Römische Geschichte — Buch 1 - 13

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Tieren zu unterwerfen”, und rief durch solche Theorie und Praxis eine
furchtbare Reaktion hervor, welche mit der Vernichtung der
pythagoreischen “Freunde” und mit der Erneuerung der alten
Bundesverfassung endigte. Allein rasende Parteifehden, Massenerhebungen
der Sklaven, soziale Missstaende aller Art, praktische Anwendung
unpraktischer Staatsphilosophie, kurz alle Uebel der entsittlichten
Zivilisation hoerten nicht auf, in den achaeischen Gemeinden zu wueten,
bis ihre politische Macht darueber zusammenbrach.
Es ist danach nicht zu verwundern, dass fuer die Zivilisation Italiens
die daselbst angesiedelten Achaeer minder einflussreich gewesen sind
als die uebrigen griechischen Niederlassungen. ueber die politischen
Grenzen hinaus ihren Einfluss zu erstrecken, lag diesen Ackerbauern
ferner als den Handelsstaaten; innerhalb ihres Gebiets verknechteten
sie die Eingeborenen und zertraten die Keime einer nationalen
Entwicklung, ohne doch den Italikern durch vollstaendige Hellenisierung
eine neue Bahn zu eroeffnen. So ist in Sybaris und Metapont, in Kroton
und Poseidonia das griechische Wesen, das sonst allen politischen
Missgeschicken zum Trotz sich lebenskraeftig zu behaupten wusste,
schneller, spur- und ruhmloser verschwunden als in irgendeinem anderen
Gebiet, und die zwiesprachigen Mischvoelker, die spaeterhin aus den
Truemmern der eingeborenen Italiker und der Achaeer und den juengeren
Einwanderern sabellischer Herkunft hervorgingen, sind zu rechtem
Gedeihen ebensowenig gelangt. Indes, diese Katastrophe gehoert der Zeit
nach in die folgende Periode.
Anderer Art und von anderer Wirkung auf Italien waren die
Niederlassungen der uebrigen Griechen. Auch sie verschmaehten den
Ackerbau und Landgewinn keineswegs; es war nicht die Weise der
Hellenen, wenigstens seit sie zu ihrer Kraft gekommen waren, sich im
Barbarenland nach phoenikischer Art an einer befestigten Faktorei
genuegen zu lassen. Aber wohl waren alle diese Staedte zunaechst und
vor allem des Handels wegen begruendet und darum denn auch, ganz
abweichend von den achaeischen, durchgaengig an den besten Haefen und
Landungsplaetzen angelegt. Die Herkunft, die Veranlassung und die
Epoche dieser Gruendungen waren mannigfach verschieden; dennoch bestand
zwischen ihnen eine gewisse Gemeinschaft - so in dem allen jenen
Staedten gemeinsamen Gebrauch gewisser moderner Formen des Alphabets ^2
und selbst in dem Dorismus der Sprache, der auch in diejenigen Staedte
frueh eindrang, die, wie zum Beispiel Kyme ^3, von Haus aus den weichen
ionischen Dialekt sprachen. Fuer die Entwicklung Italiens sind diese
Niederlassungen in sehr verschiedenem Grade wichtig geworden; es
genuegt hier, derjenigen zu gedenken, welche entscheidend in die
Schicksale der Staemme Italiens eingegriffen haben, des dorischen
Tarent und des ionischen Kyme.
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^2 So sind die drei altorientalischen Formen des i, l und r, fuer die
als leicht zu verwechseln mit den Formen des s, g und p schon frueh die
Zeichen vorgeschlagen worden sind, in den achaeischen Kolonien entweder
ausschliesslich oder doch sehr vorwiegend in Gebrauch geblieben,
waehrend die uebrigen Griechen Italiens und Siziliens ohne Unterschied
des Stammes sich ausschliesslich oder doch sehr vorwiegend der
juengeren Formen bedient haben.
^3 So zum Beispiel heisst es auf einem kymaeischen Tongefaess Ταταίες
εμί λέυqθος. Fόσ δ'άν με κλέφσει θύφλος έσται.
