Das Käthchen von Heilbronn: Oder, die Feuerprobe - 1

Süzlärneñ gomumi sanı 4410
Unikal süzlärneñ gomumi sanı 1527
36.7 süzlär 2000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
48.7 süzlär 5000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
54.4 süzlär 8000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
Härber sızık iñ yış oçrıy torgan 1000 süzlärneñ protsentnı kürsätä.
Das Käthchen von Heilbronn (oder die Feuerprobe)
Heinrich von Kleist
Ein großes historisches Ritterschauspiel

Personen:
Der Kaiser
Gebhardt, Erzbischof von Worms
Friedrich Wetter, Graf vom Strahl
Gräfin Helena, seine Mutter
Eleonore, ihre Nichte
Ritter Flammberg, des Grafen Vasall
Gottschalk, sein Knecht
Brigitte, Haushälterin im gräflichen Schloß
Kunigunde von Thurneck
Rosalie, ihre Kammerzofe
Sybille, deren Stiefmutter
Theobald Friedeborn, Waffenschmied aus Heilbronn
Käthchen, seine Tochter
Gottfried Friedeborn, ihr Bräutigam
Maximilian, Burggraf von Freiburg
Georg von Waldstätten, sein Freund
Ritter Schauermann und Ritter Wetzlaf, seine Vasallen
Der Rheingraf vom Stein, Verlobter Kunigundens
Friedrich von Herrnstadt und Eginhardt von der Wart, seine Freunde
Graf Otto von der Flühe, Wenzel von Nachtheim und Hans von Bärenklau,
Räte des Kaisers und Richter des heimlichen Gerichts
Jakob Pech, ein Gastwirt
Drei Herren von Thurneck
Kunigundens alte Tanten
Ein Köhlerjunge
Ein Nachtwächter
Mehrere Ritter
Ein Herold, zwei Köhler, Bedienten, Boten, Häscher, Knechte und Volk

Die Handlung spielt in Schwaben


Erster Akt
Szene: Eine unterirdische Höhle, mit den Insignien des Vehmgerichts,
von einer Lampe erleuchtet.

Erster Auftritt
Graf Otto von der Flühe als Vorsitzer, Wenzel von Nachtheim, Hans von
Bärenklau als Beisassen, mehrere Grafen, Ritter und Herren, sämtlich
vermummt, Häscher mit Fackeln usw.--Theobald Friedeborn, Bürger aus
Heilbronn, als Kläger, Graf Wetter vom Strahl als Beklagter, stehen
vor den Schranken.

Graf Otto (steht auf). Wir, Richter des hohen, heimlichen Gerichts,
die wir, die irdischen Schergen Gottes, Vorläufer der geflügelten
Heere, die er in seinen Wolken mustert, den Frevel aufsuchen, da, wo
er, in der Höhle der Brust, gleich einem Molche verkrochen, vom Arm
weltlicher Gerechtigkeit nicht aufgefunden werden kann: wir rufen
dich, Theobald Friedeborn, ehrsamer und vielbekannter Waffenschmied
aus Heilbronn auf, deine Klage anzubringen gegen Friedrich, Graf
Wetter vom Strahle; denn dort, auf den ersten Ruf der heiligen Vehme,
von des Vehmherolds Hand dreimal, mit dem Griff des Gerichtsschwerts,
an die Tore seiner Burg, deinem Gesuch gemäß, ist er erschienen, und
fragt, was du willst? (Er setzt sich.)
Theobald Friedeborn. Ihr hohen, heiligen und geheimnisvollen Herren!
Hätte er, auf den ich klage, sich bei mir ausrüsten lassen--setzet
in Silber, von Kopf bis zu Fuß, oder in schwarzen Stahl, Schienen,
Schnallen und Ringe von Gold; und hätte nachher, wenn ich gesprochen:
Herr, bezahlt mich! geantwortet: Theobald! Was willst du? Ich bin
dir nichts schuldig; oder wäre er vor die Schranken meiner Obrigkeit
getreten, und hätte meine Ehre, mit der Zunge der Schlangen--oder
wäre er aus dem Dunkel mitternächtlicher Wälder herausgebrochen und
hätte mein Leben, mit Schwert und Dolch, angegriffen: so wahr mir
Gott helfe! ich glaube, ich hätte nicht vor euch geklagt. Ich erlitt,
in drei und funfzig Jahren, da ich lebe, so viel Unrecht, daß meiner
Seele Gefühl nun gegen seinen Stachel wie gepanzert ist; und während
ich Waffen schmiede, für andere, die die Mücken stechen, sag ich
selbst zum Skorpion: fort mit dir! und laß ihn fahren. Friedrich,
Graf Wetter vom Strahl, hat mir mein Kind verführt, meine Katharine.
