Geschichte des Agathon. Teil 1 - 12

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sei, werden ohne Bedenken eingestehen, daß der Besitz, oder (um unsern
Ausdruck genauer nach ihren Ideen zu bestimmen) der Genuß einer so schönen
Frau als Danae war, an sich selbst betrachtet die vollkommenste Art von
Vergnügungen in sich schließe, deren unsre Sinnen fähig sind; eine
Wahrheit, welche, ungeachtet einer Art von stillschweigender übereinkunft,
daß man sie nicht laut gestehen wolle, von allen Völkern und zu allen
Zeiten so allgemein anerkannt worden ist, daß Carneades, Sextus, Cornelius
Agrippa, und Bayle selbst sich nicht getrauet haben, sie in Zweifel zu
ziehen. Ob wir nun gleich nicht Mut genug besitzen, gegen einen so
ehrwürdigen Beweis als das einhellige Gefühl des ganzen menschlichen
Geschlechts abgibt, öffentlich zu behaupten, daß diejenigen Vergnügungen
der Liebe, welche der Seele eigen sind, den Vorzug vor jenen haben: So
werden doch nicht wenige mit uns einstimmig sein, daß ein Liebhaber, der
selbst eine Seele hat, im Besitz der schönsten Statue von Fleisch und Blut,
die man nur immer finden kann, selbst jene von den neuern Epicuräern so
hoch gepriesene Wollust nur in einem sehr unvollkommnen Grade erfahren
würde; und daß diese allein von der Empfindung des Herzens jenen
wunderbaren Reiz erhalte, welcher immer für unaussprechlich gehalten
worden ist, bis Rousseau, der Stoiker, sich herabgelassen, sie in dem fünf
und vierzigsten der Briefe der neuen Heloise, in einer Vollkommenheit zu
schildern, welche sehr deutlich beweist, was für eine begeisternde Kraft
die bloße halberloschene Erinnerung an die Erfahrungen seiner glücklichen
Jugend über die Seele des Helvetischen Epictets ausgeübt haben müsse.
Ohne Zweifel sind es Liebhaber von dieser Art, Saint Preux und Agathons,
welchen es zukömmt, über die berührte Streitfrage einen entscheidenden
Ausspruch zu tun; sie, welche durch die Feinheit und Lebhaftigkeit ihres
Gefühls eben so geschickt gemacht werden, von den physikalischen, als
durch die Zärtlichkeit ihres Herzens, oder durch ihren innerlichen Sinn
für das sittliche Schöne, von den moralischen Vergnügungen der Liebe zu
urteilen. Und wie wahr, wie natürlich werden nicht diese jene Stelle
finden, die den Verehrern der animalischen Liebe unverständlicher ist als
eine Hetruscische Aufschrift den Gelehrten,--"O, entziehe mir immer diese
berauschenden Entzückungen, für die ich tausend Leben gäbe!--Gib mir nur
das alles wieder was nicht sie, aber tausendmal süßer ist als sie"-Die
schöne Danae war so sinnreich, so unerschöpflich in der Kunst (wenn man
anders dasjenige so nennen kann, was Natur und Liebe allein, und keine
ohne die andre geben kann) ihre Gunstbezeugungen zu vervielfältigen, den
innerlichen Wert derselben durch die Annehmlichkeiten der Verzierung zu
erhöhen, ihnen immer die frische Blüte der Neuheit zu erhalten, und alles
Eintönige, alles was die Bezauberung hätte auflösen, und dem überdruß den
Zugang öffnen können, klüglich zu entfernen; daß sie oder eine andre ihres
gleichen den Herrn von Büffon selbst dahin gebracht hätte, seine Gedanken
von der Liebe zu ändern, welches vielleicht alle Marquisinnen von Paris
zusammengenommen nicht von ihm erhalten würden. Diese glückseligen
Liebenden, brauchten, um ihrer Empfindung nach, den Göttern an Wonne
gleich zu sein, nichts als ihre Liebe: Sie verschmähten itzt alle diese
Lustbarkeiten, an denen sie vorher so viel Geschmack gefunden hatten; ihre
Liebe machte alle ihre Beschäftigungen und alle ihre Ergötzungen aus: Sie
empfanden nichts anders, sie dachten an nichts anders, sie unterhielten
sich mit nichts anderm; und doch schienen sie sich immer zum erstenmal zu
sehen, zum erstenmal zu umarmen, zum erstenmal einander zu sagen, daß sie
sich liebten; und wenn sie von einer Morgenröte zur andern nichts anders
getan hatten, so beklagten sie sich doch über die Kargheit der Zeit,
welche zu einem Leben, das sie zum Besten ihrer Liebe unsterblich
gewünscht hätten, ihnen Augenblicke für Tage anrechne. "Welch ein Zustand,
wenn er dauern könnte!"--ruft hier der griechische Autor aus.


