Penthesilea - 3

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Sie, wie zwei Sterne, auf einander ein!
Die Oberpriesterinn. (zur Hauptmänninn)
Die Königinn, sagst du? Unmöglich, Freundinn!
Von Amors Pfeil getroffen--wann? Und wo?
Die Führerinn des Diametengürtels?
Die Tochter Mars, der selbst der Busen fehlt,
Das Ziel der giftgefiederten Geschosse?
Die Hauptmännin.
So sagt des Volkes Stimme mindestens,
Und Meroe hat es eben mir vertraut.
Die Oberpriesterinn.
Es ist entsetzlich!
Die Amazone. (kehrt wieder zurück)
Die erste Priesterinn.
Nun? was bringst du? Rede!
Die Oberpriesterinn.
Ist es bestellt? Sprachst du die Königinn?
Die Amazone.
Es war zu spät, Hochheilige, vergieb.
Ich konnte sie, die von dem Troß der Frauen
Umschwärmt, bald hier, bald dort erschien, nicht treffen.
Wohl aber Prothoe, auf einen Augenblick,
Traf ich, und sagt' ihr, was dein Wille sei;
Doch sie entgegnete--ein Wort, nicht weiß ich,
Ob ich in der Verwirrung recht gehört.
Die Oberpriesterinn.
Nun, welch ein Wort?
Die Amazone. Sie hielt, auf ihrem Pferde
Und sah, es schien, mit thränenvollen Augen,
Der Königinn zu. Und als ich ihr gesagt,
Wie du entrüstet, daß die Sinnberaubte
Den Kampf noch um ein einzeln Haupt verlängre,
Sprach sie: geh hin zu deiner Priesterinn,
Und heiße sie daniederknieen und beten,
Daß ihr dies eine Haupt im Kampf noch falle;
Sonst keine Rettung giebt's, für sie und uns.
Die Oberpriesterinn.
O sie geht steil-bergab den Pfad zum Orkus!
Und nicht dem Gegner, wenn sie auf ihn trifft,
Dem Feind' in ihrem Busen wird sie sinken.
Uns alle reißt sie in den Abgrund hin;
Den Kiel seh' ich, der uns Gefesselte
Nach Hellas trägt, geschmückt mit Bändern höhnend
Im Geiste schon den Hellespont durchschäumen.
Die erste Priesterinn.
Was gilt's? Dort naht die Unheilskunde schon.

Achter Auftritt.
Eine Oberste (tritt auf) die Vorigen.

Die Oberste.
Flieh! Rette die Gefangnen, Priesterinn!
Das ganze Heer der Griechen stürzt heran.
Die Oberpriesterinn.
Ihr Götter des Olymps! Was ist geschehn?
Die erste Priesterinn.
Wo ist die Königinn?
Die Oberste. Im Kampf gefallen,
Das ganze Amazonenheer zerstreut.
Die Oberpriesterinn.
Du Rasende! Was für ein Wort sprachst du?
Die erste Priesterinn. (zu den bewaffneten Amazonen)
Bringt die Gefangenen fort!
(Die Gefangenen werden abgeführt.)
Die Oberpriesterinn. Sag an: wo? wann?
Die Oberste.
Laß kurz das Ungeheuerste dir melden!
Achill und sie, mit vorgelegten Lanzen,
Begegnen beide sich, zween Donnerkeile,
Die aus Gewölken in einander fahren;
Die Lanzen, schwächer als die Brüste, splittern:
Er, der Pelide, steht, Penthesilea,
Sie sinkt, die Todumschattete, vom Pferd.
Und da sie jetzt, der Rache preisgegeben,
Im Staub sich vor ihm wälzt, denkt jeglicher,
Zum Orkus völlig stürzen wird er sie;
Doch bleich selbst steht der Unbegreifliche,
Ein Todesschatten da, ihr Götter! ruft er,
Was für ein Blick der Sterbenden traf mich!
Vom Pferde schwingt er eilig sich herab;
Und während, von Entsetzen noch gefesselt,
Die Jungfraun stehn, des Wortes eingedenk
Der Königinn, kein Schwerdt zu rühren wagen,
Dreist der Erblaßten naht er sich, er beugt
Sich über sie, Penthesilea! ruft er,
In seinen Armen hebt er sie empor,
Und laut die That, die er vollbracht, verfluchend,
Lockt er ins Leben jammernd sie zurück!
Die Oberpriesterinn.
Er--was? Er selbst?
