Der Prozess: Roman - 14

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aber ich fühlte es kaum, jetzt dagegen hatte ich einen Vertreter, alles
war dafür eingerichtet, daß etwas geschehe, unaufhörlich und immer
gespannter erwartete ich Ihr Eingreifen, aber es blieb aus. Ich bekam
von Ihnen allerdings verschiedene Mitteilungen über das Gericht, die
ich vielleicht von niemandem sonst hätte bekommen können. Aber das kann
mir nicht genügen, wenn mir jetzt der Prozeß förmlich im Geheimen immer
näher an den Leib rückt.“ K. hatte den Sessel von sich gestoßen und
stand, die Hände in den Rocktaschen, aufrecht da. „Von einem gewissen
Zeitpunkt der Praxis an,“ sagte der Advokat leise und ruhig, „ereignet
sich nichts wesentlich Neues mehr. Wie viele Parteien sind in ähnlichen
Stadien der Prozesse ähnlich wie Sie vor mir gestanden und haben
ähnlich gesprochen.“ „Dann haben,“ sagte K., „alle diese ähnlichen
Parteien ebenso recht gehabt wie ich. Das widerlegt mich gar nicht.“
„Ich wollte Sie damit nicht widerlegen,“ sagte der Advokat, „ich wollte
aber noch hinzufügen, daß ich bei Ihnen mehr Urteilskraft erwartet
hätte als bei andern, besonders da ich Ihnen mehr Einblick in das
Gerichtswesen und in meine Tätigkeit gegeben habe, als ich es sonst
Parteien gegenüber tue. Und nun muß ich sehn, daß Sie trotz allem nicht
genügend Vertrauen zu mir haben. Sie machen es mir nicht leicht.“ Wie
sich der Advokat vor K. demütigte! Ohne jede Rücksicht auf die
Standesehre, die gewiß gerade in diesem Punkte am empfindlichsten ist.
Und warum tat er das? Er war doch dem Anschein nach ein
vielbeschäftigter Advokat und überdies ein reicher Mann, es konnte ihm
an und für sich weder an dem Verdienstentgang noch an dem Verlust eines
Klienten viel liegen. Außerdem war er kränklich und hätte selbst darauf
bedacht sein sollen, daß ihm Arbeit abgenommen werde. Und trotzdem
hielt er K. so fest! Warum? War es persönliche Anteilnahme für den
Onkel oder sah er K.s Prozeß wirklich für so außerordentlich an und
hoffte sich darin auszuzeichnen entweder für K. oder — diese
Möglichkeit war eben niemals auszuschließen — für die Freunde beim
Gericht? An ihm selbst war nichts zu erkennen, so rücksichtslos prüfend
ihn auch K. ansah. Man hätte fast annehmen können, er warte mit
absichtlich verschlossener Miene die Wirkung seiner Worte ab. Aber er
deutete offenbar das Schweigen K.s für sich allzu günstig, wenn er
jetzt fortfuhr: „Sie werden bemerkt haben, daß ich zwar eine große
Kanzlei habe, aber keine Hilfskräfte beschäftige. Das war früher
anders, es gab eine Zeit, wo einige junge Juristen für mich arbeiteten,
heute arbeite ich allein. Es hängt dies zum Teil mit der Änderung
meiner Praxis zusammen, indem ich mich immer mehr auf Rechtssachen von
der Art der Ihrigen beschränkte, zum Teil mit der immer tiefern
Erkenntnis, die ich von diesen Rechtssachen erhielt. Ich fand, daß ich
diese Arbeit niemandem überlassen dürfe, wenn ich mich nicht an meinen
Klienten und an der Aufgabe, die ich übernommen hatte, versündigen
wollte. Der Entschluß aber, alle Arbeit selbst zu leisten, hatte die
natürlichen Folgen: ich mußte fast alle Ansuchen um Vertretungen
abweisen und konnte nur denen nachgeben, die mir besonders nahe gingen
— nun, es gibt ja genug Kreaturen, und sogar ganz in der Nähe, die sich
auf jeden Brocken stürzen, den ich wegwerfe. Und außerdem wurde ich vor
Überanstrengung krank. Aber trotzdem bereue ich meinen Entschluß nicht,
es ist möglich, daß ich mehr Vertretungen hätte abweisen sollen, als
ich getan habe, daß ich aber den übernommenen Prozessen mich ganz
