Geschichte des Agathon. Teil 1 - 03

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uns zum Scherz bald glücklich bald unglücklich zu machen? Oder, ist es
eben diese allgemeine Seele der Welt, deren Dasein die geheimnisvolle
Majestät der Natur ankündiget; ist es dieser allesbelebende Geist, der die
menschlichen Sachen anordnet; warum herrschet in der moralischen Welt
nicht eben diese unveränderliche Ordnung und Zusammenstimmung, wodurch die
Elemente die Jahres--und Tages-Zeiten, die Gestirne und die Kreise des
Himmels in ihrem gleichförmigen Lauf erhalten werden? Warum leidet der
Unschuldige? Warum sieget der Betrüger? Warum verfolgt ein unerbittliches
Schicksal die Tugendhaften? Sind unsre Seelen den Unsterblichen verwandt,
sind sie Kinder des Himmels; warum verkennt der Himmel sein Geschlecht,
und tritt auf die Seite seiner Feinde? Oder hat er uns die Sorge für uns
selbst gänzlich überlassen, warum sind wir keinen Augenblick unsers
Zustandes Meister? Warum vernichtet bald Notwendigkeit, bald Zufall, die
weisesten Entwürfe? -"
Hier hielt Agathon eine Zeitlang inne; sein in Zweifeln verwickelter Geist
arbeitete sich loszuwinden, bis ein neuer Blick auf die majestätische
Natur die ihn umgab, eine andre Reihe von Vorstellungen in ihm entwickelte.
--"Was sind", fuhr er mit sich selbst fort, "meine Zweifel anders, als
Eingebungen der eigennützigen Leidenschaft? Wer war diesen Morgen
glücklicher als ich? Alles war Wollust und Wonne um mich her. Hat sich
die Natur binnen dieser Zeit verändert, oder ist sie minder der Schauplatz
einer grenzenlosen Vollkommenheit, weil Agathon ein Sklave, und von Psyche
getrennet ist? Schäme dich, Kleinmütiger, deiner trübsinnigen Zweifel,
und deiner unmännlichen Klagen! Wie kannst du Verlust nennen, dessen
Besitz kein Gut war? Ist es ein übel, deines Ansehens, deines Vermögens,
deines Vaterlandes beraubt zu sein? Alles dessen beraubt warst du in
Delphi glücklich, und vermißtest es nicht. Und warum nennest du Dinge
dein, die nicht zu dir selbst gehören, die der Zufall gibt und nimmt, ohne
daß es in deiner Willkür steht sie zu erlangen oder zu erhalten? Wie
ruhig, wie heiter und glücklich floß mein Leben in Delphi hin, ehe ich die
Welt, ihre Geschäfte, ihre Sorgen, ihre Freuden und ihre Abwechselungen
kannte; eh ich genötiget war, mit den Leidenschaften andrer Menschen, oder
mit meinen eigenen zu kämpfen, mich selbst und den Genuß meines Daseins
einem undankbaren Volke aufzuopfern, und unter der vergeblichen Bemühung,
Toren oder Lasterhafte glücklich zu machen, selbst unglücklich zu sein!
--Meine eigene Erfahrung widerlegt die ungerechten Zweifel des
Mißvergnügens am besten. Es waren Augenblicke, Tage, lange Reihen von
Tagen, da ich glücklich war, glücklich in den frohen Stunden, da meine
Seele, vom Anblick der Natur begeistert, in tiefsinnigen Betrachtungen und
süßen Ahnungen, wie in den bezauberten Gärten der Hesperiden irrte;
glücklich, wenn mein befriedigtes Herz in den Armen der Liebe, aller
Bedürfnisse, aller Wünsche vergaß, und nun zu verstehen glaubte, was die
Wonne der Götter sei; glücklicher, wenn in Augenblicken, deren Erinnerung
den bittersten Schmerz zu versüßen genug ist, mein Geist in der großen
Betrachtung des Ewigen und Unbegrenzten sich verlor--Ja du bist, alles
beseelende, alles regierende Güte--ich sah, ich fühlte dich! Ich empfand
die Schönheit der Tugend, die dir ähnlich macht; ich genoß die
Glückseligkeit, welche Tagen die Schnelligkeit der Augenblicke, und
Augenblicken den Wert von Jahrhunderten gibt. Die Macht der Empfindung
zerstreut meine Zweifel; die Erinnerung der genossenen Glückseligkeit
heilet den gegenwärtigen Schmerz, und verspricht eine bessere Zukunft.
