Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 02

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sprichst. -- Doch nein, du bist unglücklich. -- Ein Wesen ohne Liebe,
-- eine Laute ohne Saiten. -- Für die göttlichsten Empfindungen todt
kriecht der Gefühllose im Staube, wenn der Liebende den glänzenden
Fittig im Morgenrothe wiegt. --
_Abdallah._ Und dennoch nennst du dich elend. --
_Raschid._ Ja und doch möcht' ich meine Liebe nicht zurückgeben, -- Freund,
nur _ein_ Blick aus ihrem Auge -- ach! er würde den Frühling in meiner
Seele wieder auferwecken! -- Eiserne, unzerbrechliche Ketten halten mich
zurück, -- ich liebe und darf nicht hoffen, -- ich wünsche und meine
Wünsche überschreien meinen Verstand; wenn er zuweilen die Stimme erhebt,
-- o dann treten sie alle bleich zurück. -- Mein Unglück hat alle Blumen
um mich her ausgerissen und in den Wind verstreut, die Freude hat mich
in eine düstre Nacht geworfen und mir ewig ihre Thür verschlossen, -- ach
Abdallah, ich sterbe gern: denn welcher Wunsch, welche Hoffnung soll mich
in's Leben zurückhalten? --
_Abdallah._ Wer würde nicht wenigstens hoffen? --
_Raschid._ Ach! wenn ich nur hoffen dürfte! wenn ich nur eine Spalte in
der hohen Felsenmauer entdeckte, durch die ich mich hindurchwinden könnte!
_Abdallah._ Du hast mir aber noch nie den Gegenstand deiner Liebe
genannt -- wen liebst du?
_Raschid._ Laß dies noch itzt ein Geheimniß bleiben. -- Ach! ich möcht'
es mir selber nicht gestehn, daß der Mensch sich seinem Glücke Mauern in
den Weg baute, die seiner Ohnmacht spotten, daß -- ich kam hierher mich
zu trösten und ich gehe trauriger von dir als ich kam.
_Abdallah._ Wodurch kann ich dich trösten?
_Raschid._ Nein, ich mag auch nicht getröstet sein. -- Lebe wohl!
-- dieser Schmerz ist mir lieb, denn ich leide ihn für sie, -- ich will
in der Einsamkeit meine Thränen weinen, ich finde keinen Menschen, der
mich versteht.
Er ging und Abdallah sah ihm traurig nach, dann versank er wieder
allmählig in sein voriges Nachdenken. Omar kam. -- Du bist so tiefsinnig,
Abdallah?
Abdallah fuhr auf und sahe ihn bedeutend an.
Worüber dachtest du? fragte Omar.
_Abdallah._ Über deine gestrigen Lehren.
_Omar._ Sie haben dich traurig gemacht.
_Abdallah._ Ich irre in einer ausgestorbenen Wüste, alles ist hin, was
einst mein war, ich selbst habe mich verloren. Du hast mich Verachtung
meiner selbst und der Welt gelehrt; wohin mit meiner Liebe, mit der ich
sonst so warm die Natur umfaßte? --
_Omar._ Und muß denn Abdallah _hassen_, um _lieben_ zu können? -- Ich
habe dir deinen Haß genommen und um so größer sollte deine Liebe sein;
du sollst alles lieben, auch den, den die schmähende Welt mit Füßen
tritt.
_Abdallah._ Alles? -- Ach Omar, kann es der Mensch?
_Omar._ Er soll es wollen.
_Abdallah._ Mein Geist sträubt sich gegen diesen freudenleeren Glauben.
_Omar._ Weil er deinen Stolz kränkt. -- Vieles ist gestürzt, auf das du
bis itzt eingebildet dich für besser als tausend andre hieltest; es ist
dir genommen und du sinkst zu den übrigen Menschen hinab. Aus Eigennutz
bist du unzufrieden und bildest dir ein, es geschehe der Tugend wegen.
--
_Abdallah._ Omar, du hast tief in meine Seele geschaut. -- Kann aber die
sterbliche Natur sich ganz vom Eigennutz losreißen? du sagtest selber,
jeder handle nur für sich, bin ich daher nicht der erste Zweck meiner
Entwürfe und müssen die übrigen Wesen nicht mir selber weichen?
