Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 01

Total number of words is 4412
Total number of unique words is 1549
39.9 of words are in the 2000 most common words
53.6 of words are in the 5000 most common words
59.9 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
Ludwig Tieck's
Schriften.
Achter Band.

Abdallah.
Die Brüder.
Almansur.
Das grüne Band.

Berlin,
bei G. Reimer,
1828.


Dem
Prediger Kadach
in Ziebingen,
bei Frankfurt an der Oder.

Schon im Jahre 1804 machte ich in Schlesien Ihre Bekanntschaft. Als
ich zwei Jahre später aus Italien zurück kam, fand ich Sie in jener
Einsamkeit des Landes, die damals meine Heimath war, und seitdem sind
wir als Freunde verbunden geblieben. Alle schönen Stunden jener Zeit, im
Genuß der Musik, der Poesie und einer edlen und freien Mittheilung in
gebildeten Zirkeln feiner und geistreicher Menschen haben wir beisammen
verlebt, Freude und Trauer, den Schmerz über manchen Verlust im Verlauf
der Jahre mit einander getheilt. Auch in meine Studien und Arbeiten sind
Sie gern und gründlich eingegangen. Shakspear, Göthe und Sophokles haben
uns oft gemeinsam beschäftigt. Meine Arbeiten über den brittischen Dichter
sind Ihnen mehr, wie irgend einem meiner Freunde, bekannt. Ihrem freien
Sinne waren diese Studien, in denen Sie sich gern vertieften, erfreulich,
so gründlich und gewissenhaft Sie sich auch Ihrem Amte, vom wahren
religiösen Geiste des Christenthums durchdrungen, hingaben. Ein ächter
frommer Priester, ein freier Denker, ein Begeisterter für Kunst, ein
edler, treuer Freund, -- als solchen habe ich Sie gesehn und gekannt,
und nie werden Ihnen, so wenig wie mir, die schönen Tage und Abendstunden
aus dem Gedächtnisse entschwinden, in denen Solger unsre ländliche
Einsamkeit neu erfrischte, in welchen er uns seine Manuskripte vorlas
und wir uns selbst, die Aufgabe des Lebens und alles Hohe durch die
Lebensworte unseres Freundes inniger verstanden.
_L. Tieck._


Abdallah.
Eine Erzählung.
1792.


Erstes Kapitel.

Ein Theil der Tartarei ward vom Sultan _Ali_ beherrscht. -- Dem Tirannen
entgeht der Haß nie, mit dem ihn seine Unterthanen verfolgen und _Ali_
betrachtete sie bald als eben so viele Feinde, über die ihn nur seine
Grausamkeit und sein Ansehn erhalten könnten: mit andern Freuden
unbekannt, sollte ihm das Gefühl seiner Macht jeden Mangel ersetzen.
Ohne Begriffe, ohne zu denken, ohne nur Seelengenuß zu kennen, war er
zum Greise geworden und in einer unerschöpflichen Leere schmachtete er
itzt jedem neuen Tage entgegen. Mehrere seiner Gemalinnen starben und er
begrub sie mit eben der Gleichmuth, mit der er den Untergang der Sonne
sahe, die, wie er wußte, jenseit des Horizonts wieder heraufstieg,
-- selbst sein einziges Kind _Zulma_ liebte er nicht, nur Stolz war es,
was ihn an diese fesselte, da das ganze Land sie für die Krone der
Schönheit anerkannte. --
In der Hauptstadt des Landes lebte _Selim_ in einer weisen Eingezogenheit,
ohne eine öffentliche Bedienung, ohne daß man viel von ihm sprach ward
er von allen geliebt. Er war freigebig ohne Prahlerei, sparsam ohne
Kargheit und sein Aufwand unterschied sich sehr von der Pracht des
Veziers und der übrigen Großen.
Aus seinen Leiden hatte er stets seine große starke Seele gerettet;
seinen Haß konnte nichts aussöhnen, aber eben so unauslöschlich war
seine Liebe. -- Mit dieser dauernden Liebe umfing er seinen Sohn
_Abdallah_, das Einzige, was ihm seine geliebte Gattin zurückgelassen
hatte.


Zweites Kapitel.

Die Sonne war schon untergegangen, als _Abdallah_ und _Omar_ durch
ein schönes Gehölz wandelten. _Omar_ war der Lehrer Abdallahs, ein
ehrwürdiger Greis, dessen flammende Augen tief in eines jeden Seele
schauten, seine Stirn und sein Blick trugen Ehrfurcht vor ihm her,
aber ein süßes Lächeln, das fast immer seinen Mund umschwebte, verjüngte
sein Gesicht durch eine liebenswürdige Freundlichkeit und lockte zur
Mittheilung aller Gefühle und einer kindlichen Aufschließung des
Herzens.
