Kant's gesammelte Schriften. Band V. Kritik der Urtheilskraft. - 23

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Schöpfung organisirter Naturen durchzugehen, um zu sehen: ob sich daran
nicht etwas einem System Ähnliches und zwar dem Erzeugungsprincip
|418.20| nach vorfinde; ohne daß wir nöthig haben, beim bloßen
Beurtheilungsprincip (welches für die Einsicht ihrer Erzeugung keinen
Aufschluß giebt) stehen zu bleiben und muthlos allen Anspruch auf
=Natureinsicht= in diesem Felde aufzugeben. Die Übereinkunft so vieler
Thiergattungen in einem gewissen gemeinsamen Schema, das nicht allein
in ihrem Knochenbau, |418.25| sondern auch in der Anordnung der
übrigen Theile zum Grunde zu liegen scheint, wo bewundrungswürdige
Einfalt des Grundrisses durch Verkürzung einer und Verlängerung
anderer, durch Einwickelung dieser und Auswickelung jener Theile eine
so große Mannigfaltigkeit von Species hat hervorbringen können, läßt
einen obgleich schwachen Strahl |418.30| von Hoffnung in das Gemüth
fallen, daß hier wohl etwas mit dem Princip des Mechanismus der
Natur, ohne welches es überhaupt keine Naturwissenschaft geben kann,
auszurichten sein möchte. Diese Analogie der Formen, sofern sie bei
aller Verschiedenheit einem gemeinschaftlichen Urbilde gemäß erzeugt
zu sein scheinen, verstärkt die Vermuthung einer |418.35| wirklichen
Verwandtschaft derselben in der Erzeugung von einer gemeinschaftlichen
Urmutter durch die stufenartige Annäherung einer Thiergattung #369#
zur andern, von derjenigen an, in welcher das Princip der Zwecke
am meisten bewährt zu sein scheint, nämlich dem Menschen, bis zum
Polyp, von diesem sogar bis zu Moosen und Flechten und endlich zu der
niedrigsten uns merklichen Stufe der Natur, zur rohen Materie: aus
welcher und ihren Kräften nach mechanischen Gesetzen (gleich denen,
wornach |419.5| sie in Krystallerzeugungen wirkt) die ganze Technik
der Natur, die uns in organisirten Wesen so unbegreiflich ist, daß wir
uns dazu ein anderes Princip zu denken genöthigt glauben, abzustammen
scheint.
Hier steht es nun dem =Archäologen= der Natur frei, aus den
übriggebliebenen Spuren ihrer ältesten Revolutionen nach allem ihm
bekannten |419.10| oder gemuthmaßten Mechanism derselben jene große
Familie von Geschöpfen (denn so müßte man sie sich vorstellen, wenn
die genannte durchgängig zusammenhängende Verwandtschaft einen Grund
haben soll) entspringen zu lassen. Er kann den Mutterschooß der Erde,
die eben aus ihrem chaotischen Zustande herausging (gleichsam als ein
großes Thier), |419.15| anfänglich Geschöpfe von minder-zweckmäßiger
Form, diese wiederum andere, welche angemessener ihrem Zeugungsplatze
und ihrem Verhältnisse unter einander sich ausbildeten, gebären lassen;
bis diese Gebärmutter selbst, erstarrt, sich verknöchert, ihre Geburten
auf bestimmte, fernerhin nicht ausartende Species eingeschränkt hätte,
und die Mannigfaltigkeit so |419.20| #370# bliebe, wie sie am Ende
der Operation jener fruchtbaren Bildungskraft ausgefallen war. —
Allein er muß gleichwohl zu dem Ende dieser allgemeinen Mutter eine
auf alle diese Geschöpfe zweckmäßig gestellte Organisation beilegen,
widrigenfalls die Zweckform der Producte des Thier- und Pflanzenreichs
ihrer Möglichkeit nach gar nicht zu denken ist.[29] Alsdann |419.25|
aber hat er den Erklärungsgrund nur weiter aufgeschoben und kann sich
nicht anmaßen, die Erzeugung jener zwei Reiche von der Bedingung der
#371# Endursachen unabhängig gemacht zu haben.
