Kant's gesammelte Schriften. Band V. Kritik der Urtheilskraft. - 24

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Erscheinungen angestellt wissen will, sondern diese Erscheinungen
selbst sammt ihren |429.20| Principien auf das übersinnliche Substrat
zu beziehen verlangt, um gewisse Gesetze der Einheit derselben möglich
zu finden, die sie sich nicht anders als durch Zwecke (wovon die
Vernunft auch solche hat, die übersinnlich sind) vorstellig machen kann.

§. 83 |429.25| #388#
Von dem letzten Zwecke der Natur als eines teleologischen Systems.
Wir haben im vorigen gezeigt, daß wir den Menschen nicht bloß wie alle
organisirte Wesen als Naturzweck, sondern auch hier auf Erden als
den =letzten= Zweck der Natur, in Beziehung auf welchen alle übrige
Naturdinge |429.30| ein System von Zwecken ausmachen, nach Grundsätzen
der Vernunft zwar nicht für die bestimmende, doch für die reflectirende
Urtheilskraft zu beurtheilen hinreichende Ursache haben. Wenn nun
dasjenige im Menschen selbst angetroffen werden muß, was als Zweck
durch seine Verknüpfung mit der Natur befördert werden soll: so muß
entweder der Zweck |429.35| von der Art sein, daß er selbst durch die
Natur in ihrer Wohlthätigkeit befriedigt werden kann; oder es ist die
Tauglichkeit und Geschicklichkeit zu allerlei Zwecken, wozu die Natur
(äußerlich und innerlich) von ihm gebraucht werden könne. Der erste
Zweck der Natur würde die =Glückseligkeit=, der zweite die =Cultur= des
Menschen sein. |430.5|
Der Begriff der Glückseligkeit ist nicht ein solcher, den der Mensch
etwa von seinen Instincten abstrahirt und so aus der Thierheit in
ihm selbst hernimmt; sondern ist eine bloße =Idee= eines Zustandes,
welcher er den letzteren unter bloß empirischen Bedingungen (welches
unmöglich ist) #389# adäquat machen will. Er entwirft sie sich selbst
und zwar auf so verschiedene |430.10| Art durch seinen mit der
Einbildungskraft und den Sinnen verwickelten Verstand; er ändert sogar
diesen so oft, daß die Natur, wenn sie auch seiner Willkür gänzlich
unterworfen wäre, doch schlechterdings kein bestimmtes allgemeines
und festes Gesetz annehmen könnte, um mit diesem schwankenden Begriff
und so mit dem Zweck, den jeder sich willkürlicher |430.15| Weise
vorsetzt, übereinzustimmen. Aber selbst wenn wir entweder diesen auf
das wahrhafte Naturbedürfniß, worin unsere Gattung durchgängig mit sich
übereinstimmt, herabsetzen, oder andererseits die Geschicklichkeit
sich eingebildete Zwecke zu verschaffen noch so hoch steigern wollten:
so würde doch, was der Mensch unter Glückseligkeit versteht, und was
in der |430.20| That sein eigener letzter Naturzweck (nicht Zweck
der Freiheit) ist, von ihm nie erreicht werden; denn seine Natur
ist nicht von der Art, irgendwo im Besitze und Genusse aufzuhören
und befriedigt zu werden. Andrerseits ist so weit gefehlt, daß die
Natur ihn zu ihrem besondern Liebling aufgenommen und vor allen
Thieren mit Wohltun begünstigt habe, daß sie |430.25| ihn vielmehr
in ihren verderblichen Wirkungen, in Pest, Hunger, Wassergefahr,
Frost, Anfall von andern großen und kleinen Thieren u. d. gl., eben
so wenig verschont, wie jedes andere Thier; noch mehr aber, daß das
Widersinnische der =Naturanlagen= in ihm ihn noch in selbstersonnene
Plagen und noch andere von seiner eigenen Gattung durch den Druck der
|430.30| #390# Herrschaft, die Barbarei der Kriege u. s. w. in solche
Noth versetzt und er selbst, so viel an ihm ist, an der Zerstörung
seiner eigenen Gattung arbeitet, daß selbst bei der wohlthätigsten
Natur außer uns der Zweck derselben, wenn er auf die Glückseligkeit
unserer Species gestellt wäre, in einem System derselben auf Erden
nicht erreicht werden würde, weil die |430.35| Natur in uns derselben
nicht empfänglich ist. Er ist also immer nur Glied in der Kette der
Naturzwecke: zwar Princip in Ansehung manches Zwecks, wozu die Natur
ihn in ihrer Anlage bestimmt zu haben scheint, indem er sich selbst
dazu macht; aber doch auch Mittel zur Erhaltung der Zweckmäßigkeit im
Mechanism der übrigen Glieder. Als das einzige Wesen auf Erden, welches
Verstand, mithin ein Vermögen hat, sich selbst willkürlich Zwecke zu
setzen, ist er zwar betitelter Herr der Natur und, |431.5| wenn man
diese als ein teleologisches System ansieht, seiner Bestimmung nach
der letzte Zweck der Natur; aber immer nur bedingt, nämlich daß er
es verstehe und den Willen habe, dieser und ihm selbst eine solche
Zweckbeziehung zu geben, die unabhängig von der Natur sich selbst
genug, mithin Endzweck sein könne, der aber in der Natur gar nicht
gesucht |431.10| werden muß.