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Den Tarentinern ist unter allen hellenischen Ansiedlungen in Italien
die glaenzendste Rolle zugefallen. Der vortreffliche Hafen, der einzige
gute an der ganzen Suedkueste, machte ihre Stadt zum natuerlichen
Entrepôt fuer den sueditalienischen Handel, ja sogar fuer einen Teil
des Verkehrs auf dem Adriatischen Meer. Der reiche Fischfang in dem
Meerbusen, die Erzeugung und Verarbeitung der vortrefflichen Schafwolle
sowie deren Faerbung mit dem Saft der tarentinischen Purpurschnecke,
die mit der tyrischen wetteifern konnte - beide Industrien hierher
eingebuergert aus dem kleinasiatischen Miletos -, beschaeftigten
Tausende von Haenden und fuegten zu dem Zwischen- noch den
Ausfuhrhandel hinzu. Die in groesserer Menge als irgendwo sonst im
griechischen Italien und ziemlich zahlreich selbst in Gold geschlagenen
Muenzen sind noch heute redende Beweise des ausgebreiteten und
lebhaften tarentinischen Verkehrs. Schon in dieser Epoche, wo Tarent
noch mit Sybaris um den ersten Rang unter den unteritalischen
Griechenstaedten rang, muessen seine ausgedehnten Handelsverbindungen
sich angeknuepft haben; indes auf eine wesentliche Erweiterung ihres
Gebietes nach Art der achaeischen Staedte scheinen die Tarentiner nie
mit dauerndem Erfolg ausgegangen zu sein.
Wenn also die oestlichste der griechischen Ansiedlungen in Italien
rasch und glaenzend sich emporhob, so gediehen die noerdlichsten
derselben am Vesuv zu bescheidnerer Bluete. Hier waren von der
fruchtbaren Insel Aenaria (Ischia) aus die Kymaeer auf das Festland
hinuebergegangen und hatten auf einem Huegel hart am Meere eine zweite
Heimat erbaut, von wo aus der Hafenplatz Dikaearchia (spaeter Puteoli),
und weiter die “Neustadt” Neapolis gegruendet wurden. Sie lebten, wie
ueberhaupt die chalkidischen Staedte in Italien und Sizilien, nach den
Gesetzen, welche Charondas von Katane (um 100 650) festgestellt hatte,
in einer demokratischen, jedoch durch hohen Zensus gemaessigten
Verfassung, welche die Macht in die Haende eines aus den Reichsten
erlesenen Rates von Mitgliedern legte - eine Verfassung, die sich
bewaehrte und im ganzen von diesen Staedten Usurpatoren wie
Poebeltyrannei fern hielt. Wir wissen wenig von den aeusseren
Verhaeltnissen dieser kampanischen Griechen. Sie blieben, sei es aus
Zwang oder aus freier Wahl, mehr noch als die Tarentiner beschraenkt
auf einen engen Bezirk; indem sie von diesem aus nicht erobernd und
unterdrueckend gegen die Eingeborenen auftraten, sondern friedlich mit
ihnen handelten und verkehrten, erschufen sie sich selbst eine
gedeihliche Existenz und nahmen zugleich den ersten Platz unter den
Missionaren der griechischen Zivilisation in Italien ein.
