Geschichte des Agathon. Teil 1 - 19

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meinen Handlungen andichten könne, als ich wirklich hatte. Ich lebte mit
einer gewissen Pracht, weil ich das Schöne liebte, und Vermögen hatte; ich
tat jedermann gutes, weil ich meinem Herzen dadurch ein Vergnügen
verschaffte, welches ich allen andern Freuden vorzog; ich beschäftigte
mich mit dem gemeinen Besten der Republik, weil ich dazu geboren war, weil
ich eine Tüchtigkeit dazu in mir fühlte, und weil ich durch die Zuneigung
meiner Mitbürger in den Stand gesetzt zu werden hoffte, meinem Vaterland
und der Welt nützlich zu sein. Ich hatte keine andere Absichten, und
würde mir eher haben träumen lassen, daß man mich beschuldigen werde, nach
der Krone des Königs von Persien, als nach der Unterdrückung meines
Vaterlands zu streben. Da ich mir bewußt war niemands Haß verdient zu
haben, so hielt ich einen jeden für meinen Freund, der sich dafür ausgab,
um so mehr, als kaum jemand in Athen war, dem ich nicht Dienste geleistet
hatte. Aus eben diesem Grunde dachte ich gleich wenig daran, wie ich mir
einen Anhang mache, als wie ich die geheimen Anschläge von Feinden, welche
mir unsichtbar waren, vereiteln wolle. Denn ich glaubte nicht, daß die
Freimütigkeit, womit ich, ohne Galle oder übermut, meine Meinung bei jeder
Gelegenheit sagte, eine Ursache sein könne, mir Feinde zu machen. Mit
einem Wort, ich wußte noch nicht, daß Tugend, Verdienste und Wohltaten
gerade dasjenige sind, wodurch man gewisse Leute zu dem tödlichsten Haß
erbittern kann. Eine traurige Erfahrung konnte mir allein zu dieser
Einsicht verhelfen; und es ist billig, daß ich sie wert halte, da sie mir
nicht weniger, als mein Vaterland, die Liebe meiner Mitbürger, meine
schönsten Hoffnungen, und das glückselige Vermögen, vielen Gutes zu tun,
und von niemand abzuhängen, gekostet hat."


SIEBENTES KAPITEL
Agathon wird von Athen verbannt

"Der Zeitpunkt meines Lebens, auf den ich nunmehr gekommen bin, führt
allzuunangenehme Erinnerungen mit sich, als daß ich nicht entschuldiget
sein sollte, wenn ich so schnell davon wegeile, als es die Gerechtigkeit
zulassen wird, die ich mir selbst schuldig bin. Es mag sein, daß einige
von meinen Feinden aus Beweggründen eines republikanischen Eifers gegen
mich aufgestanden sind, und sich durch meinen Sturz eben so verdient um
ihr Vaterland zu machen geglaubt haben, als Harmodius und Aristogiton
durch die Ermordung der Pisistratiden. Aber es ist doch gewiß, daß
diejenige, welche die Sache mit der größesten Wut betrieben, keinen andern
Beweggrund hatten, als die Eifersucht über das Ansehen, welches mir die
allgemeine Gunst des Volkes gab, und welches sie, nicht ohne Ursache, für
ein Hinternis ihrer ehrgeizigen und gewinnsüchtigen Absichten hielten.
Die meisten glaubten auch, daß sie Privatbeleidigungen zu rächen hätten.
Einige nährten noch den alten Groll, den sie bei meinem ersten Auftritt in
der Republik gegen mich faßten, da ich meinen rechtschaffenen Freund, den
Wirkungen ihrer Bosheit entriß; andere schmerzte es, daß ich ihnen bei der
Wahl eines Befehlshabers gegen die Empörten Inseln vorgezogen worden war;
viele waren durch den Verlust des Vorteils, welchen sie von den
ungerechten Bedrückungen derselben gezogen hatten, beleidiget worden. Bei
diesen allen half mir nichts, daß ich keine Absicht gehabt hatte sie zu
beleidigen, und daß es nur zufälliger Weise dadurch geschehen war, daß ich
meiner überzeugung und meinen Pflichten gemäß gehandelt hatte. Sie
beurteilten meine Handlungen aus einem ganz andern Gesichtspunkte, und es
war bei ihnen ein ausgemachter Grundsatz, daß derjenige kein ehrlicher
Mann sein könne, der ihren Privatabsichten Schranken setzte. Zum Unglück
für mich, machten diese Leute einen großen Teil von den Edelsten und
Reichesten in Athen aus. Hiezu kam noch, daß ich meiner immer
fortdauernden Liebe zu Psyche, die vorteilhaftesten Verbindungen, welche
mir angeboten worden waren, aufgeopfert, und mich dadurch der
Unterstützung und des Schutzes beraubet hatte, den ich mir von der
Verschwägerung mit einem mächtigen Geschlechte hätte versprechen können.
