Geschichte des Agathon. Teil 1 - 06

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Nahrung und diese vollkommne Wonne finden, wovon die sinnlichen Menschen
sich keinen Begriff machen können. Solchergestalt kann sie nur, nachdem
sie durch verschiedne Grade der Reinigung, von allem was tierisch und
körperlich ist, gesäubert worden, sich wieder zu der überirdischen Sphäre
erheben, mit den Göttern leben, und im Unverwandten Anschauen des
wesentlichen und ewigen Schönen, wovon alles Sichtbare bloß der Schatten
ist, Ewigkeiten durchleben, die eben so grenzenlos sind, als die Wonne,
von der sie überströmet werden.
Ich zweifle nicht daran, Callias, daß es Leute geben mag, bei denen die
Milzsucht hoch genug gestiegen ist, daß diese Begriffe eine Art von
Wahrheit für sie haben. Es ist auch nichts leichters, als daß junge Leute
von lebhafter Empfindung und feurigen Einbildungskraft, durch eine einsame
Lebensart und den Mangel solcher Gegenstände und Freuden, worin sich
dieses übermäßige Feuer verzehren könnte, von diesen hochfliegenden
Schimären eingenommen werden, welche so geschickt sind, ihre nach
Vergnügen lechzende Einbildungskraft durch eine Art von Wollust zu
täuschen, die nur desto lebhafter ist, je verworrener und dunkler die
bezaubernden Phantomen sind die sie hervorbringen; allein ob diese Träume
außer dem Gehirn ihrer Erfinder, und derjenigen, deren Einbildungskraft so
glücklich ist ihnen nachfliegen zu können, einige Wahrheit oder
Würklichkeit haben, ist eine Frage, deren Erörterung nicht zum Vorteil
derselben ausfällt, wenn sie der gesunden Vernunft aufgetragen wird. Je
weniger die Menschen wissen, desto geneigter sind sie, zu wähnen und zu
glauben. Wem anders als der Unwissenheit und dem Aberglauben der ältesten
Welt haben die Nymphen und Faunen, die Najaden und Tritonen, die Furien
und die erscheinenden Schatten der Verstorbnen ihre vermeinte Würklichkeit
zu danken? Je besser wir die Körperwelt kennen lernen, desto enger werden
die Grenzen des Geister-Reichs. Ich will itzo nichts davon sagen, ob es
wahrscheinlich sei, daß die Priesterschaft, die von jeher einen so
zahlreichen Orden unter den Menschen ausgemacht, bald genug die Entdeckung
machen mußte, was für große Vorteile man durch diesen Hang der Menschen
zum Wunderbaren von ihren beiden heftigsten Leidenschaften, der Furcht und
der Hoffnung, ziehen könne. Wir wollen bei der Sache selbst bleiben.
Worauf gründet sich die erhabne Theorie, von der wir reden? Wer hat
jemals diese Götter, diese Geister gesehen, deren Dasein sie voraussetzt?
Welcher Mensch erinnert sich dessen, daß er ehmals ohne Körper in den
ätherischen Gegenden geschwebt, den geflügelten Wagen Jupiters begleitet,
und mit den Göttern Nektar getrunken habe? Was für einen sechsten oder
siebenten Sinn haben wir, um die Würklichkeit der Gegenstände damit zu
erkennen, womit man die Geisterwelt bevölkert? Sind es unsre innerlichen
Sinnen? Was sind diese anders als das Vermögen der Einbildungskraft die
Würkungen der äußern Sinnen nachzuäffen? Was sieht das inwendige Auge
eines Blindgebornen? Was hört das innere Ohr eines gebornen Tauben? Oder
was sind diese Szenen, in welche die erhabenste Einbildungskraft
auszuschweifen fähig ist, anders als neue Zusammensetzungen, die sie
gerade so macht, wie ein Mädchen aus den Blumen, die in einem Parterre
zerstreut stehen, einen Kranz flicht; oder höhere Grade dessen was die
Sinnen würklich empfunden haben, von welchen man jedoch immer unfähig
bleibt, sich einige klare Vorstellung zu machen; denn was empfinden wir
bei dem ätherischen Schimmer, oder den ambrosischen Gerüchen der
homerischen Götter? Wir sehen, wenn ich so sagen kann, den Schatten eines
Glanzes in unsrer Einbildung; wir glauben einen lieblichen Geruch zu
empfinden; aber wir sehen keinen ätherischen Glanz, und empfinden keinen
ambrosischen Geruch. Kurz, man verbiete den Schöpfern der überirdischen
Welten sich keiner irdischen und sinnlichen Materialien zu bedienen, so
werden ihre Welten, um mich eines ihrer Ausdrücke zu bedienen, plötzlich
wieder in den Schoß des Nichts zurückfallen, woraus sie gezogen worden.
