Nathan der Weise: Ein Dramatisches Gedicht, in fünf Aufzügen - 7

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Für meinen Eigensinn, Euch aufzudrängen,
Was Ihr nicht braucht?--Ja, wenn ihm Eurer nur
Auch nachgegeben hätt'; Ihr mit Gewalt
Nicht wolltet reicher sein, als ich.
Klosterbruder. Das Buch
Gehört ja ohnedem nicht mir; gehört
Ja ohnedem der Tochter; ist ja so
Der Tochter ganzes väterliches Erbe.
Je nu, sie hat ja Euch.--Gott gebe nur,
Daß Ihr es nie bereuen dürft, so viel
Für sie getan zu haben!
Nathan. Kann ich das?
Das kann ich nie. Seid unbesorgt!
Klosterbruder. Nu, nu!
Die Patriarchen und die Tempelherren...
Nathan.
Vermögen mir des Bösen nie so viel
Zu tun, daß irgend was mich reuen könnte:
Geschweige, das!--Und seid Ihr denn so ganz
Versichert, daß ein Tempelherr es ist,
Der Euern Patriarchen hetzt?
Klosterbruder. Es kann
Beinah kein andrer sein. Ein Tempelherr
Sprach kurz vorher mit ihm; und was ich hörte,
Das klang darnach.
Nathan. Es ist doch aber nur
Ein einziger itzt in Jerusalem.
Und diesen kenn ich. Dieser ist mein Freund.
Ein junger, edler, offner Mann!
Klosterbruder. Ganz recht;
Der nämliche!--Doch was man ist, und was
Man sein muß in der Welt, das paßt ja wohl
Nicht immer.
Nathan. Leider nicht.--So tue, wer's
Auch immer ist, sein Schlimmstes oder Bestes!
Mit Euerm Buche, Bruder, trotz ich allen;
Und gehe graden Wegs damit zum Sultan.
Klosterbruder.
Viel Glücks! Ich will Euch denn nur hier verlassen.
Nathan.
Und habt sie nicht einmal gesehn?--Kommt ja
Doch bald, doch fleißig wieder.--Wenn nur heut
Der Patriarch noch nichts erfährt!--Doch was?
Sagt ihm auch heute, was Ihr wollt.
Klosterbruder. Ich nicht.
Lebt wohl! (Geht ab.)
Nathan. Vergeßt uns ja nicht, Bruder!--Gott!
Daß ich nicht hier gleich unter freiem Himmel
Auf meine Kniee sinken kann! Wie sich
Der Knoten, der so oft mir bange machte,
Nun von sich selber löset!--Gott! wie leicht
Mir wird, daß ich nun weiter auf der Welt
Nichts zu verbergen habe! daß ich vor
Den Menschen nun so frei kann wandeln, als
Vor dir, der du allein den Menschen nicht
Nach seinen Taten brauchst zu richten, die
So selten seine Taten sind, o Gott!--

Fünfter Auftritt
Nathan und der Tempelherr, der von der Seite auf ihn zukommt.

Tempelherr.
He! wartet, Nathan; nehmt mich mit!
Nathan. Wer ruft?--
Seid Ihr es, Ritter? Wo gewesen, daß
Ihr bei dem Sultan Euch nicht treffen lassen?
Tempelherr.
Wir sind einander fehlgegangen. Nehmt's
Nicht übel.
Nathan. Ich nicht; aber Saladin...
Tempelherr.
Ihr wart nur eben fort...
Nathan. Und spracht ihn doch?
Nun, so ist's gut.
Tempelherr. Er will uns aber beide
Zusammen sprechen.
Nathan. Desto besser. Kommt
Nur mit. Mein Gang stand ohnehin zu ihm.
Tempelherr.
Ich darf ja doch wohl fragen, Nathan, wer
Euch da verließ?
Nathan. Ihr kennt ihn doch wohl nicht?
Tempelherr.
War's nicht die gute Haut, der Laienbruder,
Des sich der Patriarch so gern zum Stöber
Bedient?
Nathan. Kann sein! Beim Patriarchen ist
Er allerdings.
Tempelherr. Der Pfiff ist gar nicht übel:
Die Einfalt vor der Schurkerei voraus-
Zuschicken.
Nathan. Ja, die dumme;--nicht die fromme.
Tempelherr.
An fromme glaubt kein Patriarch.
Nathan. Für den
Nun steh ich. Der wird seinem Patriarchen
Nichts Ungebührliches vollziehen helfen.
Tempelherr.