Die Oberste. Hinweg, Verhaßter! donnert
Das ganze Heer ihm zu; dankt mit dem Tod' ihm,
Ruft Prothoe, wenn er vom Platz nicht weicht:
Den Treffendsten der Pfeile über ihn!
Und mit des Pferdes Huftritt ihn verdrängend,
Reißt sie die Königinn ihm aus dem Arm.
Indeß erwacht die Unglückseelige,
Man führt sie röchelnd, mit zerrißner Brust
Das Haar verstöhrt vom Scheitel niederflatternd,
Den hintern Reih'n zu, wo sie sich erholt;
Doch er, der unbegriff'ne Doloper--
Ein Gott hat, in der erzgekeilten Brust,
Das Herz in Liebe plötzlich ihm geschmelzt--
Er ruft: verweilet, meine Freundinnen!
Achilles grüßt mit ew'gem Frieden euch!
Und wirft das Schwerdt hinweg, das Schild hinweg,
Die Rüstung reißt er von der Brust sich nieder,
Und folgt--mit Keulen könnte man, mit Händen ihn,
Wenn man ihn treffen dürfte, niederreißen--
Der Kön'ginn unerschrocknen Schrittes nach:
Als wüßt' er schon, der Rasende, Verwegne,
Daß unserm Pfeil sein Leben heilig ist.
Die Oberpriesterinn.
Und wer gab den wahnsinnigen Befehl?
Die Oberste.
Die Königinn! Wer sonst?
Die Oberpriesterinn. Es ist entsetzlich!
Die erste Priesterinn.
Seht, seht! Da wankt, geführt von Prothoe,
Sie selbst, das Bild des Jammers, schon heran!
Die Zweite.
Ihr ew'gen Himmelsgötter! Welch ein Anblick!

Neunter Auftritt.
Penthesilea (geführt von) Prothoe und Meroe.
Gefolge (treten auf)

Penthesilea (mit schwacher Stimme)
Hetzt alle Hund' auf ihn! Mit Feuerbränden
Die Elephanten peitschet auf ihn los!
Mit Sichelwagen schmettert auf ihn ein,
Und mähet seine üpp'gen Glieder nieder!
Prothoe.
Geliebte! Wir beschwören dich--
Meroe. Hör' uns!
Prothoe.
Er folgt dir auf dem Fuße, der Pelide;
Wenn dir dein Leben irgend lieb, so flieh!
Penthesilea.
Mir diesen Busen zu zerschmettern, Prothoe!--
Ist's nicht, als ob ich eine Leier zürnend
Zertreten wollte, weil sie still für sich,
Im Zug des Nachtwinds, meinen Namen flüstert?
Dem Bären kauert' ich zu Füssen mich,
Und streichelte das Pantherthier, das mir
In solcher Regung nahte, wie ich ihm.
Meroe.
So willst du nicht entweichen?
Prothoe. Willst nicht fliehen?
Meroe.
Willst dich nicht retten?
Prothoe. Was kein Name nennt,
Auf diesem Platz hier soll es sich vollbringen?
Penthesilea.
Ist's meine Schuld, daß ich im Feld der Schlacht
Um sein Gefühl mich kämpfend muß bewerben?
Was will ich denn, wenn ich das Schwerdt ihm zücke?
Will ich ihn denn zum Orkus niederschleudern?
Ich will ihn ja, ihr ew'gen Götter, nur
An diese Brust will ich ihn niederziehn!
Prothoe.
Sie ras't--
Die Oberpriesterinn.
Unglückliche!
Prothoe. Sie ist von Sinnen!
Die Oberpriesterinn.
Sie denkt nichts, als den Einen nur.
Prothoe. Der Sturz
Hat völlig ums Bewußtsein sie gebracht.
Penthesilea (mit erzwungener Fassung)
Gut. Wie ihr wollt. Sei's drum. Ich will mich fassen.
Dies Herz, weil es sein muß, bezwingen will ich's,
Und thun mit Grazie, was die Noth erheischt.
Recht habt ihr auch. Warum auch wie ein Kind gleich,
Weil sich ein flücht'ger Wunsch mir nicht gewährt,
Mit meinen Göttern brechen? Kommt hinweg.
Das Glück, gesteh' ich, wär mir lieb gewesen;
Doch fällt es mir aus Wolken nicht herab,
Den Himmel drum erstürmen will ich nicht.
Helft mir nur fort von hier, schafft mir ein Pferd,
So will ich euch zurück zur Heimath führen.
Prothoe.
