Geschichte des Agathon. Teil 1 - 07

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würde also vermutlich für den schönsten Mann, und die Perserin für das
schönste Weib erklärt werden. Der Grieche, welcher der Anmut den Vorzug
vor der Schönheit gibt, weil die griechischen Weiber mehr reizend als
schön sind, würde nichts desto weniger zu eben der Zeit, da sein Herz
einem Mädchen von Paphos oder Milet den Vorzug gäbe, bekennen müssen, daß
die Perserin schöner sei; und eben dieses würde der Serer tun, ob er
gleich das dreifache Kinn und den Wanst seiner Landsmännin reizender
finden würde.--Laß uns zu dem sittlichen Schönen fortgehen. So groß auch
hierin die Verschiedenheit der Begriffe unter verschiednen Zonen ist, so
wird doch schwerlich geleugnet werden können, daß die Sitten derjenigen
Nation, welche die geistreichste, die munterste, die geselligste, die
angenehmste ist, den Vorzug der Schönheit haben. Die ungezwungne und
einnehmende Höflichkeit des Atheniensers muß einem jeden Fremden
angenehmer sein, als die abgemessene, ernsthafte und zeremonienvolle
Höflichkeit der Morgenländer; das verbindliche Wesen, der Schein von
Leutseligkeit, so der erste seinen kleinsten Handlungen zu geben weiß, muß
vor dem steifen Ernst des Persers, oder der rauhen Gutherzigkeit des
Scythen eben so sehr den Vorzug erhalten, als der Putz einer Dame von
Smyrna, der die Schönheit weder ganz verhüllt, noch ganz den Augen preis
gibt, vor der Vermummung der Morgenländerin oder der tierischen Blöße
einer Wilden. Das Muster der aufgeklärtesten und geselligsten Nation
scheint also die wahre Regul des sittlichen Schönen, oder des Anständigen
zu sein, und Athen und Smyrna sind die Schulen, worin man seinen Geschmack
und seine Sitten bilden muß. Allein nachdem wir eine Regul für das Schöne
gefunden haben, was für eine werden wir für das, was Recht ist finden?
wovon so verschiedene und widersprechende Begriffe unter den Menschen
herrschen, daß eben dieselbe Handlung, die bei dem einen Volke mit
Lorbeerkränzen und Statuen belohnt wird, bei der andern eine schmähliche
Todesstrafe verdient; und daß kaum ein Laster ist, welches nicht irgendwo
seinen Altar und seinen Priester habe. Es ist wahr, die Gesetze sind bei
dem Volke, welchem sie gegeben sind, die Richtschnur des Rechts und
Unrechts; allein was bei diesem Volk durch das Gesetz befohlen wird, wird
bei einem andern durch das Gesetz verboten. Die Frage ist also: Gibt es
nicht ein allgemeines Gesetz, welches bestimmt, was an sich selbst Recht
ist? Ich antworte ja, und dieses allgemeine Gesetz kann kein andres sein,
als die Stimme der Natur, die zu einem jeden spricht: Suche dein Bestes;
oder mit andern Worten: Befriedige deine natürliche Begierden, und genieße
so viel Vergnügen als du kannst. Dieses ist das einzige Gesetz, das die
Natur dem Menschen gegeben hat; und so lang er sich im Stande der Natur
befindet, ist das Recht, das er an alles hat, was seine Begierden
verlangen, oder was ihm gut ist, durch nichts anders als das Maß seiner
Stärke eingeschränkt; er darf alles, was er kann, und ist keinem andern
nichts schuldig. Allein der Stand der Gesellschaft, welcher eine Anzahl
von Menschen zu ihrem gemeinschaftlichen Besten vereiniget, setzt zu jenem
einzigen Gesetz der Natur, suche dein eignes Bestes, die Einschränkung,
ohne einem andern zu schaden. Wie also im Stande der Natur einem jeden
