Der Prozess: Roman - 05

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dieser Leute tausendfach überlegen und konnte jeden mit einem Fußtritt
von seinem Wege räumen. Und er stellte sich die allerlächerlichste
Szene vor, die es z. B. geben würde, wenn dieser klägliche Student,
dieses aufgeblasene Kind, dieser krumme Bartträger vor Elsas Bett knien
und mit gefalteten Händen um Gnade bitten würde. K. gefiel diese
Vorstellung so, daß er beschloß, wenn sich nur irgendeine Gelegenheit
dafür ergeben sollte, den Studenten einmal zu Elsa mitzunehmen.
Aus Neugierde eilte K. noch zur Tür, er wollte sehn, wohin die Frau
getragen wurde, der Student würde sie doch nicht etwa über die Straßen
auf dem Arm tragen. Es zeigte sich, daß der Weg viel kürzer war. Gleich
gegenüber der Wohnungstür führte eine schmale hölzerne Treppe
wahrscheinlich zum Dachboden, sie machte eine Wendung, so daß man ihr
Ende nicht sah. Über diese Treppe trug der Student die Frau hinauf,
schon sehr langsam und stöhnend, denn er war durch das bisherige Laufen
geschwächt. Die Frau grüßte mit der Hand zu K. hinunter, und suchte
durch Auf- und Abziehn der Schultern zu zeigen, daß sie an der
Entführung unschuldig sei, viel Bedauern lag aber in dieser Bewegung
nicht. K. sah sie ausdruckslos, wie eine Fremde an, er wollte weder
verraten, daß er enttäuscht war, noch auch, daß er die Enttäuschung
leicht überwinden könne.
Die zwei waren schon verschwunden, K. aber stand noch immer in der Tür.
Er mußte annehmen, daß ihn die Frau nicht nur betrogen, sondern mit der
Angabe, daß sie zum Untersuchungsrichter getragen werde, auch belogen
habe. Der Untersuchungsrichter würde doch nicht auf dem Dachboden
sitzen und warten. Die Holztreppe erklärte nichts, so lange man sie
auch ansah. Da bemerkte K. einen kleinen Zettel neben dem Aufgang, ging
hinüber und las in einer kindlichen ungeübten Schrift: „Aufgang zu den
Gerichtskanzleien.“ Hier auf dem Dachboden dieses Miethauses waren also
die Gerichtskanzleien? Das war keine Einrichtung, die viel Achtung
einzuflößen imstande war und es war für einen Angeklagten beruhigend,
sich vorzustellen, wie wenig Geldmittel diesem Gericht zur Verfügung
standen, wenn es seine Kanzleien dort unterbrachte, wo die
Mietparteien, die schon selbst zu den Ärmsten gehörten, ihren unnützen
Kram hinwarfen. Allerdings war es nicht ausgeschlossen, daß man Geld
genug hatte, daß aber die Beamtenschaft sich darüber warf, ehe es für
Gerichtszwecke verwendet wurde. Das war nach den bisherigen Erfahrungen
K.s sogar sehr wahrscheinlich, nur war dann eine solche Verlotterung
des Gerichtes für einen Angeklagten zwar entwürdigend, aber im Grunde
noch beruhigender, als es die Armut des Gerichtes gewesen wäre. Nun war
es K. auch begreiflich, daß man sich beim ersten Verhör schämte, den
Angeklagten auf den Dachboden vorzuladen und es vorzog, ihn in seiner
Wohnung zu belästigen. In welcher Stellung befand sich doch K.
gegenüber dem Richter, der auf dem Dachboden saß, während er selbst in
der Bank ein großes Zimmer mit einem Vorzimmer hatte und durch eine
riesige Fensterscheibe auf den belebten Stadtplatz hinuntersehen
konnte. Allerdings hatte er keine Nebeneinkünfte aus Bestechungen oder
Unterschlagungen und konnte sich auch vom Diener keine Frau auf dem Arm
ins Bureau tragen lassen. Darauf wollte K. aber, wenigstens in diesem
Leben, gerne verzichten.