Geseegnet sei, o Herrscherinn, dreimal
Ein Wort, so würdig königlich, als dies.
Komm, alles steht zur Flucht bereit--
Penthesilea (da sie die Rosenkränze in der Kinder Händen
erblickt, mit plötzlich aufflammendem Gesicht)
Ha, sieh!
Wer gab Befehl, die Rosen einzupflücken?
Das erste Mädchen.
Das fragst du noch, Vergeßene? Wer sonst,
Als nur--
Penthesilea. Als wer?
Die Oberpriesterinn.--Das Siegsfest sollte sich,
Das heißersehnte, deiner Jungfraun feiern!
War's nicht dein eigner Mund, der's so befahl?
Penthesilea.
Verflucht mir diese schnöde Ungeduld!
Verflucht, im blutumschäumten Mordgetümmel,
Mir der Gedanke an die Orgien!
Verflucht, im Busen keuscher Arestöchter,
Begierden, die, wie losgelaßne Hunde,
Mir der Drommete erzne Lunge bellend,
Und aller Feldherrn Rufen, überschrei'n!
Der Sieg, ist er erkämpft mir schon, daß mit
Der Hölle Hohn schon der Triumph mir naht?
--Mir aus den Augen!
(sie zerhaut die Rosenkränze)
Das erste Mädchen. Herrscherinn! Was thust du?
Das Zweite. (die Rosen wieder aufsuchend)
Der Frühling bringt dir rings, auf Meilenferne,
Nichts für das Fest mehr--
Penthesilea. Daß der ganze Frühling
Verdorrte! Daß der Stern, auf dem wir athmen,
Geknickt, gleich dieser Rosen einer, läge!
Daß ich den ganzen Kranz der Welten so,
Wie dies Geflecht der Blumen, lösen könnte!
--O Aphrodite!
Die Oberpriesterinn. Die Unseelige!
Die erste Priesterinn.
Verloren ist sie!
Die Zweite. Den Erynnien
Zum Raub ist ihre Seele hingegeben!
Eine Priesterinn (auf dem Hügel)
Der Peleïd', ihr Jungfrau'n, ich beschwör' euch,
Im Schuß der Pfeile naht er schon heran!
Prothoe.
So fleh' ich dich auf Knieen--rette dich!
Penthesilea.
Ach, meine Seel' ist matt bis in den Tod!
(sie setzt sich)
Prothoe.
Entsetzliche! Was thust du?
Penthesilea. Flieht, wenn ihr wollt.
Prothoe.
Du willst?--
Meroe. Du säumst--?
Prothoe. Du willst--?
Penthesilea. Ich will hier bleiben.
Prothoe.
Wie, Rasende!
Penthesilea. Ihr hört's. Ich kann nicht stehen.
Soll das Gebein mir brechen? Laßt mich sein.
Prothoe.
Verlorenste der Frau'n! Und der Pelide,
Er naht, du hörst, im Pfeilschuß--
Penthesilea. Laßt ihn kommen.
Laßt ihn den Fuß gestählt, es ist mir recht,
Auf diesen Nacken setzen. Wozu auch sollen
Zwei Wangen länger, blüh'nd wie diese, sich
Vom Korb, aus dem sie stammen, unterscheiden?
Laßt ihn mit Pferden häuptlings heim mich schleifen,
Und diesen Leib hier, frischen Lebens voll,
Auf offnem Felde schmachvoll hingeworfen,
Den Hunden mag er ihn zur Morgenspeise,
Dem scheußlichen Geschlecht der Vögel, bieten.
Staub lieber, als ein Weib sein, das nicht reizt.
Prothoe.
O Königinn!
Penthesilea (indem sie sich den Halsschmuck abreißt)
Weg ihr verdammten Flittern!
Prothoe.
Ihr ew'gen Götter dort! Ist das die Fassung,
Die mir dein Mund so eben angelobt?
Penthesilea.
Vom Haupt, ihr auch--was nickt ihr? Seid verflucht mir,
Hülflosere, als Pfeil und Wangen, noch!
--Die Hand verwünsch' ich, die zur Schlacht mich heut
Geschmückt, und das verrätherische Wort,
Das mir gesagt, es sei zum Sieg, dazu.
Wie sie mit Spiegeln mich, die Gleißnerinnen,
Umstanden, rechts und links, der schlanken Glieder
In Erz gepreßte Götterbildung preisend.--
Die Pest in eure wilden Höllenkünste!