EILFTES KAPITEL
Eine bemerkenswürdige Würkung der Liebe, oder von der Seelenmischung

Ein alter Schriftsteller, den gewiß niemand beschuldigen wird, daß er die
Liebe zu metaphysisch behandelt habe, und den wir nur zu nennen brauchen,
um allen Verdacht dessen, was materielle Seelen für Platonische Grillen
erklären, von ihm zu entfernen; mit einem Worte, Petronius, bedient sich
irgendwo eines Ausdrucks, welcher ganz deutlich zu erkennen gibt, daß er
eine verliebte Vermischung der Seelen nicht nur für möglich, sondern für
einen solchen Umstand gehalten habe, der die Geheimnisse der Liebesgöttin
natürlicher Weise zu begleiten pflege. Jam alligata mutuo ambitu corpora
animarum quoque mixturam fecerant, sagt dieser Oberaufseher der
Ergötzlichkeiten des Kaisers Nero; um vermutlich eben dasselbe zu
bezeichnen, was er an einem andern Ort ungleich schöner also ausdrückt:
Et transfudimus hinc & hinc labellis Errantes animas- Ob er selbst die
ganze Stärke dieses Ausdrucks eingesehen, oder ihm so viel Bedeutung
beigelegt habe, als wir; ist eine Frage, die uns (nach Gewohnheit der
meisten Ausleger) sehr wenig bekümmert. Genug, daß wir diese Stellen
einer Hypothese günstig finden, ohne welche sich, unsrer Meinung nach,
verschiedene Phänomena der Liebe nicht wohl erklären lassen, und vermöge
welcher wir annehmen, daß bei wahren Liebenden, in gewissen Umständen,
nicht (wie einer unsrer tugendhaftesten Dichter meint) ein Tausch, sondern
eine wirkliche Mischung der Seelen vorgehe. Wie dieses möglich sei zu
untersuchen, überlassen wir billig den weisen und tiefsinnigen Leuten,
welche sich, in stolzer Muße und seliger Abgeschiedenheit von dem Getümmel
dieser sublunarischen Welt, mit der nützlichen Spekulation beschäftigen,
die Art und Weise ausfindig zu machen, wie dasjenige was würklich ist,
ohne Nachteil ihrer Meinungen und Lehrgebäude, möglich sein könne. Für
uns ist genug, daß eine durch unzähliche Beispiele bestätigte Erfahrung
außer allen Zweifel setzt, daß diejenige Gattung von Liebe, welche
Shaftesbury mit bestem Recht zu einer Art des Enthusiasmus macht, und
gegen welche Lucrez aus eben diesem Grunde sich mit so vielem Eifer
erklärt, solche Würkungen hervorbringe, welche nicht besser als durch
jenen Petronischen Ausdruck abgemalt werden können.
Agathon und Danae, die uns zu dieser Anmerkung Anlaß gegeben haben, hatten
kaum vierzehn Tage, welche freilich nach dem Kalender der Liebe nur
vierzehn Augenblicke waren, in diesem glückseligen Zustande, worin wir sie
im vorigen Kapitel verlassen haben, zugebracht: als diese Seelenmischung
sich in einem solchen Grade bei ihnen äußerte, daß sie nur von einer
einzigen gemeinschaftlichen Seele belebt und begeistert zu werden schienen.