Menschen alles recht ist, was ihm nützlich ist; so erklärt im Stande der
Gesellschaft das Gesetz alles für unrecht und strafwürdig, was der
Gesellschaft schädlich ist, und verbindet hingegen die Vorstellung eines
Vorzugs und belohnungswürdigen Verdienstes mit allen Handlungen, wodurch
der Nutzen oder das Vergnügen der Gesellschaft befördert wird. Die
Begriffe von Tugend und Laster gründen sich also eines Teils auf den
Vertrag den eine gewisse Gesellschaft unter sich gemacht hat, und in so
ferne sind sie willkürlich; andern Teils auf dasjenige, was einem jeden
Volke nützlich oder schädlich ist; und daher kommt es, daß ein so großer
Widerspruch unter den Gesetzen verschiedner Nationen herrschet. Das Klima,
die Lage, die Regierungsform, die Religion, das eigne Temperament und der
National-Charakter eines jeden Volks, seine Lebensart, seine Stärke oder
Schwäche, seine Armut oder sein Reichtum, bestimmen seine Begriffe von dem,
was ihm gut oder schädlich ist; daher diese unendliche Verschiedenheit
des Rechts oder Unrechts unter den policiertesten Nationen; daher der
Kontrast der Moral der glühenden Zonen mit der Moral der kalten Länder,
der Moral der freien Staaten mit der Moral der despotischen Reiche; der
Moral einer armen Republik, welche nur durch den kriegerischen Geist
gewinnen kann, mit der Moral einer reichen, die ihren Wohlstand dem Geist
der Handelschaft und dem Frieden zu danken hat; daher endlich die
Albernheit der Moralisten, welche sich den Kopf zerbrechen, um zu
bestimmen, was für alle Nationen recht sei, ehe sie die Auflösung der
Aufgabe gefunden haben, wie man machen könne, daß eben dasselbe für alle
Nationen gleich nützlich sei.

Die Sophisten, deren Sittenlehre sich nicht auf abstrakte Ideen, sondern
auf die Natur und wirkliche Beschaffenheit der Dinge gründet, finden die
Menschen an einem jeden Ort, so, wie sie sein können. Sie schätzen einen
Staatsmann zu Athen, an sich selbst, nicht höher als einen Gaukler zu
Persepolis, und eine ehrbare Matrone von Sparta ist in ihren Augen kein
vortrefflicheres Wesen als eine Lais zu Corinth. Es ist wahr, der Gaukler
würde zu Athen, und die Lais zu Sparta schädlich sein; allein ein
Aristides würde zu Persepolis, und eine Spartanerin zu Corinth wo nicht
eben so schädlich, doch wenigstens ganz unnützlich sein. Die Idealisten,
wie ich diese Philosophen zu nennen pflege, welche die Welt nach ihren
Ideen umschmelzen wollen, bilden ihre Lehrjünger zu Menschen, die man
nirgends für einheimisch erkennen kann, weil ihre Moral eine Gesetzgebung
voraussetzt, welche nirgends vorhanden ist. Sie bleiben arm und
ungeachtet, weil ein Volk nur demjenigen Hochachtung und Belohnung
zuerkennt, der seinen Nutzen befördert oder doch zu befördern scheint; ja
sie werden als Verderber der Jugend, und als heimliche Feinde der
Gesellschaft angesehen, und die Landesverweisung oder der Giftbecher ist
zuletzt alles, was sie für die undankbare Bemühung davon tragen, die
Menschen zu entkörpern, um sie in die Klasse der idealischen Wesen, der
mathematischen Punkte, Linien und Dreiecke zu erhöhen. Klüger, als diese
eingebildeten Weisen, die, wie jener Flötenspieler von Aspondus, nur für
sich selbst singen, überlassen die Sophisten den Gesetzen eines jeden
Volks ihre Bürger zu lehren, was Recht oder Unrecht sei. Da sie selbst zu
keinem besondern Staatskörper gehören, so genießen sie die Vorrechte eines
