Der Prozess: Roman - 02

Total number of words is 4600
Total number of unique words is 1227
46.2 of words are in the 2000 most common words
58.9 of words are in the 5000 most common words
64.1 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
näher. Auch die andern hatten sich genähert. Alle waren jetzt auf einem
engen Raum bei der Tür versammelt. „Es war meine Pflicht,“ sagte der
Aufseher. „Eine dumme Pflicht,“ sagte K. unnachgiebig. „Mag sein,“
antwortete der Aufseher, „aber wir wollen mit solchen Reden nicht
unsere Zeit verlieren. Ich hatte angenommen, daß Sie in die Bank gehn
wollen. Da Sie auf alle Worte aufpassen, füge ich hinzu: ich zwinge Sie
nicht in die Bank zu gehn, ich hatte nur angenommen, daß Sie es wollen.
Und um Ihnen das zu erleichtern, und Ihre Ankunft in der Bank möglichst
unauffällig zu machen, habe ich diese drei Herren, Ihre Kollegen, hier
zu Ihrer Verfügung gehalten.“ „Wie?“ rief K. und staunte die drei an.
Diese so uncharakteristischen blutarmen jungen Leute, die er immer noch
nur als Gruppe bei den Photographien in der Erinnerung hatte, waren
tatsächlich Beamte aus seiner Bank, nicht Kollegen, das war zu viel
gesagt und bereits eine Lücke in der Allwissenheit des Aufsehers, aber
untergeordnete Beamte aus der Bank waren es allerdings. Wie hatte K.
das übersehen können? Wie hatte er doch hingenommen sein müssen, von
dem Aufseher und den Wächtern, um diese drei nicht zu erkennen. Den
steifen, die Hände schwingenden Rabensteiner, den blonden Kullich mit
den tiefliegenden Augen und Kaminer mit dem unausstehlichen, durch eine
chronische Muskelzerrung bewirkten Lächeln, „Guten Morgen!“ sagte K.
nach einem Weilchen und reichte den sich korrekt verbeugenden Herren
die Hand. „Ich habe Sie gar nicht erkannt. Nun werden wir also an die
Arbeit gehn, nicht?“ Die Herren nickten lachend und eifrig, als hätten
sie die ganze Zeit über darauf gewartet, nur als K. seinen Hut
vermißte, der in seinem Zimmer liegen geblieben war, liefen sie
sämtlich hintereinander ihn holen, was immerhin auf eine gewisse
Verlegenheit schließen ließ. K. stand still und sah ihnen durch die
zwei offenen Türen nach, der letzte war natürlich der gleichgültige
Rabensteiner, der bloß einen eleganten Trab angeschlagen hatte. Kaminer
überreichte den Hut und K. mußte sich, wie dies übrigens auch öfters in
der Bank nötig war, ausdrücklich sagen, daß Kaminers Lächeln nicht
Absicht war, ja daß er überhaupt absichtlich nicht lächeln konnte. Im
Vorzimmer öffnete dann Frau Grubach, die gar nicht sehr schuldbewußt
aussah, der ganzen Gesellschaft die Wohnungstür und K. sah, wie so oft,
auf ihr Schürzenband nieder, das so unnötig tief in ihren mächtigen
Leib einschnitt. Unten entschloß sich K., die Uhr in der Hand, ein
Automobil zu nehmen, um die schon halbstündige Verspätung nicht unnötig
zu vergrößern. Kaminer lief zur Ecke, um den Wagen zu holen, die zwei
andern versuchten offensichtlich K. zu zerstreuen, als plötzlich
Kullich auf das gegenüberliegende Haustor zeigte, in dem eben der große
Mann mit dem blonden Spitzbart erschien und im ersten Augenblick, ein
wenig verlegen darüber, daß er sich jetzt in seiner ganzen Größe
zeigte, zur Wand zurücktrat und sich anlehnte. Die Alten waren wohl
noch auf der Treppe. K. ärgerte sich über Kullich, daß dieser auf den
Mann aufmerksam machte, den er selbst schon früher gesehen, ja den er
sogar erwartet hatte. „Schauen Sie nicht hin,“ stieß er hervor, ohne zu
bemerken, wie auffallend eine solche Redeweise gegenüber selbständigen
Männern war. Es war aber auch keine Erklärung nötig, denn gerade kam
das Automobil, man setzte sich und fuhr los. Da erinnerte sich K., daß
er das Weggehn des Aufsehers und der Wächter gar nicht bemerkt hatte,
der Aufseher hatte ihm die drei Beamten verdeckt und nun wieder die
Beamten den Aufseher. Viel Geistesgegenwart bewies das nicht, und K.
nahm sich vor, sich in dieser Hinsicht genauer zu beobachten. Doch
drehte er sich noch unwillkürlich um und beugte sich über das
Hinterdeck des Automobils vor, um möglicherweise den Aufseher und die
Wächter noch zu sehn. Aber gleich wendete er sich wieder zurück, und
lehnte sich bequem in die Wagenecke ohne auch nur den Versuch gemacht
zu haben, jemanden zu suchen. Trotzdem es nicht den Anschein hatte,
hätte er gerade jetzt Zuspruch nötig gehabt, aber nun schienen die
Herren ermüdet, Rabensteiner sah rechts aus dem Wagen, Kullich links
und nur Kaminer stand mit seinem Grinsen zur Verfügung, über das einen
Spaß zu machen leider die Menschlichkeit verbot.