Alle diese allgemeine Quellen der Freude, woraus alle Wesen schöpfen,
fließen, wie ehmals, um mich her; meine Seele ist noch eben dieselbige,
wie die Natur, die mich umgibt--O Ruhe meines Delphischen Lebens, und du,
meine Psyche! Dich allein, von allem, was außer mir ist, nenne ich mein,
weil du die wehrtere Hälfte meines Wesens bist--Wenn ihr auf ewig verloren
wäret, dann würde meine untröstbare Seele nichts auf Erde finden, das ihr
die Liebe zum Leben wieder geben könnte. Aber ich besaß beide, ohne sie
mir selbst gegeben zu haben, und die wohltätige Macht, die sie gab, kann
sie wiedergeben. Teure Hoffnung, du bist schon ein Anfang der
Glückseligkeit, die du versprichst! Es wäre zugleich gottlos und töricht,
sich einem Kummer zu überlassen, der den Himmel beleidigt, und uns selbst
der Kräfte beraubt, dem Unglück zu widerstehen, und der Mittel, wieder
glücklich zu werden. Komm denn, du süße Hoffnung einer bessern Zukunft,
und feßle meine Seele mit deinen schmeichelnden Bezauberungen! Ruhe und
Psyche--Dieses allein, ihr Götter, so möget ihr Lorbeer-Kränze und Schätze
geben, wem ihr wollt!"


EILFTES KAPITEL
Agathon kömmt zu Smyrna an, und wird verkauft

Das Wetter war unsern Seefahrern so günstig, daß Agathon gute Muße hatte,
seinen Betrachtungen so lange nachzuhängen, als er wollte; zumal da seine
Reise von keinem der 5 Umstände begleitet war, womit eine poetische
Seefahrt ausgeschmückt zu sein pflegt. Denn man sahe da weder Tritonen,
die aus krummen Ammons-Hörnern bliesen, noch Nereiden, die auf Delphinen,
mit Blumen-Kränzen gezäumet, über den Wellen daherritten; noch Syrenen,
die mit halbem Leib aus dem Wasser hervorragend, die Augen durch ihre
Schönheit, und das Ohr durch die Süßigkeit ihrer Stimme bezaubert hätten.
Die Winde selbst waren etliche Tage lang so zahm, als ob sie es mit
einander abgeredet hätten, uns keine Gelegenheit zu irgend einer schönen
Beschreibung eines Sturms oder eines Schiffbruchs zu geben; kurz, die
Reise ging so glücklich von statten, daß die Barke am Abend des dritten
Tages in den Hafen von Smyrna einlief; wo die Räuber, nunmehr unter dem
Schutz des großen Königs gesichert, sich nicht säumten, ihre Gefangenen
ans Land zu setzen, in der Hoffnung, auf dem Sklaven-Markte keinen
geringen Vorteil aus ihnen zu ziehen. Ihre erste Sorge war, sie in eines
der öffentlichen Bäder zu führen, wo man nichts vergaß, was dazu dienen
konnte, sie den folgenden Tag verkäuflicher zu machen. Agathon war noch
zu sehr von allem demjenigen, was mit ihm vorgegangen war, eingenommen,
als daß er auf das gegenwärtige aufmerksam sein konnte. Er wurde gebadet,
abgerieben, mit Salben und wohlriechenden Wassern begossen, mit einem
Sklaven-Kleid von vielfarbichter Seide angetan, mit allem was seine
Gestalt erheben konnte, ausgeschmückt, und von allen, die ihn sahen,
bewundert; ohne daß ihn etwas aus der vollkommnen Unempfindlichkeit
erwecken konnte, welche in gewissen Umständen eine Folge der übermäßigen
Empfindlichkeit ist. In dasjenige vertieft, was in seiner Seele vorging,
schien er, weder zu sehen, noch zu hören; weil er nichts sah, oder hörte,
was er wünschte; und nichts als der Anblick, der sich ihm auf dem
Sklaven-Markte darstellte, war vermögend, ihn aus dieser wachenden
Träumerei aufzurütteln. Diese Szene hatte zwar das Abscheuliche nicht,
das ein Sklaven-Markt zu Barbados so gar für einen Europäer haben könnte,
dem die Vorurteile der gesitteten Völker noch einige überbleibsel des
