Kant's gesammelte Schriften. Band V. Kritik der Urtheilskraft. - 14

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und dafür z. B. den Tod (in einem schönen Genius), den Kriegsmuth (am
Mars) durch eine Allegorie oder Attribute, die sich gefällig ausnehmen,
mithin nur indirect vermittelst einer Auslegung |312.25| der Vernunft
und nicht für bloß ästhetische Urtheilskraft vorzustellen erlaubt.
So viel von der schönen Vorstellung eines Gegenstandes, die eigentlich
nur die Form der Darstellung eines Begriffs ist, durch welche dieser
allgemein mitgetheilt wird. — Diese Form aber dem Producte der schönen
|312.30| Kunst zu geben, dazu wird bloß Geschmack erfordert, an welchem
der Künstler, nachdem er ihn durch mancherlei Beispiele der Kunst oder
der Natur geübt und berichtigt hat, sein Werk hält und nach manchen oft
mühsamen Versuchen denselben zu befriedigen diejenige Form findet, die
ihm Genüge thut: daher diese nicht gleichsam eine Sache der Eingebung,
|312.35| oder eines freien Schwunges der Gemüthskräfte, sondern einer
langsamen und gar peinlichen Nachbesserung ist, um sie dem Gedanken
angemessen #191# und doch der Freiheit im Spiele derselben nicht
nachtheilig werden zu lassen.
Geschmack ist aber bloß ein Beurtheilungs-, nicht ein productives
Vermögen; und was ihm gemäß ist, ist darum eben nicht ein Werk der
schönen Kunst: es kann ein zur nützlichen und mechanischen Kunst,
oder |313.5| gar zur Wissenschaft gehöriges Product nach bestimmten
Regeln sein, die gelernt werden können und genau befolgt werden müssen.
Die gefällige Form aber, die man ihm giebt, ist nur das Vehikel der
Mittheilung und eine Manier gleichsam des Vortrages, in Ansehung
dessen man noch in gewissem Maße frei bleibt, wenn er doch übrigens
an einen bestimmten |313.10| Zweck gebunden ist. So verlangt man, daß
das Tischgeräth, oder auch eine moralische Abhandlung, sogar eine
Predigt diese Form der schönen Kunst, ohne doch =gesucht= zu scheinen,
an sich haben müsse; man wird sie aber darum nicht Werke der schönen
Kunst nennen. Zu der letzteren aber wird ein Gedicht, eine Musik, eine
Bildergallerie u. d. gl. gezählt; und da |313.15| kann man an einem
seinsollenden Werke der schönen Kunst oftmals Genie ohne Geschmack, an
einem andern Geschmack ohne Genie wahrnehmen.

§ 49. #192#
Von den Vermögen des Gemüths, welche das Genie ausmachen. |313.20|
Man sagt von gewissen Producten, von welchen man erwartet, daß sie
sich, zum Theil wenigstens, als schöne Kunst zeigen sollten: sie sind
ohne =Geist=; ob man gleich an ihnen, was den Geschmack betrifft,
nichts zu tadeln findet. Ein Gedicht kann recht nett und elegant sein,
aber es ist ohne Geist. Eine Geschichte ist genau und ordentlich,
aber ohne Geist. Eine |313.25| feierliche Rede ist gründlich und
zugleich zierlich, aber ohne Geist. Manche Conversation ist nicht ohne
Unterhaltung, aber doch ohne Geist; selbst von einem Frauenzimmer sagt
man wohl: sie ist hübsch, gesprächig und artig, aber ohne Geist. Was
ist denn das, was man hier unter Geist versteht?
=Geist= in ästhetischer Bedeutung heißt das belebende Princip im
Gemüthe. |313.30| Dasjenige aber, wodurch dieses Princip die Seele
belebt, der Stoff, den es dazu anwendet, ist das, was die Gemüthskräfte
zweckmäßig in Schwung versetzt, d. i. in ein solches Spiel, welches
sich von selbst erhält und selbst die Kräfte dazu stärkt.
