Kant's gesammelte Schriften. Band V. Kritik der Urtheilskraft. - 17

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setzen, daß dieser jederzeit nach empirischen Bestimmungsgründen
und also nach solchen, die nur _a posteriori_ durch Sinne gegeben
werden, oder man kann einräumen, daß er aus einem Grunde _a priori_
urtheile. Das erstere wäre der =Empirism= der Kritik des Geschmacks,
das zweite der =Rationalism= derselben. Nach dem =ersten= wäre das
Object unseres Wohlgefallens |346.30| nicht vom =Angenehmen=, nach
dem zweiten, wenn das Urtheil auf bestimmten Begriffen beruhte, nicht
vom =Guten= unterschieden; und so würde alle =Schönheit= aus der Welt
weggeläugnet und nur ein besonderer Namen, vielleicht für eine gewisse
Mischung von beiden vorgenannten Arten des Wohlgefallens, an dessen
Statt übrig bleiben. Allein |346.35| wir haben gezeigt, daß es auch
Gründe des Wohlgefallens _a priori_ gebe, die also mit dem Princip
des Rationalisms zusammen bestehen können, ungeachtet sie nicht in
=bestimmte Begriffe= gefaßt werden können.
Der Rationalism des Princips des Geschmacks ist dagegen entweder der
des =Realisms= der Zweckmäßigkeit, oder des =Idealisms= derselben.
|347.5| Weil nun ein Geschmacksurtheil kein Erkenntnißurtheil und
Schönheit #247# keine Beschaffenheit des Objects, für sich betrachtet,
ist: so kann der Rationalism des Princips des Geschmacks niemals
darin gesetzt werden, daß die Zweckmäßigkeit in diesem Urtheile
als objectiv gedacht werde, d. i. daß das Urtheil theoretisch,
mithin auch logisch (wenn gleich nur in einer |347.10| verworrenen
Beurtheilung) auf die Vollkommenheit des Objects, sondern nur
=ästhetisch=, auf die Übereinstimmung seiner Vorstellung in der
Einbildungskraft mit den wesentlichen Principien der Urtheilskraft
überhaupt, im Subjecte gehe. Folglich kann selbst nach dem Princip des
Rationalisms das Geschmacksurtheil und der Unterschied des Realisms und
|347.15| Idealisms desselben nur darin gesetzt werden, daß entweder
jene subjective Zweckmäßigkeit im erstern Falle als wirklicher
(absichtlicher) =Zweck= der Natur (oder der Kunst) mit unserer
Urtheilskraft übereinzustimmen oder im zweiten Falle nur als eine ohne
Zweck von selbst und zufälliger Weise sich hervorthuende zweckmäßige
Übereinstimmung zu dem Bedürfniß der |347.20| Urtheilskraft in Ansehung
der Natur und ihrer nach besondern Gesetzen erzeugten Formen angenommen
werde.
Dem Realism der ästhetischen Zweckmäßigkeit der Natur, da man nämlich
annehmen möchte, daß der Hervorbringung des Schönen eine Idee desselben
in der hervorbringenden Ursache, nämlich ein =Zweck= zu |347.25|
Gunsten unserer Einbildungskraft, zum Grunde gelegen habe, reden die
#248# schönen Bildungen im Reiche der organisirten Natur gar sehr das
Wort. Die Blumen, Blüthen, ja die Gestalten ganzer Gewächse, die für
ihren eigenen Gebrauch unnöthige, aber für unsern Geschmack gleichsam
ausgewählte Zierlichkeit der thierischen Bildungen von allerlei
Gattungen; vornehmlich |347.30| die unsern Augen so wohlgefällige und
reizende Mannigfaltigkeit und harmonische Zusammensetzung der Farben
(am Fasan, an Schalthieren, Insecten, bis zu den gemeinsten Blumen),
die, indem sie bloß die Oberfläche und auch an dieser nicht einmal die
Figur der Geschöpfe, welche doch noch zu den innern Zwecken derselben
erforderlich sein könnte, betreffen, |347.35| gänzlich auf äußere
Beschauung abgezweckt zu sein scheinen: geben der Erklärungsart
durch Annehmung wirklicher Zwecke der Natur für unsere ästhetische
Urtheilskraft ein großes Gewicht.