[29] Eine Hypothese von solcher Art kann man ein gewagtes
Abenteuer der Vernunft nennen; und es mögen wenige selbst
von den scharfsinnigsten Naturforschern sein, denen es nicht
bisweilen durch den Kopf gegangen wäre. Denn ungereimt ist
es eben nicht, wie die _generatio aequivoca_, worunter man
die Erzeugung eines organisirten Wesens durch die Mechanik
der rohen unorganisirten Materie versteht. Sie |419.30|
wäre immer noch _generatio univoca_ in der allgemeinsten
Bedeutung des Worts, sofern nur etwas Organisches aus einem
andern Organischen, obzwar unter dieser Art Wesen specifisch
von ihm Unterschiedenen, erzeugt würde; z. B. wenn gewisse
Wasserthiere sich nach und nach zu Sumpfthieren und aus diesen
nach einigen Zeugungen zu Landthieren ausbildeten. _A priori_,
im Urtheile der bloßen Vernunft, |419.35| widerstreitet sich
das nicht. Allein die Erfahrung zeigt davon kein Beispiel,
nach der vielmehr alle Zeugung, die wir kennen, _generatio
homonyma_ ist, nicht bloß _univoca_ im Gegensatz mit der
Zeugung aus unorganisirtem Stoffe, sondern auch ein in
der Organisation selbst mit dem Erzeugenden gleichartiges
Product hervorbringt, und die _generatio heteronyma_, so weit
unsere Erfahrungskenntniß der Natur |420.35| reicht, nirgend
angetroffen wird.
Selbst, was die Veränderung betrifft, welcher gewisse Individuen der
organisirten Gattungen zufälligerweise unterworfen werden, wenn man
|420.5| findet, daß ihr so abgeänderter Charakter erblich und in die
Zeugungskraft aufgenommen wird, so kann sie nicht füglich anders denn
als gelegentliche Entwickelung einer in der Species ursprünglich
vorhandenen zweckmäßigen Anlage zur Selbsterhaltung der Art beurtheilt
werden: weil das Zeugen seines gleichen bei der durchgängigen innern
Zweckmäßigkeit |420.10| eines organisirten Wesens mit der Bedingung
nichts in die Zeugungskraft aufzunehmen, was nicht auch in einem
solchen System von Zwecken zu einer der unentwickelten ursprünglichen
Anlagen gehört, so nahe verbunden ist. Denn wenn man von diesem Princip
abgeht, so kann man mit Sicherheit nicht wissen, ob nicht mehrere
Stücke der jetzt |420.15| an einer Species anzutreffenden Form eben
so zufälligen zwecklosen Ursprungs sein mögen; und das Princip der
Teleologie: in einem organisirten Wesen nichts von dem, was sich in der
Fortpflanzung desselben erhält, als unzweckmäßig zu beurtheilen, müßte
dadurch in der Anwendung sehr unzuverlässig werden und lediglich für
den Urstamm (den wir aber |420.20| nicht mehr kennen) gültig sein.
=Hume= macht wider diejenigen, welche für alle solche Naturzwecke
#372# ein teleologisches Princip der Beurtheilung, d. i. einen
architektonischen Verstand, anzunehmen nöthig finden, die Einwendung:
daß man mit eben dem Rechte fragen könnte, wie denn ein solcher
Verstand möglich sei, |420.25| d. i. wie die mancherlei Vermögen und
Eigenschaften, welche die Möglichkeit eines Verstandes, der zugleich
ausführende Macht hat, ausmachen, sich so zweckmäßig in einem Wesen
haben zusammen finden können. Allein dieser Einwurf ist nichtig. Denn
die ganze Schwierigkeit, welche die Frage wegen der ersten Erzeugung
eines in sich selbst Zwecke enthaltenden |420.30| und durch sie allein
begreiflichen Dinges umgiebt, beruht auf der Nachfrage nach Einheit
des Grundes der Verbindung des Mannigfaltigen =außer einander= in
diesem Producte; da denn, wenn dieser Grund in dem Verstande einer
hervorbringenden Ursache als einfacher Substanz gesetzt wird, jene
Frage, sofern sie teleologisch ist, hinreichend beantwortet wird,
wenn aber die Ursache bloß in der Materie, als einem Aggregat vieler
Substanzen außer einander, gesucht wird, die Einheit des Princips
für die innerlich zweckmäßige Form ihrer Bildung gänzlich ermangelt;
|421.5| und die =Autokratie= der Materie in Erzeugungen, welche von
unserm Verstande nur als Zwecke begriffen werden können, ist ein Wort
ohne Bedeutung.
