Das Friedensfest - 3

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+Wilhelm+ _(zu Ida)_: Wie schändlich hab’ ich Dich betrogen! -- ich
bring’s nicht über mich. -- Später! .......
+Frau Buchner+: Wilhelm! Ich weiß, was ich verlange, aber ich ... Sie
+müssen+ sich vor Ihrem +armen+ Vater erniedrigen -- erst dann werden
Sie sich wieder ganz frei fühlen. Rufen Sie ihn an! beten Sie ihn an!
ach Wilhelm! das müssen Sie thun! Seine Kniee müssen Sie umklammern --
und wenn er Sie mit dem Fuße tritt, wehren Sie sich nicht! reden Sie
kein Wort! geduldig wie ein Lamm! glauben Sie mir -- einer Frau, die
Ihr Bestes will.
+Wilhelm+: Sie wissen +nicht+ ... Sie wissen doch nicht, was Sie von
mir ... O Sie müssen Gott dankbar sein, Frau Buchner, daß er Ihnen
Ihre eigene Grausamkeit verborgen hat. Ruchlos mag das sein. Was
ich gethan habe, mag ruchlos sein. Aber was ich durchgemacht habe,
-- da! -- innerlich durchgekämpft, durchlitten -- diese furchtbaren
Peinigungen .... Er hat Alles auf mich geladen -- und am Ende zu allem
noch diese +verfluchte+ Schuld ......... Aber dennoch .......! _(nach
einem langen, tiefen Blick, in Ida’s Augen, sich aufringend, bis zu
einem festen Entschluß)._ Vielleicht -- gelingt es mir -- +dennoch+!


Zweiter Vorgang.

_Der Raum ist leer. Sein Licht erhält er zum Theil von einer
im Treppenraum angebrachten rothen Ampel, dann aber, und zwar
hauptsächlich, durch die offenen Thüren linker Hand aus dem
Seitengemach. Hier sitzt man, wie das Klingen der Gläser, das Klappern
und Klirren von Tellern und Bestecks verräth, bei Tafel._
_(Ida, gleich darauf Wilhelm aus dem Nebengemach)._
+Ida+: Endlich! _(einschmeichelnd.)_ Du mußt doch nun an Vater denken,
Willy! sei mir nicht böse, aber wenn Du Vater etwas -- abzubitten hast,
dann mußt Du doch nicht warten, bis +er+ zu Dir +herunter+ ..........
+Wilhelm+: Wollte Vater zu Tisch ’runterkommen!
+Ida+: Versteht sich! Mama hat ihn ....
+Wilhelm+ _(umschlingt und preßt Ida plötzlich, mit impulsiver
Leidenschaftlichkeit stürmisch an sich)_.
+Ida+: Ei ..... ach -- Du -- wenn Jemand .... mein Haar wird ja ......
+Wilhelm+ _(läßt die Arme schlaff an ihr heruntergleiten, faltet die
Hände, senkt den Kopf und steht, jäh ernüchtert, wie ein ertappter
Verbrecher vor ihr)_.
+Ida+ _(ihr Haar ordnend)_: Was für ein stürmisches Menschenkind Du
doch bist.
+Wilhelm+: Stürmisch nennst Du das. -- Ich nenne es -- ganz -- anders
.........
+Ida+: Aber Willy! -- warum denn nun auf einmal wieder so
niedergeschlagen? unverbesserlich bist Du doch.
+Wilhelm+ _(ihre Hand krampfhaft fassend, den Arm um ihre Schulter
legend, zieht er sie hastigen Schrittes mit sich durch den Saal)_:
Unverbesserlich. Ja, siehst Du! das eben ..... ich fürchte ja nichts so
sehr, als daß ich ..... als daß alle Deine Mühen um mich vergebens sein
könnten. Ich bin so entsetzlich wandelbar! _(auf die Stirn deutend)_ da
hinter ist kein Stillstand! Schicksale in Secunden! mich selbst fürcht’
ich. Vor sich selbst auf der Flucht sein: kannst Du Dir davon einen
Begriff machen? Siehst Du, und so fliehe ich -- mein Leben lang.
+Ida+: Am Ende .... ach nein das paßt nicht -- --
+Wilhelm+: Sag’ doch!
+Ida+: Manchmal .... ich hab’ mir nur schon manchmal gedacht ....
wirklich, es ist mir manchmal so vorgekommen, als ob -- sei nicht böse
-- als ob garnichts da wäre, wovor Du fliehen müßtest. Ich habe selbst
schon ....
+Wilhelm+: O Du, das glaube nicht! hast Du Robert beobachtet, hast Du
gesehen?
