Nathan der Weise: Ein Dramatisches Gedicht, in fünf Aufzügen - 2

Total number of words is 4186
Total number of unique words is 1202
40.7 of words are in the 2000 most common words
53.6 of words are in the 5000 most common words
59.0 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
Ich habe Fleisch wohl lange nicht gegessen:
Allein was tut's? Die Datteln sind ja reif.
Klosterbruder.
Nehm' sich der Herr in acht' mit dieser Frucht.
Zu viel genossen taugt sie nicht; verstopft
Die Milz; macht melancholisches Geblüt.
Tempelherr.
Wenn ich nun melancholisch gern mich fühlte?--
Doch dieser Warnung wegen wurdet Ihr
Mir doch nicht nachgeschickt?
Klosterbruder. O nein!--Ich soll
Mich nur nach Euch erkunden; auf den Zahn
Euch fühlen.
Tempelherr. Und das sagt Ihr mir so selbst?
Klosterbruder.
Warum nicht?
Tempelherr. (Ein verschmitzter Bruder!)--Hat
Das Kloster Euresgleichen mehr?
Klosterbruder. Weiß nicht.
Ich muß gehorchen, lieber Herr.
Tempelherr. Und da
Gehorcht Ihr denn auch ohne viel zu klügeln?
Klosterbruder.
Wär's sonst gehorchen, lieber Herr?
Tempelherr. (Daß doch
Die Einfalt immer Recht behält!)--Ihr dürft
Mir doch auch wohl vertrauen, wer mich gern
Genauer kennen möchte?--Daß Ihr's selbst
Nicht seid, will ich wohl schwören.
Klosterbruder. Ziemte mir's?
Und frommte mir's?
Tempelherr. Wem ziemt und frommt es denn,
Daß er so neubegierig ist? Wem denn?
Klosterbruder.
Dem Patriarchen; muß ich glauben.--Denn
Der sandte mich Euch nach.
Tempelherr. Der Patriarch?
Kennt der das rote Kreuz auf weißem Mantel
Nicht besser?
Klosterbruder. Kenn ja ich's!
Tempelherr. Nun, Bruder? nun?--
Ich bin ein Tempelherr; und ein gefangner.--
Setz ich hinzu: gefangen bei Tebnin,
Der Burg, die mit des Stillstands letzter Stunde
Wir gern erstiegen hätten, um sodann
Auf Sidon loszugehn;--setz ich hinzu:
Selbzwanzigster gefangen und allein
Vom Saladin begnadiget: so weiß
Der Patriarch, was er zu wissen braucht;
Mehr, als er braucht.
Klosterbruder. Wohl aber schwerlich mehr,
Als er schon weiß.--Er wüßt' auch gern, warum
Der Herr vom Saladin begnadigt worden;
Er ganz allein.
Tempelherr. Weiß ich das selber?--Schon
Den Hals entblößt, kniet' ich auf meinem Mantel,
Den Streich erwartend: als mich schärfer Saladin
Ins Auge faßt, mir näher springt, und winkt.
Man hebt mich auf; ich bin entfesselt; will
Ihm danken; seh sein Aug' in Tränen: stumm
Ist er, bin ich; er geht, ich bleibe.--Wie
Nun das zusammenhängt, enträtsle sich
Der Patriarche selbst.
Klosterbruder. Er schließt daraus,
Daß Gott zu großen, großen Dingen Euch
Müss' aufbehalten haben.
Tempelherr. Ja, zu großen!
Ein Judenmädchen aus dem Feu'r zu retten;
Auf Sinai neugier'ge Pilger zu
Geleiten; und dergleichen mehr.
Klosterbruder. Wird schon
Noch kommen!--Ist inzwischen auch nicht übel.--
Vielleicht hat selbst der Patriarch bereits
Weit wicht'gere Geschäfte für den Herrn.
Tempelherr.
So? meint Ihr, Bruder?--Hat er gar Euch schon
Was merken lassen?
Klosterbruder. Ei, Jawohl!--Ich soll
Den Herrn nur erst ergründen, ob er so
Der Mann wohl ist.
Tempelherr. Nun ja; ergründet nur!
(Ich will doch sehn, wie der ergründet!)--Nun?
Klosterbruder.
Das Kürzste wird wohl sein, daß ich dem Herrn
Ganz gradezu des Patriarchen Wunsch
Eröffne.
Tempelherr. Wohl!
Klosterbruder. Er hätte durch den Herrn
Ein Briefchen gern bestellt.
Tempelherr. Durch mich? Ich bin
Kein Bote.--Das, das wäre das Geschäft,
Das weit glorreicher sei, als Judenmädchen
Dem Feu'r entreißen?
Klosterbruder. Muß doch wohl! Denn--sagt
Der Patriarch--an diesem Briefchen sei
Der ganzen Christenheit sehr viel gelegen.