hingegeben habe, hat sich als unbedingt notwendig herausgestellt und
durch die Erfolge belohnt. Ich habe einmal in einer Schrift den
Unterschied sehr schön ausgedrückt gefunden, der zwischen der
Vertretung in gewöhnlichen Rechtssachen und der Vertretung in diesen
Rechtssachen besteht. Es hieß dort: der eine Advokat führt seinen
Klienten an einem Zwirnsfaden bis zum Urteil, der andere aber hebt
seinen Klienten gleich auf die Schultern und trägt ihn, ohne ihn
abzusetzen, zum Urteil und noch darüber hinaus. So ist es. Aber es war
nicht ganz richtig, wenn ich sagte, daß ich diese große Arbeit niemals
bereue. Wenn sie, wie in Ihrem Fall, so vollständig verkannt wird,
dann, nun dann bereue ich fast.“ K. wurde durch diese Reden mehr
ungeduldig als überzeugt. Er glaubte irgendwie aus dem Tonfall des
Advokaten herauszuhören, was ihn erwartete, wenn er nachgeben würde,
wieder würden die Vertröstungen beginnen, die Hinweise auf die
fortschreitende Eingabe, auf die gebesserte Stimmung der
Gerichtsbeamten, aber auch auf die großen Schwierigkeiten, die sich der
Arbeit entgegenstellten, — kurz, alles bis zum Überdruß Bekannte würde
hervorgeholt werden, um K. wieder mit unbestimmten Hoffnungen zu
täuschen und mit unbestimmten Drohungen zu quälen. Das mußte endgültig
verhindert werden, er sagte deshalb: „Was wollen Sie in meiner Sache
unternehmen, wenn Sie die Vertretung behalten?“ Der Advokat fügte sich
sogar dieser beleidigenden Frage und antwortete: „In dem, was ich für
Sie bereits unternommen habe, weiter fortfahren.“ „Ich wußte es ja,“
sagte K., „nun ist aber jedes weitere Wort überflüssig.“ „Ich werde
noch einen Versuch machen,“ sagte der Advokat, als geschehe das, was K.
erregte, nicht K. sondern ihm. „Ich habe nämlich die Vermutung, daß Sie
nicht nur zu der falschen Beurteilung meines Rechtsbeistandes, sondern
auch zu Ihrem sonstigen Verhalten, dadurch verleitet werden, daß man
Sie, trotzdem Sie Angeklagter sind, zu gut behandelt oder richtiger
ausgedrückt nachlässig, scheinbar nachlässig behandelt. Auch dieses
Letztere hat seinen Grund; es ist oft besser in Ketten als frei zu
sein. Aber ich möchte Ihnen doch zeigen, wie andere Angeklagte
behandelt werden, vielleicht gelingt es Ihnen, daraus eine Lehre zu
nehmen. Ich werde jetzt nämlich Block vorrufen, sperren Sie die Tür auf
und setzen Sie sich hier neben den Nachttisch.“ „Gerne,“ sagte K. und
tat, was der Advokat verlangt hatte; zu lernen war er immer bereit. Um
sich aber für jeden Fall zu sichern, fragte er noch: „Sie haben aber
zur Kenntnis genommen, daß ich Ihnen meine Vertretung entziehe?“ „Ja,“
sagte der Advokat, „Sie können es aber heute noch rückgängig machen.“
Er legte sich wieder ins Bett zurück, zog das Federbett bis zum Knie
und drehte sich der Wand zu. Dann läutete er.
Fast gleichzeitig mit dem Glockenzeichen erschien Leni, sie suchte
durch rasche Blicke zu erfahren, was geschehen war; daß K. still beim
Bett des Advokaten saß, schien ihr beruhigend. Sie nickte K., der sie
starr ansah, lächelnd zu. „Hole Block,“ sagte der Advokat. Statt ihn
aber zu holen, trat sie nur vor die Tür, rief: „Block! Zum Advokaten!“
und schlüpfte dann, wahrscheinlich weil der Advokat zur Wand abgekehrt
blieb und sich um nichts kümmerte, hinter K.s Sessel. Sie störte ihn
von nun ab, indem sie sich über die Sessellehne vorbeugte oder mit den
Händen, allerdings sehr zart und vorsichtig, durch sein Haar fuhr und
über seine Wangen strich. Schließlich suchte K. sie daran zu hindern,
indem er sie bei einer Hand erfaßte, die sie ihm nach einigem
Widerstreben überließ.