So stellt er wenigstens sich an.--Doch hat
Er Euch von mir denn nichts gesagt?
Nathan. Von Euch?
Von Euch nun namentlich wohl nichts.--Er weiß
Ja wohl auch schwerlich Euern Namen?
Tempelherr. Schwerlich.
Nathan.
Von einem Tempelherren freilich hat
Er mir gesagt...
Tempelherr. Und was?
Nathan. Womit er Euch
Doch ein für allemal nicht meinen kann!
Tempelherr.
Wer weiß? Laßt doch nur hören.
Nathan. Daß mich einer
Bei seinem Patriarchen angeklagt...
Tempelherr.
Euch angeklagt?--Das ist, mit seiner Gunst--
Erlogen.--Hört mich, Nathan!--Ich bin nicht
Der Mensch, der irgend etwas abzuleugnen
Imstande wäre. Was ich tat, das tat ich!
Doch bin ich auch nicht der, der alles, was
Er tat, als wohlgetan verteid'gen möchte.
Was sollt' ich eines Fehls mich schämen? Hab
Ich nicht den festen Vorsatz ihn zu bessern?
Und weiß ich etwa nicht, wie weit mit dem
Es Menschen bringen können?--Hört mich, Nathan!--
Ich bin des Laienbruders Tempelherr,
Der Euch verklagt soll haben, allerdings.--
Ihr wißt ja, was mich wurmisch machte! was
Mein Blut in allen Adern sieden machte!
Ich Gauch!--ich kam, so ganz mit Leib und Seel'
Euch in die Arme mich zu werfen. Wie
Ihr mich empfingt--wie kalt--wie lau--denn lau
Ist schlimmer noch als kalt; wie abgemessen
Mir auszubeugen Ihr beflissen wart;
Mit welchen aus der Luft gegriffnen Fragen
Ihr Antwort mir zu geben scheinen wolltet:
Das darf ich kaum mir itzt noch denken, wenn
Ich soll gelassen bleiben.--Hört mich, Nathan!--
In dieser Gärung schlich mir Daja nach,
Und warf mir ihr Geheimnis an den Kopf
Das mir den Aufschluß Euers rätselhaften
Betragens zu enthalten schien.
Nathan. Wie das?
Tempelherr.
Hört mich nur aus!--Ich bildete mir ein,
Ihr wolltet, was Ihr einmal nun den Christen
So abgejagt, an einen Christen wieder
Nicht gern verlieren. Und so fiel mir ein,
Euch kurz und gut das Messer an die Kehle
Zu setzen.
Nathan. Kurz und gut? und gut?--Wo steckt
Das Gute?
Tempelherr. Hört mich, Nathan!--Allerdings:
Ich tat nicht recht!--Ihr seid wohl gar nicht schuldig.--
Die Närrin Daja weiß nicht was sie spricht--
Ist Euch gehässig--sucht Euch nur damit
In einen bösen Handel zu verwickeln--
Kann sein! kann sein!--Ich bin ein junger Laffe,
Der immer nur an beiden Enden schwärmt;
Bald viel zuviel, bald viel zuwenig tut--
Auch das kann sein! Verzeiht mir, Nathan.
Nathan. Wenn
Ihr so mich freilich fasset--
Tempelherr. Kurz, ich ging
Zum Patriarchen!--hab Euch aber nicht
Genannt. Das ist erlogen, wie gesagt!
Ich hab ihm bloß den Fall ganz allgemein
Erzählt, um seine Meinung zu vernehmen.--
Auch das hätt' unterbleiben können: ja doch!--
Denn kannt' ich nicht den Patriarchen schon
Als einen Schurken? Konnt' ich Euch nicht selber
Nur gleich zur Rede stellen?--Mußt' ich der
Gefahr, so einen Vater zu verlieren,
Das arme Mädchen opfern?--Nun, was tut's?
Die Schurkerei des Patriarchen, die
So ähnlich immer sich erhält, hat mich
Des nächsten Weges wieder zu mir selbst
Gebracht.--Denn hört mich, Nathan; hört mich aus!--
Gesetzt; er wüßt' auch Euern Namen: was
Nun mehr, was mehr?--Er kann Euch ja das Mädchen
Nur nehmen, wenn sie niemands ist, als Euer.
Er kann sie doch aus Euerm Hause nur
Ins Kloster schleppen.--Also--gebt sie mir!
Gebt sie nur mir; und laßt ihn kommen. Ha!
Er soll's wohl bleibenlassen, mir mein Weib
Zu nehmen.--Gebt sie mir; geschwind!--Sie sei
Nun Eure Tochter, oder sei es nicht!
