Geschichte des Agathon. Teil 1 - 20

Total number of words is 4253
Total number of unique words is 1470
40.8 of words are in the 2000 most common words
53.3 of words are in the 5000 most common words
59.3 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
verbindlich gemacht, und diese Erfahrung lehrt mich, Güter mit
Gleichgültigkeit zurückzulassen, welche ich übel anwendete, da ich sie am
besten anzuwenden glaubte. Dieses, ihr Athenienser, ist alles, was ich zu
meiner Verteidigung zu sagen habe. Ihr seid nun, weil euch die Menge
eurer Arme zu meinen Herren macht, Meister über meine Umstände, und wenn
ihr wollt, über mein Leben. Verlangt ihr meinen Tod, so meldet mir nur,
was ich in euerm Namen, dem weisen und guten Socrates sagen soll, zu dem
ihr mich schicken werdet. Begnügt ihr euch aber, mich aus euern Augen zu
verbannen, so werde ich mit dem letzten Blicke nach einem einst geliebten
Vaterland, eine Träne auf das Grab eurer Glückseligkeit fallen lassen; und,
indem ich aufhöre ein Athenienser zu sein, in der Welt, die mir offen
steht, in einem jeden Winkel, wo es der Tugend erlaubt ist, sich zu
verbergen, ein besseres Vaterland finden.'
Es ist leicht zu vermuten, schöne Danae, daß eine Apologie aus diesem Ton
nicht geschickt war, mir ein günstiges Urteil auszuwirken. Die
Erbitterung, die dadurch in den Gemütern der meisten erregt wurde, welche
das angenehme Schauspiel, mich vor ihnen gedemütiget zu sehen, zu genießen
erwartet hatten, war auf ihren Gesichtern ausgedrückt. Dem ungeachtet sah
ich niemal eine größere Stille unter dem Volk, als da ich aufgehört hatte
zu reden. Sie fühlten, wie es schien, wider ihren Willen, daß die Tugend
auch ihren Hässern Ehrfurcht einpräget; aber eben dadurch wurde sie ihnen
nur desto verhaßter, je stärker sie den Vorzug fühlten, den sie dem
beklagten, verlassenen und von allen Auszierungen des Glücks entblößtem
Agathon über die Herren seines Schicksals gab. Ich weiß selbst nicht, wie
es zuging, daß mir mein guter Genius aus dieser Gefahr heraushalf: Aber,
wie die Stimmen gesammelt wurden, so fand sich, daß die Richter, gegen die
Hoffnung meiner Ankläger sich begnügten, mich auf ewig aus Griechenland zu
verbannen, die Hälfte meiner Güter zum gemeinen Wesen zu ziehen, und die
andre Hälfte meinen Verwandten zuzusprechen. Die Gleichgültigkeit, womit
ich mich diesem Urteil unterwarf, wurde in diesem fatalen Augenblick, der
alle meine Handlungen in ein falsches Licht setzte, für einen Trotz
aufgenommen, welcher mich alles Mitleidens unwürdig machte; doch erlaubte
man meinen Freunden, sich um mich zu versammeln, mir ihre Dienste
anzubieten, und mich aus Athen zu begleiten: welches ich, ungeachtet mir
eine längere Frist gegeben worden war, noch in eben der Stunde, mit so
leichtem Herzen verließ, als wie ein Gefangener den Kerker verläßt, aus
dem er unverhofft in Freiheit gesetzt wird. Die Tränen der wenigen,
welche mein Fall nicht von mir verscheucht hatte, und meiner guten
Hausgenossen, waren das einzige, was bei einem Abschiede, den wir auf ewig
von einander nahmen, mein Herz erweichte; und ihre guten Wünsche alles,
was ich von den Wirkungen ihrer mitleidigen und dankbaren Sorgfalt annahm.
Ich befand mich nun wieder ungefähr in eben den Umständen, worin ich vor
einigen Jahren unter dem Zypressenbaum im Vorhofe meines noch unbekannten
Vaters zu Corinth gelegen war. Die großen Veränderungen, die
manchfaltigen Szenen von Reichtum, Ansehen, Gewalt und äußerlichem
Schimmer, durch welche mich das Glück in dieser kurzen Zwischenzeit
herumgedreht hatte, waren nun wie ein Traum vorüber; aber die wesentlichen
Vorteile, die von allen diesen Begegnissen in meinem Geist und Herzen
zurückgeblieben waren, überzeugten mich, daß ich nicht geträumt hatte.