Weltbürgers, und indem sie den Gesetzen und der Religion eines jeden
Volkes bei dem sie sich befinden, eine äußerliche Achtung bezeugen,
wodurch sie vor allen Ungelegenheiten mit den Handhabern derselben
gesichert werden; so erkennen und befolgen sie doch in der Tat kein andres
als jenes allgemeine Gesetz der Natur, welches dem Menschen sein eignes
Bestes zur einzigen Richtschnur gibt. Alles wodurch ihre natürliche
Freiheit eingeschränkt wird, ist die Beobachtung einer nützlichen Klugheit,
die ihnen vorschreibt ihren Handlungen die Farbe, den Schnitt und die
Auszierung zu geben, wodurch sie denjenigen, mit welchen sie zu tun haben,
am gefälligsten werden. Das moralische Schöne ist für unsre Handlungen
eben das, was der Putz für unsern Leib; und es ist eben so nötig, seine
Aufführung nach den Vorurteilen und dem Geschmack derjenigen zu modeln,
mit denen man lebt, als es nötig ist sich so zu kleiden wie sie. Ein
Mensch, der nach einem gewissen besondern Modell gebildet worden, sollte,
wie die wandelnden Bildsäulen des Dädalus, an seinen väterlichen Boden
angefesselt werden; denn er ist nirgends an seinem Platz als unter seines
gleichen. Ein Spartaner würde sich nicht besser schicken, die Rolle eines
obersten Sklaven des Artaxerxes zu spielen, als ein Sarmater sich schickte
Polemarchus zu Athen zu sein. Der Weise hingegen ist der allgemeine
Mensch, der Mensch, dem alle Farben, alle Umstände, alle Verfassungen und
Stellungen anstehen, und er ist es eben darum, weil er keine besondre
Vorurteile und Leidenschaften hat, weil er nichts als ein Mensch ist. Er
gefällt allenthalben, weil er, wohin er kommt, sich die Vorurteile und
Torheiten gefallen läßt, die er antrifft. Wie sollte er nicht geliebt
werden, er, der immer bereit ist sich für die Vorteile andrer zu beeifern,
ihre Begriffe zu billigen, ihren Leidenschaften zu schmeicheln? Er weiß,
daß die Menschen von nichts überzeugter sind, als von ihren Irrtümern, und
nichts zärtlicher lieben als ihre Fehler; und daß es kein gewisseres
Mittel gibt sich ihren Abscheu zuzuziehen, als wenn man ihnen eine
Wahrheit entdeckt, die sie nicht wissen wollen. Weit entfernt also,
ihnen die Augen wider ihren Willen zu eröffnen, oder ihnen einen Spiegel
vorzuhalten, der ihnen ihre Häßlichkeit vorrückte, bestärkt er den Toren
in dem Gedanken, daß nichts abgeschmackter sei als Verstand haben, den
Verschwender in dem Wahn, daß er großmütig, den Knicker in den Gedanken,
daß er ein guter Haushalter, die Häßliche in der süßen Einbildung, daß sie
desto geistreicher, und den Reichen in der überredung, daß er ein
Staatsmann, ein Gelehrter, ein Held, ein Gönner der Musen und ein Liebling
der Damen sei. Er bewundert das System des Philosophen, die einbildische
Unwissenheit des Hofmanns, und die großen Taten des Generals; er gestehet
dem Tanzmeister ohne Widerrede zu, daß Cimon der größte Mann in
Griechenland gewesen wäre, wenn er die Füße besser zu setzen gewußt hätte;
und dem Maler, daß man mehr Genie braucht, ein Zeuxes als ein Homer zu
sein. Diese Art mit den Menschen umzugehen, ist von unendlich größerm
Vorteil als man beim ersten Anblick denken möchte. Sie erwirbt ihm ihre
Liebe, ihr Zutrauen, und eine desto größere Meinung von seinen Verdienste,
je größer diejenige ist, die er von den ihrigen zu haben scheint. Sie ist
das gewisseste Mittel, zu den höchsten Stufen des Glücks empor zu steigen.
