Kant's gesammelte Schriften. Band V. Kritik der Urtheilskraft. - 19

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Nach dem im vorigen § angeführten Charakter muß ein Ding, welches als
Naturproduct doch zugleich nur als Naturzweck möglich erkannt werden
|372.15| soll, sich zu sich selbst wechselseitig als Ursache und
Wirkung verhalten, welches ein etwas uneigentlicher und unbestimmter
Ausdruck ist, der einer Ableitung von einem bestimmten Begriffe bedarf.
Die Causalverbindung, sofern sie bloß durch den Verstand gedacht wird,
ist eine Verknüpfung, die eine Reihe (von Ursachen und Wirkungen)
|372.20| ausmacht, welche immer abwärts geht; und die Dinge selbst,
welche als Wirkungen andere als Ursache voraussetzen, können von
diesen nicht gegenseitig zugleich Ursache sein. Diese Causalverbindung
nennt man die der wirkenden Ursachen (_nexus effectivus_). Dagegen
aber kann doch auch eine Causalverbindung nach einem Vernunftbegriffe
(von Zwecken) gedacht |372.25| werden, welche, wenn man sie als Reihe
betrachtete, sowohl abwärts als aufwärts Abhängigkeit bei sich führen
würde, in der das Ding, welches einmal als Wirkung bezeichnet ist,
dennoch aufwärts den Namen einer Ursache desjenigen Dinges verdient,
wovon es die Wirkung ist. Im Praktischen (nämlich der Kunst) findet man
leicht dergleichen Verknüpfung, |372.30| wie z. B. das Haus zwar die
Ursache der Gelder ist, die für Miethe eingenommen #290# werden, aber
doch auch umgekehrt die Vorstellung von diesem möglichen Einkommen die
Ursache der Erbauung des Hauses war. Eine solche Causalverknüpfung wird
die der Endursachen (_nexus finalis_) genannt. Man könnte die erstere
vielleicht schicklicher die Verknüpfung der |372.35| realen, die
zweite der idealen Ursachen nennen, weil bei dieser Benennung zugleich
begriffen wird, daß es nicht mehr als diese zwei Arten der Causalität
geben könne.
Zu einem Dinge als Naturzwecke wird nun =erstlich= erfordert, daß
die Theile (ihrem Dasein und der Form nach) nur durch ihre Beziehung
|373.5| auf das Ganze möglich sind. Denn das Ding selbst ist ein Zweck,
folglich unter einem Begriffe oder einer Idee befaßt, die alles, was in
ihm enthalten sein soll, _a priori_ bestimmen muß. Sofern aber ein Ding
nur auf diese Art als möglich gedacht wird, ist es bloß ein Kunstwerk,
d. i. das Product einer von der Materie (den Theilen) desselben
unterschiedenen vernünftigen |373.10| Ursache, deren Causalität (in
Herbeischaffung und Verbindung der Theile) durch ihre Idee von einem
dadurch möglichen Ganzen (mithin nicht durch die Natur außer ihm)
bestimmt wird.
Soll aber ein Ding als Naturproduct in sich selbst und seiner innern
Möglichkeit doch eine Beziehung auf Zwecke enthalten, d. i. nur
als Naturzweck |373.15| und ohne die Causalität der Begriffe von
vernünftigen Wesen außer ihm möglich sein: so wird =zweitens= dazu
erfordert: daß die Theile desselben #291# sich dadurch zur Einheit
eines Ganzen verbinden, daß sie von einander wechselseitig Ursache und
Wirkung ihrer Form sind. Denn auf solche Weise ist es allein möglich,
daß umgekehrt (wechselseitig) die Idee |373.20| des Ganzen wiederum
die Form und Verbindung aller Theile bestimme: nicht als Ursache —
denn da wäre es ein Kunstproduct —, sondern als Erkenntnißgrund der
systematischen Einheit der Form und Verbindung alles Mannigfaltigen,
was in der gegebenen Materie enthalten ist, für den, der es beurtheilt.
|373.25|
Zu einem Körper also, der an sich und seiner innern Möglichkeit nach
als Naturzweck beurtheilt werden soll, wird erfordert, daß die Theile
desselben einander insgesammt ihrer Form sowohl als Verbindung nach
wechselseitig und so ein Ganzes aus eigener Causalität hervorbringen,
dessen Begriff wiederum umgekehrt (in einem Wesen, welches die einem
|373.30| solchen Product angemessene Causalität nach Begriffen besäße)
Ursache von demselben nach einem Princip sein, folglich die Verknüpfung
der =wirkenden Ursachen= zugleich als =Wirkung durch Endursachen=
beurtheilt werden könnte.