Ich fand mich um eine Menge nützlicher und angenehmer Kenntnisse, um die
Entwicklung meiner Fähigkeiten, um das Bewußtsein vieler guten Handlungen,
und um eine Reihe wichtiger Erfahrungen, reicher als zuvor. Ich hatte den
Geist der Republiken, den Charakter des Volks, und die Eigenschaften und
Wirkungen vieler mir vorher unbekannten Leidenschaften kennen gelernt, und
Gelegenheiten genug gehabt, vieler irrigen Einbildungen los zuwerden,
welche man sich von der Welt zu machen pflegt, wenn man sie nur von Ferne,
und ohne selbst in ihre Geschäfte eingeflochten zu sein, betrachtet. Zu
Delphi hatte man mich (zum Exempel) gelehrt, daß sich das ganze Gebäude
der Republikanischen Verfassung auf die Tugend gründe; die Athenienser
lehrten mich hingegen, daß die Tugend an sich selbst nirgends weniger
geschätzt wird, als in einer Republik; den Fall ausgenommen, da man ihrer
vonnöten hat; und in diesem Fall wird sie unter einem jeden Tyrannen eben
so hoch geschätzt, und oft besser belohnt. überhaupt hatte mein
Aufenthalt in Athen, die erhabene Theorie von der Vortrefflichkeit und
Würde der menschlichen Natur, wovon ich eingenommen war, sehr schlecht
bestätiget; aber ich fand mich nichts desto geneigter von ihr
zurückzukommen. Ich legte alle Schuld auf die Contagion allzugroßer
Gesellschaften, auf die Mängel der Gesetzgebung, auf das Privatinteresse,
welches bei allen policierten Völkern, durch ein unbegreifliches Versehen
ihrer Gesetzgeber, in einem beständigen Streit mit dem gemeinen Besten
liegt. Kurz, ich dachte darum nicht schlimmer von der Menschheit, weil
sich die Athenienser unbeständig, ungerecht und undankbar gegen mich
bewiesen hatten; aber ich faßte einen desto stärkern Widerwillen gegen
eine jede andere Gesellschaft, als eine solche, welche sich auf
übereinstimmende Grundsätze, Tugend und Bestrebung nach moralischer
Vollkommenheit gründete. Der Verlust meiner Güter, und die Verbannung
aus Athen schien mir die wohltätige Veranstaltung einer für mich besorgten
Gottheit zu sein, welche mich dadurch meiner wahren Bestimmung habe
wiedergeben wollen. Es ist sehr vermutlich, daß ich durch Anwendung
gehöriger Mittel, durch das Ansehen meiner auswärtigen Freunde, und selbst
durch die Unterstützung der Feinde der Athenienser, welche mir gleich
anfangs meines Prozesses, heimlich angeboten worden war, vielleicht in
kurzem wieder Wege gefunden haben könnte, meine Gegner in dem Genuß der
Früchte ihrer Bosheit zu stören, und im Triumphe wieder nach Athen zurück
zu kehren. Allein solche Anschläge, und solche Mittel schickten sich nur
für einen Ehrgeizigen, welcher regieren will, um seine Leidenschaften zu
befriedigen. Mir fiel es nicht ein, die Athenienser zwingen zu wollen,
daß sie sich von mir gutes tun lassen sollten. Ich glaubte durch einen
Versuch, der mir durch ihre eigene Schuld mißlungen war, meiner Pflicht
gegen die bürgerliche Gesellschaft ein Genüge getan zu haben, und nun
vollkommen berechtiget zu sein, die natürliche Freiheit, welche mir meine
Verbannung wieder gab, zum Vorteil meiner eigenen Glückseligkeit
anzuwenden. Ich beschloß also den Vorsatz, welchen ich zu Delphi schon
gefaßt hatte, nunmehr ins Werk zu setzen, und die Quellen der
morgenländischen Weisheit, die Magier, und die Gymnosophisten in Indien zu
besuchen, in deren geheiligten Einöden ich die wahren Gottheiten meiner
Seele, die Weisheit und die Tugend, von denen, wie ich glaubte, nur
unwesentliche Phantomen unter den übrigen Menschen herumschwärmten, zu
finden hoffte.
Aber eh ich auf die Zufälle komme, durch welche ich an der Ausführung
dieses Vorhabens gehintert, und in Gestalt eines Sklaven nach Smyrna
gebracht wurde; muß ich mich meiner jungen Freundin wieder erinnern, die
wir seit meiner Versetzung nach Athen aus dem Gesichte verloren haben."


