Meister Autor; oder, die Geschichten vom versunkenen Garten - 03

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eines nach dem andern, und wir haben an nichts gedacht, das kann ich Sie
versichern. Und nun war ich neulich schon vor Ihrer Tür, lieber Herr
Bergschreiber, als uns das Stadtgericht herzitiert hatte; aber Sie waren
damals verreist, und so mußte ich mit meiner großen Neuigkeit und in meiner
Bedrängnis wieder abziehen. Der Kleine war tot, und er hatte uns seinen
letzten Streich gespielt; -- was meinen Sie, was er getan hatte, um einen
letzten Tritt in unsern ruhigen Ameisenhaufen zu vollführen? -- er hatte
unser Trudchen, die Gertrude Tofote, zu seiner Generalerbin eingesetzt! --
Er hatte es getan! er hatte das Trudchen zu seiner Erbin gemacht, und da er
nie etwas getan hat, ohne dabei etwas im Schilde zu führen, so sind wir nun
schon monatelang in aller Unruhe und Todesangst und zerbrechen uns Herz und
Kopf und Sinn um die Frage, weshalb er es getan habe? Am Tage nach seinem
Begräbnis war der Mohr bei uns. Denken Sie sich, -- er, der Kleine, hatte
gewollt, daß niemand von uns anders als durch der Zeiten Lauf von seinem
Abscheiden benachrichtigt werden sollte; und bei seinem Grabe und
Leichenkondukt hat er auch niemand von uns sehen wollen, und -- jetzt --
lieber Herr, Sie, der Sie mit allen Schreibereien Bescheid wissen, kommen
Sie mit mir! Das Trudchen sitzt, seit ich bei Ihnen bin, mutterseelenallein
im Gasthof bei den Fuhrleuten, und wartet wahrscheinlich mit Schmerzen auf
mich, und jetzt -- wenn Sie nichts Besseres vorhaben, so kommen Sie, uns
zum Troste in der Ratlosigkeit, mit und helfen uns, ihre Erbschaft
anzutreten! Ich bitte Sie herzlich, so gütig zu sein.«


Siebentes Kapitel.

Länger als eine gute Stunde hatte Herr Autor Kunemund seinem Herzen Luft
gemacht, und ich hatte ihn erzählen lassen, und ihn, wie oben bemerkt,
sogar nicht wenig ermuntert, so ausführlich wie möglich zu sein; aber jetzt
fuhr mir ein um desto größerer Schrecken durch die Glieder.
»Mein Himmel, die Gertrud in der Stadt Lübeck! den ganzen Morgen da allein?
Kunemund, ich bitte Sie, weshalb konnten Sie mir das nicht gleich sagen?
Wie könnt Ihr das Kind -- das Fräulein, so allein in dem Fuhrmannsausspann
sitzen lassen?«
»Weshalb denn nicht, lieber Herr? Wir haben gute Bekannte und Freunde
dorten; gerade unter den Fuhrleuten haben wir die besten Freunde; und dann
ist der Jüd Salomon Prasem auch mit uns gekommen, -- das Trudchen war da
ganz gut aufgehoben, bis wir es abholen.«
Das mochte nun sein; aber nichtsdestoweniger vervollständigte ich in
hastigster Weise meine Toilette, und nach zehn Minuten schon befanden wir
uns in den Gassen der Stadt: ich in aller Ungeduld, aber der Meister Autor,
ohne es im geringsten eilig zu haben. Im Gegenteil, er hatte Zeit und Muße
für jede Merkwürdigkeit, die ihm unterwegs aufstieß, und des Merkwürdigen
stieß und fiel ihm alle zehn Schritte weit die Hülle und Fülle auf. Endlich
erreichten wir die Stadt Lübeck aber doch.