Würklich war die Veränderung und der Absatz ihrer gegenwärtigen Art zu
sein, mit ihrer vorigen so groß, daß weder Alcibiades seine Danae, noch
die Priesterin zu Delphi den spröden und unkörperlichen Agathon wieder
erkannt haben würden. Daß dieser aus einem spekulativen Platoniker ein
praktischer Aristipp geworden; daß er eine Philosophie, welche die reinste
Glückseligkeit in Beschauung unsichtbarer Schönheiten setzt, gegen eine
Philosophie, welche sie in angenehmen Empfindungen, und die angenehmen
Empfindungen in ihren nächsten Quellen, in der Natur, in unsern Sinnen und
in unsern Herzen sucht, vertauschte; daß er von den Göttern und
Halbgöttern, mit denen er vorher umgegangen war, nur die Grazien und
Liebesgötter beibehielt; daß dieser Agathon, der ehmals von seinen Minuten,
von seinen Augenblicken der Weisheit Rechenschaft geben konnte, itzt
fähig war (wir schämen uns es zu sagen) ganze Stunden, ganze Tage in
zärtlicher Trunkenheit wegzutändeln--Alles dieses, so stark der Abfall
auch ist, wird dennoch den meisten begreiflich scheinen. Aber daß Danae,
welche die Schönsten und Edelsten von Asien, welche Fürsten und Satrapen
zu ihren Füßen gesehen hatte, welche gewohnt war, in den schimmerndsten
Versammlungen am meisten zu glänzen, einen Hof von allem, was durch
Vorzüge der Geburt, des Geistes, des Reichtums und der Talente würdig war,
nach ihrem Beifall zu streben, um sich her zu sehen: Daß diese Danae itzt
verächtliche Blicke in die große Welt zurückwarf, und nichts angenehmers
fand als die ländliche Einfalt, nichts schöners als in Hainen herumzuirren,
Blumenkränze für ihren Schäfer zu winden, an einer murmelnden Quelle in
seinem Arm einzuschlummern, von der Welt vergessen zu sein, und die Welt
zu vergessen--daß sie, für welche die Liebe der Empfindung sonst ein
unerschöpflicher Gegenstand von witzigen Spöttereien gewesen war, itzt von
den zärtlichen Klagen der Nachtigall in stillheitern Nächten bis zu Tränen
gerührt werden--oder wenn sie ihren Geliebten unter einer schattichten
Laube schlafend fand, ganze Stunden, unbeweglich, in zärtliches Staunen
und in den Genuß ihrer Empfindungen versenkt, neben ihm sitzen konnte,
ohne daran zu denken, ihn durch einen eigennützigen Kuß aufzuwecken,--daß
diese Schülerin des Hippias, welche gewohnt gewesen war, nichts
lächerlichers zu finden, als die Hoffnung der Unsterblichkeit, und diese
süßen Träume von bessern Welten, in welche sich empfindliche Seelen so
gerne zu wiegen pflegen--daß sie itzt, beim dämmernden Schein des Monds,
an Agathons Seite auf Blumen hingegossen, schon entkörpert zu sein, schon
in den seligen Tälern des Elysiums zu schweben glaubte--mitten aus den
berauschenden Freuden der Liebe sich zu Gedanken von Gräbern und Urnen
verlieren, dann ihren Geliebten zärtlicher an ihre Brust drückend den
gestirnten Himmel anschauen, und ganze Stunden von der Wonne der
Unsterblichen, von unvergänglichen Schönheiten und himmlischen Welten
phantasieren konnte, und, von den Wünschen ihrer grenzenlosen Liebe
getäuscht, in der Hoffnung einer immerwährenden Dauer itzt so wenig
Ausschweifendes fand, daß ihr kein Gedanke natürlicher, keine Hoffnung
gewisser schien; dieses waren in der Tat Wunderwerke der Liebe, und
Wunderwerke, welche nur die Liebe eines Agathons, nur jene Vermischung der
Seelen, durch welche ihrer beider Denkungsart, Ideen, Geschmack und
Neigungen in einander zerflossen, zuwege bringen konnte. Welches von
beiden bei dieser Vermischung gewonnen oder verloren habe, wollen wir
unsern Lesern zu entscheiden überlassen, von denen der zärtlichere Teil
vielleicht der schönen Danae den Vorteil zuerkennen wird: Aber dieses,
deucht uns, wird niemand so roh oder so stoisch sein zu leugnen, daß sie
glücklich waren--felices errore suo--glücklich in dieser süßen Betörung,
welcher, um dasjenige zu sein, was die Weisen schon so lange gesucht und
nie gefunden haben, nichts abgeht, als daß sie (wie der griechische Autor
hier abermal mit Bedauern ausruft) nicht immer währen kann.