Block war auf den Anruf hin gleich gekommen, blieb aber vor der Tür
stehn und schien zu überlegen, ob er eintreten sollte. Er zog die
Augenbrauen hoch und neigte den Kopf, als horche er, ob sich der Befehl
zum Advokaten zu kommen, wiederholen würde. K. hätte ihn zum Eintreten
aufmuntern können, aber er hatte sich vorgenommen, nicht nur mit dem
Advokaten, sondern mit allem, was hier in der Wohnung war, endgültig zu
brechen und verhielt sich deshalb regungslos. Auch Leni schwieg. Block
merkte, daß ihn wenigstens niemand verjage und trat auf den Fußspitzen
ein, das Gesicht gespannt, die Hände auf dem Rücken verkrampft. Die Tür
hatte er für einen möglichen Rückzug offengelassen. K. blickte er gar
nicht an, sondern immer nur das hohe Federbett, unter dem der Advokat,
da er sich ganz nahe an die Wand geschoben hatte, nicht einmal zu sehen
war. Da hörte man aber seine Stimme: „Block hier?“ fragte er. Diese
Frage gab Block, der schon eine große Strecke weitergerückt war,
förmlich einen Stoß in die Brust und dann einen in den Rücken, er
taumelte, blieb tief gebückt stehn und sagte: „Zu dienen.“ „Was willst
du?“ fragte der Advokat, „du kommst ungelegen.“ „Wurde ich nicht
gerufen?“ fragte Block mehr sich selbst als den Advokaten, hielt die
Hände zum Schutze vor und war bereit wegzulaufen. „Du wurdest gerufen,“
sagte der Advokat, „trotzdem kommst du ungelegen.“ Und nach einer Pause
fügte er hinzu: „Du kommst immer ungelegen.“ Seitdem der Advokat
sprach, sah Block nicht mehr auf das Bett hin, er starrte vielmehr
irgendwo in eine Ecke und lauschte nur, als sei der Seitenblick des
Sprechers zu blendend, als daß er ihn ertragen könnte. Es war aber auch
das Zuhören schwer, denn der Advokat sprach gegen die Wand, und zwar
leise und schnell. „Wollt Ihr, daß ich weggehe?“ fragte Block. „Nun
bist du einmal da,“ sagte der Advokat. „Bleib!“ Man hätte glauben
können, der Advokat habe nicht Blocks Wunsch erfüllt, sondern ihm etwa
mit Prügeln gedroht, denn jetzt fing Block wirklich zu zittern an. „Ich
war gestern,“ sagte der Advokat, „beim dritten Richter, meinem Freund,
und habe allmählich das Gespräch auf dich gelenkt. Willst du wissen,
was er sagte?“ „O bitte,“ sagte Block. Da der Advokat nicht gleich
antwortete, wiederholte Block nochmals die Bitte und neigte sich, als
wolle er niederknien. Da fuhr ihn aber K. an: „Was tust du?“ rief er.
Da ihn Leni an dem Ausruf hatte hindern wollen, faßte er auch ihre
zweite Hand. Es war nicht der Druck der Liebe, mit dem er sie
festhielt, sie seufzte auch öfters und suchte ihm die Hände zu
entwinden. Für K.s Ausruf aber wurde Block gestraft, denn der Advokat
fragte ihn: „Wer ist denn dein Advokat?“ „Ihr seid es,“ sagte Block.
„Und außer mir?“ fragte der Advokat. „Niemand außer Euch,“ sagte Block.
„Dann folge auch niemandem sonst,“ sagte der Advokat. Block erkannte
das vollständig an, er maß K. mit bösen Blicken und schüttelte heftig
gegen ihn den Kopf. Hätte man dieses Benehmen in Worte übersetzt, so
wären es grobe Beschimpfungen gewesen. Mit diesem Menschen hatte K.