K. stand noch vor dem Anschlagzettel, als ein Mann die Treppe
heraufkam, durch die offene Tür ins Wohnzimmer sah, aus dem man auch in
das Sitzungszimmer sehen konnte, und schließlich K. fragte, ob er hier
nicht vor kurzem eine Frau gesehen habe. „Sie sind der Gerichtsdiener,
nicht?“ fragte K. „Ja,“ sagte der Mann, „ach so, Sie sind der
Angeklagte K., jetzt erkenne ich Sie auch, seien Sie willkommen.“ Und
er reichte K., der es gar nicht erwartet hatte, die Hand. „Heute ist
aber keine Sitzung angezeigt,“ sagte dann der Gerichtsdiener, als K.
schwieg. „Ich weiß,“ sagte K. und betrachtete den Zivilrock des
Gerichtsdieners, der als einziges amtliches Abzeichen neben einigen
gewöhnlichen Knöpfen auch zwei vergoldete Knöpfe aufwies, die von einem
alten Offiziersmantel abgetrennt zu sein schienen. „Ich habe vor einem
Weilchen mit Ihrer Frau gesprochen. Sie ist nicht mehr hier. Der
Student hat sie zum Untersuchungsrichter getragen.“ „Sehen Sie,“ sagte
der Gerichtsdiener, „immer trägt man sie mir weg. Heute ist doch
Sonntag und ich bin zu keiner Arbeit verpflichtet, aber nur, um mich
von hier zu entfernen, schickt man mich mit einer unnützen Meldung weg.
Und zwar schickt man mich nicht weit weg, so daß ich die Hoffnung habe,
wenn ich mich sehr beeile, vielleicht noch rechtzeitig zurückzukommen.
Ich laufe also, so sehr ich kann, schreie dem Amt, zu dem ich geschickt
wurde, meine Meldung durch den Türspalt so atemlos zu, daß man sie kaum
verstanden haben wird, laufe wieder zurück, aber der Student hat sich
noch mehr beeilt als ich, er hatte allerdings auch einen kürzeren Weg,
er mußte nur die Bodentreppe hinunterlaufen. Wäre ich nicht so
abhängig, ich hätte den Studenten schon längst hier an der Wand
zerdrückt. Hier neben dem Anschlagzettel. Davon träume ich immer. Hier
ein wenig über dem Fußboden ist er festgedrückt, die Arme gestreckt,
die Finger gespreizt, die krummen Beine zum Kreis gedreht und
ringsherum Blutspritzer. Bisher war es aber nur Traum.“ „Eine andere
Hilfe gibt es nicht?“ fragte K. lächelnd. „Ich wüßte keine,“ sagte der
Gerichtsdiener. „Und jetzt wird es ja noch ärger, bisher hat er sie nur
zu sich getragen, jetzt trägt er sie, was ich allerdings längst
erwartet habe, auch zum Untersuchungsrichter.“ „Hat denn Ihre Frau gar
keine Schuld dabei,“ fragte K., er mußte sich bei dieser Frage
bezwingen, so sehr fühlte auch er jetzt die Eifersucht. „Aber gewiß,“
sagte der Gerichtsdiener, „sie hat sogar die größte Schuld. Sie hat
sich ja an ihn gehängt. Was ihn betrifft, er läuft allen Weibern nach.
In diesem Hause allein ist er schon aus fünf Wohnungen, in die er sich
eingeschlichen hat, hinausgeworfen worden. Meine Frau ist allerdings
die schönste im ganzen Haus, und gerade ich darf mich nicht wehren.“
„Wenn es sich so verhält, dann gibt es allerdings keine Hilfe,“ sagte
K. „Warum denn nicht,“ fragte der Gerichtsdiener. „Man müßte den
Studenten, der ein Feigling ist, einmal, wenn er meine Frau anrühren
will, so durchprügeln, daß er es niemals mehr wagt. Aber ich darf es
nicht und andere machen mir den Gefallen nicht, denn alle fürchten
seine Macht. Nur ein Mann wie Sie könnte es tun.“ „Wieso denn ich?“
fragte K. erstaunt. „Sie sind doch angeklagt,“ sagte der
Gerichtsdiener. „Ja,“ sagte K., „aber desto mehr müßte ich doch
fürchten, daß er, wenn auch vielleicht nicht Einfluß auf den Ausgang
des Prozesses, so doch wahrscheinlich auf die Voruntersuchung hat.“
„Ja, gewiß,“ sagte der Gerichtsdiener, als sei die Ansicht K.s genau so
richtig wie seine eigene. „Es werden aber bei uns in der Regel keine
aussichtslosen Prozesse geführt.“ „Ich bin nicht Ihrer Meinung,“ sagte
K., „das soll mich aber nicht hindern, gelegentlich den Studenten in
Behandlung zu nehmen.“ „Ich wäre Ihnen sehr dankbar,“ sagte der
Gerichtsdiener etwas förmlich, er schien eigentlich doch nicht an die
Erfüllbarkeit seines höchsten Wunsches zu glauben. „Es würden
vielleicht,“ fuhr K. fort, „auch noch andere Ihrer Beamten und
vielleicht sogar alle das gleiche verdienen.“ „Ja, ja,“ sagte der
Gerichtsdiener, als handle es sich um etwas Selbstverständliches. Dann
sah er K. mit einem zutraulichen Blick an, wie er es bisher trotz aller
Freundlichkeit nicht getan hatte, und fügte hinzu: „Man rebelliert eben
immer.“ Aber das Gespräch schien ihm doch ein wenig unbehaglich
geworden zu sein, denn er brach es ab, indem er sagte: „Jetzt muß ich
mich in der Kanzlei melden. Wollen Sie mitkommen?“ „Ich habe dort
nichts zu tun,“ sagte K. „Sie könnten die Kanzleien ansehn. Es wird
sich niemand um Sie kümmern.“ „Sind sie denn sehenswert?“ fragte K.