Dagegen widersetzt sich dieser Annahme nicht allein die Vernunft
durch ihre Maximen, allerwärts die unnöthige Vervielfältigung der
Principien nach aller Möglichkeit zu verhüten; sondern die Natur zeigt
in ihren |348.5| freien Bildungen überall so viel mechanischen Hang
zu Erzeugung von Formen, die für den ästhetischen Gebrauch unserer
Urtheilskraft gleichsam gemacht zu sein scheinen, ohne den geringsten
Grund zur Vermuthung an die Hand zu geben, daß es dazu noch etwas mehr
als ihres Mechanisms, bloß als Natur, bedürfe, wornach sie auch ohne
alle ihnen zum Grunde |348.10| liegende Idee für unsere Beurtheilung
zweckmäßig sein können. Ich verstehe #249# aber unter einer =freien
Bildung= der Natur =diejenige=, wodurch aus einem =Flüssigen in Ruhe=
durch Verflüchtigung oder Absonderung eines Theils desselben (bisweilen
bloß der Wärmmaterie) das Übrige bei dem Festwerden eine bestimmte
Gestalt oder Gewebe (Figur oder Textur) |348.15| annimmt, die nach
der specifischen Verschiedenheit der Materien verschieden, in eben
derselben aber genau dieselbe ist. Hiezu aber wird, was man unter einer
wahren Flüssigkeit jederzeit versteht, nämlich daß die Materie in ihr
völlig aufgelöset, d. i. nicht als ein bloßes Gemenge fester und darin
bloß schwebender Theile anzusehen sei, vorausgesetzt. |348.20|
Die Bildung geschieht alsdann durch =Anschießen=, d. i. durch ein
plötzliches Festwerden, nicht durch einen allmähligen Übergang aus dem
flüssigen in den festen Zustand, sondern gleichsam durch einen Sprung,
welcher Übergang auch das =Krystallisiren= genannt wird. Das gemeinste
Beispiel von dieser Art Bildung ist das gefrierende Wasser, in welchem
|348.25| sich zuerst gerade Eisstrählchen erzeugen, die in Winkeln von
60 Grad sich zusammenfügen, indeß sich andere an jedem Punkt derselben
eben so ansetzen, bis alles zu Eis geworden ist: so daß während dieser
Zeit das Wasser zwischen den Eisstrählchen nicht allmählig zäher wird,
sondern so vollkommen flüssig ist, als es bei weit größerer Wärme
sein würde, und doch |348.30| die völlige Eiskälte hat. Die sich
absondernde Materie, die im Augenblicke #250# des Festwerdens plötzlich
entwischt, ist ein ansehnliches Quantum von Wärmestoff, dessen Abgang,
da es bloß zum Flüssigsein erfordert ward, dieses nunmehrige Eis
nicht im mindesten kälter, als das kurz vorher in ihm flüssige Wasser
zurückläßt. |348.35|
Viele Salze, imgleichen Steine, die eine krystallinische Figur
haben, werden eben so von einer im Wasser, wer weiß durch was für
Vermittelung aufgelösten Erdart erzeugt. Eben so bilden sich die
drusichten Configurationen vieler Minern, des würflichten Bleiglanzes,
des Rothgüldenerzes u. d. gl., allem Vermuthen nach auch im Wasser
und durch Anschießen der Theile: indem sie durch irgend eine Ursache
genöthigt werden, dieses Vehikel zu verlassen und sich unter einander
in bestimmte äußere Gestalten |349.5| zu vereinigen.
Aber auch innerlich zeigen alle Materien, welche bloß durch Hitze
flüssig waren und durch Erkalten Festigkeit angenommen haben, im
Bruche eine bestimmte Textur und lassen daraus urtheilen, daß, wenn
nicht ihr eigenes Gewicht oder die Luftberührung es gehindert hätte,
sie auch äußerlich |349.10| ihre specifisch eigenthümliche Gestalt
würden gewiesen haben: dergleichen man an einigen Metallen, die nach
der Schmelzung äußerlich erhärtet, inwendig aber noch flüssig waren,
durch Abzapfen des innern, noch flüssigen Theils und nunmehriges
ruhiges Anschießen des übrigen inwendig zurückgebliebenen beobachtet
hat. Viele von jenen mineralischen |349.15| #251# Krystallisationen,
als die Spatdrusen, der Glaskopf, die Eisenblüthe, geben oft überaus
schöne Gestalten, wie sie die Kunst nur immer ausdenken möchte; und die
Glorie in der Höhle von Antiparos ist bloß das Product eines sich durch
Gipslager durchsickernden Wassers.
