Geschichte des Agathon. Teil 1 - 10

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verstehe." "Das hat nichts zu bedeuten", antwortete der Sophist; "du
wirst Leute unter dir haben, die sich desto besser darauf verstehen, und
das ist genug. Im übrigen glaube ich, daß du mit Vergnügen in diesem
Hause sein wirst. Du liebest das Landleben, und du wirst Gelegenheit
haben alle seine Annehmlichkeiten zu schmecken. Wenn du es zufrieden bist,
so geh ich, um diese Sache in Richtigkeit zu bringen." "Du hast dir das
Recht erkauft, mit mir zu machen was du willt", erwiderte Agathon. "Die
Wahrheit zu sagen", fuhr Hippias fort, "ungeachtet der kleinen
Mißhelligkeiten unsrer Köpfe, verlier ich dich ungern: Allein Danae
scheint es zu wünschen, und ich habe Verbindlichkeiten gegen sie; sie hat,
ich weiß nicht woher, eine große Meinung von deiner Fähigkeit gefaßt, und
da ich alle Tage Gelegenheit haben werde, dich in ihrem Hause zu sehen, so
kann ich mirs um so eher gefallen lassen, dich an eine Freundin abzutreten,
von der ich gewiß bin, daß dir so begegnet werden wird, wie du es
verdienest." Agathon beharrte in dem Ton der Gleichgültigkeit, den er
angenommen hatte, und Hippias, dem es Mühe genug kostete, die Spöttereien
zurückzuhalten, die ihm alle Augenblicke auf die Lippen kamen, verließ ihn,
ohne sich merken zu lassen, daß er wüßte, was er von dieser
Gleichgültigkeit denken sollte. Das Betragen Agathons bei diesem Anlaß
wird ihn vielleicht in den Verdacht setzen, daß er sich bewußt gewesen sei,
daß es nicht richtig in seinem Herzen stehe, warum hätte er sonst nötig
gehabt sich zu verbergen? Allein man muß sich der Vorurteile erinnern, die
er wider den Sophisten gefaßt hatte, um zu sehen, daß er vollkommen in
seinem Charakter blieb, indem er Empfindungen vor ihm zu verbergen suchte,
die einem so unverbesserlichen Anti-Platon ganz unverständlich oder
vollkommen lächerlich gewesen wären. Die Freude, welcher er sich überließ,
so bald er sich allein sah, läßt uns keinen Zweifel übrig, daß er damals
noch nicht das geringste Mißtrauen in sein Herz gesetzt habe. Diese
Freude war über allen Ausdruck.
Liebhaber von einer gewissen Art können sich eine Vorstellung davon machen,
welche der allerbesten Beschreibung wert ist; und den übrigen würde diese
Beschreibung ohngefähr so viel helfen, als eine Seekarte einem Fußgänger.
Die unvergleichliche Danae wieder zu sehen; nicht nur wieder zu sehen, in
ihrem Hause zu sein, unter ihren Augen zu leben, ihres Umgangs zu genießen,
vielleicht--ihrer Freundschaft gewürdiget zu werden--hier hielt seine
entzückte Einbildungskraft stille. Die Hoffnungen eines gewöhnlichen
Liebhabers würden weiter gegangen sein; allein Agathon war kein
gewöhnlicher Liebhaber. "Ich liebe die schöne Danae", sagte Hyacinthus,
da er nach ihrem Genuß lüstern war; "eben darum liebt ihr sie nicht",
würde ihm die Sokratische Diotima geantwortet haben. Derjenige, der in
dem Augenblick, da ihm seine Geliebte den ersten Kuß auf ihre Hand
gestattet, einen Wunsch nach einer größern Glückseligkeit hat, muß nicht
sagen, daß er liebe.