Meinest du, daß es allein die größten Talente, die vorzüglichsten
Verdienste seien, die einen Archonten, einen Heerführer, einen Satrapen,
oder den Günstling eines Fürsten machen? Siehe dich in den Republiken um;
du wirst finden, daß dieser sein Ansehen der lächelnden Miene zu danken
hat, womit er die Bürger grüßt; ein andrer der emphatischen Peripherie
seines Wanstes; ein dritter der Schönheit seiner Gemahlin, und ein vierter
seiner brüllenden Stimme. Gehe an die Höfe, du wirst Leute finden, welche
das Glück, worin sie schimmern, der Empfehlung eines Kammerdieners, der
Gunst einer Dame, die sich für ihre Talente verbürgt hat, oder der Gabe
des Schlafs schuldig sind, womit sie befallen werden, wenn der Vezier mit
ihren Weibern scherzt. Nichts ist in diesem Lande der Bezauberungen
gewöhnlicher, als einen unbärtigen Knaben in einen General, einen
Pantomimen in einen Staatsminister, einen Kuppler in einen Oberpriester
verwandelt zu sehen; ein Mensch ohne alle Verdienste kann oft durch ein
einziges Talent, und wenn es auch nur das Talent eines Esels wäre, zu
einem Glücke gelangen, das ein andrer durch die größten Verdienste
vergeblich zu erhalten gesucht hat. Wer könnte demnach zweifeln, daß die
Kunst der Sophisten nicht fähig sein sollte, ihrem Besitzer auf diese oder
jene Art die Gunst des Glückes zu verschaffen? Vorausgesetzt, daß er die
natürlichen Gaben besitze, ohne welche der Mann von Verstand in der Welt
allezeit dem Narren Platz machen muß, der damit versehen ist. Allein
selbst auf dem Wege der Verdienste ist niemand gewisser sein Glück zu
machen, als ein Sophist. Wo ist der Platz, den er nicht mit Ruhm
bekleiden wird? Wer ist geschickter die Menschen zu regieren als
derjenige, der am besten mit ihnen umzugehen weiß? Wer schickt sich
besser zu öffentlichen Unterhandlungen? Wer ist fähiger der Ratgeber
eines Fürsten zu sein? Ja, wofern er nur das Glück auf seiner Seite hat,
wer wird mit größerm Ruhm ein Kriegsheer anführen als er? Wer wird die
Kunst besser verstehen, sich für die Geschicklichkeit und die Verdienste
seiner Subalternen belohnen zu lassen? Wer wird die Vorsicht, die er
nicht gehabt, die klugen Anstalten, die er nicht gemacht, die Wunden, die
er nicht bekommen hat, besser gelten zu machen wissen, als er?
Doch es ist Zeit einen Diskurs zu enden, der für beide ermüdend zu werden
anfangt. Ich habe dir genug gesagt, um den Zauber zu vernichten, den die
Schwärmerei auf deine Seele gelegt hat; und wenn dieses nicht genug ist,
so würde alles überflüssig sein was ich sagen könnte. Glaube übrigens
nicht, Callias, daß der Orden der Sophisten einen unansehnlichen Teil der
menschlichen Gesellschaft ausmache. Die Anzahl derjenigen die unsre Kunst
ausüben, ist in allen Ständen sehr beträchtlich, und du wirst unter denen
die ein großes Glück gemacht haben, schwerlich einen einzigen finden, der
es nicht einer geschickten Anwendung unsrer Grundsätze zu danken habe.
Diese Grundsätze machen die gewöhnliche Denkungsart der Hofleute, der
Leute die sich dem Dienste der Großen gewidmet haben, und überhaupt
derjenigen Klasse von Menschen aus, die an jedem Orte die edelsten und
angesehensten sind, und (die wenigen Fälle ausgenommen, wo das spielende
Glück durch einen blinden Wurf einen Narren an den Platz eines klugen
Menschen fallen läßt) sind die geschickten Köpfe, die von diesen Maximen
den besten Gebrauch zu machen wissen, allezeit diejenigen, die es auf der
Bahn der Ehre und des Glücks am weitesten bringen."


SECHSTES KAPITEL
Ungelehrigkeit des Agathon

Hippias konnte sich wohl berechtiget halten, einigen Dank bei seinem
Lehrjünger verdient zu haben, da er sich so viele Mühe gegeben hatte, ihn
weise zu machen. Allein wir müssen es nur gestehen, er hatte es mit einem
Menschen zu tun, der nicht fähig war, die Wichtigkeit dieses Dienstes
einzusehen, oder die Schönheit eines Systems zu empfinden, welches seinen
vermeinten Empfindungen so zuwider war. Seine Erwartung wurde also nicht
wenig betrogen, als Agathon, wie er sah, daß der weise Hippias zu reden
aufgehört hatte, ihm diese kurze Antwort gab: "Du hast eine schöne Rede
gehalten, Hippias; deine Beobachtungen sind sehr fein, deine Schlüsse sehr
bündig, deine Maximen sehr praktisch, und ich zweifle nicht, daß der Weg,
den du mir vorgezeichnet hast, zu der Glückseligkeit würklich führe, deren
Vorzüge vor meiner Art glücklich zu sein, du in ein so helles Licht
gesetzt. Dem ungeachtet empfinde ich nicht die mindeste Lust so glücklich
zu sein, und wenn ich mich anders recht kenne, so werde ich schwerlich
eher ein Sophist werden, bis du deine Tänzerinnen entlässest, dein Haus zu
einem öffentlichen Tempel der Diana widmest, und nach Indien ziehst, ein
Bramine zu werden." Hippias lachte über diese Antwort, ohne daß sie ihm
desto besser gefiel. "Und was hast du gegen mein System einzuwenden?"