SECHSTES BUCH


ERSTES KAPITEL
Ein Besuch des Hippias

Zufällige Ursachen hatten es so gefüget, daß Hippias sich auf einiche
Wochen von Smirna hatte entfernen müssen, und daß die Zeit seiner
Abwesenheit gerade in diejenige Zeit fiel, worin die Liebe unsers Helden
und der schönen Danae den äußersten Punkt ihrer Höhe erreichte. Dieser
Umstand hatte sie gänzlich Meister von einer Zeit gelassen, welche sie zum
Vorteil der Liebe und des Vergnügens so wohl anzuwenden wußten. Keiner
von Danaes ehemaligen Verehrern hatte sich erkühnt, ihre Einsamkeit zu
stören; und die Freundinnen, mit denen sie ehmals in Gesellschaft
gestanden war, hatten zu gutem Glück alle mit ihren eignen Angelegenheiten
so viel zu tun, daß sie keine Zeit behielten, sich um Fremde zu bekümmern.
Zudem war ihr Aufenthalt auf dem Lande nichts ungewöhnliches, und der
allgemeine Genius der Stadt Smirna war der Freiheit in der Wahl der
Vergnügungen allzugünstig, als daß eine Danae (von der man ohnehin keine
vestalische Tugend foderte) über die ihrigen, wenn sie auch bekannt
gewesen wären, sehr strenge Urteile zu besorgen gehabt hätte.
Allein Hippias war kaum von seiner Reise zurückgekommen, so ließ er eine
seiner ersten Sorgen sein, sich in eigner Person nach dem Fortgang des
Entwurfs zu erkundigen, den er mit ihr zu Bekehrung des allzuplatonischen
Callias gemeinschaftlich angelegt hatte. Die besondere Vertraulichkeit,
worin er seit mehr als zehn Jahren mit ihr gelebt hatte, gab ihm das
vorzügliche Recht, sie auch alsdann zu überraschen, wenn sie sonst für
niemand sichtbar war. Er eilte also, so bald er nur konnte, nach ihrem
Landgute; und hier brauchte er nur einen Blick auf unsre Liebende zu
werfen, um zu sehen, wie viel in seiner Abwesenheit mit ihnen vorgegangen
war. Ein gewisser Zwang, eine gewisse Zurückhaltung, eine Art von
schamhafter Schüchternheit, welche ihm besonders an der Pflegtochter
Aspasiens fast lächerlich vorkam, war das erste, was ihm an beiden in die
Augen fiel. Wahre Liebe (wie man längst beobachtet hat) ist eben so
sorgfältig ihre Glückseligkeit zu verbergen, als jene frostige Liebe,
welche Coquetterie oder Langeweile zur Mutter hat, begierig ist, ihre
Siege auszuposaunen. Allein dieses war weder die einzige noch die
vornehmste Ursache einer Zurückhaltung, welche unsre Liebenden, aller
angewandten Mühe ungeachtet, einem so scharfsichtigen Beobachter nicht
entziehen konnten. Das Bewußtsein der Verwandlung, welche sie erlitten
hatten; die Furcht vor dem komischen Ansehen, welches sie ihnen in den
Augen des Sophisten geben möchte; die Furcht von einem Spott, vor dem sie
die mutwilligen Ergießungen bei jedem Blicke, bei jedem Lächeln erwarteten;
dieses war es, was sie in Verlegenheit setzte, und was den artigsten
Gesichtern in ganz Jonien etwas Verdrießliches gab, welches von einem
jeden andern als Hippias für ein Zeichen, daß seine Gegenwart unangenehm
sei, hätte aufgenommen werden müssen. Allein dieser nahm es für das auf,
was es in der Tat war; und da niemand besser zu leben wußte, so schien er
so wenig zu bemerken, was in ihnen vorging, machte den Unachtsamen und
Sorglosen so natürlich, hatte so viel von seiner Reise und tausend
gleichgültigen Dingen zu schwatzen, und wußte dem Gespräch einen so freien
Schwung von Munterkeit zu geben, daß sie alle erforderliche Zeit gewannen,
sich wieder zu erholen, und sich in eine ungezwungene Verfassung zu setzen.