ACHTES KAPITEL
Agathon endigt seine Erzählung

"Die Veränderung, welche mit mir vorging, da ich aus den Hainen von Delphi
auf den Schauplatz der geschäftigen Welt, in das Getümmel einer
volkreichen Stadt, in die unruhige Bewegungen einer zwischen der
Demokratie und Aristokratie hin und her treibenden Republik, und in das
moralische Chaos der bürgerlichen Gesellschaft, worin Leidenschaften mit
Leidenschaften, Absichten mit Absichten, in einem allgemeinen und ewigen
Streit gegen einander rennen, und unter dem unharmonischen Zusammenstoß
unförmlicher Mißgestalten, nichts beständiges, noch gewisses ist, nichts
das ist, was es scheint, noch die Gestalt behält die es hat.--Diese
Veränderung war so groß, daß ich ihre Wirkung, auf mein Gemüt durch nichts
anders zu bezeichnen weiß, als durch die Vergleichung mit der Betäubung,
worin nach meinem Freunde, Plato, unsre Seele eine Zeit lang, von sich
selbst entfremdet, liegen bleibt, nachdem sie aus dem Ozean des reinen
ursprünglichen Lichts, der die überhimmlischen Räume erfüllet, plötzlich
in den Schlamm des groben irdischen Stoffes heruntergestürzt worden ist.
Die Menge der neuen Gegenstände, welche von allen Seiten auf mich eindrang,
verschlang die Erinnerung derjenigen, welche mich so viele Jahre umgeben
hatten; und zuletzt hatte ich fast Mühe, mich selbst zu überreden, daß ich
eben derjenige sei, der im Tempel zu Delphi den Fremden die
Merkwürdigkeiten desselben gewiesen und erklärt hatte. So gar das
Andenken meiner geliebten Psyche wurde eine Zeit lang von diesem Nebel,
der meine Seele umzog, verdunkelt; allein dieses dauerte nur so lange, bis
ich des neuen Elements, worin ich itzt lebte, gewohnt worden war; denn da
vermißte ich ihre Gegenwart desto lebhafter wieder, je größer das Leere
war, welches die Beschäftigungen und selbst die Ergötzungen meiner neuen
Lebensart in meinem Herzen ließen. Die Schauspiele, die Gastmähler, die
Tänze, die Musikübungen, konnten mir jene seligen Nächte nicht ersetzen,
die ich in den Entzückungen einer zauberischen Schwärmerei, an ihrer Seite
zugebracht hatte. Aber, so groß auch meine Sehnsucht nach diesen
verlornen Freuden war, so beunruhigte mich doch die Vorstellung des
unglücklichen Zustands noch weit mehr, worein die rachbegierige Eifersucht
der Pythia sie vermutlich versetzt hatte. Den Ort ihres Aufenthalts
ausfindig zu machen, schien beinahe eine Unmöglichkeit; denn entweder
hatte die Priesterin sie (fern genug von Delphi, um uns alle Hoffnung des
Wiedersehens zu benehmen,) verkaufen, oder gar an irgend einer entlegnen
barbarischen Küste aussetzen und dem Zufall Preis geben lassen. Allein da
der Liebe nichts unmöglich ist, so gab ich auch die Hoffnung nicht auf,
meine Psyche wieder zu bekommen. Ich belud alle meine Freunde, alle
Fremden, die nach Athen kamen, alle Kaufleute, Reisende und Seefahrer mit
dem Auftrag, sich allenthalben, wohin sie kämen, nach ihr zu erkundigen;
und damit sie weniger verfehlt werden könnte, ließ ich eine unzählige
Menge Kopeien ihres Bildnisses machen, das ich selbst, oder vielmehr der
Gott der Liebe mit meiner Hand, in der vollkommensten ähnlichkeit, nach
dem gegenwärtigen Original, gezeichnet hatte, da wir noch in Delphi waren;
und diese Kopeien teilte ich unter alle diejenigen aus, welche ich durch
Verheißung großer Belohnungen, anzureizen suchte, sich für ihre Entdeckung
Mühe zu geben. Ich gestehe dir so gar, daß das Verlangen meine Psyche
wieder zu finden, (anfänglich wenigstens) der hauptsächlichste Beweg-Grund
war, warum ich mich in der Republik hervorzutun suchte. Denn, nachdem mir
alle andre Mittel fehlgeschlagen hatten, schien mir kein andres übrig zu
bleiben, als meinen Namen so bekannt zu machen, daß er ihr zu Ohren kommen
müßte; sie möchte auch sein, wo sie wollte. Dieser Weg war in der Tat
etwas weitläufig; und ich hätte zwanzig Jahre in einem fort größere Taten
tun können, als Hercules und Theseus, ohne daß die Hyrcanier, die
Massageten, die Hibernier, oder die Lästrigonen, in deren Hände sie
inzwischen hätte geraten können, mehr von mir gewußt hätten, als die
Einwohner des Mondes. Zu gutem Glück fand der Schutz-Geist unsrer Liebe
einen kürzern Weg, uns zusammenzubringen; aber in der Tat nur, um uns
Gelegenheit zu geben, auf ewig von einander Abscheid zu nehmen."-Hier fuhr
Agathon fort, der schönen Danae die Begebenheiten zu erzählen, die ihm auf
seiner Wanderschaft bis auf die Stunde, da er mit ihr bekannt wurde,
zugestoßen, und wovon wir dem geneigten Leser bereits im ersten und
zweiten Buche dieser Geschichte Rechenschaft gegeben haben; und nachdem er
sich auf Unkosten des weisen Hippias ein wenig lustig gemacht, entdeckte
er seiner schönen Freundin (welche seine ganze Erzählung nirgends weniger
