Geschichte des Agathon. Teil 1 - 17

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entfernte sie sich, und ließ mich in einem Zustande, dessen
Abscheulichkeit, nach der Empfindung die ich davon hatte, abgemessen, über
allen Ausdruck ging. Ich wußte nun, daß die Priesterin Mittel gefunden
haben müsse, unser Geheimnis zu entdecken, und daß der Blumen-Kranz ein
Kunstgriff von ihrer Erfindung gewesen war. Nach dieser
Niederträchtigkeit war keine Bosheit so ungeheuer, deren ich diese Elende
nicht fähig gehalten hätte. Ich besorgte nichts für mich selbst, aber
alles für die arme Psyche, welche ich der Gewalt einer Nebenbuhlerin
überlassen mußte, ohne daß mir alle meine Zärtlichkeit für sie das
Vermögen geben konnte, sie davon zu befreien."


FÜNFTES KAPITEL
Agathon entfliehet von Delphi, und findet seinen Vater

"Nachdem ich etliche Tage in der grausamen Ungewißheit, was aus meiner
Geliebten geworden sein möchte, zugebracht hatte, erfuhr ich endlich von
einer Sklavin der Pythia, welche ihre Freundin gewesen war, daß sie nicht
mehr in Delphi sei. Dieses war alle Nachricht, die ich von ihr ziehen
konnte; aber es war genug, mir den Aufenthalt von Delphi unerträglich zu
machen. Nunmehr bedacht' ich mich keinen Augenblick, was ich tun wollte.
Ich stahl mich in der nächsten Nacht hinweg, ohne um die Folgen eines so
unbesonnenen Schrittes bekümmert zu sein; oder richtiger zu sagen, in
einem Gemüts-Zustande, worin ich unfähig war, einige vernünftige
überlegung zu machen. Ich irrte eine Zeitlang an allen Orten herum, wo
ich eine Spur von meiner Freundin zu entdecken hoffte; töricht genug mir
einzubilden, daß sie mich, wo sie auch sein möchte, durch die magische
Gewalt der Sympathie unsrer Seelen nach sich ziehen werde. Aber meine
Hoffnung betrog mich; niemand konnte mir die geringste Nachricht von ihr
geben. Unempfindlich gegen alles Elend, welches ich auf dieser unsinnigen
Wanderschaft erfahren mußte, fühlte ich keinen andern Schmerz als die
Trennung von meiner Geliebten und die Ungewißheit, was ihr Schicksal sei;
ich würde die Versicherung, daß es ihr wohl gehe, gerne mit meinem Leben
bezahlt haben. Endlich führte mich der Zufall oder eine mitleidige
Gottheit nach Corinth. Die Sonne war eben untergegangen, als ich von den
Beschwerlichkeiten der Reise, und einer Diät, deren ich nicht gewohnt war,
äußerst abgemattet, vor dem Hofe eines von den prächtigen Landgütern ankam,
welche die Küsten des Corinthischen Meeres verschönern. Ich warf mich
unter eine hohe Zypresse nieder, und verlor mich in den Vorstellungen der
natürlichen, und dennoch in der Hitze der Leidenschaft nicht
vorhergesehenen Folgen meiner Flucht von Delphi. In der Tat war meine
Situation fähig, den herzhaftesten Mut niederzuschlagen. In eine Welt
ausgestoßen, worin mir alles fremd war, ohne Freunde, unwissend wie ich
ein Leben werde erhalten können, dessen Urheber mir nicht einmal bekannt
war--warf ich traurige Blicke um mich her--die ganze Natur schien mich
verlassen zu haben--auf dem weiten Umfang der mütterlichen Erde sah ich
nichts, worauf ich einen Anspruch machen konnte als ein Grab, wenn mich
die Last des Elends endlich aufgerieben haben würde; und selbst dieses
konnte ich nur von der Frömmigkeit irgend eines mitleidigen Wanderers
hoffen. Diese melancholischen Gedanken wurden durch die Erinnerung meiner
vergangnen Glückseligkeit, und durch das Bewußtsein, daß ich mein Elend
durch keine Bosheit des Herzens oder irgend eine entehrende übeltat