Ich hatte nichts, was ich den Ränken und der vereinigten Gewalt so vieler
Feinde entgegen setzen konnte, als meine Unschuld, einige Verdienste, und
die Zuneigung des Volks; schwache Brustwehren, welche noch nie gegen die
Angriffe des Neides, der Arglist und der Gewalttätigkeit ausgehalten haben.
Die Unschuld kann verdächtig gemacht, und Verdiensten selbst durch ein
falsches Licht das Ansehen von Verbrechen gegeben werden; und was ist die
Gunst eines enthusiastischen Volkes, dessen Bewegungen immer seinen
überlegungen zuvorkommen; welches mit gleichem übermaß liebet und hasset,
und wenn es einmal in eine fiebrische Hitze gesetzt ist, gleich geneigt
ist, dieser oder einer entgegengesetzten Direktion, je nachdem es gestoßen
wird, zu folgen? Was konnte ich mir von der Gunst eines Volkes
versprechen, welches den großen Beschützer der griechischen Freiheit im
Gefängnis hatte verschmachten lassen? Welches den tugendhaften Aristides,
bloß darum, weil er den Beinamen des Gerechten verdiente, verbannet, und
in einer von seinen gewöhnlichen Launen so gar den Socrates zum
Gift-Becher verurteilt hatte, weil er der weiseste und tugendhafteste Mann
seines Jahrhunderts war. Diese Beispiele sagten mir sogleich bei der
ersten Nachricht, die ich von dem über mir sich zusammenziehenden
Ungewitter erhielt, zuverlässig vorher, was ich von den Atheniensern zu
erwarten hätte; sie machten, daß ich ihnen nicht mehr zutraute, als sie
leisteten; und trugen nicht wenig dazu bei, mich ein Unglück mit
Standhaftigkeit ertragen zu machen, in welchem ich so vortreffliche Männer
zu Vorgängern gehabt hatte.
Derjenige, den meine Feinde zu meinem Ankläger auserkoren hatten, war
einer von diesen witzigen Schwätzern, deren feiles Talent gleich fertig
ist, Recht oder Unrecht zu verfechten. Er hatte in der Schule des
berüchtigten Gorgias gelernt, durch die Zaubergriffe der Rede-Kunst den
Verstand seiner Zuhörer zu blenden, und sie zu bereden, daß sie sähen, was
sie nicht sahen. Er bekümmerte sich wenig darum, dasjenige zu beweisen,
was er mit der größesten Dreistigkeit behauptete; aber er wußte ihm einen
so lebhaften Schein zu geben, und durch eine zwar willkürliche, aber desto
künstlichere Verbindung seiner Sätze die Schwäche eines jeden, wenn er an
sich und allein betrachtet würde, so geschickt zu verbergen, daß man, so
gar mit einer gründlichen Beurteilungs-Kraft, auf seiner Hut sein mußte,
um nicht von ihm überrascht zu werden. Der hauptsächlichste Vorwurf
seiner Anklage sollte, seinem Vorgeben nach, die schlimme Verwaltung sein,
deren ich mich als Ober-Befehlshaber in der Angelegenheit der empörten
Schutz-Verwandten schuldig gemacht haben sollte; denn er bewies mit großem
Wort-Gepränge, daß ich in dieser ganzen Expedition nichts getan hätte, das
der Rede wert wäre; daß ich vielmehr, anstatt die Empörten zu züchtigen
und zum Gehorsam zu bringen, ihren Sachwalter vorgestellt; sie für ihren
Aufruhr belohnt; ihnen noch mehr, als sie selbst zu fodern die
Verwegenheit gehabt, zugestanden; und durch diese unbegreifliche Art zu
verfahren, ihnen Mut und Kräfte gegeben hätte, bei der ersten Gelegenheit
sich von Athen gänzlich unabhängig zu machen; er bewies (sage ich) alles
dieses nach den Grund-Sätzen einer Politik, welche das Widerspiel von der
meinigen war, aber den Leidenschaften der Athenienser und eines jeden
andern Volks allzusehr schmeichelte, um nicht Eingang zu finden. Er hatte
noch die Bosheit, nicht entscheiden zu wollen, ob ich aus Unverstand oder
geflissentlich so gehandelt habe; doch erhub er auf der einen Seite meine
Fähigkeiten so sehr, und legte so viel Wahrscheinlichkeiten in die andere
Waag-Schale, daß sich der Ausschlag von selbst geben mußte. Dieses führte
