Geschichte des Agathon. Teil 1 - 16

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zu sich selbst und der schönen Danae gegenüber, gebracht.


VIERTES KAPITEL
Fortsetzung des Vorhergehenden

Es ist eine alte Bemerkung, daß man einer schönen Dame die Zeit nur
schlecht vertreibt, wenn man sie von den Eindrücken, die eine andre auf
unser Herz gemacht hat, unterhält. Je mehr Feuer, je mehr Wahrheit, je
mehr Beredsamkeit wir in einem solchen Falle zeigen, je reizender unsre
Schilderungen, je schöner unsre Bilder, je beseelter unser Ausdruck ist,
desto gewisser dürfen wir uns versprechen, unsre Zuhörerin einzuschläfern.
Diese Beobachtung sollten sich besonders diejenigen empfohlen sein
lassen, welche eine würklich im Besitz stehende Geliebte mit der
Geschichte ihrer ehemaligen verliebtet Abenteuer unterhalten. Agathon,
welcher noch weit davon entfernt war, von seiner Einbildungs-Kraft Meister
zu sein, hatte diese Regel gänzlich aus den Augen verloren, da er einmal
auf die Erzählung seiner ersten Liebe gekommen war. Die Lebhaftigkeit
seiner Wiedererinnerungen schien sie in Empfindungen zu verwandeln; er
bedachte nicht, daß es weniger anstößig wäre, eine Geliebte, wie Danae,
mit der ganzen Metaphysik der intellektualischen Liebe, als mit so
enthusiastischen Beschreibungen der Vorzüge einer andern, und der
Empfindungen, welche sie eingeflößt, zu unterhalten. Eine Art von
Mittelding zwischen Gähnen und Seufzen, welches ihr an der Stelle, wo wir
seine Erzählungen abgebrochen haben, entfuhr, und ein gewisser Ausdruck
von langer Weile, der aus einer erzwungnen Miene von vergnügter
Aufmerksamkeit hervorbrach, machte ihn endlich seiner Unbesonnenheit
gewahr werden; er stutzte einen Augenblick, er errötete, und es fehlte
wenig, daß er den Zusammenhang seiner Geschichte darüber verloren hätte.
Doch erholte er sich noch geschwinde genug wieder, um seiner Verwirrung
irgend einen zufälligen Vorwand zu geben, und setzte seine Erzählung fort,
indem er fest bei sich beschloß, genauer auf sich selbst Acht zu geben,
und seine Beschreibungen so sehr abzukürzen, als es nur immer möglich sein
würde; ein Vorsatz, bei welchem unsre Leser sich wenigstens eben so wohl
befinden werden, als die schöne Danae, wenn er anders fähig sein wird,
sich selbst Wort zu halten.
"Die süßen Träume", (fuhr der Held unsrer Geschichte fort) "worin mein
Herz sich so gerne zu wiegen pflegte, hatten nicht würkliches genug,
diesen angenehmen Zustand meines Gemütes lange zu unterhalten. Eine
zärtliche Schwermut, welche jedoch nicht ohne eine Art von Wollust war,
bemächtigte sich meiner so stark, daß ich Mühe hatte, sie vor denjenigen
zu verbergen, mit denen ich einen Teil des Tages zubringen mußte. Ich
suchte die Einsamkeit; und weil ich den Tag über, nur wenige Stunden in
meiner Gewalt hatte, so fing ich wieder an, den größten Teil der Zeit,
worin andere schliefen, in den angenehmen Hainen, die den Tempel umgeben,
mit meinen Gedanken und dem Bilde meiner Unbekannten zu durchwachen. In
einer dieser Nächte begegnete es, daß ich von ungefähr in eine Gegend des