angebornen menschlichen Gefühls gelassen hätten; allein sie hatte doch
genug, um eine Seele zu empören, die sich gewöhnt hatte, in den Menschen
mehr die Schönheit ihrer Natur, als die Erniedrigung ihres Zustands; mehr
das, was sie nach gewissen Voraussetzungen sein könnten, als was sie
würklich waren, zu sehen. Eine Menge von traurigen Vorstellungen stieg in
gedrängter Verwirrung bei diesem Anblick in ihm auf; und in eben dem
Augenblick, da sein Herz von Mitleiden und Wehmut zerfloß, brannte es von
einem zürnenden Abscheu vor den Menschen, dessen nur diejenigen fähig sind,
welche die Menschheit lieben. Er vergaß über diesen Empfindungen seines
eignen Unglücks, als ein Mann von edelm Ansehen, welcher schon bei Jahren
zu sein schien, im Vorübergehn seiner gewahr ward, stehen blieb, und ihn
mit besondrer Aufmerksamkeit betrachtete. "Wem gehört dieser junge
Leibeigene?" fragte endlich der Mann einen von den Ciliciern, der neben
ihm stand. "Dem, der ihn von mir kaufen wird", versetzte dieser. "Was
versteht er für eine Kunst?" fuhr jener fort. "Das wird er dir selbst am
besten sagen können", erwiderte der Cilicier. Der Mann wandte sich also
an den Agathon selbst, und fragte ihn, ob er nicht ein Grieche sei? ob er
sich nicht in Athen aufgehalten? und ob er in den Künsten der Musen
unterrichtet worden? Agathon bejahete diese Fragen: "Kannst du den Homer
lesen?" "Ich kann lesen; und ich meine, daß ich den Homer empfinden könne."
"Kennst du die Schriften der Philosophen?" "Nein, denn ich verstehe
sie nicht." "Du gefällst mir, junger Mensch! Wie hoch haltet ihr ihn,
mein Freund?" "Er sollte, wie die andern, durch den Herold ausgerufen
werden", antwortete der Cilicier, "aber für zwei Talente ist er euer."
"Begleite mich mit ihm in mein Haus", erwiderte der Alte, "du sollst zwei
Talente haben, und der Sklave ist mein." "Dein Geld muß dir sehr
beschwerlich sein", sagte Agathon; "woher weißt du, daß ich dir für zwei
Talente nützlich sein werde?" "Wenn du es nicht wärest", versetzte der
Käufer, "so bin ich unbesorgt, unter den Damen von Smyrna zwanzig für eine
zu finden, die mir auf deine bloße Miene hin wieder zwei Talente für dich
geben." Und mit diesen Worten befahl er dem Agathon, ihm in sein Haus zu
folgen.


ZWEITES BUCH


ERSTES KAPITEL
Wer der Käufer des Agathon gewesen

Der Mann, der sich für zwei Talente das Recht erworben hatte, den Agathon
als seinen Leibeignen zu behandeln, war einer von den merkwürdigen Leuten,
die unter dem Namen der Sophisten in den griechischen Städten umherzogen,
sich der edelsten und reichsten Jünglinge bemächtigten, und durch die
Annehmlichkeiten ihres Umgangs und die prächtigen Versprechungen, ihre
Freunde zu vollkommnen Rednern, Staatsmännern und Feldherren zu machen,
das Geheimnis gefunden hatten, welches die Alchymisten bis auf den
heutigen Tag vergeblich gesucht haben. Sie wurden von aller Welt mit dem
ehrenvollen Namen der Sophisten oder Weisen benennt; allein die Weisheit,
von der sie Profession machten, war von der Socratischen, die durch einige
Verehrer dieses Atheniensischen Bürgers so berühmt worden ist, so wohl in
ihrer Beschaffenheit, als in ihren Würkungen unendlich unterschieden; oder
besser zu sagen, sie war die vollkommne Antipode derselbigen. Die
Sophisten lehrten die Kunst, die Leidenschaften andrer Menschen zu erregen;
Socrates die Kunst, seine eigene zu dämpfen. Jene lehrten, wie man es
machen müsse, um weise und tugendhaft zu scheinen; dieser lehrte, wie man
es sei. Jene munterten die Jünglinge von Athen auf, sich der Regierung