zögernd, hatte aber große Lust mitzugehn. „Nun,“ sagte der
Gerichtsdiener, „ich dachte, es würde Sie interessieren.“ „Gut,“ sagte
K. schließlich, „ich gehe mit“. Und er lief schneller als der
Gerichtsdiener die Treppe hinauf.
Beim Eintritt wäre er fast hingefallen, denn hinter der Tür war noch
eine Stufe. „Auf das Publikum nimmt man nicht viel Rücksicht,“ sagte
er. „Man nimmt überhaupt keine Rücksicht,“ sagte der Gerichtsdiener,
„sehn Sie nur hier das Wartezimmer.“ Es war ein langer Gang, von dem
aus rohe gezimmerte Türen zu den einzelnen Abteilungen des Dachbodens
führten. Trotzdem kein unmittelbarer Lichtzutritt bestand, war es doch
nicht vollständig dunkel, denn manche Abteilungen hatten gegen den Gang
zu statt einheitlicher Bretterwände, bloße, allerdings bis zur Decke
reichende Holzgitter, durch die einiges Licht drang und durch die man
auch einzelne Beamte sehen konnte, wie sie an Tischen schrieben oder
geradezu am Gitter standen und durch die Lücken die Leute auf dem Gang
beobachteten. Es waren, wahrscheinlich weil Sonntag war, nur wenig
Leute auf dem Gang. Sie machten einen sehr bescheidenen Eindruck. In
fast regelmäßigen Entfernungen voneinander saßen sie auf den zwei
Reihen langer Holzbänke, die zu beiden Seiten des Ganges angebracht
waren. Alle waren vernachlässigt angezogen, trotzdem die meisten nach
dem Gesichtsausdruck, der Haltung, der Barttracht und vielen kaum
sicherzustellenden kleinen Einzelheiten den höheren Klassen angehörten.
Da keine Kleiderhaken vorhanden waren, hatten sie die Hüte,
wahrscheinlich einer dem Beispiel des andern folgend, unter die Bank
gestellt. Als die, welche zunächst der Tür saßen, K. und den
Gerichtsdiener erblickten, erhoben sie sich zum Gruß, da das die
Folgenden sahen, glaubten sie auch grüßen zu müssen, so daß alle beim
Vorbeigehn der zwei sich erhoben. Sie standen niemals vollständig
aufrecht, der Rücken war geneigt, die Knie geknickt, sie standen wie
Straßenbettler. K. wartete auf den ein wenig hinter ihm gehenden
Gerichtsdiener und sagte: „Wie gedemütigt die sein müssen.“ „Ja,“ sagte
der Gerichtsdiener, „es sind Angeklagte, alle die Sie hier sehn, sind
Angeklagte.“ „Wirklich!“ sagte K. „Dann sind es ja meine Kollegen.“ Und
er wandte sich an den nächsten, einen großen schlanken, schon fast
grauhaarigen Mann. „Worauf warten Sie hier?“ fragte K. höflich. Die
unerwartete Ansprache aber machte den Mann verwirrt, was um so
peinlicher aussah, da es sich offenbar um einen welterfahrenen Menschen
handelte, der anderswo gewiß sich zu beherrschen verstand und die
Überlegenheit, die er sich über viele erworben hatte, nicht leicht
aufgab. Hier aber wußte er auf eine so einfache Frage nicht zu
antworten und sah auf die andern hin, als seien sie verpflichtet, ihm
zu helfen, und als könne niemand von ihm eine Antwort verlangen, wenn
diese Hilfe ausbliebe. Da trat der Gerichtsdiener hinzu und sagte, um
den Mann zu beruhigen und aufzumuntern: „Der Herr hier fragt ja nur,