langweilig fand, als an dieser Stelle,) alles, was von dem ersten
Augenblick an, da er sie gesehen, in seinem Herzen vorgegangen war. Er
überredete sie mit eben der Aufrichtigkeit, womit er es zu empfinden
glaubte, daß sie allein dazu gemacht gewesen sei, seine Begriffe von
idealischen Vollkommenheiten und einem überirdischen Grade von
Glückseligkeit zu realisieren; daß er, seit dem er sie liebe, und von ihr
geliebet sei, ohne seiner ehemaligen Denkungs-Art ungetreu zu werden, von
dem, was darin übertrieben und schimärisch gewesen, bloß dadurch
zurückgekommen sei, weil er bei ihr alles dasjenige gefunden, wovon er
sich vorher, nur in der höchsten Begeisterung einer Einbildungs-Kraft
einige unvollkommene Schatten-Begriffe habe machen können; und weil es
natürlich sei, daß die Einbildungs-Kraft, als der Sitz der Schwärmerei, zu
würken aufhöre, so bald der Seele nichts zu tun übrig, als anzuschauen und
zu genießen. Mit einem Wort: Agathon hatte vielleicht in seinem Leben nie
so sehr geschwärmt, als itzt, da er sich in dem höchsten Grade der
verliebten Betörung einbildete, daß er alles das, was er der
leichtgläubigen Danae vorsagte, eben so gewiß und unmittelbar sehe und
fühle, als er ihre schönen, von dem ganzen Geist der Liebe und von aller
seiner berauschenden Wollust trunknen Augen auf ihn geheftet sah, oder das
Klopfen ihres Herzens unter seinen verirrenden Lippen fühlte. Er endigte
damit, daß er ihr aus seiner ganzen Erzählung begreiflich gemacht zu haben
glaube, warum es, nachdem er schon so oft bald von den Menschen, bald vom
Glücke, bald von seinen eigenen Einbildungen betrogen worden, entsetzlich
für ihn sein würde, wenn er jemals sich in der Hoffnung betrogen fände, so
vollkommen und beständig von ihr geliebt zu werden, als es zu seiner
Glückseligkeit nötig sei. Er gestund ihr mit einer Offenherzigkeit,
welche vielleicht nur eine Danae ertragen konnte, daß eine lebhafte
Erinnerung an die Zeiten seiner ersten Liebe, zugleich mit der Vorstellung
aller der seltsamen Zufälle, Veränderungen und Katastrophen, die er in
einem Alter von fünf und zwanzig Jahren bereits erfahren habe, ihn auf
eine Reihe melancholischer Gedanken gebracht, worin er Mühe gehabt habe,
seine gegenwärtige Glückseligkeit für etwas wirkliches, und nicht für ein
abermaliges Blendwerk seiner Phantasie, zu halten. "Eben das übermaß
derselben", sagte er, "eben dies ist es, was mich besorgen machte, jemals
aus einem so schönen Traum aufzuwachen.--Kannst du mich verdenken,
liebenswürdige Danae, o du, die durch die Reizungen deines Geistes, auch
ohne diese Liebe-atmende Gestalt, ohne diese Schönheit, deren Anschauen
himmlische Wesen dir gegenüber anzufesseln vermögend wäre, durch die bloße
Schönheit deiner Seele, und den magischen Reiz eines Geistes, der alle
Vorzüge, alle Gaben, alle Grazien in sich vereinigt, meinen Geist aus dem
Himmel selbst zu dir herunterziehen würdest.--Könntest du mich verdenken,
daß ich, vor dem Gedanken, deine Liebe jemals verlieren zu können, wie vor
der Vernichtung meines ganzen Wesens, erzittre?--Laß mich, laß mich die
Gewißheit, daß es nie geschehen werde, daß es unmöglich sei, immer in
deinen Augen lesen, immer von deinen Lippen hören, und in deinen Armen
fühlen; und wenn diese vergötternde Bezauberung jemals aufhören soll, so
nimm, im letzten Augenblick, alle deine Macht zusammen, und laß mich vor
Entzückung und Liebe zu deinen Füßen sterben."-Von der Antwort, womit
Danae diese Ergießungen einer glühenden Zärtlichkeit erwiderte, läßt sich
das Wenigste mit Worten ausdrücken; und dieses kann sich, nach allem, was
wir bereits von ihren Gesinnungen für unsern Helden gesagt haben, der
kaltsinnigste von unsern Lesern so gut vorstellen, als wir es ihm sagen
könnten--oder sich's auch nicht vorstellen, wenn es ihm beliebt. Daß sie
ihm übrigens sehr höflich für die Erzählung seiner Geschichte gedankt, und
eine ungemeine Freude darüber empfunden habe, in diesem Sklaven, der die
Alcibiaden und den liebenswürdigen Cyrus selbst aus ihrem Herzen
ausgelöscht hatte, den ruhmvollen Agathon, den Mann, den das Gerüchte zum
Wunder seiner Zeit gemacht hatte, zu finden; und daß sie ihm hierüber viel
schönes gesagt haben werde--verstehst sich von selbst. Dieses und alles,
was eine jede andere, die keine Danae gewesen wäre, in den vorliegenden
Umständen auch gesagt hätte, wollen wir, nebst allen den feinen
Anmerkungen und Scherzen, wodurch sie in gewissen Stellen seine Erzählung
unterbrochen hatte, überhüpfen, um zu andern Dingen, die in ihrem Gemüte
vorgingen, zu kommen, welche der größeste Teil unserer Leserinnen (wir
besorgen es, oder hoffen es vielmehr,) nicht aus sich selbst erraten hätte,
und welche wichtig genug sind, ein eigenes Kapitel zu verdienen.