Daher kommt es, daß diejenigen, welche für die objectiv-zweckmäßigen
Formen der Materie einen obersten Grund der Möglichkeit derselben
|421.10| #373# suchen, ohne ihm eben einen Verstand zuzugestehen,
das Weltganze doch gern zu einer einigen, allbefassenden Substanz
(Pantheism), oder (welches nur eine bestimmtere Erklärung des vorigen
ist) zu einem Inbegriffe vieler einer einigen =einfachen Substanz=
inhärirenden Bestimmungen (Spinozism) machen, bloß um jene Bedingung
aller Zweckmäßigkeit, die |421.15| =Einheit= des Grundes, heraus zu
bekommen; wobei sie zwar =einer= Bedingung der Aufgabe, nämlich der
Einheit in der Zweckbeziehung, vermittelst des bloß ontologischen
Begriffs einer einfachen Substanz ein Genüge thun, aber für die
=andere= Bedingung, nämlich das Verhältniß derselben zu ihrer Folge
als =Zweck=, wodurch jener ontologische Grund |421.20| für die Frage
näher bestimmt werden soll, nichts anführen, mithin =die ganze=
Frage keinesweges beantworten. Auch bleibt sie schlechterdings
unbeantwortlich (für unsere Vernunft), wenn wir jenen Urgrund der
Dinge nicht als einfache =Substanz= und dieser ihre Eigenschaft zu der
specifischen Beschaffenheit der auf sie sich gründenden Naturformen,
|421.25| nämlich der Zweckeinheit, nicht als die einer intelligenten
Substanz, das Verhältniß aber derselben zu den letzteren (wegen der
Zufälligkeit, die wir an allem finden, was wir uns nur als Zweck
möglich denken) nicht als das Verhältniß einer =Causalität= uns
vorstellen.

§ 81. |421.30| #374#
Von der Beigesellung des Mechanismus zum teleologischen Princip in der
Erklärung eines Naturzwecks als Naturproducts.
Gleich wie der Mechanism der Natur nach dem vorhergehenden § allein
nicht zulangen kann, um sich die Möglichkeit eines organisirten
|421.35| Wesens darnach zu denken, sondern (wenigstens nach der
Beschaffenheit unsers Erkenntnißvermögens) einer absichtlich wirkenden
Ursache ursprünglich untergeordnet werden muß: so langt eben so wenig
der bloße teleologische Grund eines solchen Wesens hin, es zugleich als
ein Product der Natur zu betrachten und zu beurtheilen, wenn nicht der
Mechanism |422.5| der letzteren dem ersteren beigesellt wird, gleichsam
als das Werkzeug einer absichtlich wirkenden Ursache, deren Zwecke die
Natur in ihren mechanischen Gesetzen gleichwohl untergeordnet ist. Die
Möglichkeit einer solchen Vereinigung zweier ganz verschiedener Arten
von Causalität, der Natur in ihrer allgemeinen Gesetzmäßigkeit mit
einer Idee, welche jene auf eine |422.10| besondere Form einschränkt,
wozu sie für sich gar keinen Grund enthält, begreift unsere Vernunft
nicht; sie liegt im übersinnlichen Substrat der Natur, wovon wir
nichts bejahend bestimmen können, als daß es das Wesen an sich sei,
von welchem wir bloß die Erscheinung kennen. Aber das Princip: alles,
was wir als zu dieser Natur (_Phaenomenon_) gehörig |422.15| #375# und
als Product derselben annehmen, auch nach mechanischen Gesetzen mit
ihr verknüpft denken zu müssen, bleibt nichts desto weniger in seiner
Kraft: weil ohne diese Art von Causalität organisirte Wesen, als Zwecke
der Natur, doch keine Naturproducte sein würden.