+Ida+: Nein -- was?
+Wilhelm+: Hast Du bemerkt, wie er mich begrüßte? Der, siehst Du, der
weiß, daß ich vor mir fliehen muß, der kennt mich. Frage den nur, der
wird Dich aufklären! Damit droht er mir nämlich. Du, Du, das weiß ich
besser. Gieb nur Acht, wie er mich immer anblickt! Ich soll Angst
kriegen, ich soll mich fürchten. Ha ha ha, -- nein, lieber Bruder,
so erbärmlich sind wir denn doch nicht. Und nun siehst Du wohl ein,
Ida, daß ich das nicht zulassen darf, -- ich meine, Du darfst Dir
keine Illusionen machen über mich. Es giebt nur eine Möglichkeit: ich
muß offen sein gegen Dich. Ich muß es soweit bringen ..., Ich ringe
darnach. Wenn Du mich ganz kennst, dann .... Ich meine wenn Du mich
dann noch erträgst .... oder wenn Du -- mich noch lieben kannst ....
dann .... das wäre ein Zustand .... dann würde etwas in mich kommen
.... was Muthiges, Stolzes sag’ ich Dir .... dann lebte doch Einer, und
wenn sie mich Alle verachteten ................................. _(Ida,
voller Hingebung, schmiegt sich an ihn.)_
+Wilhelm+: Und jetzt .... jetzt werde ich Dir auch .... bevor ich zu
Vater hinaufgehe .... Du weißt was ich meine?!
+Ida+ _(nickt)_.
+Wilhelm+: Jetzt sollst Du .... Ich muß es über mich gewinnen Dir zu
sagen, was mich -- mit meinem -- Vater .... Ja, Ida, -- ich will’s
thun ........, ....... _(Arm in Arm schreitend)_ Stelle Dir vor! ich
war hier zu Besuch .... nein -- so kann ich nicht anfangen. -- Ich muß
weiter zurückgehen. -- Du weißt ja, als ich mich damals schon eine
lange Zeit selbst durchgeschlagen ........ das hab’ ich Dir wohl noch
garnicht erzählt?
+Ida+: Nein, .... aber ruhig .... nur ja nicht unnöthig .... rege Dich
nur nicht auf, Willy!
+Wilhelm+: Siehst Du das ist wieder so ein Fall: ich bin feig! ich
habe es bis jetzt nicht gewagt, Dir von meiner Vergangenheit zu
erzählen .... auf jedenfall ist es auch ein Wagniß. -- Man wagt
etwas, -- auch vor sich selbst .... einerlei! wenn ich das nicht mal
über mich brächte, wie sollt’ ich’s dann fertig bringen -- zu Vater
hinaufzugehen?!
+Ida+: Ach, Du! quäle Dich nicht! -- jetzt stürmt so vielerlei auf Dich
ein.
+Wilhelm+: Du hast wohl Furcht? -- wie? Du fürchtest wohl Dinge zu
hören ....?
+Ida+: Pfui, pfui, so mußt Du nicht sprechen!
+Wilhelm+: Nun also -- dann stelle Dir vor: hier oben wohnte Vater. Bis
er Mutter nahm hatte er einsam gelebt, und so wurde es bald wieder; er
führte sein einsames Sonderlingsleben weiter ........ Mit einem Mal
verfiel er dann auf uns -- Robert und mich, um Auguste hat er sich
garnicht gekümmert. -- Volle zehn Stunden täglich hockten wir über
Büchern .... Wenn ich das Kerkerloch sehe -- heutigen Tags noch ......
es stieß an sein Arbeitszimmer. Du hast’s ja gesehen!
+Ida+: Der große Saal oben --?
+Wilhelm+: Ja, der -- Wenn wir in diesen Raum eintraten, da mochte
die Sonne noch so hell zum Fenster ’reinscheinen, -- für uns war es
dann Nacht .... Na siehst Du -- da .... da liefen wir eben zur Mutter
.... Wir liefen ihm einfach fort -- und da spielten sich Scenen ab --:
Mutter zog mich am linken, Vater am anderen Arm .... Es kam soweit:
Friebe mußte uns hinauftragen. Wir wehrten uns, wir bissen ihm in die
Hände; natürlich half das nichts, unser Dasein wurde nur unerträglicher
............. Aber widerspenstig blieben wir, und nun weiß ich, fing
Vater an uns zu hassen. Wir trieben es so lange, bis er uns eines Tages
die Treppe hinunterjagte. Er konnte uns nicht mehr ertragen -- unser
Anblick war ihm ekelhaft.