Um aber auszufinden, worein wir am Menschen wenigstens jenen =letzten=
Zweck der Natur zu setzen haben, müssen wir dasjenige, was die #391#
Natur zu leisten vermag, um ihn zu dem vorzubereiten, was er selbst
thun muß, um Endzweck zu sein, heraussuchen und es von allen den
Zwecken |431.15| absondern, deren Möglichkeit auf Bedingungen beruht,
die man allein von der Natur erwarten darf. Von der letztern Art ist
die Glückseligkeit auf Erden, worunter der Inbegriff aller durch die
Natur außer und in dem Menschen möglichen Zwecke desselben verstanden
wird; das ist die Materie aller seiner Zwecke auf Erden, die, wenn
er sie zu seinem ganzen |431.20| Zwecke macht, ihn unfähig macht,
seiner eigenen Existenz einen Endzweck zu setzen und dazu zusammen zu
stimmen. Es bleibt also von allen seinen Zwecken in der Natur nur die
formale, subjective Bedingung, nämlich der Tauglichkeit: sich selbst
überhaupt Zwecke zu setzen und (unabhängig von der Natur in seiner
Zweckbestimmung) die Natur den Maximen seiner |431.25| freien Zwecke
überhaupt angemessen als Mittel zu gebrauchen, übrig, was die Natur in
Absicht auf den Endzweck, der außer ihr liegt, ausrichten und welches
also als ihr letzter Zweck angesehen werden kann. Die Hervorbringung
der Tauglichkeit eines vernünftigen Wesens zu beliebigen Zwecken
überhaupt (folglich in seiner Freiheit) ist die =Cultur=. Also kann
|431.30| nur die Cultur der letzte Zweck sein, den man der Natur in
Ansehung der Menschengattung beizulegen Ursache hat (nicht seine eigene
Glückseligkeit auf Erden, oder wohl gar bloß das vornehmste Werkzeug zu
sein, Ordnung #392# und Einhelligkeit in der vernunftlosen Natur außer
ihm zu stiften).
Aber nicht jede Cultur ist zu diesem letzten Zwecke der Natur
hinlänglich. |431.35| Die der =Geschicklichkeit= ist freilich die
vornehmste subjective Bedingung der Tauglichkeit zur Beförderung der
Zwecke überhaupt; aber doch nicht hinreichend den =Willen= in der
Bestimmung und Wahl seiner Zwecke zu befördern, welche doch zum ganzen
Umfange eine Tauglichkeit zu Zwecken wesentlich gehört. Die letztere
Bedingung der Tauglichkeit, welche man die Cultur der Zucht (Disciplin)
nennen könnte, ist negativ und besteht in der Befreiung des Willens von
dem Despotism der Begierden, |432.5| wodurch wir, an gewisse Naturdinge
geheftet, unfähig gemacht werden, selbst zu wählen, indem wir uns
die Triebe zu Fesseln dienen lassen, die uns die Natur nur statt
Leitfäden beigegeben hat, um die Bestimmung der Thierheit in uns nicht
zu vernachlässigen, oder gar zu verletzen, indeß wir doch frei genug
sind, sie anzuziehen oder nachzulassen, |432.10| zu verlängern oder zu
verkürzen, nachdem es die Zwecke der Vernunft erfordern.
