Der Prozess: Roman - 13

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Advokaten auch noch Winkeladvokaten zu nehmen. Und gerade das habe ich
getan, ich habe außer ihm noch fünf Winkeladvokaten.“ „Fünf!“ rief K.,
erst die Zahl setzte ihn in Erstaunen, „fünf Advokaten außer diesem?“
Der Kaufmann nickte: „Ich verhandle gerade noch mit einem sechsten.“
„Aber wozu brauchen Sie denn so viel Advokaten,“ fragte K. „Ich brauche
alle,“ sagte der Kaufmann. „Wollen Sie mir das nicht erklären?“ fragte
K. „Gern,“ sagte der Kaufmann. „Vor allem will ich doch meinen Prozeß
nicht verlieren, das ist doch selbstverständlich. Infolgedessen darf
ich nichts, was mir nützen könnte, außer acht lassen; selbst wenn die
Hoffnung auf Nutzen in einem bestimmten Falle nur ganz gering ist, darf
ich sie nicht verwerfen. Ich habe deshalb alles, was ich besitze, auf
den Prozeß verwendet. So habe ich z. B. alles Geld meinem Geschäft
entzogen, früher füllten die Bureauräume meines Geschäfts fast ein
Stockwerk, heute genügt eine kleine Kammer im Hinterhaus, wo ich mit
einem Lehrjungen arbeite. Diesen Rückgang hatte natürlich nicht nur die
Entziehung des Geldes verschuldet, sondern mehr noch die Entziehung
meiner Arbeitskraft. Wenn man für seinen Prozeß etwas tun will, kann
man sich mit anderem nur wenig befassen.“ „Sie arbeiten also noch
selbst bei Gericht,“ fragte K. „Gerade darüber möchte ich gern etwas
erfahren.“ „Darüber kann ich nur wenig berichten,“ sagte der Kaufmann,
„anfangs habe ich es wohl auch versucht, aber ich habe bald wieder
davon abgelassen. Es ist zu erschöpfend und bringt nicht viel Erfolg.
Selbst dort zu arbeiten und zu unterhandeln hat sich wenigstens für
mich als ganz unmöglich erwiesen. Es ist ja dort schon das bloße Sitzen
und Warten eine große Anstrengung. Sie kennen ja selbst die schwere
Luft in den Kanzleien.“ „Wieso wissen Sie denn, daß ich dort war?“
fragte K. „Ich war gerade im Wartezimmer, als Sie durchgingen.“ „Was
für ein Zufall das ist!“ rief K. ganz hingenommen und die frühere
Lächerlichkeit des Kaufmanns ganz vergessend, „Sie haben mich also
gesehn! Sie waren im Wartezimmer, als ich durchging. Ja, ich bin dort
einmal durchgegangen.“ „Es ist kein so großer Zufall,“ sagte der
Kaufmann, „ich bin dort fast jeden Tag.“ „Ich werde nun wahrscheinlich
auch öfters hingehn müssen,“ sagte K., „nur werde ich wohl kaum mehr so
ehrenvoll aufgenommen werden wie damals. Alle standen auf. Man dachte
wohl, ich sei ein Richter.“ „Nein,“ sagte der Kaufmann, „wir grüßten
damals den Gerichtsdiener. Daß Sie ein Angeklagter sind, das wußten
wir. Solche Nachrichten verbreiten sich sehr rasch.“ „Das wußten Sie
also schon,“ sagte K., „dann erschien Ihnen aber mein Benehmen
vielleicht hochmütig. Sprach man sich nicht darüber aus?“ „Nein,“ sagte
der Kaufmann, „im Gegenteil. Aber das sind Dummheiten.“ „Was für
Dummheiten denn?“ fragte K. „Warum fragen Sie danach?“ sagte der
Kaufmann ärgerlich. „Sie scheinen die Leute dort noch nicht zu kennen
und werden es vielleicht unrichtig auffassen. Sie müssen bedenken, daß
in diesem Verfahren immer wieder viele Dinge zur Sprache kommen, für
die der Verstand nicht mehr ausreicht, man ist einfach zu müde und
abgelenkt für vieles und zum Ersatz verlegt man sich auf den
Aberglauben. Ich rede von den andern, bin aber selbst gar nicht besser.