Das Flüssige ist allem Ansehen nach überhaupt älter als das Feste,
|349.20| und sowohl die Pflanzen als thierische Körper werden
aus flüssiger Nahrungsmaterie gebildet, sofern sie sich in Ruhe
formt: freilich zwar in der letztern zuvörderst nach einer gewissen
ursprünglichen auf Zwecke gerichteten Anlage (die, wie im zweiten
Theile gewiesen werden wird, nicht ästhetisch, sondern teleologisch
nach dem Princip des Realisms beurtheilt |349.25| werden muß);
aber nebenbei doch auch vielleicht als dem allgemeinen Gesetze der
Verwandtschaft der Materien gemäß anschießend und sich in Freiheit
bildend. So wie nun die in einer Atmosphäre, welche ein Gemisch
verschiedener Luftarten ist, aufgelösten wäßrigen Flüssigkeiten,
wenn sich die letzeren durch Abgang der Wärme von jener scheiden,
Schneefiguren |349.30| erzeugen, die nach Verschiedenheit der
dermaligen Luftmischung von oft sehr künstlich scheinender und überaus
schöner Figur sind: so läßt sich, ohne dem teleologischen Princip
der Beurtheilung der Organisation etwas zu entziehen, wohl denken:
daß, was die Schönheit der Blumen, der Vogelfedern, der Muscheln
ihrer Gestalt sowohl als Farbe nach betrifft, diese |349.35| #252#
der Natur und ihrem Vermögen, sich in ihrer Freiheit ohne besondere
darauf gerichtete Zwecke nach chemischen Gesetzen durch Absetzung der
zur Organisation erforderlichen Materie auch ästhetisch-zweckmäßig zu
bilden, zugeschrieben werden könne.
Was aber das Princip der =Idealität= der Zweckmäßigkeit im Schönen
der Natur, als dasjenige, welches wir im ästhetischen Urtheile
selbst jederzeit zum Grunde legen, und welches uns keinen Realism
eines |350.5| Zwecks derselben für unsere Vorstellungskraft zum
Erklärungsgrunde zu brauchen erlaubt, geradezu beweiset: ist, daß wir
in der Beurtheilung der Schönheit überhaupt das Richtmaß derselben
_a priori_ in uns selbst suchen, und die ästhetische Urtheilskraft
in Ansehung des Urtheils, ob etwas schön sei oder nicht, selbst
gesetzgebend ist, welches bei Annehmung des Realisms |350.10| der
Zweckmäßigkeit der Natur nicht Statt finden kann, weil wir da von
der Natur lernen müßten, was wir schön zu finden hätten, und das
Geschmacksurtheil empirischen Principien unterworfen sein würde. Denn
in einer solchen Beurtheilung kommt es nicht darauf an, was die Natur
ist, oder auch für uns als Zweck ist, sondern wie wir sie aufnehmen. Es
|350.15| würde immer eine objective Zweckmäßigkeit der Natur sein, wenn
sie für unser Wohlgefallen ihre Formen gebildet hätte; und nicht eine
subjective Zweckmäßigkeit, welche auf dem Spiele der Einbildungskraft
in ihrer Freiheit #253# beruhte, wo es Gunst ist, womit wir die Natur
aufnehmen, nicht Gunst, die sie uns erzeigt. Die Eigenschaft der Natur,
daß sie für uns |350.20| Gelegenheit enthält, die innere Zweckmäßigkeit
in dem Verhältnisse unserer Gemüthskräfte in Beurtheilung gewisser
Producte derselben wahrzunehmen, und zwar als eine solche, die aus
einem übersinnlichen Grunde für nothwendig und allgemeingültig erklärt
werden soll, kann nicht Naturzweck sein, oder vielmehr von uns als
ein solcher beurtheilt werden: weil sonst |350.25| das Urtheil,
das dadurch bestimmt würde, Heteronomie, aber nicht, wie es einem
Geschmacksurtheile geziemt, frei sein und Autonomie zum Grunde haben
würde.