des Staats anzumaßen; Socrates, daß sie vorher die Hälfte ihres Lebens
anwenden sollten, sich selbst regieren zu lernen. Jene spotteten der
Socratischen Weisheit, die nur in einem schlechten Mantel aufzog, und sich
mit einer Mahlzeit für sechs Pfenninge begnügte, da die ihrige in Purpur
schimmerte, und offne Tafel hielt. Die Socratische Weisheit war stolz
darauf, den Reichtum entbehren zu können; die ihrige wußte, ihn zu
erwerben. Sie war gefällig, einschmeichelnd, und wußte alle Gestalten
anzunehmen; sie vergötterte die Großen, kroch vor ihren Dienern, tändelte
mit den Damen, und schmeichelte allen, welche es bezahlten. Sie war
allenthalben an ihrem rechten Platz; beliebt bei Hofe, beliebt an der
Toilette, beliebt beim Spiel-Tisch, beliebt beim Adel, beliebt bei den
Finanz-Pachtern, beliebt bei den Theater-Göttinnen, beliebt so gar bei der
Priesterschaft. Die Socratische war weit entfernt, so liebenswürdig zu
sein; sie war trocken und langweilig; sie wußte nicht zu leben; sie war
unerträglich, weil sie alles tadelte, und immer Recht hatte; sie wurde von
dem geschäftigen Teil der Welt für unnützlich, von dem müßigen für
abgeschmackt, und von dem andächtigen gar für gefährlich erklärt. Wir
würden nicht fertig werden, wenn wir diese Gegensätze so weit treiben
wollten, als wir könnten. Genug, daß die Weisheit der Sophisten einen
Vorzug hatte, den ihr die Socratische nicht streitig machen konnte; sie
verschaffte ihren Besitzern Reichtum, Ansehen, Ruhm, und ein Leben, das
von allem, was die Welt glücklich nennet, überfloß.
Hippias (so hieß der neue Herr unsers Agathon) war einer von diesen
Glücklichen, dem die Kunst, sich die Torheiten andrer Leute zinsbar zu
machen, ein Vermögen erworben hatte; wodurch er sich im Stande sah, sich
der Ausübung derselben zu begeben, und die andre Hälfte seines Lebens in
den Ergötzungen eines begüterten Müßiggangs zu zubringen; zu deren
angenehmsten Genuß das zunehmende Alter viel geschickter scheint, als die
ungestüme Jugend. Er hatte sich zu diesem Ende Smyrna zu seinem Wohn-Ort
ausersehen, weil die Annehmlichkeiten des jonischen Klima, die schöne Lage
dieser Stadt, der überfluß, der ihr durch die Handlung aus allen Teilen
des Erdbodens zuströmte, und die Verbindung des griechischen Geschmacks
mit der wollüstigen üppigkeit der Morgenländer ihm diesen Aufenthalt vor
allen andern, die er kannte, vorzüglich machte. Hippias hatte den Ruhm,
daß ihm in den Talenten seiner Profession wenige den Vorzug streitig
machen könnten. Ob er gleich über fünfzig Jahre hatte, so war ihm doch
von der Gabe zu gefallen, die ihm in seiner Jugend so nützlich gewesen war,
noch genug übrig geblieben, daß sein Umgang von den artigsten Personen
des einen und andern Geschlechts gesucht wurde. Er hatte alles, was die
Art von Weisheit, die er ausübte, verführisch machen konnte; eine edle
Gestalt, eine einnehmende Gesichts-Bildung, einen angenehmen Ton der
Stimme, einen behenden und geschmeidigen Witz, und eine Beredsamkeit, die
desto mehr gefiel, weil sie mehr ein Geschenk der Natur, als eine durch
Fleiß erworbene Kunst zu sein schien. Diese Beredsamkeit, oder vielmehr
diese Gabe angenehm zu schwatzen, mit einer Tinktur von allen
Wissenschaften, einem feinen Geschmack in dem Schönen und Angenehmen, und
eine vollständige Kenntnis der Welt, war mehr als er nötig hatte, um in
den Augen aller derjenigen, mit denen er umging, (denn er ging mit keinen
Socraten um) für einen Genie vom ersten Rang, für einen Mann zu gelten,