Ein solcher Aberglaube ist es z. B., daß viele aus dem Gesicht des
Angeklagten, insbesondere aus der Zeichnung der Lippen den Ausgang des
Prozesses erkennen wollen. Diese Leute also haben behauptet, Sie
würden, nach Ihren Lippen zu schließen, gewiß und bald verurteilt
werden. Ich wiederhole, es ist ein lächerlicher Aberglaube und in den
meisten Fällen durch die Tatsachen auch vollständig widerlegt, aber
wenn man in jener Gesellschaft lebt, ist es schwer, sich solchen
Meinungen zu entziehen. Denken Sie nur, wie stark dieser Aberglaube
wirken kann. Sie haben doch einen dort angesprochen, nicht? Er konnte
Ihnen aber kaum antworten. Es gibt natürlich viele Gründe, um dort
verwirrt zu sein, aber einer davon war auch der Anblick Ihrer Lippen.
Er hat später erzählt, er hätte auf Ihren Lippen auch das Zeichen
seiner eigenen Verurteilung zu sehen geglaubt.“ „Meine Lippen?“ fragte
K., zog einen Taschenspiegel hervor und sah sich an. „Ich kann an
meinen Lippen nichts Besonderes erkennen. Und Sie?“ „Ich auch nicht,“
sagte der Kaufmann, „ganz und gar nicht.“ „Wie abergläubisch diese
Leute sind,“ rief K. aus. „Sagte ich es nicht?“ fragte der Kaufmann.
„Verkehren sie denn so viel untereinander und tauschen sie ihre
Meinungen aus?“ sagte K. „Ich habe mich bisher ganz abseits gehalten.“
„Im allgemeinen verkehren sie nicht miteinander,“ sagte der Kaufmann,
„das wäre nicht möglich, es sind ja so viele. Es gibt auch wenig
gemeinsame Interessen. Wenn manchmal in einer Gruppe der Glaube an ein
gemeinsames Interesse auftaucht, so erweist er sich bald als ein
Irrtum. Gemeinsam läßt sich gegen das Gericht nichts durchsetzen. Jeder
Fall wird für sich untersucht, es ist ja das sorgfältigste Gericht.
Gemeinsam kann man also nichts durchsetzen, nur ein einzelner erreicht
manchmal etwas im Geheimen; erst wenn es erreicht ist, erfahren es die
andern; keiner weiß, wie es geschehen ist. Es gibt also keine
Gemeinsamkeit, man kommt zwar hie und da in den Wartezimmern zusammen,
aber dort wird wenig besprochen. Die abergläubischen Meinungen bestehen
schon seit altersher und vermehren sich förmlich von selbst.“ „Ich sah
die Herren dort im Wartezimmer,“ sagte K., „ihr Warten kam mir so
nutzlos vor.“ „Das Warten ist nicht nutzlos,“ sagte der Kaufmann,
„nutzlos ist nur das selbständige Eingreifen. Ich sagte schon, daß ich
jetzt außer diesem noch fünf Advokaten habe. Man sollte doch glauben —
ich selbst glaubte es zuerst — jetzt könnte ich ihnen die Sache
vollständig überlassen. Das wäre aber ganz falsch. Ich kann sie ihnen
weniger überlassen, als wenn ich nur einen hätte. Sie verstehn das wohl
nicht?“ „Nein,“ sagte K. und legte, um den Kaufmann an seinen allzu
schnellen Reden zu hindern, die Hand beruhigend auf seine Hand, „ich
möchte Sie nur bitten, ein wenig langsamer zu reden, es sind doch
lauter für mich sehr wichtige Dinge und ich kann ihnen nicht recht
folgen.“ „Gut, daß Sie mich daran erinnern,“ sagte der Kaufmann, „Sie
sind ja ein Neuer, ein Junger. Ihr Prozeß ist ein halbes Jahr alt,
nicht wahr? Ja, ich habe davon gehört. Ein so junger Prozeß! Ich aber
habe diese Dinge schon unzähligemal durchgedacht, sie sind mir das
Selbstverständlichste auf der Welt.“ „Sie sind wohl froh, daß Ihr
Prozeß schon so weit fortgeschritten ist?“ fragte K., er wollte nicht
geradezu fragen wie die Angelegenheiten des Kaufmanns stünden. Er bekam
aber auch keine deutliche Antwort. „Ja, ich habe meinen Prozeß fünf
Jahre lang fortgewälzt,“ sagte der Kaufmann und senkte den Kopf, „es
ist keine kleine Leistung.“ Dann schwieg er ein Weilchen. K. horchte,
ob Leni nicht schon komme. Einerseits wollte er nicht, daß sie komme,
denn er hatte noch vieles zu fragen und wollte auch nicht von Leni in
diesem vertraulichen Gespräch mit dem Kaufmann angetroffen werden,
andererseits aber ärgerte er sich darüber, daß sie trotz seiner
Anwesenheit solange beim Advokaten blieb, viel länger, als zum Reichen
der Suppe nötig war. „Ich erinnere mich noch genau an diese Zeit,“
begann der Kaufmann wieder und K. war gleich voll Aufmerksamkeit, „als
mein Prozeß etwa so alt war wie jetzt Ihr Prozeß. Ich hatte damals nur
diesen Advokaten, war aber nicht sehr mit ihm zufrieden.“ Hier erfahre
ich ja alles, dachte K. und nickte lebhaft mit dem Kopf, als könne er
dadurch den Kaufmann aufmuntern, alles Wissenswerte zu sagen. „Mein
Prozeß,“ fuhr der Kaufmann fort, „kam nicht vorwärts, es fanden zwar
Untersuchungen statt, ich kam auch zu jeder, sammelte Material, erlegte
alle meine Geschäftsbücher bei Gericht, was, wie ich später erfuhr,
nicht einmal nötig war, ich lief immer wieder zum Advokaten, er brachte
auch verschiedene Eingaben ein —.“ „Verschiedene Eingaben?“ fragte K.