Nehmt ihn, ihr irdischen Schergen Gottes, und überliefert ihn allen
geharnischten Scharen, die an den Pforten der Hölle stehen und ihre
glutroten Spieße schwenken: ich klage ihn schändlicher Zauberei,
aller Künste der schwarzen Nacht und der Verbrüderung mit dem Satan
an!
Graf Otto. Meister Theobald von Heilbronn! Erwäge wohl, was du
sagst. Du bringst vor, der Graf vom Strahl, uns vielfältig und von
guter Hand bekannt, habe dir dein Kind verführt. Du klagst ihn, hoff
ich, der Zauberei nicht an, weil er deines Kindes Herz von dir
abwendig gemacht? Weil er ein Mädchen, voll rascher Einbildungen,
mit einer Frage, wer sie sei? oder wohl gar mit dem bloßen Schein
seiner roten Wangen, unter dem Helmsturz hervorglühend, oder mit
irgend einer andern Kunst des hellen Mittags ausgeübt auf jedem
Jahrmarkt, für sich gewonnen hat?
Theobald. Es ist wahr, ihr Herren, ich sah ihn nicht zur Nachtzeit,
an Mooren und schilfreichen Gestaden, oder wo sonst des Menschen Fuß
selten erscheint, umherwandeln und mit den Irrlichtern Verkehr
treiben. Ich fand ihn nicht auf den Spitzen der Gebirge, den
Zauberstab in der Hand, das unsichtbare Reich der Luft abmessen, oder
in unterirdischen Höhlen, die kein Strahl erhellt,
Beschwörungsformeln aus dem Staub heraufmurmeln. Ich sah den Satan
und die Scharen, deren Verbrüderten ich ihn nannte, mit Hörnern,
Schwänzen und Klauen, wie sie zu Heilbronn, über dem Altar abgebildet
sind, an seiner Seite nicht. Wenn ihr mich gleichwohl reden lassen
wollt, so denke ich es durch eine schlichte Erzählung dessen, was
sich zugetragen, dahin zu bringen, daß ihr aufbrecht, und ruft:
unsrer sind dreizehn und der vierzehnte ist der Teufel! zu den Türen
rennt und den Wald, der diese Höhle umgibt, auf dreihundert Schritte
im Umkreis, mit euren Taftmänteln und Federhüten besäet.
Graf Otto. Nun, du alter, wilder Kläger! so rede!
Theobald. Zuvörderst müßt ihr wissen, ihr Herren, daß mein Käthchen
Ostern, die nun verflossen, funfzehn Jahre alt war; gesund an Leib
und Seele, wie die ersten Menschen, die geboren worden sein mögen;
ein Kind recht nach der Lust Gottes, das heraufging aus der Wüsten,
am stillen Feierabend meines Lebens, wie ein gerader Rauch von
Myrrhen und Wachholdern! Ein Wesen von zarterer, frommerer und
lieberer Art müßt ihr euch nicht denken, und kämt ihr, auf Flügeln
der Einbildung, zu den lieben, kleinen Engeln, die, mit hellen Augen,
aus den Wolken, unter Gottes Händen und Füßen hervorgucken. Ging sie
in ihrem bürgerlichen Schmuck über die Straße, den Strohhut auf, von
gelbem Lack erglänzend, das schwarzsamtene Leibchen, das ihre Brust
umschloß, mit feinen Silberkettlein behängt: so lief es flüsternd von
allen Fenstern herab: das ist das Käthchen von Heilbronn; das
Käthchen von Heilbronn, ihr Herren, als ob der Himmel von Schwaben
sie erzeugt, und von seinem Kuß geschwängert, die Stadt, die unter
ihm liegt, sie geboren hätte. Vettern und Basen, mit welchen die
Verwandtschaft, seit drei Menschengeschlechtern, vergessen worden war,
nannten sie, auf Kindtaufen und Hochzeiten, ihr liebes Mühmchen, ihr
liebes Bäschen; der ganze Markt, auf dem wir wohnten, erschien an
ihrem Namenstage, und bedrängte sich und wetteiferte sie zu
beschenken; wer sie nur einmal, gesehen und einen Gruß im
Vorübergehen von ihr empfangen hatte, schloß sie acht folgende Tage
lang, als ob sie ihn gebessert hätte, in sein Gebet ein.
Eigentümerin eines Landguts, das ihr der Großvater, mit Ausschluß
meiner, als einem Goldkinde, dem er sich liebreich bezeigen wollte,
vermacht hatte, war sie schon unabhängig von mir, eine der
wohlhabendsten Bürgerinnen der Stadt. Fünf Söhne wackerer Bürger,
bis in den Tod von ihrem Werte gerührt, hatten nun schon um sie
angehalten; die Ritter, die durch die Stadt zogen, weinten, daß sie
kein Fräulein war; ach, und wäre sie eines gewesen, das Morgenland
wäre aufgebrochen, und hätte Perlen und Edelgesteine, von Mohren
getragen, zu ihren Füßen gelegt. Aber sowohl ihre, als meine Seele,
bewahrte der Himmel vor Stolz; und weil Gottfried Friedeborn, der
junge Landmann, dessen Güter das ihrige umgrenzen, sie zum Weibe
begehrte, und sie auf meine Frage: Katharine, willt du ihn?
antwortete: Vater! Dein Wille sei meiner; so sagte ich: der Herr
segne euch! und weinte und jauchzte, und beschloß, Ostern, die kommen,
sie nun zur Kirche zu bringen.--So war sie, ihr Herren, bevor sie
mir dieser entführte.