Wenn zu beiden Seiten der rheginischen Meerenge teils auf dem Festlande
die ganze suedliche und die Westkueste bis zum Vesuv, teils die
groessere oestliche Haelfte der sizilischen Insel griechisches Land
war, so gestalteten dagegen auf der italischen Westkueste nordwaerts
vom Vesuv und auf der ganzen Ostkueste die Verhaeltnisse sich
wesentlich anders. An dem dem Adriatischen Meer zugewandten italischen
Gestade entstanden griechische Ansiedlungen nirgends; womit die
verhaeltnismaessig geringere Anzahl und untergeordnete Bedeutung der
griechischen Pflanzstaedte auf dem gegenueberliegenden illyrischen Ufer
und den zahlreichen demselben vorliegenden Inseln augenscheinlich
zusammenhaengt. Zwar wurden auf dem Griechenland naechsten Teil dieser
Kueste zwei ansehnliche Kaufstaedte, Epidamnos oder Dyrrhachion (jetzt
Durazzo; 127 587) und Apollonia (bei Avlona; um 167 627) noch waehrend
der roemischen Koenigsherrschaft gegruendet; aber weiter noerdlich ist,
mit Ausnahme etwa der nicht bedeutenden Niederlassung auf
Schwarzkerkyra (Curzola; um 174? 580) keine alte griechische Ansiedlung
nachzuweisen. Es ist noch nicht hinreichend aufgeklaert, warum die
griechische Kolonisierung so duerftig gerade nach dieser Seite hin
auftrat, wohin doch die Natur selbst die Hellenen zu weisen schien und
wohin in der Tat seit aeltester Zeit von Korinth und mehr noch von der
nicht lange nach Rom (um 44 710) gegruendeten Ansiedlung auf Kerkyra
(Korfu) aus ein Handelszug bestand, dessen Entrepôts auf der italischen
Kueste die Staedte an der Pomuendung, Spina und Atria, waren. Die
Stuerme der Adriatischen See, die Unwirtlichkeit wenigstens der
illyrischen Kuesten, die Wildheit der Eingeborenen reichen offenbar
allein nicht aus, um diese Tatsache zu erklaeren. Aber fuer Italien ist
es von den wichtigsten Folgen gewesen, dass die von Osten kommenden
Elemente der Zivilisation nicht zunaechst auf seine oestlichen
Landschaften einwirkten, sondern erst aus den westlichen in diese
gelangten. Selbst in den Handelsverkehr teilte sich mit Korinth und
Kerkyra die oestlichste Kaufstadt Grossgriechenlands, das dorische
Tarent, das durch den Besitz von Hydrus (Otranto) den Eingang in das
Adriatische Meer auf der italischen Seite beherrschte. Da ausser den
Haefen an der Pomuendung an der ganzen Ostkueste nennenswerte Emporien
in jener Zeit nicht bestanden - Ankons Aufbluehen faellt in weit
spaetere Zeit und noch spaeter das Emporkommen von Brundisium -, ist es
wohl begreiflich, dass die Schiffer von Epidamnos und Apollonia haeufig
in Tarent loeschten. Auch auf dem Landwege verkehrten die Tarentiner
vielfach mit Apulien; auf sie geht zurueck, was sich von griechischer
Zivilisation im Suedosten Italiens vorfindet. Indes fallen in diese
Zeit davon nur die ersten Anfaenge; der Hellenismus Apuliens
entwickelte sich erst in einer spaeteren Epoche.
Dass dagegen die Westkueste Italiens auch noerdlich vom Vesuv in
aeltester Zeit von den Hellenen befahren worden ist und auf den Inseln
und Landspitzen hellenische Faktoreien bestanden, laesst sich nicht
bezweifeln. Wohl das aelteste Zeugnis dieser Fahrten ist die
Lokalisierung der Odysseussage an den Kuesten des Tyrrhenischen Meeres
^4. Wenn man in den Liparischen Inseln die des Aeolos wiederfand, wenn
man am Lacinischen Vorgebirge die Insel der Kalypso, am Misenischen die
der Sirenen, am Circeischen die der Kirke wies, wenn man das ragende
Grab des Elpenor in dem steilen Vorgebirge von Tarracina erkannte, wenn
bei Caieta und Formiae die Laestrygonen hausen, wenn die beiden Soehne
des Odysseus und der Kirke, Agrios, das heisst der Wilde, und Latinos,
im “innersten Winkel der heiligen Inseln” die Tyrrhener beherrschen
oder in einer juengeren Fassung Latinus der Sohn des Odysseus und der
Kirke, Auson der Sohn des Odysseus und der Kalypso heisst, so sind das
alte Schiffmaerchen der ionischen Seefahrer, welche der lieben Heimat
auf der Tyrrhenischen See gedachten, und dieselbe herrliche
Lebendigkeit der Empfindung, wie sie in dem ionischen Gedicht von den
Fahrten des Odysseus waltet, spricht auch noch aus der frischen
Lokalisierung derselben Sage bei Kyme selbst und in dem ganzen
Fahrbezirk der kymaeischen Schiffer.