verdient hätte, noch empfindlicher gemacht. Ich sah mit tränenvollen
Augen um mich her, als ob ich ein Wesen in der Natur suchen wollte, dem
mein Zustand zu Herzen ginge. In diesem Augenblick erfuhr ich den
wohltätigen Einfluß dieser glückseligen Schwärmerei, welche die Natur dem
empfindlichsten Teil der Sterblichen, zu einem Gegenmittel gegen die übel,
denen sie durch die Schwäche ihres Herzens ausgesetzt sind, gegeben zu
haben scheint. Ich wandte mich an die Unsterblichen, mit denen meine
Seele schon so lange in einer Art von unsichtbarer Gemeinschaft gestanden
war. Der Gedanke daß sie die Zeugen meines Lebens, meiner Gedanken,
meiner geheimsten Neigungen gewesen seien, goß lindernden Trost in mein
verwundetes Herz. Ich sahe meine geliebte Psyche unter ihre Flügel
gesichert. 'Nein', rief ich aus, 'die Unschuld kann nicht unglücklich
sein, noch das Laster seine Absichten ganz erhalten! In diesem
majestätischen All, worin Sphären und Atomen sich mit gleicher
Unterwürfigkeit nach den Winken einer weisen und wohltätigen Macht bewegen,
wär es Unsinn und Gottlosigkeit, sich einer entnervenden Kleinmut zu
überlassen.--Mein Dasein ist der Beweis, daß ich eine Bestimmung habe.
--Hab' ich nicht eine Seele welche denken kann, und Gliedmaßen, welche ihr
als Sklaven zur Ausrichtung ihrer Gedanken zugegeben sind?--Bin ich nicht
ein Grieche? Und wenn mich mein Vaterland nicht erkennen will, bin ich
nicht ein Mensch? Ist nicht die Erde mein Vaterland? Und gibt mir nicht
die Natur ein unverlierbares Recht an Erhaltung und jedes wesentliche
Stück der Glückseligkeit, sobald ich meine Kräfte anwende die Pflichten zu
erfüllen, die mich mit der Welt verbinden?'--Diese Gedanken beschämten
meine Tränen, und richteten mein Herz wieder auf. Ich fing an, die Mittel
zu überlegen, die ich in meiner Gewalt hatte, mich in bessere Umstände zu
setzen; als ich einen Mann von mittlerm Alter gegen mich herkommen sah,
dessen Ansehen und Miene mir beim ersten Anblick Zutrauen und Ehrerbietung
einflößten. Ich raffte mich sogleich vom Boden auf, und beschloß mit mir
selbst, ihn anzureden, ihm meine Umstände zu entdecken, und mir seinen Rat
auszubitten. Er kam mir zuvor.--'Du scheinest vom Weg ermüdet zu sein,
junger Fremdling', sagte er zu mir, mit einem Ton, der ihm sogleich mein
Herz entgegen wallen machte; 'und da ich dich unter dem wirtschaftlichen
Schatten meines Baumes gefunden habe, so hoffe ich, du werdest mir das
Vergnügen nicht versagen, dich diese Nacht in meinem Hause zu beherbergen.
' Dieser Mann, den ich hieraus für den Herrn des Hauses, welches ich vor
mir sah, erkannte, betrachtete mich mit einer sonderbaren Aufmerksamkeit,
indem ich ihm für seine Leutseligkeit dankte, und mit einer
Offenherzigkeit, welche von meiner wenigen Kenntnis der Welt zeugte,
bekannte; daß ich im Begriff gewesen sei, ihn um dasjenige zu ersuchen,
was er mir auf eine so edle Art anbiete; nachdem ich durch einen Zufall in
diese Gegenden, wo ich niemand kenne, geraten sei. Ich weiß nicht, was
ihn zu meinem Vorteil einzunehmen schien; mein Aufzug wenigstens konnte es
nicht sein; denn ich hatte, aus Sorge entdeckt zu werden, meine Delphische
Kleidung gegen eine schlechtere vertauscht, welche auf meiner Wanderschaft
ziemlich abgenutzt worden war. Er wiederholte mir wie angenehm es ihm sei,
daß mich der Zufall vielmehr ihm als einem seiner Nachbarn zugeführt habe;
und so folgte ich ihm in sein Haus, dessen Weitläufigkeit, Bauart und
Pracht einen Besitzer von großem Reichtum und vielem Geschmack ankündigte.