Und brauchen wir wohl noch einen andern Beweis, um uns diese ganze Theorie
verdächtig zu machen, als die Methode, die man uns vorschreibt, um zu der
geheimnisvollen Glückseligkeit zu gelangen, welcher wir diejenige
aufopfern sollen, die uns die Natur und unsre Sinnen anbieten? Wir sollen
uns den sichtbaren Dingen entziehen, um die unsichtbaren zu sehen; wir
sollen aufhören zu empfinden, damit wir desto lebhafter phantasieren
können. 'Verstopfet eure Sinnen', sagen sie, 'so werdet ihr Dinge sehen
und hören, wovon diese tierischen Menschen, die gleich dem Vieh mit den
Augen sehen, und mit den Ohren hören, sich keinen Begriff machen können.'
Eine vortreffliche Diät, in Wahrheit; die Schüler des Hippokrates werden
dir beweisen, daß man keine bessere erfinden kann, um wahnwitzig zu werden.
Es scheint also sehr wahrscheinlich, daß alle diese Geister, diese
Welten, welche sie bewohnen, und diese Glückseligkeiten, welche man nach
dem Tode mit ihnen zu teilen hofft, nicht mehr Wahrheit haben, als die
Nymphen, die Liebesgötter und die Grazien der Dichter, als die Gärten der
Hesperiden und die Inseln der Circe und Calypso; kurz, als alle diese
Spiele der Einbildungskraft, welche uns belustigen, ohne daß wir sie für
würklich halten. Die Religion unsrer Väter befiehlt uns einen Jupiter,
eine Venus zu glauben; ganz gut; aber was für eine Vorstellung macht man
uns von ihnen? Jupiter soll ein Gott, Venus eine Göttin sein: Allein der
Jupiter des Phidias ist nichts mehr als ein heroischer Mann, noch die
Venus des Praxiteles mehr als ein schönes Weib; von dem Gott und der
Göttin hat kein Mensch in Griechenland den mindesten Begriff. Man
verspricht uns nach dem Tod ein unsterbliches Leben bei den Göttern; aber
die Begriffe die wir uns davon machen, sind entweder aus den sinnlichen
Wollüsten, oder den feinern und geistigern Freuden, die wir in diesem
Leben erfahren haben, zusammengesetzt; es ist also klar, daß wir gar keine
echte Vorstellung von dem Leben der Geister und von ihren Freuden haben.
Ich will hiemit nicht leugnen, daß es Götter, Geister oder vollkommnere
Wesen als wir sind, haben könne oder würklich habe. Alles was meine
Schlüsse zu beweisen scheinen, ist dieses, daß wir unfähig sind, uns eine
richtige Idee von ihnen zu machen, oder kurz, daß wir nichts von ihnen
wissen. Wissen wir aber nichts, weder von ihrem Zustande noch von ihrer
Natur, so ist es für uns eben so viel, als ob sie gar nicht wären.
Anaxagoras bewies mir einst mit dem ganzen Enthusiasmus eines Sternsehers,
daß der Mond Einwohner habe. Vielleicht sagte er die Wahrheit. Allein
was sind diese Mondbewohner für uns? Meinest du, der König Philippus
werde sich die mindeste Sorge machen, die Griechen möchten sie gegen ihn
zu Hülfe rufen? Es mögen Einwohner im Monde sein; für uns ist der Mond
weder mehr noch weniger als eine leere glänzende Scheibe, die unsre Nächte
erheitert, und unsre Zeit abmißt. Hat es aber diese Bewandtnis, wie es
denn nicht anders sein kann, wie töricht ist es, den Plan seines Lebens
nach Schimären einzurichten, und sich der Glückseligkeit deren man
würklich genießen könnte, zu begeben, um sich mit ungewissen Hoffnungen zu
weiden; die Frucht seines Daseins zu verlieren, so lange man lebt, in
Hoffnung sich dafür schadlos zu halten, wenn man nicht mehr sein wird!