In der schönen Kunst ist das Princip des Idealisms der Zweckmäßigkeit
noch deutlicher zu erkennen. Denn daß hier nicht ein ästhetischer
|350.30| Realism derselben durch Empfindungen (wobei sie statt schöner
bloß angenehme Kunst sein würde) angenommen werden könne: das hat
sie mit der schönen Natur gemein. Allein daß das Wohlgefallen durch
ästhetische Ideen nicht von der Erreichung bestimmter Zwecke (als
mechanisch absichtliche Kunst) abhängen müsse, folglich selbst im
Rationalism des |350.35| Princips Idealität der Zwecke, nicht Realität
derselben zum Grunde liege: leuchtet auch schon dadurch ein, daß
schöne Kunst als solche nicht als ein Product des Verstandes und
der Wissenschaft, sondern des Genies betrachtet werden muß und also
durch =ästhetische= Ideen, welche von Vernunftideen bestimmter Zwecke
wesentlich unterschieden sind, ihre Regel bekomme. #254#
So wie die =Idealität= der Gegenstände der Sinne als Erscheinungen
|351.5| die einzige Art ist, die Möglichkeit zu erklären, daß ihre
Formen _a priori_ bestimmt werden können: so ist auch der =Idealism=
der Zweckmäßigkeit in Beurtheilung des Schönen der Natur und der Kunst
die einzige Voraussetzung, unter der allein die Kritik die Möglichkeit
eines Geschmacksurtheils, welches _a priori_ Gültigkeit für jedermann
fordert (ohne doch die |351.10| Zweckmäßigkeit, die am Objecte
vorgestellt wird, auf Begriffe zu gründen), erklären kann.

§ 59.
Von der Schönheit als Symbol der Sittlichkeit.
Die Realität unserer Begriffe darzuthun, werden immer Anschauungen
|351.15| erfordert. Sind es empirische Begriffe, so heißen die
letzteren =Beispiele=. Sind jene reine Verstandesbegriffe, so werden
die letzteren =Schemate= genannt. Verlangt man gar, daß die objective
Realität der Vernunftbegriffe, d. i. der Ideen, und zwar zum Behuf des
theoretischen Erkenntnisses derselben dargethan werde, so begehrt man
etwas Unmögliches, |351.20| weil ihnen schlechterdings keine Anschauung
angemessen gegeben werden kann.
Alle =Hypotypose= (Darstellung, _subiectio sub adspectum_) als
Versinnlichung #255# ist zwiefach: entweder =schematisch=, da einem
Begriffe, den der Verstand faßt, die correspondirende Anschauung _a
priori_ gegeben wird; |351.25| oder =symbolisch=, da einem Begriffe,
den nur die Vernunft denken und dem keine sinnliche Anschauung
angemessen sein kann, eine solche untergelegt wird, mit welcher das
Verfahren der Urtheilskraft demjenigen, was sie im Schematisiren
beobachtet, bloß analogisch ist, d. i. mit ihm bloß der Regel dieses
Verfahrens, nicht der Anschauung selbst, mithin bloß der |351.30| Form
der Reflexion, nicht dem Inhalte nach übereinkommt.
Es ist ein von den neuern Logikern zwar angenommener, aber
sinnverkehrender, unrechter Gebrauch des Worts =symbolisch=, wenn man
es der =intuitiven= Vorstellungsart entgegensetzt; denn die symbolische
ist nur eine Art der intuitiven. Die letztere (die intuitive) kann
nämlich in die |351.35| =schematische= und in die =symbolische=
Vorstellungsart eingetheilt werden. Beide sind Hypotyposen, d. i.
Darstellungen (_exhibitiones_): nicht bloße =Charakterismen=, d. i.
Bezeichnungen der Begriffe durch begleitende sinnliche Zeichen, die gar
nichts zu der Anschauung des Objects Gehöriges enthalten, sondern nur
jenen nach dem Gesetze der Association der Einbildungskraft, mithin
in subjectiver Absicht zum Mittel der Reproduction |352.5| dienen;
dergleichen sind entweder Worte, oder sichtbare (algebraische, #256#
selbst mimische) Zeichen, als bloße =Ausdrücke= für Begriffe[23].