Dies Briefchen wohl bestellt zu haben,--sagt
Der Patriarch,--werd einst im Himmel Gott
Mit einer ganz besondern Krone lohnen.
Und dieser Krone,--sagt der Patriarch,
Sei niemand würd'ger, als mein Herr.
Tempelherr. Als ich?
Klosterbruder.
Denn diese Krone zu verdienen,--sagt
Der Patriarch,--sei schwerlich jemand auch
Geschickter, als mein Herr.
Tempelherr. Als ich?
Klosterbruder. Er sei
Hier frei; könn' überall sich hier besehn;
Versteh', wie eine Stadt zu stürmen und
Zu schirmen; könne,--sagt der Patriarch,--
Die Stärk' und Schwäche der von Saladin
Neu aufgeführten, innern, zweiten Mauer
Am besten schätzen, sie am deutlichsten
Den Streitern Gottes,--sagt der Patriarch,--
Beschreiben.
Tempelherr. Guter Bruder, wenn ich doch
Nun auch des Briefchens nähern Inhalt wüßte.
Klosterbruder.
Ja den,--den weiß ich nun wohl nicht so recht.
Das Briefchen aber ist an König Philipp.--
Der Patriarch... Ich hab mich oft gewundert,
Wie doch ein Heiliger, der sonst so ganz
Im Himmel lebt, zugleich so unterrichtet
Von Dingen dieser Welt zu sein herab
Sich lassen kann. Es muß ihm sauer werden.
Tempelherr.
Nun dann? der Patriarch?
Klosterbruder. Weiß ganz genau,
Ganz zuverlässig, wie und wo, wie stark,
Von welcher Seite Saladin, im Fall
Es völlig wieder losgeht, seinen Feldzug
Eröffnen wird.
Tempelherr. Das weiß er?
Klosterbruder. Ja, und möcht'
Es gern dem König Philipp wissen lassen:
Damit der ungefähr ermessen könne,
Ob die Gefahr denn gar so schrecklich, um
Mit Saladin den Waffenstillestand,
Den Euer Orden schon so brav gebrochen,
Es koste was es wolle, wiederher-
Zustellen.
Tempelherr. Welch ein Patriarch!--Ja so!
Der liebe tapfre Mann will mich zu keinem
Gemeinen Boten; will mich--zum Spion.
Sagt Euerm Patriarchen, guter Bruder,
Soviel Ihr mich ergründen können, wär'
Das meine Sache nicht.--Ich müsse mich
Noch als Gefangenen betrachten; und
Der Tempelherren einziger Beruf
Sei mit dem Schwerte dreinzuschlagen, nicht
Kundschafterei zu treiben.
Klosterbruder. Dacht' ich's doch!--
Will's auch dem Herrn nicht eben sehr verübeln.--
Zwar kömmt das Beste noch.--Der Patriarch
Hiernächst hat ausgegattert, wie die Feste
Sich nennt, und wo auf Libanon sie liegt,
In der die ungeheuern Summen stecken,
Mit welchen Saladins vorsicht'ger Vater
Das Heer besoldet, und die Zurüstungen
Des Kriegs bestreitet. Saladin verfügt
Von Zeit zu Zeit auf abgelegnen Wegen
Nach dieser Feste sich, nur kaum begleitet.--
Ihr merkt doch?
Tempelherr. Nimmermehr!
Klosterbruder. Was wäre da
Wohl leichter, als des Saladins sich zu
Bemächtigen? den Garaus ihm zu machen?--
Ihr schaudert?--O es haben schon ein paar
Gottsfürcht'ge Maroniten sich erboten,
Wenn nur ein wackrer Mann sie führen wolle,
Das Stück zu wagen.
Tempelherr. Und der Patriarch
Hätt' auch zu diesem wackern Manne mich
Ersehn?
Klosterbruder. Er glaubt, daß König Philipp wohl
Von Ptolemais aus die Hand hierzu
Am besten bieten könne.
Tempelherr. Mir? mir, Bruder?
Mir? Habt Ihr nicht gehört? nur erst gehört,
Was für Verbindlichkeit dem Saladin
Ich habe?
Klosterbruder. Wohl hab ich's gehört.
Tempelherr. Und doch?
Klosterbruder.
Ja,--meint der Patriarch,--das wär' schon gut:
Gott aber und der Orden...
Tempelherr. Ändern nichts!
Gebieten mir kein Bubenstück!
Klosterbruder. Gewiß nicht!--
Nur,--meint der Patriarch,--sei Bubenstück
Vor Menschen, nicht auch Bubenstück vor Gott.
Tempelherr.
Ich wär' dem Saladin mein Leben schuldig:
Und raubt' ihm seines?