Sei Christin, oder Jüdin, oder keines!
Gleichviel! gleichviel! Ich werd Euch weder itzt
Noch jemals sonst in meinem ganzen Leben
Darum befragen. Sei, wie's sei!
Nathan. Ihr wähnt
Wohl gar, daß mir die Wahrheit zu verbergen
Sehr nötig?
Tempelherr. Sei, wie's sei!
Nathan. Ich hab es ja
Euch--oder wem es sonst zu wissen ziemt--
Noch nicht geleugnet, daß sie eine Christin,
Und nichts als meine Pflegetochter ist.--
Warum ich's aber ihr noch nicht entdeckt?--
Darüber brauch ich nur bei ihr mich zu
Entschuldigen.
Tempelherr. Das sollt Ihr auch bei ihr
Nicht brauchen.--Gönnt's ihr doch, daß sie Euch nie
Mit andern Augen darf betrachten! Spart
Ihr die Entdeckung doch!--Noch habt Ihr ja,
Ihr ganz allein, mit ihr zu schalten. Gebt
Sie mir! Ich bitt Euch, Nathan; gebt sie mir!
Ich bin's allein, der sie zum zweiten Male
Euch retten kann--und will.
Nathan. Ja--konnte! konnte!
Nun auch nicht mehr. Es ist damit zu spät.
Tempelherr.
Wieso? zu spät?
Nathan. Dank sei dem Patriarchen...
Tempelherr.
Dem Patriarchen? Dank? ihm Dank? wofür?
Dank hätte der bei uns verdienen wollen?
Wofür? wofür?
Nathan. Daß wir nun wissen, wem
Sie unverwandt; nun wissen, wessen Händen
Sie sicher ausgeliefert werden kann.
Tempelherr.
Das dank' ihm--wer für mehr ihm danken wird!
Nathan.
Aus diesen müßt Ihr sie nun auch erhalten;
Und nicht aus meinen.
Tempelherr. Arme Recha! Was
Dir alles zustößt, arme Recha! Was
Ein Glück für andre Waisen wäre, wird
Dein Unglück!--Nathan!--Und wo sind sie, diese
Verwandte?
Nathan. Wo sie sind?
Tempelherr. Und wer sie sind?
Nathan.
Besonders hat ein Bruder sich gefunden,
Bei dem Ihr um sie werben müßt.
Tempelherr. Ein Bruder?
Was ist er, dieser Bruder? Ein Soldat?
Ein Geistlicher?--Laßt hören, was ich mir
Versprechen darf.
Nathan. Ich glaube, daß er keines
Von beiden--oder beides ist. Ich kenn
Ihn noch nicht recht.
Tempelherr. Und sonst?
Nathan. Ein braver Mann
Bei dem sich Recha gar nicht übel wird
Befinden.
Tempelherr. Doch ein Christ!--Ich weiß zuzeiten
Auch gar nicht, was ich von Euch denken soll:--
Nehmt mir's nicht ungut, Nathan.--Wird sie nicht
Die Christin spielen müssen, unter Christen?
Und wird sie, was sie lange g'nug gespielt,
Nicht endlich werden? Wird den lautern Weizen,
Den Ihr gesät, das Unkraut endlich nicht
Ersticken?--Und das kümmert Euch so wenig?
Dem ungeachtet könnt Ihr sagen--Ihr?
Daß sie bei ihrem Bruder sich nicht übel
Befinden werde?
Nathan. Denk ich! hoff ich!--Wenn
Ihr ja bei ihm was mangeln sollte, hat
Sie Euch und mich denn nicht noch immer?--
Tempelherr. Oh!
Was wird bei ihm ihr mangeln können! Wird
Das Brüderchen mit Essen und mit Kleidung,
Mit Naschwerk und mit Putz, das Schwesterchen
Nicht reichlich g'nug versorgen? Und was braucht
Ein Schwesterchen denn mehr?--Ei freilich: auch
Noch einen Mann!--Nun, nun, auch den, auch den
Wird ihr das Brüderchen zu seiner Zeit
Schon schaffen; wie er immer nur zu finden!
Der Christlichste der Beste!--Nathan, Nathan!
Welch einen Engel hattet Ihr gebildet,
Den Euch nun andre so verhunzen werden!
Nathan.
Hat keine Not! Er wird sich unsrer Liebe
Noch immer wert genug behaupten.
Tempelherr. Sagt
Das nicht! Von meiner Liebe sagt das nicht!