Nun behaupte ich, dieses Princip sei nichts anders, als das
Vermögen |313.35| der Darstellung =ästhetischer Ideen=; unter
einer ästhetischen Idee aber verstehe ich diejenige Vorstellung der
Einbildungskraft, die viel zu denken veranlaßt, ohne daß ihr doch
irgend ein bestimmter Gedanke, #193# d. i. =Begriff=, adäquat sein
kann, die folglich keine Sprache völlig erreicht und verständlich
machen kann. — Man sieht leicht, daß sie das |314.5| Gegenstück
(Pendant) von einer =Vernunftidee= sei, welche umgekehrt ein Begriff
ist, dem keine =Anschauung= (Vorstellung der Einbildungskraft) adäquat
sein kann.
Die Einbildungskraft (als productives Erkenntnißvermögen) ist nämlich
sehr mächtig in Schaffung gleichsam einer andern Natur aus dem |314.10|
Stoffe, den ihr die wirkliche giebt. Wir unterhalten uns mit ihr,
wo uns die Erfahrung zu alltäglich vorkommt; bilden diese auch wohl
um: zwar noch immer nach analogischen Gesetzen, aber doch auch nach
Principien, die höher hinauf in der Vernunft liegen (und die uns eben
sowohl natürlich sind als die, nach welchen der Verstand die empirische
Natur auffaßt); |314.15| wobei wir unsere Freiheit vom Gesetze der
Association (welches dem empirischen Gebrauche jenes Vermögens anhängt)
fühlen, nach welchem uns von der Natur zwar Stoff geliehen, dieser aber
von uns zu etwas ganz anderem, nämlich dem, was die Natur übertrifft,
verarbeitet werden kann.
Man kann dergleichen Vorstellungen der Einbildungskraft =Ideen=
|314.20| nennen: eines Theils darum, weil sie zu etwas über die
Erfahrungsgränze hinaus Liegendem wenigstens streben und so einer
Darstellung der Vernunftbegriffe (der intellectuellen Ideen) nahe
zu kommen suchen, welches #194# ihnen den Anschein einer objectiven
Realität giebt; andrerseits und zwar hauptsächlich, weil ihnen als
innern Anschauungen kein Begriff völlig |314.25| adäquat sein kann.
Der Dichter wagt es, Vernunftideen von unsichtbaren Wesen, das Reich
der Seligen, das Höllenreich, die Ewigkeit, die Schöpfung u. d. gl.,
zu versinnlichen; oder auch das, was zwar Beispiele in der Erfahrung
findet, z. B. den Tod, den Neid und alle Laster, imgleichen die Liebe,
den Ruhm u. d. gl., über die Schranken der Erfahrung hinaus |314.30|
vermittelst einer Einbildungskraft, die dem Vernunft-Vorspiele in
Erreichung eines Größten nacheifert, in einer Vollständigkeit sinnlich
zu machen, für die sich in der Natur kein Beispiel findet; und es ist
eigentlich die Dichtkunst, in welcher sich das Vermögen ästhetischer
Ideen in seinem ganzen Maße zeigen kann. Dieses Vermögen aber, für
sich allein |314.35| betrachtet, ist eigentlich nur ein Talent (der
Einbildungskraft).
Wenn nun einem Begriffe eine Vorstellung der Einbildungskraft
untergelegt wird, die zu seiner Darstellung gehört, aber für sich
allein so viel zu denken veranlaßt, als sich niemals in einem
bestimmten Begriff zusammenfassen läßt, mithin den Begriff selbst auf
unbegränzte Art ästhetisch erweitert: so ist die Einbildungskraft
hiebei schöpferisch und bringt das Vermögen intellectueller Ideen
(die Vernunft) in Bewegung, |315.5| mehr nämlich bei Veranlassung
einer Vorstellung zu denken (was zwar zu dem Begriffe des Gegenstandes
gehört), als in ihr aufgefaßt und deutlich #195# gemacht werden kann.