Wenn nun das teleologische Princip der Erzeugung dieser Wesen
angenommen |422.20| wird (wie es denn nicht anders sein kann): so
kann man entweder den =Occasionalism=, oder den =Prästabilism= der
Ursache ihrer innerlich zweckmäßigen Form zum Grunde legen. Nach
dem ersteren würde die oberste Weltursache ihrer Idee gemäß bei
Gelegenheit einer jeden Begattung der in derselben sich mischenden
Materie unmittelbar die |422.25| organische Bildung geben; nach dem
zweiten würde sie in die anfänglichen Producte dieser ihrer Weisheit
nur die Anlage gebracht haben, vermittelst deren ein organisches Wesen
seines Gleichen hervorbringt und die Species sich selbst beständig
erhält, imgleichen der Abgang der Individuen durch ihre zugleich an
ihrer Zerstörung arbeitende Natur continuirlich ersetzt |422.30| wird.
Wenn man den Occasionalism der Hervorbringung organisirter Wesen
annimmt, so geht alle Natur hiebei gänzlich verloren, mit ihr auch
aller Vernunftgebrauch, über die Möglichkeit einer solchen Art Producte
zu urtheilen; daher man voraussetzen kann, daß niemand dieses System
annehmen wird, dem es irgend um Philosophie zu thun ist. |422.35|
Der =Prästabilism= kann nun wiederum auf zwiefache Art verfahren.
#376# Er betrachtet nämlich ein jedes von seines Gleichen gezeugte
organische Wesen entweder als das =Educt=, oder als das =Product= des
ersteren. Das System der Zeugungen als bloßer Educte heißt das der
=individuellen Präformation=, oder auch die =Evolutionstheorie=; das
der Zeugungen als Producte wird das System der =Epigenesis= genannt.
Dieses letztere kann auch System =der generischen Präformation= genannt
|423.5| werden: weil das productive Vermögen der Zeugenden doch nach
den inneren zweckmäßigen Anlagen, die ihrem Stamme zu Theil wurden,
also die specifische Form _virtualiter_ präformirt war. Diesem gemäß
würde man die entgegenstehende Theorie der individuellen Präformation
auch besser =Involutionstheorie= (oder die der Einschachtelung) nennen
|423.10| können.
Die Verfechter der =Evolutionstheorie=, welche jedes Individuum von
der bildenden Kraft der Natur ausnehmen, um es unmittelbar aus der
Hand des Schöpfers kommen zu lassen, wollten es also doch nicht wagen,
dieses nach der Hypothese des Occasionalisms geschehen zu lassen,
|423.15| so daß die Begattung eine bloße Formalität wäre, unter der
eine oberste verständige Weltursache beschlossen hätte, jedesmal
eine Frucht mit unmittelbarer Hand zu bilden und der Mutter nur die
Auswickelung und Ernährung derselben zu überlassen. Sie erklärten
sich für die Präformation; #377# gleich als wenn es nicht einerlei
wäre, übernatürlicher Weise im |423.20| Anfange oder im Fortlaufe der
Welt dergleichen Formen entstehen zu lassen, und nicht vielmehr eine
große Menge übernatürlicher Anstalten durch gelegentliche Schöpfung
erspart würde, welche erforderlich wären, damit der im Anfange der Welt
gebildete Embryo die lange Zeit hindurch bis zu seiner Entwickelung
nicht von den zerstörenden Kräften der Natur |423.25| litte und sich
unverletzt erhielte, imgleichen eine unermeßlich größere Zahl solcher
vorgebildeten Wesen, als jemals entwickelt werden sollten, und mit
ihnen eben so viel Schöpfungen dadurch unnöthig und zwecklos gemacht
würden. Allein sie wollten doch wenigstens etwas hierin der Natur
überlassen, um nicht gar in völlige Hyperphysik zu gerathen, die
aller Naturerklärung |423.30| entbehren kann. Sie hielten zwar noch
fest an ihrer Hyperphysik, selbst da sie an Mißgeburten (die man doch
unmöglich für Zwecke der Natur halten kann) eine bewunderungswürdige
Zweckmäßigkeit fanden, sollte sie auch nur darauf abgezielt sein, daß
ein Anatomiker einmal daran, als einer zwecklosen Zweckmäßigkeit,
Anstoß nehmen und niederschlagende |423.35| Bewunderung fühlen sollte.