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^4 Die aeltesten griechischen Schriften, in denen uns diese
tyrrhenische Odysseussage erscheint, sind die Hesiodische ‘Theogonie’
in einem ihrer juengeren Abschnitte und sodann die Schriftsteller aus
der Zeit kurz vor Alexander, Ephoros, aus dem der sogenannte Skymnos
geflossen ist, und der sogenannte Skylax. Die erste dieser Quellen
gehoert einer Zeit an, wo Italien den Griechen noch als Inselgruppe
galt, und ist also sicher sehr alt; und es kann danach die Entstehung
dieser Sagen im ganzen mit Sicherheit in die roemische Koenigszeit
gesetzt werden.
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Andere Spuren dieser aeltesten Fahrten sind die griechischen Namen der
Insel Aethalia (Ilva, Elba), die naechst Aenaria zu den am fruehesten
von Griechen besetzten Plaetzen zu gehoeren scheint, und vielleicht
auch des Hafenplatzes Telamon in Etrurien; ferner die beiden
Ortschaften an der caeritischen Kueste Pyrgi (bei S. Severa) und Alsion
(bei Palo), wo nicht bloss die Namen unverkennbar auf griechischen
Ursprung deuten, sondern auch die eigentuemliche, von den caeritischen
und ueberhaupt den etruskischen Stadtmauern sich wesentlich
unterscheidende Architektur der Mauern von Pyrgi. Aethalia, “die
Feuerinsel”, mit ihren reichen Kupfer- und besonders Eisengruben mag in
diesem Verkehr die erste Rolle gespielt und hier die Altsiedlung der
Fremden wie ihr Verkehr mit den Eingeborenen seinen Mittelpunkt gehabt
haben; um so mehr als das Schmelzen der Erze auf der kleinen und nicht
waldreichen Insel ohne Verkehr mit dem Festland nicht geschehen konnte.
Auch die Silbergruben von Populonia auf der Elba gegenueberliegenden
Landspitze waren vielleicht schon den Griechen bekannt und von ihnen in
Betrieb genommen.
Wenn die Fremden, wie in jenen Zeiten immer, neben dem Handel auch dem
See- und Landraub obliegend, ohne Zweifel es nicht versaeumten, wo die
Gelegenheit sich bot, die Eingeborenen zu brandschatzen und sie als
Sklaven fortzufuehren, so uebten auch die Eingeborenen ihrerseits das
Vergeltungsrecht aus; und dass die Latiner und Tyrrhener dies mit
groesserer Energie und besserem Glueck getan haben als ihre
sueditalischen Nachbarn, zeigen nicht bloss jene Sagen an, sondern vor
allem der Erfolg. In diesen Gegenden gelang es den Italikern, sich der
Fremdlinge zu erwehren und nicht bloss Herren ihrer eigenen Kaufstaedte
und Kaufhaefen zu bleiben oder doch bald wieder zu werden, sondern auch
Herren ihrer eigenen See. Dieselbe hellenische Invasion, welche die
sueditalischen Staemme erdrueckte und denationalisierte, hat die
Voelker Mittelitaliens, freilich sehr wider den Willen der Lehrmeister,
zur Seefahrt und zur Staedtegruendung angeleitet. Hier zuerst muss der
Italiker das Floss und den Nachen mit der phoenikischen und
griechischen Rudergaleere vertauscht haben. Hier zuerst begegnen grosse
Kaufstaedte, vor allem Caere im suedlichen Etrurien und Rom am Tiber,
die, nach den italischen Namen wie nach der Lage in einiger Entfernung
vom Meere zu schliessen, eben wie die ganz gleichartigen Handelsstaedte
an der Pomuendung, Spina und Atria, und weiter suedlich Ariminum,
sicher keine griechischen, sondern italische Gruendungen sind. Den
geschichtlichen Verlauf dieser aeltesten Reaktion der italischen
Nationalitaet gegen fremden Eingriff darzulegen sind wir
begreiflicherweise nicht imstande; wohl aber laesst es noch sich
erkennen, was fuer die weitere Entwicklung Italiens von der groessten
Bedeutung ist, dass diese Reaktion in Latium und im suedlichen Etrurien
einen andern Gang genommen hat als in der eigentlichen tuskischen und
den sich daran anschliessenden Landschaften.