Klosterbruder. Pfui!--Doch bliebe,--meint
Der Patriarch,--noch immer Saladin
Ein Feind der Christenheit, der Euer Freund
Zu sein, kein Recht erwerben könne.
Tempelherr. Freund?
An dem ich bloß nicht will zum Schurken werden;
Zum undankbaren Schurken?
Klosterbruder. Allerdings!--
Zwar,--meint der Patriarch,--des Dankes sei
Man quitt, vor Gott und Menschen quitt, wenn uns
Der Dienst um unsertwillen nicht geschehen.
Und da verlauten wolle,--meint der Patriarch,--
Daß Euch nur darum Saladin begnadet,
Weil ihm in Eurer Mien', in Euerm Wesen
So was von seinem Bruder eingeleuchtet...
Tempelherr.
Auch dieses weiß der Patriarch; und doch?--
Ah! wäre das gewiß! Ah, Saladin!--
Wie? die Natur hätt' auch nur einen Zug
Von mir in deines Bruders Form gebildet:
Und dem entspräche nichts in meiner Seele?
Was dem entspräche, könnt' ich unterdrücken,
Um einem Patriarchen zu gefallen?--
Natur, so leugst du nicht! So widerspricht
Sich Gott in seinen Werken nicht!--Geht, Bruder!
Erregt mir meine Galle nicht!--Geht! geht!
Klosterbruder.
Ich geh; und geh vergnügter, als ich kam.
Verzeihe mir der Herr. Wir Klosterleute
Sind schuldig, unsern Obern zu gehorchen.

Sechster Auftritt
Der Tempelherr und Daja, die den Tempelherrn schon eine Zeitlang von
weiten beobachtet hatte und sich nun ihm nähert.

Daja.
Der Klosterbruder, wie mich dünkt, ließ in
Der besten Laun' ihn nicht.--Doch muß ich mein
Paket nur wagen.
Tempelherr. Nun, vortrefflich!--Lügt
Das Sprichwort wohl: daß Mönch und Weib, und Weib
Und Mönch des Teufels beide Krallen sind?
Er wirft mich heut aus einer in die andre.
Daja.
Was seh ich?--Edler Ritter, Euch?--Gott Dank!
Gott tausend Dank!--Wo habt Ihr denn
Die ganze Zeit gesteckt?--Ihr seid doch wohl
Nicht krank gewesen?
Tempelherr. Nein.
Daja. Gesund doch?
Tempelherr. Ja.
Daja.
Wir waren Euertwegen wahrlich ganz
Bekümmert.
Tempelherr. So?
Daja. Ihr wart gewiß verreist?
Tempelherr.
Erraten!
Daja. Und kamt heut erst wieder?
Tempelherr. Gestern.
Daja.
Auch Rechas Vater ist heut angekommen.
Und nun darf Recha doch wohl hoffen?
Tempelherr. Was?
Daja.
Warum sie Euch so öfters bitten lassen.
Ihr Vater ladet Euch nun selber bald
Aufs dringlichste. Er kömmt von Babylon.
Mit zwanzig hochbeladenen Kamelen,
Und allem, was an edeln Spezereien,
An Steinen und an Stoffen, Indien
Und Persien und Syrien, gar Sina,
Kostbares nur gewähren.
Tempelherr. Kaufe nichts.
Daja.
Sein Volk verehret ihn als einen Fürsten.
Doch daß es ihn den Weisen Nathan nennt
Und nicht vielmehr den Reichen, hat mich oft
Gewundert.
Tempelherr. Seinem Volk ist reich und weise
Vielleicht das Nämliche.
Daja. Vor allen aber
Hätt's ihn den Guten nennen müssen. Denn
Ihr stellt Euch gar nicht vor, wie gut er ist.
Als er erfuhr, wieviel Euch Recha schuldig:
Was hätt', in diesem Augenblicke, nicht
Er alles Euch getan, gegeben!
Tempelherr. Ei!
Daja.
Versucht's und kommt und seht!
Tempelherr. Was denn? wie schnell
Ein Augenblick vorüber ist?
Daja. Hätt' ich,
Wenn er so gut nicht wär', es mir so lange
Bei ihm gefallen lassen? Meint Ihr etwa,
Ich fühle meinen Wert als Christin nicht?
Auch mir ward's vor der Wiege nicht gesungen,
Daß ich nur darum meinem Ehgemahl
Nach Palästina folgen würd', um da
Ein Judenmädchen zu erziehn. Es war
Mein lieber Ehgemahl ein edler Knecht
In Kaiser Friedrichs Heere--
Tempelherr. Von Geburt
Ein Schweizer, dem die Ehr' und Gnade ward,
Mit Seiner Kaiserlichen Majestät
In einem Flusse zu ersaufen.--Weib!
Wievielmal habt Ihr mir das schon erzählt?
Hört Ihr denn gar nicht auf mich zu verfolgen?