Man nennt diejenigen Formen, welche nicht die Darstellung eines
gegebenen Begriffs selber ausmachen, sondern nur als Nebenvorstellungen
|315.10| der Einbildungskraft die damit verknüpften Folgen und
die Verwandtschaft desselben mit andern ausdrücken, =Attribute=
(ästhetische) eines Gegenstandes, dessen Begriff als Vernunftidee
nicht adäquat dargestellt werden kann. So ist der Adler Jupiters mit
dem Blitze in den Klauen ein Attribut des mächtigen Himmelskönigs und
der Pfau der prächtigen |315.15| Himmelskönigin. Sie stellen nicht
wie die =logischen Attribute= das, was in unsern Begriffen von der
Erhabenheit und Majestät der Schöpfung liegt, sondern etwas anderes
vor, was der Einbildungskraft Anlaß giebt, sich über eine Menge von
verwandten Vorstellungen zu verbreiten, die mehr denken lassen, als man
in einem durch Worte bestimmten Begriff |315.20| ausdrücken kann; und
geben eine =ästhetische Idee=, die jener Vernunftidee statt logischer
Darstellung dient, eigentlich aber um das Gemüth zu beleben, indem sie
ihm die Aussicht in ein unabsehliches Feld verwandter Vorstellungen
eröffnet. Die schöne Kunst aber thut dieses nicht allein in der Malerei
oder Bildhauerkunst (wo der Namen der Attribute gewöhnlich |315.25|
gebraucht wird); sondern die Dichtkunst und Beredsamkeit nehmen den
Geist, der ihre Werke belebt, auch lediglich von den ästhetischen
Attributen der Gegenstände her, welche den logischen zu Seite gehen und
der Einbildungskraft #196# einen Schwung geben, mehr dabei, obzwar auf
unentwickelte Art, zu denken, als sich in einem Begriffe, mithin in
einem bestimmten |315.30| Sprachausdrucke zusammenfassen läßt. — Ich
muß mich der Kürze wegen nur auf wenige Beispiele einschränken.
Wenn der große König sich in einem seiner Gedichte so ausdrückt: »Laßt
uns aus dem Leben ohne Murren weichen und ohne etwas zu bedauern,
indem wir die Welt noch alsdann mit Wohlthaten überhäuft zurücklassen.
|315.35| So verbreitet die Sonne, nachdem sie ihren Tageslauf vollendet
hat, noch ein mildes Licht am Himmel; und die letzten Strahlen, die
sie in die Lüfte schickt, sind ihre letzten Seufzer für das Wohl
der Welt«: so belebt er seine Vernunftidee von weltbürgerlicher
Gesinnung noch am Ende des Lebens durch ein Attribut, welches die
Einbildungskraft (in der Erinnerung an alle Annehmlichkeiten eines
vollbrachten schönen Sommertages, die uns ein heiterer Abend ins Gemüth
ruft) |316.5| jener Vorstellung beigesellt, und welches eine Menge
von Empfindungen und Nebenvorstellungen rege macht, für die sich kein
Ausdruck findet. Andererseits kann sogar ein intellectueller Begriff
umgekehrt zum Attribut einer Vorstellung der Sinne dienen und so diese
letztere durch die Idee des Übersinnlichen beleben; aber nur indem
das Ästhetische, was dem Bewußtsein |316.10| des letztern subjectiv
anhänglich ist, hiezu gebraucht wird. So #197# sagt z. B. ein gewisser
Dichter in der Beschreibung eines schönen Morgens: »Die Sonne quoll
hervor, wie Ruh aus Tugend quillt.« Das Bewußtsein der Tugend, wenn man
sich auch nur in Gedanken in die Stelle eines Tugendhaften versetzt,
verbreitet im Gemüthe eine Menge erhabener |316.15| und beruhigender
Gefühle und eine gränzenlose Aussicht in eine frohe Zukunft, die kein
Ausdruck, welcher einem bestimmten Begriffe angemessen ist, völlig
erreicht.[16]
[16] Vielleicht ist nie etwas Erhabneres gesagt, oder ein
Gedanke erhabener ausgedrückt worden, als in jener Aufschrift
über dem Tempel der =Isis= (der Mutter =Natur=): »Ich bin
alles, was da ist, was da war, und was da sein wird, und
meinen Schleier hat kein Sterblicher aufgedeckt.« =Segner=
benutzte diese Idee durch eine sinnreiche seiner Naturlehre
vorgesetzte Vignette, um seinen Lehrling, den er in
|316.35| diesen Tempel zu führen bereit war, vorher mit dem
heiligen Schauer zu erfüllen, der das Gemüth zu feierlicher
Aufmerksamkeit stimmen soll.