Griechen. (ausserhalb der Scene)
Vorwärts, Pelide, vorwärts! Sei getrost!
Nur wenig Schritte noch, so hast du sie.
Die Priesterinn. (auf dem Hügel)
Diana! Königinn! Du bist verloren,
Wenn du nicht weichst!
Prothoe. Mein Schwesterherz! Mein Leben!
Du willst nicht fliehn? nicht gehn?
Penthesilea. (die Thränen stürzen ihr aus den Augen, sie
lehnt sich an einen Baum)
Prothoe. plötzlich gerührt, indem sie sich neben ihr
niedersetzt)
Nun, wie du willst.
Wenn du nicht kannst, nicht willst--sei's! Weine nicht.
Ich bleibe bei dir. Was nicht möglich ist,
Nicht ist, in deiner Kräfte Kreis nicht liegt,
Was du nicht leisten kannst: die Götter hüten,
Daß ich es von dir fordre! Geht, ihr Jungfrau'n,
Geht; kehrt in eure Heimathsflur zurück:
Die Königinn und ich, wir bleiben hier.
Die Oberpriesterinn.
Wie, du Unseel'ge? Du bestärkst sie noch?
Meroe.
Unmöglich wär's ihr, zu entfliehn?
Die Oberpriesterinn. Unmöglich,
Da nichts von außen sie, kein Schicksal, hält,
Nichts als ihr thörigt Herz--
Prothoe. Das ist ihr Schicksal!
Dir scheinen Eisenbanden unzerreißbar,
Nicht wahr? Nun sieh: sie bräche sie vielleicht,
Und das Gefühl doch nicht, das du verspottest.
Was in ihr walten mag, das weiß nur sie,
Und jeder Busen ist, der fühlt, ein Räthsel.
Des Lebens höchstes Gut erstrebte sie,
Sie streift', ergriff es schon: die Hand versagt ihr,
Nach einem andern noch sich auszustrecken.
Komm, magst du's jetzt an meiner Brust vollenden.
--Was fehlt dir? Warum weinst du?
Penthesilea. Schmerzen, Schmerzen--
Prothoe.
Wo?
Penthesilea.
Hier.
Prothoe.
Kann ich dir Lindrung--?
Penthesilea. Nichts, nichts, nichts.
Prothoe.
Nun, faße dich; in Kurzem ist's vollbracht.
Die Oberpriesterinn. (halblaut)
Ihr Rasenden zusammt--!
Prothoe. (eben so) Schweig bitt' ich dich.
Penthesilea.
Wenn ich zur Flucht mich noch--wenn ich es thäte:
Wie, sag', wie faßt ich mich?
Prothoe. Du giengst nach Pharsos.
Dort fändest du, denn dorthin wieß ich es,
Dein ganzes Heer, das jetzt zerstreut, zusammen.
Du ruhtest dich, du pflegtest deiner Wunden,
Und mit des nächsten Tages Strahl, gefiehl's dir,
Nähmst du den Krieg der Jungfrau'n wieder auf.
Penthesilea.
Wenn es mir möglich wär--! Wenn ichs vermöchte--!
Das Aeußerste, das Menschenkräfte leisten,
Hab' ich gethan--Unmögliches versucht--
Mein Alles hab' ich an den Wurf gesetzt;
Der Würfel, der entscheidet, liegt, er liegt:
Begreifen muß ich's--und daß ich verlor.
Prothoe.
Nicht, nicht, mein süßes Herz! Das glaube nicht.
So niedrig schlägst du deine Kraft nicht an.
So schlecht von jenem Preis nicht wirst du denken,
Um den du spielst, als daß du wähnen solltest,
Das, was er werth, sei schon für ihn geschehn.
Ist diese Schnur von Perlen, weiß und roth,
Die dir vom Nacken rollt, der ganze Reichthum,
Den deine Seele aufzubieten hat?
Wie viel, woran du gar nicht denkst, in Pharsos,
Endlos für deinen Zweck noch ist zu thun!
Doch freilich wohl--jetzt ist es fast zu spät.
Penthesilea. (nach einer unruhigen Bewegung)
Wenn ich rasch wäre--Ach es macht mich rasend!
--Wo steht die Sonne?
Prothoe. Dort, dir grad' im Scheitel,
Noch eh' die Nacht sinkt, träfest du dort ein.