Das ist in der Tat einer der besuchtesten und nahrhaftesten
Ausspanngasthöfe der alten Stadt, und der Verkehr dort an allen Tagen der
Woche sehr lebhaft; am Sonnabend jedoch am lebhaftesten. Und es war ein
Sonnabend, und das Getöse vor, sowie die Bewegung in dem Hause ließen für
den Inhaber des altberühmten Schildes nichts zu wünschen übrig. Ein halb
Dutzend und mehr Lastwagen und Bauerwagen hielt vor dem hohen und weiten
Torwege, und versperrte weithin die ziemlich breite Straße. Zertretenes
Stroh, Fässer, Kisten, Kasten und Körbe, Hunde, Federvieh, Kinder, Gäste
aller Art und jedes Geschlechtes füllten den Hof, die mächtige Hausflur,
die Gaststuben und die Treppen. Aus der schwarzen, gewaltigen Küche
leuchtete es gleich einer keineswegs geringen Feuersbrunst, mit der
freilich der begleitende Geruch gottlob gar nicht stimmte. Kellner und
Kellnerinnen, Köchinnen, Hausknechte, Stallknechte und vor allem Wirt und
Wirtin schlugen nicht bloß in der Seele Rad, sondern machten auf jedermann,
der mit offenem Munde und aufgesperrten Augen sich in dem Gewühl hin und
her schieben und stoßen ließ, den Eindruck, als ob sie auch in einem
fortwährenden, nimmer wieder endenden körperlichen Radschlagen begriffen
seien.
In diesen Lärm und Wirrwarr traten auch wir jetzo ein, der Meister Autor
und ich, und der Meister bahnte den Weg. Drei oder vier braune ausgetretene
Stufen hinauf drängten wir uns aus dem Getümmel des Hausflurs in den Tumult
der Gaststube hinein, und richtig fanden wir da die Gertrud Tofote und zwar
ganz an demselben Platze, auf welchen sie der Meister Kunemund hingesetzt
hatte mit der Ermahnung, sie möge sich die Zeit nicht lang werden lassen,
er komme im Augenblick zurück und bringe den Trost im Elend (=NB=. in
meiner Person) hoffentlich gleich mit her.
Auf _den_ Trost hin hatte das junge Mädchen dann dagesessen, und -- wie
sich sofort auswies -- keinen Augenblick Langeweile gehabt oder sich gar
nach uns gesehnt. Als es uns erblickte, sprang es hinter seinem Tische
mitten unter den verschiedenartigsten Sonnabendmorgengästen der Stadt
Lübeck auf und rief, ohne anfangs die mindeste Notiz von mir zu nehmen:
»O Onkel, es ist gut, daß du kommst! wir haben schon lange auf dich
gewartet! Kennst du den hier noch?«
Und sie wies unbefangen auf einen hübschen jungen Menschen, der neben ihr
gleichfalls von der rotbraunen Bank aufgestanden war, und viel verlegener
als die Gertrud, errötend uns anlächelte und in seiner schmucken
Matrosentracht wirklich hübsch -- sehr hübsch -- und um so hübscher je
blöder aussah.
»Na,« sagte Herr Kunemund, »es ist wohl nicht an dem? Ja, wahrhaftig, es
ist doch an dem -- er ist es! Je, Karl, wie kommst denn du hieher? woher
bist du gefallen, Junge? Na, das ist wahrlich ein vergnügt Zusammentreffen,
Karl, und dich können wir gleichfalls gerade brauchen. Siehst du, Trude,
hab' ich's dir nicht gleich gesagt, daß du hübsche Leute zu deiner
Unterhaltung hier finden würdest?«
Sie reichten einander die Hände, über den Köpfen und Schultern des Volkes
am Tische weg, und ein teilnehmendes, vergnügtes Grinsen ging über jedes
Gesicht an den vier Seiten. Bauern und Fuhrleute, Weiber und Kinder nahmen
teil an dem fröhlichen Wiedersehen; aber den größten Teil nahm natürlich
der Jüd Salomon Prasem, der da denn auch sagte:
»Mein, bei mir hat sich die Gertrude zu bedanken; -- denn wer war's, der
ihr den Karl Schaake herbeilotsete? Ich war es, Herr Kunemund.«
»Sollst deine Ehre behalten, alter Sackträger,« rief der Meister Autor, und
das Trudchen -- ja freilich, reden wir doch einmal von der Gertrud Tofote,
ehe wir weiter schreiben. --
Es wird viel Wasser die deutsche Literatur hinunterlaufen, bevor ein
zweites Nixen- oder Waldelfen-Gesicht wie das wieder aus ihr emportaucht!
Das Trudchen hatte sich verändert in den Jahren, die hingegangen waren,
seit wir es als Kind zuerst am Bache im Elm trafen. Es war ein großes
Mädchen geworden -- eine Jungfrau, wie man in den Büchern, -- ein Fräulein,
wie man im Leben des Tages sagt. Und was für eine Jungfrau?! was für ein
Fräulein!