„Ja, gewiß,“ sagte der Kaufmann. „Das ist mir sehr wichtig,“ sagte K.,
„in meinem Fall arbeitet er noch immer an der ersten Eingabe. Er hat
noch nichts getan. Ich sehe jetzt, er vernachlässigt mich schändlich.“
„Daß die Eingabe noch nicht fertig ist, kann verschiedene berechtigte
Gründe haben,“ sagte der Kaufmann. „Übrigens hatte es sich bei meinen
Eingaben später gezeigt, daß sie ganz wertlos waren. Ich habe sogar
eine durch das Entgegenkommen eines Gerichtsbeamten selbst gelesen. Sie
war zwar gelehrt, aber eigentlich inhaltslos. Vor allem sehr viel
Latein, das ich nicht verstehe, dann seitenlange allgemeine Anrufungen
des Gerichtes, dann Schmeicheleien für einzelne bestimmte Beamte, die
zwar nicht genannt waren, die aber ein Eingeweihter jedenfalls erraten
mußte, dann Selbstlob des Advokaten, wobei er sich auf geradezu
hündische Weise vor dem Gericht demütigte, und endlich Untersuchungen
von Rechtsfällen aus alter Zeit, die dem meinigen ähnlich sein sollten.
Diese Untersuchungen waren allerdings, soweit ich ihnen folgen konnte,
sehr sorgfältig gemacht. Ich will auch mit diesem allen kein Urteil
über die Arbeit des Advokaten abgeben, auch war die Eingabe, die ich
gelesen habe, nur eine unter mehreren, jedenfalls aber, und davon will
ich jetzt sprechen, konnte ich damals in meinem Prozeß keinen
Fortschritt sehn.“ „Was für einen Fortschritt wollten Sie denn sehn?“
fragte K. „Sie fragen ganz vernünftig,“ sagte der Kaufmann lächelnd,
„man kann in diesem Verfahren nur selten Fortschritte sehn. Aber damals
wußte ich das nicht. Ich bin Kaufmann und war es damals noch viel mehr
als heute, ich wollte greifbare Fortschritte haben, das Ganze sollte
sich zum Ende neigen oder wenigstens den regelrechten Aufstieg nehmen.
Statt dessen gab es nur Einvernehmungen, die meist den gleichen Inhalt
hatten; die Antworten hatte ich schon bereit wie eine Litanei; mehrmals
in der Woche kamen Gerichtsboten in mein Geschäft, in meine Wohnung
oder wo sie mich sonst antreffen konnten, das war natürlich störend
(heute ist es wenigstens in dieser Hinsicht viel besser, der
telephonische Anruf stört mich weniger), auch unter meinen
Geschäftsfreunden, insbesondere aber unter meinen Verwandten, fingen
Gerüchte von meinem Prozeß sich zu verbreiten an, Schädigungen gab es
also von allen Seiten, aber nicht das geringste Anzeichen sprach dafür,
daß auch nur die erste Gerichtsverhandlung in der nächsten Zeit
stattfinden würde. Ich ging also zum Advokaten und beklagte mich. Er
gab mir zwar lange Erklärungen, lehnte es aber entschieden ab, etwas in
meinem Sinne zu tun, niemand habe Einfluß auf die Festsetzung der
Verhandlung, in einer Eingabe darauf zu dringen — wie ich es verlangte
— sei einfach unerhört und würde mich und ihn verderben. Ich dachte:
was dieser Advokat nicht will oder kann, wird ein anderer wollen und
können. Ich sah mich also nach andern Advokaten um. Ich will es gleich
vorwegnehmen: keiner hat die Festsetzung der Hauptverhandlung verlangt
oder durchgesetzt, es ist, allerdings mit einem Vorbehalt, von dem ich
noch sprechen werde, wirklich unmöglich, hinsichtlich dieses Punktes
hat mich also dieser Advokat nicht getäuscht; im übrigen aber hatte ich
es nicht zu bedauern, mich noch an andere Advokaten gewendet zu haben.