Wir schlössen Bündniß, unbewußt den Griechen,
Mit den Dardanischen, erreichten still
Die Bucht des Meer's, wo jener Schiffe liegen;
Zur Nachtzeit, auf ein Merkmal, lodern sie
In Flammen auf, das Lager wird erstürmt,
Das Heer, gedrängt zugleich von vorn und hinten,
Zerrissen, aufgelöst, ins Land zerstreut,
Verfolgt, gesucht, gegriffen und bekränzet
Jedwedes Haupt, das unsrer Lust gefiel.
O seelig wär' ich, wenn ich dieß erlebte!
Nicht ruh'n wollt' ich, an deiner Seite kämpfen,
Der Tage Glut nicht scheuen, unermüdlich,
Müßt' ich an allen Gliedern mich verzehren,
Bis meiner lieben Schwester Wunsch erfüllt,
Und der Pelid' ihr doch, nach so vielen Mühen,
Besiegt zuletzt zu Füssen niedersank.
Penthesilea. (die während dessen unverwandt in die
Sonne gesehen)
Daß ich mit Flügeln weit gespreizt und rauschend,
Die Luft zertheilte--!
Prothoe. Wie!
Meroe.--Was sagte sie?
Prothoe.
Was siehst du, Fürstinn--?
Meroe. Worauf heftet sich--?
Prothoe.
Geliebte, sprich!
Penthesilea. Zu hoch, ich weiß, zu hoch--
Er spielt in ewig fernen Flammenkreisen
Mir um den sehnsuchtsvollen Busen hin.
Prothoe.
Wer, meine beste Königinn?
Penthesilea. Gut, gut.
--Wo geht der Weg?
(sie sammelt sich und steht auf)
Meroe. So willst du dich entschließen?
Prothoe.
So hebst du dich empor?--Nun, meine Fürstinn,
So sei's auch wie ein Riese! Sinke nicht,
Und wenn der ganze Orkus auf dich drückte!
Steh, stehe fest, wie das Gewölbe steht,
Weil seiner Blöcke jeder stürzen will!
Beut deine Scheitel, einem Schlußstein gleich,
Der Götter Blitzen dar, und rufe, trefft!
Und laß dich bis zum Fuß herab zerspalten,
Nicht aber wanke in dir selber mehr,
So lang ein Athem Mörtel und Gestein,
In dieser jungen Brust, zusammenhält.
Komm. Gieb mir deine Hand.
Penthesilea. Geht's hier, geht's dort?
Prothoe.
Du kannst den Felsen dort, der sichrer ist,
Du kannst auch das bequemre Thal hier wählen.
Wozu entschließen wirst du dich?
Penthesilea. Den Felsen!
Da komm' ich ihm um soviel näher. Folgt mir.
Prothoe.
Wem, meine Königinn?
Penthesilea. Euren Arm, ihr Lieben.
Prothoe.
Sobald du jenen Hügel dort erstiegen,
Bist du in Sicherheit.
Meroe. Komm fort.
Penthesilea. (indem sie plötzlich auf eine Brücke gekommen,
stehen bleibt)
Doch höre:
Eins eh' ich weiche, bleibt mir übrig noch.
Prothoe.
Dir übrig noch?
Meroe. Und was?
Prothoe. Unglückliche!
Penthesilea.
Eins noch, ihr Freundinnen, und rasend wär' ich,
Das müßt ihr selbst gestehn, wenn ich im ganzen
Gebiet der Möglichkeit mich nicht versuchte.
Prothoe. (Unwillig)
Nun denn, so wollt' ich, daß wir gleich versunken!
Denn Rettung giebt's nicht mehr.
Penthesilea. (erschrocken) Was ist? Was fehlt dir?
Was hab' ich ihr gethan, ihr Jungfrau'n, sprecht!
Die Oberpriesterinn.
Du denkst--?
Meroe. Du willst auf diesem Platze noch--?
Penthesilea.
Nichts, nichts, gar nichts, was sie erzürnen sollte.
Den Ida will ich auf den Ossa wälzen,
Und auf die Spitze ruhig blos mich stellen.
Die Oberpriesterinn.
Den Ida wälzen--?
Meroe. Wälzen auf den Ossa--?
Prothoe. (mit einer Wendung)
Schützt, all' ihr Götter, sie!
Die Oberpriesterinn. Verlorene!
Meroe. (schüchtern)
Dies Werk ist der Giganten, meine Königinn!
Penthesilea.
Nun ja, nun ja: worinn denn weich' ich ihnen?
Meroe.
Worin du ihnen--?
Prothoe. Himmel!
Die Oberpriesterinn. Doch gesetzt--?
Meroe.