Denn daß wir itzt leben, und daß dieses Leben aufhören wird, das wissen
wir gewiß; ob ein andres alsdann anfange, ist wenigstens ungewiß, und wenn
es auch wäre, so ist es doch unmöglich, das Verhältnis desselben gegen das
itzige zu bestimmen, da wir kein Mittel haben uns einen echten Begriff
davon zu machen. Laß uns also den Plan unsers Lebens auf das gründen, was
wir kennen und wissen; und nachdem wir gefunden haben, was das glückliche
Leben ist, den geradesten und sichersten Weg suchen, auf dem wir dazu
gelangen können."


VIERTES KAPITEL
Worin Hippias bessere Schlüsse macht

"Ich habe schon bemerkt, daß die Glückseligkeit, welche wir suchen, nur in
dem Stand einer Gesellschaft, die sich schon zu einem gewissen Grade der
Vollkommenheit erhoben hat, statt finde. In einer solchen Gesellschaft
entwickeln sich alle diese mannichfaltigen Geschicklichkeiten, die bei dem
wilden Menschen, der so wenig bedarf, so einsam lebt, und so wenig
Leidenschaften hat, immer müßige Fähigkeiten bleiben. Die Einführung des
Eigentums, die Ungleichheit der Güter und Stände, die Armut der einen, der
überfluß, die üppigkeit und die Trägheit der andern, dieses sind die
wahren Götter der Künste, die Mercure und die Musen, denen wir ihre
Erfindung oder doch ihre Vollkommenheit zu danken haben. Wie viel
Menschen müssen ihre Bemühungen vereinigen, um einen einzigen Reichen zu
befriedigen! Diese bauen seine Felder und Weinberge, andre pflanzen seine
Lustgärten, noch andre bearbeiten den Marmor, woraus seine Wohnung
aufgeführt wird; tausende durchschiffen den Ozean um ihm die Reichtümer
fremder Länder zuzuführen; tausende beschäftigen sich, die Seide und den
Purpur zu bereiten, die ihn kleiden; die Tapeten, die seine Zimmer
schmücken; die kostbaren Gefäße, woraus er ißt und trinkt; und die weichen
Lager, worauf er der wollüstigsten Ruhe genießt. Tausende müssen in
schlaflosen Nächten ihren Witz verzehren, um neue Bequemlichkeiten, neue
Wollüste, eine leichtere und angenehmere Art die leichtesten und
angenehmsten Verrichtungen, die uns die Natur auferlegt, zu tun, für ihn
zu erfinden, und durch die Zaubereien der Kunst, die den gemeinsten Dingen
einen Schein der Neuheit zu geben weiß, seinen Ekel zu täuschen, und seine
vom Genuß ermüdeten Sinnen aufzuwecken. Für ihn arbeitet der Maler, der
Tonkünstler, der Dichter, der Schauspieler, und überwindet unendliche
Schwierigkeiten, um Künste zur Vollkommenheit zu treiben, welche die
Anzahl seiner Ergötzungen vermehren sollen. Allein alle diese Leute,
welche für den glücklichen Menschen arbeiten, würden es nicht tun, wenn
sie nicht selbst glücklich zu sein wünschten. Sie arbeiten nur für
denjenigen, der ihre Bemühung für sein Vergnügen belohnen kann. Der König
von Persien selbst ist nicht mächtig genug, den Zeuxes zu zwingen, daß er
ihm eine Leda male. Nur die Zauberkraft des Goldes, welchem eine
allgemeine übereinkunft der gesitteten Völker den Wert aller nützlichen
und angenehmen Dinge beigelegt hat, kann den Genie und den Fleiß einem
Midas dienstbar machen, der ohne seine Schätze kaum so viel wert wäre, dem