welcher alles wisse; welchem schon zugelächelt wurde, eh man wußte, was er
sagen wollte, und wider dessen Aussprüche nicht erlaubt war, etwas
einzuwenden. Indessen war doch dasjenige, dem er sein Glück vornehmlich
zu danken hatte, die besondere Gabe, die er besaß, sich der schönern
Hälfte der Gesellschaft gefällig zu machen. Er war so klug, frühzeitig zu
entdecken, wie viel an der Gunst dieser reizenden Geschöpfe gelegen ist,
welche in den policierten Teilen des Erdbodens die Macht würklich ausüben,
die in den Märchen den Feen beigelegt wird; die mit einem einzigen Blick,
oder durch eine kleine Verschiebung des Halstuchs stärker überzeugen, als
Demosthenes und Lysias durch lange Reden; die mit einer einzigen Träne den
Gebieter über Legionen entwaffnen, und durch den bloßen Vorteil, den sie
von ihrer Gestalt und einem gewissen Bedürfnis des stärkern Geschlechts zu
ziehen wissen, sich zu unumschränkten Beherrscherinnen derjenigen machen,
in deren Händen das Schicksal ganzer Völker liegt. Hippias hatte diese
Entdeckung von so großem Nutzen gefunden, daß er keine Mühe gesparet hatte,
es in der Anwendung derselben zu dem höchsten Grade der Vollkommenheit zu
bringen; und dasjenige, was er in seinem Alter noch davon hatte, bewies,
was er in seinen schönen Jahren gewesen sein müsse. Seine Eitelkeit ging
so weit, daß er sich nicht enthalten konnte, die Kunst, die Zauberinnen zu
bezaubern, in die Form eines Lehr-Begriffs zu bringen, und seine
Erfahrungen und Beobachtungen hierüber der Welt in einer sehr gelehrten
Abhandlung mitzuteilen, deren Verlust nicht wenig zu bedauern ist, und
schwerlich von einem heutigen Schriftsteller unsrer Nation zu ersetzen
sein möchte.
Nach allem, was wir bereits von diesem weisen Manne gesagt haben, wär es
überflüssig, eine Abschilderung von seinen Sitten zu machen. Sein
Lehr-Begriff, von der Kunst zu leben, wird uns in kurzem umständlich
vorgelegt werden; und er besaß eine Tugend, welche nicht die Tugend der
Moralisten zu sein pflegt; er lebte nach seinen Grundsätzen.


ZWEITES KAPITEL
Absichten des weisen Hippias

Unter andern Neigungen, in deren Befriedigung man den rechten Gebrauch des
Reichtums zu setzen pflegt, hatte Hippias einen besondern Geschmack an
allem, was gut in die Augen fiel. Er wollte, daß die Seinigen, in seinem
Hause wenigstens, sich nirgends hinwenden sollten, ohne einem schönen
Gegenstande zu begegnen. Die schönsten Gemälde, die schönsten Bildsäulen
und Schnitzwerke, die reichsten Tapeten, das schönste Hausgeräte, die
schönsten Gefäße befriedigten seinen Geschmack noch nicht; er wollte auch,
daß der belebte Teil seines Hauses mit dieser allgemeinen Schönheit
übereinstimmen sollte; und seine Bediente und Sklavinnen waren die
ausgesuchtesten Gestalten, die er in einem Lande, wo die Schönheit
gewöhnlich ist, hatte finden können. Die Gestalt Agathons möchte also
allein hinreichend gewesen sein, ihm seine Gunst zu erwerben; zumal da er
eben einen Leser nötig hatte, und aus dem Anblick und den ersten Worten
desselben urteilte, daß er sich zu einem Dienst vollkommen schicken würde,
wozu eine gefallende Gesichts-Bildung und eine musikalische Stimme die
nötigsten Gaben sind. Allein Hippias hatte noch eine geheime Absicht, die
er durch diesen Jüngling zu erreichen hoffte. Obgleich die Liebe zu den
Wollüsten der Sinne seine herrschende Neigung zu sein schien, so hatte
doch die Eitelkeit nicht weniger Anteil an den meisten Handlungen seines