+Ida+: Aber Dein Vater -- das giebst Du doch zu? -- eine gute Absicht
hat er doch gehabt mit Euch. Ihr solltet eben viel lernen, wie ....
+Wilhelm+: Bis zu einem gewissen Grade mag er ja auch damals eine gute
Absicht -- vielleicht gehabt haben. Aber wir waren ja zu der Zeit erst
Jungens von neun oder zehn Jahren und von da ab, hört die gute Absicht
auf. -- Im Gegentheil: damals hat er die Absicht gehabt, uns total
verkommen zu lassen. -- Ja, ja! Mutter zum Possen .... Fünf Jahre lang
waren wir im verwegensten Sinne uns selbst überlassen .... Banditen und
Tagediebe waren wir .......... Ich hatte noch etwas, ich verfiel auf
die Musik. Robert hatte nichts -- Aber wir verfielen auch noch auf
ganz andre Dinge -- deren Folgen wir wohl kaum jemals verwinden werden
.........................
Schließlich schlug Vater wohl das Gewissen. Es gab fürchterliche Scenen
mit Mutter. Am Ende wurden wir doch aufgepackt und in einer Anstalt
untergebracht. Und als ich mich an das Sklavenleben dort nicht mehr
gewöhnen konnte und davonlief, ließ er mich einfangen und nach Hamburg
schaffen; Der Taugenichts sollte nach Amerika ... Der Taugenichts lief
natürlich wieder davon. Ich ließ Eltern Eltern sein und hungerte und
darbte mich auf meine eigene Faust durch die Welt. Robert hat ungefähr
die gleiche Carrière hinter sich.
Aber Taugenichtse sind wir deshalb in Vaters Augen doch geblieben ....
-- später war ich einmal so naiv eine Unterstützung von ihm zu fordern
-- nicht zu bitten! Ich wollte das Conservatorium besuchen. Da schrieb
er mir auf einer offenen Postkarte zurück: Werde Schuster. -- Auf diese
Weise, Ida! sind wir so eine Art ~self made man~ -- aber wir sind nicht
besonders stolz darauf.
+Ida+: -- Wahrhaftig Willy .... ich kann wahrhaftig nicht anders ....
ich fühle Dir +wirklich Alles+ nach; aber -- ich kann augenblicklich
nicht ernst .... Sieh mich nicht so fremd an, bitte, bitte!
+Wilhelm+: O Du, -- das ist bitter -- und nicht zum Lachen.
+Ida+ _(ausbrechend)_: ’S ein +Jubel+gefühl, Wilhelm! ich muß Dir
sagen .... es mag selbstsüchtig sein, -- aber ich freue mich so
furchtbar -- daß Du, das so brauchen kannst .... Ich will Dich ja so
lieb haben, Wilhelm! .... Ich sehe so mit einem Mal Zweck und Ziel.
Ach, ich bin ganz confus! Ich bedaure Dich ja so sehr. Aber je mehr ich
Dich bedaure, je mehr freue ich mich. Verstehst Du, was ich meine? Ich
meine ...... ich bilde mir ein, -- ich könnte Dir vielleicht Alles,
was Du entbehrt hast .... alle Liebe, die Du entbehrt hast, mein ich,
könnte ich Dir vielleicht reichlich ....
+Wilhelm+: Wenn ich’s nur -- verdiene, -- Du! -- denn nun kommt --
etwas, -- was mich allein -- betrifft ............ Vor Jahren ....
nein -- es ist .... Ich kam nämlich später hie und da besuchsweise zur
Mutter. -- Mach’ Dir’ mal klar, Ida! -- wenn ich so das ganze Elend
wiedersah .... mach Dir ’mal klar wie mir da -- zu Muthe werden mußte.
+Ida+: Deine Mutter -- litt wohl -- sehr?
+Wilhelm+: In manchen Dingen, denk’ ich ja heut’ anders über Mutter.
Immerhin, die Hauptschuld trägt Vater doch. Damals kam mir’s vor, als
ob er Mutter widerrechtlich hier gefangen hielte. Ich wollte gerade,
sie sollte sich von ihm trennen.
+Ida+: Aber -- das konnte Deine Mutter -- garnicht, das, --
+Wilhelm+: Sie folgte mir ja auch nicht. Sie hatte nicht den Muth. --
Nun -- mit welchen Augen ich Vater ansah .... nun, das kannst Du Dir
vielleicht denken.
+Ida+: Sieh’ mal Wilhelm! -- Du warst vielleicht doch nicht ganz
gerecht gegen Deinen Vater .... Ein Mann ....