Maler, der für ihn arbeitet, die Farben zu reiben. Die Kunst, sich die
Mittel zur Glückseligkeit zu verschaffen, ist also schon gefunden, mein
lieber Callias, sobald wir die Kunst gefunden haben, einen genugsamen
Vorrat von diesem Steine der Weisen zu bekommen, der uns die ganze Natur
unterwirft, der Millionen von unsers Gleichen zu freiwilligen Sklaven
unsrer üppigkeit macht, und der uns in jedem schlauen Kopf einen
dienstwilligen Mercur, und durch den unwiderstehlichen Glanz eines goldnen
Regens, in jeder Schönen eine Danae finden läßt. Die Kunst reich zu
werden, Callias, ist im Grunde nichts anders, als die Kunst, sich des
Eigentums andrer Leute mit ihrem guten Willen zu bemächtigen. Ein Despot
hat unter dem Schutz eines Vorurteils, welches demjenigen sehr ähnlich ist,
womit die Egypter den Krokodil vergötterten, in diesem Stück einen
ungemeinen Vorteil: Da sich seine Rechte so weit erstrecken als seine
Macht, und diese Macht durch keine Pflichten eingeschränkt ist, weil ihn
niemand zwingen kann, sie zu erfüllen; so kann er sich das Vermögen seiner
Untertanen zueignen, ohne sich darum zu bekümmern, ob es mit ihrem guten
Willen geschieht. Es kostet ihn keine Mühe, unermeßliche Reichtümer zu
erwerben, und, um mit der unmäßigsten Schwelgerei in einem Tag Millionen
zu verschwenden, hat er nichts nötig, als denjenigen Teil des Volkes, den
seine Dürftigkeit zu einer immerwährenden Arbeit verdammt, an diesem Tage
fasten zu lassen. Allein außer dem, daß dieser Vorteil nur sehr wenigen
Sterblichen zu Teil werden kann, so ist er nicht so beschaffen, daß ein
weiser Mann ihn beneiden könnte. Das Vergnügen höret auf Vergnügen zu
sein, so bald es über einen gewissen Grad getrieben wird. Das übermaß
der sinnlichen Wollüste zerstöret die Werkzeuge der Empfindung; das
übermaß der Vergnügen der Einbildungskraft, verderbt den Geschmack des
echten Schönen, indem für unmäßige Begierden nichts reizend sein kann, was
in die Verhältnisse und das Ebenmaß der Natur eingeschlossen ist. Daher
ist das gewöhnliche Schicksal der morgenländischen Fürsten, die in die
Mauern ihres Serails eingekerkert sind, in den Armen der Wollust vor
Ersättigung und überdruß umzukommen; indessen, daß die süßesten Gerüche
von Arabien vergeblich für sie düften, daß die geistigen Weine ihnen
ungekostet aus Kristallen entgegenblinken, daß tausend Schönheiten, deren
jede zu Paphos einen Altar erhielte, alle ihre Reizungen, alle ihre
buhlerische Künste umsonst verschwenden, ihre schlaffen Sinnen zu erwecken,
und zehen tausend Sklaven ihrer üppigkeit in die Wette eifern, um
unerhörte und ungeheure Wollüste zu erdenken, welche fähig sein möchten,
wenigstens die glühende Phantasie dieser unglückseligen Glücklichen auf
etliche Augenblicke zu betrügen. Wir haben also mehr Ursache, als man
insgemein glaubt, der Natur zu danken, wenn sie uns in einen Stand setzt,
wo wir das Vergnügen durch Arbeit erkaufen müssen, und vorher unsre
Leidenschaften mäßigen lernen, eh wir zu einer Glückseligkeit gelangen,
die wir ohne diese Mäßigung nicht genießen könnten.