Hains verirrte, welche das Ansehen einer Wildnis, aber der anmutigsten,
die man sich nur einbilden kann, hatte. Mitten darin ließ das Gebüsche,
welches in labyrinthischen Krümmungen mit hohen Zypressen und vielen
selbst gewachsenen Lauben abgesetzt, sich um sich selbst herumwand, einen
offnen Platz, der mit einem halben Circul von wilden Lorbeer-Bäumen, von
denen sich immer eine Reihe über die andere erhub, eingefaßt, auf der
andern Seite aber nur mit niedrigem Myrten-Gesträuch und Rosen-Hecken
leicht umkränzt war. Mitten darin lagen einige Nymphen von weißem Marmor,
von überhangendem Rosen-Gesträuche beschattet, welche auf ihren Urnen zu
schlafen schienen, indes sich aus jeder Urne eine Quelle in ein geräumiges
Becken von poliertem schwarzem Granit-Marmor ergoß, worin die
Frauens-Personen, welche unter dem Schutz des delphischen Apollo stunden,
sich im Sommer zu baden pflegten. Dieser Ort war (einer alten Sage nach)
der Diana heilig; und kein männlicher Fuß durfte, bei Strafe, sich den
Zorn dieser unerbittlichen Göttin zu zuziehen, sich unterstehen, ihrem
geheiligten Ruhe-Platz nahe zu kommen. Vermutlich machte die Göttin eine
Ausnahme zu Gunsten eines unschuldigen Schwärmers, der (ohne den mindesten
Vorsatz, ihre Ruhe zu stören, und ohne einmal zu wissen, wohin er kam),
sich hieher verirrt hatte. Denn anstatt mich ihren Zorn empfinden zu
lassen, begünstigte sie mich vielmehr mit einer Erscheinung, welche mir
angenehmer war, als wenn sie selbst, mich zu ihrem Endymion zu machen, zu
mir herabgestiegen wäre. Weil ich in eben dem Augenblick, da ich diese
Erscheinung hatte, den Ort, wo ich mich befand, für denjenigen erkannte,
der mir öfters, um ihn desto gewisser vermeiden zu können, beschrieben
worden war; so war würklich mein erster Gedanke, daß es die Göttin sei,
welche, von der Jagd ermüdet, unter ihren Nymphen schlummre. Von einem
heiligen Schauer erschüttert, wollte ich schon den Fuß zurückziehn; als
ich beim Glanz des seitwärts einfallenden Mond-Lichts gewahr wurde, daß es
meine Unbekannte war. Ich will es nicht versuchen, zu beschreiben wie mir
in diesem Augenblicke zu Mute war; es war einer von denen, an welche ich
mich nur erinnern darf, um zu glauben, daß ein Wesen, welches einer
solchen Wonne fähig ist, zu nichts geringers als zu der Wonne der Götter
bestimmt sein könne. Itzt konnt' ich natürlicher Weise nicht mehr denken,
mich unbemerkt zurückzuziehen; meine einzige Sorge war, die liebenswürdige
Einsame zu einer Zeit und an einem Orte, wo sie keinen Zeugen, am
allerwenigsten einen männlichen vermuten konnte, durch keine plötzliche
überraschung zu erschrecken. Die Stellung, worin sie an eine der
marmornen Nymphen angelegt lag, gab zu erkennen, daß sie staunte; ich
betrachtete sie eine geraume Weile, ohne daß sie mich gewahr wurde.
Dieser Umstand erlaubte mir meine eigene Stelle zu verändern, und eine
solche zu nehmen, daß sie, so bald sie die Augen aufschlage, mich
unfehlbar erkennen müßte. Diese Vorsicht hatte die verlangte Würkung.