VIERTES KAPITEL
Veränderung der Szene

Danae hatte von der Freigebigkeit des Prinzen Cyrus, außer dem Hause,
welches sie zu Smyrna bewohnte, ein Landgut, in der anmutigsten Gegend
außerhalb dieser Stadt, wo sie von Zeit zu Zeit einige dem Vergnügen
geweihte Tage zuzubringen pflegte. Hieher mußte sich Agathon begeben, um
von seinem neuen Amte Besitz zu nehmen, und dasjenige zu veranstalten, was
zum Empfang seiner Gebieterin nötig war, welche sich vorgenommen hatte,
den Rest der schönen Jahrszeit auf dem Lande zu genießen. Wir
widerstehen der Versuchung, eine Beschreibung von diesem Landgut zu machen,
um dem Leser das Vergnügen zu lassen, sich dasselbe so wohlangelegt, so
prächtig und so angenehm vorzustellen als er selbst es will. Alles, was
wir davon sagen wollen, ist, daß diejenigen, deren Einbildungskraft
einiger Unterstützung nötig hat, den sechszehnten Gesang des "befreiten
Jerusalems" lesen müßten, um sich eine Vorstellung von dem Orte zu machen,
den sich diese griechische Armide zum Schauplatz der Siege auswählte, die
sie über unsern Helden zu erhalten hoffte. Sie fand nicht für gut, oder
konnte es nicht über sich selbst erhalten, ihn lange auf ihre Ankunft
warten zu lassen; und sie war kaum angelangt, als sie ihn zu sich rufen
ließ, und ihn durch folgende Anrede in eine angenehme Bestürzung setzte:
"Die Bekanntschaft, die wir vor einigen Tagen mit einander gemacht haben,
wäre, auch ohne die Nachrichten, die mir Hippias von dir gegeben, schon
genug gewesen, mich zu überzeugen, daß du für den Stand nicht geboren bist,
in den dich ein widriger Zufall gesetzt hat. Die Gerechtigkeit, die ich
Personen von Verdiensten widerfahren zu lassen fähig bin, gab mir das
Verlangen ein, dich aus einer Abhänglichkeit von dem Hippias zu setzen,
welche die Verschiedenheit deiner Denkungsart von der seinigen, dir in die
Länge beschwerlich gemacht hätte. Er hatte die Gefälligkeit, dich mir
als eine Person vorzuschlagen, die sich schickte, die Stelle eines
Aufsehers in meinem Hause zu vertreten. Ich nahm sein Erbieten an, um das
Vergnügen zu haben, den Gebrauch davon zu machen, den ich deinen
Verdiensten und meiner Denkungsart schuldig bin. Du bist frei, Callias,
und vollkommen Meister zu tun was du für gut befindest. Kann die
Freundschaft, die ich dir anbiete, dich bewegen bei mir zu bleiben, so
wird der Name eines Amtes, von dessen Pflichten ich dich völlig
freispreche, wenigstens dazu dienen, der Welt eine begreifliche Ursache zu
geben, warum du in meinem Hause bist; wo nicht, so soll das Vergnügen,
womit ich zu Beförderung der Entwürfe, die du wegen deines künftigen
Lebens machen kannst, die Hand bieten werde, dich von der Lauterkeit der
Bewegungsgründe überzeugen, welche mich so gegen dich zu handeln
angetrieben haben." Die edle und ungezwungene Anmut, womit dieses
gesprochen wurde, vollendete die Würkung, die eine so großmütige Erklärung
auf den Empfindungs-vollen Agathon machen mußte, "was für eine Art zu
denken! was für eine Seele!" Konnt' er weniger tun, als sich zu ihren
Füßen werfen, um in Ausdrücken, deren Verwirrung ihre ganze Beredsamkeit
ausmachte, der Bewundrung und der Dankbarkeit Luft zu machen, deren
übermaß seine Brust zersprengen zu wollen schien. "Keine Danksagungen,
Callias", unterbrach ihn die großmütige Danae, "was ich getan habe, ist
nicht mehr als ich einem jeden andern, der deine Verdienste hätte, eben
sowohl schuldig zu sein glaubte -" "Ich habe keine Ausdrücke für das was
ich empfinde, anbetungswürdige Danae", rief der entzückte Agathon, "ich
nehme dein Geschenk an, um das Vergnügen zu genießen, dein freiwilliger
Sklave zu sein; eine Ehre, gegen die ich die Krone des Königs von Persien
verschmähen würde. Ja, schönste Danae, seitdem ich dich gesehen habe,
kenne ich kein größeres Glück als dich zu sehen; und wenn alles, was ich
in deinem Dienste tun kann, fähig sein kann, dich von der
unaussprechlichen Empfindung, die ich von deinem Werte habe, zu überzeugen;
würdig sein kann, mit einem zufriednen Blick von dir belohnt zu werden--o
Danae! wer wird denn so glücklich sein als ich?" "Laßt uns", sagte die
bescheidne Nymphe, "ein Gespräch enden, das die allzugroße Dankbarkeit
deines Herzens auf einen zu hohen Ton gestimmt hat. Ich habe dir gesagt,
auf was für einem Fuß du hier sein wirst. Ich sehe dich als einen Freund
meines Hauses an, dessen Gegenwart mir Vergnügen macht, dessen Wert ich
hoch schätze, und dessen Dienste mir in meinen Angelegenheiten desto
nützlicher sein können, da sie freiwillig und die Frucht einer
uneigennützigen Freundschaft sein werden." Mit diesen Worten verließ sie
den dankbaren Agathon, in dessen Erklärung einige vielleicht Schwulst und
Unsinn, oder wenigstens zuviel Feuer und Entzückung gefunden haben werden.