Sie traten itzt in einen freien Platz, wo ein stiller See im bleichen
Licht des Mondes glänzte. Der letzte Streif der Abendröthe glimmte durch
die Fichtenwipfel und durch die zitternden Cypressen bebten ungewiß die
Sterne. Verspätete Mücken spielten im Mondstrahle, Käfer summten träge
und schläfrig um sie her, und laut erklang durch die ruhige Einsamkeit
des Waldes das zirpende Lied des Heimchens.
Siehe Omar, begann _Abdallah_, wie schön! -- Ha! der ruhige See über
den sich der Mondschein so lieblich herabsenkt, -- der Abend, der noch
in den hohen Wipfeln der Bäume säuselt, das Lied der Nachtigall, das
mit tausend abwechselnden Melodieen aus dem Walde heraufschallt, -- o
sieh Omar! wie alle Geschöpfe sich freuen, wie alles lebt und im Leben
glücklich ist! Sieh, wie die kleinen Fliegen von der Abendröthe Abschied
nehmen, und der Käfer der Nacht seinen dumpfen Willkommen entgegensummt.
-- O die lebendige Kraft, die aus der Natur so unerschöpflich quillt und
unzähligen Wesen Athem und Dasein giebt, -- dieser Anblick erfüllt das
Herz mit lautem überströmenden Dank gegen den, der so gütig alles aus
dem Nichts hervorrief und zum Staube sprach: Lebe und sei glücklich! --
Omar lehnte sich auf den Stamm eines abgehauenen Baums und sahe starr
vor sich nieder.
_Abdallah._ Du bist traurig, mein Omar, kann dich dieser Anblick nicht
heiter machen?
Omar blickte auf und faßte seine Hand. -- Sieh, sprach er, die
Abendfliegen sind verschwunden, sie sangen der Sonne so wehmüthig
nach, denn es war das letztemal, daß sie sich in ihrem Strahl erquickten.
-- Diese Woge wirft das Leben an den Strand, die nächste Welle kömmt,
verschlingt es wieder und senkt es in die tiefsten Abgründe. -- Eine
unendliche Schöpfung spielt itzt lebendig um dich herum, -- und in der
folgenden Stunde -- liegt sie todt und verwest. -- Eine Lebenskraft
fliegt durch die Natur und Millionen Wesen empfangen wie ein Allmosen
auf einen Augenblick einen Funken Leben, sie sind -- und geben dann ihr
Leben wieder ab und werden todter Staub. Die Welt ist ein Gesang, wo ein
Ton den andern verschlingt und vom nächsten verschlungen wird. --
_Abdallah._ Diese traurige Wahrheit, Omar, wirft meine schöne
Begeisterung mächtig nieder. -- Ach ja, alles geht durch die Natur
hindurch und verläuft sich wie ein Funken in der Asche. Alles wird nur
geboren, um zu sterben, alles wandelt wieder dahin zurück, woher es
gekommen ist. -- O Omar, wenn ich dich nun fragte: Warum glänzt dieser
Mond? Warum funkeln diese Sterne und wozu haucht ein lebendiger Geist
in meinem Innern?
_Omar._ Wozu? -- O Jüngling, laß die Erde unaufgewühlt, du findest ein
scheußliches Todtengerippe! Laß diese Geheimnisse ewig deiner Seele
verschlossen bleiben. --
_Abdallah._ Verschlossen? -- O nein, mein drängender Geist steht vor
dieser Pforte und klopft ungestüm an. -- Was der Mensch fassen kann,
will auch ich begreifen.
_Omar._ Du vertraust dich einem Meere, das dich nie an's Land
zurückträgt, Zweifel wälzen sich auf Zweifel, Woge stürmt auf Woge,
dein Ruder ist unnütz und die unendliche See dehnt sich dir furchtbar
unermeßlich entgegen.
_Abdallah._ Ich könnte nicht ruhig sein, wenn ich wüßte, daß etwas da
sei, was in meinem Gehirne Raum hätte und dem ich den Eingang versagen
müßte.
_Omar._ Aber unsre Weisheit findet eine Felsenmauer vor sich, an die sie
vergebens mit allen Kräften anrennt, -- wir sind in einem ehernen Gewölbe
eingeschlossen, wir sehen nichts, was wirklich ist, die schimmernden
Gestalten, die wir wahrzunehmen glauben, sind nichts, als der Widerschein
von uns selbst im glatten Erze, -- o schon viele Weisen stürzten mit
Ohnmacht von diesen Schranken zurück, -- und starben. -- Der Zweck
unsers Daseins? -- O wer hindurchschauen könnte durch das Geheimniß
der unendlichen Nacht, wenn doch vom Thron der Gottheit nur _ein_
Sonnenstrahl herniederschösse! -- Wir tappen ängstlich umher -- und
finden nur die Wände, die uns eingeschlossen halten. Wir sehen nichts,
als daß wir Gefangene sind, -- _warum_ wir es sind, müssen wir mit
Geduld vom Ausspruch des kommenden Gerichts erwarten.