In diesem Frühjahr pflegte K. die Abende in der Weise zu verbringen,
daß er nach der Arbeit, wenn dies noch möglich war — er saß meistens
bis 9 Uhr im Bureau — einen kleinen Spaziergang allein oder mit Beamten
machte und dann in eine Bierstube ging, wo er an einem Stammtisch mit
meist ältern Herren gewöhnlich bis 11 Uhr beisammen saß. Es gab aber
auch Ausnahmen von dieser Einteilung, wenn K. z. B. vom Bankdirektor,
der seine Arbeitskraft und Vertrauenswürdigkeit sehr schätzte, zu einer
Autofahrt oder zu einem Abendessen in seiner Villa eingeladen wurde.
Außerdem ging K. einmal in der Woche zu einem Mädchen namens Elsa, die
während der Nacht bis in den späten Morgen als Kellnerin in einer
Weinstube bediente und während des Tages nur vom Bett aus Besuche
empfing.
An diesem Abend aber — der Tag war unter angestrengter Arbeit und
vielen ehrenden und freundschaftlichen Geburtstagswünschen schnell
verlaufen — wollte K. sofort nach Hause gehn. In allen kleinen Pausen
der Tagesarbeit hatte er daran gedacht; ohne genau zu wissen, was er
meinte, schien es ihm, als ob durch die Vorfälle des Morgens eine große
Unordnung in der ganzen Wohnung der Frau Grubach verursacht worden sei
und daß gerade er nötig sei, um die Ordnung wiederherzustellen. War
aber einmal diese Ordnung hergestellt, dann war jede Spur jener
Vorfälle ausgelöscht und alles nahm seinen alten Gang wieder auf.
Insbesondere von den drei Beamten war nichts zu befürchten, sie waren
wieder in die große Beamtenschaft der Bank versenkt, es war keine
Veränderung an ihnen zu bemerken. K. hatte sie öfters einzeln und
gemeinsam in sein Bureau berufen, zu keinem andern Zweck, als um sie zu
beobachten; immer hatte er sie befriedigt entlassen können.
Als er um ½10 Uhr abends vor dem Hause, in dem er wohnte, ankam, traf
er im Haustor einen jungen Burschen, der dort breitbeinig stand und
eine Pfeife rauchte. „Wer sind Sie,“ fragte K. sofort und brachte sein
Gesicht nahe an den Burschen, man sah nicht viel im Halbdunkel des
Flurs. „Ich bin der Sohn des Hausmeisters, gnädiger Herr,“ antwortete
der Bursche, nahm die Pfeife aus dem Mund und trat zur Seite. „Der Sohn
des Hausmeisters?“ fragte K. und klopfte mit seinem Stock ungeduldig
den Boden. „Wünscht der gnädige Herr etwas? Soll ich den Vater holen?“
„Nein, nein,“ sagte K., in seiner Stimme lag etwas Verzeihendes, als
habe der Bursche etwas Böses ausgeführt, er aber verzeihe ihm. „Es ist
gut,“ sagte er dann und ging weiter, aber ehe er die Treppe
hinaufstieg, drehte er sich noch einmal um.
Er hätte geradewegs in sein Zimmer gehen können, aber da er mit Frau
Grubach sprechen wollte, klopfte er gleich an ihre Türe an. Sie saß mit
einem Strickstrumpf am Tisch, auf dem noch ein Haufen alter Strümpfe
lag. K. entschuldigte sich zerstreut, daß er so spät komme, aber Frau
Grubach war sehr freundlich und wollte keine Entschuldigung hören, für
ihn sei sie immer zu sprechen, er wisse sehr gut, daß er ihr bester und
liebster Mieter sei. K. sah sich im Zimmer um, es war wieder vollkommen
in seinem alten Zustand, das Frühstücksgeschirr, das früh auf dem
Tischchen beim Fenster gestanden hatte, war auch schon weggeräumt.
Frauenhände bringen doch im Stillen viel fertig, dachte er, er hätte
das Geschirr vielleicht auf der Stelle zerschlagen, aber gewiß nicht
hinaustragen können. Er sah Frau Grubach mit einer gewissen Dankbarkeit
an. „Warum arbeiten Sie noch so spät,“ fragte er. Sie saßen nun beide
am Tisch und K. vergrub von Zeit zu Zeit seine Hand in die Strümpfe.