ihn zu dem zweiten Teil seiner Anklage, welcher in der Tat (ob er es
gleich nicht gestehen wollte) das Hauptwerk davon ausmachte. Und hier
wurden Beschuldigungen auf Beschuldigungen gehäuft, um mich dem Volk als
einen Ehrsüchtigen abzumalen, der sich einen Plan gemacht habe, sein
Vaterland zu unterdrücken, und unter dem Schein der Großmut, der
Freigebigkeit und der Popularität, sich zum unumschränkten Herrn desselben
aufzuwerfen. Eine jede meiner Tugenden war die Maske eines Lasters,
welches im Verborgenen am Untergang der Freiheit und Glückseligkeit der
Athenienser arbeitete. In der Tat hatte die Beredsamkeit meines Anklägers
hier ein schönes Feld, sich zu ihrem Vorteil zu zeigen, und seinen
Zuhörern das republikanische Vergnügen zu machen, eine Tugend, welche mir
zu große Vorzüge vor meinen Mitbürgern zu geben schien, heruntergesetzt zu
sehen. Indessen, ob er gleich keinen Teil meines Privat-Lebens (so
untadelhaft es ehemals meinen Gönnern geschienen hatte) unbeschmutzt ließ;
so mochte er doch besorgen, daß die Kunstgriffe, deren er sich dazu
bedienen mußte, zu stark in die Augen fallen möchten. Er raffte also
alles zusammen, was nur immer fähig sein konnte, mich in ein verhaßtes
Licht zu stellen; und da es ihm an Verbrechen, die er mir mit einiger
Wahrscheinlichkeit hätte aufbürden können, mangelte, so legte er mir
fremde Torheiten, und selbst die ausschweifenden Ehren-Bezeugungen zur
Last, welche mir in der Flut meines Glückes und meiner Gunst bei dem Volk
aufgedrungen worden waren. Ich mußte itzt so gar für die elenden Verse
Rechenschaft geben, womit einige Dichter, denen ich aus einem vielleicht
zu weit getriebenen Mitleiden erlaubte, mir täglich um die Essens-Zeit
ihren Besuch abzustatten, mir die Dankbarkeit ihres Magens, auf Unkosten
ihres Ruhms und des meinigen, zu beweisen gesucht hatten. Man
beschuldigte mich in ganzem Ernst, daß ich übermütig und gottlos genug
gewesen sei, mich für einen Sohn des delphischen Apollo auszugeben; und
mein Ankläger ließ diese Gelegenheit nicht entgehen, über meine wahre
Geburt Zweifel zu erregen, und, unter vielen scherzhaften Wendungen, die
Meinung derjenigen wahrscheinlich zu finden, welche (wie er sagte)
benachrichtigt zu sein glaubten, daß ich mein Dasein den verstohlenen
Liebes-Händeln irgend eines delphischen Priesters zu danken hätte. In
dieser ganzen Rede ersetzte ein von Bosheit beseelter Witz den Abgang
gründlicher Beweise; aber die Athenienser waren schon lange gewohnt, sich
Witz für Wahrheit verkaufen zu lassen, und sich einzubilden, daß sie
überzeugt würden, wenn ihr Geschmack belustigt und ihre Ohren gekitzelt
wurden. Sie machte also allen den Eindruck, und vielleicht noch mehr, als
meine Feinde sich davon versprochen hatten. Die Eifersucht, welche sie in
den Gemütern anblies, verwandelte die übermäßige Zuneigung, deren
Gegenstand ich zwei Jahre lang gewesen war, in einer Zeit von zwo Stunden
in den bittersten Haß. Die Athenienser erschraken vor dem Abgrund, an
dessen Rand sie sich, durch ihre Verblendung für mich, unvermerkt
hingezogen sahen.--Sie erstaunten, daß sie meine Unfähigkeit zur
Staats-Verwaltung, meine Begierde nach einer unumschränkten Gewalt, meine
weit aussehenden Absichten, und mein heimliches Verständnis mit ihren
Feinden nicht eher wahrgenommen hätten; und da es nicht natürlich gewesen
wäre, die Schuld davon auf sich selbst zu nehmen, so schrieben sie es
lieber einer Bezauberung zu, wodurch ich ihre Augen eine Zeitlang zu
verschließen gewußt hätte. Ein jeder glaubte nun, durch die verderblichen
Anschläge, welche ich gegen die Republik gefaßt habe, von der Dankbarkeit
vollkommen losgezählt zu sein, die er mir für Dienste oder Wohltaten