_Abdallah._ O warum verlieh uns der Schöpfer nur so viel Kraft, diese
Schranken zu sehn und nicht zu durchbrechen? -- Warum ward eine Ahndung
in unser Herz gelegt, die nie zur Gewißheit reift? Eine Centnerlast
liegt auf unsrer Brust, und wir kämpfen vergeblich sie abzuschütteln.
_Omar._ Vielleicht werden alle diese Räthsel einst gelöst. -- Ein großer
Schwung wälzt sich durch alle Theile der Natur, durch alle Wesen klingt
ein Ton. Eine Kraft drängt sie zu einem Mittelpunkt: _Genuß_! -- Alles
schöpft aus dem nie versiegenden Quell und legt sich dann zum Schlafe
nieder. -- Die Welt ist eine reiche Tafel, an der sich alles niedersetzt
und gesättigt aufsteht, der Schöpfer schickte die Millionen Wesen in die
Wüste hinaus, sie sind Staub und in sich selber eingekerkert, -- aber er
gab ihnen tausend Mittel auf den Weg, ihr Dasein zu empfinden, und alles
freut sich, alle Wesen kommen, genießen und sterben dann, ohne es zu
wissen, so wie sie geboren wurden, -- nur der verblendete Mensch verfehlt
sein vorgestecktes Ziel.
_Abdallah._ Der Mensch? -- Wie? der Preis der Schöpfung? Um dessentwillen
die Natur ihre reichen Schätze aufthut? Um den sich die Bestimmung alles
Erschaffenen dreht?
_Omar._ O des Stolzes! -- Die Bestimmung alles Erschaffenen? Kein Mensch
weiß seine eigne Bestimmung, er taumelt selbst verlassen in der Finsterniß
und maßt sich an, den Wesen ihren Rang und ihren Zweck anzuweisen. -- Allen
Wesen ward ein gleiches Bürgerrecht ertheilt; der ausgeartete Mensch
reißt sich aus der Kette des Erschaffnen, statt zu genießen wie alles
genießt, ringt er im ewigen Kampfe mit dem Tode und seinem Verhängniß,
alle seine Kräfte kämpfen rastlos von der Zeit eine Stunde und eine
Minute nach der andern zu erbetteln, -- um auch in dieser zu fürchten,
um auch in dieser mit Gedanken zu streiten, deren Auflösung weit außer
ihm liegt.
_Abdallah._ Wenn Genuß der höchste letzte Zweck unsers Daseins ist,
wodurch ist dann der Mensch vom Thiere unterschieden?
_Omar._ Und wozu des Unterschiedes? Der Mensch wäre glücklich, hätte er
nie höher gestrebt, die Natur umfinge ihn dann noch mit ihren liebevollen
Armen, hegte ihn und spielte mit ihm als ihrem Kinde, -- aber der Stolze
hat sich von seiner Mutter losgeschworen, sieht die Sterne, die über
seinem Haupte hängen, erklimmt eine schroffe Klippe und schreit ihnen
zu: ich bin euch nahe! Wehmüthig lächelnd blicken die Sterne auf ihn
herab und er steht nun verirrt am schwindelnden Abschuß; zur blühenden
Wiese, die er erst verschmähte, hat er den Rückweg verloren. --
_Abdallah._ Und nichts als diesen verächtlichen Übermuth hätte der
Mensch vor den Thieren des Waldes voraus?
_Omar._ Nichts als ihn. Mit verachtendem Fuß stößt er die Erde zurück
und will sich an die Gottheit drängen, aber seine klägliche Natur zieht
ihn allmächtig zurück. Seine Weisheit, seine Tugend, mit der er sich
brüstet, -- Wolkenschatten, die der Wind über die Ebne jagt und denen
der Wahnsinnige nachtaumelt.
_Abdallah._ Tugend, Omar, nur ein Schatten? -- Der Lasterhafte und der Edle
ständen hier in einer Reihe? Die beiden Enden, Größe und Verächtlichkeit,
schlängen sich zusammen? Aus _einem_ Samen sproßte der Schierling und
die heilende Pflanze? -- Unmöglich! --
_Omar._ Und warum unmöglich?
_Abdallah._ Wo ich anbetend in den Staub sinke, wo mein Geist in
verehrender Demuth die Flügel zusammenschlägt, wo mein ganzes Wesen sich
in Ehrfurcht auflöst, -- an diesen Stolz der Menschheit wäre die Schaam
der Welt mit unauflöslichen Ketten geschlagen?