Daja.
Verfolgen! lieber Gott!
Tempelherr. Ja, ja, verfolgen.
Ich will nun einmal Euch nicht weiter sehn!
Nicht hören! Will von Euch an eine Tat
Nicht fort und fort erinnert sein, bei der
Ich nichts gedacht; die, wenn ich drüber denke,
Zum Rätsel von mir selbst mir wird. Zwar möcht'
Ich sie nicht gern bereuen. Aber seht;
Ereignet so ein Fall sich wieder: Ihr
Seid schuld, wenn ich so rasch nicht handle; wenn
Ich mich vorher erkund--und brennen lasse,
Was brennt.
Daja. Bewahre Gott!
Tempelherr. Von heut an tut
Mir den Gefallen wenigstens, und kennt
Mich weiter nicht. Ich bitt Euch drum. Auch laßt
Den Vater mir vom Halse. Jud' ist Jude.
Ich bin ein plumper Schwab. Des Mädchens Bild
Ist längst aus meiner Seele; wenn es je
Da war.
Daja. Doch Eures ist aus ihrer nicht.
Tempelherr.
Was soll's nun aber da? was soll's?
Daja. Wer weiß!
Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen.
Tempelherr.
Doch selten etwas Bessers. (Er geht.)
Daja. Wartet doch!
Was eilt Ihr?
Tempelherr. Weib, macht mir die Palmen nicht
Verhaßt, worunter ich so gern sonst wandle.
Daja.
So geh, du deutscher Bär! so geh!--Und doch
Muß ich die Spur des Tieres nicht verlieren.
(Sie geht ihm von weiten nach.)


Zweiter Aufzug

Erster Auftritt
(Die Szene: des Sultans Palast.)
Saladin und Sittah spielen Schach.

Sittah.
Wo bist du, Saladin? Wie spielst du heut?
Saladin.
Nicht gut? Ich dächte doch.
Sittah. Für mich; und kaum.
Nimm diesen Zug zurück.
Saladin. Warum?
Sittah. Der Springer
Wird unbedeckt.
Saladin. Ist wahr. Nun so!
Sittah. So zieh
Ich in die Gabel.
Saladin. Wieder wahr.--Schach dann!
Sittah.
Was hilft dir das? Ich setze vor: und du
Bist, wie du warst.
Saladin. Aus dieser Klemme seh
Ich wohl, ist ohne Buße nicht zu kommen.
Mag's! nimm den Springer nur.
Sittah. Ich will ihn nicht.
Ich geh vorbei.
Saladin. Du schenkst mir nichts. Dir liegt
An diesem Plane mehr, als an dem Springer.
Sittah.
Kann sein.
Saladin. Mach deine Rechnung nur nicht ohne
Den Wirt. Denn sieh! Was gilt's, das warst du nicht
Vermuten?
Sittah. Freilich nicht. Wie konnt' ich auch
Vermuten, daß du deiner Königin
So müde wärst?
Saladin. Ich meiner Königin?
Sittah.
Ich seh nun schon.--ich soll heut meine tausend
Dinar', kein Naserinchen mehr gewinnen.
Saladin.
Wieso?
Sittah. Frag noch!--Weil du mit Fleiß, mit aller
Gewalt verlieren willst.--Doch dabei find
Ich meine Rechnung nicht. Denn außer, daß
Ein solches Spiel das unterhaltendste
Nicht ist: gewann ich immer nicht am meisten
Mit dir' wenn ich verlor? Wenn hast du mir
Den Satz, mich des verlornen Spieles wegen
Zu trösten, doppelt nicht hernach geschenkt?
Saladin.
Ei sieh! so hättest du ja wohl, wenn du
Verlorst, mit Fleiß verloren, Schwesterchen?
Sittah.
Zum wenigsten kann gar wohl sein, daß deine
Freigebigkeit, mein liebes Brüderchen,
Schuld ist, daß ich nicht besser spielen lernen.
Saladin.
Wir kommen ab vom Spiele. Mach ein Ende!
Sittah.
So bleibt es? Nun dann: Schach! und doppelt Schach!
Saladin.
Nun freilich; dieses Abschach hab ich nicht
Gesehn, das meine Königin zugleich
Mit niederwirft.
Sittah. War dem noch abzuhelfen?
Laß sehn.
Saladin. Nein, nein; nimm nur die Königin.
Ich war mit diesem Steine nie recht glücklich.
Sittah.
Bloß mit dem Steine?
Saladin. Fort damit!--Das tut
Mir nichts. Denn so ist alles wiederum
Geschützt.
Sittah. Wie höflich man mit Königinnen
Verfahren müsse: hat mein Bruder mich
Zu wohl gelehrt. (Sie läßt sie stehen.)
Saladin. Nimm, oder nimm sie nicht!