Sie erblickte mich; sie stutzte; aber sie erkannte mich doch zu schnell,
um mich für einen Satyren anzusehen. Meine Erscheinung schien ihr mehr
Vergnügen als Unruhe zu machen. Ein jeder andrer, so gar ein Satyr, würde
irgend ein artig gedrehtes Kompliment in Bereitschaft gehabt haben, um
seine Freude über eine so reizende Erscheinung auszudrücken; die
Gelegenheit konnte nicht schöner sein, sie für eine Göttin, oder
wenigstens für eine der Gespielen Dianens anzusehen, und diesem Irrtum
gemäß zu begrüßen. Aber ich, von neuen, nie gefehlten, unbeschreiblichen
Empfindungen gedrückt, ich konnte gar nichts sagen. Zu ihren Füßen hätte
ich mich werfen mögen; aber die Schüchternheit, welche (zumal in meinem
damaligen Alter) mit der ersten Liebe so unzertrennlich verbunden ist,
hielt mich zurück; ich besorgte, daß sie sich einen nachteiligen Begriff
von der tiefen Ehrerbietung, die ich für sie empfand, aus einer solchen
Freiheit machen möchte. Meine Unbekannte war nicht so schüchtern; sie hub
sich, mit dieser sittsamen Anmut, wodurch sie sich das erste mal, als ich
sie gesehen, in meinen Augen von allen ihren Gespielen unterschieden hatte,
vom Boden auf, und ging ein paar Schritte gegen mich. 'Wie finde ich den
Agathon hier?' sagte sie mit einer Stimme, die ich noch zu hören glaube;
so lieblich, so rührend schien sie unmittelbar in meine Seele sich
einzuschmeicheln. In der süßen Verwirrung, worin ich war, fand ich keine
bessere Antwort, als sie zu versichern, daß ich nicht so verwegen gewesen
wäre, ihre Einsamkeit zu stören, wenn ich vermutet hätte, sie hier zu
finden. Das Kompliment war nicht so artig, als es ein junger Athenienser
bei einer solchen Gelegenheit gemacht hätte; aber Psyche (so erfuhr ich in
der Folge, daß meine Unbekannte genennt werde) war zu unschuldig, um
Komplimente zu erwarten. 'Ich erkenne meine Unvorsichtigkeit, wiewohl zu
spät', versetzte sie: 'Was wird Agathon von mir denken, da er mich an
diesem abgelegenen Ort in einer solchen Stunde allein findet? Und doch'
(setzte sie errötend hinzu) 'ist es glücklich für mich, wenn ich ja einen
Zeugen meiner Unbesonnenheit haben mußte, daß es Agathon war.' Ich
versicherte sie, daß mir nichts natürlicher vorkomme, als der Geschmack,
den sie in der Einsamkeit, in der Stille einer so schönen Nacht, und in
einer so anmutigen Gegend zu finden scheine. Ich setzte noch vieles von
den Annehmlichkeiten des Mondscheins, von der majestätischen Pracht des
sternvollen Himmels, von der Begeistrung, welche die Seele in diesem
feierlichen Schweigen der ganzen Natur erfahre, von dem Einschlummern der
Sinne, und dem Erwachen der innern geheimnisvollen Kräfte unsers
unsterblichen Teils, hinzu--Dinge, welche bei den meisten Schönen, zumal
in einem so anmutigen Myrten-Gebüsche, und in der einladenden Dämmerung
einer so lauen Sommer-Nacht, sehr übel angebracht gewesen wären; aber bei
der gefühlvollen Psyche rührten sie die empfindlichsten Saiten ihres
Herzens. Das Gespräch, worin wir uns unvermerkt verwickelten, entdeckte
eine übereinstimmung in unserm Geschmack und in unsern Neigungen, welche
gar bald ein eben so freundschaftliches und vertrauliches Verständnis
zwischen unsern Seelen hervorbrachte, als ob wir uns schon viele Jahre
geliebet hätten. Mir war, als ob ich alles, was sie sagte, durch eine
unmittelbare Anschauung in ihrer Seele lese; und hinwieder schien das, was
ich sagte, so abgezogen, idealisch und dichterisch, es immer sein mochte,
ein bloßer Widerhall oder die Entwicklung ihrer eigenen Empfindungen und
solcher Ideen zu sein, welche als Embryonen in ihrer Seele lagen, und nur
den erwärmenden Einfluß eines geübtern Geistes nötig hatten, um sich zu
entfalten, und durch ihre naive Schönheit die erhabensten und
sinnreichsten Gedanken der Weisen zu beschämen. Die Zeit wurde uns bei
dieser Unterhaltung so kurz, daß wir kaum eine Stunde bei einander gewesen
zu sein glaubten, als uns die aufgehende Morgenröte erinnerte, daß wir uns
trennen mußten. Ich hatte durch diese Unterredung erfahren, daß meine
Geliebte von ihrer Herkunft eben so wenig wisse, als ich von der meinigen;
daß sie von ihrer Amme, in der Gegend von Corinth bis ins sechste Jahr