schuldig sein mochte; welche nun als die Lockspeise angesehen wurden,
womit ich die Freiheit, und mit ihr das Eigentum meiner Mitbürger,
wegzuangeln getrachtet. Kurz: Eben dieses Volk, welches vor wenigen
Monaten mehr als menschliche Vollkommenheiten an mir bewunderte, war itzt
unbillig genug, mir nicht das geringste Verdienst übrig zu lassen; und
eben diejenigen, welche auf den ersten Wink bereit gewesen wären, mir die
Oberherrschaft in einem allgemeinen Zusammenlauf aufzudrängen, waren itzt
begierig, mich einen Anschlag, den ich nie gefaßt, gegen eine Freiheit,
deren sie sich in diesem Augenblicke selbst begaben, mit meinem Blute
büßen zu sehen. Mein Urteil war zu eben der Zeit, da mir die gewöhnliche
Frist zur Verantwortung gegeben wurde, durch die Mehrheit der Stimmen
schon gefällt; und das Vergnügen, womit ich von einer unzählbaren Menge
Volks ins Gefängnis begleitet wurde, würde vollkommen gewesen sein, wenn
die Gesetze gestattet hätten, mich, anstatt dahin, ohne weitere
Prozeß-Förmlichkeiten, zum Richt-Platz zu führen.
So glücklich meinen Feinden ihr Anschlag von statten gegangen war, so
glaubten sie doch, sich meines Untergangs noch nicht genugsam versichert
zu haben; sie fürchteten die Unbeständigkeit eines Volks, von welchem sie
allzuwohl wußten, wie leicht es in entgegengesetzte Bewegungen zu setzen
war. Es blieb möglich, daß ich mit einer bloßen Verbannung auf einige
Jahre durchwischen konnte; und diese ließ eine Veränderung der Szene
besorgen, bei welcher weder ihr Haß gegen mich, noch ihre Sicherheit, ihre
Rechnung fanden. Man mußte also noch eine andere Mine springen lassen,
durch die mir, wenn ich einmal aus Athen vertrieben wäre, alle Hoffnung,
jemals wieder zurückzukommen, abgeschnitten würde. Man mußte beweisen,
daß ich kein Bürger von Athen sei; daß meine Mutter keine Bürgerin, und
Stratonicus nicht mein Vater gewesen; daß er mich, in Ermanglung eines
Erben von seinem eigenen Blute, aus Haß gegen denjenigen, der es, den
Gesetzen nach, gewesen wäre, angenommen und unterschoben habe; und daß
also die Gesetze mir kein Recht an seine Erbschaft zugestanden. Da es zu
Athen an Leuten niemal fehlt, welche gegen eine proportionierte Belohnung
alles gesehen und gehört haben, was man will; und da alle diejenigen
gestorben waren, welche der Wahrheit das beste Zeugnis hätten geben können:
so war es meinen Gegnern ein Leichtes, alles dieses eben so gut zu
beweisen, als sie meine Staats-Verbrechen bewiesen hatten. Es wurde also
eine neue Klage angestellt. Derjenige, der sich zum Kläger wider mich
aufwarf, war ein Neffe von meinem Vater, durch nichts als durch die
lüderlichste Lebens-Art bekannt, wodurch er sein Erb-Gut schon vor einigen
Jahren verprasset hatte. Seine Unverbesserlichkeit hatte ihn endlich der
Freundschaft meines Vaters, so wie der Achtung aller rechtschaffenen Leute,
beraubt; und dieses Umstands bediente er sich nun, mich um eine Erbschaft
zu bringen, die er, als der nächste Erbe, eh mich Stratonicus für seinen
Sohn erklärte, in seinen Gedanken schon verschlungen hatte. Die
Geschicklichkeit des Redners, dessen Dienste er zu Ausführung seines
Bubenstücks erkaufte, der mächtige Beistand meiner Feinde, die Umstände
selbst, in denen er mich unvermutet überfiel, und vornehmlich die
Gefälligkeit seiner Zeugen, alle die Unwahrheiten zu beschwören, welche er
zu seiner Absicht nötig hatte: Alles dieses zusammen genommen, versicherte
ihn des glücklichen Ausgangs seiner Verräterei; und die Reichtümer, die
ihm dadurch zufielen, waren in den Augen eines gefühllosen, Elenden, wie
er war, wichtig genug, um mit Verbrechen, die ihn so wenig kosteten,
erkauft zu werden.