Graf Otto. Nun? Und wodurch entführte er sie dir? Durch welche
Mittel hat er sie dir und dem Pfade, auf welchen du sie geführt
hattest, wieder entrissen?
Theobald. Durch welche Mittel?--Ihr Herren, wenn ich das sagen
könnte, so begriffen es diese fünf Sinne, und so ständ ich nicht vor
euch und klagte auf alle, mir unbegreiflichen, Greuel der Hölle. Was
soll ich vorbringen, wenn ihr mich fragt, durch welche Mittel? Hat
er sie am Brunnen getroffen, wenn sie Wasser schöpfte, und gesagt:
Lieb Mädel, wer bist du? hat er sich an den Pfeiler gestellt, wenn
sie aus der Mette kam, und gefragt: Lieb Mädel, wo wohnst du? hat er
sich, bei nächtlicher Weile, an ihr Fenster geschlichen, und, indem
er ihr einen Halsschmuck umgehängt, gesagt: Lieb Mädel, wo ruhst du?
Ihr hochheiligen Herren, damit war sie nicht zu gewinnen! Den
Judaskuß erriet unser Heiland nicht rascher, als sie solche Künste.
Nicht mit Augen, seit sie geboren ward, hat sie ihn gesehen; ihren
Rücken, und das Mal darauf, das sie von ihrer seligen Mutter erbte,
kannte sie besser, als ihn. (Er weint.)
Graf Otto (nach einer Pause). Und gleichwohl, wenn er sie verführt
hat, du wunderlicher Alter, so muß es wann und irgendwo geschehen
sein?
Theobald. Heiligen Abend vor Pfingsten, da er auf fünf Minuten in
meine Werkstatt kam, um sich, wie er sagte, eine Eisenschiene, die
ihm zwischen Schulter und Brust losgegangen war, wieder
zusammenheften zu lassen,
Wenzel. Was!
Hans. Am hellen Mittag?
Wenzel. Da er auf fünf Minuten in deine Werkstatt kam, um sich eine
Brustschiene anheften zu lassen?
(Pause.)
Graf Otto. Fasse dich, Alter, und erzähle den Hergang.
Theobald (indem er sich die Augen trocknet). Es mochte ohngefähr
eilf Uhr morgens sein, als er, mit einem Troß Reisiger, vor mein Haus
sprengte, rasselnd, der Erzgepanzerte, vom Pferd stieg, und in meine
Werkstatt trat: das Haupt tief herab neigt' er, um mit den
Reiherbüschen, die ihm vom Helm niederwankten, durch die Tür zu
kommen. Meister, schau her, spricht er: dem Pfalzgrafen, der eure
Wälle niederreißen will, zieh ich entgegen; die Lust, ihn zu treffen,
sprengt mir die Schienen; nimm Eisen und Draht, ohne daß ich mich zu
entkleiden brauche, und heft sie mir wieder zusammen. Herr! sag ich:
wenn Euch die Brust so die Rüstung zerschmeißt, so läßt der Pfalzgraf
unsere Wälle ganz; nötig ihn auf einen Sessel, in des Zimmers Mitte
nieder, und: Wein! ruf ich in die Türe, und vom frischgeräucherten
Schinken, zum Imbiß! und setz einen Schemel, mit Werkzeugen versehn,
vor ihn, um ihm die Schiene wieder herzustellen. Und während draußen
noch der Streithengst wiehert, und, mit den Pferden der Knechte, den
Grund zerstampft, daß der Staub, als wär ein Cherub vom Himmel
niedergefahren, emporquoll: öffnet langsam, ein großes, flaches
Silbergeschirr auf dem Kopf tragend, auf welchem Flaschen, Gläser und
der Imbiß gestellt waren, das Mädchen die Türe und tritt ein. Nun
seht, wenn mir Gott der Herr aus Wolken erschiene, so würd ich mich
ohngefähr so fassen, wie sie. Geschirr und Becher und Imbiß, da sie
den Ritter erblickt, läßt sie fallen; und leichenbleich, mit Händen,
wie zur Anbetung verschränkt, den Boden mit Brust und Scheiteln
küssend, stürzt sie vor ihm nieder, als ob sie ein Blitz nieder
geschmettert hätte! Und da ich sage: Herr meines Lebens! Was fehlt
dem Kind? und sie aufhebe: schlingt sie, wie ein Taschenmesser
zusammenfallend, den Arm um mich, das Antlitz flammend auf ihn
gerichtet, als ob sie eine Erscheinung hätte. Der Graf vom Strahl,
indem er ihre Hand nimmt, fragt: wes ist das Kind? Gesellen und
Mägde strömen herbei und jammern: hilf Himmel! Was ist dem
Jüngferlein widerfahren; doch da sie sich, mit einigen schüchternen
Blicken auf sein Antlitz, erholt, so denk ich, der Anfall ist wohl
auch vorüber, und gehe, mit Pfriemen und Nadeln, an mein Geschäft.