In einem solchen Producte der Natur wird ein jeder Theil so, wie
|373.35| er nur =durch= alle übrige da ist, auch als =um der andern=
und des Ganzen =willen= existirend, d. i. als Werkzeug (Organ) gedacht:
welches aber nicht genug ist (denn er könnte auch Werkzeug der
Kunst sein und #292# so nur als Zweck überhaupt möglich vorgestellt
werden); sondern als ein die andern Theile (folglich jeder den andern
wechselseitig) =hervorbringendes= Organ, dergleichen kein Werkzeug
der Kunst, sondern nur der allen Stoff zu Werkzeugen (selbst denen
der Kunst) liefernden Natur sein |374.5| kann: und nur dann und
darum wird ein solches Product, als _organisirtes_ und =sich selbst
organisirendes= Wesen, ein =Naturzweck= genannt werden können.
In einer Uhr ist ein Theil das Werkzeug der Bewegung der andern, aber
nicht ein Rad die wirkende Ursache der Hervorbringung des andern;
|374.10| ein Theil ist zwar um des andern willen, aber nicht durch
denselben da. Daher ist auch die hervorbringende Ursache derselben und
ihrer Form nicht in der Natur (dieser Materie), sondern außer ihr in
einem Wesen, welches nach Ideen eines durch seine Causalität möglichen
Ganzen wirken kann, enthalten. Daher bringt auch nicht ein Rad in der
Uhr das andere, |374.15| noch weniger eine Uhr andere Uhren hervor, so
daß sie andere Materie dazu benutzte (sie organisirte); daher ersetzt
sie auch nicht von selbst die ihr entwandten Theile, oder vergütet
ihren Mangel in der ersten Bildung durch den Beitritt der übrigen,
oder bessert sich etwa selbst aus, wenn sie in Unordnung gerathen ist:
welches alles wir dagegen von der organisirten |374.20| Natur erwarten
können. — Ein organisirtes Wesen ist also nicht bloß Maschine: denn
die hat lediglich =bewegende= Kraft; sondern es besitzt #293# in sich
=bildende= Kraft und zwar eine solche, die es den Materien mittheilt,
welche sie nicht haben (sie organisirt): also eine sich fortpflanzende
bildende Kraft, welche durch das Bewegungsvermögen allein (den |374.25|
Mechanism) nicht erklärt werden kann.
Man sagt von der Natur und ihrem Vermögen in organisirten Producten bei
weitem zu wenig, wenn man dieses ein =Analogon= der =Kunst= nennt; denn
da denkt man sich den Künstler (ein vernünftiges Wesen) außer ihr. Sie
organisirt sich vielmehr selbst und in jeder Species |374.30| ihrer
organisirten Producte, zwar nach einerlei Exemplar im Ganzen, aber doch
auch mit schicklichen Abweichungen, die die Selbsterhaltung nach den
Umständen erfordert. Näher tritt man vielleicht dieser unerforschlichen
Eigenschaft, wenn man sie ein =Analogon des Lebens= nennt: aber da
muß man entweder die Materie als bloße Materie mit einer Eigenschaft
|374.35| (Hylozoism) begaben, die ihrem Wesen widerstreitet; oder
ihr ein fremdartiges mit ihr =in Gemeinschaft stehendes= Princip
(eine Seele) beigesellen: wozu man aber, wenn ein solches Product
ein Naturproduct sein soll, organisirte Materie als Werkzeug jener
Seele entweder schon voraussetzt und jene also nicht im mindesten
begreiflicher macht, oder die Seele zur Künstlerin dieses Bauwerks
machen und so das Product der Natur (der körperlichen) entziehen muß.