Dieser letzte Streich, der vollständigste Beweis, auf was für einen Grad
die Wut meiner Feinde gestiegen war, und wie gewiß sie sich des Erfolgs
hielten, ließ mir keine Hoffnung übrig, die ihrige zu Schanden zu machen.
Denn alle meine vermeinten Freunde, bis auf wenige, deren guter Wille ohne
Vermögen war, hatten, so bald sie mich vom Glück verlassen sahen, mich
auch verlassen; andere, welche zwar von dem Unrecht, das mir angetan wurde,
überzeugt waren, hatten den Mut nicht, sich für eine Sache, welche sie
nicht unmittelbar anging, in Gefahr zu setzen; und der einzige, dessen
Charakter, Ansehen und Freundschaft mir vielleicht hätte zu statten kommen
können, befand sich seit einiger Zeit am Hofe des jungen Dionysius zu
Syracus. Ich gestehe, daß ich, so lange die ersten Bewegungen dauerten,
mein Unglück in seinem ganzen Umfang fühlte. Für ein redliches, und
dabei noch wenig erfahrnes Gemüt ist es entsetzlich zu empfinden, daß man
sich in seiner guten Meinung von den Menschen betrogen habe, und sich zu
der abscheulichen Wahl genötiget zu sehen, entweder in einer beständigen
Unsicherheit vor der Schwachheit der einen, und vor der Bosheit der andern
zu leben, oder sich gänzlich aus ihrer Gesellschaft zu verbannen. Aber
die Kleinmütigkeit, welche eine Folge meiner ersten melancholischen
Betrachtungen war, dauerte nicht lange. Die Erfahrungen, die ich seit
meiner Versetzung auf den Schauplatz einer größern Welt, in so kurzer Zeit
gemacht hatte, weckten die Erinnerungen meiner glücklichen Jugend in
Delphi mit einer Lebhaftigkeit wieder auf, worin sie sich mir unter dem
Getümmel des Städtischen und politischen Lebens niemals dargestellt hatten.