Aber die Erzeugung der Bastarte konnten sie schlechterdings nicht in
das System der Präformation hineinpassen, sondern mußten dem Samen
der männlichen Geschöpfe, dem sie übrigens nichts als die mechanische
Eigenschaft, zum ersten Nahrungsmittel des Embryo zu dienen,
zugestanden hatten, doch noch obenein eine #378# zweckmäßig bildende
Kraft zugestehen: welche sie doch in Ansehung des ganzen Products einer
Erzeugung von zwei Geschöpfen derselben Gattung |424.5| keinem von
beiden einräumen wollten.
Wenn man dagegen an dem Vertheidiger der =Epigenesis= den großen
Vorzug, den er in Ansehung der Erfahrungsgründe zum Beweise seiner
Theorie vor dem ersteren hat, gleich nicht kennte: so würde die
Vernunft doch schon zum Voraus für seine Erklärungsart mit vorzüglicher
|424.10| Gunst eingenommen sein, weil sie die Natur in Ansehung
der Dinge, welche man ursprünglich nur nach der Causalität der
Zwecke sich als möglich vorstellen kann, doch wenigstens, was die
Fortpflanzung betrifft, als selbst hervorbringend, nicht bloß als
entwickelnd betrachtet und so doch mit dem kleinst-möglichen Aufwande
des Übernatürlichen alles Folgende |424.15| vom ersten Anfange an der
Natur überläßt (ohne aber über diesen ersten Anfang, an dem die Physik
überhaupt scheitert, sie mag es mit einer Kette der Ursachen versuchen,
mit welcher sie wolle, etwas zu bestimmen).
In Ansehung dieser Theorie der Epigenesis hat niemand mehr sowohl
zum Beweise derselben, als auch zur Gründung der ächten Principien
|424.20| ihrer Anwendung zum Theil durch die Beschränkung eines zu
vermessenen Gebrauchs derselben geleistet, als Herr Hofr. =Blumenbach=.
Von organisirter Materie hebt er alle physische Erklärungsart dieser
Bildungen #379# an. Denn daß rohe Materie sich nach mechanischen
Gesetzen ursprünglich selbst gebildet habe, daß aus der Natur des
Leblosen Leben |424.25| habe entspringen und Materie in die Form einer
sich selbst erhaltenden Zweckmäßigkeit sich von selbst habe fügen
können, erklärt er mit Recht für vernunftwidrig; läßt aber zugleich
dem Naturmechanism unter diesem uns unerforschlichen =Princip= einer
ursprünglichen =Organisation= einen unbestimmbaren, zugleich doch auch
unverkennbaren Antheil, wozu das |424.30| Vermögen der Materie (zum
Unterschiede von der ihr allgemein beiwohnenden bloß mechanischen
=Bildungskraft=) von ihm in einem organisirten Körper ein (gleichsam
unter der höheren Leitung und Anweisung der ersteren stehender)
=Bildungstrieb= genannt wird.

§ 82.
Von dem teleologischen System in den äußern Verhältnissen organisirter
Wesen.
Unter der äußern Zweckmäßigkeit verstehe ich diejenige, da ein Ding
der Natur einem andern als Mittel zum Zwecke dient. Nun können
Dinge, |425.5| die keine innere Zweckmäßigkeit haben, oder zu ihrer
Möglichkeit voraussetzen, z. B. Erden, Luft, Wasser u. s. w.,
gleichwohl äußerlich, d. i. im Verhältniß auf andere Wesen, sehr
zweckmäßig sein; aber diese müssen #380# jederzeit organisirte Wesen,
d. i. Naturzwecke, sein, denn sonst könnten jene auch nicht als Mittel
beurtheilt werden. So können Wasser, Luft |425.10| und Erden nicht als
Mittel zu Anhäufung von Gebirgen angesehen werden, weil diese an sich
gar nichts enthalten, was einen Grund ihrer Möglichkeit nach Zwecken
erforderte, worauf in Beziehung also ihre Ursache niemals unter dem
Prädicate eines Mittels (das dazu nützte) vorgestellt werden kann.