Der Saal in dem wir zuerst abtraten, war mit Gemälden von den
berühmtesten Meistern, und mit einigen Bild-Säulen und Brust-Bildern vom
Phidias und Alcamenes ausgeziert. Ich liebe wie dir bekannt ist, die
Werke der schönen Künste bis zur Schwärmerei, und mein langer Aufenthalt
in Delphi hatte mir einige Kenntnis davon gegeben. Ich bewunderte einige
Stücke, setzte an andern dieses oder jenes aus, nannte die Künstler, deren
Hand oder Manier ich erkannte, und nahm Gelegenheit von andern
Meisterstücken zu reden, die mir von ihnen bekannt waren. Ich bemerkte,
daß mein Wirt mich mit Verwunderung von neuem betrachtete, und so aussah,
als ob er betroffen wäre, einen jungen Menschen, den er in einem so wenig
versprechenden Aufzug unter einem Baum liegend gefunden, mit so vieler
Kenntnis von Künsten sprechen zu hören, von denen gemeiniglich nur Leute
von Stand und Vermögen im Ton der Kenner zu reden pflegen. Nach einer
kleinen Weile wurde gemeldet, daß das Abend-Essen aufgetragen sei. Er
führte mich hierauf in einen kleinen Saal, dessen Mauern von einem der
besten Schüler des Parrhasius mit Wasser-Farben niedlich übermalt waren.
Wir speiseten ganz allein. Die Tafel, das Geräte, die Aufwärter, alles
stimmte mit dem Begriff überein, den ich mir bereits von dem Geschmack und
dem Stande des Haus-Herrn gemacht hatte. Unter dem Essen trat ein junger
Mensch von feinem Ansehen und zierlich gekleidet, auf, und rezitierte ein
Stuck aus der Odyssee mit vieler Geschicklichkeit. Mein Wirt sagte mir,
daß er bei Tische diese Art von Gemüts-Ergötzung den Tänzerinnen und
Flötenspielerinnen vorzöge, womit man sonst bei den Tafeln der Griechen
sich zu unterhalten pflege. Das Lob das ich seinem Leser beilegte, gab zu
einem Gespräch über die beste Art zu rezitieren, und über die Griechischen
Dichter Anlaß, wobei ich meinem Wirte abermal Gelegenheit gab, zu stutzen,
und mich immer aufmerksamer, und wie mich deuchte, mit einer Art von
zärtlicher Gemüts-Bewegung anzusehen. Er sah daß ich es gewahr wurde,
und sagte mir hierauf, daß mich die Verwunderung womit er mich von Zeit zu
Zeit betrachtete, weniger befremden würde, wenn ich die außerordentliche
ähnlichkeit meiner Gesichts-Bildung und Miene mit einer Person, welche er
ehmals gekannt habe, wißte; 'doch du sollst selbst hievon urteilen',
setzte er hinzu, und hierauf fing er an von andern Dingen zu reden, bis
der Wein und die Früchte aufgestellt wurden. Bald darauf stunden wir auf,
und nachdem wir eine Weile in einer langen Galerie, die auf einer
doppelten Reihe Corinthischer Säulen von buntem Marmor ruhte, und prächtig
erleuchtet war, auf und abgegangen waren, führte er mich in ein Cabinet,
worin ein Schreibtisch, ein Büchergestell, einige Polster, und ein Gemälde
in Lebensgröße auf welches ich nicht gleich acht gab, alle Möbeln und
Zierraten ausmachten. Er hieß mich niedersetzen, und nachdem er das
Bildnis, welches ihm gegenüber hing, eine ziemliche Weile mit Bewegung
angesehen hatte, redete er mich also an: 'Deine Jugend, liebenswürdiger
Fremdling, die Art wie sich unsere Bekanntschaft angefangen, die
Eigenschaften die ich in dieser kurzen Zeit an dir entdeckt, und die
Zuneigung die ich in meinem Herzen für dich finde, rechtfertigen mein
Verlangen, von deinem Namen, und von den Umständen benachrichtiget zu sein,
welche dich in einem solchen Alter von deiner Heimat entfernt und in