Die Geschicklichkeit kann in der Menschengattung nicht wohl entwickelt
werden, als vermittelst der Ungleichheit unter Menschen: da die größte
Zahl die Nothwendigkeit des Lebens gleichsam mechanisch, ohne |432.15|
dazu besonders Kunst zu bedürfen, zur Gemächlichkeit und Muße anderer
besorgt, welche die minder nothwendigen Stücke der Cultur, Wissenschaft
#393# und Kunst, bearbeiten, und von diesen in einem Stande des
Drucks, saurer Arbeit und wenig Genusses gehalten wird, auf welche
Classe sich denn doch manches von der Cultur der höhern nach und nach
auch verbreitet. |432.20| Die Plagen aber wachsen im Fortschritte
derselben (dessen Höhe, wenn der Hang zum Entbehrlichen schon dem
Unentbehrlichen Abbruch zu thun anfängt, Luxus heißt) auf beiden Seiten
gleich mächtig, auf der einen durch fremde Gewaltthätigkeit, auf der
andern durch innere Ungenügsamkeit; aber das glänzende Elend ist doch
mit der Entwickelung der |432.25| Naturanlagen in der Menschengattung
verbunden, und der Zweck der Natur selbst, wenn es gleich nicht unser
Zweck ist, wird doch hiebei erreicht. Die formale Bedingung, unter
welcher die Natur diese ihre Endabsicht allein erreichen kann, ist
diejenige Verfassung im Verhältnisse der Menschen untereinander, wo
dem Abbruche der einander wechselseitig widerstreitenden |432.30|
Freiheit gesetzmäßige Gewalt in einem Ganzen, welches =bürgerliche
Gesellschaft= heißt, entgegengesetzt wird; denn nur in ihr kann die
größte Entwickelung der Naturanlagen geschehen. Zu derselben wäre aber
doch, wenn gleich Menschen sie auszufinden klug und sich ihrem Zwange
willig zu unterwerfen weise genug wären, noch ein =weltbürgerliches=
Ganze, |432.35| d. i. ein System aller Staaten, die auf einander
nachtheilig zu wirken in Gefahr sind, erforderlich. In dessen
Ermangelung und bei dem Hinderniß, welches Ehrsucht, Herrschsucht
und Habsucht vornehmlich bei denen, #394# die Gewalt in Händen haben,
selbst der Möglichkeit eines solchen Entwurfs entgegen setzen, ist der
=Krieg= (theils in welchem sich Staaten zerspalten und in kleinere
auflösen, theils ein Staat andere, kleinere mit sich vereinigt und ein
größeres Ganze zu bilden strebt) unvermeidlich: der, |433.5| so wie er
ein unabsichtlicher (durch zügellose Leidenschaften angeregter) Versuch
der Menschen, doch tief verborgener, vielleicht absichtlicher der
obersten Weisheit ist, Gesetzmäßigkeit mit der Freiheit der Staaten und
dadurch Einheit eines moralisch begründeten Systems derselben, wo nicht
zu stiften, dennoch vorzubereiten und ungeachtet der schrecklichsten
Drangsale, |433.10| womit er das menschliche Geschlecht belegt, und
der vielleicht noch größern, womit die beständige Bereitschaft dazu
im Frieden drückt, dennoch eine Triebfeder mehr ist (indessen die
Hoffnung zu dem Ruhestande einer Volksglückseligkeit sich immer weiter
entfernt) alle Talente, die zur Cultur dienen, bis zum höchsten Grade
zu entwickeln. |433.15|
Was die Disciplin der Neigungen betrifft, zu denen die Naturanlage in
Absicht auf unsere Bestimmung als einer Thiergattung ganz zweckmäßig
ist, die aber die Entwickelung der Menschheit sehr erschweren: so
zeigt sich doch auch in Ansehung dieses zweiten Erfordernisses zur
Cultur ein zweckmäßiges Streben der Natur zu einer Ausbildung, welche
uns |433.20| höherer Zwecke, als die Natur selbst liefern kann,
empfänglich macht. Das Übergewicht der Übel, welche die Verfeinerung
des Geschmacks bis zur #395# Idealisirung desselben und selbst der
Luxus in Wissenschaften, als einer Nahrung für die Eitelkeit, durch