[23] Das Intuitive der Erkenntniß muß dem Discursiven (nicht
dem Symbolischen) entgegen gesetzt werden. Das erstere ist nun
entweder =schematisch= durch |352.35| =Demonstration=; oder
=symbolisch= als Vorstellung nach einer bloßen =Analogie=.
Alle Anschauungen, die man Begriffen _a priori_ unterlegt, sind also
entweder =Schemate= oder =Symbole=, wovon die erstern directe, die
zweiten indirecte Darstellungen des Begriffs enthalten. Die erstern
thun dieses |352.10| demonstrativ, die zweiten vermittelst einer
Analogie (zu welcher man sich auch empirischer Anschauungen bedient),
in welcher die Urtheilskraft ein doppeltes Geschäft verrichtet,
erstlich den Begriff auf den Gegenstand einer sinnlichen Anschauung
und dann zweitens die bloße Regel der Reflexion über jene Anschauung
auf einen ganz andern Gegenstand, von |352.15| dem der erstere nur
das Symbol ist, anzuwenden. So wird ein monarchischer Staat durch
einen beseelten Körper, wenn er nach inneren Volksgesetzen, durch eine
bloße Maschine aber (wie etwa eine Handmühle), wenn er durch einen
einzelnen absoluten Willen beherrscht wird, in beiden Fällen aber nur
=symbolisch= vorgestellt. Denn zwischen einem despotischen |352.20|
Staate und einer Handmühle ist zwar keine Ähnlichkeit, wohl aber
zwischen den Regeln, über beide und ihre Causalität zu reflectiren.
Dies Geschäft ist bis jetzt noch wenig auseinander gesetzt worden,
so sehr es #257# auch eine tiefere Untersuchung verdient; allein
hier ist nicht der Ort, sich dabei aufzuhalten. Unsere Sprache ist
voll von dergleichen indirecten |352.25| Darstellungen nach einer
Analogie, wodurch der Ausdruck nicht das eigentliche Schema für den
Begriff, sondern bloß ein Symbol für die Reflexion enthält. So sind
die Wörter =Grund= (Stütze, Basis), =Abhängen= (von oben Gehalten
werden), woraus =Fließen= (statt Folgen), =Substanz= (wie Locke sich
ausdrückt: der Träger der Accidenzen) und unzählige andere |352.30|
nicht schematische, sondern symbolische Hypotyposen und Ausdrücke für
Begriffe nicht vermittelst einer directen Anschauung, sondern nur nach
einer Analogie mit derselben, d. i. der Übertragung der Reflexion über
einen Gegenstand der Anschauung auf einen ganz andern Begriff, dem
vielleicht nie eine Anschauung direct correspondiren kann. Wenn man
eine bloße Vorstellungsart schon Erkenntniß nennen darf (welches, wenn
sie ein Princip nicht der theoretischen Bestimmung des Gegenstandes
ist, was er an sich sei, sondern der praktischen, was die Idee von
ihm für uns |353.5| und den zweckmäßigen Gebrauch derselben werden
soll, wohl erlaubt ist): so ist alle unsere Erkenntniß von Gott bloß
symbolisch; und der, welcher sie mit den Eigenschaften Verstand, Wille
u. s. w., die allein an Weltwesen ihre objective Realität beweisen,
für schematisch nimmt, geräth in den Anthropomorphism, so wie, wenn er
alles Intuitive wegläßt, in den |353.10| #258# Deism, wodurch überall
nichts, auch nicht in praktischer Absicht, erkannt wird.