diese fremde Gegenden geführt haben können. Es ist sonst meine
Gewohnheit nicht, mich beim ersten Anblick für jemand einzunehmen. Aber
bei deiner Erblickung hab ich einem geheimen Reiz, der mich gegen dich zog
nicht widerstehen können; und du hast in diesen wenigen Stunden meine
voreilige Neigung so sehr gerechtfertiget, daß ich mir selbst Glück
wünsche, ihr Gehör gegeben zu haben. Befriedige also mein Verlangen, und
sei versichert, daß die Hoffnung, dir vielleicht nützlich sein zu können,
weit mehr Anteil daran hat, als ein unbescheidener Vorwitz. Du siehest
einen Freund in mir, dem du dich, ungeachtet der kurzen Dauer unsrer
Bekanntschaft, mit allem Zutrauen eines langwierigen und bewährten Umgangs
entdecken darfst.' Ich wurde durch diese Anrede so sehr gerührt, daß sich
meine Augen mit Tränen füllten--ich glaube, daß er darin lesen konnte was
ihm mein Herz antwortete, ob ich gleich eine Weile keine Worte finden
konnte. Endlich sagte ich ihm, daß ich von Delphi käme; daß ich daselbst
erzogen worden; daß man mich Agathon genennt hätte; daß ich niemalen habe
entdecken können, wem ich das Leben zu danken habe; und daß alles was ich
davon wisse, dieses sei, daß ich in einem Alter von vier oder fünf Jahren
in den Tempel gebracht, mit andern Knaben, welche man dem Dienst des
Gottes zu Delphi gewidmet, erzogen, und nachdem ich zu mehrern Jahren
gekommen, von den Priestern mit einer vorzüglichen Achtung angesehen, und
in allem was zur Erziehung eines freigebornen Griechen erfordert werde,
geübet worden sei. Stratonicus (so wurde mein Wirt genannt) hatte während
daß ich dieses sagte, Mühe sich ruhig zu halten; sein Gesicht veränderte
sich; er wollte anfangen zu reden, schien sich aber wieder anders zu
bedenken, und ersuchte mich nur, ihm zu sagen, warum ich Delphi verlassen
hätte. So natürlich die Aufrichtigkeit sonst meinem Herzen war, so konnte
ich doch dieses mal unmöglich über die Bedenklichkeiten hinaus kommen,
welche mir über meine Liebe zu Psyche den Mund verschlossen. Einem
Freunde von meinen Jahren, für den ich mein Herz eben so eingenommen
gefunden hätte, als für den Stratonicus, würde ich das Innerste meines
Herzens ohne Bedenken aufgeschlossen haben, so bald ich hätte vermuten
können, daß er meine Empfindungen zu verstehen fähig sei: Aber hier hielt
mich etwas zurück, davon ich mir selbst die Ursache nicht recht angeben
konnte. Ich schob also die ganze Schuld meiner Entweichung von Delphi auf
die Pythia, indem ich ihm so ausführlich, als es meine jugendliche
Schamhaftigkeit gestatten wollte, von den Versuchungen, in welche sie
meine Tugend geführt hatte, Nachricht gab. Er schien sehr wohl mit meiner
Aufführung zufrieden, und nachdem ich meine Erzählung bis auf den
Augenblick, wo ich ihn zuerst erblickt, und dasjenige was ich sogleich für
ihn empfunden, fortgeführt; stund er mit einer lebhaften Bewegung auf,
warf seine Arme um meinen Hals, und sagte mit Tränen der Freude und
Zärtlichkeit in seinen Augen:--'Mein liebster Agathon, siehe deinen
Vater--hier', setzte er hinzu, indem er mich sanft umwendete, und auf das
Gemälde wies, welchem ich bisher den Rücken zugekehrt hatte,--'hier, in
diesem Bilde, erkenne die Mutter, deren geliebte Züge mich beim ersten
Anblick in deiner Gesichts-Bildung gerührt, und diese Bewegung erregt
haben, die ich nun für die Stimme der Natur erkenne.'