erzogen, hernach aber von Räubern entführt, und an die Priesterin zu
Delphi verkauft worden, welche sie in allen weiblichen Künsten, und da sie
eine besondere Neigung zum Lesen an ihr bemerkt, auch in der Kunst die
Dichter recht zu lesen, habe unterrichten lassen, und sie in der Folge zu
ihrer Leserin gemacht habe. Diese Umstände waren für meine Liebe zu der
jungen Psyche nicht sehr schmeichelhaft; allein das Vergnügen der
gegenwärtigen Augenblicke ließ mich gar nicht an das Künftige denken;
unbekümmert, wohin die Empfindungen, von denen ich eingenommen war, in
ihren Folgen endlich führen könnten, überließ ich mich ihnen mit aller
Gutherzigkeit der jugendlichen Unschuld; meine kleine Psyche zu sehen, zu
lieben, es ihr zu sagen, und aus ihrem schönen Munde zu hören, in ihren
seelenvollen Augen zu sehen, daß ich wieder geliebt werde.--Das waren itzt
alle Glückseligkeiten, die ich wünschte, und über welche hinaus ich keine
andere kannte. Ich hatte ihr etwas von den Eindrücken gesagt, die ihr
erster Anblick auf mein Herz gemacht hatte; und sie hatte diese
Eröffnungen mit dem Geständnis der vorzüglichen Meinung, welche ihr das
allgemeine Urteil zu Delphi von mir gegeben hätte, erwidert; aber meine
zärtliche und ehrfurchtsvolle Schüchternheit erlaubte mir nicht, ihr alles
zu sagen, was mein Herz für sie empfand. Meine Ausdrücke waren lebhaft
und feuerig; aber sie hatten mit der gewöhnlichen Sprache der Liebe so
wenig ähnliches, daß ich weniger zu sagen glaubte, indem ich in der Tat
unendlich mal mehr sagte, als ein gewöhnlicher Liebhaber, der mehr von
seinen Begierden beunruhigt, als von dem Werte seiner Geliebten gerührt
ist. Allein da wir uns scheiden mußten, würde mich mein allzuvolles Herz
verraten haben, wenn die unerfahrne Jugend der guten Psyche ihr erlaubt
hätte, einiges Mißtrauen in Empfindungen zu setzen, welche sie nach der
Unschuld ihrer eigenen beurteilte. Ich zerfloß in Tränen, und setzte ihr
auf eine so zärtliche, so bewegliche Art zu, mir zu versprechen, sich in
der folgenden Nacht wieder in dieser Gegend finden zu lassen, daß es ihr
unmöglich war, mich ungetröstet wegzuschicken. Wir setzten also, da uns
alle Gelegenheit, uns bei Tage zu sprechen, abgeschnitten war, diese
nächtliche Zusammenkünfte fort; und unsere Liebe wuchs und verschönerte
sich zusehends, ohne daß wir dachten, daß es Liebe sei. Wir nannten es
Freundschaft; und genossen ihrer reinsten Süßigkeiten, ohne durch einige
Besorgnisse, Bedenklichkeiten oder andre Symptome der Leidenschaft,
beunruhigt zu werden. Psyche hatte sich eine Freundin, wie ich mir einen
Freund, gewünscht; nun glaubten wir beide gefunden zu haben, was wir
wünschten. Unsere Denkungs-Art, und die Güte unserer Herzen, flößte uns
ein vollkommenes und unbegrenztes Zutrauen gegen einander ein.--Meine
Augen, welche schon lange gewöhnt waren, anders zu sehen, als man sonst in
meinen damaligen Jahren zu sehen pflegt, sahen in Psyche kein reizendes
Mädchen, sondern die schönste, die liebenswürdigste der Seelen, deren
geistige Reizungen aus dem durchsichtigen Flor eines irdischen Gewandes
hervorschimmerten; und die wissensbegierige Psyche, welche nie glücklicher
war, als wenn ich ihr die erhabenen Geheimnisse meiner dichterischen
Philosophie entfaltete, glaubte den göttlichen Orpheus oder den Apollo
selbst zu hören, wenn ich sprach. Es ist in der Natur der Liebe (so
zärtlich und unkörperlich sie immer sein mag) so lange zuzunehmen, bis sie
das Ziel erreicht hat, wo die Natur sie zu erwarten scheint. Die unsrige
nahm auch zu, und ging nach und nach durch mehr als eine Verwandlung; aber
sie blieb sich selbst doch immer ähnlich. Nachdem uns der Name der
Freundschaft nicht mehr bedeutend genug schien, dasjenige, was wir für
einander empfanden, auszudrücken, wurden wir eins, daß unter allen
Zuneigungen, derer uns die Natur fähig mache, die Liebe eines Bruders und
einer Schwester zugleich die stärkste und die reineste sei. Die
Vorstellung, die wir uns davon machten, entzückte uns; und nachdem wir oft
bedauert hatten, daß uns die Natur diese Glückseligkeit versagt habe,
wunderten wir uns zuletzt, wie wir nicht bälder eingesehen hätten, daß es
nur von uns abhange, ihre Kargheit in diesem Stücke zu ersetzen.