Da nun die Despoten und die Straßenräuber die einzigen sind, denen es,
jedoch auf ihre Gefahr, zusteht, sich des Vermögens andrer Leute mit
Gewalt zu bemächtigen: So bleibt demjenigen, der sich aus einem Zustand
von Mangel und Abhänglichkeit empor schwingen will, nichts anders übrig,
als daß er sich die Geschicklichkeit erwerbe, den Vorteil und das
Vergnügen der Lieblinge des Glückes zu befördern. Unter den vielerlei
Arten, wie dieses geschehen kann, sind einige dem Menschen von Genie, mit
Ausschluß aller übrigen, vorbehalten, und teilen sich nach ihrem
verschiednen Endzweck in zwo Klassen ein, wovon die erste die Vorteile,
und die andre das Vergnügen des beträchtlichsten Teils einer Nation zum
Gegenstand hat. Die erste, welche die Regierungs--und Kriegs-Künste in
sich begreift, scheint ordentlicher Weise nur in freien Staaten Platz zu
finden; die andre hat keine Grenzen als den Grad des Reichtums und der
üppigkeit eines jeden Volks, von welcher Art seine Staatsverfassung sein
mag. In dem armen Athen wurde ein guter Feld-Herr unendlichmal höher
geschätzt, als ein guter Maler; in dem reichen und wollüstigen Athen gibt
man sich keine Mühe zu untersuchen, wer der tüchtigste sei, ein Kriegsheer
anzuführen; man hat wichtigere Dinge zu entscheiden; die Frage ist, welche
unter etlichen Tänzerinnen die artigsten Füße hat, und die schönsten
Sprünge macht? ob die Venus des Praxiteles, oder des Alcamenes die
schönere ist?--Die Künste des Genie von der ersten Klasse führen für sich
allein selten zum Reichtum. Die großen Talente, die großen Verdienste und
Tugenden, die dazu erfodert werden, finden sich gemeiniglich nur in armen
und emporstrebenden Republiken, die alles, was man für sie tut, nur mit
Lorbeerkränzen bezahlen. In Staaten aber, wo Reichtum und üppigkeit schon
die Oberhand gewonnen haben, braucht man alle diese Talente und Tugenden
nicht, welche die Regierungskunst zu erfodern scheint. Man kann in
solchen Staaten Gesetze geben, ohne ein Solon zu sein; man kann ihre
Kriegsheere anführen, ohne ein Leonidas oder Themistokles zu sein.
Perikles, Alcibiades, regierten zu Athen den Staat, und führten die Völker
an; obgleich jener nur ein Redner war, und dieser keine andre Kunst kannte,
als die Kunst sich der Herzen zu bemeistern. In solchen Republiken hat
das Volk die Eigenschaften, die in einem despotischen Staate der Einzige
hat, der kein Sklave ist; man braucht ihm nur zu gefallen, um zu allem
tüchtig befunden zu werden. Perikles herrschte, ohne die äußerlichen
Zeichen der königlichen Würde zu tragen, so unumschränkt in dem freien
Athen, als Artaxerxes in dem untertänigen Asien. Seine Talente, und die
Künste die er von der schönen Aspasia gelernt hatte, erwarben ihm eine Art
von Oberherrschaft, die nur desto unumschränkter war, da sie ihm
freiwillig zugestanden wurde; die Kunst eine große Meinung von sich zu
erwecken, die Kunst zu überreden, die Kunst von der Eitelkeit der
Athenienser Vorteil zu ziehen und ihre Leidenschaften zu lenken; diese
machten seine ganze Regierungskunst aus. Er verwickelte die Republik in
ungerechte und unglückliche Kriege, er erschöpfte die öffentliche
Schatzkammer, er erbitterte die Bundsgenossen durch gewaltsame
Erpressungen; und damit das Volk keine Zeit hätte, eine so schöne
Staats-Verwaltung genauer zu beobachten, so bauete er Schauspielhäuser,
gab ihnen schöne Statuen und Gemälde zu sehen, unterhielt sie mit
Tänzerinnen und Virtuosen, und gewöhnte sie so sehr an diese abwechselnden
Ergötzungen, daß die Vorstellung eines neuen Stücks, oder der Wettstreit
unter etlichen Flötenspielern zuletzt Staats-Angelegenheiten wurden, über
welchen man diejenigen vergaß die es in der Tat waren. Hundert Jahre
früher würde man einen Perikles für eine Pest der Republik angesehen haben;
allein damals würde Perikles ein Aristides gewesen sein. In der Zeit
worin er lebte, war Perikles, so wie er war, der größte Mann der Republik;
der Mann der Athen zu dem höchsten Grade der Macht und des Glanzes erhub,
den es zu erreichen fähig war; der Mann, dessen Zeit als das goldne Alter
der Musen in allen künftigen Jahrhunderten angezogen werden wird; und, was
für ihn selbst das interessanteste war, der Mann, für den die Natur die
Euripiden und Aristophane, die Phidias, die Zeuxes, die Damonen, und die
Aspasien zusammen brachte, um sein Privatleben so angenehm zu machen, als
sein öffentliches Leben glänzend war. Die Kunst über die Einbildungskraft
der Menschen zu herrschen, die geheimen, ihnen selbst verborgnen
Triebfedern ihrer Bewegungen nach unserm Gefallen zu lenken, und sie zu
Werkzeugen unsrer Absichten zu machen, indem wir sie in der Meinung
erhalten, daß wir es von den ihrigen sind, ist also, ohne Zweifel,
diejenige, die ihrem Besitzer am nützlichsten ist, und dieses ist die
Kunst welche die Sophisten lehren und ausüben; die Kunst, welcher sie das
Ansehen, die Unabhänglichkeit und die glücklichen Tage, deren sie genießen,
zu danken haben. Du kannst dir leicht vorstellen, Callias, daß sie sich
in etlichen Stunden weder lehren noch lernen läßt; allein meine Absicht
ist auch für itzt nur, dir überhaupt einen Begriff davon zu geben.