fragte er. "Daß es mich nicht überzeugt", erwiderte Agathon. "Und warum
nicht?" "Weil meine Erfahrung und Empfindung deinen Schlüssen
widerspricht." "Ich möchte wohl wissen, was dieses für Erfahrungen und
Empfindungen sind, die demjenigen widersprechen, was alle Welt erfährt und
empfindt." "Du würdest beweisen, daß es Schimären sind." "Und wenn ich
es bewiesen hätte?" "Du würdest es nur dir beweisen, Hippias; du würdest
nichts beweisen, als daß du nicht Callias bist." "Aber die Frage ist, ob
Hippias oder Callias richtig denkt?" "Wer soll Richter sein?" "Das ganze
menschliche Geschlecht." "Was würde das wider mich beweisen?" "Sehr viel.
Wenn zehen Millionen Menschen urteilen, daß zween oder drei aus ihrem
Mittel Narren sind, so sind sie es; das ist unleugbar." "Aber wie, wenn
die zehen Millionen, deren Ausspruch dir so entscheidend vorkommt, zehn
Millionen Toren wären, und die drei wären klug?" "Wie müßte das zugehen?"
"Können nicht zehn Millionen die Pest haben, und Sokrates allein gesund
herum gehen?" "Diese Instanz beweist nichts für dich. Ein Volk hat nicht
immer die Pest; Allein die zehn Millionen denken immer so wie ich. Sie
sind also in ihrem natürlichen Zustande, wenn sie so denken; und wer
anders denkt, gehört folglich entweder zu einer andern Gattung von Wesen,
oder zu den Wesen, die man Toren nennt." "So ergeb ich mich in mein
Schicksal." "Es gibt noch eine Alternative, junger Mensch. Du schämest
dich, entweder deine Gedanken so schnell zu verändern, oder du bist ein
Heuchler." "Keines von beiden, Hippias." "Leugne mir zum Exempel, wenn
du kannst, daß dir die schöne Cyane, die uns beim Frühstück bediente,
Begierden eingeflößt hat, und daß du verstohlne Blicke -" "Ich leugne
nichts." "So gestehe, daß das Anschauen dieser runden schneeweißen Arme,
dieses aus der flatternden Seide hervoratmenden Busens, die Begierde in
dir erregt, ihrer zu genießen." "Ist das Anschauen kein Genuß?" "Keine
Ausflüchte, junger Mensch!" "Du betrügst dich, Hippias, wenn es erlaubt
ist einem Weisen das zu sagen; ich bedarf keiner Ausflüchte. Ich mache
nur einen Unterschied zwischen einem mechanischen Instinkt, der nicht
gänzlich von mir abhängt, und dem Willen meiner Seele. Ich habe den
Willen nicht gehabt, dessen du mich beschuldigest." "Ich beschuldige dich
nichts, als daß du meiner spottest. Ich denke, daß ich die Natur kennen
sollte. Die Schwärmerei kann in deinen Jahren keine so unheilbare
Krankheit sein, daß sie wider die Reizung des Vergnügens sollte aushalten
können." "Deswegen vermeide ich die Gelegenheiten." "Du gestehest also,
daß Cyane reizend ist?" "Sehr reizend." "Und daß ihr Genuß ein Vergnügen
wäre?" "Vermutlich." "Warum quälest du dich dann, dir ein Vergnügen zu
versagen, das in deiner Gewalt ist." "Weil ich mich dadurch vieler andern
Vergnügen berauben würde, die ich höher schätze." "Kann man in deinem
Alter so sehr ein Neuling sein? Was für Vergnügen, die allen übrigen
Menschen unbekannt sind, hat die Natur für dich allein aufbehalten? Wenn
du noch größere kennest als dieses,--doch ich merke dich. Du wirst mir
wieder von den Vergnügungen der Geister, von Nektar und Ambrosia sprechen;
aber wir spielen itzt keine Komödie, mein Freund. Die Erscheinung einer
Cyane in einem von den Gebüschen meiner Gärten würde fähig sein, so gar
deinen Geistern Körper zu geben." "Hippias, ich rede wie ich denke. Ich
kenne Vergnügen, die ich höher schätze als diejenigen, die der Mensch mit
den Tieren gemein hat." "Zum Exempel?" "Das Vergnügen eine gute Handlung
zu tun." "Was nennest du eine gute Handlung?" "Eine Handlung, wodurch
ich, mit einiger Anstrengung meiner Kräfte, oder Aufopferung eines
Vorteils oder Vergnügens, andrer Bestes befördere." "Du bist also töricht
genug zu glauben, daß du andern mehr schuldig seiest, als dir selbst?"