die unzubefriedigende Menge der dadurch erzeugten Neigungen über uns
ausschüttet, ist nicht zu bestreiten: dagegen |433.25| aber der Zweck
der Natur auch nicht zu verkennen, der Rohigkeit und dem Ungestüm
derjenigen Neigungen, welche mehr der Thierheit in uns angehören und
der Ausbildung zu unserer höheren Bestimmung am meisten entgegen
sind (der Neigungen des Genusses), immer mehr abzugewinnen und der
Entwickelung der Menschheit Platz zu machen. Schöne Kunst |433.30| und
Wissenschaften, die durch eine Lust, die sich allgemein mittheilen
läßt, und durch Geschliffenheit und Verfeinerung für die Gesellschaft,
wenn gleich den Menschen nicht sittlich besser, doch gesittet machen,
gewinnen der Tyrannei des Sinnenhanges sehr viel ab und bereiten
dadurch den Menschen zu einer Herrschaft vor, in welcher die Vernunft
allein Gewalt |433.35| haben soll: indeß die Übel, womit uns theils die
Natur, theils die unvertragsame Selbstsucht der Menschen heimsucht,
zugleich die Kräfte der Seele aufbieten, steigern und stählen, um
jenen nicht zu unterliegen, und uns so eine Tauglichkeit zu höheren
Zwecken, die in uns verborgen liegt, fühlen lassen.[31]
[31] Was das Leben für uns für einen Werth habe, wenn
dieser bloß nach dem geschätzt wird, =was man genießt=
(dem natürlichen Zweck der Summe aller Neigungen, |434.25|
der Glückseligkeit), ist leicht zu entscheiden. Er sinkt
unter Null; denn wer wollte wohl das Leben unter denselben
Bedingungen, oder auch nach einem neuen, selbstentworfenen
(doch dem Naturlaufe gemäßen) Plane, der aber auch bloß auf
Genuß gestellt wäre, aufs neue antreten? Welchen Werth das
Leben dem zufolge habe, was es, nach dem Zwecke, den die Natur
mit uns hat, geführt, in sich enthält und |434.30| welches
in dem besteht, =was man thut= (nicht bloß genießt), wo wir
aber immer doch nur Mittel zu unbestimmtem Endzwecke sind, ist
oben gezeigt worden. Es bleibt also wohl nichts übrig, als der
Werth, den wir unserem Leben selbst geben durch das, was wir
nicht allein thun, sondern auch so unabhängig von der Natur
zweckmäßig thun, daß selbst die Existenz der Natur nur unter
dieser Bedingung |434.35| Zweck sein kann.

§ 84. #396#
Von dem Endzwecke des Daseins einer Welt, d. i. der |434.5| Schöpfung
selbst.
=Endzweck= ist derjenige Zweck, der keines andern als Bedingung seiner
Möglichkeit bedarf.
Wenn für die Zweckmäßigkeit der Natur der bloße Mechanism derselben zum
Erklärungsgrunde angenommen wird, so kann man nicht |434.10| fragen:
wozu die Dinge in der Welt da sind; denn es ist alsdann nach einem
solchen idealistischen System nur von der physischen Möglichkeit der
Dinge (welche uns als Zwecke zu denken bloße Vernünftelei ohne Object
sein würde) die Rede: man mag nun diese Form der Dinge auf den Zufall,
oder blinde Nothwendigkeit deuten, in beiden Fällen wäre |434.15|
#397# jene Frage leer. Nehmen wir aber die Zweckverbindung in der Welt
für real und für sie eine besondere Art der Causalität, nämlich einer
=absichtlich wirkenden= Ursache, an, so können wir bei der Frage nicht
stehen bleiben: wozu Dinge der Welt (organisirte Wesen) diese oder
jene Form haben, in diese oder jene Verhältnisse gegen andere von der
Natur gesetzt |434.20| sind; sondern da einmal ein Verstand gedacht
wird, der als die Ursache der Möglichkeit solcher Formen angesehen
werden muß, wie sie wirklich an Dingen gefunden werden, so muß auch in
eben demselben nach dem objectiven Grunde gefragt werden, der diesen
productiven Verstand zu einer Wirkung dieser Art bestimmt haben könne,
welcher dann der Endzweck ist, wozu dergleichen Dinge da sind.