Sie dürften wohl von Dr. Huld auch schon manches über die
Winkeladvokaten gehört haben, er hat sie Ihnen wahrscheinlich als sehr
verächtlich dargestellt und das sind sie wirklich. Allerdings
unterläuft ihm immer, wenn er von ihnen spricht und sich und seine
Kollegen zu ihnen in Vergleich setzt, ein kleiner Fehler, auf den ich
Sie ganz nebenbei auch aufmerksam machen will. Er nennt dann immer die
Advokaten seines Kreises zur Unterscheidung die „großen Advokaten“. Das
ist falsch, es kann sich natürlich jeder „groß“ nennen, wenn es ihm
beliebt, in diesem Fall aber entscheidet doch nur der Gerichtsgebrauch.
Nach diesem gibt es nämlich außer den Winkeladvokaten noch kleine und
große Advokaten. Dieser Advokat und seine Kollegen sind jedoch nur die
kleinen Advokaten, die großen Advokaten aber, von denen ich nur gehört
und die ich nie gesehn habe, stehen im Rang unvergleichlich höher über
den kleinen Advokaten, als diese über den verachteten Winkeladvokaten.“
„Die großen Advokaten?“ fragte K. „Wer sind denn die? Wie kommt man zu
ihnen?“ „Sie haben also noch nie von ihnen gehört,“ sagte der Kaufmann.
„Es gibt kaum einen Angeklagten, der nicht, nachdem er von ihnen
erfahren hat, eine Zeit lang von ihnen träumen würde. Lassen Sie sich
lieber nicht dazu verführen. Wer die großen Advokaten sind, weiß ich
nicht, und zu ihnen kommen kann man wohl gar nicht. Ich kenne keinen
Fall, von dem sich mit Bestimmtheit sagen ließe, daß sie eingegriffen
hätten. Manchen verteidigen sie, aber durch eigenen Willen kann man das
nicht erreichen, sie verteidigen nur den, den sie verteidigen wollen.
Die Sache, deren sie sich annehmen, muß aber wohl über das niedrige
Gericht schon hinausgekommen sein. Im übrigen ist es besser, nicht an
sie zu denken, denn sonst kommen einem die Besprechungen mit den andern
Advokaten, deren Ratschläge und deren Hilfeleistungen so widerlich und
nutzlos vor, ich habe es selbst erfahren, daß man am liebsten alles
wegwerfen, sich zu Hause ins Bett legen und von nichts mehr hören
wollte. Das wäre aber natürlich wieder das Dümmste, auch hätte man im
Bett nicht lange Ruhe.“ „Sie dachten damals also nicht an die großen
Advokaten?“ fragte K. „Nicht lange,“ sagte der Kaufmann und lächelte
wieder, „vollständig vergessen kann man sie leider nicht, besonders die
Nacht ist solchen Gedanken günstig. Aber damals wollte ich ja sofortige
Erfolge, ich ging daher zu den Winkeladvokaten.“
„Wie Ihr hier beieinander sitzt,“ rief Leni, die mit der Tasse
zurückgekommen war und in der Tür stehenblieb. Sie saßen wirklich eng
beisammen, bei der kleinsten Wendung mußten sie mit den Köpfen
aneinanderstoßen, der Kaufmann, der abgesehen von seiner Kleinheit auch
noch den Rücken gekrümmt hielt, hatte K. gezwungen, sich auch tief zu
bücken, wenn er alles hören wollte. „Noch ein Weilchen,“ rief K. Leni
abwehrend zu und zuckte ungeduldig mit der Hand, die er noch immer auf
des Kaufmanns Hand liegen hatte. „Er wollte, daß ich ihm von meinem
Prozeß erzähle,“ sagte der Kaufmann zu Leni. „Erzähle nur, erzähle,“
sagte diese. Sie sprach mit dem Kaufmann liebevoll, aber doch auch
herablassend. K. gefiel das nicht; wie er jetzt erkannt hatte, hatte
der Mann doch einen gewissen Wert, zunächst hatte er Erfahrungen, die
er gut mitzuteilen verstand. Leni beurteilte ihn wahrscheinlich