"Das nicht; sondern ich finde für gut, ein geringeres Vergnügen dem
größern aufzuopfern, welches ich alsdann genieße, wenn ich das Glück
meiner Nebengeschöpfe befördern kann." "Du bist sehr dienstfertig;
gesetzt aber es sei so, wie hängt dieses mit demjenigen zusammen, wovon
itzt die Rede ist?" "Das ist leicht zu sehen. Gesetzt, ich überließe
mich den Eindrücken, welche die Reizungen der schönen Cyane auf mich
machen könnten; gesetzt, sie liebte mich, und ließe mich alles erfahren,
was die Wollust berauschendes hat; eine Verbindung von dieser Art könnte
von keiner langen Dauer sein;" "aber würden die Erinnerungen der genoßnen
Freuden nicht die Begierde erwecken, sie wieder zu genießen? Eine neue
Cyane"--"würde mir wieder gleichgültig werden, und eben diese Begierden
zurück lassen." "Eine immerwährende Abwechslung ist also hierin, wie du
siehst, das Gesetz der Natur." "Aber auf diese Art würde ichs gar bald so
weit bringen, keiner Begierde widerstehen zu können." "Wozu brauchst du
zu widerstehen, so lange deine Begierden in den Schranken der Natur und
der Mäßigung bleiben?" "Wie aber, wenn endlich das Weib meines Freundes,
oder welche es sonst wäre, die der ehrwürdige Name einer Mutter gegen den
bloßen Gedanken eines unkeuschen Anfalls sicher stellen soll; oder wie,
wenn die unschuldige Jugend einer Tochter, die vielleicht kein andres
Heuratsgut als ihre Unschuld und Schönheit hat; der Gegenstand dieser
Begierden würde, über die ich durch so vieles Nachgeben alle Gewalt
verloren hätte?" "So hättest du dich in Griechenland wenigstens vor den
Gesetzen vorzusehen. Allein was müßte das für ein Hirn sein, das in
solchen Umständen kein Mittel ausfündig machen könnte, seine Leidenschaft
zu vergnügen, ohne sich mit den Gesetzen abzuwerfen? Ich sehe, du kennest
die Damen zu Athen und Sparta nicht." "O! was das betrifft, ich kenne so
gar die Priesterinnen zu Delphi. Aber ists möglich, daß du im Ernste
gesprochen hast?" "Ich habe nach meinen Grundsätzen gesprochen. Die
Gesetze haben in gewissen Staaten, (denn es gibt einige, wo sie mehr
Nachsicht haben) nötig gefunden, unser natürliches Recht an eine jede, die
unsre Begierden erregt, einzuschränken. Allein da dieses nur geschah, um
gewisse Ungelegenheiten zu verhindern, die aus dem ungescheuten Gebrauch
jenes Rechts in solchen Staaten zu besorgen wären, so siehst du, daß der
Geist und die Absicht des Gesetzes nicht verletzt wird, wenn man
vorsichtig genug ist zu den Ausnahmen die man davon macht keine Zeugen zu
nehmen" "O Hippias!" rief Agathon hier aus, "ich habe dich, wohin ich
dich bringen wollte. Du siehest die Folgen deiner Grundsätze. Wenn alles
an sich selbst recht ist, was meine Begierden wollen; wenn die
ausschweifenden Forderungen der Leidenschaft unter dem Namen des
Nützlichen, den sie nicht verdienen, die einzige Richtschnur unsrer
Handlungen sind; wenn die Gesetze nur mit einer guten Art ausgewichen
werden müssen, und im Dunkeln alles erlaubt ist; wenn die Tugend, und die
Hoffnungen der Tugend nur Schimären sind; was hindert die Kinder, sich
wider ihre Eltern zu verschwören? Was hindert die Mutter, sich selbst und
ihre Tochter dem meistbietenden Preis zu geben? Was hindert mich, wenn ich