Die Bewegung meines Gemüts, die Wehmut, wovon es durchdrungen war, die
Gewißheit, daß ich in wenigen Tagen von allen den Gunstbezeugungen, womit
mich das Glück so schnell, und mit solchem übermaß überschüttet hatte,
nichts, als die Erinnerung, die uns von einem Traum übrig bleibt, und von
allem, was ich mein genannt hatte, nichts als das Bewußtsein meiner
Redlichkeit, aus Athen mit mir nehmen würde; setzten mich auf einmal
wieder in diesen glückseligen Enthusiasmus, worin wir fähig sind, dem
äußersten, was die vereinigte Gewalt des Glücks und der menschlichen
Bosheit gegen uns vermag, ein standhaftes Herz und ein heiters Gesicht
entgegen zu stellen. Der unmittelbare Trost, den meine Grundsätze über
mein Gemüt ergossen, die Wärme und neubeseelte Stärke die sie meiner Seele
gaben, überzeugten mich von neuem von ihrer Wahrheit. Ich verwies es der
Tugend nicht, daß sie mir den Haß und die Verfolgungen der Bösen zugezogen
hatte; ich fühlte, daß sie sich selbst belohnt. Das Unglück schien mich
nur desto stärker mit ihr zu verbinden; so wie uns eine geliebte Person
desto teurer wird, je mehr wir um ihrentwillen leiden. Die Betrachtungen,
auf welche mich diese Gesinnungen leiteten, lehrten mich, wie geringhaltig
auf der Waage der Weisheit, alle diese schimmernden Güter sind, welche ich
im Begriff war, dem Glück wieder zurückzugeben, und wie wichtig diejenige
seien, welche mir keine republikanische Kabale, kein Dekret des Volks zu
Athen, keine Macht in der Welt nehmen konnte. Ich verglich meinen Zustand
in der höchsten Flut meines Glückes zu Athen mit der seligen Ruhe des
kontemplativen Lebens, worin ich in einer glücklichen Unwissenheit des
glänzenden Elends und der wahren Beschwerden einer beneideten Größe, meine
schuldlose Jugend hinweggelebt; worin ich meines Daseins, und der innern
Reichtümer meines Geistes, meiner Gedanken, meiner Empfindungen, der
eigentümlichen und von aller äußerlichen Gewalt unabhängigen Wirksamkeit
meiner Seele froh geworden war,--und glaubte bei dieser Vergleichung,
alles gewonnen zu haben, wenn ich mich, mit freiwilliger Hingabe der
Vorteile, die mir indessen zugefallen waren, wieder in einen Zustand
zurückkaufen könnte, den mir meine Einbildungskraft mit ihren schönsten
Farben, und in diesem überirdischen Lichte, worin er dem Zustande der
himmlischen Wesen ähnlich schien, vormalte. Der Gedanke, daß diese
Seligkeit nicht an die Haine von Delphi gebunden sei, daß die Quellen
davon in mir selbst lägen, und daß eben diese vermeintlichen Güter, welche
mir mitten in ihrem Genuß so viel Unruhe zugezogen, und mich in einem
immerwährenden Wirbel von mir selbst hinweggerissen hatten, die einzigen
Hinternisse meines wahren Glücks gewesen seien.--Dieser Gedanke setzte
mich in eine Entzückung, die mich, zum Erstaunen meiner wenigen noch
übriggebliebenen Freunde, gegen alle Bitterkeiten meines widrigen
Schicksals unempfindlich machte; und dieses ging zuletzt so weit, daß ich
nach dem Tage meiner Verurteilung ganz ungeduldig wurde.

Allein eben diese Denkart, welche mir so viel Gleichgültigkeit gegen den
Verlust meines Ansehens und Vermögens gab, machte, daß ich das Betragen
der Athenienser in einem moralischen Gesichtspunkt ansah, aus welchem es
mir Abscheu und Ekel erweckte. Meine Feinde schienen mir durch die
Leidenschaften, von denen sie getrieben wurden, einigermaßen entschuldiget
zu sein: Aber das Volk, welches bei meinem Umsturz nichts gewann, welches
so viele Ursachen hatte, mich zu lieben, welches mich wirklich so sehr
geliebt hatte, und itzt durch eine bloße Folge seiner Unbeständigkeit und
Schwachheit, ohne selbst recht zu wissen, warum, sich dummer Weise zum
Werkzeug fremder Leidenschaften und Absichten machen ließ; dieses Volk
wurde mir so verächtlich, daß ich kein Vergnügen mehr an den Gedanken fand,
ihm Gutes getan zu haben. Diese Athenienser, die auf ihre Vorzüge vor