Du kennest mich zu gut, liebenswürdige Danae, um dir meine Empfindungen in
diesem Augenblicke nicht lebhafter einzubilden, als ich sie beschreiben
könnte. Solche Augenblicke sind keiner Beschreibung fähig; für solche
Freuden hat die Sprache keine Namen, die Natur keine Bilder, und die
Phantasie selbst keine Farben.--Das Beste ist, zu schweigen, und den
Zuhörer seinem eigenen Herzen zu überlassen. Mein Vater schien durch
meine Entzückung, welche sich lange Zeit nur durch Tränen und sprachlose
Umarmungen und abgebrochene Töne der zärtlichsten Regungen, deren die
Natur fähig ist, ausdrücken konnte, doppelt glücklich zu sein. Das
Vergnügen, womit er mich für seinen Sohn erkannte, schien ihn selbst
wieder in die glücklichsten Augenblicke seiner Jugend zu versetzen, und
Erinnerungen wieder aufzuwecken, denen mein Anblick ein neues Leben gab.
Da er natürlicher Weise voraussetzen konnte, daß ich begierig sein werde,
die Ursachen zu wissen, welche meinen Vater, der mich mit so vielem
Vergnügen für seinen Sohn erkannte, hatten bewegen können, mich so viele
Jahre von sich verbannt zu halten; so gab er mir hierüber alle
Erläuterungen, die ich nur wünschen konnte, durch eine umständliche
Erzählung der Geschichte seiner Liebe zu meiner Mutter. Seine
Bekanntschaft mit ihr hatte sich zufälliger Weise in einem Alter
angefangen, worin er noch gänzlich unter der väterlichen Gewalt stund.
Sein Vater war das Haupt eines von den edelsten Geschlechtern in Athen.
Meine Mutter war sehr jung, sehr schön, und eben so tugendhaft als schön,
unter der Aufsicht einer alten Frau, die sich ihre Mutter nannte, dahin
gekommen. Die strenge Eingezogenheit, worin sie sehr kümmerlich von ihrer
Hand-Arbeit lebte, verwahrte die junge Musarion vor den Augen und vor den
Nachstellungen der mäßigen reichen Jünglinge, welche gewohnt sind, junge
Mädchen, die keinen andern Schutz als ihre Unschuld, und keinen andern
Reichtum als ihre Reizungen haben, für ihre natürliche Beute anzusehen.
Dem ungeachtet konnte sie nicht verhintern, durch einen Zufall, den ich
übergehen will, meinem Vater bekannt zu werden, welcher sich durch seine
gesittete und bescheidene Lebens-Art von den meisten jungen Atheniensern
seiner Zeit unterschied. Sein tugendhafter Charakter konnte ihn nicht
verwahren, von den Reizungen der jungen Musarion gerührt zu werden; aber
er machte, daß seine Liebe die Eigenschaft seines Charakters annahm. Sie
war tugendhaft, bescheiden, und eben dadurch stärker und dauerhafter.
Sein Stand, sein guter Ruf und sein zurückhaltendes Betragen gegen den
unschuldigen Gegenstand seiner Liebe gaben zusammengenommen einen
Beweg-Grund ab, der die Nachsicht entschuldigen konnte, womit die Alte
seine geheime Besuche duldete, ob sie gleich immer häufiger wurden.
Nichts kann natürlicher sein, als dasjenige, was man liebt, dem Mangel
nicht ausgesetzt sehen zu können; aber nichts ist auch in den Augen der
Welt zweideutiger, als die Freigebigkeit eines jungen Menschen gegen eine
junge Person, welche das Unglück hat, durch ihre Annehmlichkeiten den Neid,
und durch ihre Armut die Verachtung des großen Haufens zu erregen. Man
kann sich nicht bereden, daß in einem solchen Fall derjenige, welcher gibt,
nicht eigennützige Absichten habe; oder diejenige, welche annimmt, ihre
Dankbarkeit nicht auf Unkosten ihrer Unschuld beweise. Stratonicus
gebrauchte deswegen die äußerste Vorsichtigkeit, um die Wohltaten, womit
er diese kleine Familie von Zeit zu Zeit unterstützte, vor aller Welt und
vor ihnen selbst zu verbergen. Allein sie entdeckten doch zuletzt ihren
unbekannten Wohltäter; und diese neue Proben seiner edelmütigen Sinnes-Art
vollendeten den Eindruck, den er schon lange auf das unerfahrne Herz der
zärtlichen Musarion gemacht hatte, und gewannen es ihm gänzlich. Niemals
würde die Liebe von der zärtlichsten Gegenliebe erwidert, zwei Herzen
glücklicher gemacht haben, wenn die Umstände der jungen Schönen einer
gesetzmäßigen Vereinigung nicht Schwierigkeiten in den Weg gelegt hätten,
welche ein jeder anderer als ein Liebhaber für unüberwindlich gehalten
hätte. Endlich war Stratonicus so glücklich, zu entdecken, daß seine