dadurch gewinnen kann, den Dolch in die Brust meines Freundes zu stoßen,
die Tempel der Götter zu berauben, mein Vaterland zu verraten, oder mich
an die Spitze einer Räuberbande zu stellen; und, wenn ich anders Macht
genug habe, ganze Länder zu verwüsten, ganze Völker in ihrem Blute zu
ertränken? Siehest du nicht, daß deine Grundsätze, die du so unverschämt
Weisheit nennest, und durch eine künstliche Vermischung des Wahren mit dem
Falschen scheinbar zu machen suchst, wenn sie allgemein würden, die
Menschen in weit ärgere Ungeheuer, als Hyänen, Tyger und Krokodille sind,
verwandeln würden? Du spottest der Tugend und Religion? Wisse, nur den
unauslöschlichen Zügen, womit ihr Bild in unsre Seelen eingegraben ist,
nur dem geheimen und wunderbaren Reiz, der uns zu Wahrheit, Ordnung und
Güte zieht, und den Gesetzen besser zu statten kommt, als alle Belohnungen
und Strafen, ist es zuzuschreiben, daß es noch Menschen auf dem Erdboden
gibt, und daß unter diesen Menschen noch ein Schatten von Sittlichkeit und
Güte zu finden ist. Du erklärst die Ideen von Tugend und sittlicher
Vollkommenheit für Phantasien. Siehe mich hier, Hippias, so wie ich hier
bin, biete ich den Verführungen aller deiner Cyanen, den scheinbarsten
überredungen deiner Weisheit, und allen Vorteilen, die mir deine
Grundsätze und dein Beispiel versprechen, trotz. Eine einzige von diesen
Phantasien ist hinreichend die unwesentliche Zauberei aller dieser
Blendwerke zu zerstreuen. Laß die Tugend immer eine Schwärmerei sein,
diese Schwärmerei macht mich glücklich, und würde alle Menschen glücklich,
und den ganzen Erdboden zu einem Himmel machen, wenn deine Grundsätze, und
diejenige, welche sie ausüben, nicht, so weit ihr ansteckendes Gift dringt,
Elend und Verderbnis ausbreiteten."
Agathon wurde ganz glühend, indem er dieses sagte; und ein Maler, um den
zürnenden Apollo zu malen, hätte sein Gesicht in diesem Augenblick zum
Urbild nehmen müssen. Allein der weise Hippias erwiderte diesen Eifer mit
einem Lächeln, welches dem Momus selbst Ehre gemacht hätte, und sagte ohne
seine Stimme zu verändern: "Nunmehr glaube ich dich zu kennen, Callias,
und du wirst von meinen Verführungen weiter nichts zu besorgen haben. Die
gesunde Vernunft ist nicht für so warme Köpfe gemacht, wie der deinige.
Wie leicht, wenn du mich zu verstehen fähig gewesen wärest, hättest du dir
den Einwurf selbst beantworten können, daß die Grundsätze der Sophisten
und Weltleute verderblich wären, wenn sie allgemein würden? Die Natur hat
schon davor gesorgt, daß sie nicht allgemein werden,--doch ich würde mir
selbst lächerlich sein, wenn ich deine begeisterte Apostrophe beantworten,
oder dir zeigen wollte, wie sehr auch der Affekt der Tugend das Gesicht
verfälschen kann. Sei tugendhaft, Callias; fahre fort dich um den Beifall
der Geister, und die Gunst der ätherischen Schönen zu bewerben; rüste dich,
dem Ungemach, das dein Platonismus dir in dieser Unterwelt zuziehen wird,
großmütig entgegen zu gehen, und tröste dich, wenn du Leute siehst, die
niedrig genug sind, sich an irdischen Glückseligkeiten zu weiden, mit dem
frommen Gedanken, daß sie in dem andern Leben, wo die Reihe an dich kommt,
glücklich zu sein, sich in den Flammen des Phlegeton wälzen werden."