Mit einem Worte, die ästhetische Idee ist eine einem gegebenen Begriffe
beigesellte Vorstellung der Einbildungskraft, welche mit einer solchen
|316.20| Mannigfaltigkeit der Theilvorstellungen in dem freien
Gebrauche derselben verbunden ist, daß für sie kein Ausdruck, der
einen bestimmten Begriff bezeichnet, gefunden werden kann, die also zu
einem Begriffe viel Unnennbares hinzu denken läßt, dessen Gefühl die
Erkenntnißvermögen belebt und mit der Sprache, als bloßem Buchstaben,
Geist verbindet. |316.25|
Die Gemüthskräfte also, deren Vereinigung (in gewissem Verhältnisse)
#198# das =Genie= ausmacht, sind Einbildungskraft und Verstand. Nur, da
im Gebrauch der Einbildungskraft zum Erkenntnisse die Einbildungskraft
unter dem Zwange des Verstandes und der Beschränkung unterworfen ist,
dem Begriffe desselben angemessen zu sein; in ästhetischer Absicht
|316.30| aber die Einbildungskraft frei ist, um noch über jene
Einstimmung zum Begriffe, doch ungesucht reichhaltigen unentwickelten
Stoff für den Verstand, worauf dieser in seinem Begriffe nicht
Rücksicht nahm, zu liefern, welchen dieser aber nicht sowohl objectiv
zum Erkenntnisse, als subjectiv zur Belebung der Erkenntnißkräfte,
indirect also doch auch zu Erkenntnissen |317.5| anwendet: so besteht
das Genie eigentlich in dem glücklichen Verhältnisse, welches keine
Wissenschaft lehren und kein Fleiß erlernen kann, zu einem gegebenen
Begriffe Ideen aufzufinden und andrerseits zu diesen den =Ausdruck= zu
treffen, durch den die dadurch bewirkte subjective Gemüthsstimmung, als
Begleitung eines Begriffs, anderen mitgetheilt |317.10| werden kann.
Das letztere Talent ist eigentlich dasjenige, was man Geist nennt; denn
das Unnennbare in dem Gemüthszustande bei einer gewissen Vorstellung
auszudrücken und allgemein mittheilbar zu machen, der Ausdruck mag
nun in Sprache, oder Malerei, oder Plastik bestehen: das erfordert
ein Vermögen, das schnell vorübergehende Spiel der Einbildungskraft
|317.15| aufzufassen und in einen Begriff (der eben darum original
ist und #199# zugleich eine neue Regel eröffnet, die aus keinen
vorhergehenden Principien oder Beispielen hat gefolgert werden können)
zu vereinigen, der sich ohne Zwang der Regeln mittheilen läßt.
* * * * *
Wenn wir nach diesen Zergliederungen auf die oben gegebene Erklärung
|317.20| dessen, was man =Genie= nennt, zurücksehen, so finden wir:
=erstlich=, daß es ein Talent zur Kunst sei, nicht zur Wissenschaft,
in welcher deutlich gekannte Regeln vorangehen und das Verfahren in
derselben bestimmen müssen; =zweitens=, daß es als Kunsttalent einen
bestimmten Begriff von dem Producte als Zweck, mithin Verstand, aber
auch eine |317.25| (wenn gleich unbestimmte) Vorstellung von dem
Stoff, d. i. der Anschauung, zur Darstellung dieses Begriffs, mithin
ein Verhältniß der Einbildungskraft zum Verstande voraussetze; daß es
sich =drittens= nicht sowohl in der Ausführung des vorgesetzten Zwecks
in Darstellung eines bestimmten =Begriffs=, als vielmehr im Vortrage,
oder dem Ausdrucke =ästhetischer |317.30| Ideen=, welche zu jener
Absicht reichen Stoff enthalten, zeige, mithin die Einbildungskraft in
ihrer Freiheit von aller Anleitung der Regeln dennoch als zweckmäßig
zur Darstellung des gegebenen Begriffs vorstellig mache; daß endlich
=viertens= die ungesuchte, unabsichtliche subjective Zweckmäßigkeit
in der freien Übereinstimmung der Einbildungskraft zur Gesetzlichkeit
#200# des Verstandes eine solche Proportion und Stimmung dieser
Vermögen voraussetze, als keine Befolgung von Regeln, es sei der
Wissenschaft oder mechanischen Nachahmung, bewirken, sondern bloß die
Natur des Subjects hervorbringen kann. |318.5|
Nach diesen Voraussetzungen ist Genie: die musterhafte Originalität
der Naturgabe eines Subjects im =freien= Gebrauche seiner
Erkenntnißvermögen. Auf solche Weise ist das Product eines Genies (nach
demjenigen, was in demselben dem Genie, nicht der möglichen Erlernung
oder der Schule zuzuschreiben ist) ein Beispiel nicht der Nachahmung
(denn da |318.10| würde das, was daran Genie ist und den Geist des
Werks ausmacht, verloren gehen), sondern der Nachfolge für ein
anderes Genie, welches dadurch zum Gefühl seiner eigenen Originalität
aufgeweckt wird, Zwangsfreiheit von Regeln so in der Kunst auszuüben,
daß diese dadurch selbst eine neue Regel bekommt, wodurch das Talent
sich als musterhaft zeigt. |318.15| Weil aber das Genie ein Günstling
der Natur ist, dergleichen man nur als seltene Erscheinung anzusehen
hat: so bringt sein Beispiel für andere gute Köpfe eine Schule hervor,
d. i. eine methodische Unterweisung nach Regeln, soweit man sie aus
jenen Geistesproducten und ihrer Eigenthümlichkeit hat ziehen können;
und für diese ist die schöne Kunst sofern Nachahmung, |318.20| der die
Natur durch ein Genie die Regel gab.