Wenn Agathon hiedurch so sehr beruhigst wurde, daß er würklich hoffte,
sich in seinen ersten Besorgnissen betrogen zu haben, so war die feinere
Danae weit davon entfernt, sich durch die Kunstgriffe des Sophisten ein
Blendwerk vormachen zu lassen. Sie kannte ihn zu gut, um nicht in seiner
Seele zu lesen; sie sah wohl, daß es zu einer Erörterung mit ihm kommen
müsse, und war nur darüber unruhig, wie sie sich entschuldigen wollte, daß
sie, über der Bemühung den Charakter des Agathons umzubilden, ihren eignen
oder doch einen guten Teil davon verloren hatte. Mit diesen Gedanken
hatte sie sich in den Stunden der gewöhnlichen Mittagsruhe beschäftiget,
und war noch nicht recht mit sich selbst einig, wie weit sie sich dem
Sophisten vertrauen wolle; als er in ihr Zimmer trat, und mit der
vertraulichen Freimütigkeit eines alten Freundes ihr entdeckte, daß es die
Neugier über den Fortgang ihres geheimen Anschlags sei, was ihn so bald
nach seiner Wiederkunft zu ihr gezogen habe. "Die Glückseligkeit des
Callias" (setzte er hinzu) "schimmert zu lebhaft aus seinen Augen und aus
seinem ganzen Betragen hervor, schöne Danae, als daß ich durch
überflüssige Fragstücke das reizende Inkarnat dieser liebenswürdigen
Wangen zu erhöhen suchen sollte. Und findest du ihn also der Mühe würdig,
die du auf seine Bekehrung ohne Zweifel verwenden mußtest?" "Der Mühe?"
sagte Danae lächelnd; "ich schwöre dir, daß mir in meinem Leben keine Mühe
so leicht geworden ist, als mich von dem liebenswürdigsten Sterblichen,
den ich jemals gekannt habe, lieben zu lassen. Denn das war doch alle
Mühe -" "Nicht ganz und gar", (unterbrach sie Hippias) "wenn du so
aufrichtig sein willt, als es unsrer Freundschaft gemäß ist. Ich bin
gewiß, daß er an keine Verstellung dachte, da er noch in meinem Hause war;
und die Veränderung, die ich an ihm wahrnehme ist so groß, verbreitet sich
so sehr über seine ganze Person, hat ihn so unkenntlich gemacht, daß Danae
selbst, auf deren Lippen die überredung wohnt, mich nicht überreden soll,
daß eine solche Seelenwandlung im Schlafe vorgehen könne. Keine
Zurückhaltungen, schöne Danae, die Würkungen zeugen von ihren Ursachen;
ein großes Werk setzt große Anstalten voraus; wenn ein Callias dahin
gebracht wird, daß er wie ein Liebling der Venus herausgeputzt ist, daß er
mit einer Sybaritischen Zunge von der Niedlichkeit der Speisen und dem
Geschmack der Weine urteilt; daß er die wollüstigsten Läufe eines in Liebe
schmelzenden Liedes mit entzücktem Händeklatschen wiederholen heißt, und
sich die Trinkschale von einer jungen Circasserin mit unverhülltem Busen
eben so gleichgültig reichen läßt, als er sich in die weichen Polster
eines Persischen Ruhebettes hineinsenkt--wahrhaftig, schöne Danae, das
nenn ich eine Verwandlung, welche in so kurzer Zeit zu bewerkstelligen,
ich keiner von allen unsterblichen Göttinnen zugetraut hätte." "Ich weiß
nicht, was du damit sagen willst", erwiderte Danae mit einer angenommenen
Zerstreuung; "mich deucht nichts natürlichers, als alles, worüber du dich
so verwundert stellst; und gesetzt, daß du dich in deinem Urteil von
Callias betrogen hättest, ist es seine Schuld? Wenn ich dir die Wahrheit
sagen soll, so kann nichts unähnlichers sein, als wie du ihn mir
abgeschildert und wie ich ihn gefunden habe. Du machtest mich einen
Pedantischen Toren, den Gegenstand einer Komödie erwarten, und ich
wiederhole es, du magst über mich lachen so lange du willt, Alcibiades
selbst im Frühling seiner Jahre und Reizungen war nicht liebenswürdiger
als derjenige, den du mir für ein komisches Mittelding von einem
Phantasten und von einer Bildsäule gegeben hast. Wenn eine
Verschiedenheit zwischen Agathon und den Besten ist, für welche ich ehmals
aus Dankbarkeit, Geschmack oder Laune, Gefälligkeiten gehabt habe, so ist
sie gänzlich zu seinem Vorteil; so ist es, daß er edler, aufrichtiger,
zärtlicher ist, daß er mich liebet, da jene nur sich selbst in mir liebten;
daß ihn mein Vergnügen glücklicher macht als sein eignes; daß er das
großmütigste und erkenntlichste Herz mit den glänzendesten Vorzügen des
Geistes, mit allem was den Umgang reizend macht, vereinigt besitzt.