Drauf sag ich: Wohlauf, Herr Ritter! Nun mögt Ihr den Pfalzgrafen
treffen; die Schiene ist eingerenkt, das Herz wird sie Euch nicht
mehr zersprengen. Der Graf steht auf; er schaut das Mädchen, das ihm
bis an die Brusthöhle ragt, vom Wirbel zur Sohle, gedankenvoll an,
und beugt sich, und küßt ihr die Stirn und spricht: der Herr segne
dich, und behüte dich, und schenke dir seinen Frieden, Amen! Und da
wir an das Fenster treten: schmeißt sich das Mädchen, in dem
Augenblick, da er den Streithengst besteigt, dreißig Fuß hoch, mit
aufgehobenen Händen, auf das Pflaster der Straße nieder: gleich einer
Verlorenen, die ihrer fünf Sinne beraubt ist! Und bricht sich beide
Lenden, ihr heiligen Herren, beide zarten Lendchen, dicht über des
Knierunds elfenbeinernem Bau; und ich, alter, bejammernswürdiger Narr,
der mein versinkendes Leben auf sie stützen wollte, muß sie, auf
meinen Schultern, wie zu Grabe tragen; indessen er dort, den Gott
verdamme! zu Pferd, unter dem Volk, das herbeiströmt, herüberruft von
hinten, was vorgefallen sei!--Hier liegt sie nun, auf dem Todbett, in
der Glut des hitzigen Fiebers, sechs endlose Wochen, ohne sich zu
regen. Keinen Laut bringt sie hervor; auch nicht der Wahnsinn,
dieser Dietrich aller Herzen, eröffnet das ihrige; kein Mensch vermag
das Geheimnis, das in ihr waltet, ihr zu entlocken. Und prüft, da
sie sich ein wenig erholt hat, den Schritt, und schnürt ihr Bündel,
und tritt, beim Strahl der Morgensonne, in die Tür: wohin? fragt sie
die Magd; zum Grafen Wetter vom Strahl, antwortet sie, und
verschwindet.
Wenzel. Es ist nicht möglich!
Hans. Verschwindet?
Wenzel. Und läßt alles hinter sich zurück?
Hans. Eigentum, Heimat und den Bräutigam, dem sie verlobt war?
Wenzel. Und begehrt auch deines Segens nicht einmal?
Theobald. Verschwindet, ihr Herren--Verläßt mich und alles, woran
Pflicht, Gewohnheit und Natur sie knüpften--Küßt mir die Augen, die
schlummernden, und verschwindet; ich wollte, sie hätte sie mir
zugedrückt.
Wenzel. Beim Himmel! Ein seltsamer Vorfall.-Theobald. Seit jenem
Tage folgt sie ihm nun, gleich einer Metze, in blinder Ergebung, von
Ort zu Ort; geführt am Strahl seines Angesichts, fünfdrähtig, wie
einen Tau, um ihre Seele gelegt; auf nackten, jedem Kiesel
ausgesetzten, Füßen, das kurze Röckchen, das ihre Hüfte deckt, im
Winde flatternd, nichts als den Strohhut auf, sie gegen der Sonne
Stich, oder den Grimm empörter Witterung zu schützen. Wohin sein Fuß,
im Lauf seiner Abenteuer, sich wendet: durch den Dampf der Klüfte,
durch die Wüste, die der Mittag versengt, durch die Nacht
verwachsener Wälder: wie ein Hund, der von seines Herren Schweiß
gekostet, schreitet sie hinter ihm her; und die gewohnt war, auf
weichen Kissen zu ruhen, und das Knötlein spürte, in des Bettuchs
Faden, das ihre Hand unachtsam darin eingesponnen hatte: die liegt
jetzt, einer Magd gleich, in seinen Ställen, und sinkt, wenn die
Nacht kömmt, ermüdet auf die Streu nieder, die seinen stolzen Rossen
untergeworfen wird.
Graf Otto. Graf Wetter vom Strahl! Ist dies gegründet?
Der Graf vom Strahl. Wahr ists, ihr Herren; sie geht auf der Spur,
die hinter mir zurückbleibt. Wenn ich mich umsehe, erblick ich zwei
Dinge: meinen Schatten und sie.