Lebens. Er hatte, bevor er sich nach Smyrna begab, um die Früchte seiner
Arbeit zu genießen, den schönsten Teil seines Lebens zugebracht, die
edelste Jugend der griechischen Städte zu bilden; er hatte Redner gebildet,
die durch eine künstliche Vermischung des Wahren und Falschen, und den
klugen Gebrauch gewisser Figuren, einer schlimmen Sache den Schein und die
Würkung einer guten zu geben wußten; Staats-Männer, welche die Kunst
besaßen, mitten unter den Zujauchzungen eines betörten Volks die Gesetze
durch die Freiheit und die Freiheit durch schlimme Sitten zu vernichten;
um diejenigen, die sich der heilsamen Zucht der Gesetze nicht unterwerfen
wollten, der willkürlichen Gewalt ihrer Leidenschaften zu unterwerfen;
kurz, er hatte Leute gebildet, die sich Ehren-Säulen dafür aufrichten
ließen, daß sie ihr Vaterland zu Grunde richteten. Allein dieses
befriedigte seine Eitelkeit noch nicht: Er wollte auch jemand hinterlassen,
der seine Kunst fortzusetzen geschickt wäre; eine Kunst, die in seinen
Augen allzuschön war, als daß sie mit ihm sterben sollte. Schon lange
hatte er einen jungen Menschen gesucht, bei dem er das natürliche
Geschicke, der Nachfolger eines Hippias zu sein, in derjenigen
Vollkommenheit finden möchte, die dazu erfodert wurde. Seine Gabe, aus
der Gestalt und Miene das Inwendige eines Menschen zu erraten, beredete
ihn, im Agathon zu finden, was er suchte; wenigstens hielt er es der Mühe
wert, den Versuch mit ihm zu machen; und da er von seiner Tüchtigkeit ein
so gutes Vorurteil gefasset hatte, so fiel ihm nur nicht ein, in seine
Willigkeit zu den großen Absichten, die er mit ihm vorhatte, einigen
Zweifel zu setzen.


DRITTES KAPITEL
Verwunderung, in welche Agathon gesetzt wird

Agathon wußte noch nichts, als daß er einem Manne zugehöre, dessen
äußerliches Ansehen ihm gefiel; als er bei dem Eintritt in sein Haus durch
die Schönheit des Gebäudes, die Bequemlichkeiten der Einrichtung, die
Menge und die gute Miene der Bedienten, und durch einen Schimmer von
Pracht und üppigkeit, der ihm allenthalben entgegen glänzte, in eine Art
von Verwunderung gesetzt wurde, die ihm sonst nicht gewöhnlich war, und
die nur desto mehr zunahm, wie er hörte, daß er die Ehre haben sollte, ein
Haus-Genosse von Hippias, dem Weisen, zu werden. Er war noch im
Nachdenken begriffen, was für eine Art von Weisheit dieses sein möchte,
als Hippias, der indes seinem Zahlmeister befohlen hatte, den Cilicier zu
befriedigen, ihn in sein Cabinet rufen ließ, und ihm seine künftige
Bestimmung in diesen Worten ankündigte: "Die Gesetze, Callias, (denn
dieses soll künftig dein Name sein) geben mir zwar das Recht, dich als
meinen Leibeigenen anzusehen; aber es wird nur von dir abhangen, so
glücklich in meinem Hause zu sein, als ich selbst. Alle deine
Verrichtungen werden darin bestehen, den Homer bei meinem Tische, und die
Aufsätze, mit deren Ausarbeitung ich mir die Zeit vertreibe, in meinem
Hör-Saal vorzulesen. Wenn dieses Amt leicht zu sein scheint, so versichre
ich dich, daß ich nicht leicht zu befriedigen bin, und daß du Kenner zu
Hörern haben wirst. Ein jonisches Ohr will nicht nur ergötzt, es will
bezaubert sein. Die Annehmlichkeit der Stimme, die Reinigkeit und das
Weiche der Aussprache, die Richtigkeit des Akzents, das Muntre, das
Ungezwungene, das Musikalische ist nicht hinlänglich; wir fodern eine
vollkommne Nachahmung, einen Ausdruck, der jedem Teile des Stücks, jeder
Periode, jedem Vers das Leben, den Affekt, die Seele gibt, die sie haben