"--"Welch ein Strom von Beredsamkeit", rief Hippias mit dem Lächeln eines
Fauns aus; "du sprichst nicht anders als ob du seine Apologie gegen mich
machen müßtest; und wenn habe ich denn was anders gesagt? Beschrieb ich
ihn nicht als liebenswürdig? Sagt' ich dir nicht, daß er dir die Hyacinthe,
und alle diese artigen gaukelnden Sommervögel unerträglich machen würde?
Aber wir wollen uns nicht zanken, schöne Danae. Ich sehe, daß Amor hier
mehr Arbeit gemacht als ihm aufgetragen war; er sollte dir nur helfen, den
Agathon zu unterwerfen; aber der übermütige kleine Bube hat es für eine
größere Ehre gehalten, dich selbst zu besiegen; diese Danae, welche bisher
mit seinen Pfeilen nur gescherzt hatte. Bekenne, Danae -" "Ja", (fiel sie
ihm lebhaft ein) "ich bekenne, daß ich liebe wie ich nie geliebt habe; daß
alles was ich sonst Glückseligkeit nannte, kaum den Namen des Daseins
verdient hat; ich bekenne es, Hippias, und bin stolz darauf, daß ich fähig
wäre, alles was ich besitze, alle Ergötzlichkeiten von Smirna, alle
Ansprüche an Beifall, alle Befriedigungen der Eitelkeit, und eine ganze
Welt voll Liebhaber wie eine Nußschale hinzuwerfen, um mit Callias in
einer mit Stroh bedeckten Hütte zu leben, und mit diesen Händen, welche
nicht zu weiß und zärtlich dazu sein sollten, die Milch zuzubereiten, die
ihm, vom Felde wiederkommend, weil ich sie ihm reichte, lieblicher
schmecken würde, als Nektar aus den Händen der Liebesgöttin."
"O, das ist was anders", rief Hippias, der sich nun nicht länger halten
konnte, in ein lautes Gelächter auszubrechen; "wenn Danae aus diesem Tone
spricht, so hat Hippias nichts mehr zu sagen. Aber", fuhr er fort,
nachdem er sich die Augen gewischt und den Mund in Falten gelegt hatte;
"in der Tat, schöne Freundin, ich lache zur Unzeit; die Sache ist
ernsthafter als ich beim ersten Anblick dachte, und ich besorge nun in
ganzem Ernste, daß Callias, so sehr er dich anzubeten scheint, nicht Liebe
genug haben möchte, die deinige zu erwidern." "Ich erlasse dem Hippias
diese Sorge", sagte Danae mit einem spöttischen Lächeln, welches ihr sehr
reizend ließ; "das soll meine Sorge sein; und mich deucht, Hippias,
welcher ein so großer Meister ist, von den Würkungen auf die Ursachen zu
schließen, sollte ganz ruhig darüber sein können, daß sich Danae nicht wie
ein vierzehnjähriges Mädchen fangen läßt." "Die Götter der Liebe und
Freude verhüten, daß meine Worte einen übelweissagenden Sinn in sich
fassen", erwiderte Hippias! "Du liebest, schöne Danae; du wirst geliebt;
kein würdigers Paar glücklich zu sein, kein geschickteres sich glücklich
zu machen, hat Amor nie vereiniget. Erschöpfet alles, was die Liebe
reizendes hat! Trinket immer neue Entzückungen aus ihrem nektarischen
Becher; und möge die neidenswerte Bezauberung so lang als euer Leben
dauern!"