freundschaftlich über seine eigene Sache reden wollen! „Ich werde dich
nicht mehr stören,“ sagte K. in den Sessel zurückgelehnt. „Knie nieder
oder krieche auf allen Vieren, tu’ was du willst, ich werde mich nicht
darum kümmern.“ Aber Block hatte doch Ehrgefühl, wenigstens gegenüber
K., denn er ging mit den Fäusten fuchtelnd auf ihn zu, und rief so laut
als er es nur in der Nähe des Advokaten wagte: „Sie dürfen nicht so mit
mir reden, das ist nicht erlaubt. Warum beleidigen Sie mich? Und
überdies noch hier vor dem Herrn Advokaten, wo wir beide, Sie und ich,
nur aus Barmherzigkeit geduldet sind? Sie sind kein besserer Mensch als
ich, denn Sie sind auch angeklagt und haben auch einen Prozeß. Wenn Sie
aber trotzdem noch ein Herr sind, dann bin ich ein ebensolcher Herr,
wenn nicht gar ein noch größerer. Und ich will auch als ein solcher
angesprochen werden, gerade von Ihnen. Wenn Sie sich aber dadurch für
bevorzugt halten, daß Sie hier sitzen und ruhig zuhören dürfen, während
ich, wie Sie sich ausdrücken, auf allen Vieren krieche, dann erinnere
ich Sie an den alten Rechtsspruch: für den Verdächtigen ist Bewegung
besser als Ruhe, denn der, welcher ruht, kann immer, ohne es zu wissen,
auf einer Wagschale sein und mit seinen Sünden gewogen werden.“ K.
sagte nichts, er staunte nur mit unbeweglichen Augen diesen verwirrten
Menschen an. Was für Veränderungen waren mit ihm nur schon in der
letzten Stunde vor sich gegangen! War es der Prozeß, der ihn so hin und
her warf und ihn nicht erkennen ließ, wo Freund und wo Feind war. Sah
er denn nicht, daß der Advokat ihn absichtlich demütigte und diesmal
nichts anderes bezweckte, als sich vor K. mit seiner Macht zu brüsten
und sich dadurch vielleicht auch K. zu unterwerfen? Wenn Block aber
nicht fähig war, das zu erkennen oder wenn er den Advokaten so sehr
fürchtete, daß ihm jene Erkenntnis nichts helfen konnte, wie kam es,
daß er doch wieder so schlau oder so kühn war, den Advokaten zu
betrügen und ihm zu verschweigen, daß er außer ihm noch andere
Advokaten für sich arbeiten ließ. Und wieso wagte er es, K.
anzugreifen, da dieser doch gleich sein Geheimnis verraten konnte. Aber
er wagte noch mehr, er ging zum Bett des Advokaten und begann sich nun
auch dort über K. zu beschweren: „Herr Advokat,“ sagte er, „habt Ihr
gehört, wie dieser Mann mit mir gesprochen hat? Man kann noch die
Stunden seines Prozesses zählen und schon will er mir, einem Mann, der
fünf Jahre im Prozesse steht, gute Lehren geben. Er beschimpft mich
sogar. Weiß nichts und beschimpft mich, der ich, soweit meine schwachen
Kräfte reichen, genau studiert habe, was Anstand, Pflicht und
Gerichtsgebrauch verlangt.“ „Kümmere dich um niemanden,“ sagte der
Advokat, „und tue, was dir richtig scheint.“ „Gewiß,“ sagte Block, als
spreche er sich selbst Mut zu, und kniete unter einem kurzen
Seitenblick nun knapp beim Bett nieder. „Ich knie schon, mein Advokat,“
sagte er. Der Advokat schwieg aber. Block streichelte mit einer Hand
vorsichtig das Federbett. In der Stille, die jetzt herrschte, sagte
Leni, indem sie sich von K.s Händen befreite: „Du machst mir Schmerzen.
Laß mich. Ich gehe zu Block.“ Sie ging hin und setzte sich auf den
Bettrand. Block war über ihr Kommen sehr erfreut, er bat sie gleich
durch lebhafte, aber stumme Zeichen, sich beim Advokaten für ihn
einzusetzen. Er benötigte offenbar die Mitteilungen des Advokaten sehr
dringend, aber vielleicht nur zu dem Zweck, um sie durch seine übrigen
Advokaten ausnützen zu lassen. Leni wußte wahrscheinlich genau, wie man
dem Advokaten beikommen könne, sie zeigte auf die Hand des Advokaten
und spitzte die Lippen wie zum Kuß. Gleich führte Block den Handkuß aus
und wiederholte ihn auf eine Aufforderung Lenis hin noch zweimal. Aber
der Advokat schwieg noch immer. Da beugte sich Leni über den Advokaten
hin, der schöne Wuchs ihres Körpers wurde sichtbar, als sie sich so
streckte, und strich tief zu seinem Gesicht geneigt über sein langes
weißes Haar. Das zwang ihm nun doch eine Antwort ab. „Ich zögere, es
ihm mitzuteilen,“ sagte der Advokat und man sah, wie er den Kopf ein
wenig schüttelte, vielleicht um des Drucks von Lenis Hand mehr
teilhaftig zu werden. Block horchte mit gesenktem Kopf, als übertrete
er durch dieses Horchen ein Gebot. „Warum zögerst du denn?“ fragte
Leni. K. hatte das Gefühl, als höre er ein einstudiertes Gespräch, das
sich schon oft wiederholt hatte, das sich noch oft wiederholen würde
und das nur für Block seine Neuheit nicht verlieren konnte. „Wie hat er
sich heute verhalten?“ fragte der Advokat, statt zu antworten. Ehe sich
Leni darüber äußerte, sah sie zu Block hinunter und beobachtete ein
Weilchen, wie er die Hände ihr entgegenhob und bittend aneinander rieb.