+Wilhelm+ _(ohne Ida’s Einwurf zu beachten)_: Einmal -- beging ich --
die Thorheit -- einen Freund von mir .... Unsinn Freund .... flüchtiger
Bekannter, -- ein Musiker .... Ich brachte ihn also mit hierher. Das
war eine Auffrischung für Mutter. Sie spielte nämlich -- eine Woche
lang --, täglich mit ihm vierhändig ........ Da also .... haarsträubend
.... so wahr wie ich vor Dir stehe --; kein Schatten einer Möglichkeit!
-- und am Ende der Woche -- schrieen es ihr -- Dienstboten -- in’s
Gesicht.
+Ida+: Verzeih’! .... Ich .... Um was --?
+Wilhelm+: Mutter! .... Mutter sollte .... Meine Mutter sollte ....
Sie sollte -- denke Dir! sie wagten es ihr offen vorzuwerfen, daß sie
-- ein schlechtes -- Verhältniß -- mit .... das heißt! ich stellte die
Person zur Rede .... frech .... der Kutscher hätte es ihr gesagt ....
ich zum Kutscher und der .... der .... der will es .... der sagt mir
geradezu, ich habe es vom Herrn .... vom Herrn selber -- .... Natürlich
.... wo werde ich ihm denn so was glauben?! -- oder -- wenigstens --
sträubte ich mich -- bis -- ich -- ein Gespräch -- belauschte, -- was
Vater -- im Stall .... im Pferdestall mit dem Burschen -- hatte, --
und -- Du kannst mir -- glauben: -- die Hände -- starben -- mir -- ab,
-- wie ich -- ihn da -- über meine -- Mutter -- reden hörte.
+Ida+: Sei doch nur .... Laß Dich doch nur .... reg’ Dich doch blos
nicht so +furchtbar+ auf. Du bist ja ganz ....
+Wilhelm+: Ich weiß nicht mehr .... Ich weiß nur .... Es steckt etwas
in uns Menschen .... der Wille ist ein Strohhalm .... man muß so etwas
durchmachen .... Es war wie ein Einsturz ... Ein Zustand wie ....
und in diesem Zustand befand ich mich plötzlich in Vaters Zimmer.
-- Ich sah ihn. -- Er hatte irgend etwas vor -- ich kann mich nicht
mehr besinnen was. -- Und da -- hab’ ich ihn -- buchstäblich -- mit
-- diesen -- bei -- den Händen -- ab--ge--straft. _(Er hat Mühe sich
aufrecht zu erhalten)._
+Ida+ _(Ihre Augen stehen voll Thränen, die sie trocknet. Bleich und
erschüttert starrt sie einige Augenblicke auf Wilhelm hin, dann küßt
sie still weinend seine Stirn)_.
+Wilhelm+: Du -- Barmherzige.
_(Man hört die Stimme des Doktors von der Treppe her.)_
+Wilhelm+: Und nun, -- wenn je! _(Er rafft sich auf, Ida küßt ihn
nochmals. Er hat krampfhaft ihre Hand gefaßt. Wie die Stimme des
Doktors schweigt, hört man fröhliches Gelächter aus dem Nebenzimmer.)_
+Wilhelm+ _(mit Bezug auf das Lachen, wie auch auf das Kommen des
Doktors, den man die Treppe herunter steigen hört.)_: Ihr habt eine
wunderbare Macht! _(Ein Händedruck beiderseitiger Ermuthigung, dann
trennt sich Ida von Wilhelm. Bevor sie abgeht, kehrt sie noch mal um,
faßt Wilhelms Hand und sagt:)_ Sei tapfer! _(ab.)_
~Dr.~ +Scholz+: _(noch auf der Treppe.)_ Ä! großer Unsinn! .... rechts
Friebe! -- ä! Ellbogen .... nicht halten, nicht halten! Donnerwetter!!!
+Wilhelm+ _(je weiter der Doktor herunterkommt, um so aufgeregter
erscheint Wilhelm. Seine Farbe wechselt oft, er fährt sich durch die
Haare, athmet tief, macht die Bewegungen des Klavierspielens mit der
Rechten ⁊c. Hierauf ist deutlich wahrzunehmen, wie Strömungen für und
wieder in ihm kämpfen, -- wie er in seinem Entschluß wankend wird. Er
scheint fliehen zu wollen, da bannt ihn das Hervortreten des Doktors.