Aber diese Nachahmung wird =Nachäffung=, wenn der Schüler alles
#201# =nachmacht= bis auf das, was das Genie als Mißgestalt nur hat
zulassen müssen, weil es sich, ohne die Idee zu schwächen, nicht wohl
wegschaffen ließ. Dieser Muth ist an einem Genie allein Verdienst; und
eine gewisse |318.25| =Kühnheit= im Ausdrucke und überhaupt manche
Abweichung von der gemeinen Regel steht demselben wohl an, ist aber
keinesweges nachahmungswürdig, sondern bleibt immer an sich ein Fehler,
den man wegzuschaffen suchen muß, für welchen aber das Genie gleichsam
privilegirt ist, da das Unnachahmliche seines Geistesschwunges durch
ängstliche Behutsamkeit |318.30| leiden würde. Das =Manieriren= ist
eine andere Art von Nachäffung, nämlich der bloßen =Eigenthümlichkeit=
(Originalität) überhaupt, um sich ja von Nachahmern so weit als
möglich zu entfernen, ohne doch das Talent zu besitzen, dabei zugleich
=musterhaft= zu sein. — Zwar giebt es zweierlei Art (_modus_)
überhaupt der Zusammenstellung seiner Gedanken |318.35| des Vortrages,
deren die eine =Manier= (_modus aestheticus_), die andere =Methode=
(_modus logicus_) heißt, die sich darin von einander unterscheiden:
daß die erstere kein anderes Richtmaß hat, als das =Gefühl= der Einheit
in der Darstellung, die andere aber hierin bestimmte =Principien=
befolgt; für die schöne Kunst gilt also nur die erstere. Allein
=manierirt= heißt ein Kunstproduct nur alsdann, wenn der Vortrag seiner
Idee in demselben auf die Sonderbarkeit =angelegt= und nicht der Idee
angemessen |319.5| #202# gemacht wird. Das Prangende (Preciöse), das
Geschrobene und Affectirte, um sich nur vom Gemeinen (aber ohne Geist)
zu unterscheiden, sind dem Benehmen desjenigen ähnlich, von dem man
sagt, daß er sich sprechen höre, oder welcher steht und geht, als ob er
auf einer Bühne wäre, um angegafft zu werden, welches jederzeit einen
Stümper verräth. |319.10|

§ 50.
Von der Verbindung des Geschmacks mit Genie in Producten der schönen
Kunst.
Wenn die Frage ist, woran in Sachen der schönen Kunst mehr gelegen
sei, ob daran, daß sich an ihnen Genie, oder ob daß sich Geschmack
|319.15| zeige, so ist das eben so viel, als wenn gefragt würde, ob es
darin mehr auf Einbildung, als auf Urtheilskraft ankomme. Da nun eine
Kunst in Ansehung des ersteren eher eine =geistreiche=, in Ansehung des
zweiten aber allein eine =schöne= Kunst genannt zu werden verdient:
so ist das letztere wenigstens als unumgängliche Bedingung (_conditio
sine qua non_) |319.20| das Vornehmste, worauf man in Beurtheilung
der Kunst als schöne Kunst zu sehen hat. Reich und original an Ideen
zu sein, bedarf es nicht so nothwendig zum Behuf der Schönheit, aber
wohl der Angemessenheit jener Einbildungskraft in ihrer Freiheit zu
der Gesetzmäßigkeit des Verstandes. Denn aller Reichthum der ersteren
bringt in ihrer gesetzlosen Freiheit |319.25| #203# nichts als Unsinn
hervor; die Urtheilskraft ist hingegen das Vermögen, sie dem Verstande
anzupassen.