sollen; kurz, die Art, wie gelesen wird, soll das Ohr an die Stelle aller
übrigen Sinne setzen. Das Gastmahl des Alcinous soll diesen Abend dein
Probstück sein. Die Fähigkeiten, die ich an dir zu entdecken hoffe,
werden meine Absichten mit dir bestimmen; und vielleicht wirst du in der
Zukunft Ursache finden, den Tag, an dem du dem Hippias gefallen hast,
unter deine Glücklichen zu zählen." Mit diesen Worten verließ er unsern
Jüngling, und ersparte sich dadurch die Demütigung zu sehen, wie wenig der
neue Callias durch die Hoffnungen gerührt schien, wozu ihn diese Erklärung
berechtigte. In der Tat hatte die Bestimmung, die jonischen Ohren zu
bezaubern, in Agathons Augen nicht edels genug, daß er sich deswegen hätte
glücklich schätzen sollen; und über dem war etwas in dem Ton dieser Anrede,
welches ihm mißfiel, ohne daß er eigentlich wußte, warum? Inzwischen
vermehrte sich seine Verwunderung, je mehr er sich in dem Hause des weisen
Hippias umsah; und er begriff nun ganz deutlich, daß sein Herr, was auch
sonst seine Grundsätze sein möchten, wenigstens von der Ertödung der
Sinnlichkeit, wovon er ehmals den Plato zu Athen sehr schöne Dinge sagen
gehört hatte, keine Profession mache. Allein wie er sah, was die Weisheit
in diesem Hause für eine Tafel hielt, wie prächtig sie sich bedienen ließ,
was für reizende Gegenstände ihre Augen, und was für wollüstige Harmonien
ihre Ohren ergötzten, während daß der Schenk-Tisch mit den ausgesuchtesten
Weinen und den angenehm-betäubenden Getränken der Asiaten beladen, den
Sinnen zum Genuß so vieler Wollüste neue Kräfte zu geben schien; wie er
die Menge von jungen Sklaven sah, die den Liebes-Göttern ähnlich schienen,
die Chöre von Tänzerinnen und Lauten-Spielerinnen, die durch die Reizungen
ihrer Gestalt so sehr als durch ihre Geschicklichkeit bezauberten, und die
nachahmenden Tänze, in denen sie die Geschichte der Leda oder Danae durch
bloße Bewegungen mit einer Lebhaftigkeit vorstellten, die einen Nestor
hätte verjüngern können; wie er die üppigen Bäder, die bezauberten Gärten,
kurz, wie er alles sah, was das Haus des weisen Hippias zu einem Tempel
der ausgekünsteltsten Sinnlichkeit machte, so stieg seine Verwunderung bis
zum Erstaunen; und er konnte nicht begreifen, was dieser Sybarite getan
haben müsse, um den Namen eines Weisen zu verdienen, oder wie er sich
einer Benennung nicht schäme, die ihm, seinen Gedanken nach, eben so gut
anstund, als dem Alexander von Phera, wenn man ihn den Leutseligen, oder
der Phryne, wenn man sie die Keusche hätte nennen wollen. Alle
Auflösungen, die er sich selbst hierüber machen konnte, befriedigten ihn
so wenig, daß er sich vornahm, bei der ersten Gelegenheit dieses Problem
dem Hippias selbst vorzulegen.


VIERTES KAPITEL
Welches bei einigen den Verdacht erwecken wird, daß diese Geschichte
erdichtet sei

Die Verrichtungen des Agathon ließen ihm so viel Zeit übrig, daß er in
wenigen Tagen in einem Hause, wo alles Freude atmete, sehr lange Weile
hatte. Zwar lag die Schuld nur an ihm selbst, wenn es ihm an einem
Zeit-Vertreib mangelte, der sonst die hauptsächlichste Beschäftigung der
Leute von seinem Alter auszumachen pflegt. Die Nymphen dieses Hauses
waren von einer so gefälligen Gemüts-Art, von einer so anziehenden Figur,
und von einem so günstigen Vorurteil für den neuen Haus-Genossen
eingenommen, daß es weder die Furcht abgewiesen zu werden, noch der Fehler
ihrer Reizungen war, was den schönen Callias so zurückhaltend oder
unempfindlich machte.