Er hat eine Stuhllehne gefaßt, um sich zu stützen und steht zitternd
und bleich da. Der Doctor ist ebenfalls, zu seiner vollen imponirenden
Größe aufgerichtet stehen geblieben und mißt seinen Sohn mit einem
Blick, der nacheinander Schreck, Haß und Verachtung ausdrückt. Es
herrscht Stille; Friebe, der den Doctor stützend und ihm vorleuchtend
ebenfalls eingetreten in, benützt dieselbe, um sich davonzuschleichen,
ab in die Küche. Wilhelm scheint einen Seelenkampf physisch
durchzuringen. Er will reden, die Kehle scheint ihm zu versagen, es
kommt nur zu lautlosen Bewegungen der Lippen. Er nimmt die Hand von
der Stuhllehne und schreitet auf den Alten zu. Er geht unsicher, er
taumelt, er kommt in’s Wanken, steht, will auf’s Neue reden, vermag es
aber nicht, schleppt sich weiter und bricht die Hände gefaltet, zu des
Alten Füßen nieder. In des Doctors Gesicht hat der Ausdruck gewechselt:
Haß, Staunen, erwachendes Mitgefühl, Bestürzung.)_
~Dr.~ +Scholz+: Junge .... mein lieber Junge! mein .... _(er sucht ihn
bei den Händen zu erheben.)_ Steh, doch nur -- auf! .... _(er faßt
Wilhelm’s Kopf, der schlaff hängt, zwischen beide Hände und kehrt ihn
sich zu.)_ Sieh’ mich .... Junge .... sieh’ mich doch ’mal -- an. Ach,
was ist denn -- mit ....?
+Wilhelm+ _(bewegt die Lippen)_.
~Dr.~ +Scholz+ _(mit bebender Stimme)_: Was ... was ... sagst Du zu
mir? ich ...
+Wilhelm+: V ... Vater -- ich ....
~Dr.~ +Scholz+: Wie -- meinst Du --?
+Wilhelm+: Ich -- habe Dich .. habe Dich .... h ... h ...
~Dr.~ +Scholz+: Unsinn, Unsinn! jetzt nicht von solchen .....
+Wilhelm+: Ich bin -- an Dir -- zum Verbrecher ....
~Dr.~ +Scholz+: Unsinn, Unsinn! ich weiß garnicht, was Du willst? alte
Sachen sind alte Sachen. Thu mir die einzige Liebe, Junge! ...
+Wilhelm+: Nun -- nimm’s von mir! nimm -- die Last von mir!
~Dr.~ +Scholz+: Vergeben und vergessen, Junge! vergeben und vergessen
.....
+Wilhelm+: Dank .... _(er athmet tief auf, das Bewußtsein verläßt ihn.)_
~Dr.~ +Scholz+: Junge! was machst Du mir denn für Sachen! was .....
_(Er hebt und schleppt den Ohnmächtigen allein bis in einen in der Nähe
stehenden Lehnstuhl. Bevor er ihn niedergesetzt hat, kommen +Ida+,
+Robert+, +Auguste+, +Frau Scholz+ und +Frau Buchner+ hastig aus dem
Nebengemach, +Friebe+ aus der Küche.)_
~Dr.~ +Scholz+: Wein! schnell etwas Wein!
+Ida+ _(geht und ist sogleich mit Wein zurück)_.
+Frau Scholz+: O Gottogottogott! Wasser! .. gleich mit Wasser
besprengen!
~Dr.~ +Scholz+ _(flößt ihm Wein ein)_.
+Auguste+: Was war denn?
+Ida+ _(bleich und in Thränen, legt ihre Wange an die Wilhelms)_: Wie
eiskalt er sich anfühlt.
+Frau Scholz+: Ueber was hat sich denn der Junge blos so aufgeregt, das
möcht’ ich blos wissen: ... das ist mir doch rein ....
+Robert+ _(ihre Hand fassend und zugleich ihre Rede abschneidend,
verweisend)_: Mutter!!!
+Frau Buchner+: Besprengen, besprengen, Herr Doctor!
~Dr.~ +Scholz+: Pst, pssst, habt Ihr .. haben Sie vielleicht ~eau de
Cologne~?
+Frau Buchner+: Ja _(sie giebt ihm ein Flacon)_, bitte.
~Dr.~ +Scholz+: Danke _(er bestreicht dem Ohnmächtigen die Stirn)_.
+Ida+ _(zum Doctor)_: Es ist -- doch hoffentlich ... nicht
wahr? nur ... _(sie bricht in Schluchzen aus)_ ach er sieht so
schrecklich rührend aus, wie ..... wirklich wie -- todt sieht er aus.
+Robert+ _(tröstet Ida)_.
+Frau Scholz+: Wie der Junge blos schwitzt! _(sie wischt ihm die
Stirn.)_
+Wilhelm+ _(gähnt)_.