auf was Sie warten. Antworten Sie doch.“ Die ihm wahrscheinlich
bekannte Stimme des Gerichtsdieners wirkte besser: „Ich warte —“ begann
er und stockte. Offenbar hatte er diesen Anfang gewählt, um ganz genau
auf die Fragestellung zu antworten, fand aber jetzt die Fortsetzung
nicht. Einige der Wartenden hatten sich genähert und umstanden die
Gruppe, der Gerichtsdiener sagte zu ihnen: „Weg, weg, macht den Gang
frei.“ Sie wichen ein wenig zurück, aber nicht bis zu ihren früheren
Sitzen. Inzwischen hatte sich der Gefragte gesammelt und antwortete
sogar mit einem kleinen Lächeln: „Ich habe vor einem Monat einige
Beweisanträge in meiner Sache gemacht und warte auf die Erledigung.“
„Sie scheinen sich ja viele Mühe zu geben,“ sagte K. „Ja,“ sagte der
Mann, „es ist ja meine Sache.“ „Jeder denkt nicht so wie Sie,“ sagte
K., „ich z. B. bin auch angeklagt, habe aber, so wahr ich selig werden
will, weder einen Beweisantrag gestellt, noch auch sonst irgend etwas
derartiges unternommen. Halten Sie denn das für nötig?“ „Ich weiß nicht
genau,“ sagte der Mann wieder in vollständiger Unsicherheit; er glaubte
offenbar, K. mache mit ihm einen Scherz, deshalb hätte er
wahrscheinlich am liebsten, aus Furcht, irgendeinen neuen Fehler zu
machen, seine frühere Antwort ganz wiederholt, vor K.s ungeduldigem
Blick aber sagte er nur, „was mich betrifft, ich habe Beweisanträge
gestellt.“ „Sie glauben wohl nicht, daß ich angeklagt bin,“ fragte K.
„O bitte gewiß,“ sagte der Mann, und trat ein wenig zur Seite, aber in
der Antwort war nicht Glaube, sondern nur Angst. „Sie glauben mir also
nicht?“ fragte K. und faßte ihn, unbewußt durch das demütige Wesen des
Mannes dazu aufgefordert, beim Arm, als wolle er ihn zum Glauben
zwingen. Er wollte ihm nicht Schmerz bereiten, hatte ihn auch nur ganz
leicht angegriffen, trotzdem aber schrie der Mann auf, als habe K. ihn
nicht mit zwei Fingern, sondern mit einer glühenden Zange erfaßt.
Dieses lächerliche Schreien machte K. endgültig überdrüssig; glaubte
man ihm nicht, daß er angeklagt war, so war es desto besser; vielleicht
hielt er ihn sogar für einen Richter. Und er faßte ihn nun zum Abschied
wirklich fester, stieß ihn auf die Bank zurück und ging weiter. „Die
meisten Angeklagten sind so empfindlich,“ sagte der Gerichtsdiener.
Hinter ihnen sammelten sich jetzt fast alle Wartenden um den Mann, der
schon zu schreien aufgehört hatte, und schienen ihn über den
Zwischenfall genau auszufragen. K. entgegen kam jetzt ein Wächter, der
hauptsächlich an einem Säbel kenntlich war, dessen Scheide, wenigstens
der Farbe nach, aus Aluminium bestand. K. staunte darüber und griff
sogar mit der Hand hin. Der Wächter, der wegen des Schreins gekommen
war, fragte nach dem Vorgefallenen. Der Gerichtsdiener suchte ihn mit
einigen Worten zu beruhigen, aber der Wächter erklärte, doch noch
selbst nachsehn zu müssen, salutierte und ging weiter mit sehr eiligen,
aber sehr kurzen, wahrscheinlich durch Gicht abgemessenen Schritten.