Allein sie werden sich zu erinnern belieben, daß Agathon weder in einer
so gelassenen Gemütsverfassung war, wie sie; noch alles wußte, was sie
durch unsere Indiskretion von der schönen Danae erfahren haben. Wir
wissen freilich was wir ungefähr von ihr denken sollen; allein in seinen
Augen war sie eine Göttin; und zu ihren Füßen liegend konnte er, zumal bei
der Verbindlichkeit, die er ihr hatte, natürlicher Weise, diese Danae
nicht mit einer so philosophischen Gleichgültigkeit ansehen, wie wir
andern.
Agathon war nun also ein Hausgenosse der schönen Danae, und entfaltete mit
jedem Tage neue Verdienste, die ihm dieses Glück würdig zeigten, und die
seine geringe Achtung für den Hippias ihn verhindert hatte, in dessen
Hause sehen zu lassen. Da nebst den besondern Ergötzungen des Landlebens
diese feinere Art von Belustigungen, an denen der Witz und die Musen den
meisten Anteil haben, die hauptsächlichste Beschäftigung war, wozu man die
Zeit in diesem angenehmen Aufenthalt anwendete; so hatte er Gelegenheit
genug, seine Talente von dieser Seite schimmern zu lassen; und seine
bezauberte Phantasie gab ihm so viele Erfindungen an die Hand, daß er
keine andre Mühe hatte, als diejenigen auszuwählen, die er am
geschicktesten glaubte, seine Gebieterin und die kleine Gesellschaft von
vertrauten Freunden, die sich bei ihr einfanden, zu ergötzen. So weit war
es schon mit demjenigen gekommen, der vor wenigen Wochen es für eine
geringschätzige Bestimmung hielt, in der Person eines unschuldigen
Anagnosten die jonischen Ohren zu bezaubern.
In der Tat können wir länger nicht verbergen, daß diese unbeschreibliche
Empfindung (wie er dasjenige nannte was ihm die schöne Danae eingeflößt
hatte) dieses ich weiß nicht was, welches wir, so wenig er es auch
gestanden hätte, ganz ungescheut Liebe nennen wollen, in dem Lauf von
wenigen Tagen so sehr zugenommen hatte, daß einem jeden andern als einem
Agathon die Augen über den wahren Zustand seines Herzens aufgegangen wären.
Wir wissen wohl, daß die Umständlichkeit unsrer Erzählung bei diesem
Teile seiner Geschichte, den Ernsthaftern unter unsern Lesern, wenn wir
anders dergleichen haben werden, sehr langweilig vorkommen wird. Allein
die Achtung, die wir ihnen schuldig sind, kann uns nicht verhindern, uns
die Vorstellung zu machen, daß diese Geschichte vielleicht künftig, und
wenn es auch nur aus einem Gewürzladen wäre, einem jungen noch nicht ganz
ausgebrüteten Agathon in die Hände fallen könnte, der aus einer genauern
Beschreibung der Veränderungen, welche die Göttin Danae nach und nach in
dem Herzen und der Denkungsart unsers Helden hervorgebracht, sich gewisse
Beobachtungen und Kautelen ziehen könnte, von denen er vielleicht einen
guten Gebrauch zu machen Gelegenheit bekommen möchte. Wir glauben also,
wenn wir diesem zukünftigen Agathon zu Gefallen uns die Mühe nehmen, der
Leidenschaft unsers Helden von der Quelle an in ihrem wiewohl noch
geheimen Lauf nachzugehen, desto eher entschuldiget zu sein, da es allen
übrigen, die mit diesen Anekdoten nichts zu machen wissen, frei steht, das
folgende Kapitel zu überschlagen.