Gesetzt nun du vollbrächtest dieses Werk--?
Prothoe.
Gesetzt was würdest du--?
Penthesilea. Blödsinnige!
Bei seinen goldnen Flammenhaaren zög' ich
Zu mir hernieder ihn--
Prothoe. Wen?
Penthesilea. Helios,
Wenn er am Scheitel mir vorüberfleucht!
Die Fürstinnen. (sehn sprachlos und mit Entsetzen einander an)
Die Oberpriesterinn.
Reißt mit Gewalt sie fort!
Penthesilea. (schaut in den Fluß nieder)
Ich, Rasende!
Da liegt er mir zu Füssen ja! Nimm mich--
(sie will in den Fluß sinken, Prothoe und Meroe halten sie)
Prothoe.
Die Unglückselige!
Meroe. Da fällt sie leblos,
Wie ein Gewand, in unsrer Hand zusammen.
Die Priesterinn. (auf dem Hügel)
Achill erscheint, ihr Fürstinnen! Es kann
Die ganze Schaar der Jungfrau'n ihn nicht halten!
Die Amazone.
Ihr Götter! Rettet! Schützet vor dem Frechen
Die Königinn der Jungfrau'n!
Die Oberpriesterinn (zu den Priesterinnen)
Fort! Hinweg!
Nicht im Gewühl des Kampfs ist unser Platz.
Die Oberpriesterinn mit den Priesterinnen und den
Rosenmädchen (ab.)

Zehnter Auftritt.
Eine Schaar von Amazonen (tritt mit Bogen in den Händen
auf) Die Vorigen.

Die erste Amazone. (in die Scene rufend)
Zurück, Verwegner!
Die Zweite. Er hört uns nicht.
Die Dritte.
Ihr Fürstinnen, wenn wir nicht treffen dürfen,
So hemmt sich sein wahnsinniger Fortschritt nicht!
Die Zweite.
Was ist zu thun? Sprich, Prothoe!
Prothoe. (mit der Königinn beschäftigt)
So sendet
Zehntausend Pfeile über ihn!--
Meroe. (zu dem Gefolge) Schafft Wasser!
Prothoe.
Doch sorget, daß ihr ihn nicht tödtlich trefft!--
Meroe.
Schafft einen Helm voll Wasser, sag' ich!
Eine Fürstinn. (aus dem Gefolge der Königinn)
Hier!
(sie schöpft und bringt)
Die dritte Amazone. (zur Prothoe)
Sei ruhig! Fürchte nichts!
Die Erste. Hier ordnet euch!
Die Wangen streift ihm, sengt die Locken ihm,
Den Kuß des Todes flüchtig laßt ihn schmecken!
(sie bereiten ihre Bögen)

Eilfter Auftritt.
Achilles (ohne Helm, Rüstung und Waffen, im Gefolge) einiger
Griechen. Die Vorigen.

Achilles.
Nun? Wem auch gelten diese Pfeil', ihr Jungfrau'n?
Doch diesem unbeschützten Busen nicht?
Soll ich den seid'nen Latz noch niederreißen,
Daß ihr das Herz mir harmlos schlagen seht?
Die erste Amazone.
Herunter, wenn du willst, damit!
Die Zweite. Es braucht's nicht!
Die Dritte.
Den Pfeil genau, wo er die Hand jetzt hält!
Die Erste.
Daß er das Herz gespießt ihm, wie ein Blatt,
Fort mit sich reiß' im Flug--
Mehrere. Schlagt! Trefft!
(sie schießen über sein Haupt hin)
Achilles. Laßt, laßt!
Mit euren Augen trefft ihr sicherer.
Bei den Olympischen, ich scherze nicht,
Ich fühle mich im Innersten getroffen,
Und ein Entwaffneter, in jedem Sinne,
Leg ich zu euren kleinen Füssen mich,
Die fünfte Amazone. (von einem Spieß hinter der Scene
hervor getroffen)
Ihr guten Götter!
(sie sinkt)
Die Sechste. (eben so)
Weh' mir!
(sie sinkt)
Die Siebente. (eben so)
Artemis!
(sie sinkt)
Die Erste.
Der Rasende!
Meroe. (mit der Königinn beschäfftigt)(zugleich)
Die Unglückselige!
Die zweite Amazone.
Entwaffnet nennt er sich.
Prothoe. (eben so)(zugleich)
Entseelt ist sie.
Die dritte Amazone.
Indessen uns die Seinen niederwerfen!