_Omar._ Derselbe Gesang auf einer andern Laute.
_Abdallah._ Nein, Omar, nein. -- Die Gerechtigkeit des Ewigen wird durch
diesen Glauben angeklagt. -- Wie könnte der Gütige dem Edlen Belohnung
und dem Bösewicht Strafen aus jener schwarzen Thür am Ende ihrer Bahn
entgegenschicken?
_Omar._ Abdallah, wir wissen nicht, woher wir kommen, wir wissen nicht,
wohin wir gehen. Ob uns ein Gedanke folgt, wenn wir hier Abschied
nehmen, ob wir mit allen unsern Träumen in das kalte Grab eingeriegelt
werden -- o das ist ein Räthsel, vor dem die Weisen ewig forschend
stehen werden. -- Strafe, -- Belohnung, -- Tugend, -- Laster. -- Wenn
ich dich fragte, wo du die Scheidewand zwischen Tugend und Laster
gründetest, du würdest um eine Antwort verlegen sein. -- Die Gewohnheit
lehrt uns Worte sprechen, bei denen wir uns oft nur wenig denken.
_Abdallah._ Omar, du machst, daß ich mir selber mißtraue. --
_Omar._ Wir sind mit unsrem Lob und unsrer Verdammung so freigebig und
kurzsichtig genug, um nicht wahrzunehmen, wie ungerecht wir oft beides
vertheilen. -- Wir ahnden nicht, daß es nur eine Kraft ist, die in der
Tugend und im Laster lebt, beides _eine_ Gestalt, aus demselben Spiegel
zurückgeworfen. -- Nur ein kalter eigensinniger Thor trat hinzu, schied
und sagte: dies sei gut, dies nicht!
_Abdallah._ Ein Thor?
_Omar._ Dieses Leben, das uns geliehen ward, ist zu kurz _uns selbst_
zu kennen, -- in unsrem eignen Innern herrscht ein wüstes Dunkel und
mit vorwitzigem Blick treten wir zu unserm Nachbar und wollen in seiner
Seele lesen.
Abdallah schwieg und sahe starr vor sich nieder. _Omar_ fuhr fort:
Alle meine Handlungen sind Gestalten, die aus meinem Innern aufsteigen,
von tausend innern Kräften gereift, von hundert Neigungen gepflegt,
schießt die Pflanze empor, -- nur ich, der Schöpfer, bin mit ihrer
Entstehung bekannt, ich verstehe mich selbst nur, ich handle nur für
mich, der ich mich selbst kenne, -- alle übrigen Menschen sind für mich
in einer mindern Abstufung fremde Wesen, wie mir der Wurm und der
Krokodil Fremdlinge sind.
_Abdallah._ Omar, du wirfst mich in eine fürchterliche Einsamkeit, ich
verliere mich selbst in der schrecklichen Wüstniß. --
_Omar._ Ich handle, wie mein innrer Sinn es mir befiehlt, und ein
Fremdling, der nicht in das Gebäude meiner Seele hineinschauen kann, der
die Leiter nicht entdeckt, von der die Ahndung zum Gefühl, das Gefühl
zum Gedanken, zum Vorsatz und dieser endlich zur Wirklichkeit aus dem
unergründeten Brunnen heraufstieg, -- dieser tritt mit kaltem und
verschloßnem Sinn herbei und sagt: deine That ist ein _Laster_!
_Abdallah._ O ich verstehe dich! weiter! weiter!
_Omar._ Aus derselben Quelle wird eine andre Schaale heraufgezogen
und man nennt sie _Tugend_. Beide steigen aus der Tiefe _einer_ Seele
hervor, aus _einem_ Stoff gewebt -- und man hält sie für Feinde.
_Abdallah._ Fürchterlich sonderbar!
_Omar._ Wo ist der Bösewicht, der nicht zum Engel würde, wenn er
den Richter in die geheime Werkstätte seiner Seele führen könnte?
-- Abdallah, wir sind Brüder aller Mörder, die je die Geschichte mit
Abscheu genannt hat und schwesterlich schließt sich unsre Seele an alle,
die einst bewundert und angebetet wurden. -- O ihr Thoren, laßt den
nichtigen Rangstreit, _ein_ Hauch weht in allem Leben, -- freut euch
dieses Hauches, er kehrt nicht zurück, wenn er entflohen ist.