~Dr.~ +Scholz+: Pst. _(er und Alle blicken mit Spannung auf Wilhelm.)_
+Wilhelm+ _(räuspert sich, dehnt sich, öffnet und schließt die Augen,
wie ein Schlaftrunkener, legt den Kopf wie zum Schlaf zurück.)_
~Dr.~ +Scholz+ _(hörbar)_: Gott sei dank!
_(Er richtet sich auf, wischt sich die Stirn mit dem Taschentuch
und mustert gerührt und halb verlegen seine Umgebung. Ida ist ihrer
Mutter unter Lachen und Weinen um den Hals gefallen. Robert steht
kaum Herr seiner Bewegung mit gefalteten Händen da und läßt seine
Blicke abwechselnd über alle Anwesenden hingleiten. Auguste geht, das
Taschentuch zusammengeballt vor dem Munde, hastig auf und ab, und
hält jedes Mal im Vorübergehen einen Augenblick vor Wilhelm inne, um
ihn forschend zu betrachten. Friebe geht auf den Zehenspitzen ab. Des
Doctors Blick trifft den seiner Frau. Schüchtern und gerührt wagt sie
sich näher, faßt leise seine Hand und klopft ihn auf den Rücken.)_
+Frau Scholz+: Alterchen --!
+Auguste+ _(ahmt die Mutter nach, umarmt und küßt dann den Vater, was
dieser geschehen läßt, ohne seine Hand aus der seiner Frau zu nehmen.)_
+Auguste+ _(an seinem Halse)_: Mein Herzensväterchen!
+Robert+ _(plötzlich entschlossen tritt er auf seinen Vater zu und
schüttelt ihm die Hand)_.
+Frau Scholz+ _(giebt des Doctors Hand frei und führt ihm Ida zu)_.
~Dr.~ +Scholz+ _(blickt erst Ida dann Wilhelm an und richtet einen
fragenden Blick auf Frau Buchner)_.
+Frau Buchner+ _(nickt bejahend)_.
~Dr.~ +Scholz+ _(macht eine Gebärde, die etwa ausdrückt: ich will
nichts verreden, ich kann mich vielleicht täuschen. Hierauf streckt er
dem Mädchen seine Hand entgegen)_.
+Ida+ _(kommt, nimmt seine Hand, beugt sich darauf nieder und küßt
sie)_.
~Dr.~ +Scholz+ _(zieht seine Hand gleichsam erschreckt zurück)_.
+Wilhelm+ _(seufzt tief auf. Alle erschrecken)_.
+Auguste+ _(in der Thür zum Nebengemach winkt Frau Scholz, dann ab)_.
+Frau Scholz+ _(macht dem Doctor Zeichen, die besagen: man solle sich
in’s Nebengemach begeben, des Patienten wegen)_.
~Dr.~ +Scholz+ _(nickt bestätigend und entfernt sich Hand in Hand mit
Frau Scholz behutsam)_.
+Frau Buchner+ _(der Ida bedeutet hat, sie wolle bei Wilhelm bleiben,
ebenfalls ab in’s Nebenzimmer)_.
+Robert+ _(leise)_: Fräulein Ida, würden Sie ... möchten Sie mir wohl
die Wache diesmal überlassen?
+Ida+ _(freudig überrascht)_: Herzlich gern! _(Händedruck ab in’s
Nebengemach.)_
+Robert+ _(rückt einen Stuhl neben den Wilhelm’s und läßt sich, den
Schlafenden beobachtend, darauf nieder. Nach einem Weilchen zieht er
seine Tabakspfeife aus der Tasche, um sie in Brand zu setzen, erinnert
sich aber zur rechten Zeit der Gegenwart des Patienten und steckt sie
sogleich wieder ein)_.
+Wilhelm+ _(seufzt, streckt die Glieder)_.
+Robert+ _(leise und behutsam)_: Wilhelm.
+Wilhelm+ _(räuspert sich, schlägt die Augen fremd und verwundert auf
und sagt nach einer Weile -- als hätte ihn die Anrede Roberts erst
jetzt getroffen)_: -- Ja!
+Robert+: Wie ist Dir denn jetzt?
+Wilhelm+ _(nachdem er Robert eine Weile nachdenklich angeblickt hat,
mit schwacher Stimme)_: Robert? -- nicht?
+Robert+: Ja -- ich bin’s ... Robert .. wie geht’s Dir denn?
+Wilhelm+: Gut _(räuspert sich)_ ganz gut -- jetzt. _(er lächelt
gezwungen, macht einen schwachen Versuch, sich zu erheben, der fehl
schlägt.)_
+Robert+: O, Du! das ist doch wohl noch ein Bischen gar zu zeitig,
nicht?