Graf Otto. Und wie erklärt Ihr Euch diesen sonderbaren Umstand?
Der Graf vom Strahl. Ihr unbekannten Herren der Vehme! Wenn der
Teufel sein Spiel mit ihr treibt, so braucht er mich dabei, wie der
Affe die Pfoten der Katze; ein Schelm will ich sein, holt er den
Nußkern für mich. Wollt ihr meinem Wort schlechthin, wies die
heilige Schrift vorschreibt, glauben: ja, ja, nein, nein; gut! Wo
nicht, so will ich nach Worms, und den Kaiser bitten, daß er den
Theobald ordiniere. Hier werf ich ihm vorläufig meinen Handschuh hin!
Graf Otto. Ihr sollt hier Rede stehn, auf unsre Frage! Womit
rechtfertigt Ihr, daß sie unter Eurem Dache schläft? Sie, die in das
Haus hingehört, wo sie geboren und erzogen ward?
Der Graf vom Strahl. Ich war, es mögen ohngefähr zwölf Wochen sein,
auf einer Reise, die mich nach Straßburg führte, ermüdet, in der
Mittagshitze, an einer Felswand, eingeschlafen--nicht im Traum
gedacht ich des Mädchens mehr, das in Heilbronn aus dem Fenster
gestürzt war--da liegt sie mir, wie ich erwache, gleich einer Rose,
entschlummert zu Füßen; als ob sie vom Himmel herabgeschneit wäre!
Und da ich zu den Knechten, die im Grase herumliegen, sage: Ei, was
der Teufel! Das ist ja das Käthchen von Heilbronn! schlägt sie die
Augen auf, und bindet sich das Hütlein zusammen, das ihr schlafend
vom Haupt herabgerutscht war. Katharine! ruf ich: Mädel! Wo kömmst
auch her? Auf funfzehn Meilen von Heilbronn, fernab am Gestade des
Rheins? "Hab ein Geschäft, gestrenger Herr", antwortet sie, "das
mich gen Straßburg führt; schauert mich im Wald so einsam zu wandern,
und schlug mich zu Euch." Drauf laß ich ihr zur Erfrischung reichen,
was mir Gottschalk, der Knecht, mit sich führt, und erkundige mich:
wie der Sturz abgelaufen; auch, was der Vater macht? Und was sie in
Straßburg zu erschaffen denke? Doch da sie nicht freiherzig mit der
Sprache herausrückt: was auch gehts dich an, denk ich; ding ihr einen
Boten, der sie durch den Wald führe, schwing mich auf den Rappen, und
reite ab. Abends, in der Herberg, an der Straßburger Straß, will ich
mich eben zur Ruh niederlegen: da kommt Gottschalk, der Knecht, und
spricht: das Mädchen sei unten und begehre in meinen Ställen zu
übernachten. Bei den Pferden? frag ich. Ich sage: wenns ihr weich
genug ist, mich wirds nicht drücken. Und füge noch, indem ich mich
im Bett wende, hinzu: magst ihr wohl eine Streu unterlegen,
Gottschalk, und sorgen, daß ihr nichts widerfahre. Drauf, wandert
sie, kommenden Tages früher aufgebrochen, als ich, wieder auf der
Heerstraße, und lagert sich wieder in meinen Ställen, und lagert sich
Nacht für Nacht, so wie mir der Streifzug fortschreitet, darin, als
ob sie zu meinem Troß gehörte. Nun litt ich das, ihr Herren, um
jenes grauen, unwirschen Alten willen, der mich jetzt darum straft;
denn der Gottschalk, in seiner Wunderlichkeit, hatte das Mädchen lieb
gewonnen, und pflegte ihrer, in der Tat, als seiner Tochter; führt
dich die Reise einst, dacht ich, durch Heilbronn, so wird der Alte
dirs danken. Doch da sie sich auch in Straßburg, in der
erzbischöflichen Burg, wieder bei mir einfindet, und ich gleichwohl
spüre, daß sie nichts im Orte erschafft. denn mir hatte sie sich ganz
und gar geweiht, und wusch und flickte, als ob es sonst am Rhein
nicht zu haben wäre: so trete ich eines Tages, da ich sie auf der
Stallschwelle finde, zu ihr und frage: was für ein Geschäft sie in
Straßburg betreibe? Ei, spricht sie, gestrenger Herr, und eine Röte,
daß ich denke, ihre Schürze wird angehen, flammt über ihr Antlitz
empor: "was fragt Ihr doch? Ihr wißts ja!"--Holla! denk ich, steht
es so mit dir? und sende einen Boten flugs nach Heilbronn, dem Vater
zu, mit folgender Meldung: das Käthchen sei bei mir; ich hütete
seiner; in kurzem könne er es, vom Schlosse zu Strahl, wohin ich es
zurückbringen würde, abholen.