FÜNFTES KAPITEL
Natürliche Geschichte der Platonischen Liebe

"Die Quelle der Liebe", sagt Zoroaster, oder hätte es doch sagen können,
"ist das Anschauen eines Gegenstandes, der unsre Einbildungskraft
bezaubert." Der Wunsch diesen Gegenstand immer anzuschauen, ist der erste
Grad derselben. Je bezaubernder dieses Anschauen ist, und je mehr die an
dieses Bild der Vollkommenheit angeheftete Seele daran zu entdecken und zu
bewundern findet, desto länger bleibt sie in den Grenzen dieses ersten
Grades der Liebe stehen. Dasjenige was sie hiebei erfährt, kommt anfangs
demjenigen außerordentlichen Zustande ganz nahe, den man Verzückung nennt;
alle andere Sinnen, alle wirksamen Kräfte der Seele scheinen stille zu
stehen, und in einen einzigen Blick, worin man keiner Zeitfolge gewahr
wird, verschlungen zu sein. Dieser Zustand ist zu gewaltsam, als daß er
lange dauern könnte; langsamer oder schneller macht er der Empfindung
eines unaussprechlichen Vergnügens Platz, welches die natürliche Folge
jenes ekstatischen Anschauens ist, und wovon, wie einige Adepten uns
versichert haben, keine andre Art von Vergnügen oder Wollust uns einen
bessern Begriff geben kann, als der unreine und düstre Schein einer
Pechfackel von der Klarheit des unkörperlichen Lichts, worin, nach der
Meinung der Morgenländischen Weisen, die Geister als in ihrem Elemente
leben. Dieses innerliche Vergnügen äußert sich bald durch die
Veränderungen, die es in dem mechanischen Teil unsers Wesens hervorbringt;
es wallt mit hüpfender Munterkeit in unsern Adern, es schimmert aus unsern
Augen, es gießt eine lächelnde Heiterkeit über unser Gesicht, und gibt
allen unsern Bewegungen eine neue Lebhaftigkeit und Anmut: es stimmt und
erhöhet alle Kräfte unsrer Seele, belebt das Spiel der Phantasie und des
Witzes, und kleidet, so zu sagen, alle unsre Ideen in den Schimmer und die
Farbe der Liebe. Ein Liebhaber ist in diesem Augenblick mehr als ein
gewöhnlicher Mensch; er ist (wie Plato sagt) von einer Gottheit voll, die
aus ihm redet und würket; und es ist keine Vollkommenheit, keine Tugend,
keine Heldentat so groß, wozu er in diesem Stande der Begeistrung und
unter den Augen des geliebten Gegenstands nicht fähig wäre. Dieser
Zustand dauert noch fort, wenn er gleich von demselben entfernt wird, und
das Bild desselben, das seine ganze Seele auszufüllen scheint, ist so
lebhaft, daß es einige Zeit braucht, bis er der Abwesenheit des Urbildes
gewahr wird. Aber kaum empfindet die Seele diese Abwesenheit, so
verschwindet jenes Vergnügen mit seinem ganzen bezauberten Gefolge; man
erfährt in immer zunehmenden Graden das Gegenteil von allen Würkungen
jener Begeisterung, wovon wir geredet haben; und derjenige der vor kurzem
mehr als ein Mensch schien, scheint nun nichts als der Schatten von sich
selbst, ohne Leben, ohne Geist, zu nichts geschickt als in einöden
Wildnissen wie ein Gespenst umherzuirren, den Namen seiner Göttin in
Felsen einzugraben, und den tauben Bäumen seine Schmerzen vorzuseufzen;
ein kläglicher Zustand, in Wahrheit, wenn nicht ein einziger Blick des
Gegenstands, von dem diese seltsame Bezauberung herrührt, hinlänglich wäre,
in einem Wink diesem Schatten wieder einen Leib, dem Leib eine Seele, und
der Seele diese Begeisterung wieder zu geben, durch welche sie ohne
Beobachtung einiger Gradation von der Verzweiflung zu unermeßlicher Wonne
übergeht. Wenn Agathon dieses alles nicht völlig in so hohem Grad erfuhr,
als andre von seiner Art, so muß dieses vermutlich allein dem Einfluß
beigemessen werden, den seine werte Psyche noch in dasjenige hatte, was in