Meroe. (zugleich)
Indessen rings umher die Jungfrau'n sinken!
Was ist zu thun?
Die erste Amazone.
Den Sichelwagen her!
Die Zweite.
Die Doggen über ihn!
Die Dritte. Mit Steinen ihn
Hochher, vom Elephantenthurm begraben!
Eine Amazonenfürstinn. (die Königinn plötzlich verlassend)
Wohlan, so will ich das Geschoß versuchen.
(sie wirft den Bogen von der Schulter und spannt ihn)
Achilles. (bald zu dieser bald zu jener Amazone sich wendend)
Ich kann's nicht glauben: süß, wie Silberklang,
Straft eure Stimme eure Reden Lügen.
Du mit den blauen Augen bist es nicht,
Die mir die Doggen reißend schickt, noch du,
Die mit der seidenweichen Locke prangt.
Seht, wenn, auf euer übereiltes Wort,
Jetz heulend die Entkoppelten mir nahten,
So würft ihr noch, mit euern eignen Leibern,
Euch zwischen sie und mich, dies Männerherz,
Dieß euch in Lieb' erglühende, zu schirmen.
Die erste Amazone.
Der Uebermüth'ge!
Die Zweite. Hört, wie er sich brüstet!
Die Erste.
Er meint mit Schmeichelworten uns--
Die Dritte. (die Erste geheimnißvoll rufend)
Oterpe!
Die Erste. (sich umwendend)
Ha, sieh! Die Meisterinn des Bogens jetzt!--
Still öffnet euren Kreis, ihr Frau'n!
Die Fünfte. Was giebt's?
Die Vierte.
Frag' nicht! Du wirst es sehn.
Die Achte. Hier! Nimm den Pfeil!
Die Amazonenfürstinn. (indem sie den Pfeil auf den
Bogen legt)
Die Schenkel will ich ihm zusammen heften.
Achilles. (zu einem Griechen, der neben ihm, schon den
Bogen angelegt hat)
Triff sie!
Die Amazonenfürstinn.
Ihr Himmlischen!
(sie sinkt)
Die erste Amazone. Der Schreckliche!
Die Zweite.
Getroffen sinkt sie selbst!
Die Dritte. Ihr ewigen Götter!
Und dort naht uns ein neuer Griechenhaufen!

Zwölfter Auftritt.
Diomedes (mit den) Ätoliern (treten von der andern Seite
auf Bald darauf auch) Ulysses (von der Seite Achills mit
dem Heer)

Diomedes.
Hier meine wackeren Ätolier,
Heran!
(er führt sie über die Brücke)
Prothoe.
O, Artemis! Du Heilige! Rette!
Jetzt ist's um uns geschehn!
(sie trägt die Königinn, mit Hülfe einiger Amazonen wieder
auf den Vorgrund der Scene)
Die Amazonen. (in Verwirrung)
Wir sind gefangen!
Wir sind umzingelt! Wir sind abgeschnitten!
Fort! Rette sich, wer retten kann!
Diomedes. (zu Prothoe) Ergebt euch!
Meroe. (zu den flüchtigen Amazonen)
Ihr Rasenden! Was thut ihr? Wollt ihr stehn?
Prothoe! Sieh her!
Prothoe. (immer bei der Königinn)
Hinweg! Verfolge sie,
Und wenn du kannst, so mach' uns wieder frei.
(Die Amazonen zerstreuen sich. Meroe folgt ihnen)
Achilles.
Auf jetzt, wo ragt sie mit dem Haupte?
Ein Grieche. Dort!
Achilles.
Dem Diomed will ich zehn Kronen schenken.
Diomedes.
Ergebt euch, sag' ich noch einmal!
Prothoe. Dem Sieger
Ergeb' ich sie, nicht dir! Was willst du auch?
Der Peleïd' ist's, dem sie angehört!
Diomedes.
So werft sie nieder!
Ein Ätolier. Auf!
Achilles. (den Ätolier zurückstoßend)
Der weicht ein Schatten
Vom Platz, der mir die Königinn berührt!--
Mein ist sie! Fort! Was habt ihr hier zu suchen--
Diomedes.
So! Dein! Ei sieh, bei Zevs, des Donnrers, Locken,
Aus welchen Gründen auch? Mit welchem Rechte?
Achilles.
Aus einem Grund, der rechts, und einer links.--
Gieb.
Prothoe.
Hier. Von deiner Großmuth fürcht' ich nichts.