Graf Otto. Nun? Und hierauf?
Wenzel. Der Alte holte die Jungfrau nicht ab?
Der Graf vom Strahl. Drauf, da er am zwanzigsten Tage, um sie
abzuholen, bei mir erscheint, und ich ihn in meiner Väter Saal führe:
erschau ich mit Befremden, daß er, beim Eintritt in die Tür, die Hand
in den Weihkessel steckt, und mich mit dem Wasser, das darin
befindlich ist, besprengt. Ich arglos, wie ich von Natur bin, nötge
ihn auf einen Stuhl nieder; erzähle ihm, mit Offenherzigkeit, alles,
was vorgefallen; eröffne ihm auch, in meiner Teilnahme, die Mittel,
wie er die Sache, seinen Wünschen gemäß, wieder ins Geleis rücken
könne; und tröste ihn und führ ihn, um ihm das Mädchen zu übergeben,
in den Stall hinunter, wo sie steht, und mir eine Waffe von Rost
säubert. So wie er in die Tür tritt, und die Arme mit tränenvollen
Augen öffnet, sie zu empfangen, stürzt mir das Mädchen leichenbleich
zu Füßen, alle Heiligen anrufend, daß ich sie vor ihm schütze.
Gleich einer Salzsäule steht er, bei diesem Anblick, da; und ehe ich
mich noch gefaßt habe, spricht er schon, das entsetzensvolle Antlitz
auf mich gerichtet: das ist der leibhaftige Satan! und schmeißt mir
den Hut, den er in der Hand hält, ins Gesicht, als wollt er ein
Greuelbild verschwinden machen, und läuft, als setzte die ganze Hölle
ihm nach, nach Heilbronn zurück.
Graf Otto. Du wunderlicher Alter! Was hast du für Einbildungen?
Wenzel. Was war in dem Verfahren des Ritters, das Tadel verdient?
Kann er dafür, wenn sich das Herz deines törichten Mädchens ihm
zuwendet?
Hans. Was ist in diesem ganzen Vorfall, das ihn anklagt?
Theobald. Was ihn anklagt? O du--Mensch, entsetzlicher, als Worte
fassen, und der Gedanke ermißt: stehst du nicht rein da, als hätten
die Cherubim sich entkleidet, und ihren Glanz dir, funkelnd wie
Mailicht, um die Seele gelegt!--Mußt ich vor dem Menschen nicht
erbeben, der die Natur, in dem reinsten Herzen, das je geschaffen
ward, dergestalt umgekehrt hat, daß sie vor dem Vater, zu ihr
gekommen, seiner Liebe Brust ihren Lippen zu reichen, kreideweißen
Antlitzes entweicht, wie vor dem Wolfe, der sie zerreißen will? Nun
denn, so walte, Hekate, Fürstin des Zaubers, moorduftige Königin der
Nacht! Sproßt, ihr dämonischen Kräfte, die die menschliche Satzung
sonst auszujäten bemüht war, blüht auf, unter dem Atem der Hexen, und
schoßt zu Wäldern empor, daß die Wipfel sich zerschlagen, und die
Pflanze des Himmels, die am Boden keimt, verwese; rinnt, ihr Säfte
der Hölle, tröpfelnd aus Stämmen und Stielen gezogen, fallt, wie ein
Katarakt, ins Land, daß der erstickende Pestqualm zu den Wolken
empordampft; fließt und ergießt euch durch alle Röhren des Lebens,
und schwemmt, in allgemeiner Sündflut, Unschuld und Tugend hinweg!
Graf Otto. Hat er ihr Gift eingeflößt?
Wenzel. Meinst du, daß er ihr verzauberte Tränke gereicht?
Hans. Opiate, die des Menschen Herz, der sie genießt, mit
geheimnisvoller Gewalt umstricken?
Theobald. Gift? Opiate? Ihr hohen Herren, was fragt ihr mich? Ich
habe die Flaschen nicht gepfropft, von welchen er ihr, an der Wand
des Felsens, zur Erfrischung reichte; ich stand nicht dabei, als sie
in der Herberge, Nacht für Nacht, in seinen Ställen schlief. Wie
soll ich wissen, ob er ihr Gift eingeflößt? habt neun Monate Geduld;
alsdann sollt ihr sehen, wies ihrem jungen Leibe bekommen ist.
Der Graf vom Strahl. Der alte Esel, der! Dem entgegn' ich nichts,
als meinen Namen! Ruft sie herein; und wenn sie ein Wort sagt, auch
nur von fern duftend, wie diese Gedanken, so nennt mich den Grafen
von der stinkenden Pfütze, oder wie es sonst eurem gerechten Unwillen
beliebt.

Zweiter Auftritt
Käthchen mit verbundenen Augen, geführt von zwei Häschern.--Die
Häscher nehmen ihr das Tuch ab, und gehen wieder fort.--Die Vorigen.