Daß ich das Kind von Zeit zu Zeit wachsen gesehen hatte, erhöhte meine
jetzige Überraschung nur; denn wer sieht sich je satt an den uralten
Taschenspielerkunststücken der alten geschickten Prestidigitatrice, Madame
Physis, sonst auch Dame Natur genannt?! -- Trudchen Tofote war eine
reizende, völlig ausgewachsene Blondine von achtzehn Jahren geworden, und
seltsamerweise schien der junge Leichtmatrose Karl Schaake das gleichfalls
herausgefunden zu haben.
»Erlauben Sie gefälligst,« sagte der Meister Autor fein und höflich,
»erlauben Sie, daß ich Ihnen diesen jungen Mann hier vorstelle und mit
Namen nenne. Es ist nämlich Karl Schaake aus unserm Dorfe vor dem Walde,
wissen Sie; sein Vater war Leinweber, sein Großvater war Leinweber, sein
Urgroßvater war Leinweber, und von Rechts wegen müßte er, dieser Junge
hier, auch Leinweber sein; aber können Sie es ihm verdenken, wenn er der
ewigen sitzenden Lebensart halben sich mal in das Gegenteil geschlagen hat?
Der Bengel fährt -- tanzt auf dem Seil -- geht querüber auf dem Wasser,
kurz, um es kurz zu sagen, ist zu Schiff gegangen und hat alle seine
ehrwürdigen Vorfahren mit offenem Maule sitzen lassen. Was sagen Sie dazu?«
Ehe ich etwas dazu sagen konnte, hatte sich der Meister bereits wieder an
den Seemann selber gewandt:
»Und nun, du Schlingel, noch einmal: wo kommst du her? wo hast du dich
wieder herumgetrieben?«
»O Herr Onkel, das wäre weitläufig zu beschreiben!« meinte der junge Mensch
lachend. »Sie haben es ja schon längst verschworen, mir ein Wort zu
glauben, und haben, was schlimm genug ist, auch das Trudchen auf den
Glauben hin abgerichtet. Was meinen Sie nun, wenn ich hab' helfen,
muhammedanische Pilger von Malakka nach Dscheddah expedieren und zwar
während der ganzen drei letzten Jahre?«
»Das wird wieder ein schönes Geschäft gewesen sein!«
»Das war es freilich dann und wann. Hamburger Bark Kehrwieder, -- Kapitän
Klütgen. Fragen Sie nur nach, die ganze Küste entlang, Onkel; o sie wissen
mich zu schätzen, die Kerle, die das Gesicht auf dem Bauche tragen, von
Sumatra bis Suez -- besser als Sie, Onkel Kunemund.«
»Na, na, so genau wie ich, werden sie dich doch nicht kennen, Karl,« sagte
der Onkel mit dem Zeigefinger in der Luft.
»Aber die Gertrud kennt mich _noch_ besser!« rief Herr Karl Schaake. »Nicht
wahr, du?« Und schwerlich konnte jemand eine größere Dringlichkeit in ein
solches: Nicht wahr, du? legen. --
Trudchen Tofote lachte vergnügt und verschämt und gab dem Leichtmatrosen
einen Schlag auf die Schulter, der seinen ersten Schuß auch nur im Elmwalde
getan haben konnte. Auf eine wörtliche Äußerung ließ sie sich jedoch nicht
ein, und also nahm der Onkel Kunemund wieder das Wort.
»Also hast du die Stadt Lübeck gerade so angelaufen, wie du der Alten
daheim über den Küchenschrank fielest. Und die Stelle, allwo die beste
Piepwurst hing, die nahmest du uns auch niemalen mit; aber die Wurst
vermißten wir dann und wann. Und also hast du dich gleich auch in gewohnter
Weise bei der Trude vor Anker gelegt? Na, das ist schön! Es behagt einem
immer, wenn endlich einmal jemand nach Hause kommt, der wirklich etwas zu
erzählen hat.«
»Aber gern sich auch allerlei erzählen läßt, was während seiner Abwesenheit
auf dem festen Lande vorgefallen ist. Nicht wahr, Trudchen?«
Das Trudchen lächelte wiederum nur vergnügt und verschämt, und es fiel
wiederum dem Meister Autor zu, sich zu besinnen, ob während der Abwesenheit
seines jungen Freundes wirklich etwas der Erwähnung Wertes passiert sei in
dem Walde und vor dem Walde. Ich hielt es für meine Pflicht, ihm dabei zu
Hülfe zu kommen.