Genau zu reden, hat also die |375.5| #294# Organisation der Natur
nichts Analogisches mit irgend einer Causalität, die wir kennen[25].
Schönheit der Natur, weil sie den Gegenständen nur in Beziehung auf die
Reflexion über die =äußere= Anschauung derselben, mithin nur der Form
der Oberfläche wegen beigelegt wird, kann mit Recht ein Analogon der
Kunst genannt werden. Aber =innere Naturvollkommenheit=, |375.10| wie
sie diejenigen Dinge besitzen, welche nur als =Naturzwecke= möglich
sind und darum organisirte Wesen heißen, ist nach keiner Analogie
irgend eines uns bekannten physischen, d. i. Naturvermögens, ja, da wir
selbst zur Natur im weitesten Verstande gehören, selbst nicht einmal
durch eine genau angemessene Analogie mit menschlicher |375.15| Kunst
denkbar und erklärlich.
[25] Man kann umgekehrt einer gewissen Verbindung, die aber
auch mehr in der Idee als in der Wirklichkeit angetroffen
wird, durch eine Analogie mit den genannten |375.30|
unmittelbaren Naturzwecken Licht geben. So hat man sich bei
einer neuerlich unternommenen gänzlichen Umbildung eines
großen Volks zu einem Staat des Worts =Organisation= häufig
für Einrichtung der Magistraturen usw. und selbst des ganzen
Staatskörpers sehr schicklich bedient. Denn jedes Glied soll
freilich in einem solchen Ganzen nicht bloß Mittel, sondern
zugleich auch Zweck und, indem es zu |375.35| der Möglichkeit
des Ganzen mitwirkt, durch die Idee des Ganzen wiederum seiner
Stelle und Function nach bestimmt sein.
Der Begriff eines Dinges, als an sich Naturzwecks, ist also kein
constitutiver Begriff des Verstandes oder der Vernunft, kann aber doch
ein regulativer Begriff für die reflectirende Urtheilskraft sein, nach
einer #295# entfernten Analogie mit unserer Causalität nach Zwecken
überhaupt die |375.20| Nachforschung über Gegenstände dieser Art zu
leiten und über ihren obersten Grund nachzudenken; das letztere zwar
nicht zum Behuf der Kenntniß der Natur, oder jenes Urgrundes derselben,
sondern vielmehr eben desselben praktischen Vernunftvermögens in
uns, mit welchem wir die Ursache jener Zweckmäßigkeit in Analogie
betrachteten. |375.25|
Organisirte Wesen sind also die einzigen in der Natur, welche, wenn
man sie auch für sich und ohne ein Verhältniß auf andere Dinge
betrachtet, doch nur als Zwecke derselben möglich gedacht werden
müssen, und die also zuerst dem Begriffe eines =Zwecks=, der nicht
ein praktischer, sondern Zweck =der Natur= ist, objective Realität
und dadurch für die Naturwissenschaft den Grund zu einer Teleologie,
d. i. einer Beurtheilungsart ihrer Objecte nach einem besondern
Princip, verschaffen, dergleichen man in sie einzuführen (weil man die
Möglichkeit einer solchen Art |376.5| Causalität gar nicht _a priori_
einsehen kann) sonst schlechterdings nicht berechtigt sein würde.

§ 66.
Vom Princip der Beurtheilung der innern Zweckmäßigkeit in organisirten
Wesen. |376.10|
Dieses Princip, zugleich die Definition derselben, heißt: =Ein
organisirtes Product der Natur ist das, in welchem alles #296# Zweck
und wechselseitig auch Mittel ist.= Nichts in ihm ist umsonst,
zwecklos, oder einem blinden Naturmechanism zuzuschreiben.
Dieses Princip ist zwar seiner Veranlassung nach von Erfahrung |376.15|
abzuleiten, nämlich derjenigen, welche methodisch angestellt wird und
Beobachtung heißt; der Allgemeinheit und Nothwendigkeit wegen aber, die
es von einer solchen Zweckmäßigkeit aussagt, kann es nicht bloß auf
Erfahrungsgründen beruhen, sondern muß irgend ein Princip _a priori_,
wenn es gleich bloß regulativ wäre, und jene Zwecke allein in der Idee
des Beurtheilenden |376.20| und nirgend in einer wirkenden Ursache
lägen, zum Grunde haben. Man kann daher obgenanntes Princip eine
=Maxime= der Beurtheilung der innern Zweckmäßigkeit organisirter Wesen
nennen.