ZWEITES KAPITEL
Eine Probe von den Talenten eines Liebhabers

In einem so freundschaftlichen und schwärmerischen Ton stimmte der
gefällige Sophist seine Sprache um, als Agathon hereintrat, und ihnen
einen Spaziergang in die Gärten vorschlug, worin er sich das Vergnügen
machen wollte, sie mit einer in geheim veranstalteten Ergötzung zu
überraschen. Man ließ sich den Vorschlag gefallen, und nachdem Hippias
eine Reihe von neuen Gemälden, womit die Galerie vermehrt worden war,
gesehen hatte, begab man sich in den Garten, in welchem, nach Persischem
Geschmack, große Blumenstücke, Spaziergänge von hohen Bäumen, kleine
Weiher, künstliche Wildnisse, Lauben und Grotten in anmutiger Unordnung
unter einander geworfen schienen. Das Gespräch ward itzt wieder
gleichgültig, und Hippias wußte es so zu lenken, daß Agathon unvermerkt
veranlaßt wurde, die neue Wendung, welche seine Einbildungskraft bekommen
hatte, auf hundertfältige Art zu verraten. Inzwischen neigte sich die
Sonne, als sie beim Eintritt in einen kleinen Wald von Myrten--und
Zitronenbäumen, an welchen die Kunst keine Hand angelegt zu haben schien,
von einem versteckten Konzert, welches alle Arten von Singvögel nachahmte,
empfangen wurden. Aus jedem Zweig, aus jedem Blatte schien eine besondere
Stimme hervorzugehen; so volltönig war diese Musik, in welcher die
Nachahmung der kunstlosen Natur in der scheinbaren Unregelmäßigkeit
phantasierender Töne, die lieblichste Harmonie hervorbrachte, die man
jemals gehört hatte. Die Dämmerung des heitersten Abends, und die eigne
Anmut des Orts vereinigten sich damit, um diesem Lusthain die Gestalt der
Bezauberung zu geben. Danae, welche seit wenigen Wochen eine ganz neue
Empfindlichkeit für das Schöne der Natur und die Vergnügungen der
Einbildungskraft bekommen hatte, sahe ihren sich ganz unwissend stellenden
Liebling mit Augen an, welche ihm sagten, daß nur die Gegenwart des
Hippias sie verhindere, ihre schönen Arme um seinen Hals zu werfen: als
unversehens eine Anzahl von kleinen Liebesgöttern und Faunen aus dem Hain
hervorhüpfte; jene von flatterndem Silberflor, der mit nachgeahmten Rosen
durchwürkt war, leicht bedeckt; diese nackend, außer daß ein Efeukranz,
mit gelben Rosen durchflochten, ihre milchweißen Hüften schützten, und um
die kleinen verguldeten Hörner sich schlangen, die aus ihren schwarzen
kurzlockichten Haaren hervorstachen. Alle diese kleine Genii streuten
aus zierlichen Körbchen von Silberdraht die schönsten Blumen vor Danae her,
und führten sie tanzend in die Mitte des Wäldchens, wo Gebüsche von
Jasminen, Rosen und Acacia eine Art von halbzirkelndem Amphitheater
machten, unter welchem ein zierlicher Thron von Laubwerk und Blumenkränzen
für die schöne Danae bereitet stand. Nachdem sie sich hier gesetzt hatte,
breiteten die Liebesgötter einen Persischen Teppich vor ihr aus, indem von
den kleinen Faunen einige beschäftigt waren, den Boden mit goldnen und
kristallenen Trinkschalen von allerlei niedlichen Formen zu besetzen,
andre unter der Last voller Schläuche mit possierlichen Gebärden
herbeigekrochen kamen, und im Vorbeigehen den weisen Hippias durch hundert
mutwillige Spiele neckten. Auf einmal schlupften die Grazien hinter einer
Myrtenhecke hervor, drei jugendliche Schwestern, deren halbaufgeblühte
Schönheit ein leichtes Gewölk von Gase mehr zu entwickeln als zu verhüllen
eifersüchtig schien. Sie umgaben ihre Gebieterin, und indem die erste
einen frischen Blumenkranz um ihre schöne Stirne wand, reichten ihr die
beiden andern kniend in goldnen Schalen die auserlesensten Früchte und