NEUNTES KAPITEL
Ein starker Schritt zur Entzauberung unsers Helden

Die vertrauliche Erzählung, welche Agathon seiner zärtlichen Freundin von
seinem ganzen Lebens-Lauf gemacht; die Offenherzigkeit, womit er ihr die
innersten Triebfedern seiner Seele aufgedeckt; und die vollständige
Kenntnis, welche sie dadurch von einem Liebhaber erhalten hatte, an dessen
Erhaltung ihr so viel gelegen war; ließen sie gar bald einsehen, daß sie
vielleicht mehr Ursache habe, über die Beständigkeit seiner Liebe
beunruhigt zu sein, als er über die Dauer der ihrigen. So schmeichelhaft
es für ihre Eitelkeit war, von einem Agathon geliebt zu sein; so hätte sie
doch für die Ruhe ihres Herzens lieber gewollt, daß er keine so
schimmernde Rolle in der Welt gespielt hätte. Sie besorgte nicht unbillig,
daß es schwer sein würde, einen jungen Helden, der durch so seltene
Talente und Tugenden zu den edelsten Auftritten des geschäftigen Lebens
bestimmt schien, immer in den Blumen-Fesseln der Liebe und eines
wollüstigen Müßiggangs gefangen zu halten. Nun schien zwar die Art seiner
Erziehung, der sonderbare Schwung, den seine Einbildungs-Kraft dadurch
erhalten, seine herrschende Neigung zur Unabhängigkeit und Ruhe des
spekulativen Lebens, welche durch die Streiche, die ihm das Glück in einer
so großen Jugend bereits gespielt, eine neue Stärke bekommen hatte; und
der Hang zum Vergnügen, welcher, im Gleichmaß mit der außerordentlichen
Empfindlichkeit seines Herzens, die Ruhm-Begierde und die Ambition bei ihm
nur zu subalternen Leidenschaften machte--alles dieses schien ihr zwar in
dem Vorhaben, ihn der Welt zu rauben, und für sich selbst zu behalten,
nicht wenig beförderlich zu sein; aber eben diese schwärmerische
Einbildungs-Kraft, eben diese Lebhaftigkeit der Empfindungen schienen ihr,
auf einer andern Seite betrachtet, mit einer gewissen natürlichen
Unbeständigkeit verbunden zu sein, von welcher sie alles zu befürchten
hätte. Konnte sie, mit aller Eitelkeit, wozu sie das Bewußtsein ihrer
selbst und der allgemeine Beifall berechtigte, sich selbst bereden, daß
sie diese idealische Vollkommenheit würklich besitze, welche die
bezauberten Augen ihres enthusiastischen Liebhabers an ihr sahen? Und da
nicht sie selbst, sondern diese idealische Vollkommenheit der eigentliche
Gegenstand seiner Liebe war, auf was für einen unsichern Grund beruhete
also eine Hoffnung, welche voraussetzte, daß die Bezauberung immer dauern
werde? Diese letzte Betrachtung machte sie zittern;--denn sie fühlte mit
einer immer zunehmenden Stärke, daß Agathon zu ihrer Glückseligkeit
unentbehrlich geworden war.--Aber (so ist die betrügliche Natur des
menschlichen Herzens!) eben darum, weil der Verlust ihres Liebhabers sie
elend gemacht haben würde, hatten alle Vorstellungen, welche ihr mit
seinem beständigen Besitz schmeichelten, doppelte Kraft ein Herz zu
überreden, welches nichts anders suchte, als getäuscht zu sein. Sie
bildete sich also ein, daß der Hang zu demjenigen, was man die Wollust der
Seele nennen kann, den wesentlichsten Zug von der Gemüts-Beschaffenheit
unsers Helden ausmache. Seine Philosophie selbst schien ihr diese Meinung
zu bestätigen, und, bei aller ihrer Erhabenheit über den groben
Materialismus des größten Haufens der Sterblichen, in der Tat mit den
Grundsätzen des Aristippus, welche vormals ihre eigenen gewesen waren, in
dem nämlichen Punkt zusammenzulaufen. Der ganze Unterscheid schien ihr