Ich habe oben gesagt: daß der Endzweck kein Zweck sei, welchen zu
bewirken und der Idee desselben gemäß hervorzubringen, die Natur
hinreichend |435.5| wäre, weil er unbedingt ist. Denn es ist nichts in
der Natur (als einem Sinnenwesen), wozu der in ihr selbst befindliche
Bestimmungsgrund nicht immer wiederum bedingt wäre; und dieses gilt
nicht bloß von der Natur außer uns (der materiellen), sondern auch
in uns (der denkenden): wohl zu verstehen, daß ich in mir nur das
betrachte, was Natur ist. Ein |435.10| Ding aber, was nothwendig seiner
objectiven Beschaffenheit wegen als Endzweck einer verständigen Ursache
existiren soll, muß von der Art sein, daß es in der Ordnung der Zwecke
von keiner anderweitigen Bedingung, #398# als bloß seiner Idee abhängig
ist.
Nun haben wir nur eine einzige Art Wesen in der Welt, deren Causalität
|435.15| teleologisch, d. i. auf Zwecke gerichtet, und doch
zugleich so beschaffen ist, daß das Gesetz, nach welchem sie sich
Zwecke zu bestimmen haben, von ihnen selbst als unbedingt und von
Naturbedingungen unabhängig, an sich aber als nothwendig vorgestellt
wird. Das Wesen dieser Art ist der Mensch, aber als Noumenon
betrachtet; das einzige Naturwesen, an welchem |435.20| wir doch ein
übersinnliches Vermögen (die =Freiheit=) und sogar das Gesetz der
Causalität sammt dem Objecte derselben, welches es sich als höchsten
Zweck vorsetzen kann (das höchste Gut in der Welt), von Seiten seiner
eigenen Beschaffenheit erkennen können.
Von dem Menschen nun (und so jedem vernünftigen Wesen in der |435.25|
Welt), als einem moralischen Wesen, kann nicht weiter gefragt werden:
wozu (_quem in finem_) er existire. Sein Dasein hat den höchsten Zweck
selbst in sich, dem, so viel er vermag, er die ganze Natur unterwerfen
kann, wenigstens welchem zuwider er sich keinem Einflusse der Natur
unterworfen halten darf. — Wenn nun Dinge der Welt, als ihrer Existenz
nach |435.30| abhängige Wesen, einer nach Zwecken handelnden obersten
Ursache bedürfen, so ist der Mensch der Schöpfung Endzweck; denn
ohne diesen wäre die Kette der einander untergeordneten Zwecke nicht
vollständig gegründet; und nur im Menschen, aber auch in diesem nur
als Subjecte der Moralität #399# ist die unbedingte Gesetzgebung in
Ansehung der Zwecke anzutreffen, welche |435.35| ihn also allein
fähig macht ein Endzweck zu sein, dem die ganze Natur teleologisch
untergeordnet ist[32].
[32] Es wäre möglich, daß Glückseligkeit der vernünftigen
Wesen in der Welt ein Zweck der Natur wäre, und alsdann
wäre sie auch ihr =letzter= Zweck. Wenigstens |436.15| kann
man _a priori_ nicht einsehen, warum die Natur nicht so
eingerichtet sein sollte, weil durch ihren Mechanism diese
Wirkung, wenigstens so viel wir einsehen, wohl möglich
wäre. Aber Moralität und eine ihr untergeordnete Causalität
nach Zwecken ist schlechterdings durch Naturursachen
unmöglich; denn das Princip ihrer Bestimmung zum Handeln ist
übersinnlich, ist also das einzige Mögliche in der Ordnung
der Zwecke, |436.20| was in Ansehung der Natur schlechthin
unbedingt ist und ihr Subject dadurch zum =Endzwecke= der
Schöpfung, dem die ganze Natur untergeordnet ist, allein
qualificirt. — =Glückseligkeit= dagegen ist, wie im vorigen
§ nach dem Zeugniß der Erfahrung gezeigt worden, nicht einmal
ein =Zweck der Natur= in Ansehung der Menschen mit einem
Vorzuge vor anderen Geschöpfen: weit gefehlt, daß sie ein
=Endzweck |436.25| der Schöpfung= sein sollte. Menschen mögen
sie sich immer zu ihrem letzten subjectiven Zwecke machen.