Nun sage ich: das Schöne ist das Symbol des Sittlich-Guten; und auch
nur in dieser Rücksicht (einer Beziehung, die jedermann natürlich
ist, und die auch jedermann andern als Pflicht zumuthet) gefällt es
mit einem |353.15| Anspruche auf jedes andern Beistimmung, wobei sich
das Gemüth zugleich einer gewissen Veredlung und Erhebung über die
bloße Empfänglichkeit einer Lust durch Sinneneindrücke bewußt ist und
anderer Werth auch nach einer ähnlichen Maxime ihrer Urtheilskraft
schätzt. Das ist das =Intelligibele=, worauf, wie der vorige Paragraph
Anzeige that, der Geschmack |353.20| hinaussieht, wozu nämlich selbst
unsere oberen Erkenntnißvermögen zusammenstimmen, und ohne welches
zwischen ihrer Natur, verglichen mit den Ansprüchen, die der Geschmack
macht, lauter Widersprüche erwachsen würden. In diesem Vermögen sieht
sich die Urtheilskraft nicht, wie sonst in empirischer Beurtheilung
einer Heteronomie der Erfahrungsgesetze unterworfen: |353.25| sie
giebt in Ansehung der Gegenstände eines so reinen Wohlgefallens
ihr selbst das Gesetz, so wie die Vernunft es in Ansehung des
Begehrungsvermögens thut; und sieht sich sowohl wegen dieser innern
Möglichkeit im Subjecte, als wegen der äußern Möglichkeit einer damit
übereinstimmenden Natur auf etwas im Subjecte selbst und außer ihm,
|353.30| #259# was nicht Natur, auch nicht Freiheit, doch aber mit
dem Grunde der letzteren, nämlich dem Übersinnlichen, verknüpft ist,
bezogen, in welchem das theoretische Vermögen mit dem praktischen auf
gemeinschaftliche und unbekannte Art zur Einheit verbunden wird. Wir
wollen einige Stücke dieser Analogie anführen, indem wir zugleich die
Verschiedenheit derselben |353.35| nicht unbemerkt lassen.
1) Das Schöne gefällt =unmittelbar= (aber nur in der reflectirenden
Anschauung, nicht wie Sittlichkeit im Begriffe). 2) Es gefällt
=ohne alles Interesse= (das Sittlich-Gute zwar nothwendig mit einem
Interesse, aber nicht einem solchen, was vor dem Urtheile über das
Wohlgefallen vorhergeht, verbunden, sondern was dadurch allererst
bewirkt wird). 3) Die =Freiheit= der Einbildungskraft (also der
Sinnlichkeit unseres |354.5| Vermögens) wird in der Beurtheilung
des Schönen mit der Gesetzmäßigkeit des Verstandes als einstimmig
vorgestellt (im moralischen Urtheile wird die Freiheit des Willens
als Zusammenstimmung des letzteren mit sich selbst nach allgemeinen
Vernunftgesetzen gedacht). 4) Das subjective Princip der Beurtheilung
des Schönen wird als =allgemein=, d. i. für |354.10| jedermann gültig,
aber durch keinen allgemeinen Begriff kenntlich vorgestellt (das
objective Princip der Moralität wird auch für allgemein, d. i. für
alle Subjecte, zugleich auch für alle Handlungen desselben Subjects,
und dabei durch einen allgemeinen Begriff kenntlich erklärt). Daher
ist #260# das moralische Urtheil nicht allein bestimmter constitutiver
Principien |354.15| fähig, sondern ist =nur= durch Gründung der Maximen
auf dieselben und ihre Allgemeinheit möglich.
Die Rücksicht auf diese Analogie ist auch dem gemeinen Verstande
gewöhnlich; und wir benennen schöne Gegenstände der Natur oder der
Kunst oft mit Namen, die eine sittliche Beurtheilung zum Grunde zu
legen |354.20| scheinen. Wir nennen Gebäude oder Bäume majestätisch
und prächtig, oder Gefilde lachend und fröhlich; selbst Farben werden
unschuldig, bescheiden, zärtlich genannt, weil sie Empfindungen
erregen, die etwas mit dem Bewußtsein eines durch moralische Urtheile
bewirkten Gemüthszustandes Analogisches enthalten. Der Geschmack
macht gleichsam den Übergang |354.25| vom Sinnenreiz zum habituellen
moralischen Interesse ohne einen zu gewaltsamen Sprung möglich, indem
er die Einbildungskraft auch in ihrer Freiheit als zweckmäßig für den
Verstand bestimmbar vorstellt und sogar an Gegenständen der Sinne auch
ohne Sinnenreiz ein freies Wohlgefallen finden lehrt. |354.30|

§ 60. #261#
Anhang.
Von der Methodenlehre des Geschmacks.