_Omar._ Du sollst und kannst dich nie von dieser Schwäche trennen,
-- nur der Stolz sei dieser Eigennutz nicht; sei eigennützig im _Genuß_,
ein Traum ist kein Genuß. --
Ein Sklave kam und rief Abdallah zu seinem Vater _Selim._
_Omar._ Und verschließe diese Lehren tief in deine Brust, sie taugen für
kein ander Ohr.
_Abdallah._ Für mich allein hast du also diese Trostlosigkeit ausgelesen?
_Omar._ Abdallah, sei nicht undankbar. -- Der Weisere kann mich nur
verstehn.
Abdallah ging.


_Viertes Kapitel._

Selim saß in tiefen Gedanken, als Abdallah zu ihm hereintrat, er
bemerkte seinen Sohn und stand auf. Ich habe dich rufen lassen, sagte
er, um dir eine wichtige Nachricht anzukündigen; hat dir Omar nichts
davon gesagt?
Nichts, antwortete Abdallah, -- aber dieser Name den du genannt hast,
lieber Vater, erinnert mich an eine Bitte, sage mir, wer ist dieser
Omar?
Und wie kömmst du so plötzlich zu dieser Frage, fragte Selim, du kennst
ihn schon so lange und noch nie ist es dir eingefallen, etwas näher von
ihm unterrichtet zu sein.
Dieser Omar, antwortete _Abdallah_, ist mein zweiter Vater, nach dir
lieb' ich _ihn_ am meisten, ja vielleicht, wenn ich aufrichtig sein
soll, habe ich zwischen dir und ihm meine Liebe ganz gleich vertheilt.
-- So tief meine Erinnerung in die Vergangenheit hinunterreicht, eben
so lange kenne ich auch diesen Omar; er war der Spielgenosse meiner
Kindheit und ist der Lehrer meiner Jugend, als Knabe konnt' ich mir Gott
nie anders, als meinen Omar denken und itzt ist er mir ein Bild der
Weisheit. Alles, was ich denke und weiß, habe ich aus ihm geschöpft,
-- ohne seine Liebe könnte ich nicht glücklich sein. -- Er ist mir
bekannter, als meine eigne Gestalt, sein Geist ist meiner Seele so
vertraut, ich schmiege mich so kindlich an ihn, alle seine Züge hab'
ich so oft betrachtet und tief in meine Seele geprägt, -- nur gestern
am Abend, war es die magische Nacht, die meine Einbildung mehr als
gewöhnlich hob, -- oder war es das nüchterne leere Erwachen von einem
Schlummer, wo uns sogleich in der freien Landschaft hundert verworrene
Gebilde entgegentreten; als ich gestern durch den Wald mit Omar zur
Stadt zurückging, trat mich plötzlich das sonderbare Gefühl an, als
wenn ein _fremder Mann_ zu meiner Seite gehe, -- ich war hundertmal
im Begriff, meine Hand aus der seinigen zu ziehn, ich wagte es nicht,
ihn anzusehn, der Schein der Nacht flatterte ungewiß um ihn her und
verstellte alle seine bekannten Züge, -- ich war aus mir selbst
herausgerissen, -- ich folgte ihm schaudernd.
_Selim._ In den Jahren, wo die Einbildungskraft unsre Amme ist, spielen
tausend Schwärmereien und trügende Gefühle um uns her, die, wenn wir
nach ihnen greifen, in Luft zerfließen und unsern Geist zu einer trägen,
thatenlosen Beschaulichkeit führen. Der männliche Jüngling muß alle
diese kindischen Einbildungen mit ernstem Blick zurückweisen, auf seiner
Bahn ungestört weiter gehn und diesen Morgendünsten nicht einmal ein
zurückgeworfenes Auge schenken.
_Abdallah._ Seit gestern aber beunruhigt mich der Gedanke. Sage mir, wer
ist dieser Omar?