K. kümmerte sich nicht lange um ihn und die Gesellschaft auf dem Gang,
besonders da er etwa in der Hälfte des Ganges die Möglichkeit sah,
rechts durch eine türlose Öffnung einzubiegen. Er verständigte sich mit
dem Gerichtsdiener darüber, ob das der richtige Weg sei, der
Gerichtsdiener nickte und K. bog nun wirklich dort ein. Es war ihm
lästig, daß er immer einen oder zwei Schritte vor dem Gerichtsdiener
gehen mußte, es konnte wenigstens an diesem Ort den Anschein haben, als
ob er verhaftet vorgeführt werde. Er wartete also öfters auf den
Gerichtsdiener, aber dieser blieb gleich wieder zurück. Schließlich
sagte K., um seinem Unbehagen ein Ende zu machen: „Nun habe ich gesehn,
wie es hier aussieht, ich will jetzt weggehn.“ „Sie haben noch nicht
alles gesehn,“ sagte der Gerichtsdiener vollständig unverfänglich. „Ich
will nicht alles sehn,“ sagte K., der sich übrigens wirklich müde
fühlte, „ich will gehn, wie kommt man zum Ausgang?“ „Sie haben sich
doch nicht schon verirrt,“ fragte der Gerichtsdiener erstaunt, „Sie
gehn hier bis zur Ecke und dann rechts den Gang hinunter geradeaus zur
Tür.“ „Kommen Sie mit,“ sagte K., „zeigen Sie mir den Weg, ich werde
ihn verfehlen, es sind hier so viele Wege.“ „Es ist der einzige Weg,“
sagte der Gerichtsdiener nun schon vorwurfsvoll, „ich kann nicht wieder
mit Ihnen zurückgehn, ich muß doch meine Meldung vorbringen und habe
schon viel Zeit durch Sie versäumt.“ „Kommen Sie mit,“ wiederholte K.
jetzt schärfer, als habe er endlich den Gerichtsdiener auf einer
Unwahrheit ertappt. „Schreien Sie doch nicht so,“ flüsterte der
Gerichtsdiener, „es sind ja hier überall Bureaus. Wenn Sie nicht allein
zurückgehn wollen, so gehn Sie noch ein Stückchen mit mir oder warten
Sie hier, bis ich meine Meldung erledigt habe, dann will ich ja gern
mit Ihnen wieder zurückgehn.“ „Nein, nein,“ sagte K., „ich werde nicht
warten und Sie müssen jetzt mit mir gehn.“ K. hatte sich noch gar nicht
in dem Raum umgesehn, in dem er sich befand, erst als jetzt eine der
vielen Holztüren, die ringsherum standen, sich öffnete, blickte er hin.
Ein Mädchen, das wohl durch K.s lautes Sprechen herbeigerufen war, trat
ein und fragte: „Was wünscht der Herr?“ Hinter ihr in der Ferne sah man
im Halbdunkel noch einen Mann sich nähern. K. blickte den
Gerichtsdiener an. Dieser hatte doch gesagt, daß sich niemand um K.
kümmern werde, und nun kamen schon zwei, es brauchte nur wenig und die
Beamtenschaft wurde auf ihn aufmerksam, würde eine Erklärung seiner
Anwesenheit haben wollen. Die einzig verständliche und annehmbare war
die, daß er Angeklagter war und das Datum des nächsten Verhörs erfahren
wollte, gerade diese Erklärung aber wollte er nicht geben, besonders da
sie auch nicht wahrheitsgemäß war, denn er war nur aus Neugierde
gekommen oder, was als Erklärung noch unmöglicher war, aus dem
Verlangen, festzustellen, daß das Innere dieses Gerichtswesens ebenso
widerlich war wie sein Äußeres. Und es schien ja, daß er mit dieser
Annahme recht hatte, er wollte nicht weiter eindringen, er war beengt
genug von dem, was er bisher gesehen hatte, er war gerade jetzt nicht
in der Verfassung, einem höheren Beamten gegenüberzutreten, wie er
hinter jeder Tür auftauchen konnte, er wollte weggehn, und zwar mit dem
Gerichtsdiener oder allein, wenn es sein mußte.