Ich habe keine mehr.
Sittah. Wozu sie nehmen?
Schach!--Schach!
Saladin. Nur weiter.
Sittah. Schach!--und Schach!--und Schach!--
Saladin.
Und matt!
Sittah. Nicht ganz; du ziehst den Springer noch
Dazwischen; oder was du machen willst.
Gleichviel!
Saladin. Ganz recht!--Du hast gewonnen: und
Al-Hafi zahlt.--Man lass' ihn rufen! gleich!
Du hattest, Sittah, nicht so unrecht; ich
War nicht so ganz beim Spiele; war zerstreut.
Und dann: wer gibt uns denn die glatten Steine
Beständig? die an nichts erinnern, nichts
Bezeichnen. Hab ich mit dem Iman denn
Gespielt?--Doch was? Verlust will Vorwand. Nicht
Die umgeformten Steine, Sittah, sind's,
Die mich verlieren machten: deine Kunst,
Dein ruhiger und schneller Blick...
Sittah. Auch so
Willst du den Stachel des Verlusts nur stumpfen.
Genug, du warst zerstreut; und mehr als ich.
Saladin.
Als du? Was hätte dich zerstreuet?
Sittah. Deine
Zerstreuung freilich nicht!--O Saladin,
Wenn werden wir so fleißig wieder spielen.
Saladin.
So spielen wir um so viel gieriger!--
Ah! weil es wieder losgeht, meinst du?--Mag's!--
Nur zu!--Ich habe nicht zuerst gezogen;
Ich hätte gern den Stillestand aufs neue
Verlängert; hätte meiner Sittah gern,
Gern einen guten Mann zugleich verschafft.
Und das muß Richards Bruder sein: er ist
Ja Richards Bruder.
Sittah. Wenn du deinen Richard
Nur loben kannst!
Saladin. Wenn unserm Bruder Melek
Dann Richards Schwester wär' zu Teile worden:
Ha! welch ein Haus zusammen! Ha, der ersten,
Der besten Häuser in der Welt das beste!
Du hörst, ich bin mich selbst zu loben, auch
Nicht faul. Ich dünk mich meiner Freunde wert.
Das hätte Menschen geben sollen! das!
Sittah.
Hab ich des schönen Traums nicht gleich gelacht?
Du kennst die Christen nicht, willst sie nicht kennen.
Ihr Stolz ist: Christen sein; nicht Menschen. Denn
Selbst das, was, noch von ihrem Stifter her,
Mit Menschlichkeit den Aberglauben würzt,
Das lieben sie, nicht weil es menschlich ist:
Weil's Christus lehrt; weil's Christus hat getan.--
Wohl ihnen, daß er so ein guter Mensch
Noch war! Wohl ihnen, daß sie seine Tugend
Auf Treu und Glaube nehmen können!--Doch
Was Tugend?--Seine Tugend nicht; sein Name
Soll überall verbreitet werden; soll
Die Namen aller guten Menschen schänden,
Verschlingen. Um den Namen, um den Namen
Ist ihnen nur zu tun.
Saladin. Du meinst: warum
Sie sonst verlangen würden, daß auch ihr,
Auch du und Melek, Christen hießet, eh'
Als Ehgemahl ihr Christen lieben wolltet?
Sittah.
Jawohl! Als wär' von Christen nur, als Christen,
Die Liebe zu gewärtigen, womit
Der Schöpfer Mann und Männin ausgestattet!
Saladin.
Die Christen glauben mehr Armseligkeiten,
Als daß sie die nicht auch noch glauben könnten!
Und gleichwohl irrst du dich.--Die Tempelherren,
Die Christen nicht, sind schuld: sind nicht, als Christen,
Als Tempelherren schuld. Durch die allein
Wird aus der Sache nichts. Sie wollen Acca,
Das Richards Schwester unserm Bruder Melek
Zum Brautschatz bringen müßte, schlechterdings
Nicht fahren lassen. Daß des Ritters Vorteil
Gefahr nicht laufe, spielen sie den Mönch,
Den albern Mönch. Und ob vielleicht im Fluge
Ein guter Streich gelänge: haben sie
Des Waffenstillestandes Ablauf kaum
Erwarten können.--Lustig! Nur so weiter!
Ihr Herren, nur so weiter!--Mir schon recht!--
Wär' alles sonst nur, wie es müßte.
Sittah. Nun?
Was irrte dich denn sonst? Was könnte sonst
Dich aus der Fassung bringen?
Saladin. Was von je
Mich immer aus der Fassung hat gebracht.--
Ich war auf Libanon, bei unserm Vater.
Er unterliegt den Sorgen noch...
Sittah. O weh!
Saladin.
Er kann nicht durch; es klemmt sich allerorten;
Es fehlt bald da, bald dort--
Sittah. Was klemmt? was fehlt?