Daß die Zergliederer der Gewächse und Thiere, um ihre Structur zu
erforschen und die Gründe einsehen zu können, warum und zu welchem
|376.25| Ende solche Theile, warum eine solche Lage und Verbindung
der Theile und gerade diese innere Form ihnen gegeben worden, jene
Maxime: daß nichts in einem solchen Geschöpf =umsonst= sei, als
unumgänglich nothwendig annehmen und sie eben so, als den Grundsatz der
allgemeinen Naturlehre: daß =nichts von ungefähr= geschehe, geltend
machen, ist |376.30| bekannt. In der That können sie sich auch von
diesem teleologischen Grundsatze eben so wenig lossagen, als von dem
allgemeinen physischen, weil, so wie bei Verlassung des letzteren gar
keine Erfahrung überhaupt, #297# so bei der des ersteren Grundsatzes
kein Leitfaden für die Beobachtung einer Art von Naturdingen, die wir
einmal teleologisch unter dem Begriffe |376.35| der Naturzwecke gedacht
haben, übrig bleiben würde.
Denn dieser Begriff führt die Vernunft in eine ganz andere Ordnung
der Dinge, als die eines bloßen Mechanisms der Natur, der uns hier
nicht mehr genug thun will. Eine Idee soll der Möglichkeit des
Naturproducts zum Grunde liegen. Weil diese aber eine absolute Einheit
der Vorstellung ist, statt daß die Materie eine Vielheit der Dinge
ist, die für sich |377.5| keine bestimmte Einheit der Zusammensetzung
an die Hand geben kann: so muß, wenn jene Einheit der Idee sogar
als Bestimmungsgrund _a priori_ eines Naturgesetzes der Causalität
einer solchen Form des Zusammengesetzten dienen soll, der Zweck der
Natur auf =Alles=, was in ihrem Producte liegt, erstreckt werden.
Denn wenn wir einmal dergleichen Wirkung |377.10| =im Ganzen= auf
einen übersinnlichen Bestimmungsgrund über den blinden Mechanism der
Natur hinaus beziehen, müssen wir sie auch ganz nach diesem Princip
beurtheilen; und es ist kein Grund da, die Form eines solchen Dinges
noch zum Theil vom letzteren als abhängig anzunehmen, da alsdann bei
der Vermischung ungleichartiger Principien gar |377.15| keine sichere
Regel der Beurtheilung übrig bleiben würde.
Es mag immer sein, daß z. B. in einem thierischen Körper manche #298#
Theile als Concretionen nach bloß mechanischen Gesetzen begriffen
werden könnten (als Häute, Knochen, Haare). Doch muß die Ursache,
welche die dazu schickliche Materie herbeischafft, diese so modificirt,
formt und an |377.20| ihren gehörigen Stellen absetzt, immer
teleologisch beurtheilt werden, so daß alles in ihm als organisirt
betrachtet werden muß, und alles auch in gewisser Beziehung auf das
Ding selbst wiederum Organ ist.

§ 67.
Vom Princip der teleologischen Beurtheilung der Natur |377.25|
überhaupt als System der Zwecke.
Wir haben oben von der =äußeren= Zweckmäßigkeit der Naturdinge
gesagt: daß sie keine hinreichende Berechtigung gebe, sie zugleich
als Zwecke der Natur zu Erklärungsgründen ihres Daseins und die
zufällig-zweckmäßigen Wirkungen derselben in der Idee zu Gründen ihres
Daseins |377.30| nach dem Princip der Endursachen zu brauchen. So
kann man die =Flüsse=, weil sie die Gemeinschaft im Innern der Länder
unter Völkern befördern, die =Gebirge=, weil sie zu diesen die Quellen
und zur Erhaltung derselben den Schneevorrath für regenlose Zeiten
enthalten, imgleichen den =Abhang= der Länder, der diese Gewässer
abführt und das Land |377.35| trocken werden läßt, darum nicht sofort
für Naturzwecke halten: weil, obzwar #299# diese Gestalt der Oberfläche
der Erde zur Entstehung und Erhaltung des Gewächs- und Thierreichs sehr
nöthig war, sie doch nichts an sich hat, zu dessen Möglichkeit man
sich genöthigt sähe eine Causalität nach Zwecken anzunehmen. Eben das
gilt von Gewächsen, die der Mensch zu seiner |378.5| Nothdurft oder
Ergötzlichkeit nutzt: von Thieren, dem Kameele, dem Rinde, dem Pferde,
Hunde u. s. w., die er theils zu seiner Nahrung, theils seinem Dienste
so vielfältig gebrauchen und großentheils gar nicht entbehren kann.