Verschiedene, die aus seinem Betragen schlossen, daß er noch ein Neuling
sein müsse, ließen sich die Mühe nicht dauern, ihm die Schwierigkeiten,
die ihm seine Schüchternheit, ihren Gedanken nach, in den Weg legte, zu
erleichtern; sie gaben ihm Gelegenheiten, die den Zaghaftesten hätten
unternehmend machen sollen. Allein (wir müssen es nur gestehen, was man
auch von unserm Helden deswegen denken mag) er gab sich eben so viel Mühe,
diese Gelegenheiten auszuweichen, als man sich geben konnte, sie ihm zu
machen. Wenn dieses anzuzeigen scheint, daß er entweder einiges Mißtrauen
in sich selbst, oder ein allzugroßes Vertrauen in die Reizungen dieser
schönen Verführerinnen gesetzt habe, so dienet vielleicht zu seiner
Entschuldigung, daß er noch nicht alt genug war, ein Xenocrates zu sein;
und daß er, vermutlich nicht ohne Ursache, ein Vorurteil wider dasjenige
gefaßt hatte, was man im Umgang von jungen Personen beiderlei Geschlechts
unschuldige Freiheiten zu nennen pflegt. Dem sei inzwischen wie ihm wolle,
so ist gewiß, daß Agathon durch dieses seltsame Bezeugen einen Argwohn
erweckte, der ihm bei allen Gelegenheiten sehr beißende Spöttereien von
den übrigen Hausgenossen, und selbst von den Schönen zuzog, die sich durch
seine Sprödigkeit nicht wenig beleidigt fanden, und ihm auf eine feine Art
zu verstehen gaben, daß sie ihn für geschickter hielten, die Tugend der
Damen zu bewachen, als auf die Probe zu stellen. Agathon fand nicht
ratsam, sich in einen Wett-Streit einzulassen, wo er besorgen mußte, daß
die Begierde, recht zu haben, die sich in der Hitze des Streites auch der
Klügsten zu bemeistern pflegt, ihn zu gefährlichen Erörterungen führen
könnte. Er machte daher bei solchen Anlässen eine so alberne Figur, daß
man von seinem Witz eine eben so verdächtige Meinung bekommen mußte, als
man schon von seiner Person gefaßt hatte; und die Verachtung, in die er
deswegen bei jedermann fiel, trug vielleicht nicht wenig dazu bei, ihm den
Aufenthalt in einem Hause beschwerlich zu machen, wo ihm ohnehin, alles,
was er sah und hörte, ärgerlich war. Er liebte diejenigen Künste sehr,
über welche, nach dem Glauben der Griechen, die Musen die Aufsicht hatten.
Allein die Gemälde, womit alle Säle und Gänge dieses Hauses ausgeziert
waren, stellten so schlüpfrige und unsittliche Gegenstände vor, daß er
seinen Augen um so weniger erlauben konnte, sich darauf zu verweilen, je
vollkommner die Natur darin nachgeahmt war, und je mehr sich der Genie
bemüht hatte, der Natur selbst neue Reizungen zu leihen. Eben so weit war
die Musik, die er alle Abende nach der Tafel hören konnte, von derjenigen
unterschieden, die seiner Einbildung nach allein der Musen würdig war. Er
liebte eine Musik, welche die Leidenschaften besänftigte, und die Seele in
ein angenehmes Staunen wiegte, oder das Lob der Unsterblichen mit einem
feurigen Schwung von Begeistrung sang, wodurch das Herz in heiliges
Entzücken und in ein schauervolles Gefühl der gegenwärtigen Gottheit
gesetzt wurde; und wenn sie Zärtlichkeit und Freude ausdrückte, so sollte
es die Zärtlichkeit der Unschuld und die rührende Freude der einfältigen
Natur sein. Allein in diesem Hause hatte man einen ganz andern Geschmack.
Was Agathon hörte, waren Syrenen-Gesänge, die den üppigsten Liedern des
tejischen Dichters einen Reiz gaben, der auch aus unangenehmen Lippen
verführerisch gewesen wäre; Gesänge, die durch den nachahmenden Ausdruck
des verschiednen Tons der schmeichelnden, seufzenden und schmachtenden,
oder der triumphierenden und in Entzückung aufgelösten Leidenschaft die
Begierde erregten, dasjenige zu erfahren, was in der Nachahmung schon so
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