»Ist das eine Familie, die in die Stadt gekommen ist, sich eine große
Erbschaft zu besehen und zu holen?« fragte ich. »O ihr Leute, wenn dieses
kein Zeichen ist, daß es euch auch ohne dieselbe wohl geht, so sucht und
nennt mir ein besseres!«
Hierauf sah mich der Herr Kunemund groß und sehr erschrocken an, schlug
sich vor die Stirn und rief:
»Herr Jesus, ja, das hatte ich ja ganz über dem frohen Wiedersehen
vergessen! Alle Wetter und die Formalitäten?! Und die Gerichtsherren? und
der Signor Ceretto! Um des Himmels willen, Trudchen, Karl, Herr von
Schmidt, -- wir haben keinen Augenblick zu verlieren. Sie haben uns ja auf
zwölf Uhr bestellt -- und da -- schlägt es dreiviertel. Donner und Wetter,
Trudchen, es war doch eigentlich deine Sache, mich daran zu erinnern!«


Achtes Kapitel.

Wenn meine Leser nun etwa glauben sollten, daß wir auf dieses
Zusammenfahren und diese Mahnung hin jetzt wie Besessene von dannen
stürmten, der Hinterlassenschaft Mynheers van Kunemund zu, so würden sie
sehr irren. Wir nahmen uns doch noch Zeit und hatten derselben auch zur
Genüge.
»Davon hat mir Trudchen schon gesagt, Herr Kunemund,« sprach der Matrose
und zwar, wie es schien, mit einem etwas befangenen und gedehnten Tone.
»Eine Erbschaft haben Sie -- hat sie gemacht! Wirklich?«
»Und was für eine!« rief der Meister. »Ich, Gott sei es gedankt, nicht;
aber das Mädchen da! Frage nur den Prasem, was für eine gute Partie es
geworden ist, und was für süße Augen er ihr machen würde, wenn Moses und
die Propheten und vor allen Dingen seine Perl nichts dagegen einzuwenden
hätten.«
»Gerechter -- mein lieber Herr Kunemund!« rief der alte Jude.
»Leugnen Sie es nicht, Salomo,« rief der Meister, »und dir, Karl,
wiederhole ich es mit Nachdruck, der Kleine reibt sich sicherlich heute
morgen da oben, oder -- da unten die Hände. Eine Goldprinzessin ist das
Trudchen und zwar ganz ohne ihr Zutun. Da der Herr Bergassessor von Schmidt
meint, es gehöre auch ins Märchen, und kurios ist's auch, obgleich ich bis
dato noch nicht herausgebracht habe, was der Herr eigentlich mit der Rede
im Sinne hat.«
»Das ist auch gar nicht nötig, alter Hexenmeister!« rief ich lachend; doch
über das offene ehrliche Gesicht des jungen Seefahrers war ein sonderbarer
Schatten gefallen. Er blickte das schöne Kind, die Gertrud Tofote
bedenklich von der Seite an und zerrte unruhig an seinem bunten Halstuche;
ich aber las in seiner Seele, und zwar folgendes:
»Also so steht die Geschichte? Und deshalb aus dem Alltagsverdruß und der
Leineweberei durchgebrannt und auf See gegangen, um ihr mit dem Sack voll
spanischer Dublonen und sämtliche Taschen voll Demanten und Perlen eines
Tages vor die Nase in allerhöchster Glückseligkeit treten und sie fragen zu
können: Na nu Gertrud? --! Uh! Himmel und Hölle, wenn ich ihr jetzt käme
mit dem, was mir die Hadschis eingebracht haben! O verflucht, da wäre es
doch am besten, ich hätte das alte Land gar nicht wieder angelaufen.«
Ich beobachtete einen tiefen Griff beider Hände des jugendlichen
Abenteurers tief in beide Hosentaschen hinunter, und sagte wie er in der
Tiefe meiner Seele:
Ja, ja -- ja! --
Aber jetzt war es wirklich die höchste Zeit zum Aufbruch geworden, und der
Meister sprach nur noch:
»Herr Bergsekretär, den Karl Schaake nehmen wir mit; denn so halb und halb
gehört er doch, von seinen ersten dummen Streichen an, zur Familie;« --
dann gingen wir, und hatten nun sogar zu laufen, um die verlorene Zeit
einzuholen.