Ich will dir alles sagen, was ich von ihm weiß, antwortete _Selim_; du
hast ihn bis itzt als deinen Lehrer und Freund geliebt, du wirst ihn nun
auch als deinen Wohlthäter ehren. -- _Ali_, der wie ein verzehrender
Brand in dem Körper seines Landes wüthet, gegen den tausend Flüche der
Wittwen und Waisen rastlos um den Thron Gottes schweben, Ali hatte auch
mich unter Tausenden elend gemacht. Ich war reich und meine Schätze
lockten seine Habsucht, er entriß mir alles, was ich besaß, -- nur deine
Mutter und du -- weiter blieb mir in dieser Welt nichts übrig. Du warst
damals einen Sommer alt und lächeltest am Busen deiner Mutter unverständig
dem Elend entgegen. -- Wir verließen die Stadt und wanderten über
unbekannte Berge zu fremden Gegenden, der Jammer ging neben uns und
reichte uns die ärmliche Nahrung, alle meine Freunde verließen mich, als
hätten sie mich nie gekannt, Sorge und Dürftigkeit waren unsre einzigen
unzertrennlichen Gefährten: so wandelten wir von Stadt zu Stadt und
lebten kärglich von den Allmosen, die uns das Mitleid der Menschen
zuwarf. -- Ein stiller Gram wühlte unsichtbar in dem Herzen deiner
Mutter, sie reichte mir lächelnd den Abschiedskuß -- und ging nach
einigen Stunden in ihre bessere Heimath zurück. Ich blieb mit meinem
Unglück in der Einsamkeit.
Traurig schwieg Selim einige Zeit, dann fuhr er fort:
Sie ward begraben. Die Erde fiel feucht und schwer auf sie hinab, ein
Dolch schnitt durch meine Seele, wenn du mit kindischem Lächeln nach
deiner Mutter fragtest und an den Grabhügel pochtest, um sie wieder
heraufzulocken; aber dein Lächeln war das letzte schwache Band, das mich
damals an diese Welt zurück hielt, unverletzliche Pflichten sprachen
mich aus deinem freundlichen Auge an, _du_ lebtest noch und darum war
mir das Leben noch etwas theuer. Ich konnte mich nicht aus der Gegend
entfernen, in der _Zamiri_ ruhte, ihr Geist schien dort zu schweben und
mich in dem Wohnorte meines Grams zurück zu halten. -- Ach Abdallah, es
waren traurige Tage, -- wenn das junge Morgenroth so glühend heraufstieg
und zitternd auf mein schlafloses Auge schien, wenn der goldne Abend
über die Berge zog und die traurige einsame Nacht mit hundert neuen
Sorgen langsam aufstieg, -- die Erinnerung dieser Tage, -- der Mensch
muß viel erdulden, aber sein Muth muß ihn nie verlassen.

Eine kleine Stille. Aufmerksam und traurig hörte Abdallah die Erzählung
seines Vaters, dieser sprach dann weiter:

Ich besuchte täglich den Kirchhof, auf dem sie ruhte, ich betete
andächtig auf ihrem Grabe und flehte um Stärke. Im innigsten Gefühle
meines Elends saß ich einst auf dem Grabhügel, du spieltest unbefangen
vor mir im tiefen Grase, die Vergangenheit trat freundlich auf mich zu
und setzte sich traulich an meine Seite, unmännliche Thränen rannen heiß
über meine Wangen und fielen auf gelbe Todtenblumen, die auf dem Grabe
blühten. -- Plötzlich sah' ich einen Derwisch, der sich mir aus dem
Schatten der Bäume näherte. Er hatte mich in meinem Glücke oft besucht
und in seiner Gegenwart empfand ich stets eine heilige Ehrfurcht, denn
ein stiller Schauer hauchte mich an, als wenn aus ihm der Geist des
Propheten wehte. Mein Unglück schien ihn zu rühren: Grabe, sprach er,
hinter jenem verfallnen Hügel und ein neues Glück wird dir entgegenblühen.
-- Ich grub und fand einen großen Schatz, der mir mehr ersetzte, als mir
Ali genommen hatte, -- als ich dem Derwisch meinen heißen Dank bringen
wollte, konnt' ich ihn nirgends entdecken -- und dieser Derwisch ist
_Omar_?
_Abdallah._ Omar?
_Selim._ Dein Lehrer Omar. -- Ihm dank' ich alles, was ich besitze,
alles was ich habe ist nur ein Gut, das er mir geliehen hat. -- Ich ließ
mich an der fernsten Gränze des Reiches nieder, veränderte meinen Namen
und nannte mich _Selim._ Hier war ich vor Ali's Grausamkeit und Habsucht
sicher, bis er nun seit einem Jahre seinen Wohnsitz verändert und sich
hierher begeben hat. -- Ich war itzt so glücklich als ich nur werden
konnte, als nach dreien Jahren eine seltsame Erscheinung mein Haus
besuchte. Ein hagrer ausgedörrter Greis reichte mir seine lange Hand,
die wie ein Todtengebein klapperte, der Tod sahe aus seinen tiefen
eingefallen Augen, kraftlos wankte der Schädel hin und her und seine
Sprache war nur das Keuchen eines Sterbenden. Ich erschrack bei diesem
Anblick des Jammers und erst nach langer Zeit erkannte ich in diesem
Todtengerippe -- deinen Omar.