Schon die Sage setzt in bezeichnender Weise dem “wilden Tyrrhener” den
Latiner entgegen und dem unwirtlichen Strande der Volsker das
friedliche Gestade an der Tibermuendung. Aber nicht das kann hiermit
gemeint sein, dass man die griechische Kolonisierung in einigen
Landschaften Mittelitaliens geduldet, in andern nicht zugelassen
haette. Nordwaerts vom Vesuv hat ueberhaupt in geschichtlicher Zeit
nirgends eine unabhaengige griechische Gemeinde bestanden, und wenn
Pyrgi dies einmal gewesen ist, so muss es doch schon vor dem Beginn
unserer Ueberlieferung in die Haende der Italiker, das heisst der
Caeriten zurueckgekehrt sein. Aber wohl ward in Suedetrurien, in Latium
und ebenso an der Ostkueste der friedliche Verkehr mit den fremden
Kaufleuten geschuetzt und gefoerdert, was anderswo nicht geschah. Vor
allem merkwuerdig ist die Stellung von Caere. “Die Caeriten”, sagt
Strabon, “galten viel bei den Hellenen wegen ihrer Tapferkeit und
Gerechtigkeit, und weil sie, so maechtig sie waren, des Raubes sich
enthielten.” Nicht der Seeraub ist gemeint, den der caeritische
Kaufmann wie jeder andere sich gestattet haben wird; sondern Caere war
eine Art von Freihafen fuer die Phoeniker wie fuer die Griechen. Wir
haben der phoenikischen Station - spaeter Punicum genannt - und der
beiden von Pyrgi und Alsion bereits gedacht; diese Haefen waren es, die
zu berauben die Caeriten sich enthielten, und ohne Zweifel war es eben
dies, wodurch Caere, das nur eine schlechte Reede besitzt und keine
Gruben in der Naehe hat, so frueh zu hoher Bluete gelangt ist und fuer
den aeltesten griechischen Handel noch groessere Bedeutung gewonnen hat
als die von der Natur zu Emporien bestimmten Staedte der Italiker an
den Muendungen des Tiber und des Po. Die hier genannten Staedte sind
es, welche in uraltem religioesen Verkehr mit Griechenland erscheinen.
Der erste unter allen Barbaren, der den olympischen Zeus beschenkte,
war der tuskische Koenig Arimnos, vielleicht ein Herr von Ariminum.
Spina und Caere hatten in dem Tempel des delphischen Apollon wie andere
mit dem Heiligtum in regelmaessigem Verkehr stehende Gemeinden ihre
eigenen Schatzhaeuser; und mit der aeltesten caeritischen und
roemischen Ueberlieferung ist das delphische Heiligtum sowohl wie das
kymaeische Orakel verflochten. Diese Staedte, wo die Italiker friedlich
schalteten und mit dem fremden Kaufmann freundlich verkehrten, wurden
vor allen reich und maechtig und wie fuer die hellenischen Waren so
auch fuer die Keime der hellenischen Zivilisation die rechten
Stapelplaetze.
Anders gestalteten sich die Verhaeltnisse bei den “wilden Tyrrhenern”.
Dieselben Ursachen, die in der latinischen und in den vielleicht mehr
unter etruskischer Suprematie stehenden als eigentlich etruskischen
Landschaften am rechten Tiberufer und am unteren Po zur Emanzipierung
der Eingeborenen von der fremden Seegewalt gefuehrt hatten,
entwickelten in dem eigentlichen Etrurien, sei es aus anderen Ursachen,
sei es infolge des verschiedenartigen, zu Gewalttat und Pluenderung
hinneigenden Nationalcharakters, den Seeraub und die eigene Seemacht.