Schließlich nickte sie ernst, wandte sich zum Advokaten und sagte: „Er
war ruhig und fleißig.“ Ein alter Kaufmann, ein Mann mit langem Bart
flehte ein junges Mädchen um ein günstiges Zeugnis an. Mochte er dabei
auch Hintergedanken haben, nichts konnte ihn in den Augen eines
Mitmenschen rechtfertigen. Er entwürdigte fast den Zuseher. So wirkte
also die Methode des Advokaten, welcher K. glücklicherweise nicht lange
genug ausgesetzt gewesen war, daß der Klient schließlich die ganze Welt
vergaß und nur auf diesem Irrweg zum Ende des Prozesses sich
fortzuschleppen hoffte. Das war kein Klient mehr, das war der Hund des
Advokaten. Hätte ihm dieser befohlen, unter das Bett wie in eine
Hundehütte zu kriechen und von dort aus zu bellen, er hätte es mit Lust
getan. Als sei K. beauftragt, alles was hier gesprochen wurde, genau in
sich aufzunehmen, an einem höhern Ort die Anzeige davon zu erstatten
und einen Bericht abzulegen, hörte er prüfend und überlegen zu. „Was
hat er während des ganzen Tags getan?“ fragte der Advokat. „Ich habe
ihn,“ sagte Leni, „damit er mich bei der Arbeit nicht störe, in dem
Dienstmädchenzimmer eingesperrt, wo er sich ja gewöhnlich aufhält.
Durch die Lücke konnte ich von Zeit zu Zeit nachsehn, was er machte. Er
kniete immer auf dem Bett, hatte die Schriften, die du ihm geliehen
hast, auf dem Fensterbrett aufgeschlagen und las in ihnen. Das hat
einen guten Eindruck auf mich gemacht; das Fenster führt nämlich nur in
einen Luftschacht und gibt fast kein Licht. Daß Block trotzdem las,
zeigte mir, wie folgsam er ist.“ „Es freut mich, das zu hören,“ sagte
der Advokat. „Hat er aber auch mit Verständnis gelesen?“ Block bewegte
während dieses Gesprächs unaufhörlich die Lippen, offenbar formulierte
er die Antworten, die er von Leni erhoffte. „Darauf kann ich
natürlich,“ sagte Leni, „nicht mit Bestimmtheit antworten. Jedenfalls
habe ich gesehn, daß er gründlich las. Er hat den ganzen Tag über die
gleiche Seite gelesen und beim Lesen den Finger die Zeilen
entlanggeführt. Immer wenn ich zu ihm hineinsah, hat er geseufzt, als
mache ihm das Lesen viel Mühe. Die Schriften, die du ihm geliehen hast,
sind wahrscheinlich schwer verständlich.“ „Ja,“ sagte der Advokat,
„das sind sie allerdings. Ich glaube auch nicht, daß er etwas von ihnen
versteht. Sie sollen ihm nur eine Ahnung davon geben, wie schwer der
Kampf ist, den ich zu seiner Verteidigung führe. Und für wen führe ich
diesen schweren Kampf? Für — es ist fast lächerlich es auszusprechen —
für Block. Auch was das bedeutet, soll er begreifen lernen. Hat er
ununterbrochen studiert?“ „Fast ununterbrochen,“ antwortete Leni, „nur
einmal hat er mich um Wasser zum Trinken gebeten. Da habe ich ihm ein
Glas durch die Luke gereicht. Um 8 Uhr habe ich ihn dann herausgelassen
und ihm etwas zu essen gegeben.“ Block streifte K. mit einem
Seitenblick, als werde hier Rühmendes von ihm erzählt und müsse auch
auf K. Eindruck machen. Er schien jetzt gute Hoffnungen zu haben,
bewegte sich freier und rückte auf den Knien hin und her. Desto
deutlicher war es, wie er unter den folgenden Worten des Advokaten
erstarrte. „Du lobst ihn,“ sagte der Advokat. „Aber gerade das macht es
mir schwer, zu reden. Der Richter hat sich nämlich nicht günstig
ausgesprochen, weder über Block selbst noch über seinen Prozeß.“ „Nicht
günstig?“ fragte Leni. „Wie ist das möglich?“ Block sah sie mit einem
so gespannten Blick an, als traue er ihr die Fähigkeit zu, jetzt noch