_Abdallah._ Omar?
_Selim._ Ich nahm ihn auf, wie meinen Wohlthäter, verpflegte ihn wie
einen Vater, bis er von seiner Siechheit genaß. Als seine Gesundheit und
seine Kräfte zurückgekehrt waren, nahm er freundschaftlich meine Hand
und sagte: »du bist mein Wohlthäter Selim, du hast mein Leben gerettet
und ich will nicht undankbar sein; du hast einen Sohn, ihm will ich
bezahlen, was ich dem Vater nicht bezahlen kann.« So ward unser Wohlthäter
dein Gespiele, dein Lehrer, dein Freund.
Abdallah stand nachdenkend. Eine neue Dankbarkeit band ihn fester an
Omar und hing an seine Lehren ein noch größeres Gewicht; seines Lehrers
Tugend war unbezweifelt, um so zuverläßiger mußte also seine Weisheit
werden; der Lasterhafte, der die Tugend läugnet, wird nicht gehört, aber
wenn der Edle dem Bösewicht die Hand reicht und ihn ungescheut Bruder
nennt, dann zagt die stolze Tugend und sieht zweifelhaft in ihr Innres.
Du schweigst, begann Selim von neuem, bist du nun nicht begierig, die
Nachricht zu hören, die ich dir anzukündigen hatte?
_Abdallah._ Verzeih mein Vater -- ich höre. --
_Selim._ Du sollst dich vermählen.
_Abdallah._ Dein Gebot ist mein Wille.
_Selim._ Des edlen _Abubekers_ Tochter.
_Abdallah._ Du willst es und sie ist meine Gattin.
_Selim._ Diesen Gehorsam hatte ich von dir erwartet, mein Sohn. Abdallah
wird seines Vaters Liebe nicht mit Undank vergelten.
_Abdallah._ Nein, nie mein Vater.
_Selim._ Du liebst also nicht, mein Sohn?
_Abdallah._ Ich liebe nur dich und Omar. --
_Selim._ Laß diese kindliche Liebe nie in deinem Busen verlöschen.
-- Abubekers Tochter, -- oder meinen _Fluch_!
Selim sahe ihn mit einem durchbohrenden halberzürnenden Blick an, den
Abdallah nicht verstand. Es war ein kalter fester Blick, der sich
unauslöschlich mit dem fürchterlichen Worte _Fluch_ in Abdallah's
Gedächtniß grub; bei diesem Blicke kehrte plötzlich wie ein Blitzstrahl
die sonderbare Unbekanntschaft mit Omar in seine Seele zurück, -- als
dieser hereintrat.
Er sahe ihn an und es war ganz wieder der alte, freundliche, bekannte
Omar; er ging froh hinweg und alle seine ängstlichen Besorgnisse waren
verschwunden.


_Fünftes Kapitel._

Itzt trat auch _Abubeker_ in das Zimmer und mit ihm mehrere von seinen
und Selim's Freunden.
_Abubeker_ war ein Greis von siebenzig Jahren, sein Gesicht war lang und
hager, sein Auge sanft und sein silberweißer Bart sank ehrwürdig auf
seine Brust herab. Schon seit langer Zeit war er der Welt abgestorben,
ohne daß er sie, oder sie ihn vermißte; er lebte mit seiner Tochter in
einer häuslichen Einsamkeit, nur von seinen Freunden gekannt und geehrt.
Er war im Felde erzogen und unter der Rüstung ein Greis geworden, die
Feinde hatten seine Tapferkeit gefürchtet und in seinem männlichen Alter
war Abubekers Name durch das ganze Land bekannt gewesen; aber mit den
Diensten des Feldherrn verschwindet zugleich der Dank des Volkes, der
Ruhm gleicht dem Nebel, der sich über das ganze Gefilde auseinander
wickelt und am weitesten ausgestreckt, verschwindet. Im Lager und in
Schlachten hatte Abubeker seinen Geist nur wenig bilden können, er
dachte daher nur langsam und beharrte unerschütterlich auf jede gefaßte
Meinung, jede seiner Überzeugungen ließ er sich ungern nehmen und eine
neue an ihre Stelle setzen: denn das, worüber er einmal gedacht hatte,
schien ihm die einzige und letzte Wahrheit.