Wenn ich aber nach dem Endzwecke der Schöpfung frage: Wozu
haben Menschen existiren müssen? so ist von einem objectiven
obersten Zwecke die Rede, wie ihn die höchste Vernunft zu
ihrer Schöpfung erfordern würde. Antwortet man nun darauf:
Damit Wesen existiren, denen jene oberste Ursache wohlthun
|436.30| könne, so widerspricht man der Bedingung, welcher
die Vernunft des Menschen selbst seinen innigsten Wunsch
der Glückseligkeit unterwirft (nämlich die Übereinstimmung
mit seiner eigenen inneren moralischen Gesetzgebung). Dies
beweiset: daß die Glückseligkeit nur bedingter Zweck, der
Mensch also nur als moralisches Wesen Endzweck der Schöpfung
sein könne; was aber seinen Zustand betrifft, Glückseligkeit
nur |436.35| als Folge nach Maßgabe der Übereinstimmung mit
jenem Zwecke, als dem Zwecke seines Daseins, in Verbindung
stehe.

§ 85. #400#
Von der Physikotheologie.
Die PHYSIKOTHEOLOGIE ist der Versuch der Vernunft, aus den |436.5|
=Zwecken= der Natur (die nur empirisch erkannt werden können) auf die
oberste Ursache der Natur und ihre Eigenschaften zu schließen. Eine
Moraltheologie (Ethikotheologie) wäre der Versuch, aus dem
moralischen Zwecke vernünftiger Wesen in der Natur (der _a priori_
erkannt werden kann) auf jene Ursache und ihre Eigenschaften zu
schließen. |436.10|
Die erstere geht natürlicher Weise vor der zweiten vorher. Denn wenn
wir von den Dingen in der Welt auf eine Weltursache =teleologisch=
schließen wollen: so müssen Zwecke der Natur zuerst gegeben sein, für
die wir nachher einen Endzweck und für diesen dann das Princip der
Causalität dieser obersten Ursache zu suchen haben.
Nach dem teleologischen Princip können und müssen viele Nachforschungen
der Natur geschehen, ohne daß man nach dem Grunde der Möglichkeit,
zweckmäßig zu wirken, welche wir an verschiedenen der Producte |437.5|
#401# der Natur antreffen, zu fragen Ursache hat. Will man nun aber
auch hievon einen Begriff haben, so haben wir dazu schlechterdings
keine weitergehende Einsicht, als bloß die Maxime der reflectirenden
Urtheilskraft: daß nämlich, wenn uns auch nur ein einziges organisches
Product der Natur gegeben wäre, wir nach der Beschaffenheit unseres
Erkenntnißvermögens |437.10| dafür keinen andern Grund denken können,
als den einer Ursache der Natur selbst (es sei der ganzen Natur oder
auch nur dieses Stücks derselben), die durch Verstand die Causalität
zu demselben enthält; ein Beurtheilungsprincip, wodurch wir in der
Erklärung der Naturdinge und ihres Ursprungs zwar um nichts weiter
gebracht werden, das uns aber |437.15| doch über die Natur hinaus
einige Aussicht eröffnet, um den sonst so unfruchtbaren Begriff eines
Urwesens vielleicht näher bestimmen zu können.