|425.15|
Die äußere Zweckmäßigkeit ist ein ganz anderer Begriff, als der
Begriff der inneren, welche mit der Möglichkeit eines Gegenstandes,
unangesehen ob seine Wirklichkeit selbst Zweck sei oder nicht,
verbunden ist. Man kann von einem organisirten Wesen noch fragen: Wozu
ist es da? aber nicht leicht von Dingen, an denen man bloß die Wirkung
vom Mechanism |425.20| der Natur erkennt. Denn in jenen stellen wir
uns schon eine Causalität nach Zwecken zu ihrer inneren Möglichkeit,
einen schaffenden Verstand, vor und beziehen dieses thätige Vermögen
auf den Bestimmungsgrund desselben, die Absicht. Es giebt nur eine
einzige äußere Zweckmäßigkeit, die mit der innern der Organisation
zusammenhängt |425.25| und, ohne daß die Frage sein darf, zu welchem
Ende dieses so organisirte Wesen eben habe existiren müssen, dennoch
im äußeren Verhältniß eines Mittels zum Zwecke dient. Dieses ist die
Organisation beiderlei Geschlechts #381# in Beziehung auf einander
zur Fortpflanzung ihrer Art; denn hier kann man immer noch eben so
wie bei einem Individuum fragen: |425.30| Warum mußte ein solches
Paar existiren? Die Antwort ist: Dieses hier macht allererst ein
=organisirendes= Ganze aus, obzwar nicht ein organisirtes in einem
einzigen Körper.
Wenn man nun fragt, wozu ein Ding da ist, so ist die Antwort entweder:
Sein Dasein und seine Erzeugung hat gar keine Beziehung auf |425.35|
eine nach Absichten wirkende Ursache, und alsdann versteht man immer
einen Ursprung derselben aus dem Mechanism der Natur; oder: Es ist
irgend ein absichtlicher Grund seines Daseins (als eines zufälligen
Naturwesens), und diesen Gedanken kann man schwerlich von dem Begriffe
eines organisirten Dinges trennen: weil, da wir einmal seiner innern
Möglichkeit eine Causalität der Endursachen und eine Idee, die dieser
|426.5| zum Grunde liegt, unterlegen müssen, wir auch die Existenz
dieses Productes nicht anders denn als Zweck denken können. Denn die
vorgestellte Wirkung, deren Vorstellung zugleich der Bestimmungsgrund
der verständigen wirkenden Ursache zu ihrer Hervorbringung ist, heißt
=Zweck=. In diesem Falle also kann man entweder sagen: Der Zweck der
Existenz eines |426.10| solchen Naturwesens ist in ihm selbst, d. i.
es ist nicht bloß Zweck, sondern auch =Endzweck=; oder: Dieser ist
außer ihm in anderen Naturwesen, d. i. es existirt zweckmäßig nicht als
Endzweck, sondern nothwendig zugleich #382# als Mittel.
Wenn wir aber die ganze Natur durchgehen, so finden wir in ihr als
|426.15| Natur kein Wesen, welches auf den Vorzug, Endzweck der
Schöpfung zu sein, Anspruch machen könnte; und man kann sogar _a
priori_ beweisen: daß dasjenige, was etwa noch für die Natur ein
=letzter Zweck= sein könnte, nach allen erdenklichen Bestimmungen
und Eigenschaften, womit man es ausrüsten möchte, doch als Naturding
niemals ein =Endzweck= |426.20| sein könne.
Wenn man das Gewächsreich ansieht, so könnte man anfänglich durch die
unermeßliche Fruchtbarkeit, durch welche es sich beinahe über jeden
Boden verbreitet, auf den Gedanken gebracht werden, es für ein bloßes
Product des Mechanisms der Natur, welchen sie in den Bildungen |426.25|
des Mineralreichs zeigt, zu halten. Eine nähere Kenntniß aber der
unbeschreiblich weisen Organisation in demselben läßt uns an diesem
Gedanken nicht haften, sondern veranlaßt die Frage: Wozu sind diese
Geschöpfe da? Wenn man sich antwortet: Für das Thierreich, welches
dadurch genährt wird, damit es sich in so mannigfaltigen Gattungen über
|426.30| die Erde habe verbreiten können, so kommt die Frage wieder:
Wozu sind denn diese pflanzen-verzehrenden Thiere da? Die Antwort würde
etwa sein: Für die Raubthiere, die sich nur von dem nähren können,
was Leben #383# hat. Endlich ist die Frage: Wozu sind diese sammt
den vorigen Naturreichen gut? Für den Menschen zu dem mannigfaltigen
Gebrauche, den |426.35| ihn sein Verstand von allen jenen Geschöpfen
machen lehrt; und er ist der letzte Zweck der Schöpfung hier auf
Erden, weil er das einzige Wesen auf derselben ist, welches sich
einen Begriff von Zwecken machen und aus einem Aggregat von zweckmäßig
gebildeten Dingen durch seine Vernunft ein System der Zwecke machen
kann.