darin zu liegen, daß dieser die Wollust, welche er zum letzten Ziel der
Weisheit machte, mehr in der angenehmen Bewegung der Sinnen, den
Befriedigungen eines geläuterten Geschmacks, und den Ergötzlichkeiten
eines von allen unruhigen Leidenschaften befreiten geselligen
Lebens--Agathon hingegen, diese feinere Wollust, von welcher er in den
stillen Hainen des Delphischen Tempels sich ein so liebenswürdiges Phantom
in den Kopf gesetzt hatte, mehr in den Vergnügen der Einbildungs-Kraft und
des Herzens suchte; eine Philosophie, bei welcher er (nach der
scharfsinnigen Beobachtung unsrer Schönen) so gar von Seiten der
sinnlichen Lust mehr gewann, als verlor; indem diese von den
verschönernden Einflüssen einer begeisterten Einbildung und den zärtlichen
Rührungen und Ergießungen eines gefühlvollen Herzens ihren mächtigsten
Reiz erhält. Dieses als gewiß vorausgesetzt, glaubte sie von der
Unbeständigkeit, welche sie, nicht ohne Grund, als eine Eigenschaft einer
allzuwürksamen und hoch gespannten Einbildungs-Kraft ansah, nichts zu
besorgen zu haben; so lange es ihr nicht an Mitteln fehlen würde, seinen
Geist und sein Herz zugleich und, mit einer solchen Abwechslung und
Mannigfaltigkeit zu vergnügen, daß eine weit längere Zeit, als die Natur
dem Menschen zum Genießen angewiesen hat, nicht lange genug wäre, ihn
eines so angenehmen Zustandes überdrüssig zu machen. Sie hatte Ursache,
dieses um so mehr zu glauben, da sie aus Erfahrung wußte, daß die
Würksamkeit der Einbildungs-Kraft desto mehr abnimmt, je weniger leeres
der Genuß wirklicher Vergnügungen im Herzen zurückläßt, und je weniger ihm
Zeit gelassen wird, etwas angenehmers als das Gegenwärtige zu wünschen.
Es ist dermalen noch nicht Zeit, daß wir über diese Grundsätze der schönen
Danae unsere eigenen Gedanken sagen. Sie mochten, von einer Seite
betrachtet, richtig genug sein; aber wir besorgen sehr, daß sie sich in
dem Gebrauch der Mittel, wodurch sie ihren Zweck zu erhalten hoffte, von
der Liebe betrogen finden werde. In der Tat liebte sie zu aufrichtig und
zu heftig, um gute Schlüsse zu machen; und ihr Herz führte sie nach und
nach, ohne daß sie es gewahr wurde, weit über die Grenzen der Mäßigung weg,
bei welcher sie sich anfangs so wohl befunden hatte. Vielleicht mochte
auch eine geheime Eifersucht über die gute Psyche (so wenig sie gleich,
aller Wahrscheinlichkeit nach, zu befürchten hatte, daß sie jemals
persönlich auftreten, und das Herz ihres Liebhabers von ihr zurückfodern
werde) sich mit ins Spiel gemischt, und sie begierig gemacht haben, so gar
die Erinnerung an die Freuden seiner ersten Liebe, welche ihr vielleicht
noch allzulebhaft zu sein schien, aus seinem Gedächtnis auszulöschen. So
viel ist gewiß, daß sie (vor lauter Begierde, unsern Helden mit
Glückseligkeiten zu überschütten,) ihm eine grenzenlose Liebe zu zeigen,
und ihn einen solchen Grad von Wonne, über welchem dem Herzen nichts zu
wünschen, und der Phantasie nichts zu denken übrig bliebe, erfahren zu
machen,--einen Weg einschlug, auf welchen sie ihres Zwecks fast notwendig
verfehlen mußte. Der vortreffliche Brief des liebenswürdigsten Moralisten
der neuern Zeiten, des Saint Evremond, in den Briefen der Ninon Lenclos an
den Marquis von Sevigne, überhebt uns der Mühe, dem unerfahrnen Teil
unserer schönen Leserinnen zu erklären, wie es zugehe, daß die Liebe von
allzuvieler Nahrung abzehrt; und daß ein unvorsichtiges übermaß von
Zärtlichkeit gerade das gewisseste Mittel ist, einen Ungetreuen zu machen.