Mit diesen Worten stund Hippias auf, warf einen verächtlichmitleidigen
Blick auf den Agathon, und wandte ihm den Rücken zu, um ihm mit einer
unter seines gleichen gewöhnlichen Höflichkeit zu verstehen zu geben, daß
er sich zurückziehen könne.


VIERTES BUCH


ERSTES KAPITEL
Geheimer Anschlag, den Hippias gegen die Tugend unsers Helden macht

Wir vermuten, daß es einigen Lesern scheinen werde, Hippias habe in seinem
Diskurs bei Agathon einen größern Mangel von Erfahrung und Kenntnis der
Welt vorausgesetzt, als er, nach allem, was bereits mit ihm vorgegangen
war, haben konnte. Wir müssen also zur Entschuldigung dieses Weisen sagen,
daß Agathon, aus Ursachen, die uns unbekannt geblieben, für gut befunden
habe, von dem glänzenden Teil seiner Begebenheiten, und sogar von seinem
Namen ein Geheimnis zu machen. Denn sein Name war durch die Rolle, die er
zu Athen gespielt hatte, in den griechischen Städten allzubekannt worden,
als daß er es nicht auch dem Hippias hätte sein sollen; ob dieser gleich,
seit dem er in Smyrna wohnte, sich wenig um die Staatsangelegenheiten der
Griechen bekümmerte, die er in den Händen seiner Freunde und Schüler ganz
wohl versorgt hielte. Da nun Agathon so sorgfältig gewesen war, ihm alles
zu verbergen, was einigen Verdacht hätte erwecken können, daß er jemals
etwas mehr als ein Aufwärter in dem Tempel zu Delphi gewesen; so konnte
Hippias mit desto besserm Grunde voraussetzen, daß er noch ein vollkommner
Neuling in der Welt sei, als weder die Denkungsart noch das Betragen
dieses jungen Menschen so beschaffen war, daß ein Kenner auf günstigere
Gedanken hätte gebracht werden sollen. Leute von seiner Art können, in
der Tat zehen Jahre hinter einander in der großen Welt gelebt haben, ohne
daß sie dieses fremde und entlehnte Ansehen verlieren, welches beim ersten
Blick verkündiget, daß sie hier nicht einheimisch sind; geschweige, daß
sie fähig wären, sich jemals zu dieser edeln Freiheit von den Fesseln der
gesunden Vernunft, zu dieser weisen Gleichgültigkeit gegen alles was die
schwärmerischen Seelen Empfindung nennen, und zu dieser verzärtelten
Feinheit des Geschmacks zu erheben, wodurch die Weltleute sich auf eine so
vorteilhafte Art unterscheiden. Solche Leute können wohl Beobachtungen
machen; allein da ihnen dieser Instinkt, dieses sympathetische Gefühl
mangelt, mittelst dessen jene einander so schnell und zuverlässig
ausfindig machen; oder deutlicher zu reden, da sie von allem auf eine
andre Art gerührt werden, als jene; und sich, so sehr sie sich auch
anstrengten, niemals an ihre Stelle setzen können: so bleiben sie doch
immer in einem unbekannten Lande, wo ihre Erkenntnis nur bei Mutmaßungen
stehen bleibt, und ihre Erwartung alle Augenblicke durch unbegreifliche
Zufälle und unverhoffte Veränderungen betrogen wird. Mit allen seinen
Vorzügen war Agathon doch in eben dieser Klasse, und es ist also kein
Wunder, daß er, ungeachtet der tiefen Betrachtungen die er über seine
Unterredung mit dem Hippias bei sich selbst anstellte, sehr weit entfernt
war, die Gedanken zu erraten, womit dieser Sophist itzt umging, dessen
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