Wir liefen, und die ganze Gaststube in der Stadt Lübeck stellte sich auf
die Zehen, um uns respektvoll und mit den notwendigen Glossen nachzusehen.
Wir liefen, und statt sich mit Händen und Füßen gegen die Begleitung des
Trudchens in das unmenschliche Glück hinein zu wehren, lief Karl
selbstverständlich mit der Erbin vorauf.
Es schlug gerade feierlich zwölf Uhr auf Sankt Katharinen, als wir uns an
der alten Kirche vorüber dem Tor zuwendeten.
»Umstände werden sie uns freilich wohl nicht mehr machen. Wir können uns
dreist in den Honigtopf hineinsetzen,« sagte der Meister Autor, und es
verhielt sich selbstverständlich so, wie er sagte.
Wir schritten langsamer den jungen Leuten nach durch das Tor, vorüber an
einem der Kirchhöfe der Stadt, und dann durch eine enge im Zickzack
laufende Gasse, zwischen Planken und lebendigen Gartenzäunen etwa zehn
Minuten fort. Dann standen wir, Gartenhecken, Gärten, Gitter, Gartenhäuser
rechts und links, und suchten uns zu orientieren. Dann fanden wir uns
zurecht und schritten in eine Nebengasse hinein, in welcher wir dann
natürlich wieder so ratlos als vorher standen.
»Sie wissen es ja, wie er sich verholländert hat,« sagte der Meister Autor,
»nehmen Sie es also nur nicht übel, wenn ich nach meinem eigenleiblichen
Bruder so verrückt frage. -- Sagen Sie, junge Frau, wo hat sich denn
eigentlich der Dachs verklüftet -- ich meine mein kleiner Bruder -- ich
meine, wo wohnt denn der Herr van Kunemund?!«
Diese Frage war an eine durchaus nicht mehr junge Weibsperson, die, einen
Henkeltopf tragend, uns entgegenkam, gerichtet, und sofort erfolgte die
Antwort der dem Gespräch nach leicht erreglichen Dame:
»Hören Sie, wenn Sie den meinen, den kleinen, gelben Kerl, mit dem vielen
Geld -- der lebt gar nicht mehr. Sie alter Narr, wenn aber Sie die Leute
vexieren wollen, so gehen Sie da auf den Kirchhof und dann können Sie --«
Was der Meister Kunemund konnte, wollen wir dahin gestellt sein lassen; wir
gingen eiligst weiter und trafen ein kleines Mädchen, welches ebenfalls
einen Henkeltopf trug, und welches auf unsere Frage, mit dem Finger
deutend, sagte:
»Herr je, da guckt's ja über die Hecke!« und dann sofort Reißaus nahm.
Unsere Augen waren sämtlich der andeutenden Richtung des Kinderfingers
gefolgt.
»Richtig!« sagte der Meister. »Nun, Gott sei Dank, jetzt haben wir es doch
herausgebracht, wo er sich verklüftet hat.«
Was aber da über die Hecke guckte, das war in der Tat nicht gewöhnlich, und
konnte wohl einem, der unvermutet auf den Anblick stieß, einen gelinden
Schrecken einjagen. Solch eine kohlschwarze Teufelsfratze mit solchem
krausen schloßenweißen Wollenhaar sollte noch zum zweitenmal über eine
norddeutsche Hainbuchen- und Nußbaumhecke gucken.
»'s ist sein Mohr, erschrick nicht, Karl Schaake!« rief der Meister; und
schon war das Trudchen an der Hecke und reichte dem grinsenden Greuel die
Hand in die Höhe. Aber je näher wir andern herankamen, desto mehr versank
der Schwarze hinter den grünen Blättern -- doch glücklicherweise nur aus
Höflichkeit, denn er empfing uns mit einer tiefen Verbeugung an den
Rokoko-Sandsteinpfeilern des Gartentores, reichte dem Herrn Kunemund
gleichfalls die Hand und sagte:
»Ist es der Herrschaft endlich gefällig gewesen? Wahrhaftig, ich kenne
Leute in Bremen, sowie an manchem andern Platze in und um Europa, die
eiliger angerannt gekommen wären.«
»Siehst du, Onkel, das habe ich dir auch gesagt!« rief Gertrude Tofote, und
damit traten wir über die Schwelle des Gartens und ein in das Erbe, welches
Mynheer van Kunemund der Tochter Arend Tofotes gegeben hatte, und wir sahen
alle noch einmal zurück über die Schulter, nur die Gertrud nicht; --
Gertrud sagte:
»Oh!« und sah sich nur um.