+Wilhelm+ _(nickt bejahend, seufzt, schließt erschöpft die Augen)_
..................
+Wilhelm+ _(schlägt die Augen groß und ruhig auf und spricht leise aber
klar)_: Was ist denn eigentlich passirt? -- hier? --
+Robert+: Ich glaube, Wilhelm! es wird das Beste sein, wir lassen das
vorläufig auf sich beruhen ..... Die Versicherung geb’ ich Dir: etwas
... ich jedenfalls hätte es niemals für möglich gehalten.
+Wilhelm+ _(vergeistigt)_: -- Ich -- auch nicht.
+Robert+: -- Wie soll man denn auch ... ä! Kohl! das war ja auch
absolut nicht vorauszusehen! -- aber es ist eben doch vorgefallen.
+Wilhelm+: Ja -- nun fällt mir -- nach und nach ... es -- war --
lieblich! _(seine Augen füllen sich mit Thränen.)_
+Robert+ _(mit leisem Beben in der Stimme)_: Ein sentimentales
Weibsbild ist man doch ......................... So viel steht wieder
’mal bombenfest: man hat wieder ’mal so in’s Blaue ’nein verdammt.
Gekannt haben wir den Alten doch nicht, -- das können wir doch wohl
nich’ gerade behaupten.
+Wilhelm+: Vater? -- nein! wir sind ja Alle -- so blind, so blind!
+Robert+: Das -- weiß Gott! -- sind wir ....................
+Wilhelm+: Wie mir das vorkommt! -- wunderfremd. Er liebt uns ja! der
alte Mann ist ja so himmlisch gut!
+Robert+: Das +kann+ er sein, und das wußte ich bis jetzt nicht.
+Wilhelm+: Mir dämmert manches! ......................
+Robert+: Mit dem Verstande -- und so -- sieh ’mal -- hat ich das ja
längst erfaßt. -- Alles ist +geworden+. Verantwortlich hab’ ich Vater
nicht gemacht. -- Heißt das, schon seit Jahren nicht mehr. -- Nicht für
mich, überhaupt für Keinen von uns. Aber heut hab’ ich’s +gefühlt+;
und das ist, kannst Du glauben, noch ganz was andres ................
Ehrlich, mich hat’s geradezu aus dem Gleichgewicht gebracht. -- Als
ich ihn so sah -- so um Dich bemüht ... förmlich, wie ein Schlag war
mir da! -- und nun muß ich mir immer sagen: -- warum ist denn das nun
nicht ..... na warum denn nicht? es ist doch jetzt in uns lebendig
geworden, es war doch also in uns -- warum ist es nicht schon früher
hervorgebrochen? In Vater, in Dir -- und in mir wahrhaftigen Gott auch?
es war doch in uns! Und nun hat er das so in sich hinein gewürgt --
Vater mein ich -- na und wir ja auch -- so viele Jahre lang .....
+Wilhelm+: Das ist mir nun aufgegangen: ein Mensch kehrt nicht
nur jedem seiner Mitmenschen eine andere Seite zu, sondern er ist
thatsächlich jedem gegenüber von Grund aus anders ........
+Robert+: Warum muß denn das so sein zwischen uns! warum müssen denn
wir uns nur immer und ewig abstoßen?
+Wilhelm+: Das will ich Dir sagen: Herzensgüte fehlt uns! nimm z. B.
Ida! Was Du Dir erklügelt hast, das lebt in ihr. Sie sitzt nie zu
Gericht, Alles greift sie so weich, so mitleidig an -- die zartesten
Dinge -- das schont so, verstehst Du! das ... und das glaub’ ich ist es
.............................
+Robert+ _(manlig werdend, sich erhebend)_: Wie ist Dir jetzt so? --
+Wilhelm+: Recht frei ist mir doch jetzt ....
+Robert+: Ä -- was nutzt das Alles! .... Ja -- was ich wollte -- sagen?
vielleicht wird’s doch gut mit Euch!
+Wilhelm+: Was denn?
+Robert+: Na, wie denn? Du und ... na, und Ida natürlich.
+Wilhelm+: Vielleicht! ... Die Beiden haben eine Macht -- auch Frau
Buchner -- aber doch Ida hauptsächlich. Ich habe gedacht, das könnte
mich retten .......... Zuerst wehrte ich mich ja ...............
+Robert+ _(gedankenvoll)_: Das haben sie! -- sie haben eine Macht und
deshalb ..... anfänglich -- offen gesagt, hab’ ich’s Dir verübelt.
+Wilhelm+: Das fühlte ich wohl.