_Abdallah._ Du führst mich durch Labirinthe, Omar. --
_Omar._ Als die erste Gesellschaft zusammentrat, als man das erste
Gesetz niederschrieb, da veräußerte der Mensch selbst sein hohes,
heiliges Recht. Dem Ganzen opferte jeder Einzelne seine Freiheit,
allmächtig ward eine Schnur zwischen Gut und Böse gezogen und
unglückliche Vorurtheile keimten auf. Vorurtheile, die Menschen gegen
Menschen hetzten, das Blut von Tausenden vergossen. -- An den Gedanken
_Verbrecher_ knüpfte man Haß und Unversöhnlichkeit und eine ewige
Verfolgung wühlt durch das ganze Menschengeschlecht. -- Seit der Zeit
ist der große Spruch gesprochen; in einem nichtigen Taumel greift der
eine zur Belohnung seiner _Tugend_ nach der Sonne und tritt gewaltsam
seinen Bruder unter sich, der nach dem Übereinkommen ein _Verbrecher_
ist. --
_Abdallah._ Ha! die ewigen Schranken stürzen ein!
_Omar._ Strafe und Belohnung? -- Hier unten sind sie entschieden, -- aber
wen soll der Richter dort belohnen oder strafen? -- Sandte er nicht alles
was ist, aus seiner Hand in die Sterblichkeit? Ist es nicht sein Athem,
der den Staub belebt? -- Alle Handlungen kommen zu ihm zurück und melden
sich als ihm angehörig: sein Schatten wandelt in tausend Gestalten umher;
wo er hinsieht, erblickt er sich nur selbst in dem Spiegel der unendlichen
Naturen, soll er, _kann_ er sich selber strafen? --
_Abdallah._ Omar, halt ein! immer neue Wundergestalten stehn aus einem
Abgrund auf, mich zu schrecken. --
_Omar._ Von einer unbekannten Macht der Welt übergeben, tritt der Mensch
seine Bahn an, nicht aus sich selbst hervorgebracht, ohne seinen Willen
in das Leben geworfen. -- Er lebt und vereinigt tausend Pflanzen und
Thiere mit seinem Selbst, sein erstes Wesen geht durchaus verloren,
-- alle Lagen, von Kindheit an bis in sein Greisenalter, prägen sich in
treuen Abdrücken in seinen Geist; alles um ihn her modelt und formt ihn
anders, er selbst geht unter, und aus seiner Nahrung, seinem Vergnügen,
aus den todten Gegenständen, die ihn umgeben, tritt ein andres fremdes
Wesen an seine Stelle, -- das nach und nach von einem neuen wieder
verdrängt wird.
_Abdallah._ So sind wir nur eine Hütte, in die ein Fremdling nach dem
andern einkehrt und sie dem folgenden überläßt.
_Omar._ Wer handelt nun? -- Wer ist gut, wer böse? -- Soll des Mörders
Dolch bestraft werden, oder sein Arm, sein Herz, sein Blut? Oder der
Gedanke, den er vielleicht vor zwanzig Jahren dachte? -- Sein Blut,
das er sich nicht selber gab? Der Gedanke, der durch tausend Formen
wandelnd, von einem Sonnenstaub seinen Weg antrat und beim gräßlichsten
Morde aufhörte?
_Abdallah._ Undurchdringlich ist das Gewebe, das sich seit Ewigkeiten
her verschlang.
_Omar._ Eigne Kraft ist uns versagt; was wir unsern Willen, unsern
Vorsatz nennen, ist nur der Einfluß fremder Dinge, wir sind nur ein
Stoff, an welchem fremde Kräfte sichtbar werden; ein großes Spiel von
einer fremden Macht regiert, der eine steht als König, der andre als
Sklave da, -- und alle sind sich gleich, nichts als hölzerne Zeichen,
obgleich der König und der Ritter stolz auf das Fußvolk vor sich
hinabsehn, -- das Spiel ist zu Ende -- und Laster und Tugend hört auf
verschieden zu sein. -- Ein Wirbel dreht sich durch die Welt, alles bis
zum kleinsten wirkt in den großen Plan; der eine Augenblick gebiert den
folgenden, eine Handlung stößt die andre vor sich her, eine unendliche
Kette, die sich rund um alle Welten zieht. Kein Glied kannst du
herausreissen, ohne das vorhergehende und folgende zu zerstören und
eine allgemeine Vernichtung zu bewirken.
_Abdallah._ O entsetzlich! -- Omar, -- ich schaudre, -- wenn ich gerade
_diesen_ Schritt itzt nicht thäte, -- nicht gerade _diesen_ Gedanken
dächte -- so könnte die Welt nicht erschaffen sein! --
_Omar._ Nothwendig. -- Eine große Schwungkraft belebt die Unendlichkeit,
alle Kräfte weben und wirken durch einander von Ewigkeit berechnet, die
treibende Gewalt ermattet nie, das Leben fliegt durch alle Pulse der
Natur und so geht das große Werk den allmächtigen Gang. -- Wie will dies
kleine Wesen, der Mensch, sich gegen ewige Gesetze stemmen? Wie in seinem
engen Geist den Schöpfer mit all seinen Planen fassen? Eigenmächtig gegen
das Weltall wirken und durch sein jämmerliches Dasein noch _Verdienst_
erringen? Ohnmächtig kämpfend wird er fortgerissen, der eine Ton verklingt
in der allgemeinen Harmonie.
