einstimmen, daß Dion dieser
geschickte Arzt für sie gewesen sei. Sehr wahrscheinlich hat die
platonische Philosophie selbst, von deren idealischer Sitten--und
Staats-Lehre er ein so großer Bewunderer war, sehr vieles dazu beigetragen,
daß er weniger als ein Andrer, der nicht nach so sehr abgezogenen
Grundsätzen gehandelt hätte, zum Arzt eines äußerst verdorbenen Volkes
geeigenschaftet war. Vielfältige Erfahrungen zu verschiedenen Zeiten und
unter verschiedenen Völkern haben es gewiesen, daß die Dion, die Caton,
die Brutus, die Algernon Sidney allemal unglücklich sein werden, wenn sie
einen von alten bösartigen Schaden entkräfteten und zerfressenen
Staats-Körper in den Stand der Gesundheit wieder herzustellen versuchen.
Zu einer solchen Operation gehören viele Gehülfen; und Männer von einer so
außerordentlichen Art sind unter einer Million Menschen allein: Es ist
genug, wenn das Ziel, wie Solon von seinen Gesetzen sagte, das Beste ist,
das in den vorliegenden Umständen zu erreichen sein mag; und Sie wollen
immer das Beste, das sich denken läßt: Alle Mittel welche zugleich am
gewissesten und bäldesten zu diesem Ziel führen, sind die Besten; und sie
wollen keine andre gebrauchen, als welche nach den strengesten Regeln
einer oft allzuspitzfündigen Gerechtigkeit und Güte, rechtmäßig und gut
sind. "Löblich, vortrefflich, göttlich!"--rufen die schwärmerischen
Bewunderer der heroischen Tugend--wir wollten gerne mitrufen, wenn man uns
nur erst zeigen wollte, was diese hochgetriebene Tugend dem menschlichen
Geschlecht jemals geholfen habe--Dion zum Exempel, von den erhabenen Ideen
seines Lehrmeisters eingenommen, wollte dem befreiten Syracus eine
Regierungs-Form geben, welche so nah als möglich an die Platonische
Republik grenzte--und verfehlte darüber, zu seinem eignen Untergang, die
Mittel, ihr diejenige zu geben, deren sie fähig war. Brutus half den
Größesten der Sterblichen, den Fähigsten, eine ganze Welt zu regieren, der
jemals geboren worden ist, ermorden; weil ihm, in Rücksicht auf die Mittel
wodurch er zur höchsten Gewalt gelanget war, die Definition eines Tyrannen
zukam. Brutus wollte die Republik wiederherstellen. Noch einen Dolch für
den Marcus Antonius, (wie es der nicht so erhaben aber richtiger denkende
Cassius verlangte) so wären Ströme von Blut, so wäre das edelste Blut von
Rom, das kostbare Leben der besten Bürger gesparet worden, und der
glückliche Ausgang der ganzen Unternehmung versichert gewesen. Hätte sich
derjenige, der dem vermeinten allgemeinen Besten seines Vaterlandes ein so
großes Opfer gebracht hatte als Cäsar war, ein Bedenken machen sollen,
seinem majestätischen Schatten einen Antonius nachzuschicken?--Um eine Tat,
welche, ohne Sukzeß wie sie blieb, in den Augen seiner Zeitgenossen ein
verabscheuungswürdiger Meuchelmord war, und der unparteiischern Nachwelt
im gelindesten Lichte betrachtet, wahnsinniger Enthusiasmus scheinen muß,
zu einer so glorreichen Unternehmung zu machen, als jemals die große Seele
eines Römers geschwellt hatte. Aber Brutus hatte Bedenklichkeiten, welche
ihm eine unzeitige Güte eingab; sein Ansehen entschied; Antonius bedankte
sich für sein Leben, und begrub den Platonischen Brutus unter den Trümmern,
der auf ewig umgestürzten Republik. Was half also sein Platonismus dem
Vaterlande? Wir haben uns vielleicht zu lange bei dieser Betrachtung
aufgehalten; aber die Beobachtung, die uns dazu verleitet hat, so alt sie
ist, scheint uns wichtig und an praktischen Folgerungen fruchtbar, deren
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