seinem Herzen vorging. Allein wir müssen gestehen, dieser Einfluß wurde
immer schwächer; die lebhaften Farben, womit ihr Bild seiner Phantasie
ehemals vorgeschwebt hatte, wurden immer matter; und anstatt daß ihn sonst
sein Herz an sie erinnert hatte, mußte es itzt von ohngefähr und durch
einen Zufall geschehen. Endlich verschwand dieses Bild gänzlich; Psyche
hörte auf für ihn zu existieren, ja kaum erinnerte er sich alles dessen,
was vor seiner Bekanntschaft mit der schönen Danae vorgegangen war anders,
als ein erwachsener Mensch sich seiner ersten Kindheit erinnert. Es ist
also leicht zu begreifen, daß seine ganze vormalige Art zu empfinden und
zu sein, einige Veränderung erlitt, und gleichsam die Farbe und den Ton
des Gegenstands bekam, der mit einer so unumschränkten Macht auf ihn
würkte. Sein ernsthaftes Wesen machte nach und nach einer gewissen
Munterkeit Platz, die ihm vieles, das er ehmals mißbilligst hatte, in
einem günstigern Lichte zeigte; seine Sittenlehre wurde unvermerkt freier
und gefälliger, und seine ehmaligen guten Freunde, die ätherischen Geister,
wenn sie ja noch einigen Zutritt bei ihm hatten, mußten sich gefallen
lassen, die Gestalt der schönen Danae anzunehmen, um vorgelassen zu werden.
Vor Begierde der Beherrscherin seines Herzens zu gefallen, vergaß er,
sich um den Beifall unsichtbarer Zuschauer seines Lebens zu bekümmern; und
der Zustand der entkörperten Seelen deuchte ihn nicht mehr so
beneidenswürdig, seitdem er im Anschauen dieser irdischen Göttin ein
Vergnügen genoß, welches alle seine Einbildungen überstieg. Der Wunsch
immer bei ihr zu sein, war nun erfüllt, dem zweiten, der auf diesen
gefolget sein würde, dem Verlangen ihre Freundschaft zu besitzen war sie
selbst gleich anfangs großmütiger Weise zuvorgekommen, und die
verbindliche und vertraute Art, wie sie etliche Tage lang mit ihm umging,
ließ ihm von dieser Seite nichts zu wünschen übrig. Er hatte ihre
Freundschaft, nun wünschte er auch ihre Zärtlichkeit zu haben--Ihre
Zärtlichkeit!--Ja, aber eine Zärtlichkeit, wie nur die Einbildungskraft
eines Agathons fähig ist, sich vorzustellen. Kurz, da er anfing zu
merken, daß er sie liebe, so wünschte er wieder geliebt zu werden. Allein
er liebte sie mit einer so uneigennützigen, so geistigen, so
begierdenfreien Liebe, als ob sie eine Sylphide gewesen wäre; und der
kühnste Wunsch, den er zu wagen fähig war, war nur, in derjenigen
sympathetischen Verbindung der Seelen mit ihr zu stehen, wovon ihm Psyche
die Erfahrung gegeben hatte. "Wie angenehm" (dacht er) "wie
entzückungsvoll, wie sehr über alles, was die Sprache der Sterblichen
ausdrücken kann, mußte eine solche Sympathie mit einer Danae sein, da sie
mit Psyche schon so angenehm gewesen war!" Zum Unglück für unsern
Platoniker war dieses ein Plan, wozu Danae, welche dieses mal keine
Sylphide spielen wollte, sich nicht so gut anließ, als er es gewünscht
hatte. Sie fuhr immer fort sich in den Grenzen der Freundschaft zu halten,
und, die Wahrheit zu sagen, sie war entweder nicht geistig genug, sich
von dieser intellektualischen Liebe, von der er ihr so viel schönes
vorsagte, einen rechten Begriff zu machen; oder sie fand es lächerlich, in
ihrem Alter und mit ihrer Figur eine Rolle zu spielen, die, nach ihrer
Denkungsart, sich nur für eine Person schickte, die im Bade keine Besuche
mehr annimmt; wenn sie gleich allzu bescheiden war, ihm dieses mit Worten
zu sagen, so fand sie doch Mittel genug, ihm ihre Gedanken über diesen
Punkt auf eine vielleicht eben so nachdrückliche Art zu erkennen zu geben.