Von Dingen, deren keines für sich als Zweck anzusehen man Ursache hat,
kann das äußere Verhältniß nur hypothetisch für zweckmäßig beurtheilt
|378.10| werden.
Ein Ding seiner innern Form halber als Naturzweck beurtheilen, ist
ganz etwas anderes, als die Existenz dieses Dinges für Zweck der
Natur halten. Zu der letztern Behauptung bedürfen wir nicht bloß den
Begriff von einem möglichen Zweck, sondern die Erkenntniß des Endzwecks
(_scopus_) |378.15| der Natur, welches eine Beziehung derselben
auf etwas Übersinnliches bedarf, die alle unsere teleologische
Naturerkenntniß weit übersteigt; denn der Zweck der Existenz der Natur
selbst muß über die Natur hinaus gesucht werden. Die innere Form eines
bloßen Grashalms kann seinen bloß nach der Regel der Zwecke möglichen
Ursprung für unser menschliches |378.20| Beurtheilungsvermögen
hinreichend beweisen. Geht man aber davon ab und sieht nur auf den
Gebrauch, den andere Naturwesen davon machen, #300# verläßt also
die Betrachtung der innern Organisation und sieht nur auf äußere
zweckmäßige Beziehungen, wie das Gras dem Vieh, wie dieses dem Menschen
als Mittel zu seiner Existenz nöthig sei; und man sieht |378.25|
nicht, warum es denn nöthig sei, daß Menschen existiren (welches,
wenn man etwa die Neuholländer oder Feuerländer in Gedanken hat, so
leicht nicht zu beantworten sein möchte): so gelangt man zu keinem
kategorischen Zwecke, sondern alle diese zweckmäßige Beziehung beruht
auf einer immer weiter hinauszusetzenden Bedingung, die als unbedingt
(das Dasein eines |378.30| Dinges als Endzweck) ganz außerhalb der
physisch-teleologischen Weltbetrachtung liegt. Alsdann aber ist ein
solches Ding auch nicht Naturzweck; denn es ist (oder seine ganze
Gattung) nicht als Naturproduct anzusehen.
Es ist also nur die Materie, sofern sie organisirt ist, welche den
Begriff |378.35| von ihr als einem Naturzwecke nothwendig bei sich
führt, weil diese ihre specifische Form zugleich Product der Natur ist.
Aber dieser Begriff führt nun nothwendig auf die Idee der gesammten
Natur als eines Systems nach der Regel der Zwecke, welcher Idee nun
aller Mechanism der Natur nach Principien der Vernunft (wenigstens um
daran die Naturerscheinung zu versuchen) untergeordnet werden muß.
Das Princip der Vernunft ist ihr als nur subjectiv, d. i. als Maxime,
zuständig: Alles |379.5| in der Welt ist irgend wozu gut; nichts ist
in ihr umsonst; und man ist #301# durch das Beispiel, das die Natur an
ihren organischen Producten giebt, berechtigt, ja berufen, von ihr und
ihren Gesetzen nichts, als was im Ganzen zweckmäßig ist, zu erwarten.