Achilles. (indem er die Königinn in seine Arme nimmt)
Nichts, nichts.--
(zu Diomedes)
Du gehst und folgst und schlägst die Frauen,
Ich bleib' auf einen Augenblick zurück.
--Fort! Mir zu Lieb'. Erwiedre nichts. Dem Hades
Stünd' ich im Kampf um sie, vielmehr denn dir!
(er legt sie an die Wurzel einer Eiche nieder)
Diomedes.
Es sei! Folgt mir!
Ulysses. (mit dem Heer über die Bühne ziehend)
Glück auf, Achill! Glück auf!
Soll ich dir die Quadriga rasselnd schicken?
Achill. (über die Königinn geneigt)
Es braucht's nicht. Laß noch sein.
Ulysses. Gut. Wie du willst.--
Folgt mir! Eh' sich die Weiber wieder sammlen.
Ulysses und Diomedes mit dem Heer. (Von der Seite der
Amazonen ab)

Dreizehnter Auftritt.
Penthesilea, Prothoe, Achilles, Gefolge von Griechen
und Amazonen.

Achilles. (indem er der Königinn die Rüstung öffnet)
Sie lebt nicht mehr.
Prothoe. O mögt' ihr Auge sich
Für immer diesem öden Licht verschließen!
Ich fürchte nur zu sehr, daß sie erwacht.
Achilles.
Wo traf ich sie?
Prothoe. Sie raffte von dem Stoß sich,
Der ihr die Brust zerriß, gewaltsam auf;
Hier führten wir die Wankende heran,
Und diesen Fels just wollten wir erklimmen.
Doch sei's der Glieder, der verwundeten,
Sei's der verletzten Seele Schmerz: sie konnte,
Daß sie im Kampf gesunken dir, nicht tragen;
Der Fuß versagte brechend ihr den Dienst,
Und Irrgeschwätz von bleichen Lippen sendend,
Fiel sie zum zweitenmal mir in den Arm.
Achilles.
Sie zuckte--sahst du es?
Prothoe. Ihr Himmlischen!
So hat sie noch den Kelch nicht ausgeleert?
Seht, o die Jammervolle, seht--
Achilles. Sie athmet.
Prothoe.
Pelide! Wenn du das Erbarmen kennst,
Wenn ein Gefühl den Busen dir bewegt,
Wenn du sie tödten nicht, in Wahnsinn völlig
Die Leichtgereizte nicht verstricken willst,
So gönne eine Bitte mir.
Achilles. Sprich rasch!
Prothoe.
Entferne dich! Tritt, du Vortrefflicher,
Tritt aus dem Antlitz ihr, wenn sie erwacht.
Entrück' ihr gleich die Schaar, die dich umsteht,
Und laß, bevor die Sonne sich erneut,
Fern auf der Berge Duft ihr niemand nahn,
Der sie begrüßte, mit dem Todeswort:
Du bist die Kriegsgefangene Achills.
Achilles.
So haßt sie mich?
Prothoe. O frage nicht, Großherz'ger!--
Wenn sie jetzt freudig an der Hoffnung Hand
Ins Leben wiederkehrt, so sei der Sieger
Das Erste nicht, das freudlos ihr begegnet.
Wie manches regt sich in der Brust der Frauen,
Das für das Licht des Tages nicht gemacht.
Muß sie zuletzt, wie ihr Verhängniß will,
Als die Gefangne schmerzlich dich begrüßen,
So fordr' es früher nicht, beschwör ich dich!
Als bis ihr Geist dazu gerüstet steht.
Achilles.
Mein Will' ist, ihr zu thun, muß ich dir sagen,
Wie ich dem stolzen Sohn des Priam that.
Prothoe.
Wie, du Entsetzlicher!
Achilles.--Fürchtet sie dies?
Prothoe.
Du willst das Namenlos' an ihr vollstrecken?
Hier diesen jungen Leib, du Mensch voll Greuel,
Geschmückt mit Reizen, wie ein Kind mit Blumen,
Du willst ihn schändlich, einer Leiche gleich--?
Achilles.
Sag' ihr, daß ich sie liebe.
Prothoe. Wie?--Was war das?
Achilles.
Beim Himmel, wie! Wie Männer Weiber lieben;
Keusch und das Herz voll Sehnsucht doch, in Unschuld,
Und mit der Lust doch, sie darum zu bringen.
Ich will zu meiner Königinn sie machen.
Prothoe.
Ihr ew'gen Götter, sag' das noch einmal.
--Du willst?
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