unrichtig. Er sah ärgerlich zu, als Leni jetzt dem Kaufmann die Kerze,
die er die ganze Zeit über festgehalten hatte, abnahm, ihm die Hand mit
ihrer Schürze abwischte und dann neben ihm niederkniete, um etwas Wachs
wegzukratzen, das von der Kerze auf seine Hose getropft war. „Sie
wollten mir von den Winkeladvokaten erzählen,“ sagte K. und schob ohne
eine weitere Bemerkung Lenis Hand weg. „Was willst du denn?“ fragte
Leni, schlug leicht nach K. und setzte ihre Arbeit fort. „Ja, von den
Winkeladvokaten,“ sagte der Kaufmann und fuhr sich über die Stirn, als
denke er nach. K. wollte ihm nachhelfen und sagte: „Sie wollten
sofortige Erfolge haben und gingen deshalb zu den Winkeladvokaten.“
„Ganz richtig,“ sagte der Kaufmann, setzte aber nicht fort. „Er will
vielleicht vor Leni nicht davon sprechen,“ dachte K., bezwang seine
Ungeduld, das Weitere gleich jetzt zu hören und drang nun nicht mehr
weiter in ihn.
„Hast du mich angemeldet?“ fragte er Leni. „Natürlich,“ sagte diese,
„er wartet auf dich. Laß’ jetzt Block, mit Block kannst du auch später
reden, er bleibt doch hier.“ K. zögerte noch. „Sie bleiben hier?“
fragte er den Kaufmann, er wollte seine eigene Antwort, er wollte
nicht, daß Leni vom Kaufmann wie von einem Abwesenden sprach, er war
heute gegen Leni voll geheimen Ärgers. Und wieder antwortete nur Leni:
„Er schläft hier öfters.“ „Schläft hier?“ rief K., er hatte gedacht,
der Kaufmann werde hier nur auf ihn warten, während er die Unterredung
mit dem Advokaten rasch erledigen würde, dann aber würden sie gemeinsam
fortgehn und alles gründlich und ungestört besprechen. „Ja,“ sagte
Leni, „nicht jeder wird wie du, Josef, zu beliebiger Stunde beim
Advokaten vorgelassen. Du scheinst dich ja gar nicht darüber zu
wundern, daß dich der Advokat trotz seiner Krankheit noch um 11 Uhr
nachts empfängt. Du nimmst das, was deine Freunde für dich tun, doch
als gar zu selbstverständlich an. Nun, deine Freunde oder zunächst ich,
tun es gerne. Ich will keinen andern Dank und brauche auch keinen
andern, als daß du mich lieb hast.“ „Dich liebhaben?“ dachte K. im
ersten Augenblick, erst dann ging es ihm durch den Kopf: „Nun ja, ich
habe sie lieb.“ Trotzdem sagte er, alles andere vernachlässigend: „Er
empfängt mich, weil ich sein Klient bin. Wenn auch dafür noch fremde
Hilfe nötig wäre, müßte man bei jedem Schritt immer gleichzeitig
betteln und danken.“ „Wie schlimm er heute ist, nicht?“ fragte Leni den
Kaufmann. „Jetzt bin ich der Abwesende,“ dachte K. und wurde fast sogar
auf den Kaufmann böse, als dieser die Unhöflichkeit Lenis übernehmend
sagte: „Der Advokat empfängt ihn auch noch aus andern Gründen. Sein
Fall ist nämlich interessanter als der meine. Außerdem aber ist sein
Prozeß in den Anfängen, also wahrscheinlich noch nicht sehr verfahren,
da beschäftigt sich der Advokat noch gern mit ihm. Später wird das
anders werden.“ „Ja, ja,“ sagte Leni und sah den Kaufmann lachend an,
„wie er schwatzt! Ihm darfst du nämlich,“ hierbei wandte sie sich an
K., „gar nichts glauben. So lieb er ist, so geschwätzig ist er.
Vielleicht mag ihn der Advokat auch deshalb nicht leiden. Jedenfalls
empfängt er ihn nur, wenn er in Laune ist. Ich habe mir schon viel Mühe
gegeben, das zu ändern, aber es ist unmöglich. Denke nur, manchmal
melde ich Block an, er empfängt ihn aber erst am dritten Tag nachher.