Gewisse kleine Nachlässigkeiten in ihrem Putz, ein verräterischer Zephir,
oder ihr Sperling, der indem sie neben Agathon auf einer Ruhebank saß, mit
mutwilligem Schnabel an dem Gewand zerrte, das zu ihren Füßen herabfloß,
schienen seiner ätherischen Liebe zu spotten, und ihm Aufmunterungen zu
geben, die ein minder bezauberter Liebhaber nicht nötig gehabt hätte.
Danae hatte Ursache mit der Würkung dieser kleinen Kunstgriffe zufrieden
zu sein. Agathon, welcher sich angewöhnt hatte, den Leib und die Seele
als zwei verschiedene Wesen zu betrachten, und in dessen Augen Danae eine
geraume Zeit nichts anders, als (nach dem Ausdruck des Guidi) eine
himmlische Schönheit in einem irdischen Schleier gewesen war, vermengte
diese beiden Wesen je länger je mehr in seiner Phantasie mit einander, und
er konnte es desto leichter, da in der Tat alle körperlichen Schönheiten
seiner Göttin so beseelt waren, und alle Schönheiten ihrer Seele so
lebhaft aus diesem reizenden Schleier hervorschimmerten, daß es beinahe
unmöglich war, sich eine ohne die andre vorzustellen. Dieser Umstand
brachte zwar keine wesentliche Veränderung in seiner Art zu lieben hervor;
doch ist gewiß, daß er nicht wenig dazu beitrug, ihn unvermerkt in eine
Verfassung zu setzen, welche die Absichten der schlauen Danae mehr zu
begünstigen als abzuschrecken schien. "O du, für den wir aus großmütiger
Freundschaft uns die Mühe gegeben haben, dieses dir allein gewidmete
Kapitel zu schreiben, halte hier ein und frage dein Herz. Wenn du eine
Danae gefunden hast (armer Jüngling! welche Molly Seagrim kann es nicht
in deinen bezauberten Augen sein?) und du verstehest den Schluß dieses
Kapitels, so kömmt unsre Warnung schon zu spät, und du bist verloren,
fliehe, von dem Augenblick an, da du sie gesehen; fliehe, und ersticke den
Wunsch sie wieder zu sehen! Wenn du das nicht kannst; wenn du, nachdem du
diese Warnung gelesen, nicht willst: so bist du kein Agathon mehr, so bist
du was wir andern alle sind; tue was du willst, es ist nichts mehr an dir
zu verderben."


SECHSTES KAPITEL
Worin der Geschichtschreiber sich einiger Indiskretion schuldig macht

Die schöne Danae war sehr weit entfernt, gleichgültig gegen die Vorzüge
des Callias zu sein, und es kostete ihr würklich, so gesetzt sie auch war,
einige Mühe, ihm zu verbergen, wie sehr sie von seiner Liebe gerührt war,
und wie gern sie sich dieselbe zu Nutz gemacht hätte. Allein aus einem
Agathon einen Alcibiades zu machen, das konnte nicht das Werk von etlichen
Tagen sein, und um so viel weniger, da er durch unmerkliche Schritte, und
ohne, daß sie selbst etwas dabei zu tun schien, zu einer so großen
Veränderung gebracht werden mußte, wenn sie anders dauerhaft sein sollte.