»Es ist _doch_ wunderlich!« sprach der Meister Autor, kopfschüttelnd nach
den dichten dunkeln Baumgipfeln blickend, die in der Ferne die Lage des
Kirchhofes andeuteten, auf welchem man seinen kleinen Bruder eingescharrt
hatte, ohne daß der Meister dabei zugegen gewesen war.
Was mich persönlich anbetraf, so hatte ich mich seit meinen Kindheitsjahren
nicht in einer gleichen märchenhaften, neugierig-bänglichen Stimmung wie
die jetzige befunden. Und da sich meine Rolle hier doch nur auf die eines
horchenden, zurechtlegenden Beschauers beschränkte, so entging mir wenig
dessen, was die Stunde bot; und alles, was ich sah, hörte -- paßte in das
Märchen -- vor allem andern auch der junge, verdrossene Seefahrer, Herr
Karl Schaake, der Leichtmatrose.
Da standen wir im Grün und in der Sonne und mitten im verwilderten Rokoko.
Aus ausgewuchertem dichten Taxus sahen graue Sandsteinfiguren --
pausbackige Kinder, hochbusige Nymphen hervor. Der gelbe feine Sand
knirschte unter unsern Füßen, und an einer uralten Sonnenuhr in der Mitte
des Rundplatzes machte uns der Mohr Mynheers van Kunemund eine zweite und
womöglich noch tiefere Verbeugung:
»Dort ist das Haus,« sagte er, auf ein altersschwarzes moosbedecktes
Ziegeldach deutend, welches in einer Entfernung von etwa hundert Schritten
über das Gebüsch emporragte.
»Und wo sind die Gerichtsherrn?« fragte Herr Autor Kunemund.
Auf diese Frage hin zog Signor Ceretto grinsend die Schulter in die Höhe:
»Die Sennorita darf sich darauf verlassen, daß sie in ihrem Eigentum ist.
Der Herr Kunemund weiß das auch recht wohl; er hat es ja selber auf dem
Stadtgericht gehört, daß alles in Ordnung sei. Der selige Herr verstand es
bis zum Letzten, Ordnung in allen seinen Angelegenheiten zu machen. Das
gnädige Fräulein darf dreist weiter spazieren.«
»Was ist denn aber das?« fragte der Meister Autor vor einer rotweißen
Stange stehen bleibend, die mitten im Wege zwischen dem Grün, den Blumen,
unter den summenden Bienen, den flatternden Schmetterlingen und den grauen
Steinbildern im Boden stand.
»Das Gewächs hat das Stadtbauamt neulich eingepflanzt, Herr Kunemund,«
sagte der Mohr. »Es findet alles sein Ende in der Welt. Jede Zeit hat ihr
eigenes Pläsier und kümmert sich wenig um das der vorhergegangenen. Uns
macht nun das Baumfällen Vergnügen. Den Stadterweiterungsplan haben Sie
wohl noch nie zu Gesicht gekriegt, Herr Kunemund?«
»Donner und Hagel, sie werden uns doch wohl hier keine Häuser hinsetzen
wollen?!« schrie der Meister Autor, und es wird auch wieder viel Wasser die
deutsche Literatur herabrinnen, ehe sie wieder ein Grinsen sieht, wie das,
mit welchem Signor Ceretto Wichselmeyer aus dem Schüsselkorb zu Bremen den
Aufschrei des Meisters beantwortete.