allen andern Nationen der Welt so eitel waren, stellten sich meiner
beleidigten Eigenliebe, als ein abschätziger Haufen blöder Toren dar, die
sich von einer kleinen Rotte verschmitzter Spitzbuben bereden ließen, weiß
für schwarz anzusehen; die bei aller Feinheit ihres Geschmacks, wenn es
darauf ankam, über die Versifikation eines Trinklieds, oder die Füße einer
Tänzerin zu urteilen, weder Kenntnis noch Empfindung von Tugend und wahrem
Verdienst hatten; die bei der heftigsten Eifersucht über ihre Freiheit,
niemals größere Sklaven waren, als wenn sie ihr schimärisches Palladium am
tapfersten behauptet haben; die sich jederzeit der Führung ihrer
übelgesinntesten Schmeichler mit dem blindesten Vertrauen überlassen, und
nur in ihre tugendhaftesten Mitbürger, in ihre zuverlässigsten Freunde,
das größeste Mißtrauen gesetzt hatten. Sie verdienen es, sagte ich zu mir
selbst, daß sie betrogen werden; aber diesen Triumph sollen sie nicht
haben, zu erleben, daß Agathon sich vor ihnen demütige. Sie sollen fühlen,
was für ein Unterschied zwischen ihm und ihnen ist; sie sollen fühlen,
daß er nur desto größer ist, wenn sie ihm alle diese kindischen Zieraten
von Flittergold, womit sie ihn, wie Kinder, eine auf kurze Zeit geliebte
Puppe, umhängt haben wieder abnehmen; und eine zu späte Reue soll sie
vielleicht in kurzem lehren, daß Agathon ihrer leichter, als sie des
Agathons entbehren können. Du siehest, schöne Danae, daß ich mich nicht
scheue, dir auch meine Schwachheiten zu gestehen. Dieser Stolz, der zu
einer desto riesenmäßigern Gestalt aufschwoll, je mehr mich die
Athenienser zu Boden drücken wollten, hatte ohne Zweifel einen guten Teil
von eben der Eitelkeit in sich, welche ich ihnen zum Verbrechen machte;
aber vielleicht gehört er auch unter die Triebfedern, womit die Natur edle
Gemüter versehen hat, um dem Druck widerwärtiger Zufälle mit gleich
starker Reaktion zu widerstehen, und sich dadurch in ihrer eigenen Gestalt
und Größe zu erhalten. Die Athenienser rühmten ehmals meine
Bescheidenheit und Mäßigung zu einer Zeit, da sie alles taten, was mich
diese Tugenden verlieren machen konnte; diese Bescheidenheit hatte mit dem
Stolz, der ihnen itzt so anstößig an mir war, daß er vielleicht mehr, als
alle Bemühungen meiner Feinde zu meinem Fall beitrug, einerlei Quelle; ich
war mir eben so wohl bewußt, daß ich ihre Mißhandlungen nicht verdiente,
wie ich ehmals fühlte, daß die Achtung übertrieben war, die sie mir
bewiesen; desto bescheidener, je mehr sie mich erhuben; desto stolzer und
trotziger, je mehr sie mich herunter setzen wollten.
Meine Freunde hatten sich inzwischen in der Stille so eifrig zu meinem
Besten verwendet, daß sie mir Hoffnung machten, alles könne noch gut gehen,
wenn ich mich entschließen könne, meine Apologie nach dem Geschmack, und
der Erwartung des Volks einzurichten. Ich sollte mich zwar von Punkt zu
Punkt so vollständig rechtfertigen, als es immer möglich wäre; aber am
Ende sollte ich mich doch den Atheniensern auf Gnade oder Ungnade zu Füßen
werfen; meinen Feinden dürfte ich nach aller Schärfe des
Selbstverteidigungs--und Wiedervergeltungsrechts begegnen; aber den
Atheniensern sollte ich schmeicheln, und anstatt ihre Eigenliebe durch den
mindesten Vorwurf zu beleidigen, sollte ich bloß ihr Mitleiden zu erregen
suchen. Es ist zu vermuten, daß der Erfolg diesen Rat meiner Freunde, der
sich auf die Kenntnis des Charakters eines freien Volks gründete,
gerechtfertiget hätte: Wenigstens ist gewiß, daß die erste Bewegungen
dieser Unbeständigen bereits angefangen hatten, dem Mitleiden und den
Regungen ihrer vormaligen Liebe zu weichen. Ich lase es, da ich das
Gerüste bestieg, von welchem ich zu dem Volk redete, in vieler Augen, wie
sie nur darauf warteten, daß ich ihnen einen Weg zeigen möchte, mit guter
Art, und ohne etwas von ihrer demokratischen Majestät zu vergeben, wieder
zurück zu kommen. Aber sie fanden sich in ihrer Erwartung sehr betrogen.