Wir wollen sie also auf die bemeldete Unterweisung eines der besten
Kenner des menschlichen Herzens verwiesen haben, und uns begnügen, ihnen
zu sagen, daß Agathon, nachdem er (dem neuen Plan seiner mehr zärtlichen
als behutsamen Geliebten zufolge) etliche Wochen lang von allem, was die
Liebe süßes und entzückendes hat, mehr erfahren hatte, als selbst die
glühende Einbildungs-Kraft des Marino fähig war, seinen Adon in den Armen
der Liebes-Göttin genießen zu lassen, unvermerkt in eine gewisse
Mattigkeit der Seele verfiel, welche wir nicht kürzer zu beschreiben
wissen, als wenn wir sagen, daß sie vollkommen das Widerspiel von der
Begeisterung war, worin wir ihn bisher gesehen haben. Man würde sich
vermutlich sehr irren, wenn man diese Entgeisterung einer so unedeln
Ursache beimessen wollte, als diejenige war, welche den verachtenswürdigen
Helden des Petronius nötigte, seine Zuflucht zu den Beschwörungen und
Brenn-Nesseln der alten Enothea zu nehmen. Nach allem, was wir von unserm
Helden wissen, kann kein Verdacht von dieser Art auf ihn fallen. Wir
finden weit wahrscheinlicher, daß die wahre Ursache davon in seiner Seele
lag, und aus einer überfüllung mit Vergnügen, auf welche notwendig eine
Art von Betäubung folgen mußte, ihren Ursprung nahm. Unsere Seele (mit
Erlaubnis derjenigen Philosophen, welche von der grenzenlosen Kapazität
und Unersättlichkeit ihrer Begierden so viel schönes zu sagen wissen,) ist
doch nur eines gewissen Maßes von Vergnügen fähig, und kann einen
anhaltenden Zustand von Entzückung eben so wenig ertragen, als eine lange
Dauer des äußersten Schmerzens. Beides spannt endlich ihre Nerven ab, und
bringt sie zu einer Art von Ohnmacht, in welcher sie gar nichts mehr zu
empfinden fähig ist. Was indessen auch die Ursache einer für die
Absichten der Danae so nachteiligen Veränderung gewesen sein mag; so ist
gewiß, daß die Würkungen derselben in kurzer Zeit so sehr überhand nahmen,
daß Agathon selbst Mühe hatte, sich in sich selbst zu erkennen, oder zu
begreifen, wie es mit dieser seltsamen Verwandlung der Szene zugegangen
sei. Ein magischer Nebel schien vor seinen erstaunten Augen wegzufallen;
die ganze Natur zeigte sich ihm in einer andern Gestalt, verlor diesen
reizenden Firnis, den ihr der Geist der Liebe gegeben hatte; diese Gärten,
vor wenigen Tagen der geliebte Aufenthalt aller Freuden und Liebes-Götter,
diese elysischen Haine, diese mäandrischen Rosen-Gebüsche, worin die
lauschende Wollust sich so gerne verborgen hatte, um das Vergnügen zu
haben, sich erhaschen zu lassen--erweckten itzt durch ihren Anblick nichts
mehr, als jeder andre schattichte Platz, jedes andre Gebüsche; die Luft,
die er atmete, war nicht mehr dieser süße Atem der Liebe, von dem jeder
Hauch die Flammen seines Herzens stärker aufzuwehen schien; Danae war
bereits von der idealischen Vollkommenheit zu dem gewöhnlichen Wert einer
jeden andern schönen Frau herabgesunken; und er selbst, der vor kurzem
sich an Wonne den Göttern gleich geschätzet hatte, fing an, sehr starke
Zweifel zu bekommen: Ob er in dieser weibischen Gestalt, worein ihn die
Liebe verkleidet hatte, den Namen eines Mannes verdiene? Man wird nicht
zweifeln, daß in diesem Zustand die Erinnerungen dessen, was er ehemals
gewesen war--der wundervolle Traum, den er je länger je mehr für die
Würkung irgend eines wohltätigen Geistes, und vielleicht des
abgeschiedenen Schattens seiner geliebten Psyche selbst, zu halten bewogen
war--die Stimme der Tugend, die er einst angebetet, und welcher er alles
aufgeopfert hatte--und die Vorwürfe, die sie ihm schon vor einiger Zeit
über ein in müßiger Wollust unrühmlich dahinschmelzendes Leben zu machen
angefangen,--gute Gelegenheit hatten, sein Herz, dessen beste Neigungen
selbst auf ihrer Seite waren, mit vereinigter Stärke wieder anzugreifen.