Aber sein stummes Dastehn mußte auffallend sein und wirklich sahen ihn
das Mädchen und der Gerichtsdiener derartig an, als ob in der nächsten
Minute irgendeine große Verwandlung mit ihm geschehen müsse, die sie zu
beobachten nicht versäumen wollten. Und in der Türöffnung stand der
Mann, den K. früher in der Ferne bemerkt hatte, er hielt sich am
Deckbalken der niedrigen Tür fest und schaukelte ein wenig auf den
Fußspitzen, wie ein ungeduldiger Zuschauer. Das Mädchen aber erkannte
doch zuerst, daß das Benehmen K.s in einem leichten Unwohlsein seinen
Grund hatte, sie brachte einen Sessel und fragte: „Wollen Sie sich
nicht setzen?“ K. setzte sich sofort und stützte, um noch besser Halt
zu bekommen, die Ellbogen auf die Lehnen. „Sie haben ein wenig
Schwindel, nicht?“ fragte sie ihn. Er hatte nun ihr Gesicht nahe vor
sich, es hatte den strengen Ausdruck, wie ihn manche Frauen gerade in
ihrer schönsten Jugend haben. „Machen Sie sich darüber keine Gedanken,“
sagte sie, „das ist hier nichts Außergewöhnliches, fast jeder bekommt
einen solchen Anfall, wenn er zum erstenmal herkommt. Sie sind zum
erstenmal hier? Nun ja, das ist aber nichts Außergewöhnliches. Die
Sonne brennt hier auf das Dachgerüst und das heiße Holz macht die Luft
so dumpf und schwer. Der Ort ist deshalb für Bureauräumlichkeiten nicht
sehr geeignet, so große Vorteile er allerdings sonst bietet. Aber was
die Luft betrifft, so ist sie an Tagen großen Parteienverkehrs, und das
ist fast jeder Tag, kaum mehr atembar. Wenn Sie dann noch bedenken, daß
hier auch vielfach Wäsche zum Trocknen ausgehängt wird, — man kann es
den Mietern nicht gänzlich untersagen, — so werden Sie sich nicht mehr
wundern, daß Ihnen ein wenig übel wurde. Aber man gewöhnt sich
schließlich an die Luft sehr gut. Wenn Sie zum zweiten- oder drittenmal
herkommen, werden Sie das Drückende hier kaum mehr spüren. Fühlen Sie
sich schon besser?“ K. antwortete nicht, es war ihm zu peinlich, durch
diese plötzliche Schwäche den Leuten hier ausgeliefert zu sein,
überdies war ihm, da er jetzt die Ursachen seiner Übelkeit erfahren
hatte, nicht besser, sondern noch ein wenig schlechter. Das Mädchen
merkte es gleich, nahm, um K. eine Erfrischung zu bereiten, eine
Hakenstange, die an der Wand lehnte und stieß damit eine kleine Luke
auf, die gerade über K. angebracht war und ins Freie führte. Aber es
fiel soviel Ruß herein, daß das Mädchen die Luke gleich wieder zuziehn
und mit ihrem Taschentuch die Hände K.s vom Ruß reinigen mußte, denn K.
war zu müde, um das selbst zu besorgen. Er wäre gern hier ruhig
sitzengeblieben, bis er sich zum Weggehn genügend gekräftigt hatte, das
mußte aber um so früher geschehen, je weniger man sich um ihn kümmern
würde. Nun sagte aber überdies das Mädchen: „Hier können Sie nicht
bleiben, hier stören wir den Verkehr.“ — K. fragte mit den Blicken,
welchen Verkehr er denn hier störe — „ich werde Sie, wenn Sie wollen,
ins Krankenzimmer führen.“ „Helfen Sie mir bitte,“ sagte sie zu dem
Mann in der Tür, der auch gleich näher kam. Aber K. wollte nicht ins
Krankenzimmer, gerade das wollte er ja vermeiden, weiter geführt zu
werden, je weiter er kam, desto ärger mußte es werden. „Ich kann schon
gehn,“ sagte er deshalb und stand, durch das bequeme Sitzen verwöhnt,
zitternd auf. Dann aber konnte er sich nicht aufrecht halten. „Es geht
doch nicht,“ sagte er kopfschüttelnd und setzte sich seufzend wieder
nieder. Er erinnerte sich an den Gerichtsdiener, der ihn trotz allem
leicht hinausführen konnte, aber der schien schon längst weg zu sein,
K. sah zwischen dem Mädchen und dem Mann, die vor ihm standen,
hindurch, konnte aber den Gerichtsdiener nicht finden.