Ist Block aber zu der Zeit, wenn er vorgerufen wird, nicht zur Stelle,
so ist alles verloren und er muß von neuem angemeldet werden. Deshalb
habe ich Block erlaubt, hier zu schlafen, es ist ja schon vorgekommen,
daß er in der Nacht um ihn geläutet hat. Jetzt ist also Block auch in
der Nacht bereit. Allerdings geschieht es jetzt wieder, daß der
Advokat, wenn sich zeigt, daß Block da ist, seinen Auftrag, ihn
vorzulassen, manchmal widerruft.“ K. sah fragend zum Kaufmann hin.
Dieser nickte und sagte, so offen wie er früher mit K. gesprochen
hatte, vielleicht war er zerstreut vor Beschämung: „Ja, man wird später
sehr abhängig von seinem Advokaten.“ „Er klagt ja nur zum Schein,“
sagte Leni. „Er schläft hier sehr gern, wie er mir schon oft gestanden
hat.“ Sie ging zu einer kleinen Tür und stieß sie auf. „Willst du sein
Schlafzimmer sehn?“ fragte sie K., ging hin und sah von der Schwelle
aus in den niedrigen fensterlosen Raum, der von einem schmalen Bett
vollständig ausgefüllt war. In dieses Bett mußte man über den
Bettpfosten steigen. Am Kopfende des Bettes war eine Vertiefung in der
Mauer, dort standen peinlich geordnet eine Kerze, Tintenfaß und Feder,
sowie ein Bündel Papiere, wahrscheinlich Prozeßschriften. „Sie schlafen
im Dienstmädchenzimmer?“ fragte K. und wendete sich zum Kaufmann
zurück. „Leni hat es mir eingeräumt,“ antwortete der Kaufmann, „es ist
sehr vorteilhaft.“ K. sah ihn lange an; der erste Eindruck, den er von
dem Kaufmann erhalten hatte, war vielleicht doch der richtige gewesen;
Erfahrungen hatte er, denn sein Prozeß dauerte schon lange, aber er
hatte diese Erfahrungen teuer bezahlt. Plötzlich ertrug K. den Anblick
des Kaufmanns nicht mehr. „Bring ihn doch ins Bett,“ rief er Leni zu,
die ihn gar nicht zu verstehen schien. Er selbst aber wollte zum
Advokaten gehn und durch die Kündigung sich nicht nur vom Advokaten,
sondern auch von Leni und dem Kaufmann befreien. Aber noch ehe er zur
Tür gekommen war, sprach ihn der Kaufmann mit leiser Stimme an: „Herr
Prokurist,“ K. wandte sich mit bösem Gesichte um. „Sie haben Ihr
Versprechen vergessen,“ sagte der Kaufmann und streckte sich von seinem
Sitz aus bittend K. entgegen. „Sie wollten mir auch ein Geheimnis
sagen.“ „Wahrhaftig,“ sagte K. und streifte auch Leni, die ihn
aufmerksam ansah mit einem Blick, „also hören Sie: es ist allerdings
fast kein Geheimnis mehr. Ich gehe jetzt zum Advokaten, um ihn zu
entlassen.“ „Er entläßt ihn,“ rief der Kaufmann, sprang vom Sessel und
lief mit erhobenen Armen in der Küche umher. Immer wieder rief er: „Er
entläßt den Advokaten.“ Leni wollte gleich auf K. losfahren, aber der
Kaufmann kam ihr in den Weg, wofür sie ihm mit den Fäusten einen Hieb
gab. Noch mit den zu Fäusten geballten Händen lief sie dann hinter K.,
der aber einen großen Vorsprung hatte. Er war schon in das Zimmer des
Advokaten eingetreten, als ihn Leni einholte. Die Tür hatte er hinter
sich fest geschlossen, aber Leni, die mit dem Fuß den Türflügel
offenhielt, faßte ihn beim Arm und wollte ihn zurückziehen. Aber er
drückte ihr Handgelenk so stark, daß sie ihn unter einem Seufzer
loslassen mußte. Ins Zimmer einzutreten wagte sie nicht gleich, K. aber
versperrte die Tür mit dem Schlüssel.