Es versteht sich, daß dieses nicht ein Princip für die bestimmende,
|379.10| sondern nur für die reflectirende Urtheilskraft sei,
daß es regulativ und nicht constitutiv sei, und wir dadurch nur
einen Leitfaden bekommen, die Naturdinge in Beziehung auf einen
Bestimmungsgrund, der schon gegeben ist, nach einer neuen gesetzlichen
Ordnung zu betrachten und die Naturkunde nach einem andern Princip,
nämlich dem der Endursachen, |379.15| doch unbeschadet dem des
Mechanisms ihrer Causalität zu erweitern. Übrigens wird dadurch
keinesweges ausgemacht, ob irgend etwas, das wir nach diesem Princip
beurtheilen, =absichtlich= Zweck der Natur sei: ob die Gräser für
das Rind oder Schaf und ob dieses und die übrigen Naturdinge für den
Menschen da sind. Es ist gut, selbst die uns unangenehmen |379.20| und
in besondern Beziehungen zweckwidrigen Dinge auch von dieser Seite zu
betrachten. So könnte man z. B. sagen: das Ungeziefer, welches die
Menschen in ihren Kleidern, Haaren oder Bettstellen plagt, sei nach
einer weisen Naturanstalt ein Antrieb zur Reinlichkeit, die für sich
schon ein wichtiges Mittel der Erhaltung der Gesundheit ist. Oder die
Mosquitomücken |379.25| und andere stechende Insecten, welche die
Wüsten von Amerika #302# den Wilden so beschwerlich machen, seien so
viel Stacheln der Thätigkeit für diese angehende Menschen, um die
Moräste abzuleiten und die dichten den Luftzug abhaltenden Wälder
licht zu machen und dadurch, imgleichen durch den Anbau des Bodens
ihren Aufenthalt zugleich gesünder zu |379.30| machen. Selbst was dem
Menschen in seiner innern Organisation widernatürlich zu sein scheint,
wenn es auf diese Weise behandelt wird, giebt eine unterhaltende,
bisweilen auch belehrende Aussicht in eine teleologische Ordnung
der Dinge, auf die uns ohne ein solches Princip die bloß physische
Betrachtung allein nicht führen würde. So wie einige den |379.35|
Bandwurm dem Menschen oder Thiere, dem er beiwohnt, gleichsam zum
Ersatz eines gewissen Mangels seiner Lebensorganen beigegeben zu sein
urtheilen: so würde ich fragen, ob nicht die Träume (ohne die niemals
der Schlaf ist, ob man sich gleich nur selten derselben erinnert) eine
zweckmäßige Anordnung der Natur sein mögen, indem sie nämlich bei dem
Abspannen aller körperlichen bewegenden Kräfte dazu dienen, vermittelst
der Einbildungskraft und der großen Geschäftigkeit derselben (die
in |380.5| diesem Zustande mehrentheils bis zum Affecte steigt) die
Lebensorganen innigst zu bewegen; so wie sie auch bei überfülltem
Magen, wo diese Bewegung um desto nöthiger ist, im Nachtschlafe
gemeiniglich mit desto mehr Lebhaftigkeit spielt; daß folglich ohne
diese innerlich bewegende Kraft und ermüdende Unruhe, worüber wir
die Träume anklagen (die |380.10| #303# doch in der That vielleicht
Heilmittel sind), der Schlaf selbst im gesunden Zustande wohl gar ein
völliges Erlöschen des Lebens sein würde.
Auch Schönheit der Natur, d. i. ihre Zusammenstimmung mit dem freien
Spiele unserer Erkenntnißvermögen in der Auffassung und Beurtheilung
ihrer Erscheinung, kann auf die Art als objective Zweckmäßigkeit
|380.15| der Natur in ihrem Ganzen, als System, worin der Mensch
ein Glied ist, betrachtet werden: wenn einmal die teleologische
Beurtheilung derselben durch die Naturzwecke, welche uns die
organisirten Wesen an die Hand geben, zu der Idee eines großen Systems
der Zwecke der Natur uns berechtigt hat. Wir können es als eine
Gunst[26], die die Natur für |380.20| uns gehabt hat, betrachten,
daß sie über das Nützliche noch Schönheit und Reize so reichlich
austheilte, und sie deshalb lieben, so wie ihrer Unermeßlichkeit wegen
mit Achtung betrachten und uns selbst in dieser Betrachtung #304#
veredelt fühlen: gerade als ob die Natur ganz eigentlich in dieser
Absicht ihre herrliche Bühne aufgeschlagen und ausgeschmückt habe.