„Es gibt viel Arbeit,“ sagte sie, „während des Tages gehöre ich den
Mietern; wenn ich meine Sachen in Ordnung bringen will, bleiben mir nur
die Abende.“ „Ich habe Ihnen heute wohl noch eine außergewöhnliche
Arbeit gemacht.“ „Wieso denn,“ fragte sie, etwas eifriger werdend, die
Arbeit ruhte in ihrem Schoße. „Ich meine die Männer, die heute früh
hier waren.“ „Ach so,“ sagte sie und kehrte wieder in ihre Ruhe zurück,
„das hat mir keine besondere Arbeit gemacht.“ K. sah schweigend zu, wie
sie den Strickstrumpf wieder vornahm. Sie scheint sich zu wundern, daß
ich davon spreche, dachte er, sie scheint es nicht für richtig zu
halten, daß ich davon spreche. Desto wichtiger ist es, daß ich es tue.
Nur mit einer alten Frau kann ich davon sprechen. „Doch, Arbeit hat es
gewiß gemacht,“ sagte er dann, „aber es wird nicht wieder vorkommen.“
„Nein, das kann nicht wieder vorkommen,“ sagte sie bekräftigend und
lächelte K. fast wehmütig an. „Meinen Sie das ernstlich?“ fragte K.
„Ja,“ sagte sie leiser, „aber vor allem dürfen Sie es nicht zu schwer
nehmen. Was geschieht nicht alles in der Welt! Da Sie so vertraulich
mit mir reden, Herr K., kann ich Ihnen ja eingestehen, daß ich ein
wenig hinter der Tür gehorcht habe und daß mir auch die beiden Wächter
einiges erzählt haben. Es handelt sich ja um Ihr Glück, und das liegt
mir wirklich am Herzen, mehr als mir vielleicht zusteht, denn ich bin
ja bloß die Vermieterin. Nun, ich habe also einiges gehört, aber ich
kann nicht sagen, daß es etwas besonders Schlimmes war. Nein. Sie sind
zwar verhaftet, aber nicht so wie ein Dieb verhaftet wird. Wenn man wie
ein Dieb verhaftet wird, so ist es schlimm, aber diese Verhaftung—. Es
kommt mir wie etwas Gelehrtes vor, entschuldigen Sie, wenn ich etwas
Dummes sage, es kommt mir wie etwas Gelehrtes vor, das ich zwar nicht
verstehe, das man aber auch nicht verstehen muß.“
„Es ist gar nichts Dummes, was Sie gesagt haben, Frau Grubach,
wenigstens bin auch ich zum Teil Ihrer Meinung, nur urteile ich über
das Ganze noch schärfer als Sie, und halte es einfach nicht einmal für
etwas Gelehrtes, sondern überhaupt für nichts. Ich wurde überrumpelt,
das war es. Wäre ich gleich nach dem Erwachen, ohne mich durch das
Ausbleiben der Anna beirren zu lassen, aufgestanden und ohne Rücksicht
auf irgend jemand, der mir in den Weg getreten wäre, zu Ihnen gegangen,
hätte ich diesmal ausnahmsweise etwa in der Küche gefrühstückt, hätte
mir von Ihnen die Kleidungsstücke aus meinem Zimmer bringen lassen,
kurz, hätte ich vernünftig gehandelt, so wäre nichts weiter geschehen,
es wäre alles, was werden wollte, erstickt worden. Man ist aber so
wenig vorbereitet. In der Bank z. B. bin ich vorbereitet, dort könnte
mir etwas Derartiges unmöglich geschehn, ich habe dort einen eigenen
Diener, das allgemeine Telephon und das Bureautelephon stehn vor mir
auf dem Tisch, immerfort kommen Leute, Parteien und Beamte, außerdem
aber und vor allem bin ich dort immerfort im Zusammenhang der Arbeit,
daher geistesgegenwärtig, es würde mir geradezu ein Vergnügen machen,
dort einer solchen Sache gegenübergestellt zu werden. Nun, es ist
vorüber und ich wollte eigentlich auch gar nicht mehr darüber sprechen,
nur Ihr Urteil, das Urteil einer vernünftigen Frau wollte ich hören und
bin sehr froh, daß wir darin übereinstimmen. Nun müssen Sie mir aber
die Hand reichen, eine solche Übereinstimmung muß durch Handschlag
bekräftigt werden.“
Ob sie mir die Hand reichen wird? Der Aufseher hat mir die Hand nicht
gereicht, dachte er und sah die Frau anders als früher, prüfend an. Sie
stand auf, weil auch er aufgestanden war, sie war ein wenig befangen,
weil ihr nicht alles, was K. gesagt hatte, verständlich gewesen war.