Selim bewillkommte ihn und seine Begleiter, und alle setzten sich.
Eine kleine Stille weilte über die Versammlung, als Selim endlich
aufstand, Abubekers Hand ergriff und wie von einem heiligen Feuer
ergriffen, also redete:
Abubeker, du bist mein Freund und was mehr ist, ein wackrer Mann; das
seid Ihr alle, die Ihr zugegen seid, und wäre einer unter uns, der dies
große Gefühl nicht in seinem Busen trüge, der entferne sich, ehe ich
weiter spreche, denn meine Worte taugen für kein unedles Ohr. -- Aber
nein, -- die edelsten Männer des Staats sind hier versammelt und darum
sollen ungescheut meine Gedanken und Worte einerlei Weg wandeln. Zum
Biedermanne muß der Biedermann ohne Umschweif sprechen, und eben dies
war die Ursach meiner Einladung.
Alle schwiegen; Selim stand und sahe in der Versammlung umher, dann fuhr
er fort:
Abubeker, du erinnerst dich vielleicht noch der goldnen Tage, als der
Scepter des weisen _Alfargo_ dieses Land beherrschte, als ein ewiger
Friede an den Gränzen des Reiches wachte, als eine unzerbrechliche
Treue alle Unterthanen in ein schönes Band vereinte und die Rüstung des
Fürsten war, als das Glück in unsern Häusern wohnte, als -- wozu der
schönen Erinnerung, Freunde? diese Zeit _war_ und _ist_ nicht mehr, der
Sonnenstrahl, der scheu an des Gefängnisses Mauern zittert, macht dem
Gefangenen den Kerker enger, diese Erinnerung ist uns das, was dem
verirrten Wandrer in der Sturmnacht das ausgelöschte Licht. Wir _waren
glücklich_, aus diesem Gedanken springt die traurige Überzeugung: wir
_sind unglücklich!_ -- Wie beim Gewitter hängt die Luft schwer und
drückend über unserm Vaterlande, die Arbeiter haben furchtsam das Feld
verlassen und verbergen sich in Höhlen, das Gras zittert leise dem
kommenden Sturm, die ganze Natur athmet schwer und harrt mit banger
Ungeduld dem einbrechenden Wetter. -- Dies ist das Bild unsers Vaterlandes,
Freunde; kein Gesicht lächelt, als das der unverständigen Kinder, kein
Auge glänzt, als das Auge des Sterbenden, keine Fröhlichkeit lacht
aus betrübten Herzen, -- traurig, mit gesenktem Haupte, in uns selbst
versunken, von keinem heitern Gefühl aus unsern schwarzen Träumen geweckt,
stehn wir verlassen auf einer spitzen, meerumheulten Klippe und klagen
in das wilde Rauschen der See. -- Und warum hängen unsre Thränen so
schwer an den rothgeweinten Augenliedern? Warum schwellen unterdrückte
Seufzer unsre Brust so hoch? -- Sind die blühenden Felder um uns her
Wüsten von Sand geworden? Entfaltet die Sonne nicht mehr ihren Mantel
über dieses Reich? Hängt eine verzehrende Seuche über unsern Häuptern?
Sind unsre Freunde verschieden? --
Ach ja, unsre Freunde sind verschieden, eine Pest schaut wild auf uns
herab, die Sonne ist uns untergegangen und die Blüthe unsrer Fluren ist
dahin! Ein liebliches Morgenroth spielte im fröhlichen Wogengeräusch um
uns her, die Fluth sinkt zurück und unser Nachen steht auf einem dürren
Felsengrund eingeklammert. -- Das Glück hat uns seine Hand zum ewigen
Abschied gereicht und wir sehen mißvergnügt seinem Scheiden nach. -- Und
tröstet uns denn kein Ersatz über unsern Verlust und sind wir auch nicht
einmal begierig, die Ursach unsers Elends zu erfahren?