Wir waren also Bruder und Schwester, und blieben es einige Zeit, ohne daß
die Vertraulichkeit und die unschuldigen Liebkosungen, wozu uns diese
Namen berechtigten, in unsern Augen wenigstens, der Tugend, welcher wir
zugleich mit der Liebe eine ewige Treue geschworen hatten, den geringsten
Abbruch taten. Wir waren enthusiastisch genug, die Vermutung oder
vielmehr die bloße Möglichkeit, einander vielleicht so nahe verwandt zu
sein, als wir wünschten, in den zärtlichen Ergießungen unserer Herzen
zuweilen für die Stimme der Natur zu halten; zumal da eine wirkliche oder
eingebildete besondere ähnlichkeit unserer Gesichts-Züge diesen Wahn zu
rechtfertigen schien. Da wir uns aber die Betrüglichkeit dieser
vermeinten Sprache des Blutes nicht immer verbergen konnten, so fanden wir
desto mehr Vergnügen darin, die Vorstellungen von einer natürlichen
Verschwisterung der Seelen, einem sympathetischen Zug der einen zu der
andern, einer schon in einem vorhergehenden Zustand in bessern Welten
angefangenen Bekanntschaft nachzuhängen, und sie in tausend angenehme
Träume auszubilden. Aber auch bei diesem Grade ließ uns der phantastische
Schwung, den die Liebe unsern Seelen gegeben hatte, nicht stille stehen.
Wir strengten das äußerste Vermögen unserer Einbildungs-Kraft an, um uns
einen Begriff von derjenigen Art zu lieben zu machen, womit in den
überirdischen Sphären die Geister einander liebten. Keine andere schien
uns zu gleicher Zeit der Stärke und der Reinigkeit unserer Empfindungen
genug zu tun, noch für Wesen sich zu schicken, die im Himmel entsprungen,
und dahin wiederzukehren bestimmt wären. Ich gestehe dir, schöne Danae,
daß ich bei der Erinnerung an diese glückselige Schwärmerei meiner ersten
Jugend mich kaum erwehren kann zu wünschen, daß die Bezauberung ewig hätte
dauern können. Und dennoch ist nichts gewissers, als daß sich diese
allzugeistige Empfindungen endlich verzehrt, und die Natur, welche ihre
Rechte nie verliert, uns zuletzt unvermerkt auf eine gewöhnlichere Art zu
lieben geführt haben würde; wenn uns nur die schöne Pythia so viel Zeit,
als dazu erfodert wurde, gelassen hätte. Diese Dame hatte etliche Wochen
verstreichen lassen, ohne (dem Ansehen nach) sich meiner zu erinnern; und
ich hatte sie in dieser Zeit so gänzlich vergessen, daß ich ganz betroffen
war, als ich wieder zu ihr berufen wurde. Ich fand gar bald, daß die
Göttin von Paphos, welche sich vielleicht wegen irgend einer ehemaligen
Beleidigung an ihr zu rächen beschlossen, sie in dieser Zwischen-Zeit
nicht so ruhig gelassen hatte, als es für sie und mich zu wünschen war.
Vermutlich hatte sie (wie die tragische Phädra) allen ihren weiblichen und
priesterlichen Stolz zusammengerafft, um eine Leidenschaft zu unterdrücken,
deren übelstand sie sich selbst unmöglich verbergen konnte; allein eben
so vermutlich mochte sie sich selbst durch die tröstlichen Trug-Schlüsse,
welche Euripides der Amme dieser unglückseligen Prinzessin in den Mund
legt, wieder beruhigt, und endlich den herzhaften Entschluß gefaßt haben,
ihrem Verhängnis nachzugeben. Denn, nachdem sie alle ihre Mühe, mich das,
was sie mir zu sagen hatte, erraten zu lassen, verloren sah, brach sie
endlich ein Stillschweigen, dessen Bedeutung ich eben so wenig verstehen
wollte, und entdeckte mir mit einer Deutlichkeit und mit einem Feuer,
welche mich erröten und erzittern machten, daß sie liebe und wieder
geliebt sein wolle. Der reizende Anzug und die verführische Stellung,
worin sie dieses Geständnis machte, schien ausgewählt zu sein, mich den
Wert des mit angebotenen Glückes mehr als jemals empfinden zu lassen. Ich
muß noch itzt erröten, wenn ich an die Verwirrung denke, worin ich mit
allen meinen erhabenen Begriffen in diesem Augenblick war.--Die
menschliche Natur so erniedrigt--den Namen der Liebe so entweihet zu sehen!