„Ich warte schon sehr lange auf Sie,“ sagte der Advokat vom Bett aus,
legte ein Schriftstück, das er beim Licht einer Kerze gelesen hatte,
auf das Nachttischchen und setzte sich eine Brille auf, mit der er K.
scharf ansah. Statt sich zu entschuldigen, sagte K.: „Ich gehe bald
wieder weg.“ Der Advokat hatte K.s Bemerkung, weil sie keine
Entschuldigung war, unbeachtet gelassen und sagte: „Ich werde Sie
nächstens zu dieser späten Stunde nicht mehr vorlassen.“ „Das kommt
meinem Anliegen entgegen,“ sagte K. Der Advokat sah ihn fragend an.
„Setzen Sie sich,“ sagte er. „Weil Sie es wünschen“, sagte K., zog
einen Sessel zum Nachttischchen und setzte sich. „Es schien mir, daß
Sie die Tür abgesperrt haben,“ sagte der Advokat. „Ja,“ sagte K., „es
war Lenis wegen.“ Er hatte nicht die Absicht, irgend jemanden zu
schonen. Aber der Advokat fragte: „War sie wieder zudringlich?“
„Zudringlich?“ fragte K. „Ja,“ sagte der Advokat, er lachte dabei,
bekam einen Hustenanfall und begann, nachdem dieser vergangen war,
wieder zu lachen. „Sie haben doch wohl ihre Zudringlichkeit schon
bemerkt,“ fragte er und klopfte K. auf die Hand, die dieser zerstreut
auf das Nachttischchen gestützt hatte und die er jetzt rasch zurückzog.
„Sie legen dem nicht viel Bedeutung bei,“ sagte der Advokat, als K.
schwieg, „desto besser. Sonst hätte ich mich vielleicht bei Ihnen
entschuldigen müssen. Es ist eine Sonderbarkeit Lenis, die ich ihr
übrigens längst verziehen habe und von der ich auch nicht reden würde,
wenn Sie nicht eben jetzt die Tür abgesperrt hätten. Diese
Sonderbarkeit, Ihnen allerdings müßte ich sie wohl am wenigstens
erklären, aber Sie sehen mich so bestürzt an und deshalb tue ich es,
diese Sonderbarkeit besteht darin, daß Leni die meisten Angeklagten
schön findet. Sie hängt sich an alle, liebt alle, scheint allerdings
auch von allen geliebt zu werden; um mich zu unterhalten, erzählt sie
mir dann, wenn ich es erlaube, manchmal davon. Ich bin über das Ganze
nicht so erstaunt wie Sie es zu sein scheinen. Wenn man den richtigen
Blick dafür hat, findet man die Angeklagten wirklich oft schön. Das
allerdings ist eine merkwürdige, gewissermaßen naturwissenschaftliche
Erscheinung. Es tritt natürlich als Folge der Anklage nicht etwa eine
deutliche, genau zu bestimmende Veränderung des Aussehens ein. Es ist
doch nicht wie in andern Gerichtssachen, die meisten bleiben in ihrer
gewöhnlichen Lebensweise und werden, wenn sie einen guten Advokaten
haben, der für sie sorgt, durch den Prozeß nicht sehr behindert.
Trotzdem sind diejenigen, welche darin Erfahrung haben, imstande, aus
der größten Menge die Angeklagten Mann für Mann zu erkennen. Woran?
werden Sie fragen. Meine Antwort wird Sie nicht befriedigen. Die
Angeklagten sind eben die Schönsten. Es kann nicht die Schuld sein, die
sie schön macht, denn — so muß wenigstens ich als Advokat sprechen — es
sind doch nicht alle schuldig, es kann auch nicht die richtige Strafe
sein, die sie jetzt schon schön macht, denn es werden doch nicht alle
bestraft, es kann also nur an dem gegen sie erhobenen Verfahren liegen,
das ihnen irgendwie anhaftet. Allerdings gibt es unter den Schönen auch
besonders Schöne. Schön sind aber alle, selbst Block, dieser elende
Wurm.“
K. war, als der Advokat geendet hatte, vollständig gefaßt, er hatte
sogar zu den letzten Worten auffallend genickt und sich so selbst die
Bestätigung seiner alten Ansicht gegeben, nach welcher der Advokat ihn
immer und so auch diesmal durch allgemeine Mitteilungen, die nicht zur
Sache gehörten, zu zerstreuen und von der Hauptfrage, was er an
tatsächlicher Arbeit für K.s Sache getan hatte, abzulenken suchte. Der
Advokat merkte wohl, daß ihm K. diesmal mehr Widerstand leistete als
sonst, denn er verstummte jetzt, um K. die Möglichkeit zu geben, selbst
zu sprechen, und fragte dann, da K. stumm blieb: „Sind Sie heute mit
einer bestimmten Absicht zu mir gekommen?“ „Ja,“ sagte K. und blendete
mit der Hand ein wenig die Kerze ab, um den Advokaten besser zu sehn,
„ich wollte Ihnen sagen, daß ich Ihnen mit dem heutigen Tage meine
Vertretung entziehe.“ „Verstehe ich Sie recht,“ fragte der Advokat,
erhob sich halb im Bett und stützte sich mit einer Hand auf die Kissen.