Saladin.
Was sonst, als was ich kaum zu nennen würd'ge?
Was, wenn ich's habe, mir so überflüssig,
Und hab ich's nicht, so unentbehrlich scheint.--
Wo bleibt Al-Hafi denn? Ist niemand nach
Ihm aus?--Das leidige, verwünschte Geld!--
Gut, Hafi, daß du kömmst.

Zweiter Auftritt
Der Derwisch Al-Hafi. Saladin. Sittah.

Al-Hafi. Die Gelder aus
Ägypten sind vermutlich angelangt.
Wenn's nur fein viel ist.
Saladin. Hast du Nachricht?
Al-Hafi. Ich?
Ich nicht. Ich denke, daß ich hier sie in
Empfang soll nehmen.
Saladin. Zahl an Sittah tausend
Dinare! (In Gedanken hin und her gebend.)
Al-Hafi. Zahl! anstatt empfang! O schön!
Das ist für Was noch weniger als Nichts.--
An Sittah?--wiederum an Sittah? Und
Verloren?--wiederum im Schach verloren?--
Da steht es noch das Spiel!
Sittah. Du gönnst mir doch
Mein Glück?
Al-Hafi (das Spiel betrachtend).
Was gönnen? Wenn--Ihr wißt ja wohl.
Sittah (ihm winkend).
Bst! Hafi! bst!
Al-Hafi (noch auf das Spiel gerichtet).
Gönnt's Euch nur selber erst!
Sittah.
Al-Hafi; bst!
Al-Hafi (zu Sittah). Die Weißen waren Euer?
Ihr bietet Schach?
Sittah. Gut, daß er nichts gehört.
Al-Hafi.
Nun ist der Zug an ihm?
Sittah (ihm nähertretend). So sage doch,
Daß ich mein Geld bekommen kann.
Al-Hafi (noch auf das Spiel geheftet).
Nun ja;
Ihr sollt's bekommen, wie Ihr's stets bekommen.
Sittah.
Wie? bist du toll?
Al-Hafi. Das Spiel ist ja nicht aus.
Ihr habt ja nicht verloren, Saladin.
Saladin (kaum hinhörend).
Doch! doch! Bezahl! bezahl!
Al-Hafi. Bezahl! bezahl!
Da steht ja Eure Königin.
Saladin (noch so). Gilt nicht;
Gehört nicht mehr ins Spiel.
Sittah. So mach und sag,
Daß ich das Geld mir nur kann holen lassen.
Al-Hafi (noch immer in das Spiel vertieft).
Versteht sich, so wie immer.--Wenn auch schon;
Wenn auch die Königin nichts gilt: Ihr seid
Doch darum noch nicht matt.
Saladin (tritt hinzu und wirft das Spiel um).
Ich bin es; will
Es sein.
Al-Hafi. Ja so!--Spiel wie Gewinst! So wie
Gewonnen, so bezahlt.
Saladin (zu Sittah). Was sagt er? was?
Sittah (von Zeit zu Zeit dem Hafi winkend).
Du kennst ihn ja. Er sträubt sich gern; läßt gern
Sich bitten; ist wohl gar ein wenig neidisch.--
Saladin.
Auf dich doch nicht? Auf meine Schwester nicht?
Was hör ich, Hafi? Neidisch? du?
Al-Hafi. Kann sein!
Kann sein!--Ich hätt' ihr Hirn wohl lieber selbst;
Wär' lieber selbst so gut, als sie.
Sittah. Indes
Hat er doch immer richtig noch bezahlt.
Und wird auch heut bezahlen. Laß ihn nur!--
Geh nur, Al-Hafi, geh! Ich will das Geld
Schon holen lassen.
Al-Hafi. Nein; ich spiele länger
Die Mummerei nicht mit. Er muß es doch
Einmal erfahren.
Saladin. Wer? und was?
Sittah. Al-Hafi!
Ist dieses dein Versprechen? Hältst du so
Mir Wort?
Al-Hafi. Wie konnt' ich glauben, daß es so
Weit gehen würde.
Saladin. Nun? erfahr ich nichts?
Sittah.
Ich bitte dich, Al-Hafi; sei bescheiden.
Saladin.
Das ist doch sonderbar! Was könnte Sittah
So feierlich, so warm bei einem Fremden,
Bei einem Derwisch lieber, als bei mir,
Bei ihrem Bruder, sich verbitten wollen.
Al-Hafi, nun befehl ich.--Rede, Derwisch!
Sittah.
Laß eine Kleinigkeit, mein Bruder, dir
Nicht näher treten, als sie würdig ist.
Du weißt, ich habe zu verschiednen Malen
Dieselbe Summ' im Schach von dir gewonnen.