In der Tat, die Pythia selbst konnte von der Art, wie ich ihre
Zumutungen abwies, nicht empfindlicher beschämt und gequält werden, als
ich es durch die Notwendigkeit war, worein ich mich gesetzt sah, ihr so
übel zu begegnen. Ich bestrebte mich, die Härtigkeit meiner Antworten
durch die sanftesten Ausdrücke zu mildern, die ich in der Verwirrung
finden konnte. Aber ich erfuhr bald, daß heftige Leidenschaften sich so
wenig als Sturm-Winde durch Worte beschwören lassen. Die ihrer selbst
nicht mehr mächtige Priesterin nahm für beleidigenden Spott auf, was ich
aus der wohlgemeinten, aber allerdings unzeitigen Absicht, ihrer
versinkenden Tugend zu Hülfe zu kommen, sagte. Sie geriet in eine Wut,
welche mich in die äußerste Verlegenheit setzte; sie brach in
Verwünschungen und Drohungen, und einen Augenblick darauf in einen Strom
von Tränen und in so bewegliche Apostrophen aus, daß ich beinahe schwach
genug gewesen wäre, mit ihr zu weinen, ohne mein Herz geneigter zu finden,
dem ihrigen zu antworten. Ich ergriff endlich das einzige Mittel, das mir
übrig blieb, mich der albernen Rolle, die ich in dieser Szene spielte, zu
erledigen; ich entfloh. In eben dieser Nacht sah ich meine geliebte
Psyche wieder an dem gewöhnlichen Orte; mein Gemüt war von der Geschichte
dieses Abends zu sehr beunruhigt, als daß ich ihr ein Geheimnis davon
hätte machen können. Wir bedaurten die Priesterin, so schwer es uns auch
war, von der Wut und den Qualen einer Liebe, welche mit der unserigen so
wenig ähnliches hatte, uns eine Vorstellung zu machen; aber wir bedaurten
noch vielmehr uns selbst. Die Raserei, worin ich die Pythia verlassen
hatte, hieß uns das ärgste besorgen. Wir zitterten eines für des andern
Sicherheit; und aus Furcht, daß sie unsere Zusammenkünfte entdecken möchte,
beschlossen wir, (so hart uns dieser Entschluß ankam) sie eine Zeitlang
seltner zu machen. Dieses war das erste mal, daß die reinen Vergnügungen
unserer schuldlosen Liebe von Sorgen und Unruhe unterbrochen wurden, und
wir mit schwerem Herzen von einander Abschied nahmen. Es war, als ob es
uns ahnete, daß dieses das letzte mal sei, da wir uns zu Delphi sähen; und
wir sagten uns wohl tausend mal Lebe wohl; ohne uns eines aus des andern
Armen loswinden zu können. Wir redeten mit einander ab, uns erst in der
dritten Nacht wieder zu sehen. Zufälliger Weise fügte sichs, daß ich in
der Zwischen-Zeit mit der Priesterin in Gesellschaft zusammenkam. Es war
natürlich, daß sie in Gegenwart fremder Leute ihrem Betragen gegen mich
den freundschaftlichen Ton der Anverwandtschaft gab, welche zwischen uns
vorausgesetzt wurde, und durch welche sie nötig befunden hatte, ihren
Umgang mit mir gegen die Urteile strenger Sitten-Richter sicher zu stellen.