Nun sage ich: die Physikotheologie, so weit sie auch getrieben werden
mag, kann uns doch nichts von einem =Endzwecke= der Schöpfung eröffnen;
denn sie reicht nicht einmal bis zur Frage nach demselben. Sie kann
|437.20| also zwar den Begriff einer verständigen Weltursache als einen
subjectiv für die Beschaffenheit unseres Erkenntnißvermögens allein
tauglichen Begriff von der Möglichkeit der Dinge, die wir uns nach
Zwecken verständlich machen können, rechtfertigen, aber diesen Begriff
weder in theoretischer noch praktischer Absicht weiter bestimmen; und
ihr Versuch erreicht seine |437.25| #402# Absicht nicht, eine Theologie
zu gründen, sondern sie bleibt immer nur eine physische Teleologie:
weil die Zweckbeziehung in ihr immer nur als in der Natur bedingt
betrachtet wird und werden muß; mithin den Zweck, wozu die Natur selbst
existirt (wozu der Grund außer der Natur gesucht werden muß) gar nicht
einmal in Anfrage bringen kann, auf dessen bestimmte |437.30| Idee
gleichwohl der bestimmte Begriff jener oberen verständigen Weltursache,
mithin die Möglichkeit einer Theologie ankommt.
Wozu die Dinge in der Welt einander nützen; wozu das Mannigfaltige
in einem Dinge für dieses Ding selbst gut ist; wie man sogar Grund
habe anzunehmen, daß nichts in der Welt umsonst, sondern alles irgend
|437.35| wozu =in der Natur=, unter der Bedingung daß gewisse Dinge
(als Zwecke) existiren sollten, gut sei, wobei mithin unsere Vernunft
für die Urtheilskraft kein anderes Princip der Möglichkeit des
Objects ihrer unvermeidlichen teleologischen Beurtheilung in ihrem
Vermögen hat, als das, den Mechanism der Natur der Architektonik
eines verständigen Welturhebers unterzuordnen: das alles leistet
die teleologische Weltbetrachtung sehr herrlich und zur äußersten
Bewunderung. Weil aber die Data, mithin |438.5| die Principien, jenen
Begriff einer intelligenten Weltursache (als höchsten Künstlers) zu
=bestimmen=, bloß empirisch sind: so lassen sie auf keine Eigenschaften
weiter schließen, als uns die Erfahrung an den Wirkungen derselben
offenbart, welche, da sie nie die gesammte Natur als System befassen
#403# kann, oft auf (dem Anscheine nach) jenem Begriffe und unter
einander |438.10| widerstreitende Beweisgründe stoßen muß, niemals
aber, wenn wir gleich vermögend wären auch das ganze System, sofern es
bloße Natur betrifft, empirisch zu überschauen, uns über die Natur zu
dem Zwecke ihrer Existenz selber und dadurch zum bestimmten Begriffe
jener obern Intelligenz erheben kann. |438.15|
Wenn man sich die Aufgabe, um deren Auflösung es einer Physikotheologie
zu thun ist, klein macht, so scheint ihre Auflösung leicht.
Verschwendet man nämlich den Begriff von einer =Gottheit= an jedes
von uns gedachte verständige Wesen, deren es eines oder mehrere geben
mag, welches viel und sehr große, aber eben nicht alle Eigenschaften
habe, die zu |438.20| Gründung einer mit dem größtmöglichen Zwecke
übereinstimmenden Natur überhaupt erforderlich sind; oder hält man es
für nichts, in einer Theorie den Mangel dessen, was die Beweisgründe
leisten, durch willkürliche Zusätze zu ergänzen, und, wo man nur
Grund hat =viel= Vollkommenheit anzunehmen (und was ist viel für
uns?), sich da befugt hält =alle |438.25| mögliche= vorauszusetzen:
so macht die physische Teleologie wichtige Ansprüche auf den Ruhm,
eine Theologie zu begründen. Wenn aber verlangt wird anzuzeigen,
was uns denn antreibe und überdem berechtige, jene Ergänzungen zu
machen: so werden wir in den Principien des theoretischen Gebrauchs
der Vernunft, welcher durchaus verlangt, zu Erklärung eines |438.30|
#404# Objects der Erfahrung diesem nicht mehr Eigenschaften beizulegen,
als empirische Data zu ihrer Möglichkeit anzutreffen sind, vergeblich
Grund zu unserer Rechtfertigung suchen. Bei näherer Prüfung würden wir
sehen, daß eigentlich eine Idee von einem höchsten Wesen, die auf ganz
verschiedenem Vernunftgebrauch (dem praktischen) beruht, in uns _a
priori_ zum |438.35| Grunde liege, welche uns antreibt, die mangelhafte
Vorstellung einer physischen Teleologie von dem Urgrunde der Zwecke in
der Natur bis zum Begriffe einer Gottheit zu ergänzen; und wir würden
uns nicht fälschlich einbilden, diese Idee, mit ihr aber eine Theologie
durch den theoretischen Vernunftgebrauch der physischen Weltkenntniß zu
Stande gebracht, viel weniger, ihre Realität bewiesen zu haben.