Dasjenige, was man die Weisheit der Sophisten nennt, ist die
Geschicklichkeit sich der Menschen so zu bedienen, daß sie geneigt sind,
unser Vergnügen zu befördern, oder überhaupt die Werkzeuge unsrer
Absichten zu sein. Die Beredsamkeit, welche diesen Namen erst alsdann
verdient, wenn sie im Stand ist, die Zuhörer, wer sie auch sein mögen, von
allem zu überreden, was wir wollen, und in jeden Grad einer jeden
Leidenschaft zu setzen, die zu unsrer Absicht nötig ist; eine solche
Beredsamkeit ist unstreitig ein unentbehrliches Werkzeug, und das
vornehmste wodurch die Sophisten diesen Zweck erreichen. Die Grammatici
bemühen sich, junge Leute zu Rednern zu bilden; die Sophisten tun mehr,
sie lehren sie überreder zu werden, wenn mir dieses Wort erlaubt ist.
Hierin allein besteht das Erhabne einer Kunst, die vielleicht noch niemand
in dem Grade besessen hat, wie Alcibiades, der in unsern Zeiten so viel
Aufsehens gemacht hat. Der Weise bedient sich dieser überredungs-Gabe nur
als eines Werkzeugs zu höhern Absichten. Alcibiades überläßt es einem
Antiphon, sich mit Ausfeilung einer künstlichgesetzten Rede zu bemühen; er
überredet indessen seine Landsleute, daß ein so liebenswürdiger Mann wie
Alcibiades das Recht habe zu tun, was ihm einfalle; er überredet die
Spartaner zu vergessen, daß er ihr Feind gewesen, und daß er es bei der
ersten Gelegenheit wieder sein wird; er überredet die Königin Timea, daß
sie ihn bei sich schlafen lasse, und die Satrapen des großen Königs, daß
er ihnen die Athenienser zu eben der Zeit verraten wolle, da er die
Athenienser überredet, daß sie ihm Unrecht tun, ihn für einen Verräter zu
halten. Diese überredungskraft setzt die Geschicklichkeit voraus, jede
Gestalt anzunehmen, wodurch wir demjenigen gefällig werden können, auf den
wir Absichten haben; die Geschicklichkeit, sich der verborgensten Zugänge
seines Herzens zu versichern, seine Leidenschaften, je nachdem wir es
nötig finden, zu erregen, zu liebkosen, eine durch die andre zu verstärken,
oder zu schwächen, oder gar zu unterdrucken; sie erfodert eine
Gefälligkeit, die von den Sittenlehrern Schmeichelei genennt wird, aber
diesen Namen nur alsdann verdient, wenn sie von den Gnathonen die um die
Tafeln der Reichen sumsen, nachgeäffet wird,--eine Gefälligkeit, die aus
einer tiefen Kenntnis der Menschen entspringt, und das Gegenteil von der
lächerlichen Sprödigkeit gewisser Phantasten ist, die den Menschen übel
nehmen, daß sie anders sind, als wie diese ungebetenen Gesetzgeber es
haben wollen; kurz, diejenige Gefälligkeit ohne welche es vielleicht
möglich ist, die Hochachtung, aber niemals die Liebe der Menschen zu