Denn die läßt nichts sich unterschlagen; nichts.
Es sei auch noch so klein! Auch keinen Namen!
Doch halt!--Argwohnt sie wohl bereits, was mit
Ihr vorgeht?
Nathan. Möglich; ob ich schon nicht wüßte,
Woher?
Tempelherr. Auch eben viel; sie soll--sie muß
In beiden Fällen, was ihr Schicksal droht,
Von mir zuerst erfahren. Mein Gedanke,
Sie eher wieder nicht zu sehn, zu sprechen,
Als bis ich sie die Meine nennen dürfe,
Fällt weg. Ich eile...
Nathan. Bleibt! wohin?
Tempelherr. Zu ihr!
Zu sehn, ob diese Mädchenseele Manns genug
Wohl ist, den einzigen Entschluß zu fassen,
Der ihrer würdig wäre!
Nathan. Welchen?
Tempelherr. Den:
Nach Euch und ihrem Bruder weiter nicht
Zu fragen--
Nathan. Und?
Tempelherr. Und mir zu folgen;--wenn
Sie drüber eines Muselmannes Frau
Auch werden müßte.
Nathan. Bleibt! Ihr trefft sie nicht.
Sie ist bei Sittah, bei des Sultans Schwester.
Tempelherr.
Seit wenn? warum?
Nathan. Und wollt Ihr da bei ihnen
Zugleich den Bruder finden: kommt nur mit.
Tempelherr.
Den Bruder? welchen? Sittahs oder Rechas?
Nathan.
Leicht beide. Kommt nur mit! Ich bitt Euch, kommt!
(Er führt ihn fort.)

Sechster Auftritt
(Szene: in Sittahs Harem.)
Sittah und Recha in Unterhaltung begriffen.

Sittah.
Was freu ich mich nicht deiner, süßes Mädchen!--
Sei so beklemmt nur nicht! so angst! so schüchtern!--
Sei munter! sei gesprächiger! vertrauter!
Recha.
Prinzessin....
Sittah. Nicht doch! nicht Prinzessin! Nenn
Mich Sittah,--deine Freundin,--deine Schwester.
Nenn mich dein Mütterchen!--Ich könnte das
Ja schier auch sein.--So jung! so klug! so fromm!
Was du nicht alles weißt! nicht alles mußt
Gelesen haben!
Recha. Ich gelesen?--Sittah,
Du spottest deiner kleinen albern Schwester.
Ich kann kaum lesen.
Sittah. Kannst kaum, Lügnerin!
Recha.
Ein wenig meines Vaters Hand!--Ich meinte,
Du sprächst von Büchern.
Sittah. Allerdings! von Büchern.
Recha.
Nun, Bücher wird mir wahrlich schwer zu lesen!
Sittah. Im Ernst?
Recha. In ganzem Ernst. Mein Vater liebt
Die kalte Buchgelehrsamkeit, die sich
Mit toten Zeichen ins Gehirn nur drückt,
Zu wenig.
Sittah. Ei, was sagst du!--Hat indes
Wohl nicht sehr unrecht!--Und so manches, was
Du weißt...?
Recha. Weiß ich allein aus seinem Munde
Und könnte bei dem meisten dir noch sagen,
Wie? wo? warum? er mich's gelehrt.
Sittah. So hängt
Sich freilich alles besser an. So lernt
Mit eins die ganze Seele.--
Recha. Sicher hat
Auch Sittah wenig oder nichts gelesen!
Sittah.
Wieso?--Ich bin nicht stolz aufs Gegenteil.
Allein wieso? Dein Grund! Sprich dreist. Dein Grund?
Recha.
Sie ist so schlecht und recht; so unverkünstelt;
So ganz sich selbst nur ähnlich...
Sittah. Nun?
Recha. Das sollen
Die Bücher uns nur selten lassen! sagt
Mein Vater.
Sittah. O was ist dein Vater für
Ein Mann!
Recha. Nicht wahr?
Sittah. Wie nah er immer doch
Zum Ziele trifft!
Recha. Nicht wahr?--Und diesen Vater--
Sittah.
Was ist dir, Liebe?
Recha. Diesen Vater--
Sittah. Gott!
Du weinst?
Recha. Und diesen Vater--Ah! es muß
Heraus! Mein Herz will Luft, will Luft...
(Wirft sich, von Tränen überwältiget, zu ihren Füßen.)
Sittah. Kind, was
Geschieht dir? Recha?
Recha. Diesen Vater soll--
Soll ich verlieren!
Sittah. Du? verlieren? ihn?