„Ich glaube,“ sagte der Mann, der übrigens elegant gekleidet war und
besonders durch eine graue Weste auffiel, die in zwei langen, scharf
geschnittenen Spitzen endigte, „das Unwohlsein des Herrn geht auf die
Atmosphäre hier zurück, es wird daher am besten und auch ihm am
liebsten sein, wenn wir ihn nicht erst ins Krankenzimmer, sondern
überhaupt aus den Kanzleien hinausführen.“ „Das ist es,“ rief K. und
fuhr vor lauter Freude fast noch in die Rede des Mannes hinein, „mir
wird gewiß sofort besser werden, ich bin auch gar nicht so schwach, nur
ein wenig Unterstützung unter den Achseln brauche ich, ich werde Ihnen
nicht viel Mühe machen, es ist ja auch kein langer Weg, führen Sie mich
nur zur Tür, ich setze mich dann noch ein wenig auf die Stufen und
werde gleich erholt sein, ich leide nämlich gar nicht unter solchen
Anfällen, es kommt mir selbst überraschend. Ich bin doch auch Beamter
und an Bureauluft gewöhnt, aber hier scheint es doch zu arg, Sie sagen
es selbst. Wollen Sie also die Freundlichkeit haben, mich ein wenig zu
führen, ich habe nämlich Schwindel und es wird mir schlecht, wenn ich
allein aufstehe.“ Und er hob die Schultern, um es den beiden zu
erleichtern, ihm unter die Arme zu greifen.
Aber der Mann folgte der Aufforderung nicht, sondern hielt die Hände
ruhig in den Hosentaschen und lachte laut. „Sehen Sie,“ sagte er zu dem
Mädchen, „ich habe also doch das Richtige getroffen. Dem Herrn ist nur
hier nicht wohl, nicht im Allgemeinen.“ Das Mädchen lächelte auch,
schlug aber dem Mann leicht mit den Fingerspitzen auf den Arm, als
hätte er sich mit K. einen zu starken Spaß erlaubt. „Aber was denken
Sie denn,“ sagte der Mann noch immer lachend, „ich will ja den Herrn
wirklich hinausführen.“ „Dann ist es gut,“ sagte das Mädchen, indem sie
ihren zierlichen Kopf für einen Augenblick neigte. „Messen Sie dem
Lachen nicht zu viel Bedeutung zu,“ sagte das Mädchen zu K., der wieder
traurig geworden vor sich hinstarrte und keine Erklärung zu brauchen
schien, „dieser Herr — ich darf Sie doch vorstellen?“ (der Herr gab mit
einer Handbewegung die Erlaubnis) — „dieser Herr also ist der
Auskunftgeber. Er gibt den wartenden Parteien alle Auskunft, die sie
brauchen, und da unser Gerichtswesen in der Bevölkerung nicht sehr
bekannt ist, werden viele Auskünfte verlangt. Er weiß auf alle Fragen
eine Antwort, Sie können ihn, wenn Sie einmal Lust dazu haben,
daraufhin erproben. Das ist aber nicht sein einziger Vorzug, sein
zweiter Vorzug ist die elegante Kleidung. Wir, d. h. die Beamtenschaft,
meinte einmal, man müsse den Auskunftgeber, der immerfort, und zwar als
erster mit Parteien verhandelt, des würdigen ersten Eindrucks halber,
auch elegant anziehn. Wir andern sind, wie Sie gleich an mir sehn
können, leider sehr schlecht und altmodisch angezogen; es hat auch
nicht viel Sinn, für die Kleidung etwas zu verwenden, da wir fast
unaufhörlich in den Kanzleien sind, wir schlafen ja auch hier. Aber wie
gesagt, für den Auskunftgeber hielten wir einmal schöne Kleidung für
nötig. Da sie aber von unserer Verwaltung, die in dieser Hinsicht etwas
sonderbar ist, nicht erhältlich war, machten wir eine Sammlung — auch
Parteien steuerten bei — und wir kauften ihm dieses schöne Kleid und
noch andere. Alles wäre jetzt vorbereitet, einen guten Eindruck zu
machen, aber durch sein Lachen verdirbt er es wieder und erschreckt die
Leute.“ „So ist es,“ sagte der Herr spöttisch, „aber ich verstehe
nicht, Fräulein, warum Sie dem Herrn alle unsere Intimitäten erzählen,
oder besser aufdrängen, denn er will sie ja gar nicht erfahren. Sehen
Sie nur, wie er, offenbar mit seinen eigenen Angelegenheiten
beschäftigt, dasitzt.“ K. hatte nicht einmal Lust zu widersprechen, die
Absicht des Mädchens mochte eine gute sein, sie war vielleicht darauf
gerichtet, ihn zu zerstreuen oder ihm die Möglichkeit zu geben, sich zu