erlangen; weil wir nur diejenigen lieben können, die uns ähnlich sind, die
unsern Geschmack haben oder zu haben scheinen, und so eifrig sind, unser
Vergnügen zu befördern, daß sie hierin die Aspasia von Milet zum Muster
nehmen, welche sich bis ans Ende in der Gunst des Perikles erhielt, indem
sie in demjenigen Alter, worin man die Seele der Damen zu lieben pflegt,
sich in die Grenzen der Platonischen Liebe zurückzog, und die Rolle des
Körpers durch andre spielen ließ. Ich lese in deinen Augen Callias, was
du gegen diese Künste einzuwenden hast, die sich so übel mit den
Vorurteilen vertragen, die du gewohnt bist für Grundsätze zu halten. Es
ist wahr, die Kunst zu leben, welche die Sophisten lehren, ist auf ganz
andre Begriffe von dem, was in sittlichem Verstande schön und gut ist
gebaut, als diejenigen hegen, die von dem idealischen Schönen, und von
einer gewissen Tugend, die ihr eigner Lohn sein soll, so viel schöne Dinge
zu sagen wissen. Allein, wenn du noch nicht müde bist mir zuzuhören, als
ich es bin zu schwatzen; so denke ich, daß es nicht schwer sein werde dich
zu überzeugen, daß das idealische Schöne und die idealische Tugend mit
jenen Geistermärchen, wovon wir erst gesprochen haben, in die nämliche
Klasse gehören."


FÜNFTES KAPITEL
Der Anti-Platonismus in Nuce

"Was ist das Schöne? Was ist das Gute? Eh wir diese Fragen beantworten
können, müssen wir, deucht mich, vorher fragen: Was ist das, was die
Menschen schön und gut nennen? Wir wollen vom Schönen den Anfang machen.
Was für eine unendliche Verschiedenheit in den Begriffen, die man sich bei
den verschiedenen Völkern des Erdbodens von der Schönheit macht! Alle
Welt kommt darin überein, daß ein schönes Weib das schönste unter allen
Werken der Natur sei. Allein wie muß sie sein, um für eine vollkommne
Schönheit in ihrer Art gehalten zu werden? Hier fängt der Widerspruch an.
Stelle dir eine Versammlung von so vielen Liebhabern vor, als es
verschiedne Nationen unter verschiednen Himmelsstrichen gibt; was ist
gewisser, als daß ein jeder den Vorzug seiner Geliebten vor den übrigen
behaupten wird? Der Europäer wird die blendende weiße, der Mohr die
rabengleiche Schwärze der seinigen vorziehen; der Grieche wird einen
kleinen Mund, eine Brust, die mit der hohlen Hand bedeckt werden kann, und
das angenehme Ebenmaß einer feinen Gestalt; der Africaner wird die
eingedrückte Nase, und die aufgeschwollnen dickroten Lippen; der Persianer
die großen Augen und den schlanken Wuchs, der Serer, die kleinen Augen,
die Kegelrunde dicke und winzigen Füße an der seinigen bezaubernd finden.