Die große Kunst war, unter der Masque der Freundschaft seine Begierden zu
eben der Zeit zu reizen, da sie selbige durch eine unaffektierte
Zurückhaltung abzuschrecken schien. Allein auch dieses war nicht genug;
er mußte vorher die Macht zu widerstehen verlieren; wenn der Augenblick
einmal gekommen sein würde, da sie die ganze Gewalt ihrer Reizungen an ihm
zu prüfen entschlossen war. Eine zärtliche Weichlichkeit mußte sich
vorher seiner ganzen Seele bemeistern, und seine in Vergnügen schwimmende
Sinnen mußten von einer süßen Unruhe und wollüstigen Sehnsucht eingenommen
werden, ehe sie es wagen wollte, einen Versuch zu machen, der, wenn er zu
früh gemacht worden wäre, gar leicht ihren ganzen Plan hätte vereiteln
können. Zum Unglück für unsern Helden ersparte ihr seine magische
Einbildungskraft die Hälfte der Mühe, welche sie aus einem übermaß von
Freundschaft anwenden wollte, ihm die Verwandlung, die mit ihm vorgehen
sollte, zu verbergen. Ein Lächeln seiner Göttin war genug, ihn in
Vergnügen zu zerschmelzen; ihre Blicke schienen ihm einen überirdischen
Glanz über alles auszugießen, und ihr Atem der ganzen Natur den Geist der
Liebe einzuhauchen: Was mußte denn aus ihm werden, da sie zu Vollendung
ihres Sieges alles anwendete, was auch den unempfindlichsten unter allen
Menschen zu ihren Füßen hätte legen können? Agathon wußte noch nicht, daß
sie die Laute spielte, und in der Musik eine eben so große Virtuosin als
in der Tanzkunst war. Die Feste und Lustbarkeiten, in deren Erfindung er
unerschöpflich war, um ihr den ländlichen Aufenthalt angenehmer zu machen,
gaben ihr Anlaß, ihn durch Entdeckung dieser neuen Reizungen in Erstaunung
zu setzen. "Es ist billig", sagte sie zu ihm, "daß ich deine Bemühungen,
mir Vergnügen zu machen, durch eine Erfindung von meiner Art erwidre.
Diesen Abend will ich dir den Wettstreit der Sirenen und der Musen geben,
ein Stück des berühmten Damons, das ich noch aus Aspasiens Zeiten übrig
habe, und das von den Kennern für das Meisterstück der Tonkunst erklärt
wurde. Die Anstalten sind schon dazu gemacht, und du allein sollst der
Zuhörer und Richter dieses Wettgesangs sein." Niemals hatte den Agathon
eine Zeit länger gedaucht, als die wenigen Stunden, die er in Erwartung
dieses versprochenen Vergnügens zubrachte. Danae hatte ihn verlassen, um
durch ein erfrischendes Bad ihrer Schönheit einen neuen Glanz zu geben,
indessen daß er die verschwindenden Strahlen der untergehenden Sonne einen
nach dem andern zu zählen schien. Endlich kam die angesetzte Stunde.
Der schönste Tag hatte der anmutigsten Nacht Platz gemacht, und eine süße
Dämmerung hatte schon die ganze schlummernde Natur eingeschleiert; als
plötzlich ein neuer zauberischer Tag, den eine unendliche Menge künstlich
versteckter Lampen verursachte, den reizenden Schauplatz sichtbar machte,
welchen die Fee dieses Orts zu diesem Lustspiel hatte zubereiten lassen.
Eine mit Lorbeerbäumen beschattete Anhöhe erhob sich aus einem
spiegelhellen See, der mit Marmor gepflastert, und ringsum mit Myrten und
Rosenhecken eingefaßt war. Kleine Quellen schlängelten den Lorbeerhain
herab, und rieselten mit sanftem Murmeln oder lächelndem Klatschen in den
See, an dessen Ufer hier und da kleine Grotten, mit Korallenmuscheln und
andern Seegewächsen ausgeschmückt hervorragten, und die Wohnung der
Nymphen dieses Wassers zu sein schienen. Ein kleiner Nachen in Gestalt
einer Perlenmuschel, der von einem marmornen Triton emporgehalten wurde,
stund der Anhöhe gegen über am Ufer, und war der Sitz, auf welchem Agathon
als Richter den Wettgesang hören sollte.


SIEBENTES KAPITEL
Magische Kraft der Musik

Agathon hatte seinen Platz kaum eingenommen, als man in dem Wasser ein
wühlendes Plätschern, und aus der Ferne, wie es ließ, eine sanft
zerflossene Harmonie hörte, ohne jemand zu sehen, von dem sie herkäme.