»Sie wollen mir in meinen Garten Häuser bauen?« rief auch Fräulein Gertrud
Tofote, und zum drittenmal verneigte sich der Zaubermohr vor ihr und sagte:
»Nach dem Stadterweiterungsplan geht die Prioritätenstraße grade über das
Grundstück. Ich bitte gehorsamst -- sehen Sie dort, an dem Bassin steht der
zweite Pfahl. Ei, der selige Herr wußte gar wohl, was er tat, als er den
Garten kaufte. Es war ein solides Geschäft, -- nur schade, daß er die
Kommission mit den Meßketten nicht selber mehr an der Tür begrüßen durfte.«
Ich hatte die Hand auf einen die Flöte blasenden Satyr gelegt; der Meister
Autor sah mit zusammengezogenen Augenbrauen an den alten hohen Linden
empor, der Seefahrer war an den Rand des Wasserbeckens getreten und sah
finster hinein, und Trudchen -- Trudchen trat zu dem alten unheimlichen
Gartenhüter und fragte:
»Aber dürfen sie denn das, wenn ich nicht mag?«
»Sie werden viel Geld bezahlen, gnädiges Fräulein,« antwortete Ceretto.
»Für viel Geld bekommt man alles, was man will. Für Geld und für gar nicht
viel hat man alle meine Großväter bekommen, und meinen Urgroßvater sogar
für eine abgelegte neapolitanische Schiffsleutnantshose. Die Überlieferung
davon ist in der Familie geblieben von Abu Telfan im Tumurkielande her bis
in den Schüsselkorb zu Bremen. Was mich persönlich angeht, so hatte mich
der selige Herr, -- ich meine immer Mynheer van Kunemund, für vierzig Taler
jährlich und einen neuen Bedientenrock alle Weihnachten.«
»Damals sagten Sie mir, Ihre Angehörigen stammten aus dem Lande Kongo,«
sagte der Meister Autor, um doch wieder etwas zu bemerken.
»Aus Banza Sonjo! Nicht wahr? Ja, das ist auch wenigstens zur Hälfte
richtig. Aus dem Nest war meine Urgroßmutter; die wurde aber auf einen
andern Handel zugegeben und kam mit meinem Herrn Urgroßvater erst in Puerto
Principe auf Cuba in Bekanntschaft. Sie konnten beide nichts dafür, es
sprachen damals auch Geschäftsrücksichten mit, aber, wahrhaftig, bloß die
des kreolischen Pflanzers. Nun, ich will dem gelben Schurken heut ein gut
Jahrhundert später keinen bösen Leumund darum machen, zumal -- heut heute,
schönes, junges, gnädiges Fräulein; denn _mir_ gefällt die Welt heute recht
sehr, recht sehr! Ich meines Teils habe bis dato noch immer mein Vergnügen
drin gefunden.«


Neuntes Kapitel.

Wir standen noch einen Augenblick um die Stange des Stadterweiterungsplanes
her, und dann wendeten wir uns alle ab und dem Hause zu. Um zu demselben zu
gelangen, mußten wir das gleichfalls mit einem bemoosten Rande von
Sandstein eingefaßte Wasserbecken umschreiten.
»Das Ding hat eine merkwürdige Tiefe,« sagte Signor Ceretto. »Mynheer und
ich haben es ausgemessen. Der Grund ist weit hinabwärts versumpft und
verschlammt; ob man allerlei Andenken aus der alten Zeit finden wird, wenn
das Bauamt den Fleck trocken legt, kann ich nicht sagen. Es hat aber vieles
und wunderliches Menschenvolk hier im Hause gewohnt.«
Hier im Hause! Wir standen jetzt vor dem Hause, in welchem zuletzt Mynheer
van Kunemund gewohnt hatte, und welches jetzt dem Trudchen Tofote als
Eigentum zugefallen war.
»Zu seiner Zeit war es, trotzdem daß es nicht sehr groß ist, ein
Wunderwerk,« meinte der schwarze Gartenhüter. Und wahrlich, ein Wunderwerk
war es auch heute noch, und vielleicht grade heute mehr denn je.
»Oh!« rief Gertrude Tofote, nach der Hand des Meisters Autor greifend, aber
sie sofort fallen lassend, um die breiten Steintritte, die sich an der
ganzen Vorderseite des Gebäudes herzogen, hinaufzueilen. Und wäre jetzt aus
der Glastür in der Mitte der Erbauer im Brokatrock mit der Allongeperücke
und dem zierlichen Degen, den dreieckigen Hut unter dem Arme,
hervorgetreten, um sich mit der ganzen feierlichen Zierlichkeit des Jahres
Siebenzehnhundert über ihre Hand zu neigen und das schöne Kind in _sein_
Besitztum einzuführen, -- niemand von uns andern, die wir noch auf dem
heißen gelben Sande vor den breiten Treppenstufen standen, würde einen
außergewöhnlichen Schauder darob verspürt haben.