Und weil ich itzt das Geld nicht nötig habe;
Weil itzt in Hafis Kasse doch das Geld
Nicht eben allzuhäufig ist: so sind
Die Posten stehngeblieben. Aber sorgt
Nur nicht! Ich will sie weder dir, mein Bruder,
Noch Hafi, noch der Kasse schenken.
Al-Hafi. Ja,
Wenn's das nur wäre! das!
Sittah. Und mehr dergleichen.--
Auch das ist in der Kasse stehngeblieben,
Was du mir einmal ausgeworfen; ist
Seit wenig Monden stehngeblieben.
Al-Hafi. Noch
Nicht alles.
Saladin. Noch nicht?--Wirst du reden?
Al-Hafi.
Seit aus Ägypten wir das GeId erwarten,
Hat sie...
Sittah (zu Saladin). Wozu ihn hören?
Al-Hafi. Nicht nur nichts
Bekommen...
Saladin. Gutes Mädchen!--Auch beiher
Mit vorgeschossen. Nicht?
Al-Hafi. Den ganzen Hof
Erhalten; Euern Aufwand ganz allein
Bestritten.
Saladin. Ha! das, das ist meine Schwester!
(Sie umarmend.)
Sittah.
Wer hatte, dies zu können, mich so reich
Gemacht, als du, mein Bruder?
Al-Hafi. Wird schon auch
So bettelarm sie wieder machen, als
Er selber ist.
Saladin. Ich arm? der Bruder arm?
Wenn hab ich mehr? wenn weniger gehabt?--
Ein Kleid, Ein Schwert, Ein Pferd,--und Einen Gott!
Was brauch ich mehr? Wenn kann's an dem mir fehlen?
Und doch, Al-Hafi, könnt' ich mit dir schelten.
Sittah.
Schilt nicht, mein Bruder. Wenn ich unserm Vater
Auch seine Sorgen so erleichtern könnte!
Saladin.
Ah! Ah! Nun schlägst du meine Freudigkeit
Auf einmal wieder nieder!--Mir, für mich
Fehlt nichts, und kann nichts fehlen. Aber ihm,
Ihm fehlet; und in ihm uns allen.--Sagt,
Was soll ich machen?--Aus Ägypten kommt
Vielleicht noch lange nichts. Woran das liegt,
Weiß Gott. Es ist doch da noch alles ruhig.--
Abbrechen, einziehn, sparen, will ich gern,
Mir gern gefallen lassen; wenn es mich,
Bloß mich betrifft; bloß mich, und niemand sonst
Darunter leidet.--Doch was kann das machen?
Ein Pferd, Ein Kleid, Ein Schwert, muß ich doch haben.
Und meinem Gott ist auch nichts abzudingen.
Ihm gnügt schon so mit wenigem genug;
Mit meinem Herzen.--Auf den Überschuß
Von deiner Kasse, Hafi, hatt' ich sehr
Gerechnet.
Al-Hafi. Überschuß?--Sagt selber, ob
Ihr mich nicht hättet spießen, wenigstens
Mich drosseln lassen, wenn auf Überschuß
Ich von Euch wär' ergriffen worden. Ja,
Auf Unterschleif! das war zu wagen.
Saladin. Nun,
Was machen wir denn aber?--Konntest du
Vorerst bei niemand andern borgen, als
Bei Sittah?
Sittah. Würd' ich dieses Vorrecht, Bruder,
Mir haben nehmen lassen? Mir von ihm?
Auch noch besteh ich drauf. Noch bin ich auf
Dem Trocknen völlig nicht.
Saladin. Nur völlig nicht!
Das fehlte noch!--Geh gleich, mach Anstalt, Hafi!
Nimm auf bei wem du kannst! und wie du kannst!
Geh, borg, versprich.--Nur, Hafi, borge nicht
Bei denen, die ich reich gemacht. Denn borgen
Von diesen, möchte wiederfordern heißen.
Geh zu den Geizigsten; die werden mir
Am liebsten leihen. Denn sie wissen wohl,
Wie gut ihr Geld in meinen Händen wuchert.
Al-Hafi.
Ich kenne deren keine.
Sittah. Eben fällt
Mir ein, gehört zu haben, Hafi, daß
Dein Freund zurückgekommen.
Al-Hafi (betroffen). Freund? mein Freund?
Wer wär' denn das?
Sittah. Dein hochgepriesner Jude.
Al-Hafi.
Gepriesner Jude? hoch von mir?
Sittah. Dem Gott,--
Mich denkt des Ausdrucks noch recht wohl, des einst
Du selber dich von ihm bedientest,--dem
Sein Gott von allen Gütern dieser Welt
Das Kleinst' und Größte so in vollem Maß
Erteilet habe.--
Al-Hafi. Sagt' ich so?--Was meint'
Ich denn damit?
Sittah. Das Kleinste: Reichtum. Und
Das Größte: Weisheit.