O zum _Allgütigen_ laßt eure Klagen nicht dringen, denn er zürnt uns
nicht, die freigebige Natur hält keine karge Hand über uns ausgestreckt.
-- Aber welche übermenschliche Gewalt schnürt unsre Brust so mächtig
zusammen? Wer schlägt dies verfinsternde Gewölbe um uns her? -- O daß
ich es schaamroth aussprechen muß, -- ein Fremder würde staunend unsrer
Schwachheit spotten, -- ein _Mensch_!
Ihm tragen unsre Felder, zu ihm fließt, wie zu einem geizigen Meere, alle
unsre Arbeit zurück, wir leben nur für ihn, für den Einzigen kämpfen im
unnützen Streit alle unsre Kräfte. -- Ihm hast du, dem Undankbaren, deine
Schlachten gefochten, Abubeker, er ist die Pest, die das Land verzehrt,
hinter seinem Thron ist unsre Sonne untergegangen, in seiner fürchterlichen
Allmacht liegt der Tod aller unsrer Freunde. -- Leben und Vernichtung
hält er auf der verfälschten Wage, an seinen Launen hängt schwankend
unser Glück, Gewitter donnern aus seinem zürnenden Auge, das Lächeln
seines Mundes ist unsre erquickende Frühlingssonne, seine Worte des
Ewigen unveränderliche Gesetze, -- wir stehn da, und fühlen daß wir
elend sind, und o der Schande! -- wir begnügen uns damit, daß wir es
fühlen!
Sind wir alle schon so tief in Kraftlosigkeit versunken, daß wir auch
nicht einmal _murren_? Sind wir uns so fremd geworden, daß wir auch
nicht einmal unser Schicksal geändert wünschen? Daß wir uns mit dem
begnügen, was er uns aus der Verheerung zurückwirft und uns der Gnade
freuen, die uns noch unter den Trümmern unsrer vorigen Heimath zu wandeln
vergönnt? Die Schlange verwundet wüthend die Ferse ihres Mörders, die
schuldlose Taube kämpft ohnmächtig gegen den Zerstörer ihres Nestes,
ja der zertretene Wurm krümmt sich zürnend unter dem Fuße des Wandrers
-- und _wir_! -- Wer ist der Schändliche, der sich nicht der Ketten
schämte und sie gern von seinen Armen streifte? -- O er gehe hin und
erzähle Ali meine Rede!
Sklave und freier Bürger sind in unsern Zeiten gleich, das Reich kennt
nur _einen freien_, wir _alle_ sind seine Sklaven, das Vaterland und
seine Bürger sind in dem Einzigen untergegangen, unsre Wünsche knien vor
seinem Willen, das hohe Recht, das jeder Mensch mit auf die Welt bringt,
haben wir an diesen Betrüger verspielt. Unser Dasein können wir nicht
Leben nennen, wir sind todte Massen ohne eignen Willen, Steine, die ein
muthwilliger Knabe zum Spielwerk am Abend in das Meer wirft. -- -- Und
wer ist dieser Allgewaltige? Ein Riese mit ehernem Körper, von dem
zerbrochen jeder Stahl zurückprallt? -- Nein, eine Sammlung Staub,
wie wir, von einem aufgehobnen Arm auf ewig zu Boden gestürzt.
Wo ist der Muth, der in unsern Vätern focht und die Feinde erzittern
machte? Sind alle Dolche stumpf? Ist keiner mehr, der zu den Waffen
greift und sich und seine Brüder rächt? Keiner? -- O ich habe mich
geirrt, ich vergaß, daß ich jetzo lebe, itzt, wo Knechtschaft ehrt, wo
unser höchster Wunsch ist, der schändlichste seiner Sklaven zu werden.
-- Die Zeit hat ihren Kreis gemacht und alles Edle aus unsern Jahren
hinweggenommen, nur mich Unglücklichen hat sie einsam stehen lassen.