Geliebte würklich eine Atheniensische Bürgerin sei, die Tochter eines zwar
armen, aber rechtschaffenen Mannes, welcher im Pelopponesischen Kriege
sein Leben auf eine rühmliche Art verloren hatte. Nunmehr wagte er es,
seinem Vater das Geheimnis seiner Liebe zu entdecken; er wandte alles an,
seine Einwilligung zu erhalten; aber der Alte, welcher alle Reizungen und
alle Tugenden der jungen Musarion für keinen genugsamen Ersatz des
Reichtums, der ihr fehlte, ansah, blieb unerbittlich. Stratonicus liebte
zu inbrünstig, um dem Befehl, nicht weiter an seine Geliebte zu denken,
gehorsam zu sein; er würde sich selbst für den Unwürdigsten unter den
Menschen gehalten haben, wenn er fähig gewesen wäre, ihr nur das Wenigste
von seinen Empfindungen zu entziehen. Die Widerwärtigkeiten und
Hinternisse, womit seine Liebe kämpfen mußte, taten vielmehr die Würkung,
welche sie in einem solchen Falle bei edeln und wahrhaftig eingenommenen
Gemütern allemal tun werden; sie konzentrierten das Feuer ihrer
gegenseitigem Zuneigung, und bliesen eine Flamme, welche, so lange sie von
Hoffnung genährt wurde, drei Jahre lang sanft und rein fortgebrannt hatte,
zu der heftigsten Leidenschaft an. Das Herz ermüdet endlich durch den
langen Kampf mit seinen süßesten Regungen; es verliert die Kraft zu
widerstehen; und je länger es unter den Qualen einer zugleich verfolgten
und unbefriedigten Liebe geseufzet hat, je heftiger sehnet es sich nach
einer Glückseligkeit, wovon ein einziger Augenblick genugsam ist, das
Andenken aller ausgestandenen Leiden auszulöschen, das Gefühl der
gegenwärtigen zu ersticken, und die Augen, von der süßen Trunkenheit der
glücklichen Liebe benebelt, gegen alle künftige Not blind zu machen.
Außer diesem hatte Musarion noch den Beweg-Grund einer Dankbarkeit, von
deren drückender Last ihr Herz sich zu erleichtern suchte. Kurz: Sie
schwuren einander eine ewige Treue, überließen sich dem sympathetischen
Verlangen ihres Herzens, und bedienten sich der Gewalt, die ihnen die
Liebe gab, einander glücklich zu machen. Die Glückseligkeit, welche eines
dem andern zu danken hatte, unterhielt und befestigte die zärtliche
Vereinigung ihrer Herzen, anstatt sie zu schwächen oder gar aufzulösen;
denn noch niemals ist der Genuß das Grab der wahren Zärtlichkeit gewesen.
Ich, schöne Danae, war die erste Frucht ihrer Liebe. Glücklicher Weise
fiel meinem Vater eben damals durch den letzten Willen eines Oheims ein
kleines Vorwerk auf einer von den Insuln zu, welche unter der Botmäßigkeit
der Athenienser stehen. Dieses mußte meiner Mutter zur Zuflucht dienen;
ich wurde daselbst geboren, und genoß drei Jahre lang ihrer eigenen Pflege;
bis sie mir durch eine Schwester entzogen wurde, deren Leben der
liebenswürdigen Musarion das ihrige kostete. Stratonicus hatte inzwischen
manchen Versuch gemacht, das Herz seines Vaters zu erweichen; aber allemal
vergebens. Es blieb ihm also nichts übrig, als seine Verbindung mit
meiner Mutter und die Folgen derselben geheim zu halten. Ihr frühzeitiger
Tod vernichtete die Entwürfe von Glückseligkeit, die er für die Zukunft
gemacht hatte, ohne die zärtliche Treue, die er ihrem Andenken widmete, zu
schwächen. Die Sorge für das, was ihm von ihr übrig geblieben war, hielt
ihn zurück, sich einer Traurigkeit völlig zu überlassen, welche ihn lange
Zeit gegen alle Freuden des Lebens gleichgültig, und zu allen
Beschäftigungen desselben verdrossen machte. Der Tempel zu Delphi schien
ihm der tauglichste Ort zu sein, mich zu gleicher Zeit zu verbergen, und
einer guten Erziehung teilhaft zu machen. Er hatte Freunde daselbst,
denen ich besonders empfohlen wurde, mit dem gemessensten Auftrag, mich in
einer gänzlichen Unwissenheit über meinen Ursprung zu lassen. Sein
Vorsatz war, so bald der Tod seines Vaters ihn zum Meister über sich
selbst und seine Güter gemacht haben würde, mich von Delphi abzuholen, und
nach Athen zu bringen, wo er so dann seine Verbindung mit meiner Mutter
bekannt machen, und mich öffentlich für seinen Sohn und Erben erklären
wollte. Aber dieser Zufall erfolgte erst wenige Monate vor meiner Flucht,
und seit demselben hatten ihn dringendere Geschäfte genötigt, meine
Abholung aufzuschieben.