Infolge dieser Befangenheit sagte sie aber etwas, was sie gar nicht
wollte und was auch gar nicht am Platze war: „Nehmen Sie es doch nicht
so schwer, Herr K.,“ sagte sie, hatte Tränen in der Stimme und vergaß
natürlich auch den Handschlag. „Ich wüßte nicht, daß ich es schwer
nehme,“ sagte K. plötzlich ermüdet und das Wertlose aller Zustimmungen
dieser Frau einsehend.
Bei der Tür fragte er noch: „Ist Fräulein Bürstner zu Hause?“ „Nein,“
sagte Frau Grubach und lächelte bei dieser trockenen Auskunft mit einer
verspäteten vernünftigen Teilnahme. „Sie ist im Theater. Wollten Sie
etwas von ihr? Soll ich ihr etwas ausrichten?“ „Ach, ich wollte nur
paar Worte mit ihr reden.“ „Ich weiß leider nicht, wann sie kommt; wenn
sie im Theater ist, kommt sie gewöhnlich spät.“ „Das ist ja ganz
gleichgültig,“ sagte K. und drehte schon den gesenkten Kopf der Tür zu,
um wegzugehn, „ich wollte mich nur bei ihr entschuldigen, daß ich heute
ihr Zimmer in Anspruch genommen habe.“ „Das ist nicht nötig, Herr K.,
Sie sind zu rücksichtsvoll, das Fräulein weiß ja von gar nichts, sie
war seit dem frühen Morgen noch nicht zu Hause, es ist auch schon alles
in Ordnung gebracht, sehen Sie selbst.“ Und sie öffnete die Tür zu
Fräulein Bürstners Zimmer. „Danke, ich glaube es,“ sagte K., ging dann
aber doch zu der offenen Tür. Der Mond schien still in das dunkle
Zimmer. Soviel man sehen konnte, war wirklich alles an seinem Platz,
auch die Bluse hing nicht mehr an der Fensterklinke. Auffallend hoch
schienen die Polster im Bett, sie lagen zum Teil im Mondlicht. „Das
Fräulein kommt oft spät nach Hause,“ sagte K. und sah Frau Grubach an,
als trage sie die Verantwortung dafür. „Wie eben junge Leute sind!“
sagte Frau Grubach entschuldigend. „Gewiß, gewiß,“ sagte K., „es kann
aber zu weit gehen.“ „Das kann es,“ sagte Frau Grubach, „wie sehr haben
Sie recht, Herr K. Vielleicht sogar in diesem Fall. Ich will Fräulein
Bürstner gewiß nicht verleumden, sie ist ein gutes liebes Mädchen,
freundlich, ordentlich, pünktlich, arbeitsam, ich schätze das alles
sehr, aber eines ist wahr, sie sollte stolzer, zurückhaltender sein.
Ich habe sie in diesem Monat schon zweimal in entlegenen Straßen und
immer mit einem andern Herrn gesehn. Es ist mir sehr peinlich, ich
erzähle es beim wahrhaftigen Gott nur Ihnen, Herr K., aber es wird sich
nicht vermeiden lassen, daß ich auch mit dem Fräulein selbst darüber
spreche. Es ist übrigens nicht das einzige, das sie mir verdächtig
macht.“ „Sie sind auf ganz falschem Weg,“ sagte K. wütend und fast
unfähig es zu verbergen, „übrigens haben Sie offenbar auch meine
Bemerkung über das Fräulein mißverstanden, so war es nicht gemeint. Ich
warne Sie sogar aufrichtig, dem Fräulein irgend etwas zu sagen, Sie
sind durchaus im Irrtum, ich kenne das Fräulein sehr gut, es ist nichts
davon wahr, was Sie sagten. Übrigens vielleicht gehe ich zu weit, ich
will Sie nicht hindern, sagen Sie ihr, was Sie wollen. Gute Nacht.“
„Herr K.,“ sagte Frau Grubach bittend und eilte K. bis zu seiner Tür
nach, die er schon geöffnet hatte, „ich will ja noch gar nicht mit dem
Fräulein reden, natürlich will ich sie vorher noch weiter beobachten,
nur Ihnen habe ich anvertraut, was ich wußte. Schließlich muß es doch
im Sinne jedes Mieters sein, wenn man die Pension rein zu erhalten
sucht, und nichts anderes ist mein Bestreben dabei.“ „Die Reinheit!“
rief K. noch durch die Spalte der Tür, „wenn sie die Pension rein
erhalten wollen, müssen Sie zuerst mir kündigen.“ Dann schlug er die
Tür zu, ein leises Klopfen beachtete er nicht mehr.
Dagegen beschloß er, da er gar keine Lust zum Schlafen hatte, noch
wachzubleiben und bei dieser Gelegenheit auch festzustellen, wann
Fräulein Bürstner kommen würde. Vielleicht wäre es dann auch möglich,
so unpassend es sein mochte, noch ein paar Worte mit ihr zu reden. Als
er im Fenster lag und die müden Augen drückte, dachte er einen
Augenblick sogar daran, Frau Grubach zu bestrafen und Fräulein Bürstner
zu überreden, gemeinsam mit ihm zu kündigen. Sofort aber erschien ihm
das entsetzlich übertrieben und er hatte sogar den Verdacht gegen sich,
daß er darauf ausging, die Wohnung wegen der Vorfälle am Morgen zu
wechseln. Nichts wäre unsinniger und vor allem zweckloser und
verächtlicher gewesen.