Beide schwiegen düster vor sich hinbrütend. Ein hohes Roth flog über
_Omar's_ Wangen, ein neues Feuer fuhr in seinen Augen auf, er faßte
heftig Abdallah's Hand.
Jüngling! rief er aus, was wir gut, was wir böse nennen, verschwimmt
in ein Wesen, alles ist nur _ein_ Hauch, _ein_ Geist wandelt durch die
ganze Natur und _ein_ Element wogt in der Unermeßlichkeit -- und dieses
ist _Gott_!
Abdallah fuhr zurück.
_Omar._ Wo sollte der Unendliche jenseit der Schöpfung Raum für sich
finden? -- Er umarmt und durchdringt die Welt, _die Welt ist Gott, in
einem_ Urstoff steht er in Millionen Formen vor uns, wir selbst sind
Theile seines Wesens! -- Dies ist der tiefe Sinn von der Lehre seiner
Allgegenwart. -- Wirft er einst die Kleidung wieder von sich, dann gehn
im Ruin die Welten und seine Himmel unter, dann steht er wieder da, er
vor sich selbst, in der ewigen Wüste. --
Eine tiefe Stille. Um Abdallah war alles rund umher versunken, er stand
mit gesenktem Haupte und betrachtete in seinem Innern die gestaltlosen
Bilder, die auf- und niederschwebten. -- Omar, sagte er nach langer
Zeit, -- nun ist die Kraft meiner Seele versiegt, alle meine schönen
Entwürfe, meine wonnevollen Schwärmereien liegen wie Leichen um mich
her, alle Freuden sind verwelkt, alle Hoffnungen in meiner Brust
verwest. -- Ein Kampf rastloser Zweifel wüthet da, wo ehedem meine
Himmel standen.
_Omar._ Du hast es so gewollt, du hast das fürchterliche Todtengerippe
ausgegraben, wo du einen Schatz zu finden hofftest. -- O, wohl dem, der
mit verbundnen Augen durch das Leben taumelt! der nie sich selbst anrührt
und furchtsam fragt: Wer bin ich?
Abdallah warf sich unter eine Cipresse nieder. Sein Geist war von
hundert neuen Vorstellungen verwirrt, ohne sich festhalten zu lassen
flohen tausend Gestalten seiner Seele mit Blitzesschnelle vorüber.
Der Mond stand itzt hinter den dunkeln Zweigen der Tannen und von
zitternden Schatten getheilt, gossen sich goldene Streifen über die
Wiese aus. Ein leiser Abendwind wiegte sich in den Wipfeln der Bäume und
spielte mit einem Blatte, das auf dem glatten See schwankend tanzte;
ruhig betrachtete sich die Gegend selbstgefällig in dem Wasserspiegel
und der Duft der Nacht stieg ernst und langsam aus dem Schooß der Erde.
Die schöne Landschaft, mit all den lieblichen Träumen, die über ihr
hingen, vermischte sich nach und nach mit den Gedanken Abdallah's; er
hatte sich schon den Spielen seiner Einbildungskraft überlassen, als er
noch zu denken glaubte.
Die Wipfel säuselten immer leiser und leiser, vom Winde angehaucht lief
ein stilles Flüstern durch das Rohr des Sees, -- immer wunderbarer spielte
das Mondlicht um die buschichten Tannenzweige, -- noch einigemal blickte
er mit mattem Auge empor und sahe wie vom nahen Berge ein Greis in die
Arme seines Omar eilte, -- beide hielten sich umarmt -- als die Gegend
allgemach wie hinter einem schwarzen Vorhang hinabsank. --
Aus den Cypressen stiegen Träume auf ihn herab, durch seine Augenlieder
dämmerte schwach in seine Traumgestalten die monderhellte Gegend. --
Plötzlich rollt es dumpf wie ferne Donner, ein wildes Rauschen, wie wenn
die erboßte Fluth gegen Felsen hinanheult, fuhr immer lauter und lauter
über ihn dahin, -- Abdallah erwachte.
Da stand er einsam in schwarzer Nacht, Stürme hatten den Mond hinter
ferne Gebirge hinabgeschleudert, große Wolken wälzten sich krauß durch
einander, die hohen Wipfel der Cedern schlugen krachend zusammen. -- Ein
Schaudern springt aus dem Walde hervor und packt ihn an mit eiskaltem
Arm. Omar! ruft er mit bebender Stimme, aber höhnend stürmt der Orkan
durch seine Töne und wirft sie zerrissen in die Lüfte.