|380.25|
[26] In dem ästhetischen Theile wurde gesagt: =wir sähen die
schöne Natur |380.30| mit Gunst an=, indem wir an ihrer Form
ein ganz freies (uninteressirtes) Wohlgefallen haben. Denn
in diesem bloßen Geschmacksurtheile wird gar nicht darauf
Rücksicht genommen, zu welchem Zwecke diese Naturschönheiten
existiren: ob um uns eine Lust zu erwecken, oder ohne alle
Beziehung auf uns als Zwecke. In einem teleologischen Urtheile
aber geben wir auch auf diese Beziehung Acht; und da können
|380.35| wir es =als Gunst der Natur ansehen=, daß sie uns
durch Aufstellung so vieler schönen Gestalten zur Kultur hat
beförderlich sein wollen.
Wir wollen in diesem § nichts anders sagen, als daß, wenn wir einmal an
der Natur ein Vermögen entdeckt haben, Producte hervorzubringen, die
nur nach dem Begriffe der Endursachen von uns gedacht werden können,
wir weiter gehen und auch die, welche (oder ihr, obgleich zweckmäßiges,
Verhältniß) es eben nicht nothwendig machen, über den Mechanism der
blind wirkenden Ursachen hinaus ein ander Princip für ihre Möglichkeit
aufzusuchen, dennoch als zu einem System der Zwecke gehörig beurtheilen
dürfen: weil uns die erstere Idee schon, was ihren Grund betrifft, über
die Sinnenwelt hinausführt; da denn die Einheit des übersinnlichen
|381.5| Princips nicht bloß für gewisse Species der Naturwesen, sondern
für das Naturganze als System auf dieselbe Art als gültig betrachtet
werden muß.

§ 68.
Von dem Princip der Teleologie als innerem Princip der
Naturwissenschaft. |381.10|
Die Principien einer Wissenschaft sind derselben entweder innerlich
und werden einheimisch genannt (_principia domestica_); oder sie sind
auf Begriffe, die nur außer ihr Platz finden können, gegründet und
sind =auswärtige= Principien (_peregrina_). Wissenschaften, welche die
letzteren enthalten, #305# legen ihren Lehren Lehnsätze (_Lemmata_)
zum Grunde; d. i. sie |381.15| borgen irgend einen Begriff und mit ihm
einen Grund der Anordnung von einer anderen Wissenschaft.
Eine jede Wissenschaft ist für sich ein System; und es ist nicht genug,
in ihr nach Principien zu bauen und also technisch zu verfahren,
sondern man muß mit ihr, als einem für sich bestehenden Gebäude, auch
architektonisch |381.20| zu Werke gehen und sie nicht wie einen Anbau
und als einen Theil eines andern Gebäudes, sondern als ein Ganzes für
sich behandeln, ob man gleich nachher einen Übergang aus diesem in
jenes oder wechselseitig errichten kann.
Wenn man also für die Naturwissenschaft und in ihren Context den
|381.25| Begriff von Gott hereinbringt, um sich die Zweckmäßigkeit
in der Natur erklärlich zu machen, und hernach diese Zweckmäßigkeit
wiederum braucht, um zu beweisen, daß ein Gott sei: so ist in keiner
von beiden Wissenschaften innerer Bestand; und ein täuschendes Diallele
bringt jede in Unsicherheit, dadurch daß sie ihre Gränzen in einander
laufen lassen. |381.30|
Der Ausdruck eines Zwecks der Natur beugt dieser Verwirrung schon
genugsam vor, um Naturwissenschaft und die Veranlassung, die sie
zur =teleologischen= Beurtheilung ihrer Gegenstände giebt, nicht
mit der Gottesbetrachtung und also einer =theologischen= Ableitung
zu vermengen; und man muß es nicht als unbedeutend ansehen, ob man
jenen Ausdruck |381.35| #306# mit dem eines göttlichen Zwecks in
der Anordnung der Natur verwechsele, oder wohl gar den letztern für
schicklicher und einer frommen Seele angemessener ausgebe, weil es
doch am Ende dahin kommen müsse, jene zweckmäßige Formen in der Natur
von einem weisen Welturheber abzuleiten; sondern sich sorgfältig und
bescheiden auf den Ausdruck, der |382.5| gerade nur so viel sagt, als
wir wissen, nämlich eines Zwecks der Natur, einschränken. Denn ehe
wir noch nach der Ursache der Natur selbst fragen, finden wir in der
Natur und dem Laufe ihrer Erzeugung dergleichen Producte, die nach
bekannten Erfahrungsgesetzen in ihr erzeugt werden, nach welchen die
Naturwissenschaft ihre Gegenstände beurtheilen, mithin auch |382.10|
deren Causalität nach der Regel der Zwecke in ihr selbst suchen muß.