Käthchen (sieht sich in der Versammlung um, und beugt, da sie den
Grafen erblickt, ein Knie vor ihm). Mein hoher Herr!
Der Graf vom Strahl. Was willst du?
Käthchen. Vor meinen Richter hat man mich gerufen.
Der Graf vom Strahl. Dein Richter bin nicht ich. Steh auf, dort
sitzt er; Hier steh ich, ein Verklagter, so wie du.
Käthchen. Mein hoher Herr! Du spottest.
Der Graf vom Strahl. Nein! Du hörst! Was neigst du mir dein
Angesicht in Staub? Ein Zaubrer bin ich, und gestand es schon Und
laß, aus jedem Band, das ich dir wirkte, Jetzt deine junge Seele los.
(Er erhebt sie.)
Graf Otto. Hier Jungfrau, wenns beliebt; hier ist die Schranke!
Hans. Hier sitzen deine Richter!
Käthchen (sieht sich um). Ihr versucht mich.
Wenzel. Hier tritt heran! Hier sollst du Rede stehn.
Käthchen (stellt sich neben den Grafen vom Strahl, und sieht die
Richter an).
Graf Otto. Nun?
Wenzel. Wirds?
Hans. Wirst du gefällig dich bemühn?
Graf Otto. Wirst dem Gebot dich deiner Richter fügen?
Käthchen (für sich). Sie rufen mich
Wenzel. Nun, ja!
Hans. Was sagte sie?
Graf Otto (befremdet). Ihr Herrn, was fehlt dem sonderbaren Wesen?
(Sie sehen sich an.)
Käthchen (für sich). Vermummt von Kopf zu Füßen sitzen sie, Wie das
Gericht, am jüngsten Tage, da!
Der Graf vom Strahl (sie aufweckend). Du wunderliche Maid! Was
träumst, was treibst du? Du stehst hier vor dem heimlichen Gericht!
Auf jene böse Kunst bin ich verklagt, Mit der ich mir, du weißt, dein
Herz gewann, Geh hin, und melde jetzo, was geschehn!
Käthchen (sieht ihn an und legt ihre Hände auf die Brust). - Du
quälst mich grausam, daß ich weinen möchte! Belehre deine Magd, mein
edler Herr, Wie soll ich mich in diesem Falle fassen?
Graf Otto (ungeduldig). Belehren--was!
Hans. Bei Gott! Ist es erhört?
Der Graf vom Strahl (mit noch milder Strenge). Du sollst sogleich
vor jene Schranke treten, Und Rede stehn, auf was man fragen wird!
Käthchen. Nein! sprich! Du bist verklagt?
Der Graf vom Strahl. Du hörst.
Käthchen. Und jene Männer dort sind deine Richter?
Der Graf vom Strahl. So ists.
Käthchen (zur Schranke tretend). Ihr würdgen Herrn, wer ihr auch
sein mögt dort, Steht gleich vom Richtstuhl auf und räumt ihn diesem!
Denn, beim lebendgen Gott, ich sag es euch, Rein, wie sein Harnisch
ist sein Herz, und eures Verglichen ihm, und meins, wie eure Mäntel.
Wenn hier gesündigt ward, ist er der Richter, Und ihr sollt zitternd
vor der Schranke stehn!
Graf Otto. Du, Närrin, jüngst der Nabelschnur entlaufen, Woher kommt
die prophetsche Kunde dir? Welch ein Apostel hat dir das vertraut?
Theobald. Seht die Unselige!
Käthchen (da sie den Vater erblickt, auf ihn zugehend).
Mein teurer Vater!
(Sie will seine Hand ergreifen.)
Theobald (streng). Dort ist der Ort jetzt wo du hingehörst!
Käthchen. Weis mich nicht von dir.
(Sie laßt seine Hand und küßt sie.)
Theobald.--Kennst du das Haar noch wieder, Das deine Flucht mir
jüngsthin grau gefärbt?
Käthchen. Kein Tag verging, daß ich nicht einmal dachte, Wie seine
Locken fallen. Sei geduldig, Und gib dich nicht unmäßgem Grame preis:
Wenn Freude Locken wieder dunkeln kann So sollst du wieder wie ein
Jüngling blühn.
Graf Otto. Ihr Häscher dort! ergreift sie! bringt sie her!
Theobald. Geh hin, wo man dich ruft.
Käthchen (zu den Richtern, da sich ihr die Häscher nähern).
Was wollt ihr mir?
Wenzel. Saht ihr ein Kind, so störrig je, als dies?
Graf Otto (da sie vor der Schranke steht). Du sollst hier Antwort
geben, kurz und bündig, Auf unsre Fragen! Denn wir, von unserem
Gewissen eingesetzt, sind deine Richter Und an der Strafe, wenn du
freveltest Wirds deine übermütge Seele fühlen.