Man begnuegte sich hier nicht, die Griechen aus Aethalia und Populonia
zu verdraengen; auch der einzelne Kaufmann ward, wie es scheint, hier
nicht geduldet, und bald durchstreiften sogar etruskische Kaper weithin
die See und machten den Namen der Tyrrhener zum Schrecken der Griechen
- nicht ohne Ursache galt diesen der Enterhaken als eine etruskische
Erfindung und nannten die Griechen das italische Westmeer das Meer der
Tusker. Wie rasch und ungestuem diese wilden Korsaren, namentlich im
Tyrrhenischen Meere, um sich griffen, zeigt am deutlichsten ihre
Festsetzung an der latinischen und kampanischen Kueste. Zwar
behaupteten im eigentlichen Latium sich die Latiner und am Vesuv sich
die Griechen; aber zwischen und neben ihnen geboten die Etrusker in
Antium wie in Surrentum. Die Volsker traten in die Klientel der
Etrusker ein; aus ihren Waldungen bezogen diese die Kiele ihrer
Galeeren, und wenn dem Seeraub der Antiaten erst die roemische
Okkupation ein Ende gemacht hat, so begreift man es wohl, warum den
griechischen Schiffern das Gestade der suedlichen Volsker das
laestrygonische hiess. Die hohe Landspitze von Sorrent, mit dem noch
steileren, aber hafenlosen Felsen von Capri eine rechte, inmitten der
Buchten von Neapel und Salern in die Tyrrhenische See hinausschauende
Korsarenwarte, wurde frueh von den Etruskern in Besitz genommen. Sie
sollen sogar in Kampanien einen eigenen Zwoelfstaedtebund gegruendet
haben und etruskisch redende Gemeinden haben hier noch in vollkommen
historischer Zeit im Binnenlande bestanden; wahrscheinlich sind diese
Ansiedlungen mittelbar ebenfalls aus der Seeherrschaft der Etrusker im
kampanischen Meer und aus ihrer Rivalitaet mit den Kymaeern am Vesuv
hervorgegangen. Indes beschraenkten die Etrusker sich keineswegs auf
Raub und Pluenderung. Von ihrem friedlichen Verkehr mit griechischen
Staedten zeugen namentlich die Gold- und Silbermuenzen, die wenigstens
vom Jahre 200 der Stadt (550) an die etruskischen Staedte, besonders
Populonia, nach griechischem Muster und auf griechischen Fuss
geschlagen haben; dass dieselben nicht den grossgriechischen, sondern
vielmehr attischen, ja kleinasiatischen Stempeln nachgepraegt wurden,
ist uebrigens wohl auch ein Fingerzeig fuer die feindliche Stellung der
Etrusker zu den italischen Griechen. In der Tat befanden sie sich fuer
den Handel in der guenstigsten Stellung und in einer weit
vorteilhafteren als die Bewohner von Latium. Von Meer zu Meer wohnend
geboten sie am westlichen ueber den grossen italischen Freihafen, am
oestlichen ueber die Pomuendung und das Venedig jener Zeit, ferner
ueber die Landstrasse, die seit alter Zeit von Pisa am Tyrrhenischen
nach Spina am Adriatischen Meere fuehrte, dazu in Sueditalien ueber die
reichen Ebenen von Capua und Nola. Sie besassen die wichtigsten
italischen Ausfuhrartikel, das Eisen von Aethalia, das volaterranische
und kampanische Kupfer, das Silber von Populonia, ja den von der Ostsee
ihnen zugefuehrten Bernstein. Unter dem Schutze ihrer Piraterie,
gleichsam einer rohen Navigationsakte, musste ihr eigener Handel
emporkommen; und es kann ebensowenig befremden, dass in Sybaris der
etruskische und milesische Kaufmann konkurrierten, als dass aus jener
Verbindung von Kaperei und Grosshandel der mass- und sinnlose Luxus
entsprang, in welchem Etruriens Kraft frueh sich selber verzehrt hat.