Al-Hafi. Wie? von einem Juden?
Von einem Juden hätt' ich das gesagt?
Sittah.
Das hättest du von deinem Nathan nicht
Gesagt?
Al-Hafi. Ja so! von dem! vom Nathan!--Fiel
Mir der doch gar nicht bei.--Wahrhaftig? Der
Ist endlich wieder heimgekommen? Ei!
So mag's doch gar so schlecht mit ihm nicht stehn.--
Ganz recht: den nannt' einmal das Volk den Weisen!
Den Reichen auch.
Sittah. Den Reichen nennt es ihn
Itzt mehr als je. Die ganze Stadt erschallt,
Was für Kostbarkeiten, was für Schätze
Er mitgebracht.
Al-Hafi. Nun, ist's der Reiche wieder:
So wird's auch wohl der Weise wieder sein.
Sittah.
Was meinst du, Hafi, wenn du diesen angingst?
Al-Hafi.
Und was bei ihm?--Doch wohl nicht borgen?--Ja,
Da kennt Ihr ihn.--Er borgen!--Seine Weisheit
Ist eben, daß er niemand borgt.
Sittah. Du hast
Mir sonst doch ganz ein ander Bild von ihm
Gemacht.
Al-Hafi. Zur Not wird er Euch Waren borgen.
Geld aber, Geld? Geld nimmermehr.--Es ist
Ein Jude freilich übrigens, wie's nicht
Viel Juden gibt. Er hat Verstand; er weiß
Zu leben; spielt gut Schach. Doch zeichnet er
Im Schlechten sich nicht minder, als im Guten
Von allen andern Juden aus.--Auf den,
Auf den nur rechnet nicht.--Den Armen gibt
Er zwar; und gibt vielleicht trotz Saladin.
Wenn schon nicht ganz so viel; doch ganz so gern;
Doch ganz so sonder Ansehn. Jud' und Christ
Und Muselmann und Parsi, alles ist
Ihm eins.
Sittah. Und so ein Mann...
Saladin. Wie kommt es denn,
Daß ich von diesem Manne nie gehört?...
Sittah.
Der sollte Saladin nicht borgen? nicht
Dem Saladin, der nur für andre braucht,
Nicht sich?
Al-Hafi. Da seht nun gleich den Juden wieder;
Den ganz gemeinen Juden!--Glaubt mir's doch!--
Er ist aufs Geben Euch so eifersüchtig,
So neidisch! Jedes Lohn von Gott, das in
Der Welt gesagt wird, zög' er lieber ganz
Allein. Nur darum eben leiht er keinem,
Damit er stets zu geben habe. Weil
You have read 1 text from German literature.
Next - Nathan der Weise: Ein Dramatisches Gedicht, in fünf Aufzügen - 3
  • Parts
  • Nathan der Weise: Ein Dramatisches Gedicht, in fünf Aufzügen - 1
    Total number of words is 4246
    Total number of unique words is 1365
    39.1 of words are in the 2000 most common words
    52.0 of words are in the 5000 most common words
    56.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Nathan der Weise: Ein Dramatisches Gedicht, in fünf Aufzügen - 2
    Total number of words is 4186
    Total number of unique words is 1202
    40.7 of words are in the 2000 most common words
    53.6 of words are in the 5000 most common words
    59.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Nathan der Weise: Ein Dramatisches Gedicht, in fünf Aufzügen - 3
    Total number of words is 4357
    Total number of unique words is 1290
    43.5 of words are in the 2000 most common words
    55.8 of words are in the 5000 most common words
    60.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Nathan der Weise: Ein Dramatisches Gedicht, in fünf Aufzügen - 4
    Total number of words is 4415
    Total number of unique words is 1288
    45.8 of words are in the 2000 most common words
    56.7 of words are in the 5000 most common words
    61.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Nathan der Weise: Ein Dramatisches Gedicht, in fünf Aufzügen - 5
    Total number of words is 4308
    Total number of unique words is 1296
    43.6 of words are in the 2000 most common words
    56.5 of words are in the 5000 most common words
    61.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Nathan der Weise: Ein Dramatisches Gedicht, in fünf Aufzügen - 6
    Total number of words is 4248
    Total number of unique words is 1330
    43.5 of words are in the 2000 most common words
    55.2 of words are in the 5000 most common words
    60.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Nathan der Weise: Ein Dramatisches Gedicht, in fünf Aufzügen - 7
    Total number of words is 4220
    Total number of unique words is 1202
    43.1 of words are in the 2000 most common words
    55.6 of words are in the 5000 most common words
    61.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Nathan der Weise: Ein Dramatisches Gedicht, in fünf Aufzügen - 8
    Total number of words is 365
    Total number of unique words is 203
    61.5 of words are in the 2000 most common words
    70.2 of words are in the 5000 most common words
    72.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.