Wie das?--Sei ruhig!--Nimmermehr!--Steh auf!
Recha.
Du sollst vergebens dich zu meiner Freundin,
Zu meiner Schwester nicht erboten haben!
Sittah.
Ich bin's ja! bin's!--Steh doch nur auf! Ich muß
Sonst Hilfe rufen.
Recha (die sich ermannt und aufsteht).
Ah! verzeih! vergib!
Mein Schmerz hat mich vergessen machen, wer
Du bist. Vor Sittah gilt kein Winseln, kein
Verzweifeln. Kalte, ruhige Vernunft
Will alles über sie allein vermögen.
Wes Sache diese bei ihr führt, der siegt!
Sittah.
Nun dann?
Recha. Nein; meine Freundin, meine Schwester
Gibt das nicht zu! Gibt nimmer zu, daß mir
Ein andrer Vater aufgedrungen werde!
Sittah.
Ein andrer Vater? aufgedrungen? dir?
Wer kann das? kann das auch nur wollen, Liebe?
Recha.
Wer? Meine gute böse Daja kann
Das wollen,--will das können.--ja; du kennst
Wohl diese gute böse Daja nicht?
Nun, Gott vergeb' es ihr!--belohn' es ihr!
Sie hat mir so viel Gutes,--so viel Böses
Erwiesen!
Sittah. Böses dir?--So muß sie Gutes
Doch wahrlich wenig haben.
Recha. Doch! recht viel,
Recht viel!
Sittah. Wer ist sie?
Recha. Eine Christin, die
In meiner Kindheit mich gepflegt; mich so
Gepflegt!--Du glaubst nicht!--Die mir eine Mutter
So wenig missen lassen!--Gott vergelt'
Es ihr!--Die aber mich auch so geängstet!
Mich so gequält!
Sittah. Und über was? warum?
Wie?
Recha. Ach! die arme Frau--ich sag dir's ja
Ist eine Christin;--muß aus Liebe quälen;
Ist eine von den Schwärmerinnen, die
Den allgemeinen, einzig wahren Weg
Nach Gott zu wissen wähnen!
Sittah. Nun versteh ich!
Recha.
Und sich gedrungen fühlen, einen jeden,
Der dieses Wegs verfehlt, darauf zu lenken.--
Kaum können sie auch anders. Denn ist's wahr,
Daß dieser Weg allein nur richtig führt:
Wie sollen sie gelassen ihre Freunde
Auf einem andern wandeln sehn,--der ins
Verderben stürzt, ins ewige Verderben?
Es müßte möglich sein, denselben Menschen
Zur selben Zeit zu lieben und zu hassen.--
Auch ist's das nicht, was endlich laute Klagen
Mich über sie zu führen zwingt. Ihr Seufzen,
Ihr Warnen, ihr Gebet, ihr Drohen hätt'
Ich gern noch länger ausgehalten; gern!
Es brachte mich doch immer auf Gedanken,
Die gut und nützlich. Und wem schmeichelt's doch
Im Grunde nicht, sich gar so wert und teuer,
Von wem's auch sei, gehalten fühlen, daß
Er den Gedanken nicht ertragen kann,
Er müss' einmal auf ewig uns entbehren!
Sittah.
Sehr wahr!
Recha. Allein--allein--das geht zu weit!
Dem kann ich nichts entgegensetzen; nicht
Geduld, nicht Überlegung; nichts!
Sittah. Was? wem?
Recha.
Was sie mir eben itzt entdeckt will haben.
Sittah.
Entdeckt? und eben itzt?
Recha. Nur eben itzt!
Wir nahten, auf dem Weg hierher, uns einem
Verfallnen Christentempel. Plötzlich stand
Sie still; schien mit sich selbst zu kämpfen; blickte
Mit nassen Augen bald gen Himmel, bald
Auf mich. Komm, sprach sie endlich, laß uns hier
Durch diesen Tempel in die Richte gehn!
Sie geht; ich folg ihr, und mein Auge schweift
Mit Graus die wankenden Ruinen durch.
Nun steht sie wieder; und ich sehe mich
An den versunknen Stufen eines morschen
Altars mit ihr. Wie ward mir? als sie da
Mit heißen Tränen, mit gerungnen Händen
Zu meinen Füßen stürzte...
Sittah. Gutes Kind!
Recha.