Ein leuchtender Glanz flammte plötzlich in den Wolkengebirgen auf, eine
Feuerkugel flog durch den Himmel, von einer andern verfolgt, die tausend
blendende Funken von sich sprühte. -- Jeder Funken sprang mit einem
Donner los, der sich furchtbar auf des Sturmwinds Schwingen über alle
Wälder hinabwälzte. -- Mit lautem Gebrüll sank die Kugel nieder und die
stille Nacht stand wieder um Abdallah. --
Eine bleiche zitternde Gestalt fährt aus dem nahen Busche und ergreift
kalt Abdallahs Hand, -- es war Omar. -- Krampfhaft preßte er die Hand
des Jünglings in die seinige und riß ihn mit sich fort. --
Abdallah folgte schaudernd.
Sie kamen in die Stadt und eilten auf ihr Gemach, Omar's Gesicht war
lang und verzerrt, sein Auge rollte wild. Abdallah wagte kaum, ihn
anzusehen. -- An Geist und Körper müde, legte er sich schlafen, Omar
ging noch lange gedankenvoll umher.


Drittes Kapitel.

Abdallah erwachte, als Omar sich schon entfernt hatte. Der Tag sah trübe
durch die Fenster und eine schwermüthige Erinnerung des gestrigen Abends
kam ihm sogleich entgegen. Sein Leben trat itzt eine neue Bahn an; alles,
was er vorher gedacht hatte, war von einem Strudel kämpfender Zweifel
verschlungen. Alle seine früheren Gedanken schienen ihm unreif und
kindisch; er hatte mit Leidenschaft die Lehre Omars ergriffen und doch
that es ihm weh, seine ganze Pflanzung, die er so sorgfältig aufgezogen
hatte, zerstört zu sehn. -- Wie eine schwarze Nacht stieg es in ihm auf,
wenn sein Geist noch einmal über alle die Gedanken hinwegsahe, die er
seit gestern dachte; er hätte es so gern nicht geglaubt, er hätte so
gern den vorigen Sonnenschein zurückgerufen, die vorige Unschuld seiner
Seele zurückgezaubert, aber sein Verstand wies mit verachtendem Ernst
alle seine früheren Gedanken zurück, die wieder in ihm aufdämmern
wollten.
O heilige Tugend! rief er aus, -- vor derem Bilde ich einst niederkniete,
-- dein Altar ist umgestürzt! Du Sonne bist erloschen, zu der ich mit
kühnem Fittig emporfliegen wollte und der Pfeil des Zweifels hat meine
Schwingkraft gelähmt. -- Wer bin ich, wenn diese Gottheit todt ist, die
mich sonst mit mütterlichem Lächeln zu sich lockte? -- Ich muß mich
selbst verachten, wenn ich nicht mein eigen bin, wenn nur eine finstre
Nothwendigkeit mich durch das Leben jagt, wenn ich dem Druck einer
fremden Macht nachgeben muß, die mich wider meinen Willen zu Gräueln
oder edeln Thaten drängt. -- Doch, was schwatz' ich? -- Mein Wille sinkt
im Triebwerk des Ganzen unter und mit der Tugend ist das Laster zugleich
gestorben, ich bin ein abgerißnes Blatt, das der Wirbelwind nach seinem
Gefallen in die Lüfte wirft. -- Der Unendliche, den ich sonst schwindelnd
dachte, auf dessen Vatersorge und Allmacht ich so fest vertraute -- er
und das Schicksal ist mir entrissen. Im Felsen und im Gesträuch steht
der Unfaßliche vor mir, mir näher gebracht und dadurch um so entfernter.
Omars Lehre hat mich zu einer Waise, mich mir selbst verächtlich
gemacht, -- und doch bin ich ein Strahl jener Gottheit! --
Er schwieg und verlor sich immer tiefer in seinen Träumen; Gefühle
wollten sich itzt in seine Seele zurückdrängen, die ihn einst so
bezaubert und die Aussichten des Lebens so verschönt hatten, aber kein
Klang aus der Vorzeit schlug wie ehedem an seine verstimmte Seele. O!
rief er aus, gieb mir meine glückliche Unwissenheit zurück, Omar, laß
mich wieder zum Kinde werden, wie ich war, mein Geist ist zu schwach für
diese Last, er seufzt gekrümmt unter der drückenden Bürde.
_Raschid_ trat itzt zu ihm herein. Er war kein Freund Abdallah's, aber
einer von den angenehmen Gesellschaftern, an die der Jüngling sich so
leicht schließt und sie eben so leicht wieder verliert. Er war Aufseher
über die Gärten des Sultans und kam itzt zu Abdallah um Trost zu suchen,
denn er war gewöhnlich finster und verdrüßlich. Abdallah ging ihm
freundschaftlich entgegen. »Willkommen, sprach er, indem er ihm froh die
Hand drückte, ich habe dich lange nicht gesehn.« -- Er freute sich, daß
ihn jemand aus seinen Träumereien riß, die er gern von sich abwarf und
sich dem Wohlwollen überließ. -- Willkommen! rief er noch einmal.