Man könnte auch mit dem Ritter Linné den dem Scheine nach umgekehrten
Weg gehen und sagen: Die gewächsfressenden Thiere sind da, |427.5|
um den üppigen Wuchs des Pflanzenreichs, wodurch viele Species
derselben erstickt werden würden, zu mäßigen; die Raubthiere, um der
Gefräßigkeit jener Gränzen zu setzen; endlich der Mensch, damit, indem
er diese verfolgt und vermindert, ein gewisses Gleichgewicht unter
den hervorbringenden und den zerstörenden Kräften der Natur gestiftet
werde. |427.10| Und so würde der Mensch, so sehr er auch in gewisser
Beziehung als Zweck gewürdigt sein möchte, doch in anderer wiederum nur
den Rang eines Mittels haben.
Wenn man sich eine objective Zweckmäßigkeit in der Mannigfaltigkeit der
Gattungen der Erdgeschöpfe und ihrem äußern Verhältnisse zu |427.15|
einander; als zweckmäßig construirter Wesen, zum Princip macht: so
ist es der Vernunft gemäß, sich in diesem Verhältnisse wiederum
eine gewisse #384# Organisation und ein System aller Naturreiche
nach Endursachen zu denken. Allein hier scheint die Erfahrung der
Vernunftmaxime laut zu widersprechen, vornehmlich was einen letzten
Zweck der Natur betrifft, der doch |427.20| zu der Möglichkeit eines
solchen Systems erforderlich ist, und den wir nirgend anders als im
Menschen setzen können: da vielmehr in Ansehung dieses, als einer der
vielen Thiergattungen, die Natur so wenig von den zerstörenden als
erzeugenden Kräften die mindeste Ausnahme gemacht hat, alles einem
Mechanism derselben ohne einen Zweck zu unterwerfen. |427.25|
Das erste, was in einer Anordnung zu einem zweckmäßigen Ganzen der
Naturwesen auf der Erde absichtlich eingerichtet sein müßte, würde
wohl ihr Wohnplatz, der Boden und das Element sein, auf und in welchem
sie ihr Fortkommen haben sollten. Allein eine genauere Kenntniß der
Beschaffenheit dieser Grundlage aller organischen Erzeugung giebt
|427.30| auf keine anderen als ganz unabsichtlich wirkende, ja eher
noch verwüstende, als Erzeugung, Ordnung und Zwecke begünstigende
Ursachen Anzeige. Land und Meer enthalten nicht allein Denkmäler von
alten mächtigen Verwüstungen, die sie und alle Geschöpfe auf und in
demselben betroffen haben, in sich; sondern ihr ganzes Bauwerk, die
Erdlager des einen und |427.35| die Gränzen des andern haben gänzlich
das Ansehen des Products wilder, allgewaltiger Kräfte einer im
chaotischen Zustande arbeitenden Natur. So zweckmäßig auch jetzt die
Gestalt, das Bauwerk und der Abhang der #385# Länder für die Aufnahme
der Gewässer aus der Luft, für die Quelladern zwischen Erdschichten
von mannigfaltiger Art (für mancherlei Producte) und den Lauf der
Ströme angeordnet zu sein scheinen mögen: so beweiset doch eine nähere
Untersuchung derselben, daß sie bloß als die Wirkung |428.5| theils
feuriger, theils wässeriger Eruptionen, oder auch Empörungen des Oceans
zu Stande gekommen sind; sowohl was die erste Erzeugung dieser Gestalt,
als vornehmlich die nachmalige Umbildung derselben zugleich mit dem
Untergange ihrer ersten organischen Erzeugungen betrifft.[30] Wenn
nun der Wohnplatz, der Mutterboden (des Landes) und der Mutterschooß
|428.10| (des Meeres), für alle diese Geschöpfe auf keinen andern als
einen gänzlich unabsichtlichen Mechanism seiner Erzeugung Anzeige
giebt: wie und #386# mit welchem Recht können wir für diese letztern
Producte einen andern Ursprung verlangen und behaupten? Wenn gleich der
Mensch, wie die genaueste Prüfung der Überreste jener Naturverwüstungen
(nach Camper's |428.15| Urtheile) zu beweisen scheint, in diesen
Revolutionen nicht mit begriffen war: so ist er doch von den
übrigen Erdgeschöpfen so abhängig, daß, wenn ein über die anderen
allgemeinwaltender Mechanism der Natur eingeräumt wird, er als darunter
mit begriffen angesehen werden muß; wenn ihn gleich sein Verstand
(großentheils wenigstens) unter ihren Verwüstungen |428.20| hat retten
können.