Die Eintheilung einer Kritik in Elementarlehre und Methodenlehre,
welche vor der Wissenschaft vorhergeht, läßt sich auf die
Geschmackskritik |354.35| nicht anwenden: weil es keine Wissenschaft
des Schönen giebt noch geben kann, und das Urtheil des Geschmacks
nicht durch Principien bestimmbar ist. Denn was das Wissenschaftliche
in jeder Kunst anlangt, welches auf =Wahrheit= in der Darstellung
ihres Objects geht, so ist dieses zwar die unumgängliche Bedingung
(_conditio sine qua non_) der schönen Kunst, |355.5| aber diese nicht
selber. Es giebt also für die schöne Kunst nur eine =Manier= (_modus_),
nicht =Lehrart= (_methodus_). Der Meister muß es vormachen, was und
wie es der Schüler zu Stande bringen soll; und die allgemeinen Regeln,
worunter er zuletzt sein Verfahren bringt, können eher dienen, die
Hauptmomente desselben gelegentlich in Erinnerung zu |355.10| bringen,
als sie ihm vorzuschreiben. Hiebei muß dennoch auf ein gewisses Ideal
Rücksicht genommen werden, welches die Kunst vor Augen haben muß,
ob sie es gleich in ihrer Ausübung nie völlig erreicht. Nur durch
die Aufweckung der Einbildungskraft des Schülers zur Angemessenheit
mit einem gegebenen Begriffe, durch die angemerkte Unzulänglichkeit
des |355.15| #262# Ausdrucks für die Idee, welche der Begriff selbst
nicht erreicht, weil sie ästhetisch ist, und durch scharfe Kritik kann
verhütet werden, daß die Beispiele, die ihm vorgelegt werden, von ihm
nicht sofort für Urbilder und etwa keiner noch höhern Norm und eigener
Beurtheilung unterworfene Muster der Nachahmung gehalten und so das
Genie, mit ihm aber auch |355.20| die Freiheit der Einbildungskraft
selbst in ihrer Gesetzmäßigkeit erstickt werde, ohne welche keine
schöne Kunst, selbst nicht einmal ein richtiger sie beurtheilender
eigener Geschmack möglich ist.
Die Propädeutik zu aller schönen Kunst, sofern es auf den höchsten
Grad ihrer Vollkommenheit angelegt ist, scheint nicht in Vorschriften,
sondern |355.25| in der Cultur der Gemüthskräfte durch diejenigen
Vorkenntnisse zu liegen, welche man _humaniora_ nennt: vermuthlich
weil =Humanität= einerseits das allgemeine =Theilnehmungsgefühl=,
andererseits das Vermögen sich innigst und allgemein =mittheilen=
zu können bedeutet; welche Eigenschaften, zusammen verbunden, die
der Menschheit angemessene |355.30| Geselligkeit ausmachen, wodurch
sie sich von der thierischen Eingeschränktheit unterscheidet. Das
Zeitalter sowohl als die Völker, in welchen der rege Trieb zur
=gesetzlichen= Geselligkeit, wodurch ein Volk ein dauerndes gemeines
Wesen ausmacht, mit den großen Schwierigkeiten rang, welche die
schwere Aufgabe, Freiheit (und also auch Gleichheit) mit |355.35|
#263# einem Zwange (mehr der Achtung und Unterwerfung aus Pflicht als
Furcht) zu vereinigen, umgeben; ein solches Zeitalter und ein solches
Volk mußte die Kunst der wechselseitigen Mittheilung der Ideen des
ausgebildetesten Theils mit dem roheren, die Abstimmung der Erweiterung
und Verfeinerung der ersteren zur natürlichen Einfalt und Originalität
des letzteren und auf diese Art dasjenige Mittel zwischen der höheren
Cultur und der genügsamen Natur zuerst erfinden, welches den richtigen,
nach keinen allgemeinen |356.5| Regeln anzugebenden Maßstab auch für
den Geschmack, als allgemeinen Menschensinn, ausmacht.
Schwerlich wird ein späteres Zeitalter jene Muster entbehrlich machen:
weil es der Natur immer weniger nahe sein wird und sich zuletzt, ohne
bleibende Beispiele von ihr zu haben, kaum einen Begriff von der
glücklichen |356.10| Vereinigung des gesetzlichen Zwanges der höchsten
Cultur mit der Kraft und Richtigkeit der ihren eigenen Werth fühlenden
freien Natur in einem und demselben Volke zu machen im Stande sein
möchte.