Hat es mit dem Schönen in sittlichen Verstande, mit dem was sich geziemt,
eine andre Bewandtnis? Die Spartanischen Töchter scheuen sich nicht, in
einem Aufzug gesehen zu werden, wodurch in Athen die geringste öffentliche
Metze sich entehrt hielte. In Persien würd' ein Frauenzimmer, das an
einem öffentlichen Orte sein Gesicht entblößte, eben so angesehen, als in
Smyrna eine die sich nackend sehen ließe. Bei den morgenländischen
Völkern erfodert der Wohlstand eine Menge von Beugungen und untertänigen
Gebärden, die man gegen diejenigen macht, die man ehren will; bei den
Griechen würde diese Höflichkeit für eben so schändlich und sklavenmäßig
gehalten werden, als die attische Politesse zu Persepolis grob und
bäurisch scheinen würde. Bei den Griechen hat eine freigeborne ihre Ehre
verloren, die sich den jungfräulichen Gürtel von einem andern, als ihrem
Manne auflösen läßt; bei gewissen Völkern die jenseits des Ganges wohnen,
ist ein Mädchen desto vorzüglicher, je mehr es Liebhaber gehabt hat, die
seine Reizungen aus Erfahrung anzurühmen wissen. Diese Verschiedenheit
der Begriffe vom sittlichen Schönen zeigt sich nicht nur in besondern
Gebräuchen und Gewohnheiten verschiedner Völker, wovon sich die Beispiele
ins Unendliche häufen ließen; sondern selbst in dem Begriff, den sie sich
überhaupt von der Tugend machen. Bei den Römern ist Tugend und Tapferkeit
einerlei; bei den Atheniensern schließt dieses Wort alle Arten von
nützlichen und angenehmen Eigenschaften in sich. Zu Sparta kennt man
keine andre Tugend als den Gehorsam gegen die Gesetze; in despotischen
Reichen keine andre, als die sklavische Untertänigkeit gegen den Monarchen
und seine Satrapen; am caspischen Meere ist der tugenhafteste der am
besten rauben kann, und die meisten Feinde erschlagen hat; und in dem
wärmsten Striche von Indien hat nur der die höchste Tugend erreicht, der
sich durch eine völlige Untätigkeit, ihrer Meinung nach, den Göttern
ähnlich macht. Was folget nun aus allen diesen Beispielen? Ist nichts an
sich selbst schön oder recht? Gibt es kein gewisses Modell, wornach
dasjenige, was schön oder sittlich ist, beurteilt werden muß? Wir wollen
sehen. Wenn ein solches Modell ist, so muß es in der Natur sein. Denn es
wäre Torheit, sich einzubilden, daß ein Pygmalion eine Bildsäule schnitzen
könne, welche schöner sei als Phryne, die kühn genug war, bei den
Olympischen Spielen, in eben dem Aufzug worin die drei Göttinnen um den
Preis der Schönheit stritten, das ganze Griechenland zum Richter über die
ihrige zu machen. Die Venus eines jeden Volks ist nichts anders als die
Abbildung eines Weibes, die bei einer allgemeinen Versammlung dieses Volks
für diejenige erklärt würde, bei der sich die National-Schönheit im
höchsten Grade befinde. Allein welches unter so vielerlei Modellen ist
denn an sich selbst das schönste? Der Grieche wird für seine
rosenwangichte, der Mohr für seine rabenschwarze, der Perser für seine
schlanke, und der Serer für seine runde Venus mit dem dreifachen Kinn
streiten. Wer soll den Ausschlag geben? Wir wollen es versuchen.
Gesetzt, es würde eine allgemeine Versammlung angestellt, wozu eine jede
Nation den schönsten Mann und das schönste Weib, nach ihrem
National-Modell zu urteilen, geschickt hätten; und wo die Weiber zu
entscheiden hätten, welcher unter allen diesen Mitwerbern um den Preis der
Schönheit der schönste Mann, und die Männer, welche unter allen das
schönste Weib wäre: Ich sage also, man würde gar bald diejenigen aus allen
übrigen aussondern, die unter diesen milden und gemäßigten Himmelsstrichen
geboren worden, wo die Natur allen ihren Werken ein feineres Ebenmaß der
Gestalt, und eine angenehmere Mischung der Farben zu geben pflegt. Denn
die vorzügliche Schönheit der Natur in den gemäßigten Zonen erstreckt sich
vom Menschen bis auf die Pflanzen. Unter diesen Auserlesnen von beiden
Geschlechtern würde vielleicht der Vorzug lange zweifelhaft sein; allein
endlich würde doch unter den Männern derjenige den Preis erhalten, bei
dessen Landesleuten die verschiednen gymnastischen übungen am stärksten,
und Verhältnisweise in dem höchsten Grade der Vollkommenheit getrieben
würden; und alle Männer würden mit einer Stimme diejenige für die schönste
unter den Schönen erklären, die von einem Volke abgeschickt worden,
welches bei der Erziehung der Töchter die möglichste Entwicklung und
Kultur der natürlichen Schönheit zur Hauptsache machte. Der Spartaner
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