Daher muß sie ihre Gränze nicht überspringen, um das, dessen Begriffe
gar keine Erfahrung angemessen sein kann, und woran man sich allererst
nach Vollendung der Naturwissenschaft zu wagen befugt ist, in sie
selbst als einheimisches Princip hinein zu ziehen. |382.15|
Naturbeschaffenheiten, die sich _a priori_ demonstriren und also
ihrer Möglichkeit nach aus allgemeinen Principien ohne allen Beitritt
der Erfahrung einsehen lassen, können, ob sie gleich eine technische
Zweckmäßigkeit bei sich führen, dennoch, weil sie schlechterdings
nothwendig sind, gar nicht zur Teleologie der Natur, als einer
in die Physik gehörigen |382.20| Methode die Fragen derselben
aufzulösen, gezählt werden. Arithmetische, #307# geometrische
Analogieen, imgleichen allgemeine mechanische Gesetze, so sehr uns
auch die Vereinigung verschiedener dem Anschein nach von einander
ganz unabhängiger Regeln in einem Princip an ihnen befremdend und
bewundernswürdig vorkommen mag, enthalten deswegen keinen Anspruch
|382.25| darauf, teleologische Erklärungsgründe in der Physik zu sein;
und wenn sie gleich in der allgemeinen Theorie der Zweckmäßigkeit
der Dinge der Natur überhaupt mit in Betrachtung gezogen zu werden
verdienen, so würde diese doch anderwärts hin, nämlich in die
Metaphysik, gehören und kein inneres Princip der Naturwissenschaft
ausmachen: wie es wohl |382.30| mit den empirischen Gesetzen der
Naturzwecke an organisirten Wesen nicht allein erlaubt, sondern auch
unvermeidlich ist, die teleologische =Beurtheilungsart= zum Princip
der Naturlehre in Ansehung einer eigenen Classe ihrer Gegenstände zu
gebrauchen.
Damit nun Physik sich genau in ihren Gränzen halte, so abstrahirt
|382.35| sie von der Frage, ob die Naturzwecke es =absichtlich=
oder =unabsichtlich= sind, gänzlich; denn das würde Einmengung in
ein fremdes Geschäft (nämlich das der Metaphysik) sein. Genug,
es sind nach Naturgesetzen, die wir uns nur unter der Idee der
Zwecke als Princip denken können, einzig und allein =erklärbare=
und bloß auf diese Weise ihrer innern Form nach, #308# sogar auch
nur innerlich =erkennbare= Gegenstände. Um sich also auch nicht der
mindesten Anmaßung, als wollte man etwas, was gar nicht in |383.5|
die Physik gehört, nämlich eine übernatürliche Ursache, unter unsere
Erkenntnißgründe mischen, verdächtig zu machen: spricht man in der
Teleologie zwar von der Natur, als ob die Zweckmäßigkeit in ihr
absichtlich sei, aber doch zugleich so, daß man der Natur, d. i.
der Materie, diese Absicht beilegt; wodurch man (weil hierüber kein
Mißverstand Statt |383.10| finden kann, indem von selbst schon keiner
einem leblosen Stoffe Absicht in eigentlicher Bedeutung des Worts
beilegen wird) anzeigen will, daß dieses Wort hier nur ein Princip
der reflectirenden, nicht der bestimmenden Urtheilskraft bedeute und
also keinen besondern Grund der Causalität einführen solle, sondern
auch nur zum Gebrauche der Vernunft eine andere |383.15| Art der
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