Er schwieg. -- Die Männer glühten, die Arme der Jünglinge zuckten
unwillkührlich. In vielen Augen stand die Thräne der hohen Begeisterung,
viele wollten aufspringen und ihre Dolche schwenken, als der weise
Abubeker mit langsamer bedächtiger Stimme also sprach:
Selim, deine Stimme ist die Stimme der Wahrheit, das Reich ist
unglücklich, die Tyrannei herrscht mit erschlichener Gewalt von ihrem
Thron herab, das Volk seufzt tiefgebückt unter dem ehernen Joch, -- aber
höre mich als Freund und zürne nicht. -- Ich stehe auf einem hohen Gipfel,
von dem ich über so manche Jahre hinweg sehe, die zu meinen Füßen
ausgebreitet liegen, das Alter und die Erfahrung tritt endlich an die
Stelle der Weisheit. -- Hast du nie, Selim, eine Fluth gesehn, die
verheerend das Gefilde überschwemmt, und es gedüngt und fruchtbarer
wieder verläßt? Einen Stamm, den der Blitz verbrennt und aus dessen
Asche ein schönerer mit frischer Kraft hervorschießt? -- In dem
gegenwärtigen Übel liegt oft die Geburt eines künftigen Glücks, nur daß
das sterbliche Auge nicht durch die Dunkelheit der Zukunft dringt, daß
unser kleiner Blick nur das umfaßt, was vor uns, nicht, was oft dicht
daneben liegt. -- Schon vielen Völkern sandte der Herr zur Züchtigung
einen eisernen Scepter und schon viele erkennten die bessernde Hand.
-- Ali ist vielleicht nur der Abgesandte einer höhern Macht, der uns
von dorther den Krieg ankündigt: können wir rebellisch gegen den Ewigen
aufstehn und seine weisen Plane meistern und verwerfen? Ziemt es dem
Sklaven, seinen Herrn zur Rechenschaft zu ziehn? -- Tausend Diener horchen
auf das Gebot des Unendlichen und vollbringen die Befehle seines Zorns.
Er darf nur winken und Ali wird vom Blitz durchbohrt, vom Sturm zerrissen.
Er vermag die Erde aus ihren Angeln zu heben, und im Unmuth mit dem Hauch
seines Mundes gegen die Gränze des Weltalls zu zerschmettern, -- und er
sollte nicht einen Staub zum Staube wieder hinabsenden, wenn es sein
Wille wäre? -- Nein, wir wollen dulden, Selim, und im Dulden unsre große
Seele zeigen. Rache brüllt nur aus den Thieren, der Mensch dulde und
verzeihe! --
O Greis! rief Selim aus, das Alter, das alle unsre Kräfte verzehrt,
spricht aus dir. Der Stunden, die du noch zu leben hast, sind dir zu
wenige, um für sie zu handeln, -- aber unsre Kinder, Abubeker!
_Abubeker._ Wacht nicht über sie das große Auge, das sich niemals
schließt? -- Laß sie die Tugend und Gott verehren und sie können nicht
elend werden.
Selim wandte sich unwillig hinweg und Omar fing an zu sprechen:
Du sprachst mit tiefer Weisheit, Abubeker, die Hand aus den Wolken lenkt
oft sichtbar die Schicksale der Menschen, das dunkle Verhängniß tritt
oft aus seiner Finsterniß hervor, und zwingt selbst den kühnsten
Zweifler zur schaudernden Verehrung.
_Selim._ Und auch du, Omar? der du meinen großen Entwurf zuerst zur
Reife brachtest?
_Omar._ Oft aber waltet die Allmacht in ihrer Undurchdringlichkeit und
lagert vor die frechen Augen Finsternisse um sich her. Oft tritt das
unerbittliche Schicksal zurück, es zerreißt den Faden, an dem es den
Menschen lenkt und läßt ihn ohne Leitung gehn. Dann schaut es auf
den Weg des Wandrers herab und zeichnet ihn mit ewigen Zügen auf der
unvergänglichen Tafel. Dann wird des Menschen Name unter die Seeligen
oder Verdammten eingeschrieben, ohne fremden Druck stehn aus dem Herzen
die Tugend oder das Laster auf.
_Abubeker._ Ich fasse den Sinn deiner Rede, Omar. Wenn das ewige
unwandelbare Schicksal niemals den Menschen aus seiner Hand ließe, dann
trieben wir einen reissenden Strom hinab, der ohne unsre Schuld den
Nachen vielleicht an einen Fels zerschellte, oder in die See versenkte.