Der Geschmack ist =so= wie die Urtheilskraft überhaupt die Disciplin
(oder Zucht) des Genies, beschneidet diesem sehr die Flügel und
macht es gesittet oder geschliffen; zugleich aber giebt er diesem
eine Leitung, worüber |319.30| und bis wie weit es sich verbreiten
soll, um zweckmäßig zu bleiben; und indem er Klarheit und Ordnung
in die Gedankenfülle hineinbringt, macht er die Ideen haltbar,
eines daurenden, zugleich auch allgemeinen Beifalls, der Nachfolge
anderer und einer immer fortschreitenden Cultur fähig. Wenn also im
Widerstreite beiderlei Eigenschaften an einem Producte |319.35| etwas
aufgeopfert werden soll, so müßte es eher auf der Seite des Genies
geschehen: und die Urtheilskraft, welche in Sachen der schönen Kunst
aus eigenen Principien den Ausspruch thut, wird eher der Freiheit und
dem Reichthum der Einbildungskraft, als dem Verstande Abbruch zu thun
erlauben. |320.5|
Zur schönen Kunst würden also =Einbildungskraft=, =Verstand=, =Geist=
und =Geschmack= erforderlich sein[17].
[17] Die drei ersteren Vermögen bekommen durch das vierte
allererst ihre =Vereinigung=. =Hume= giebt in seiner
Geschichte den Engländern zu verstehen, daß, obzwar sie
in ihren Werken keinem Volke in der Welt in Ansehung der
Beweisthümer |320.30| der drei ersteren Eigenschaften,
=abgesondert= betrachtet, etwas nachgäben, sie doch in
der, welche sie vereinigt, ihren Nachbaren, den Franzosen,
nachstehen müßten.

§ 51. #204#
Von der Eintheilung der schönen Künste.
Man kann überhaupt Schönheit (sie mag Natur- oder Kunstschönheit
|320.10| sein) den =Ausdruck= ästhetischer Ideen nennen: nur daß in
der schönen Kunst diese Idee durch einen Begriff vom Object veranlaßt
werden muß, in der schönen Natur aber die bloße Reflexion über eine
gegebene Anschauung ohne Begriff von dem, was der Gegenstand sein soll,
zur Erweckung und Mittheilung der Idee, von welcher jenes Object als
der |320.15| =Ausdruck= betrachtet wird, hinreichend ist.
Wenn wir also die schönen Künste eintheilen wollen, so können wir,
wenigstens zum Versuche, kein bequemeres Princip dazu wählen, als die
Analogie der Kunst mit der Art des Ausdrucks, dessen sich Menschen im
Sprechen bedienen, um sich so vollkommen, als möglich ist, einander, d.
i. |320.20| nicht bloß ihren Begriffen, sondern auch Empfindungen nach,
mitzutheilen[18]. — Dieser besteht in dem =Worte=, der =Geberdung=
und dem =Tone= (Articulation, Gesticulation und Modulation). Nur
die Verbindung dieser #205# drei Arten des Ausdrucks macht die
vollständige Mittheilung des Sprechenden aus. Denn Gedanke, Anschauung
und Empfindung werden dadurch |320.25| zugleich und vereinigt auf den
andern übergetragen.
[18] Der Leser wird diesen Entwurf zu einer möglichen
Eintheilung der schönen Künste nicht als beabsichtigte Theorie
beurtheilen. Es ist nur einer von den mancherlei Versuchen,
die man noch anstellen kann und soll. |320.35|
Es giebt also nur dreierlei Arten schöner Künste: die =redende=, die
=bildende= und die Kunst =des Spiels der Empfindungen= (als äußerer
Sinneneindrücke). Man könnte diese Eintheilung auch dichotomisch
einrichten, so daß die schöne Kunst in die des Ausdrucks der Gedanken,
oder der Anschauungen und diese wiederum bloß nach ihrer Form, oder
ihrer Materie (der Empfindung) eingetheilt würde. Allein sie würde
alsdann |321.5| zu abstract und nicht so angemessen den gemeinen
Begriffen aussehen.