Sie hatten es fast gänzlich wieder eingenommen, als er erst deutlich
gewahr wurde, wohin ihn die Betrachtungen, denen er sich überließ,
notwendig führen mußten. Er erschrak, da er sah, daß ihm nichts als die
Flucht von dieser allzureizenden Zauberin seine vorige Gestalt wieder
geben könne. Sich von Danae zu trennen! auf ewig zu trennen!--Dieser
Gedanke benahm seiner Seele auf einmal alle die Stärke wieder, welche sie
wieder in sich zu fühlen anfing, und weckte alle Erinnerungen, alle
Empfindungen seiner entschlummerten Leidenschaft wieder auf. Sie, die
ihn so inbrünstig liebte,--sie, die ihn so glücklich gemacht hatte--zu
verlassen--für alle ihre Liebe, für alles was sie für ihn getan hatte, und
auf eine so verbindliche, so edle Art getan hatte, den Qualen einer mit
Undank belohnten Liebe preis zu geben -: Nein, zu einer so
You have read 1 text from German literature.
Next - Geschichte des Agathon. Teil 1 - 21
  • Parts
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 01
    Total number of words is 3965
    Total number of unique words is 1406
    39.7 of words are in the 2000 most common words
    52.2 of words are in the 5000 most common words
    58.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 02
    Total number of words is 4321
    Total number of unique words is 1486
    39.7 of words are in the 2000 most common words
    53.4 of words are in the 5000 most common words
    59.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 03
    Total number of words is 4315
    Total number of unique words is 1475
    40.5 of words are in the 2000 most common words
    53.9 of words are in the 5000 most common words
    59.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 04
    Total number of words is 4360
    Total number of unique words is 1418
    40.0 of words are in the 2000 most common words
    53.7 of words are in the 5000 most common words
    59.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 05
    Total number of words is 4311
    Total number of unique words is 1378
    39.4 of words are in the 2000 most common words
    52.8 of words are in the 5000 most common words
    58.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 06
    Total number of words is 4330
    Total number of unique words is 1441
    37.8 of words are in the 2000 most common words
    50.6 of words are in the 5000 most common words
    57.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 07
    Total number of words is 4390
    Total number of unique words is 1392
    41.0 of words are in the 2000 most common words
    55.9 of words are in the 5000 most common words
    62.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 08
    Total number of words is 4432
    Total number of unique words is 1438
    42.0 of words are in the 2000 most common words
    56.0 of words are in the 5000 most common words
    61.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 09
    Total number of words is 4359
    Total number of unique words is 1306
    43.3 of words are in the 2000 most common words
    57.4 of words are in the 5000 most common words
    63.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 10
    Total number of words is 4339
    Total number of unique words is 1423
    42.8 of words are in the 2000 most common words
    55.5 of words are in the 5000 most common words
    60.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 11
    Total number of words is 4182
    Total number of unique words is 1487
    36.8 of words are in the 2000 most common words
    49.5 of words are in the 5000 most common words
    53.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 12
    Total number of words is 4246
    Total number of unique words is 1589
    36.0 of words are in the 2000 most common words
    49.2 of words are in the 5000 most common words
    54.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 13
    Total number of words is 4271
    Total number of unique words is 1520
    39.5 of words are in the 2000 most common words
    52.9 of words are in the 5000 most common words
    58.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 14
    Total number of words is 4251
    Total number of unique words is 1525
    39.2 of words are in the 2000 most common words
    51.5 of words are in the 5000 most common words
    57.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 15
    Total number of words is 4301
    Total number of unique words is 1443
    41.8 of words are in the 2000 most common words
    56.3 of words are in the 5000 most common words
    61.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 16
    Total number of words is 4348
    Total number of unique words is 1421
    42.2 of words are in the 2000 most common words
    54.7 of words are in the 5000 most common words
    61.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 17
    Total number of words is 4298
    Total number of unique words is 1486
    42.1 of words are in the 2000 most common words
    56.9 of words are in the 5000 most common words
    62.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 18
    Total number of words is 4202
    Total number of unique words is 1442
    38.8 of words are in the 2000 most common words
    52.7 of words are in the 5000 most common words
    57.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 19
    Total number of words is 4269
    Total number of unique words is 1431
    39.4 of words are in the 2000 most common words
    53.6 of words are in the 5000 most common words
    59.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 20
    Total number of words is 4253
    Total number of unique words is 1470
    40.8 of words are in the 2000 most common words
    53.3 of words are in the 5000 most common words
    59.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Geschichte des Agathon. Teil 1 - 21
    Total number of words is 732
    Total number of unique words is 351
    59.8 of words are in the 2000 most common words
    72.1 of words are in the 5000 most common words
    76.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.