Nachdem mein Vater diese Erzählung geendigt hatte, ließ er einen alten
Freigelassenen zu sich rufen, und fragte ihn: Ob er den kleinen Agathon
kenne, den er vor vierzehn Jahren dem Schutz des Delphischen Apollo
überliefert habe? Der gute Alte, dessen Züge mir selbst nicht unbekannt
waren, erkannte mich desto leichter, da er binnen dieser Zeit von meinem
Vater etliche male nach Delphi abgeschickt worden war, sich meines
Wohlbefindens zu erkundigen. Nunmehr wurde in wenigen Augenblicken das
ganze Haus mit allgemeiner Freude erfüllt; die Zufriedenheit meines Vaters
über mich, und das Vergnügen, womit alle seine Haus-Genossen mich, als den
einzigen Sohn ihres Herrn, bewillkommten, machte die Freude vollkommen,
die ich bei einem so unverhofften und plötzlichen übergang von dem Elend
eines sich selbst unbekannten, nackten und allen Zufällen des Schicksals
preis gegebenen Flüchtlings zu einem so blendenden Glücks-Stand notwendig
empfinden mußte. Blendend hätte er wenigstens für manchen andern sein
können, der durch die Art seiner Erziehung weniger als ich vorbereitet
gewesen wäre, einen solchen Wechsel mit Bescheidenheit zu ertragen.
Inzwischen bin ich mir selbst die Gerechtigkeit schuldig, zu sagen, daß
die Versicherung, ein Bürger von Athen, und durch meine Geburt und die
Tugend meiner Voreltern zu Verdiensten und schönen Taten berufen zu sein,
mir ungleich mehr Vergnügen machte, als der Anblick der Reichtümer, welche
die Gütigkeit meines Vaters mit mir zu teilen so begierig war, und welche
in meinen Augen nur dadurch einen Wert erhielten, weil sie mir das
Vermögen zu Leben schienen, desto freier und vollkommener nach den
Grund-Sätzen, die ich eingezogen hatte, leben zu können. Ich unterhielt
mich nun mit einer neuen Art von Träumen, welche durch ihre Beziehung auf
meine neu entdeckten Verhältnisse für mich so wichtig, als durch ihre
Ausführung eben so viele Wohltaten für das menschliche Geschlecht zu sein
schienen. Ich machte Entwürfe, wie die erhabenen Lehr-Sätze meiner
idealischen Sitten-Lehre auf die Einrichtung und Verwaltung eines gemeinen
Wesens angewendet werden könnten. Diese Betrachtungen, welche einen guten
Teil meiner Nächte wegnahmen, erfüllten mich mit dem lebhaftesten Eifer
für ein Vaterland, welches ich nur aus Geschichtschreibern kannte; ich
zeichnete mir selbst, auf den Fußstapfen der Solons und Aristiden, einen
Weg aus, bei welchem ich an keine andere Hinternisse dachte, als solche,
die durch Mut und Tugend zu überwinden sind. Dann setzte ich mich in
meinen patriotischen Entzückungen an das Ende meiner Laufbahn, und sah in
Athen, nichts geringers als die Hauptstadt der Welt, die Gesetzgeberin der
Nationen, die Mutter der Wissenschaften und Künste, die Königin des Meers,
den Mittelpunkt der Vereinigung des ganzen menschlichen Geschlechts.--Kurz,
ich machte ungefähr eben so schimärische, und eben so ungeheure Projekte,
als Alcibiades; aber mit dem wesentlichen Unterscheid, daß ein von Güte
und allgemeiner Wohltätigkeit beseeltes Herz die Quelle der meinigen war.