+Robert+: Na, nimm ’mal an: ich hörte von einer Verlobung, und nun sah
ich Ida; treppauf, treppab sang sie und so fröhlich -- ohne eine Idee
von ....
+Wilhelm+ _(erhebt sich)_: Ich verstand Dich ja auch, ich gab Dir ja
sogar recht, was willst Du!
+Robert+: Nu ja doch! -- ich bin ja auch ... es ist ja auf diese Weise
ganz was anders. -- Ich muß ja zugeben ... wie gesagt ... überhaupt ..
ganz frisch schon?
+Wilhelm+: Vollkommen.
+Robert+: Dann kommst Du wohl also bald?
+Wilhelm+: Ich will nur noch .... geh doch einstweilen Du!
+Robert+: Schön! _(geht, kommt zurück)_ hör ’mal Du! ich kann nicht
anders, ich muß Dir sagen, Deine ganze Handlungsweise -- Vater
gegenüber -- und auch -- überhaupt, ist hochachtenswerth. Ich hab’ Dich
auch so -- überfallen förmlich -- mit meiner verfluchten Bornirtheit.
Man .... hol’s der Teufel! Ich habe seit langer Zeit wieder zum ersten
Male so ’ne Art unabweisbares Bedürfniß, verstehst Du! mich selbst
anzuspucken. Das genügt Dir doch, wie? -- na, Du wirst mir doch nun
auch die Liebe thun und -- wenn ich Dich .... ja wohl, gekränkt habe
ich Dich ununterbrochen, seit Du hier bist. Also -- es thut mir leid!
hörst Du!
+Wilhelm+: Bruder! _(sie schütteln sich mit Rührung die Hände.)_
+Robert+ _(zieht ruhig die Hand aus der Wilhelms, bringt seine
Tabackspfeife hervor, entzündet sie, pafft, und sagt dabei vor sich
hin)_: Acrobaten -- seele! -- pf! pf! na ~item~. _(Hierauf wendet
er sich zum Gehen. Bevor er die Thüre des Seitengemaches ausklinkt,
spricht er über die Schultern zu Wilhelm:)_ Ich -- will sie Dir
herausschicken!
+Wilhelm+: Ach -- Du laß doch! .... na -- wenn Du ....
+Robert+ _(nickt bejahend, verschwindet in der Thür. Ab.)_
+Wilhelm+ _(athmet befreit auf. Volle Freude über das Geschehene
bemächtigt sich seiner.)_
+Ida+ _(kommt aus dem Nebenzimmer, fliegt in seine Arme)_: Willy!!!
+Wilhelm+: -- Jetzt -- jetzt .... Du .... Ihr .... Ihr beiden goldnen
Seelen habt mich losgekämpft. Jetzt -- ein ganz neues Leben! .... Du
glaubst nicht, wie mich das hebt! ordentlich groß stehe ich vor mir
da! -- O Du! das merke ich jetzt erst -- das hat doch furchtbar auf
mir gelastet .... Und nun fühl’ ich auch Kraft! Kraft fühle ich, Du!
-- verlaß Dich d’rauf, ich erreiche es nun doch noch! ich werd’s ihm
zeigen, was der Taugenichts kann! ich werde Vater den Beweis liefern.
Ich werde ihm beweisen, daß etwas in mir lebt: eine Kraft, eine Kunst,
vor der sie sich beugen sollen .... die starrsten Köpfe werden sich
beugen, ich fühl’s! -- das hat mich nur niedergeknebelt, glaubst Du!
es kribbelt mir in den Fingerspitzen, glaubst Du! .... Ich möchte
schaffen, schaffen! ....
+Ida+: Siehst Du, so ist’s recht! nun endlich hast Du Dich
wiedergefunden. -- Liebster, ich möchte jauchzen. -- Jauchzen
möcht ich. -- jubeln .... Siehst Du, wie ich recht hatte; nichts
ist erstorben in Dir! es schlief nur! Es wacht Alles wieder
auf, sagt’ ich Dir immer. Es ist aufgewacht, siehst Du nun!
..................................
_(Sie umarmen, küssen sich und schreiten dann in einander verschlungen
in stummer Glückseligkeit durch den Saal.)_
+Wilhelm+ _(bleibt stehn, schaut mit glücklichem Staunen in die
Augen seiner Braut, dann läßt er den Blick weiter schweifen, rings
herum durch den Raum und sagt)_: In diesen eiskalten Mauern .... wie
Frühlingszauber ist das!
_(Einige Küsse; eng verschlungen stumm im Glück schreiten sie weiter.)_
+Ida+ _(singt piano mit schelmischer Beziehung auf etwas in der
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