Wenn also in Italien die Etrusker und, obgleich in minderem Grade, die
Latiner den Hellenen abwehrend und zum Teil feindlich
gegenueberstanden, so griff dieser Gegensatz gewissermassen mit
Notwendigkeit in diejenige Rivalitaet ein, die damals Handel und
Schiffahrt auf dem Mittellaendischen Meere vor allem beherrschte: in
die Rivalitaet der Phoeniker und der Hellenen. Es ist nicht dieses
Orts, im einzelnen darzulegen, wie waehrend der roemischen Koenigszeit
diese beiden grossen Nationen an allen Gestaden des Mittelmeeres, in
Griechenland und Kleinasien selbst, auf Kreta und Kypros, an der
afrikanischen, spanischen und keltischen Kueste miteinander um die
Oberherrschaft rangen; unmittelbar auf italischem Boden wurden diese
Kaempfe nicht gekaempft, aber die Folgen derselben doch auch in Italien
tief und nachhaltig empfunden. Die frische Energie und die
universellere Begabung des juengeren Nebenbuhlers war anfangs ueberall
im Vorteil; die Hellenen entledigten sich nicht bloss der phoenikischen
Faktoreien in ihrer europaeischen und asiatischen Heimat, sondern
verdraengten die Phoeniker auch von Kreta und Kypros, fassten Fuss in
Aegypten und Kyrene und bemaechtigten sich Unteritaliens und der
groesseren oestlichen Haelfte der sizilischen Insel. Ueberall erlagen
die kleinen phoenikischen Handelsplaetze der energischeren griechischen
Kolonisation. Schon ward auch im westlichen Sizilien Selinus (126 628)
und Akragas (174 580) gegruendet, schon von den kuehnen
kleinasiatischen Phokaeern die entferntere Westsee befahren, an dem
keltischen Gestade Massalia erbaut (um 150 600) und die spanische
Kueste erkundet. Aber ploetzlich, um die Mitte des zweiten
Jahrhunderts, stockt der Fortschritt der hellenischen Kolonisation: und
es ist kein Zweifel, dass die Ursache dieses Stockens der Aufschwung
war, den gleichzeitig, offenbar infolge der von den Hellenen dem
gesamten phoenikischen Stamme drohenden Gefahr, die maechtigste ihrer
Staedte in Libyen, Karthago nahm. War die Nation, die den Seeverkehr
auf dem Mittellaendischen Meere eroeffnet hatte, durch den juengeren
Rivalen auch bereits verdraengt aus der Alleinherrschaft ueber die
Westsee, dem Besitze beider Verbindungsstrassen zwischen dem oestlichen
und dem westlichen Becken des Mittelmeeres und dem Monopol der
Handelsvermittlung zwischen Orient und Okzident, so konnte doch
wenigstens die Herrschaft der Meere westlich von Sardinien und Sizilien
noch fuer die Orientalen gerettet werden; und an deren Behauptung
setzte Karthago die ganze, dem aramaeischen Stamme eigentuemliche zaehe
und umsichtige Energie. Die phoenikische Kolonisierung wie der
Widerstand der Phoeniker nahmen einen voellig anderen Charakter an. Die
aelteren phoenikischen Ansiedlungen, wie die sizilischen, welche
Thukydides schildert, waren kaufmaennische Faktoreien; Karthago
unterwarf sich ausgedehnte Landschaften mit zahlreichen Untertanen und
maechtigen Festungen. Hatten bisher die phoenikischen Niederlassungen
vereinzelt den Griechen gegenuebergestanden, so zentralisierte jetzt
die maechtige libysche Stadt in ihrem Bereiche die ganze Wehrkraft
ihrer Stammverwandten mit einer Straffheit, der die griechische
Geschichte nichts Aehnliches an die Seite zu stellen vermag. Vielleicht
das wichtigste Moment aber dieser Reaktion fuer die Folgezeit ist die
enge Beziehung, in welche die schwaecheren Phoeniker, um der Hellenen
sich zu erwehren, zu den Eingeborenen Siziliens und Italiens traten.
Als Knidier und Rhodier um das Jahr 175 (579) im Mittelpunkt der
phoenikischen Ansiedlungen auf Sizilien bei Lilybaeon sich festzusetzen
versuchten, wurden sie durch die Eingeborenen - Elymer von Segeste -
und Phoeniker wieder von dort vertrieben. Als die Phokaeer um 217 (537)
sich in Alalia (Aleria) auf Korsika Caere gegenueber niederliessen,
erschien, um sie von dort zu vertreiben, die vereinigte Flotte der
Etrusker und der Karthager, hundertundzwanzig Segel stark; und obwohl
in dieser Seeschlacht - einer der aeltesten, die die Geschichte kennt -
die nur halb so starke Flotte der Phokaeer sich den Sieg zuschrieb, so
erreichten doch die Karthager und Etrusker, was sie durch den Angriff
bezweckt hatten: die Phokaeer gaben Korsika auf und liessen lieber an
der weniger ausgesetzten lukanischen Kueste in Hyele (Velia) sich
nieder. Ein Traktat zwischen Etrurien und Karthago stellte nicht bloss
die Regeln ueber Wareneinfuhr und Rechtsfolge fest, sondern schloss
auch ein Waffenbuendnis (συμμαχία) ein, von dessen ernstlicher
Bedeutung eben jene Schlacht von Alalia zeugt. Charakteristisch ist es
fuer die Stellung der Caeriten, dass sie die phokaeischen Gefangenen
auf dem Markt von Caere steinigten und alsdann, um den Frevel zu
suehnen, den delphischen Apoll beschickten.