Allein außer diesem bemerkte ich, daß sie etliche mal, da sie von
niemand beobachtet zu sein glaubte, die zärtlichsten Blicke auf mich
heftete. Ich war zu gutherzig, Verstellung unter diesen Zeichen der
wiederkehrenden Liebe zu argwöhnen; und der Schluß, den ich daraus zog,
beruhigte mich gänzlich über die Besorgnis, daß sie meinen Umgang mit
Psyche entdeckt haben möchte. Ich flog mit ungedultiger Freude zu unserer
abgeredeten Zusammenkunft; ich wartete so lange, daß mich der Tag beinahe
überrascht hätte; ich durchsuchte den ganzen Hain: aber da war keine
Psyche. Eben so ging es in der folgenden und dritten Nacht. Mein Schmerz
und meine Betrachtungen waren unaussprechlich. Damals erfuhr ich zum
ersten mal, daß meine Einbildungs-Kraft, welche bisher nur zu meinem
Vergnügen geschäftig war, in eben dem Maße, wie sie mich glücklich gemacht
hatte, mich elend zu machen fähig sei. Ich zweifelte nun nicht mehr, daß
die Priesterin unsere Liebe entdeckt habe; und die Folgen, welche dieser
Umstand für Psyche haben konnte, stellten sich mir mit allen Schrecknissen
einer sich selbst quälenden Einbildung dar. Ich faßte in der Wut meines
Schmerzens tausend heftige Entschließungen, von denen immer eine die
andere verschlang; ich wollte zu der Priesterin gehen, und meine Psyche
von ihr fodern--ich wollte--das Ausschweifendste, was man in der
Verzweiflung wollen kann; ich glaube, daß ich fähig gewesen wäre, den
Tempel anzuzünden, wenn ich hätte hoffen können, meine Psyche dadurch zu
retten. Und doch hielt mich ein Schatten von Hoffnung, daß sie durch
zufällige Ursachen habe verhindert werden können, ihr Wort zu halten, noch
zurück, einen unbesonnenen Schritt zu tun, welcher ein bloß eingebildetes
übel würklich und unheilbar hätte machen können. Vielleicht (dachte ich)
weiß die Priesterin noch nichts von unserm Geheimnis; und wie unselig wär'
ich in diesem Fall, wenn ich selbst der Verräter davon wäre? Dieser
Gedanke führte mich zum vierten mal in den Ruhe-Platz der Diana. Nachdem
ich wohl zwo Stunden vergebens gewartet hatte, warf ich mich, in einer
Betäubung von Schmerz und Verzweiflung, zu den Füßen einer von den Nymphen
hin. Ich lag eine Weile, ohne meiner selbst mächtig zu sein. Als ich
mich wieder erholt hatte, sah ich einen frischen Blumen-Kranz um den Hals
und die Arme einer von den Nymphen gewunden; ich sprang auf, um genauer zu
erkundigen, was dieses bedeuten möchte, und fand ein Briefchen an den
Kranz geheftet, worin mir Psyche meldete: daß ich sie in der folgenden
Nacht um eine bestimmte Stunde unfehlbar an diesem Platz antreffen würde;
sie versparete es auf diese Besprechung, mir zu sagen, durch was für
Zufälle sie diese Zeit über verhindert worden, mich zu sehen, oder mir
Nachricht von ihr zu geben; ich dürfte aber vollkommen ruhig und gewiß
sein, daß die Priesterin nichts von unserer Bekanntschaft wisse. Die
heftige Begierde, womit ich wünschte, daß dieses Briefchen von Psyche
geschrieben sein möchte, ließ mich nicht daran denken, ein Mißtrauen
darein zu setzen, ungeachtet mir ihre Handschrift unbekannt war. Ich ging
also plötzlich von dem äußersten Grade des Schmerzens zu der äußersten
Freude über. Ich wand den Glück-weissagenden Blumen-Kranz um mich herum,
nachdem ich die unsichtbaren Spuren der geliebten Finger, die ihn gewunden
hatten, auf jeder Blume weggeküßt hatte. Den folgenden Abend wurde mir
jeder Augenblick bis zur bestimmten Zeit ein Jahrhundert. Ich ging eine
halbe Stunde früher, den guten Nymphen zu danken, daß sie unsere Liebe in
ihren Schutz genommen hatten. Endlich glaubte ich, Psyche zwischen den
Myrten-Hecken hervorkommen zu sehen. Die Nacht war nur durch den Schimmer
der Sterne beleuchtet; aber ich erkannte die gewöhnliche Kleidung der