Erfrischungen dar; indes die Faunen den Hippias mit Efeu kränzten, und
wohlriechende Salben über seine Glatze und seinen halbgrauen Bart
heruntergossen. Beide bezeugten ihr Vergnügen über dieses kleine
Schauspiel, welches das lachendste Gemälde von der Welt machte; als eine
zärtliche Symphonie von Flöten aus der Luft, wie es schien, herabtönend,
die Augen zu einer neuen Erscheinung aufmerksam machte. Die Liebesgötter,
die Faunen und die Grazien waren indes verschwunden, und es öffnete sich
der Danae gegenüber die waldichte Szene, um den Liebesgott darzustellen,
auf einem goldnen Gewölke sitzend, welches über den Rosenbüschen von
Zephyren emporgehalten wurde. Ein schalkhaftes Lächeln, das sein
liebliches Gesicht umscherzte, schien die Herzen zu warnen, sich von der
tändelnden Unschuld dieses schönen Götterknabens nicht sorglos machen zu
lassen. Er sang mit lieblicher Stimme, und der Inhalt seines Gesangs
drückte seine Freude aus, daß er endlich eine bequeme Gelegenheit gefunden
habe, sich an der schönen Danae zu rächen. "Gleich der Liebesgöttin,
meiner Mutter" (sang er) "herrscht sie unumschränkt über die Herzen, und
haucht allgemeine Liebe umher: Von ihren Blicken beseelt, wendet ihr die
Natur, als ihrer Göttin, sich zu; verschönert, wenn sie lächelt, traurig
und welkend, wenn sie sich von ihr kehrt: Verlassen stehn die Altäre zu
Paphos, die Seufzer der Liebenden wallen nur ihr entgegen; und indem ihre
siegreichen Augen ringsum sie her jedes Herz verwunden und entzücken,
lacht sie, die Stolze, meiner Pfeile, und trotzt mit unbezwungner Brust
der Macht, vor welcher Götter zittern: Aber nicht länger soll sie trotzen;
hier ist der schärfste Pfeil, scharf genug einen Busen von Marmor zu
spalten, und die kälteste Seele in Liebesflammen hinwegzuschmelzen.
Zittre, ungewahrsame Schöne! dieser Augenblick soll Amorn und seine Mutter
rächen! Tiefseufzend sollst du auffahren, wie ein junges Reh auffährt,
das unter Rosen schlummernd den geflügelten Pfeil des Jägers fühlt;
schmerzenvoll und trostlos sollst du in einsamen Hainen irren, und auf
öden Felsen sitzend den schleichenden Bach mit deinen Tränen mehren."
So sang er und spannte boshaft-lächelnd den Bogen; schon war der Pfeil
angelegt, schon zielte er nach ihrem leichtbedeckten Busen: als er
plötzlich mit einem lauten Schrei zurückfuhr, seinen Pfeil zerbrach, den
Bogen von sich warf, und mit zärtlich schüchterner Gebärde auf die schöne
Danae zuflatterte. "O Göttin, vergib", (sang er, indem er bittend ihre
Knie umfaßte) "vergib, vergib, schöne Mutter, dem Irrtum meiner Augen!
wie leicht war es zu irren? Ich sahe dich für Danae an."
In dem nämlichen Augenblick, da er dieses gesungen hatte, erschienen die
Grazien, die Liebesgötter und die kleinen Faunen wieder, und endigten
diese Szene mit Tänzen und Gesängen, zum Preis derjenigen, welche auf eine
so schmeichelhafte Art zur Göttin der Schönheit und der Liebe erklärt
worden war. Dieses überraschende Kompliment, welches damals noch den Reiz
der Neuheit hatte, weil es noch nicht an die Daphnen und Chloen so vieler
neuern Poeten verschwendet worden war, schien ihr Vergnügen zu machen; und
der doppelt belustigte Hippias gestand, daß sein junger Freund einen sehr
guten Gebrauch von seiner Einbildungskraft zu machen gelernt habe.
"Dachte ich nicht, Callias", sagte er leise zu ihm, indem er ihn auf die
Schultern klopfte, "daß ein Monat unter den Augen der schönen Danae dich
von den Vorurteilen heilen würde, womit du gegen Grundsätze eingenommen
warest, die du bereits so meisterhaft auszuüben gelernt hast."
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