Und bei der Göttlichen, die da wohl sonst
So manch Gebet erhört, so manches Wunder
Verrichtet habe, mich beschwor;--mit Blicken
Des wahren Mitleids mich beschwor, mich meiner
Doch zu erbarmen!--Wenigstens, ihr zu
Vergeben, wenn sie mir entdecken müsse,
Was ihre Kirch' auf mich für Anspruch habe.
Sittah.
(Unglückliche!--Es ahnte mir!)
Recha. Ich sei
Aus christlichem Geblüte; sei getauft;
Sei Nathans Tochter nicht; er nicht mein Vater!--
Gott! Gott! Er nicht mein Vater!--Sittah! Sittah!
Sieh mich aufs neu' zu deinen Füßen...
Sittah. Recha!
Nicht doch! steh auf!--Mein Bruder kömmt! steh auf!

Siebenter Auftritt
Saladin und die Vorigen.

Saladin.
Was gibt's hier, Sittah?
Sittah. Sie ist von sich! Gott!
Saladin.
Wer ist's?
Sittah. Du weißt ja...
Saladin. Unsers Nathans Tochter?
Was fehlt ihr?
Sittah. Komm doch zu dir, Kind!--Der Sultan...
Recha (die sich auf den Knien zu Saladins Füßen schleppt, den Kopf
zur Erde gesenkt).
Ich steh nicht auf! nicht eher auf!--mag eher
Des Sultans Antlitz nicht erblicken!--eher
Den Abglanz ewiger Gerechtigkeit
Und Güte nicht in seinen Augen, nicht
Auf seiner Stirn bewundern...
Saladin. Steh... steh auf!
Recha.
Eh' er mir nicht verspricht...
Saladin. Komm! ich verspreche...
Sei was es will!
Recha. Nicht mehr, nicht weniger,
Als meinen Vater mir zu lassen; und
Mich ihm!--Noch weiß ich nicht, wer sonst mein Vater
Zu sein verlangt;--verlangen kann. Will's auch
Nicht wissen. Aber macht denn nur das Blut
Den Vater? nur das Blut?
Saladin (der sie aufhebt).
Ich merke wohl!--
Wer war so grausam denn, dir selbst--dir selbst
Dergleichen in den Kopf zu setzen? Ist
Es denn schon völlig ausgemacht? erwiesen?
Recha.
Muß wohl! Denn Daja will von meiner Amm'
Es haben.
Saladin. Deiner Amme!
Recha. Die es sterbend
Ihr zu vertrauen sich verbunden fühlte.
Saladin.
Gar sterbend!--Nicht auch faselnd schon? Und wär's
Auch wahr!--Jawohl: das Blut, das Blut allein
Macht lange noch den Vater nicht! macht kaum
Den Vater eines Tieres! gibt zum höchsten
Das erste Recht, sich diesen Namen zu
Erwerben!--Laß dir doch nicht bange sein!
Und weißt du was? Sobald der Väter zwei
Sich um dich streiten:--laß sie beide; nimm
Den dritten!--Nimm dann mich zu deinem Vater!
Sittah.
O tu's! o tu's!
Saladin. Ich will ein guter Vater,
Recht guter Vater sein!--Doch halt! mir fällt
Noch viel was Bessers bei.--Was brauchst du denn
Der Väter überhaupt? Wenn sie nun sterben?
Beizeiten sich nach einem umgesehn,
Der mit uns um die Wette leben will!
Kennst du noch keinen?...
Sittah. Mach sie nicht erröten!
Saladin.
Das hab ich allerdings mir vorgesetzt.
Erröten macht die Häßlichen so schön:
Und sollte Schöne nicht noch schöner machen?--
Ich habe deinen Vater Nathan; und
Noch einen--einen noch hierher bestellt.
Errätst du ihn?--Hierher! Du wirst mir doch
Erlauben, Sittah?
Sittah. Bruder!
Saladin. Daß du ja
Vor ihm recht sehr errötest, liebes Mädchen!
Recha.
Vor wem? erröten?...
Saladin. Kleine Heuchlerin!
Nun, so erblasse lieber!--Wie du willst
Und kannst!--
(Eine Sklavin tritt herein und nahet sich Sittah.)
Sie sind doch etwa nicht schon da?
Sittah (zur Sklavin).
Gut! laß sie nur herein.--Sie sind es, Bruder!

Letzter Auftritt
Nathan und der Tempelherr zu den Vorigen.

Saladin.
Ah, meine guten lieben Freunde!--Dich,
Dich, Nathan, muß ich nur vor allen Dingen
Bedeuten, daß du nun, sobald du willst,
Dein Geld kannst wieder holen lassen!
Nathan. Sultan!
Saladin.