sammeln, aber das Mittel war verfehlt. „Ich mußte ihm Ihr Lachen
erklären,“ sagte das Mädchen. „Es war ja beleidigend.“ „Ich glaube, er
würde noch ärgere Beleidigungen verzeihen, wenn ich ihn schließlich
hinausführe.“ K. sagte nichts, sah nicht einmal auf, er duldete es, daß
die zwei über ihn wie über eine Sache verhandelten, es war ihm sogar am
liebsten. Aber plötzlich fühlte er die Hand des Auskunftgebers an einem
Arm und die Hand des Mädchens am andern. „Also auf, Sie schwacher
Mann,“ sagte der Auskunftgeber. „Ich danke Ihnen beiden vielmals,“
sagte K. freudig überrascht, erhob sich langsam und führte selbst die
fremden Hände an die Stellen, an denen er die Stütze am meisten
brauchte. „Es sieht so aus,“ sagte das Mädchen leise in K.s Ohr,
während sie sich dem Gang näherten, „als ob mir besonders viel daran
gelegen wäre, den Auskunftgeber in ein gutes Licht zu stellen, aber man
mag es glauben, ich will doch die Wahrheit sagen. Er hat kein hartes
Herz. Er ist nicht verpflichtet, kranke Parteien hinauszuführen, und
tut es doch, wie Sie sehn. Vielleicht ist niemand von uns hartherzig,
wir wollten vielleicht alle gern helfen, aber als Gerichtsbeamte
bekommen wir leicht den Anschein, als ob wir hartherzig wären und
niemandem helfen wollten. Ich leide geradezu darunter.“ „Wollen Sie
sich nicht hier ein wenig setzen,“ fragte der Auskunftgeber, sie waren
schon im Gang und gerade vor dem Angeklagten, den K. früher
angesprochen hatte. K. schämte sich fast vor ihm, früher war er so
aufrecht vor ihm gestanden, jetzt mußten ihn zwei stützen, seinen Hut
balancierte der Auskunftgeber auf den gespreizten Fingern, die Frisur
war zerstört, die Haare hingen ihm in die schweißbedeckte Stirn. Aber
der Angeklagte schien nichts davon zu bemerken, demütig stand er vor
dem Auskunftgeber, der über ihn hinwegsah, und suchte nur seine
Anwesenheit zu entschuldigen. „Ich weiß,“ sagte er, „daß die Erledigung
meiner Anträge heute noch nicht gegeben werden kann. Ich bin aber doch
gekommen, ich dachte, ich könnte doch hier warten, es ist Sonntag, ich
habe ja Zeit und hier störe ich nicht.“ „Sie müssen das nicht so sehr
entschuldigen,“ sagte der Auskunftgeber, „Ihre Sorgsamkeit ist ja ganz
lobenswert, Sie nehmen hier zwar unnötigerweise den Platz weg, aber ich
will Sie, trotzdem, so lange es mir nicht lästig wird, durchaus nicht
hindern, den Gang Ihrer Angelegenheit genau zu verfolgen. Wenn man
Leute gesehen hat, die Ihre Pflicht schändlich vernachlässigten, lernt
man es, mit Leuten wie Sie sind, Geduld zu haben. Setzen Sie sich.“
„Wie er mit den Parteien zu reden versteht,“ flüsterte das Mädchen. K.
nickte, fuhr aber gleich auf, als ihn der Auskunftgeber wieder fragte:
„Wollen Sie sich nicht hier niedersetzen?“ „Nein,“ sagte K., „ich will
nicht ausruhn.“ Er hatte das mit möglichster Bestimmtheit gesagt, in
Wirklichkeit hätte es ihm aber sehr wohlgetan, sich niederzusetzen. Er
war wie seekrank. Er glaubte auf einem Schiff zu sein, das sich in
schwerem Seegang befand. Es war ihm, als stürze das Wasser gegen die
Holzwände, als komme aus der Tiefe des Ganges ein Brausen her wie von
überschlagendem Wasser, als schaukle der Gang in der Quere und als
würden die wartenden Parteien zu beiden Seiten gesenkt und gehoben.
Desto unbegreiflicher war die Ruhe des Mädchens und des Mannes, die ihn
führten. Er war ihnen ausgeliefert, ließen sie ihn los, so mußte er
hinfallen wie ein Brett. Aus ihren kleinen Augen gingen scharfe Blicke
hin und her, ihre gleichmäßigen Schritte fühlte K., ohne sie
mitzumachen, denn er wurde fast von Schritt zu Schritt getragen.
Endlich merkte er, daß sie zu ihm sprachen, aber er verstand sie nicht,
er hörte nur den Lärm, der alles erfüllte und durch den hindurch ein
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