Latium hat dieser Fehde gegen die Hellenen sich nicht angeschlossen;
vielmehr finden sich in sehr alter Zeit freundliche Beziehungen der
Roemer zu den Phokaeern in Hyele wie in Massalia, und die Ardeaten
sollen sogar gemeinschaftlich mit den Zakynthiern eine Pflanzstadt in
Spanien, das spaetere Saguntum gegruendet haben. Doch haben die Latiner
noch viel weniger sich auf die Seite der Hellenen gestellt; dafuer
buergen sowohl die engen Beziehungen zwischen Rom und Caere als auch
die Spuren alten Verkehrs zwischen den Latinern und den Karthagern. Der
Stamm der Kanaaniten ist den Roemern durch Vermittlung der Hellenen
bekannt geworden, da sie, wie wir sahen, ihn stets mit dem griechischen
Namen genannt haben; aber dass sie weder den Namen der Stadt Karthago
^5 noch den Volksnamen der Afrer ^6 von den Griechen entlehnt haben,
dass tyrische Waren bei den aelteren Roemern mit dem ebenfalls die
griechische Vermittlung ausschliessenden Namen der sarranischen
bezeichnet werden ^7, beweist ebenso wie die spaeteren Vertraege den
alten und unmittelbaren Handelsverkehr zwischen Latium und Karthago.
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^5 Phoenikisch Karthada, griechisch Karchedon, roemisch Cartago.
^6 Der Name Afri, schon Ennius und Cato gelaeufig - man vergleiche
Scipio Africanus -, ist gewiss ungriechisch, hoechst wahrscheinlich
stammverwandt mit dem der Hebraeer.
^7 Sarranisch heissen den Roemern seit alter Zeit der tyrische Purpur
und die tyrische Floete, und auch als Beiname ist Sarranus wenigstens
seit dem Hannibalischen Krieg in Gebrauch. Der bei Ennius und Plautus
vorkommende Stadtname Sarra ist wohl aus Sarranus, nicht unmittelbar
aus dem einheimischen Namen Sor gebildet. Die griechische Form Tyrus,
Tyrius moechte bei den Roemern nicht vor Afranius (bei Festus p. 355
M.) vorkommen. Vgl. F. K. Movers, Die Phoenicier. Bonn/Berlin 1840-56.
Bd. 2, 1, S. 174.
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Der vereinigten Macht der Italiker und Phoeniker gelang es in der Tat,
die westliche Haelfte des Mittelmeeres im wesentlichen zu behaupten.
Der nordwestliche Teil von Sizilien mit den wichtigen Haefen Soloeis
und Panormos an der Nordkueste, Motye an der Afrika zugewandten Spitze
blieb im unmittelbaren oder mittelbaren Besitz der Karthager. Um die
Zeit des Kyros und Kroesos, eben als der weise Bias die Ionier zu
bestimmen suchte, insgesamt aus Kleinasien auswandernd in Sardinien
sich niederzulassen (um 200 554), kam ihnen dort der karthagische
Feldherr Malchus zuvor und bezwang einen bedeutenden Teil der wichtigen
Insel mit Waffengewalt; ein halbes Jahrhundert spaeter erscheint das
ganze Gestade Sardiniens in unbestrittenem Besitz der karthagischen
Gemeinde. Korsika dagegen mit den Staedten Alalia und Nikaea fiel den
Etruskern zu und die Eingeborenen zinsten an diese von den Produkten
ihrer armen Insel, dem Pech, Wachs und Honig. Im Adriatischen Meer
ferner sowie in den Gewaessern westlich von Sizilien und Sardinien
herrschten die verbuendeten Etrusker und Karthager. Zwar gaben die
Griechen den Kampf nicht auf. Jene von Lilybaeon vertriebenen Rhodier
und Knidier setzten auf den Inseln zwischen Sizilien und Italien sich
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