[30] Wenn der einmal angenommene Name =Naturgeschichte=
für Naturbeschreibung bleiben soll, so kann man das, was
die erstere buchstäblich anzeigt, nämlich eine Vorstellung
des ehemaligen, =alten= Zustandes der Erde, worüber man,
|428.30| wenn man gleich keine Gewißheit hoffen darf, doch
mit gutem Grunde Vermuthungen wagt, die =Archäologie= der
=Natur= im Gegensatz mit der Kunst nennen. Zu jener würden die
Petrefacten, so wie zu dieser die geschnittenen Steine u. s.
w. gehören. Denn da man doch wirklich an einer solchen (unter
dem Namen einer Theorie der Erde) beständig, wenn gleich wie
billig langsam arbeitet, so wäre dieser |428.35| Namen eben
nicht einer bloß eingebildeten Naturforschung gegeben, sondern
einer solchen, zu der die Natur selbst uns einladet und
auffordert.
Dieses Argument scheint aber mehr zu beweisen, als die Absicht
enthielt, wozu es aufgestellt war: nämlich nicht bloß, daß der Mensch
kein letzter Zweck der Natur und aus dem nämlichen Grunde das Aggregat
der organisirten Naturdinge auf der Erde nicht ein System von Zwecken
sein |428.25| könne; sondern daß gar die vorher für Naturzwecke
gehaltenen Naturproducte keinen andern Ursprung haben, als den
Mechanism der Natur.
Allein in der obigen Auflösung der Antinomie der Principien der
mechanischen und der teleologischen Erzeugungsart der organischen
Naturwesen haben wir gesehen: daß, da sie in Ansehung der nach ihren
besondern Gesetzen (zu deren systematischem Zusammenhange uns aber der
Schlüssel fehlt) bildenden Natur bloß Principien der reflectirenden
Urtheilskraft |429.5| #387# sind, die nämlich ihren Ursprung nicht an
sich bestimmen, sondern nur sagen, daß wir nach der Beschaffenheit
unseres Verstandes und unsrer Vernunft ihn in dieser Art Wesen
nicht anders als nach Endursachen denken können, die größtmögliche
Bestrebung, ja Kühnheit in Versuchen sie mechanisch zu erklären nicht
allein erlaubt ist, sondern wir auch |429.10| durch Vernunft dazu
aufgerufen sind, ungeachtet wir wissen, daß wir damit aus subjectiven
Gründen der besondern Art und Beschränkung unseres Verstandes (und
nicht etwa, weil der Mechanism der Erzeugung einem Ursprunge nach
Zwecken an sich widerspräche) niemals auslangen können; und daß endlich
in dem übersinnlichen Princip der Natur (sowohl außer |429.15| uns als
in uns) gar wohl die Vereinbarkeit beider Arten sich die Möglichkeit
der Natur vorzustellen liegen könne, indem die Vorstellungsart nach
Endursachen nur eine subjective Bedingung unseres Vernunftgebrauchs
sei, wenn sie die Beurtheilung der Gegenstände nicht bloß als
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