Raschid war traurig, sein Gesicht war bleich und sein Auge eingefallen.
Ein schweres Leiden schien seine Seele zu drücken, eine tiefe
unbestechliche Schwermuth sahe aus seinem schwarzen tiefliegenden Auge,
nichts vermochte eine Heiterkeit über sein Gesicht zu werfen, seine
Stimme war langsam und ohne Feuer. --
Dein Anblick wird immer kränker, fuhr Abdallah fort.
_Raschid._ Kränker? -- Wirklich? -- Vielleicht geh' ich dem Tode
entgegen.
_Abdallah._ Dem Tode? --
_Raschid._ Ich hoff' es.
_Abdallah._ Du _hoffst_ es?
_Raschid._ Mein Geist erträgt die Leiden nicht mehr, die sich immer
höher thürmen.
_Abdallah._ Deine Liebe, Raschid, wird dich in dein Grab hinuntertragen.
-- Sei heitrer, verabschiede deinen Gram und werde wieder der blühende
Jüngling, der du warst. -- Die Liebe soll ja, wie man sagt, in Felsen
Paradiese auferstehen lassen und dir --
_Raschid._ O glücklich, daß du davon wie von einem unbekannten Lande
You have read 1 text from German literature.
Next - Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 02
  • Parts
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 01
    Total number of words is 4412
    Total number of unique words is 1549
    39.9 of words are in the 2000 most common words
    53.6 of words are in the 5000 most common words
    59.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 02
    Total number of words is 4485
    Total number of unique words is 1503
    39.3 of words are in the 2000 most common words
    53.6 of words are in the 5000 most common words
    60.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 03
    Total number of words is 4483
    Total number of unique words is 1554
    38.4 of words are in the 2000 most common words
    52.5 of words are in the 5000 most common words
    59.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 04
    Total number of words is 4457
    Total number of unique words is 1457
    37.2 of words are in the 2000 most common words
    48.9 of words are in the 5000 most common words
    55.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 05
    Total number of words is 4409
    Total number of unique words is 1531
    38.2 of words are in the 2000 most common words
    53.0 of words are in the 5000 most common words
    60.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 06
    Total number of words is 4517
    Total number of unique words is 1519
    39.0 of words are in the 2000 most common words
    51.5 of words are in the 5000 most common words
    58.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 07
    Total number of words is 4499
    Total number of unique words is 1502
    39.6 of words are in the 2000 most common words
    51.6 of words are in the 5000 most common words
    58.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 08
    Total number of words is 4491
    Total number of unique words is 1529
    36.0 of words are in the 2000 most common words
    49.0 of words are in the 5000 most common words
    55.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 09
    Total number of words is 4466
    Total number of unique words is 1457
    39.6 of words are in the 2000 most common words
    54.0 of words are in the 5000 most common words
    60.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 10
    Total number of words is 4590
    Total number of unique words is 1352
    41.3 of words are in the 2000 most common words
    53.7 of words are in the 5000 most common words
    60.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 11
    Total number of words is 4609
    Total number of unique words is 1347
    39.0 of words are in the 2000 most common words
    51.9 of words are in the 5000 most common words
    58.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 12
    Total number of words is 4589
    Total number of unique words is 1307
    41.6 of words are in the 2000 most common words
    53.9 of words are in the 5000 most common words
    59.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 13
    Total number of words is 4476
    Total number of unique words is 1467
    39.7 of words are in the 2000 most common words
    53.0 of words are in the 5000 most common words
    59.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 14
    Total number of words is 4502
    Total number of unique words is 1566
    37.3 of words are in the 2000 most common words
    51.3 of words are in the 5000 most common words
    57.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 15
    Total number of words is 4598
    Total number of unique words is 1515
    40.3 of words are in the 2000 most common words
    53.6 of words are in the 5000 most common words
    59.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 16
    Total number of words is 4468
    Total number of unique words is 1439
    40.9 of words are in the 2000 most common words
    55.2 of words are in the 5000 most common words
    61.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 17
    Total number of words is 4501
    Total number of unique words is 1442
    44.9 of words are in the 2000 most common words
    56.7 of words are in the 5000 most common words
    63.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 18
    Total number of words is 4545
    Total number of unique words is 1374
    44.7 of words are in the 2000 most common words
    58.8 of words are in the 5000 most common words
    65.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Ludwig Tieck's Schriften. Achter Band - 19
    Total number of words is 840
    Total number of unique words is 402
    57.3 of words are in the 2000 most common words
    67.6 of words are in the 5000 most common words
    72.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.