»In der Umgegend von Batavia trifft man auch solche kuriose alte
Gartenhäuser,« sagte der Matrose. »Aber sie versinken allmählich im
Sumpfe.«
»Ruppig, aber wunderschön!« rief der Meister Autor. »Und _das_ wollen sie
auch wegbrechen, ihrer dummen Straße wegen?«
»Das erst recht, Herr Kunemund. Ich meine doch, es hat lange genug
gestanden,« sagte Ceretto, »aber die Herrschaften sehen, die junge Herrin
wird ungeduldig -- gehen wir hinein; inwendig ist's noch viel
absonderlicher, und wir haben gleichfalls das Unsrige geleistet, um die
Wirtschaft für das gnädige schöne Fräulein so bunt als möglich
herzurichten. O, darauf verstanden wir uns: ich und der selige Herr. Wir
haben beide, jeder in seiner Art, die Welt danach abgegraset.«
Wir erstiegen nun auch die breiten Steinstufen zwischen den beiden
verwitterten Sphinxen und standen vor der schon erwähnten Glastür und den
fast bis auf den Boden herabreichenden Fenstern des Hauses.
An der Türe erwies sich der wunderliche Führer aber nochmals als ein für
seine Aufgabe vollkommen passender Mann.
Mit einem lächelnden Blick auf Gertrude deutete er nochmal zurück auf den
Garten, -- die Blumen, den ausgewucherten Taxus, das sonstige Gebüsch und
die mannigfachen Bildwerke, die aus dem Grünen hervorsahen: Blumenkörbe
tragende Nymphen, Pansflötenbläser und pausbackige Kinderfiguren.
»Sie haben alle gewartet!« sagte er. »Sie haben auf das Fräulein gewartet.
Sie haben sich gelangweilt über hundert Jahre.«
»Das glaube ich!« brummte der Leichtmatrose Karl Schaake. »Es war zwar sehr
freundlich von ihnen, aber nötig war's nicht. Was haben sie mit dem
Trudchen zu schaffen, die lächerlichen alten Galionbilder?... Nichts!«
»So?!« sagte der Meister Autor Kunemund. »Hast du deshalb dem Kerl da einen
solchen grimmigen Nasenstüber versetzt, Karl?«
Und er zeigte auf einen mit einem kaum noch erkennbaren Bogen bewaffneten
knieenden Amor unter einem Rosengebüsch, gerade der Eingangstür des Hauses
und dem im Sonnenlicht glitzernden Wasserbecken gegenüber. Sicherlich wußte
Herr Autor durchaus nicht, wie fein er sich durch sein Wort und seine
Handbewegung erwies. --


Zehntes Kapitel.

Die Jahre sind hingegangen seit dem Tage. Nicht viele Jahre -- fünf zum
höchsten, kurz eine lange, lange Zeit. Ich habe das Meinige erlebt
währenddem -- die Welt roch einige Male recht brandig -- Saturn entwickelte
mehrmals einen gott- oder göttergesegneten Appetit: die Knochen seiner
Kinder knackten und knirschten unter seinen Zähnen; es floß ihm rot an den
Kinnladen herab; hier und da lief das Blut in den Straßengräben und
Ackerfurchen: im Bunten eine buntfarbige Erinnerung mehr, das ist das
einzige, was mir von jenen Stunden blieb, jenem Tage, an welchem Herr
Kunemund mich abholte, seine kleine Freundin in ihre Erbschaft zu geleiten.
Es war ein Gebäude, wie es im achtzehnten Jahrhundert die Herren aus der
Umgebung Serenissimi in großen und kleinen Residenzen in ihren Gärten
versteckten, und wie es in so manchem Schau- und Trauerspiel, in so manchem
Roman nicht nur des achtzehnten, sondern auch des neunzehnten Jahrhunderts
sich aufbaut als Schauplatz von Liebe und von Kabale. Ein Häuschen, in
welchem aber auch von Thümmel seine Wilhelmine hätte schreiben können, und
in welchem der Verfasser der Reise in die mittägigen Provinzen von
Frankreich sich auch unter dem, was Mynheer van Kunemund hinzugetan, gewiß
nicht unbehaglich gefühlt haben würde. Die Stukkaturplafonds und die
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