Als er des Hinausschauens auf die leere Straße überdrüssig geworden
war, legte er sich auf das Kanapee, nachdem er die Tür zum Vorzimmer
ein wenig geöffnet hatte, um jeden, der die Wohnung betrat, gleich vom
Kanapee aus sehen zu können. Etwa bis 11 Uhr lag er ruhig, eine Zigarre
rauchend, auf dem Kanapee. Von da ab hielt er es aber nicht mehr dort
aus, sondern ging ein wenig ins Vorzimmer, als könne er dadurch die
Ankunft des Fräulein Bürstner beschleunigen. Er hatte kein besonderes
Verlangen nach ihr, er konnte sich nicht einmal genau erinnern, wie sie
aussah, aber nun wollte er mit ihr reden und es reizte ihn, daß sie
durch ihr spätes Kommen auch noch in den Abschluß dieses Tages Unruhe
und Unordnung brachte. Sie war auch schuld daran, daß er heute nicht zu
Abend gegessen und daß er den für heute beabsichtigten Besuch bei Elsa
unterlassen hatte. Beides konnte er allerdings noch dadurch nachholen,
daß er jetzt in das Weinlokal ging, in dem Elsa bedienstet war. Er
wollte es auch noch später nach der Unterredung mit Fräulein Bürstner
tun.
Es war ½12 vorüber, als jemand im Treppenhaus zu hören war. K., der
seinen Gedanken hingegeben im Vorzimmer so als wäre es sein eigenes
Zimmer laut auf und ab ging, flüchtete hinter seine Tür. Es war
Fräulein Bürstner, die gekommen war. Fröstelnd zog sie, während sie die
Tür versperrte, einen seidenen Schal um ihre schmalen Schultern
zusammen. Im nächsten Augenblick mußte sie in ihr Zimmer gehen, in das
K. gewiß um Mitternacht nicht eindringen durfte; er mußte sie also
jetzt ansprechen, hatte aber unglücklicherweise versäumt, das
elektrische Licht in seinem Zimmer anzudrehen, so daß sein Vortreten
aus dem dunklen Zimmer den Anschein eines Überfalls hatte und
wenigstens sehr erschrecken mußte. In seiner Hilflosigkeit und da keine
Zeit zu verlieren war, flüsterte er durch den Türspalt: „Fräulein
Bürstner.“ Es klang wie eine Bitte, nicht wie ein Anruf. „Ist jemand
hier,“ fragte Fräulein Bürstner und sah sich mit großen Augen um. „Ich
bin es,“ sagte K. und trat vor. „Ach Herr K.!“ sagte Fräulein Bürstner
lächelnd. „Guten Abend“ und sie reichte ihm die Hand. „Ich wollte ein
paar Worte mit Ihnen sprechen, wollen Sie mir das jetzt erlauben?“
„Jetzt?“ fragte Fräulein Bürstner, „muß es jetzt sein? es ist ein wenig
sonderbar, nicht?“ „Ich warte seit 9 Uhr auf Sie.“ „Nun ja, ich war im
Theater, ich wußte doch nichts von Ihnen.“ „Der Anlaß für das, was ich
Ihnen sagen will, hat sich erst heute ergeben.“ „So, nun ich habe ja
nichts Grundsätzliches dagegen, außer daß ich zum Hinfallen müde bin.
Also kommen Sie auf ein paar Minuten in mein Zimmer. Hier können wir
uns auf keinen Fall unterhalten, wir wecken ja alle und das wäre mir
unseretwegen noch unangenehmer als der Leute wegen. Warten Sie hier,
bis ich in meinem Zimmer angezündet habe, und drehen Sie dann hier das
Licht ab.“ K. tat so, wartete dann aber noch, bis Fräulein Bürstner ihn
aus ihrem Zimmer nochmals leise aufforderte zu kommen. „Setzen Sie
sich,“ sagte sie und zeigte auf die Ottomane, sie selbst blieb aufrecht
am Bettpfosten trotz der Müdigkeit, von der sie gesprochen hatte; nicht
einmal ihren kleinen, aber mit einer Überfülle von Blumen geschmückten
Hut legte sie ab. „Was wollten Sie also? Ich bin wirklich neugierig?“
Sie kreuzte leicht die Beine. „Sie werden vielleicht sagen,“ begann K.,
„daß die Sache nicht so dringend war, um jetzt besprochen zu werden,
aber —“ „Einleitungen überhöre ich immer,“ sagte Fräulein Bürstner.