Nun steh ich auch zu deinen Diensten.
Nathan. Sultan!
Saladin.
Die Karawan' ist da. Ich bin so reich
Nun wieder, als ich lange nicht gewesen.
Komm, sag mir, was du brauchst, so recht was Großes
Zu unternehmen! Denn auch ihr, auch ihr,
Ihr Handelsleute, könnt des baren Geldes
Zuviel nie haben!
Nathan. Und warum zuerst
Von dieser Kleinigkeit?--Ich sehe dort
Ein Aug' in Tränen, das zu trocknen, mir
Weit angelegner ist. (Geht auf Recha zu.)
Du hast geweint?
Was fehlt dir?--bist doch meine Tochter noch?
Recha.
Mein Vater!...
Nathan. Wir verstehen uns. Genug!--
Sei heiter! Sei gefaßt! Wenn sonst dein Herz
Nur dein noch ist! Wenn deinem Herzen sonst
Nur kein Verlust nicht droht!--Dein Vater ist
Dir unverloren!
Recha. Keiner, keiner sonst!
Tempelherr.
Sonst keiner?--Nun! so hab ich mich betrogen.
Was man nicht zu verlieren fürchtet, hat
Man zu besitzen nie geglaubt, und nie
Gewünscht.--Recht wohl! recht wohl!--Das ändert, Nathan,
Das ändert alles!--Saladin, wir kamen
Auf dein Geheiß. Allein, ich hatte dich
Verleitet; itzt bemüh dich nur nicht weiter!
Saladin.
Wie gach nun wieder, junger Mann!--Soll alles
Dir denn entgegenkommen? Alles dich
Erraten?
Tempelherr. Nun du hörst ja! siehst ja, Sultan!
Saladin.
Ei wahrlich!--Schlimm genug, daß deiner Sache
Du nicht gewisser warst!
Tempelherr. So bin ich's nun.
Saladin.
Wer so auf irgendeine Wohltat trotzt,
Nimmt sie zurück. Was du gerettet, ist
Deswegen nicht dein Eigentum. Sonst wär'
Der Räuber, den sein Geiz ins Feuer jagt,
So gut ein Held wie du!
(Auf Recha zugehend, um sie dem Tempelherrn zuzuführen.)
Komm, liebes Mädchen,
Komm! Nimm's mit ihm nicht so genau. Denn wär'
Er anders; wär' er minder warm und stolz:
Er hätt' es bleibenlassen, dich zu retten.
Du mußt ihm eins fürs andre rechnen.--Komm!
Beschäm ihn! tu, was ihm zu tun geziemte!
Bekenn ihm deine Liebe! trage dich ihm an!
Und wenn er dich verschmäht; dir's je vergißt,
Wie ungleich mehr in diesem Schritte du
Für ihn getan, als er für dich... Was hat
Er denn für dich getan? Ein wenig sich
Beräuchern lassen! ist was Rechts!--so hat
Er meines Bruders, meines Assad, nichts!
So trägt er seine Larve, nicht sein Herz.
Komm, Liebe...
Sittah. Geh! geh, Liebe, geh! Es ist
Für deine Dankbarkeit noch immer wenig;
Noch immer nichts.
Nathan. Halt Saladin! halt Sittah!
Saladin.
Auch du?
Nathan. Hier hat noch einer mitzusprechen...
Saladin.
Wer leugnet das?--Unstreitig, Nathan, kömmt
So einem Pflegevater eine Stimme
Mit zu! Die erste, wenn du willst.--Du hörst,
Ich weiß der Sache ganze Lage.
Nathan. Nicht so ganz!--
Ich rede nicht von mir. Es ist ein andrer;
Weit, weit ein andrer, den ich, Saladin,
Doch auch vorher zu hören bitte.
Saladin.--Wer?
Nathan.
Ihr Bruder!
Saladin. Rechas Bruder?
Nathan. Ja!
Recha. Mein Bruder?
So hab ich einen Bruder?
Tempelherr (aus seiner wilden, stummen Zerstreuung auffahrend).
Wo? wo ist
Er, dieser Bruder? Noch nicht hier? Ich sollt'
Ihn hier ja treffen.
Nathan. Nur Geduld!
Tempelherr (äußerst bitter). Er hat
Ihr einen Vater aufgebunden:--wird
Er keinen Bruder für sie finden?
Saladin. Das
Hat noch gefehlt! Christ! ein so niedriger
Verdacht wär' über Assads Lippen nicht
Gekommen.--Gut! fahr nur so fort!