die längst ausgesprochenen Worte des Richters zu seinen Gunsten zu
wenden. „Nicht günstig,“ sagte der Advokat. „Er war sogar unangenehm
berührt, als ich von Block zu sprechen anfing. Reden Sie nicht von
Block, sagte er. Er ist mein Klient, sagte ich. Sie lassen sich
mißbrauchen, sagte er. Ich halte seine Sache nicht für verloren, sagte
ich. Sie lassen sich mißbrauchen, wiederholte er. Ich glaube es nicht,
sagte ich. Block ist im Prozeß fleißig und immer hinter seiner Sache
her. Er wohnt fast bei mir, um immer auf dem Laufenden zu sein. Solchen
Eifer findet man nicht immer. Gewiß, er ist persönlich nicht angenehm,
hat häßliche Umgangsformen und ist schmutzig, aber in prozessualer
Hinsicht ist er untadelhaft. Ich sagte untadelhaft, ich übertrieb
absichtlich. Darauf sagte er: Block ist bloß schlau. Er hat viel
Erfahrung angesammelt und versteht es, den Prozeß zu verschleppen. Aber
seine Unwissenheit ist noch viel größer als seine Schlauheit. Was würde
er wohl dazu sagen, wenn er erfahren würde, daß sein Prozeß noch gar
nicht begonnen hat, wenn man ihm sagen würde, daß noch nicht einmal das
Glockenzeichen zum Beginn des Prozesses gegeben ist. Ruhig, Block,“
sagte der Advokat, denn Block begann sich gerade auf unsicheren Knien
zu erheben und wollte offenbar um Aufklärung bitten. Es war jetzt das
erstemal, daß sich der Advokat mit ausführlicheren Worten geradezu an
Block wendete. Mit müden Augen sah er halb ziellos, halb zu Block
hinunter, der unter diesem Blick wieder langsam in die Knie zurücksank.
„Diese Äußerung des Richters hat für dich gar keine Bedeutung,“ sagte
der Advokat. „Erschrick doch nicht bei jedem Wort. Wenn sich das
wiederholt, werde ich dir gar nichts mehr verraten. Man kann keinen
Satz beginnen, ohne daß du einen anschaust, als ob jetzt dein Endurteil
käme. Schäme dich hier vor meinem Klienten! Auch erschütterst du das
Vertrauen, das er in mich setzt. Was willst du denn? Noch lebst du,
noch stehst du unter meinem Schutz. Sinnlose Angst! Du hast irgendwo
gelesen, daß das Endurteil in manchen Fällen unversehens komme aus
beliebigem Munde zu beliebiger Zeit. Mit vielen Vorbehalten ist das
allerdings wahr, ebenso wahr aber ist es, daß mich deine Angst anwidert
und daß ich darin einen Mangel des notwendigen Vertrauens sehe. Was
habe ich denn gesagt? Ich habe die Äußerung eines Richters
wiedergegeben. Du weißt, die verschiedenen Ansichten häufen sich um das
Verfahren bis zur Undurchdringlichkeit. Dieser Richter z. B. nimmt den
Anfang des Verfahrens zu einem andern Zeitpunkt an als ich. Ein
Meinungsunterschied, nichts weiter. In einem gewissen Stadium des
Prozesses wird nach altem Brauch ein Glockenzeichen gegeben. Nach der
Ansicht dieses Richters beginnt damit der Prozeß. Ich kann dir jetzt
nicht alles sagen, was dagegen spricht, du würdest es auch nicht
verstehn, es genüge dir, daß viel dagegen spricht.“ Verlegen fuhr Block
unten mit den Fingern durch das Fell des Bettvorlegers, die Angst wegen
des Ausspruchs des Richters ließ ihn zeitweise die eigene
Untertänigkeit gegenüber dem Advokaten vergessen, er dachte dann nur an
sich und drehte die Worte des Richters nach allen Seiten. „Block,“
sagte Leni in warnendem Ton und zog ihn am Rockkragen ein wenig in die
Höhe. „Laß jetzt das Fell und höre dem Advokaten zu.“ K. begriff nicht,
wie der Advokat daran hatte denken können, durch diese Vorführung ihn
zu gewinnen. Hätte er ihn nicht schon früher verjagt, er hätte es durch
diese Szene erreicht.