„Das erleichtert meine Aufgabe,“ sagte K. „Ihr Zimmer ist heute früh,
gewissermaßen durch meine Schuld, ein wenig in Unordnung gebracht
worden, es geschah durch fremde Leute gegen meinen Willen und doch wie
gesagt durch meine Schuld; dafür wollte ich um Entschuldigung bitten.“
„Mein Zimmer?“ fragte Fräulein Bürstner, und sah statt des Zimmers K.
prüfend an. „Es ist so,“ sagte K. und nun sahen einander beide zum
erstenmal in die Augen, „die Art und Weise, in der es geschah, ist an
sich keines Wortes wert.“ „Aber doch das eigentlich Interessante,“
sagte Fräulein Bürstner. „Nein,“ sagte K. „Nun,“ sagte Fräulein
Bürstner, „ich will mich nicht in Geheimnisse eindrängen, bestehen Sie
darauf, daß es uninteressant ist, so will ich auch nichts dagegen
einwenden. Die Entschuldigung, um die Sie bitten, gebe ich Ihnen
hiermit gern, besonders da ich keine Spur einer Unordnung finden kann.“
Sie machte, die flachen Hände tief an die Hüften gelegt, einen Rundgang
durch das Zimmer. Bei der Matte mit den Photographien blieb sie stehn.
„Sehn Sie doch,“ rief sie, „meine Photographien sind wirklich
durcheinandergeworfen. Das ist aber häßlich. Es ist also jemand
unberechtigterweise in meinem Zimmer gewesen.“ K. nickte und verfluchte
im stillen den Beamten Kaminer, der seine öde sinnlose Lebhaftigkeit
niemals zähmen konnte. „Es ist sonderbar,“ sagte Fräulein Bürstner,
„daß ich gezwungen bin, Ihnen etwas zu verbieten, was Sie sich selbst
verbieten müßten, nämlich in meiner Abwesenheit mein Zimmer zu
betreten.“ „Ich erklärte Ihnen doch, Fräulein,“ sagte K. und ging auch
zu den Photographien, „daß nicht ich es war, der sich an Ihren
Photographien vergangen hat; aber da Sie mir nicht glauben, so muß ich
also eingestehn, daß die Untersuchungskommission drei Bankbeamte
mitgebracht hat, von denen der eine, den ich bei nächster Gelegenheit
aus der Bank hinausbefördern werde, die Photographien wahrscheinlich in
die Hand genommen hat.“ „Ja es war eine Untersuchungskommission hier,“
fügte K. hinzu, da ihn das Fräulein mit einem fragenden Blick ansah.
„Ihretwegen?“ fragte das Fräulein. „Ja,“ antwortete K. „Nein,“ rief das
Fräulein und lachte. „Doch,“ sagte K., „glauben Sie denn, daß ich
schuldlos bin?“ „Nun, schuldlos,“ sagte das Fräulein, „ich will nicht
gleich ein vielleicht folgenschweres Urteil aussprechen, auch kenne ich
Sie doch nicht, immerhin, es muß doch schon ein schwerer Verbrecher
sein, dem man gleich eine Untersuchungskommission auf den Leib schickt.
Da Sie aber doch frei sind — ich schließe wenigstens aus Ihrer Ruhe,
daß Sie nicht aus dem Gefängnis entlaufen sind — so können Sie doch
kein solches Verbrechen begangen haben.“ „Ja,“ sagte K., „aber die
Untersuchungskommission kann doch eingesehen haben, daß ich unschuldig
bin oder doch nicht so schuldig, wie angenommen wurde.“ „Gewiß, das
kann sein,“ sagte Fräulein Bürstner sehr aufmerksam. „Sehen Sie,“ sagte
K., „Sie haben nicht viel Erfahrung in Gerichtssachen.“ „Nein, das habe
ich nicht,“ sagte Fräulein Bürstner „und habe es auch schon oft
bedauert, denn ich möchte alles wissen, und gerade Gerichtssachen
interessieren mich ungemein. Das Gericht hat eine eigentümliche
Anziehungskraft, nicht? Aber ich werde in dieser Richtung meine
Kenntnisse sicher vervollständigen, denn ich trete nächsten Monat als
Kanzleikraft in ein Advokatenbureau ein.“ „Das ist sehr gut,“ sagte K.,
„Sie werden mir dann in meinem Prozeß ein wenig helfen können.“ „Das
könnte sein,“ sagte Fräulein Bürstner, „warum denn nicht? Ich verwende
gern meine Kenntnisse.“ „Ich meine es auch im Ernst,“ sagte K., „oder