Psyche, und war von dem ersten Rauschen ihrer Annäherung schon zu sehr
entzückt, um gewahr zu werden, daß die Gestalt, die sich mir näherte, mehr
von dem üppigen Contour einer Bacchantin als von der jungfräulichen
Geschmeidigkeit meiner Freundin hatte. Wir flogen einander mit gleichem
Verlangen in die Arme. Die sprachlose Trunkenheit des ersten Augenblicks
verstattet nicht, Bemerkungen zu machen; aber es währte doch nicht lange,
bis ich notwendig fühlen mußte, daß ich mit einer Heftigkeit, welche mit
der unschuldigen Zärtlichkeit einer Psyche den stärksten Absatz machte, an
einen kaum verhüllten und ungestüm klopfenden Busen gedrückt wurde.--Das
konnte nicht Psyche sein.--Ich wollte mich aus ihren Armen loswinden; aber
sie verdoppelte die Stärke, womit sie mich umschlang, zugleich mit ihren
wollüstigen Liebkosungen; und da ich nun auf einmal mit einem Entsetzen,
welches mir alle Sehnen lähmte, meinen Irrtum erkannte; so machte die
Gewalt, die ich anwenden wollte, mich von der rasenden Priesterin
loszureißen, daß wir mit einander zu Boden sanken. Ich wünschte aus
Hochschätzung des Geschlechts, welches in meinen Augen der
liebenswürdigste Teil der Schöpfung ist, daß ich diese Szene aus meinem
Gedächtnis auslöschen könnte.--Die Bestrebungen dieser Unglückseligen
empörten endlich alle meine Geister zu einem Grimm, der mich ihrer eigenen
Wut überlegen machte. Ich hatte alle meine Vernunft nötig, um nicht alle
Achtung, die ich wenigstens ihrem Geschlecht schuldig war, aus den Augen
zu setzen. Aber ich zweifle nicht, daß eine jede Frauens-Person, welche
noch einen Funken von sittlichem Gefühl übrig hätte, lieber den Tod, als
die Vorwürfe und die Verwünschungen, womit sie überströmt wurde, ausstehen
wollte. Sie krümmete sich, in Tränen berstend zu meinen Füßen.--Dieser
Anblick war mir unerträglich--ich wollte entfliehen; sie verfolgte mich,
sie hing sich an, und bat mich, ihr den Tod zu geben. Ich verlangte mit
Heftigkeit, daß sie mir meine Psyche wieder geben sollte. Diese Worte
schienen sie unsinnig zu machen. Sie erklärte mir, daß das Leben dieser
Sklavin in ihrer Gewalt sei, und von dem Entschluß, den ich nehmen würde,
abhange. Sie sah die Veränderung, die diese Drohung auf einmal in meinem
ganzen Wesen machte; wir verstummten beide eine Weile. Endlich nahm sie
einen sanftern, aber nicht weniger entschlossenen Ton an, um mir ihre
vorige Erklärung zu bekräftigen. Die Eifersucht machte sie so vieles
sagen, daß ich Zeit bekam mich zu fassen, und eine Drohung weniger
fürchterlich zu finden, zu deren Ausführung ich sie, wenigstens aus Liebe
zu sich selbst, unfähig glaubte. Ich antwortete ihr also mit einem kalten
Blute, welches sie stutzen machte: daß sie auf ihre eigene Gefahr über das
Leben meiner jungen Freundin disponieren könne. Doch ersuchte ich sie,
sich zu erinnern, daß sie selbst mich zum Meister über das Ihrige, und
über das, was ihr noch lieber als das Leben sein sollte, gemacht habe.
Das meinige (setzte ich lebhafter hinzu) hört mit dem Augenblick auf, da
Psyche für mich verloren ist; denn bei dem Gott, dessen Gegenwart dieses
heilige Land erfüllt, keine menschliche Gewalt soll mich aufhalten, ihrem
geliebten Geist in eine bessere Welt zu folgen, wohin uns das Laster nicht
folgen kann, unsere geheiligte Liebe zu beunruhigen!--Meine
Standhaftigkeit schien, den Mut der Priesterin niederzuschlagen. Sie
sagte mir endlich: Sie merkte sehr wohl, daß ich trotzig darauf sei, daß
ich in meiner Gewalt habe, sie zu Grunde zu richten--ich könnte tun, was
ich wollte; nur sollte ich versichert sein, daß ihr Psyche für jeden
Schritt antworten sollte, den ich machen würde. Mit diesen Worten
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