Sie hatten noch dieses Besondere, daß ihre Ausführung, (die moralische
Möglichkeit derselben vorausgesetzt,) keiner Mutter eine Träne, und keinem
Menschen in der Welt mehr, als die Aufopferung seiner Vorurteile, und
solcher Leidenschaften, welche die Ursachen alles Privat-Elends sind,
gekostet hätten. Ihre Ausführung schien mir, weil ich mir die Hinternisse
nur einzeln, und nicht in ihrem Zusammenhang und vereinigtem Gewichte
vorstellte, so leicht zu sein, daß ich nur allein darüber verwundert war,
daß ein Perikles unter den kleinfügigen Bemühungen Athen zur Meisterin von
Griechenland zu machen, habe übersehen können, wie viel leichter es sei,
es zum Tempel eines ewigen Friedens und der allgemeinen Glückseligkeit der
Welt zu machen. Diese schönen Spekulationen gaben etliche mal den Stoff
zu den Unterredungen ab, womit ich meinem Vater des Abends die Zeit zu
verkürzen pflegte. Die Lebhaftigkeit meiner Einbildungskraft schien ihn
eben so sehr zu belustigen, als sein Herz, dessen Ebenbild er in dem
meinigen erkannte, sich an den tugendhaften Gesinnungen vergnügte, welche
er, wie ich selbst, (vielleicht beide ein wenig zu parteiisch) für die
Triebfedern meiner politischen Träume hielt. Alles, was er mir von den
Schwierigkeiten ihrer Ausführung, die er mit der Quadratur des Zirkels in
eine Klasse setzte, sagen konnte, überzeugte mich so wenig, als einen
Verliebten die Einwendungen eines Freundes, der bei kaltem Blut ist,
überzeugen werden. Ich hatte eine Antwort für alle; und dieser neue
Schwung, den mein Enthusiasmus bekommen hatte, wurde bald so stark, daß
ich es kaum erwarten konnte, mich in Athen, und in Umständen zu sehen, wo
ich die erste Hand an dieses große Werk, wozu ich gewidmet zu sein glaubte,
legen könnte."


SECHSTES KAPITEL
Agathon kommt nach Athen, und widmet sich der Republik. Eine Probe der
besondern Natur desjenigen Windes, welcher vom Horaz aura popularis
genennet wird

"Mein Vater hielt sich nur so lange zu Corinth auf, als es seine Geschäfte
erfoderten, und eilte selbst, mich so bald es nur möglich war, in dieses
Athen zu versetzen, welches sich meiner verschönernden Einbildung in einem
so herrlichen Lichte darstellte. Ich gestehe dir, Danae, (und hoffe, die
fromme Pflicht gegen meine Vaterstadt nicht dadurch zu beleidigen) daß der
erste Anblick mit dem was ich erwartete einen starken Absatz machte. Mein
Geschmack war zu sehr verwöhnt, um das Mittelmäßige, worin es auch sein
möchte, erträglich zu finden; er wollte gleichsam alles in diese feine
Linie eingeschlossen sehen, in welcher das Erhabene mit dem Schönen
zusammenfließt; und wenn er diese Vollkommenheit an einzelnen Teilen
gewahr wurde, so wollte er, daß alle zusammenstimmen, und ein sich selbst
durchaus ähnliches, symmetrisches Ganzes ausmachen sollten. Von diesem
Grade der Schönheit war Athen, so wie vielleicht eine jede andere Stadt in
der Welt, noch weit entfernt; indessen hatte sie doch der gute Geschmack
und die Verschwendung des Pericles, mit Hülfe der Phidias, der Alcamenen,
und andrer großer Meister, in einen solchen Stand gestellt, daß sie mit
den prächtigsten Städten des politesten Teils der Welt um den Vorzug
streiten konnte; und ich hielt mit Recht davor, daß die Ergänzung und
Vollendung dessen, was ihr von dieser Seite noch abging, der leichteste
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