zumindest indem halben Ernst, in dem Sie es meinen. Um einen Advokaten
heranzuziehen, dazu ist die Sache doch zu kleinlich, aber einen
Ratgeber könnte ich gut brauchen.“ „Ja, aber wenn ich Ratgeber sein
soll, müßte ich wissen, worum es sich handelt,“ sagte Fräulein
Bürstner. „Das ist eben der Haken,“ sagte K., „das weiß ich selbst
nicht.“ „Dann haben Sie sich also einen Spaß aus mir gemacht,“ sagte
Fräulein Bürstner übermäßig enttäuscht, „es war höchst unnötig, sich
diese späte Nachtzeit dazu auszusuchen.“ Und sie ging von den
Photographien weg, wo sie so lange vereinigt gestanden hatten. „Aber
mein Fräulein,“ sagte K., „ich mache keinen Spaß. Daß Sie mir nicht
glauben wollen! Was ich weiß, habe ich Ihnen schon gesagt. Sogar mehr
als ich weiß, denn es war gar keine Untersuchungskommission, ich nenne
es so, weil ich keinen andern Namen dafür weiß. Es wurde gar nichts
untersucht, ich wurde nur verhaftet, aber von einer Kommission.“
Fräulein Bürstner saß auf der Ottomane und lachte wieder. „Wie war es
denn?“ fragte sie. „Schrecklich“ sagte K., aber er dachte jetzt gar
nicht daran, sondern war ganz vom Anblick des Fräulein Bürstner
ergriffen, die das Gesicht auf eine Hand stützte — der Ellbogen ruhte
auf dem Kissen der Ottomane — während die andere Hand langsam die Hüfte
strich. „Das ist zu allgemein,“ sagte Fräulein Bürstner. „Was ist zu
allgemein?“ fragte K. Dann erinnerte er sich und fragte: „Soll ich
Ihnen zeigen, wie es gewesen ist?“ Er wollte Bewegung machen und doch
nicht weggehn. „Ich bin schon müde,“ sagte Fräulein Bürstner. „Sie
kamen so spät,“ sagte K. „Nun endet es damit, daß ich Vorwürfe bekomme,
es ist auch berechtigt, denn ich hätte Sie nicht mehr hereinlassen
sollen. Notwendig war es ja auch nicht, wie sich gezeigt hat.“ „Es war
notwendig, daß werden Sie erst jetzt sehn,“ sagte K. „Darf ich das
Nachttischchen von ihrem Bett herrücken?“ „Was fällt Ihnen ein?“ sagte
Fräulein Bürstner, „das dürfen Sie natürlich nicht!“ „Dann kann ich es
Ihnen nicht zeigen,“ sagte K. aufgeregt, als füge man ihm dadurch einen
unermeßlichen Schaden zu. „Ja, wenn Sie es zur Darstellung brauchen,
dann rücken Sie das Tischchen nur ruhig fort,“ sagte Fräulein Bürstner
und fügte nach einem Weilchen mit schwächerer Stimme hinzu: „Ich bin so
müde, daß ich mehr erlaube, als gut ist.“ K. stellte das Tischchen in
die Mitte des Zimmers und setzte sich dahinter. „Sie müssen sich die
Verteilung der Personen richtig vorstellen, es ist sehr interessant.
Ich bin der Aufseher, dort auf dem Koffer sitzen zwei Wächter, bei den
Photographien stehen drei junge Leute. An der Fensterklinke hängt, was
ich nur nebenbei erwähne, eine weiße Bluse. Und jetzt fängt es an. Ja,
ich vergesse mich, die wichtigste Person, also ich, stehe hier vor dem
Tischchen. Der Aufseher sitzt äußerst bequem, die Beine übereinander
gelegt, den Arm hier über die Lehne hinunterhängend, ein Lümmel
sondergleichen. Und jetzt fängt es also wirklich an. Der Aufseher ruft,
als ob er mich wecken müßte, er schreit geradezu, ich muß leider, wenn
ich es Ihnen begreiflich machen will, auch schreien, es ist übrigens
nur mein Name, den er so schreit.“ Fräulein Bürstner, die lachend
zuhörte, legte den Zeigefinger an den Mund, um K. am Schreien zu
hindern, aber es war zu spät, K. war zu sehr in der Rolle, er rief
langsam „Josef K.,“ übrigens nicht so laut wie er gedroht hatte, aber
doch so, daß sich der Ruf, nachdem er plötzlich ausgestoßen war, erst
allmählich im Zimmer zu verbreiten schien.
Da klopfte es an die Tür des Nebenzimmers einigemal, stark, kurz und
regelmäßig. Fräulein Bürstner erbleichte und legte die Hand aufs Herz.