NEUNTES KAPITEL
IM DOM

K. bekam den Auftrag, einem italienischen Geschäftsfreund der Bank, der
für sie sehr wichtig war und sich zum erstenmal in dieser Stadt
aufhielt, einige Kunstdenkmäler zu zeigen. Es war ein Auftrag, den er
zu anderer Zeit gewiß für ehrend gehalten hätte, den er aber jetzt, da
er nur mit großer Anstrengung sein Ansehn in der Bank noch wahren
konnte, widerwillig übernahm. Jede Stunde, die er dem Bureau entzogen
wurde, machte ihm Kummer; er konnte zwar die Bureauzeit bei weitem
nicht mehr so ausnutzen wie früher, er brachte manche Stunden nur unter
dem notdürftigsten Anschein wirklicher Arbeit hin, aber desto größer
waren seine Sorgen, wenn er nicht im Bureau war. Er glaubte dann zu
sehn, wie der Direktor-Stellvertreter, der ja immer auf der Lauer
gewesen war, von Zeit zu Zeit in sein Bureau kam, sich an seinen
Schreibtisch setzte, seine Schriftstücke durchsuchte, Parteien, mit
denen K. seit Jahren fast befreundet gewesen war, empfing und ihm
abspenstig machte, ja vielleicht sogar Fehler aufdeckte, von denen sich
K. während der Arbeit jetzt immer aus tausend Richtungen bedroht sah
und die er nicht mehr vermeiden konnte. Wurde er daher einmal, sei es
in noch so auszeichnender Weise, zu einem Geschäftsweg oder gar zu
einer kleinen Reise beauftragt — solche Aufträge hatten sich in der
letzten Zeit ganz zufällig gehäuft — dann lag immerhin die Vermutung
nahe, daß man ihn für ein Weilchen aus dem Bureau entfernen und seine
Arbeit überprüfen wolle oder wenigstens, daß man ihn im Bureau für
leicht entbehrlich halte. Die meisten dieser Aufträge hätte er ohne
Schwierigkeit ablehnen können, aber er wagte es nicht, denn, wenn seine
Befürchtung auch nur im geringsten begründet war, bedeutete die
Ablehnung des Auftrags Geständnis seiner Angst. Aus diesem Grunde nahm
er solche Aufträge scheinbar gleichmütig hin und verschwieg sogar, als
er eine anstrengende zweitägige Geschäftsreise machen sollte, eine
ernstliche Verkühlung, um sich nur nicht der Gefahr auszusetzen, mit
Berufung auf das gerade herrschende regnerische Herbstwetter von der
Reise abgehalten zu werden. Als er von dieser Reise mit wütenden
Kopfschmerzen zurückkehrte, erfuhr er, daß er dazu bestimmt sei, am
nächsten Tag den italienischen Geschäftsfreund zu begleiten. Die
Verlockung, sich wenigstens dieses eine Mal zu weigern, war sehr groß,
vor allem war das, was man ihm hier zugedacht hatte, keine unmittelbar
mit dem Geschäft zusammenhängende Arbeit, aber die Erfüllung dieser
gesellschaftlichen Pflicht gegenüber dem Geschäftsfreund war an sich
zweifellos wichtig genug, nur nicht für K., der wohl wußte, daß er sich
nur durch Arbeitserfolge erhalten könne, und daß es, wenn ihm das nicht
gelingen würde, vollständig wertlos war, wenn er diesen Italiener
unerwarteterweise sogar bezaubern sollte; er wollte nicht einmal für
einen Tag aus dem Bereich der Arbeit geschoben werden, denn die Furcht,
nicht mehr zurückgelassen zu werden, war zu groß, eine Furcht, die er
sehr genau als übertrieben erkannte, die ihn aber doch beengte. In
diesem Fall allerdings war es fast unmöglich, einen annehmbaren Einwand
zu erfinden, K.s Kenntnis des Italienischen war zwar nicht sehr groß,
aber immerhin genügend; das Entscheidende aber war, daß K. aus früherer
Zeit einige künstlerische Kenntnisse besaß, was in äußerst
übertriebener Weise dadurch in der Bank bekannt geworden war, daß K.