Da aber der Geschmack im Grunde ein Beurtheilungsvermögen der
Versinnlichung sittlicher Ideen (vermittelst einer gewissen Analogie
der |356.15| Reflexion über beide) ist, wovon auch und von der darauf
zu gründenden größeren Empfänglichkeit für das Gefühl aus den letzteren
(welches das moralische heißt) diejenige Lust sich ableitet, welche
der Geschmack als für die Menschheit überhaupt, nicht bloß für eines
Jeden Privatgefühl gültig #264# erklärt: so leuchtet ein, daß die wahre
Propädeutik zur Gründung des |356.20| Geschmacks die Entwickelung
sittlicher Ideen und die Cultur des moralischen Gefühls sei; da, nur
wenn mit diesem die Sinnlichkeit in Einstimmung gebracht wird, der
ächte Geschmack eine bestimmte, unveränderliche Form annehmen kann.


Der #265#
Kritik der Urtheilskraft


Zweiter Theil.
Kritik der teleologischen Urtheilskraft.

§ 61. #267#
Von der objectiven Zweckmäßigkeit der Natur.
Man hat nach transscendentalen Principien guten Grund, eine subjective
Zweckmäßigkeit der Natur in ihren besondern Gesetzen zu der Faßlichkeit
für die menschliche Urtheilskraft und der Möglichkeit der Verknüpfung
|359.5| der besondern Erfahrungen in ein System derselben anzunehmen;
wo dann unter den vielen Producten derselben auch solche als möglich
erwartet werden können, die, als ob sie ganz eigentlich für unsere
Urtheilskraft angelegt wären, solche specifische ihr angemessene
Formen enthalten, welche durch ihre Mannigfaltigkeit und Einheit die
Gemüthskräfte (die im Gebrauche |359.10| dieses Vermögens im Spiele
sind) gleichsam zu stärken und zu unterhalten dienen, und denen man
daher den Namen =schöner= Formen beilegt.
Daß aber Dinge der Natur einander als Mittel zu Zwecken dienen, und
ihre Möglichkeit selbst nur durch diese Art von Causalität hinreichend
|359.15| verständlich sei, dazu haben wir gar keinen Grund in der
allgemeinen Idee der Natur, als Inbegriffs der Gegenstände der Sinne.
Denn im obigen #268# Falle konnte die Vorstellung der Dinge, weil sie
etwas in uns ist, als zu der innerlich zweckmäßigen Stimmung unserer
Erkenntnißvermögen geschickt und tauglich, ganz wohl auch _a priori_
gedacht werden; wie aber |359.20| Zwecke, die nicht die unsrigen sind,
und die auch der Natur (welche wir nicht als intelligentes Wesen
annehmen) nicht zukommen, doch eine besondere Art der Causalität,
wenigstens eine ganz eigne Gesetzmäßigkeit derselben ausmachen können
oder sollen, läßt sich _a priori_ gar nicht mit einigem Grunde
präsumiren. Was aber noch mehr ist, so kann uns selbst |359.25| die
Erfahrung die Wirklichkeit derselben nicht beweisen; es müßte denn eine
Vernünftelei vorhergegangen sein, die nur den Begriff des Zwecks in
die Natur der Dinge hineinspielt, aber ihn nicht von den Objecten und
ihrer Erfahrungserkenntniß hernimmt, denselben also mehr braucht, die
Natur nach der Analogie mit einem subjectiven Grunde der Verknüpfung
der Vorstellungen in uns begreiflich zu machen, als sie aus objectiven
Gründen zu erkennen. |360.5|
Überdem ist die objective Zweckmäßigkeit, als Princip der Möglichkeit
der Dinge der Natur, so weit davon entfernt, mit dem Begriffe derselben
=nothwendig= zusammenzuhängen: daß sie vielmehr gerade das ist, worauf
man sich vorzüglich beruft, um die Zufälligkeit derselben (der Natur)
und ihrer Form daraus zu beweisen. Denn wenn man z. B. den |360.10| Bau
eines Vogels, die Höhlung in seinen Knochen, die Lage seiner Flügel
#269# zur Bewegung und des Schwanzes zum Steuern u. s. w. anführt:
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