K. erschrak deshalb besonders stark, weil er noch ein Weilchen ganz
unfähig war, an etwas anderes zu denken als an die Vorfälle des Morgens
und an das Mädchen, dem er sie vorführte. Kaum hatte er sich gefaßt,
sprang er zu Fräulein Bürstner und nahm ihre Hand. „Fürchten Sie
nichts,“ flüsterte er, „ich werde alles in Ordnung bringen. Wer kann es
aber sein? Hier nebenan ist doch nur das Wohnzimmer, in dem niemand
schläft.“ „Doch,“ flüsterte Fräulein Bürstner an K.s Ohr, „seit gestern
schläft hier ein Neffe von Frau Grubach, ein Hauptmann. Es ist gerade
kein anderes Zimmer frei. Auch ich habe daran vergessen. Daß Sie so
schreien mußten! Ich bin unglücklich darüber.“ „Dafür ist gar kein
Grund,“ sagte K. und küßte, als sie jetzt auf das Kissen zurücksank,
ihre Stirn. „Weg, weg,“ sagte sie und richtete sich eilig wieder auf,
„gehn Sie doch, gehn Sie doch, was wollen Sie, er horcht doch an der
Tür, er hört doch alles. Wie Sie mich quälen!“ „Ich gehe nicht früher,“
sagte K., „bis Sie ein wenig beruhigt sind. Kommen Sie in die andere
Ecke des Zimmers, dort kann er uns nicht hören.“ Sie ließ sich dorthin
führen. „Sie überlegen nicht,“ sagte er, „daß es sich zwar um eine
Unannehmlichkeit für Sie handelt, aber durchaus nicht um eine Gefahr.
Sie wissen, wie mich Frau Grubach, die in dieser Sache doch
entscheidet, besonders da der Hauptmann ihr Neffe ist, geradezu verehrt
und alles, was ich sage, unbedingt glaubt. Sie ist auch im übrigen von
mir abhängig, denn sie hat eine größere Summe von mir geliehen. Jeden
Ihrer Vorschläge über eine Erklärung für unser Beisammen nehme ich an,
wenn er nur ein wenig zweckentsprechend ist, und verbürge mich, Frau
Grubach dazu zu bringen, die Erklärung nicht nur vor der
Öffentlichkeit, sondern wirklich und aufrichtig zu glauben. Mich müssen
Sie dabei in keiner Weise schonen. Wollen Sie verbreitet haben, daß ich
You have read 1 text from German literature.
Next - Der Prozess: Roman - 03
  • Parts
  • Der Prozess: Roman - 01
    Total number of words is 4488
    Total number of unique words is 1307
    46.0 of words are in the 2000 most common words
    58.8 of words are in the 5000 most common words
    63.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 02
    Total number of words is 4600
    Total number of unique words is 1227
    46.2 of words are in the 2000 most common words
    58.9 of words are in the 5000 most common words
    64.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 03
    Total number of words is 4374
    Total number of unique words is 1394
    43.2 of words are in the 2000 most common words
    55.8 of words are in the 5000 most common words
    61.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 04
    Total number of words is 4512
    Total number of unique words is 1353
    45.5 of words are in the 2000 most common words
    58.3 of words are in the 5000 most common words
    63.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 05
    Total number of words is 4531
    Total number of unique words is 1281
    45.4 of words are in the 2000 most common words
    57.2 of words are in the 5000 most common words
    62.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 06
    Total number of words is 4522
    Total number of unique words is 1328
    45.3 of words are in the 2000 most common words
    57.0 of words are in the 5000 most common words
    62.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 07
    Total number of words is 4540
    Total number of unique words is 1359
    44.3 of words are in the 2000 most common words
    57.6 of words are in the 5000 most common words
    63.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 08
    Total number of words is 4453
    Total number of unique words is 1393
    44.3 of words are in the 2000 most common words
    56.5 of words are in the 5000 most common words
    61.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 09
    Total number of words is 4316
    Total number of unique words is 1353
    42.6 of words are in the 2000 most common words
    54.6 of words are in the 5000 most common words
    59.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 10
    Total number of words is 4476
    Total number of unique words is 1322
    44.0 of words are in the 2000 most common words
    57.7 of words are in the 5000 most common words
    64.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 11
    Total number of words is 4504
    Total number of unique words is 1231
    45.1 of words are in the 2000 most common words
    57.4 of words are in the 5000 most common words
    62.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 12
    Total number of words is 4520
    Total number of unique words is 1313
    44.4 of words are in the 2000 most common words
    57.2 of words are in the 5000 most common words
    63.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 13
    Total number of words is 4537
    Total number of unique words is 1214
    48.0 of words are in the 2000 most common words
    60.4 of words are in the 5000 most common words
    66.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 14
    Total number of words is 4546
    Total number of unique words is 1355
    43.8 of words are in the 2000 most common words
    56.4 of words are in the 5000 most common words
    61.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 15
    Total number of words is 4574
    Total number of unique words is 1373
    43.0 of words are in the 2000 most common words
    55.7 of words are in the 5000 most common words
    61.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 16
    Total number of words is 4522
    Total number of unique words is 1354
    45.3 of words are in the 2000 most common words
    58.1 of words are in the 5000 most common words
    62.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Prozess: Roman - 17
    Total number of words is 1810
    Total number of unique words is 824
    48.0 of words are in the 2000 most common words
    57.4 of words are in the 5000 most common words
    62.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.