Unser Liebhaber, den dieser Anfang in ein stilles Entzücken setzte, wurde,
ungeachtet er zu diesem Spiele vorbereitet war, zu glauben versucht, daß
er die Harmonie der Sphären höre, von deren Würklichkeit ihn die
Pythagorischen Weisen beredet hatten; allein, während daß sie immer näher
kam und deutlicher wurde, sah er zu gleicher Zeit die Musen aus dem
kleinen Lorbeerwäldchen und die Sirenen aus ihren Grotten hervorkommen.
Danae hatte die jüngsten und schönsten aus ihren Aufwärterinnen ausgelesen,
diese Meernymphen vorzustellen, die, nur von einem wallenden Streif von
himmelblauem Byssus umflattert, mit Cithern und Flöten in der Hand sich
über die Wellen erhuben, und mit jugendlichem Stolz untadeliche
Schönheiten vor den Augen ihrer eifersüchtigen Gespielen entdeckten.
Allein kleine Tritonen, bliesen, um sie her schwimmend, aus krummen
Hörnern, und neckten sie durch mutwillige Spiele; indes daß Danae mitten
unter den Musen, an den Rand der kleinen Halbinsel herabstieg, und, wie
Venus unter den Grazien, oder Diana unter ihren Nymphen hervorglänzend,
dem Auge keine Freiheit ließ, auf einem andern Gegenstande zu verweilen.
Ein langes schneeweißes Gewand floß, unter dem halbentblößten Busen mit
einem goldnen Gürtel umfaßt, in kleinen wallenden Falten zu ihren Füßen
herab; ein Kranz von Rosen wand sich um ihre Locken, wovon ein Teil in
kunstloser Anmut um ihren Nacken schwebte; ihr rechter Arm, auf dessen
Weiße die Homerische Juno eifersüchtig hätte sein dürfen, umfaßte eine
Laute von Elfenbein. Die übrigen Musen, mit verschiednen
Saiteninstrumenten versehen, lagerten sich zu ihren Füßen; sie allein
blieb in einer unnachahmlich reizenden Stellung stehen, und hörte lächelnd
der Aufforderung zu, welche die übermütigen Syrenen ihr entgegensangen.
Man muß ohne Zweifel gestehen, daß das Gemälde, welches sich in diesem
Augenblick unserm Helden darstellte, nicht sehr geschickt war, weder sein
Herz noch seine Sinnen in Ruhe zu lassen; allein die Absicht der Danae war
nur, ihn durch die Augen zu den Vergnügungen eines andern Sinnes
vorzubereiten, und ihr Stolz verlangte keinen geringern Triumph, als ein
so reizendes Gemälde durch die Zaubergewalt ihrer Stimme und ihrer Saiten
in seiner Seele auszulöschen. Sie schmeichelte sich nicht zu viel. Die
Sirenen hörten auf zu singen, und die Musen antworteten ihrer Ausforderung
durch eine Symphonie, welche auszudrucken schien, wie gewiß sie sich des
Sieges hielten. Nach und nach verlor sich die Munterkeit, die in dieser
Symphonie herrschte; ein feierlicher Ernst nahm ihren Platz ein, das Getön
wurde immer einförmiger, bis es nach und nach in ein dunkles gedämpftes
Murmeln und zuletzt in eine gänzliche Stille erstarb. Ein allgemeines
Erwarten schien dem Erfolg dieser vorbereitenden Stille entgegen zu
horchen, als es auf einmal durch eine liebliche Harmonie unterbrochen
wurde, welche die geflügelten und seelenvollen Finger der schönen Danae
aus ihrer Laute lockten. Eine Stimme, welche fähig schien, die Seelen
ihren Leibern zu entführen, und Tote wieder zu beseelen (wenn wir einen
Ausdruck des Liebhabers der schönen Laura entlehnen dürfen) eine so
bezaubernde Stimme beseelte diese reizende Anrede. Der Inhalt des
Wettgesangs war über den Vorzug der Liebe, die sich auf die Empfindung,
oder derjenigen, die sich auf die bloße Begierde gründet. Nichts könnte
rührender sein, als das Gemälde, welches Danae von der ersten Art der
Liebe machte; "in solchen Tönen", dacht Agathon, "ganz gewiß in keinen
andern, drücken die Unsterblichen einander aus, was sie empfinden; nur
eine solche Sprache ist der Götter würdig." Die ganze Zeit da dieser
Gesang dauerte, deuchte ihn ein Augenblick, und er wurde ganz unwillig,
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