eine Zeit lang übrigens auch nur aus geschäftlichen Gründen Mitglied
des Vereins zur Erhaltung der städtischen Kunstdenkmäler gewesen war.
Nun war aber der Italiener, wie man gerüchtweise erfahren hatte, ein
Kunstliebhaber und die Wahl K.s zu seinem Begleiter war daher
selbstverständlich.
Es war ein sehr regnerischer stürmischer Morgen, als K. voll Ärger über
den Tag, der ihm bevorstand, schon um 7 Uhr ins Bureau kam, um
wenigstens einige Arbeit noch fertigzubringen, ehe der Besuch ihn allem
entziehen würde. Er war sehr müde, denn er hatte die halbe Nacht mit
dem Studium einer italienischen Grammatik verbracht, um sich ein wenig
vorzubereiten, das Fenster, an dem er in der letzten Zeit viel zu oft
zu sitzen pflegte, lockte ihn mehr als der Schreibtisch, aber er
widerstand und setzte sich zur Arbeit. Leider trat gerade der Diener
ein und meldete, der Herr Direktor habe ihn geschickt, um nachzusehn,
ob der Herr Prokurist schon hier sei; sei er hier, dann möge er so
freundlich sein und ins Empfangszimmer hinüberkommen, der Herr aus
Italien sei schon da. „Ich komme schon,“ sagte K., steckte ein kleines
Wörterbuch in die Tasche, nahm ein Album der städtischen
Sehenswürdigkeiten, das er für den Fremden vorbereitet hatte, unter den
Arm, und ging durch das Bureau des Direktor-Stellvertreters in das
Direktionszimmer. Er war glücklich darüber, so früh ins Bureau gekommen
zu sein und sofort zur Verfügung stehn zu können, was wohl niemand
ernstlich erwartet hatte. Das Bureau des Direktor-Stellvertreters war
natürlich noch leer wie in tiefer Nacht, wahrscheinlich hatte der
Diener auch ihn ins Empfangszimmer berufen sollen, es war aber
erfolglos gewesen. Als K. ins Empfangszimmer eintrat, erhoben sich die
zwei Herren aus den tiefen Fauteuils. Der Direktor lächelte freundlich,
offenbar war er sehr erfreut über K.s Kommen, er besorgte sofort die
Vorstellung, der Italiener schüttelte K. kräftig die Hand und nannte
lachend irgend jemanden einen Frühaufsteher, K. verstand nicht genau
wen er meinte, es war überdies ein sonderbares Wort, dessen Sinn K.
erst nach einem Weilchen erriet. Er antwortete mit einigen glatten
Sätzen, die der Italiener wieder lachend hinnahm, wobei er mehrmals mit
nervöser Hand über seinen graublauen buschigen Schnurrbart fuhr. Dieser
Bart war offenbar parfümiert, man war fast versucht, sich zu nähern und
zu riechen. Als sich alle gesetzt hatten und ein kleines einleitendes
Gespräch begann, bemerkte K. mit großem Unbehagen, daß er den Italiener
nur bruchstückweise verstand. Wenn er ganz ruhig sprach, verstand er
ihn fast vollständig, das waren aber nur seltene Ausnahmen, meistens
quoll ihm die Rede aus dem Mund, er schüttelte den Kopf wie vor Lust
darüber. Bei solchen Reden aber verwickelte er sich regelmäßig in
irgendeinen Dialekt, der für K. nichts Italienisches mehr hatte, den
aber der Direktor nicht nur verstand, sondern auch sprach, was K.
allerdings hätte voraussehn können, denn der Italiener stammte aus
Süditalien, wo auch der Direktor einige Jahre gewesen war. Jedenfalls
erkannte K., daß ihm die Möglichkeit, sich mit dem Italiener zu
verständigen, zum größten Teil genommen war, denn auch dessen
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