„Ich nehme es an,“ sagte K., der straff aufgerichtet wie auf der Lauer
dasaß. „Nun, wir können ja auch diesen Plan besprechen,“ sagte der
Advokat nach einem Weilchen. „Es ist kein Plan mehr,“ sagte K. „Mag
sein,“ sagte der Advokat, „wir wollen aber trotzdem nichts übereilen.“
Er gebrauchte das Wort „wir“, als habe er nicht die Absicht, K.
freizulassen und als wolle er, wenn er schon nicht sein Vertreter sein
dürfe, wenigstens sein Berater bleiben. „Es ist nicht übereilt,“ sagte
K., stand langsam auf und trat hinter seinen Sessel, „es ist gut
überlegt und vielleicht sogar zu lange. Der Entschluß ist endgültig.“
„Dann erlauben Sie mir nur noch einige Worte,“ sagte der Advokat, hob
das Federbett weg und setzte sich auf den Bettrand. Seine nackten
weißhaarigen Beine zitterten vor Kälte. Er bat K., ihm vom Kanapee eine
Decke zu reichen. K. holte die Decke und sagte: „Sie setzen sich ganz
unnötig einer Verkühlung aus.“ „Der Anlaß ist wichtig genug,“ sagte der
Advokat, während er den Oberkörper mit dem Federbett umhüllte und dann
die Beine in die Decke einwickelte. „Ihr Onkel ist mein Freund und auch
Sie sind mir im Laufe der Zeit lieb geworden. Ich gestehe das offen
ein. Ich brauche mich dessen nicht zu schämen.“ Diese rührseligen Reden
des alten Mannes waren K. sehr unwillkommen, denn sie zwangen ihn zu
einer ausführlicheren Erklärung, die er gern vermieden hätte, und sie
beirrten ihn außerdem, wie er sich offen eingestand, wenn sie
allerdings auch seinen Entschluß niemals rückgängig machen konnten.
„Ich danke Ihnen für Ihre freundliche Gesinnung,“ sagte er, „ich
erkenne auch an, daß Sie sich meiner Sache so sehr angenommen haben,
wie es Ihnen möglich ist und wie es Ihnen für mich vorteilhaft scheint.
Ich jedoch habe in der letzten Zeit die Überzeugung gewonnen, daß das
nicht genügend ist. Ich werde natürlich niemals versuchen, Sie, einen
so viel älteren und erfahreneren Mann von meiner Ansicht überzeugen zu
wollen; wenn ich es manchmal unwillkürlich versucht habe, so verzeihen
Sie mir, die Sache aber ist, wie Sie sich selbst ausdrückten, wichtig
genug, und es ist meiner Überzeugung nach notwendig, viel kräftiger in
den Prozeß einzugreifen, als es bisher geschehen ist.“ „Ich verstehe
Sie,“ sagte der Advokat, „Sie sind ungeduldig.“ „Ich bin nicht
ungeduldig,“ sagte K. ein wenig gereizt und achtete nicht mehr so viel
auf seine Worte. „Sie dürften bei meinem ersten Besuch, als ich mit
meinem Onkel zu Ihnen kam, bemerkt haben, daß mir an dem Prozeß nicht
viel lag; wenn man mich nicht gewissermaßen gewaltsam an ihn erinnerte,
vergaß ich ihn vollständig. Aber mein Onkel bestand darauf, daß ich
Ihnen meine Vertretung übergebe, ich tat es, um ihm gefällig zu sein.
Und nun hätte man doch erwarten sollen, daß mir der Prozeß noch
leichter fallen würde als bis dahin, denn man übergibt doch dem
Advokaten die Vertretung, um die Last des Prozesses ein wenig von sich
abzuwälzen. Es geschah aber das Gegenteil. Niemals früher hatte ich so
große Sorgen wegen des Prozesses wie seit der Zeit, seitdem Sie mich
vertreten. Als ich allein war, unternahm ich nichts in meiner Sache,
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