Käthchen. Sprecht ihr verehrten Herrn; was wollt ihr wissen?
Graf Otto. Warum, als Friedrich Graf vom Strahl erschien, In deines
Vaters Haus, bist du zu Füßen Wie man vor Gott tut, nieder ihm
gestürzt? Warum warfst du, als er von dannen ritt' Dich aus dem
Fenster sinnlos auf die Straße, Und folgtest ihm, da kaum dein Bein
vernarbt, Von Ort zu Ort, durch Nacht und Graus und Nebel, Wohin sein
Roß den Fußtritt wendete?
Käthchen (hochrot zum Grafen). Das soll ich hier vor diesen Männern
sagen?
Der Graf vom Strahl. Die Närrin, die verwünschte, sinnverwirrte, Was
fragt sie mich? Ists nicht an jener Männer Gebot, die Sache darzutun,
genug?
Käthchen (in Staub niederfallend). Nimm mir, o Herr, das Leben, wenn
ich fehlte! Was in des Busens stillem Reich geschehn, Und Gott nicht
straft, das braucht kein Mensch zu wissen; Den nenn ich grausam, der
mich darum fragt! Wenn du es wissen willst, wohlan, so rede, Denn
dir liegt meine Seele offen da!
Hans. Ward, seit die Welt steht, so etwas erlebt?
Wenzel. Im Staub liegt sie vor ihm-Hans. Gestürzt auf Knieen-Wenzel.
Wie wir vor dem Erlöser hingestreckt!
Der Graf vom Strahl (zu den Richtern). Ihr würdgen Herrn, ihr
rechnet, hoff ich, mir Nicht dieses Mädchens Torheit an! Daß sie Ein
Wahn betört, ist klar, wenn euer Sinn Auch gleich, wie meiner, noch
nicht einsieht, welcher? Erlaubt ihr mir, so frag ich sie darum: Ihr
Sez Alman ädäbiyättän 1 tekst ukıdıgız.
Çirattagı - Das Käthchen von Heilbronn: Oder, die Feuerprobe - 2
  • Büleklär
  • Das Käthchen von Heilbronn: Oder, die Feuerprobe - 1
    Süzlärneñ gomumi sanı 4410
    Unikal süzlärneñ gomumi sanı 1527
    36.7 süzlär 2000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    48.7 süzlär 5000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    54.4 süzlär 8000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    Härber sızık iñ yış oçrıy torgan 1000 süzlärneñ protsentnı kürsätä.
  • Das Käthchen von Heilbronn: Oder, die Feuerprobe - 2
    Süzlärneñ gomumi sanı 4294
    Unikal süzlärneñ gomumi sanı 1352
    40.0 süzlär 2000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    52.8 süzlär 5000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    59.4 süzlär 8000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    Härber sızık iñ yış oçrıy torgan 1000 süzlärneñ protsentnı kürsätä.
  • Das Käthchen von Heilbronn: Oder, die Feuerprobe - 3
    Süzlärneñ gomumi sanı 4267
    Unikal süzlärneñ gomumi sanı 1321
    40.6 süzlär 2000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    54.5 süzlär 5000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    59.3 süzlär 8000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    Härber sızık iñ yış oçrıy torgan 1000 süzlärneñ protsentnı kürsätä.
  • Das Käthchen von Heilbronn: Oder, die Feuerprobe - 4
    Süzlärneñ gomumi sanı 4179
    Unikal süzlärneñ gomumi sanı 1236
    40.0 süzlär 2000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    53.6 süzlär 5000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    60.1 süzlär 8000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    Härber sızık iñ yış oçrıy torgan 1000 süzlärneñ protsentnı kürsätä.
  • Das Käthchen von Heilbronn: Oder, die Feuerprobe - 5
    Süzlärneñ gomumi sanı 4201
    Unikal süzlärneñ gomumi sanı 1194
    39.9 süzlär 2000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    53.0 süzlär 5000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    58.8 süzlär 8000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    Härber sızık iñ yış oçrıy torgan 1000 süzlärneñ protsentnı kürsätä.
  • Das Käthchen von Heilbronn: Oder, die Feuerprobe - 6
    Süzlärneñ gomumi sanı 4263
    Unikal süzlärneñ gomumi sanı 1432
    37.1 süzlär 2000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    49.3 süzlär 5000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    55.6 süzlär 8000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    Härber sızık iñ yış oçrıy torgan 1000 süzlärneñ protsentnı kürsätä.
  • Das Käthchen von Heilbronn: Oder, die Feuerprobe - 7
    Süzlärneñ gomumi sanı 240
    Unikal süzlärneñ gomumi sanı 142
    56.9 süzlär 2000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    68.1 süzlär 5000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    74.3 süzlär 8000 iñ yış oçrıy torgan süzlärgä kerä.
    Härber sızık iñ yış oçrıy torgan 1000 süzlärneñ protsentnı kürsätä.