Nathan. Verzeih
Ihm!--Ich verzeih ihm gern.--Wer weiß, was wir
An seiner Stell', in seinem Alter dächten!
(Freundschaftlich auf ihn zugehend.)
Natürlich, Ritter!--Argwohn folgt auf Mißtraun!--
Wenn Ihr mich Eures wahren Namens gleich
Gewürdigt hättet...
Tempelherr. Wie?
Nathan. Ihr seid kein Stauffen!
Tempelherr.
Wer bin ich denn?
Nathan. Heißt Curd von Stauffen nicht!
Tempelherr.
Wie heiß ich denn?
Nathan. Heißt Leu von Filnek.
Tempelherr. Wie?
Nathan.
Ihr stutzt?
Tempelherr. Mit Recht! Wer sagt das?
Nathan. Ich; der mehr,
Noch mehr Euch sagen kann. Ich straf indes
Euch keiner Lüge.
Tempelherr. Nicht?
Nathan. Kann doch wohl sein,
Daß jener Nam' Euch ebenfalls gebührt.
Tempelherr.
Das sollt' ich meinen!--(Das hieß Gott ihn sprechen!)
Nathan.
Denn Eure Mutter--die war eine Stauffin.
Ihr Bruder, Euer Ohm, der Euch erzogen,
Dem Eure Eltern Euch in Deutschland ließen,
Als, von dem rauhen Himmel dort vertrieben,
Sie wieder hierzulande kamen:--Der
Hieß Curd von Stauffen; mag an Kindes Statt
Vielleicht Euch angenommen haben!--Seid
Ihr lange schon mit ihm nun auch herüber-
Gekommen? Und er lebt doch noch?
Tempelherr. Was soll
Ich sagen?--Nathan!--Allerdings! So ist's!
Er selbst ist tot. Ich kam erst mit der letzten
Verstärkung unsers Ordens.--Aber, aber--
Was hat mit diesem allen Rechas Bruder
Zu schaffen?
Nathan. Euer Vater...
Tempelherr. Wie? auch den
Habt Ihr gekannt? Auch den?
Nathan. Er war mein Freund.
Tempelherr.
War Euer Freund? Ist's möglich, Nathan!...
Nathan. Nannte
Sich Wolf von Filnek; aber war kein Deutscher...
Tempelherr.
Ihr wißt auch das?
Nathan. War einer Deutschen nur
Vermählt; war Eurer Mutter nur nach Deutschland
Auf kurze Zeit gefolgt...
Tempelherr. Nicht mehr! Ich bitt
Euch!--Aber Rechas Bruder? Rechas Bruder...
Nathan.
Seid Ihr!
Tempelherr. Ich? ich ihr Bruder?
Recha. Er mein Bruder?
Sittah.
Geschwister!
Saladin. Sie Geschwister!
Recha (will auf ihn zu). Ah! mein Bruder!
Tempelherr (tritt zurück).
Ihr Bruder!
Recha (hält an, und wendet sich zu Nathan).
Kann nicht sein! nicht sein! Sein Herz
Weiß nichts davon!--Wir sind Betrüger! Gott!
Saladin (zum Tempelherrn).
Betrüger? wie? Das denkst du? kannst du denken?
Betrüger selbst! Denn alles ist erlogen
An dir: Gesicht und Stimm' und Gang! Nichts dein!
So eine Schwester nicht erkennen wollen! Geh!
Tempelherr (sich demütig ihm nahend).
Mißdeut auch du nicht mein Erstaunen, Sultan!
Verkenn in einem Augenblick', in dem
Du schwerlich deinen Assad je gesehen,
Nicht ihn und mich! (Auf Nathan zueilend.)
Ihr nehmt und gebt mir, Nathan!
Mit vollen Händen beides!--Nein! Ihr gebt
Mir mehr, als Ihr mir nehmt! unendlich mehr!
(Recha um den Hals fallend.)
Ah! meine Schwester! meine Schwester!
Nathan. Blanda
Von Filnek.
Tempelherr. Blanda? Blanda?--Recha nicht?
Nicht Eure Recha mehr?--Gott! Ihr verstoßt
Sie! gebt ihr ihren Christennamen wieder!
Verstoßt sie meinetwegen!--Nathan! Nathan!
Warum es sie entgelten lassen? sie!
Nathan.
Und was?--O meine Kinder! meine Kinder!
Denn meiner Tochter Bruder wär' mein Kind
Nicht auch,--sobald er will?
(Indem er sich ihren Umarmungen überläßt, tritt Saladin mit unruhigem
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