1) Die REDENDEN Künste sind =Beredsamkeit= und =Dichtkunst=.
=Beredsamkeit= ist die Kunst, ein Geschäft des Verstandes als ein
freies Spiel der Einbildungskraft zu betreiben; =Dichtkunst=, ein
freies Spiel der Einbildungskraft als ein Geschäft des Verstandes
auszuführen. |321.10|
Der =Redner= also kündigt ein Geschäft an und führt es so aus, als ob
es bloß ein =Spiel= mit Ideen sei, um die Zuhörer zu unterhalten. Der
=Dichter= kündigt bloß ein unterhaltendes =Spiel= mit Ideen an, und
es kommt doch so viel für den Verstand heraus, als ob er bloß dessen
Geschäft zu treiben die Absicht gehabt hätte. Die Verbindung und
Harmonie beider |321.15| #206# Erkenntnißvermögen, der Sinnlichkeit und
des Verstandes, die einander zwar nicht entbehren können, aber doch
auch ohne Zwang und wechselseitigen Abbruch sich nicht wohl vereinigen
lassen, muß unabsichtlich zu sein und sich von selbst so zu fügen
scheinen; sonst ist es nicht =schöne= Kunst. Daher alles Gesuchte und
Peinliche darin vermieden werden muß; |321.20| denn schöne Kunst muß
in doppelter Bedeutung freie Kunst sein: sowohl daß sie nicht als
Lohngeschäft eine Arbeit sei, deren Größe sich nach einem bestimmten
Maßstabe beurtheilen, erzwingen oder bezahlen läßt; als auch, daß das
Gemüth sich zwar beschäftigt, aber dabei doch, ohne auf einen andern
Zweck hinauszusehen, (unabhängig vom Lohne) befriedigt und erweckt
|321.25| fühlt.
Der Redner giebt also zwar etwas, was er nicht verspricht, nämlich ein
unterhaltendes Spiel der Einbildungskraft; aber er bricht auch dem etwas
ab, was er verspricht, und was doch sein angekündigtes Geschäft ist,
nämlich den Verstand zweckmäßig zu beschäftigen. Der Dichter dagegen
|321.30| verspricht wenig und kündigt ein bloßes Spiel mit Ideen an,
leistet aber etwas, was eines Geschäftes würdig ist, nämlich dem
Verstande spielend Nahrung zu verschaffen und seinen Begriffen durch
Einbildungskraft Leben zu geben: mithin jener im Grunde weniger, dieser
mehr, als er verspricht. |321.35|
2) Die BILDENDEN Künste oder die des Ausdrucks für Ideen in #207#
der =Sinnenanschauung= (nicht durch Vorstellungen der bloßen
Einbildungskraft, die durch Worte aufgeregt werden) sind entweder
die der =Sinnenwahrheit= oder des =Sinnenscheins=. Die erste heißt
die =Plastik=, die zweite die =Malerei=. Beide machen Gestalten im
Raume zum Ausdrucke für Ideen: jene macht Gestalten für zwei Sinne
kennbar, dem Gesichte und Gefühl (obzwar dem letzteren nicht in Absicht
auf Schönheit), |322.5| diese nur für den erstern. Die ästhetische
Idee (Archetypon, Urbild) liegt zu beiden in der Einbildungskraft
zum Grunde: die Gestalt aber, welche den Ausdruck derselben ausmacht
(Ektypon, Nachbild), wird entweder in ihrer körperlichen Ausdehnung
(wie der Gegenstand selbst existirt) oder nach der Art, wie diese sich
im Auge malt (nach ihrer Apparenz |322.10| in einer Fläche), gegeben;
oder, was auch das erstere ist, entweder die Beziehung auf einen
wirklichen Zweck, oder nur der Anschein desselben der Reflexion zur
Bedingung gemacht.