_Omar._ Alle Widersprüche vereinten sich dann in einen Mittelpunkt,
die ganze Natur wäre eine Flöte, auf der ewig die Töne des schaffenden
Künstlers erklängen, keine That gehörte uns, unschuldig kehrten alle zum
Schöpfer zurück. -- Nein, Abubeker, wenn der Ewige auch nach seiner Güte
das Laster zuläßt, so ist er es doch nicht selbst, der den Lasterhaften
führt, das hieße ihn aus seinem Wesen hinausschelten, denn er ist ja das
Gute selbst; blind ihn aus seinem Glanz vernünfteln, mit eben der
Vernunft, die er uns lieh, ihn zu erkennen.
_Abubeker._ Ein Irrthum täuschte mich, Omar.
_Omar._ Ein Athem seines Wesens streifte leise den irdischen Staub und
es entstand der _Mensch_. Dieser göttliche Funke, der aus der Nacht sich
ihm freundlich zugesellte, ist es, der ihn aus den Thieren des Waldes,
den Bäumen und Felsenwänden heraushebt, dieses ist das große Zeichen,
an dem die Menschen sich erkennen, das untrügliche Unterpfand, daß uns
jenseit ein neues Leben entgegentrete, wenn die Seele hier den Staub
wieder von sich abschüttelt und zürnend das Thal verläßt, um einen
schönern Hügel zu ersteigen.
_Abubeker._ Deine Worte wecken in meiner Seele eine Sonne, die das
Dunkel erleuchtet.
_Omar._ Dieser Verstand lehrt uns die Wunder der Natur finden. Wie der
Schnecke und dem Wurme Fühlhörner gegeben sind, um ihre Nahrung zu
suchen und ihre Feinde zu fliehen, so verlieh der Gütige dem Menschen
den Verstand. Der Zweck des Wurmes ist das Leben, dem edleren Menschen
ist das Leben nur ein Weg, aus dem er zu seinem Endzweck geht: durch
seinen Verstand sich selbst und Gott erkennen; je näher er diesem Ziele
gekommen ist, je mehr hat er die Krone des Siegers verdient. -- Ohne
diesen Stern, der unser Schiff regiert, lebten wir, wie der Maulwurf,
unter tausend Wundern, ohne sie zu bemerken. -- Die Kraft der Heilung
liegt in tausend Pflanzen ausgegossen, aber der Schöpfer tritt uns nicht
unmittelbar in den Weg; die schwache menschliche Natur würde zu sehr vor
ihm zusammenschaudern, er legt seine Furchtbarkeit ab und in schönen
Blüthen findet der Verstand des Menschen die Kraft des Gütigen wieder,
und Tod und Krankheiten fliehen vor dem wohlbekannten, allbelebenden
Hauch, der ihnen aus den Kräutern entgegen duftet.
_Abubeker._ Deine Gedanken über den Ewigen sind wie der Schein des
Mondes, sie leuchten auf den Pfad, ohne zu blenden, du verschlingst die
Allmacht mit der Lieblichkeit und vor dem wonnevollen Bilde kann der
Mensch anbetend in tiefer Ehrfurcht knien, und es zugleich _lieben_.
_Omar._ Der Verstand regiert wie ein Steuermann unsern Willen gegen Wind
und Wogen der Leidenschaften und des Unglücks. -- Der Verstand formt
aus dem ungestellten Zufall eine Säule; statt uns selbst die Hand zu
reichen und durch das Dunkel zu führen, haucht der Ewige an diesen
Funken und er leuchtet heller. -- Dann werden große und edle Thaten
geboren, Tyrannenthronen gestürzt, des Vaterlandes Feinde geschlagen,
Völker besiegt und des Propheten Glaube über Meere getragen. -- Diesen
Fingerzeig der Gottheit nicht achten, heißt seiner Güte spotten, da er
uns einen Schatz anvertraute, den wir nicht benutzen, dann wird er uns
einst schwer zur Rechenschaft ziehen, daß wir ein Gut verachteten, das
uns ihm ähnlich macht. -- Es waren Propheten, die die Zukunft weissagten
von Gottes Athem angeweht: wenn nur der Ewige selbst in unsre Seelen
diese Gedanken gesendet hätte, wenn er durch uns Ali strafen und das
Reich wieder glücklich machen wollte und seine Allmacht dabei unsichtbar
erhalten, wenn wir die Pflanzen wären, aus denen der Gütige mittelbar
Genesung unsern Brüdern zusendete?
Abubeker dachte tief den Worten Omar's nach, die übrigen horchten
aufmerksam auf seine Rede.
_Omar._ Ist es dann nicht unsre Pflicht, seinem Wink zu folgen und
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