Man kann es den Alten nicht so hoch zum Tadel anrechnen, wenn |439.5|
sie sich ihre Götter als theils ihrem Vermögen, theils den Absichten
und Willensmeinungen nach sehr mannigfaltig verschieden, alle aber,
selbst ihr Oberhaupt nicht ausgenommen, noch immer auf menschliche
Weise eingeschränkt dachten. Denn wenn sie die Einrichtung und den Gang
der Dinge in der Natur betrachteten, so fanden sie zwar Grund genug
etwas |439.10| mehr als Mechanisches zur Ursache derselben anzunehmen
und Absichten gewisser oberer Ursachen, die sie nicht anders als
übermenschlich denken konnten, hinter dem Maschinenwerk dieser Welt
zu vermuthen. Weil sie #405# aber das Gute und Böse, das Zweckmäßige
und Zweckwidrige in ihr wenigstens für unsere Einsicht sehr gemischt
antrafen und sich nicht erlauben |439.15| konnten, insgeheim dennoch
zum Grunde liegende weise und wohlthätige Zwecke, von denen sie
doch den Beweis nicht sahen, zum Behuf der willkürlichen Idee eines
höchstvollkommenen Urhebers anzunehmen: so konnte ihr Urtheil von der
obersten Weltursache schwerlich anders ausfallen, so fern sie nämlich
nach Maximen des bloß theoretischen Gebrauchs der Vernunft |439.20|
ganz consequent verfuhren. Andere, die als Physiker zugleich Theologen
sein wollten, dachten Befriedigung für die Vernunft darin zu finden,
daß sie für die absolute Einheit des Princips der Naturdinge, welche
die Vernunft fordert, vermittelst der Idee von einem Wesen sorgten,
in welchem als alleiniger Substanz jene insgesammt nur inhärirende
Bestimmungen |439.25| wären: welche Substanz zwar nicht durch Verstand
Ursache der Welt, in welcher aber doch als Subject aller Verstand der
Weltwesen anzutreffen wäre; ein Wesen folglich, das zwar nicht nach
Zwecken etwas hervorbrächte, in welchem aber doch alle Dinge wegen der
Einheit des Subjects, von dem sie bloß Bestimmungen sind, auch ohne
Zweck und Absicht |439.30| nothwendig sich auf einander zweckmäßig
beziehen mußten. So führten sie den Idealism der Endursachen ein: indem
sie die so schwer herauszubringende Einheit einer Menge zweckmäßig
verbundener Substanzen statt der Causalabhängigkeit =von einer= in
die der Inhärenz =in einer= #406# verwandelten; welches System in der
Folge, von Seiten der inhärirenden |439.35| Weltwesen betrachtet, als
=Pantheism=, von Seiten des allein subsistirenden Subjects als Urwesens
(späterhin) als =Spinozism=, nicht sowohl die Frage vom ersten Grunde
der Zweckmäßigkeit der Natur auflösete, als sie vielmehr für nichtig
erklärte, indem der letztere Begriff, aller seiner Realität beraubt,
zur bloßen Mißdeutung eines allgemeinen ontologischen Begriffs von
einem Dinge überhaupt gemacht wurde.
Nach bloß theoretischen Principien des Vernunftgebrauchs (worauf
|440.5| die Physikotheologie sich allein gründet) kann also niemals der
Begriff einer Gottheit, der für unsere teleologische Beurtheilung der
Natur zureichte, herausgebracht werden. Denn wir erklären entweder alle
Teleologie für bloße Täuschung der Urtheilskraft in der Beurtheilung
der Causalverbindung der Dinge und flüchten uns zu dem alleinigen
Princip |440.10| eines bloßen Mechanisms der Natur, welche wegen der
Einheit der Substanz, von der sie nichts als das Mannigfaltige der
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