Die Verachtung, womit mein Gemüt beim Anblick dieses Volkes erfüllt wurde,
welches mich vor wenigen Tagen mit so ausschweifender Freude ins
Gefängnis begleitet hatte, und das Gefühl meines eigenen Wertes, waren
beide zu lebhaft; die Begierde, ihnen gutes zu tun, welche die Seele aller
meiner Handlungen und Entwürfe gewesen war, hatte aufgehört; ich würdigte
sie nicht, eine Apologie zu machen, die ich für eine Beschimpfung meines
Charakters und Lebens gehalten hätte; aber ich wollte ihnen zum letztenmal
die Wahrheit sagen: Ehmals, wenn es darum zu tun gewesen war, sie von
ihren eignen wahren Vorteilen zu überzeugen, hatte ich aller meiner
Beredsamkeit aufgeboten; aber itzo, da die Rede bloß von mir selbst war,
verschmähte ich den Beistand einer Kunst, worin der Ruf mir einige
Geschicklichkeit zuschrieb. In diesem Stücke blieb ich meinem gefaßten
Vorsatz getreu; aber nicht der Kürze und Gelassenheit, die ich mir
vorgeschrieben hatte; der Affekt, in den ich unvermerkt geriet, machte
mich weitläufig und etlichemal bitter.
Meine Rede enthielt eine zusammengezogene Erzählung meines ganzen
Lebenslaufs in Athen; der Grundsätze, welchen ich in der Republik gefolgt
war; und meiner Gedanken von dem wahren Interesse der Athenienser. Ich
ging bei dieser Gelegenheit ein wenig strenge mit ihren Urteilen und
Lieblingsprojekten um; und sagte ihnen, daß ich in der Sache der
Schutzverwandten eine Probe gegeben hätte, nach was für Maximen ich
jederzeit in Verwaltung des Staats gehandelt haben würde; und da diese
Maximen so weit von ihrer Gemütsbeschaffenheit und Denkart entfernt wären:
So würden sie sehr weislich handeln, einen Menschen aus ihrem Mittel zu
verbannen, welcher nicht gesonnen sei, der Wahrheit und den Pflichten
eines allgemeinen Freunds der Menschen zu entsagen, um ein guter Bürger
von Athen zu sein.
Der Schluß meiner Rede liegt mir noch so lebhaft im Gedächtnis, daß ich
ihn, zu einer Probe des Ganzen, wiederholen will. 'Die Götter', (sagte
ich) 'haben mich zu einer Zeit, da ich es am wenigsten hoffte, meinen
Vater finden lassen: Sein Ansehen und seine Reichtümer gaben mir viel
weniger Freude, als die Entdeckung, daß ich mein Leben einem
rechtschaffenen Mann zu danken hatte. Athen wurde durch ihn mein
Vaterland. Ich sah es als den Platz an, den mir die Götter angewiesen, um
das Beste der Menschen zu befödern. Das Interesse dieser einzelnen Stadt,
war in meinen Augen ein zu kleiner Gegenstand, um dem allgemeinen Besten
der Menschheit vorgesetzt zu werden; aber ich sah beides so genau mit
einander verknüpft, daß ich nur alsdenn gewiß sein konnte, jenes wirklich
zu erhalten, wenn ich dieses beföderte. Nach diesen Grundsätzen habe ich
in meinem öffentlichen Leben gehandelt, und diese Handlungen, deren sich
selbst belohnendes Bewußtsein mir in eine bessere Welt, den
unvergänglichen Wohnplatz der tugendhaften Seelen, folgen wird; diese
Handlungen haben mir euern Unwillen zugezogen. Die Athenienser wollen
auf Unkosten des menschlichen Geschlechts groß sein; und das werden sie so
lange sein wollen, bis sie in Ketten, welche sie sich selbst schmieden,
und deren sie würdig sind, sobald sie über Sklaven gebieten wollen, allen
ihren Ehrgeiz auf den rühmlichen Vorzug einschränken werden, die besten
Sprachlehrer, und die gelenkigsten Pantomimen in der Welt zu sein. Aber
Agathon ist nicht dazu gemacht, euern Lauf auf diesem Wege, den die
Gefälligkeit eurer Redner mit Blumen bestreut, beschleunigen zu helfen.
Mein Privatleben hat euch bewiesen, daß die Grundsätze, nach welchen ich
eure öffentlichen Handlungen zu leiten gewünscht hätte, die Maßregeln
meines eigenen Verhaltens sind. Mein Vermögen hat mehr zum Gebrauch eines
jeden unter euch, als zu meinem eigenen gedienet. Ich habe mir Undankbare
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