Zur =Plastik=, als der ersten Art schöner bildender Künste, gehört die
=Bildhauerkunst= und =Baukunst=. Die =erste= ist diejenige, welche
Begriffe |322.15| von Dingen, so wie sie =in der Natur existiren
könnten=, körperlich darstellt (doch als schöne Kunst mit Rücksicht auf
ästhetische Zweckmäßigkeit); die =zweite= ist die Kunst, Begriffe von
Dingen, die =nur durch Kunst= möglich sind, und deren Form nicht die
Natur, sondern #208# einen willkürlichen Zweck zum Bestimmungsgrunde
hat, zu dieser Absicht, |322.20| doch auch zugleich ästhetisch
zweckmäßig darzustellen. Bei der letzteren ist ein gewisser =Gebrauch=
des künstlichen Gegenstandes die Hauptsache, worauf als Bedingung die
ästhetischen Ideen eingeschränkt werden. Bei der ersteren ist der bloße
=Ausdruck= ästhetischer Ideen die Hauptabsicht. So sind Bildsäulen von
Menschen, Göttern, Thieren u. d. gl. von der erstern |322.25| Art;
aber Tempel, oder Prachtgebäude zum Behuf öffentlicher Versammlungen,
oder auch Wohnungen, Ehrenbogen, Säulen, Cenotaphien u. d. gl., zum
Ehrengedächtniß errichtet, zur Baukunst gehörig. Ja alle Hausgeräthe
(die Arbeit des Tischlers u. d. gl. Dinge zum Gebrauche) können dazu
gezählt werden: weil die Angemessenheit des Products zu einem gewissen
|322.30| Gebrauche das Wesentliche eines =Bauwerks= ausmacht; dagegen
ein bloßes =Bildwerk=, das lediglich zum Anschauen gemacht ist und für
sich selbst gefallen soll, als körperliche Darstellung bloße Nachahmung
der Natur ist, doch mit Rücksicht auf ästhetische Ideen: wobei denn die
=Sinnenwahrheit= nicht so weit gehen darf, daß es aufhöre als Kunst und
|322.35| Product der Willkür zu erscheinen.
Die =Malerkunst=, als die zweite Art bildender Künste, welche den
=Sinnenschein= künstlich mit Ideen verbunden darstellt, würde ich
in die der schönen =Schilderung= der =Natur= und in die der schönen
=Zusammenstellung= ihrer =Producte= eintheilen. Die erste wäre die
=eigentliche #209# Malerei=, die zweite die =Lustgärtnerei=. Denn die
erste giebt nur den Schein der körperlichen Ausdehnung; die zweite zwar
diese nach |323.5| der Wahrheit, aber nur den Schein von Benutzung und
Gebrauch zu anderen Zwecken, als bloß für das Spiel der Einbildung in
Beschauung ihrer Formen[19]. Die letztere ist nichts anders, als die
Schmückung des Bodens mit derselben Mannigfaltigkeit (Gräsern, Blumen,
Sträuchen und Bäumen, selbst Gewässern, Hügeln und Thälern), womit ihn
die Natur |323.10| dem Anschauen darstellt, nur anders und angemessen
gewissen Ideen zusammengestellt. Die schöne Zusammenstellung aber
körperlicher Dinge ist #210# auch nur für das Auge gegeben, wie die
Malerei; der Sinn des Gefühls kann keine anschauliche Vorstellung von
einer solchen Form verschaffen. Zu der Malerei im weiten Sinne würde
ich noch die Verzierung der Zimmer |323.15| durch Tapeten, Aufsätze
und alles schöne Amöblement, welches bloß zur =Ansicht= dient, zählen;
imgleichen die Kunst der Kleidung nach Geschmack (Ringe, Dosen u. s.
w.). Denn ein Parterre von allerlei Blumen, ein Zimmer mit allerlei
Zierathen (selbst den Putz der Damen darunter begriffen) machen an
einem Prachtfeste eine Art von Gemälde aus, welches, |323.20| so
wie die eigentlich sogenannten (die nicht etwa Geschichte, oder
Naturkenntniß zu =lehren= die Absicht haben) bloß zum Ansehen da ist,
um die Einbildungskraft im freien Spiele mit Ideen zu unterhalten und
ohne bestimmten Zweck die ästhetische Urtheilskraft zu beschäftigen.
Das Machwerk an allem diesem Schmucke mag immer mechanisch sehr
unterschieden |323.25| sein und ganz verschiedene Künstler erfordern;
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